nothwendig ist. Diesen Mangel burch den Zwang des Listenstrutiniums ausgleichen zu wollen, ist eine politische Albernheit, die sich indessen dadurch erklärt, daß man es eben mit einer ganz sonderbaren Sorte von„ Republikanern" zu thun hat. Herr Ferry, der Typus dieser Richtung, ist die verkörperte Mittelmäßigkeit und das sagt genug.
Politische Webersicht.
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gebenden Kreisen seit längerer Belt Verhandlungen darüber gepflogen werden, ob es nicht zweckmäßig sei, um die Schaffung neuer Monopolwerthe von Apotheken zu verhindern, unter Aufhebung der Bitfular Verfügung vom 21. Oktober 1846, die In dieser Zirkular Verfügung werden die Regierungen ange Birkular- Verfügung vom 13. August 1842 wieder einzuführen. wiesen, in Fällen von Konzefftonserledigungen von Apotheken nicht ferner, wie es bisher geschehen, dem abgebenden Apotheker den Vorschlag des Apothekers zu gestalten, sondern die Auswohl des testeren nach Maßgabe der bestehenden Vorschriften selbst zu treffen. Es sollen, da ein Zurückgreifen auf ApothekenRongeffionen älteren Datums, die bereits in zweiter und britter Hand find, nicht gut thunlich ist, sämmtliche fonzeffionirte Apotheken, die noch in erster Hand, d. h. im Befiße der urs sprünglichen Konzessionäre sind und sämmtliche seit dem 1. Januar 1880 tonzeffionirte Apotheken, mögen dieselben auch bereits durch Verkauf in andere Hände übergegangen sein, un verkäuflich sein und bei dereinstigem Abgang des Inhabers an die Regierung wieder zurückfallen. Da der Staat die Kon geffton in der Konzefftons- Verleihungs- Urkunde ausdrücklich nur bem Konzessionär für seine Person und unter ausdrücklichem Vorbehalt der Wieder- Einziehung der Konzeffton bei seinem zustehende, aber allmählich abhanden gekommene freie Ver fügung über die Apotheken- Konzeffionen zurüdjuerlangen.
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Zum Vieh- Ein- und Durchfuhrverbot. Nachdem auf Grund eines Bundesrathsbeschlusses vom 29. Januar d. J. zur Verhütung der Einschleppung von Viehseuchen die Einund Durchfuhr von Schafen und frischem Fleisch von Schafen aus Desterreich Ungarn , Rußland und deren Hinterländern über die österreichisch ungarisch bezw. russischpreußische Grenze verboten worden, ist nunmehr zur Verhin berung der Umgebung dieses Verbotes auf Grund des§ 7 des Reichs Viehleuchengeseges vom 23. Juli 1880 und des§ 3 des preußischen Ausführungsgesetzes vom 12. März 1881 auch die Ein- und Durchfuhr von Schafen und frischem Schaffleische aus dem Königreiche der Niederlande in bezw. durch die diesseitigen Grenzbezirke verboten worden.
Bei der dritten Lesung der Zollnovelle soll von ultramontaner Seite eine Erhöhung des Gersten30lles beantragt werden. Ferner ist vom Abd. Gebhard ein Antrag eingebracht worden, welcher fich als Unterantrag zu dem Antrag der Freien Wirthschaftlichen Vereinigung( Schutzzöllner), der für frische Fische einen Boll von 3 M. einführen will, barftellt, und die Einführung dieses Bolles, soweit es sich um Seefische handelt, bis zum 1. Oktober 1888 hinauszu schieben beabsichtigt.
Der deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke wird, wie verschiedene Blätter berichten, am 29. Mat zu Dresden seine allgemeine Versammlung halten. Db er dann noch Grund haben wird, sich mit seinen jest dem Reichstage vorliegenden Wünschen für Schänken Beschiä kung zu beschäf tigen, und schon Stoff und Anlaß, auf die einem Sachvers ständigenausschuß überwiesene Klage der Branntweinsteuer. Erhöhung einzuaeben, bleibt vorläufig offen. Dagegen wird man zum Abschluß zu bringen suchen die vor einem Jahre auf genommenen, seitdem durch die Bezirksvereine gegangenen Fragen, ob ärgernißerregende Trunkenbeit bestraft und der den Seinigen oder Andern gefährlich werdende Säufer entmündigt, beziehungsweise einem Heilbereinstigen Abgang ertheilt hat, so wird beabsichtigt, die ihm verfahren auch wider Willen unterworfen werden soll. Die Gutachten der Bezirksvereine werden durch General Staatsanwalt Dr. v. Schwarze zusammengestellt, der im Jahre 1881 nicht allein Präses, sondern auch Referent der betreffenden Reichstagskommission war. Einen zweiten Gegenstand macht die Beaufsichtigung der Reinheit des Trintschnapses aus, über die Sanitätsrath Dr. Baer in Berlin zu berichten eingeladen ist. Endlich will der Vorsitzende des Dresdener Vereins, Geb. Regierungsrath Dr. Böhmert, über den Brannt wein in Fabriten sprechen. Es kann also losgeben mit der Errettung des deutschen Volkes von der Trunthucht. Ob das Volk wohl eine Ahnung hat, wie sehr diese Männer fich abmühen, um den Schnapsteufel auszutreiben? Sicherlich nicht, denn Anerkennung ist eine Pflanze, die nur auf Gräbern wuchert. Es bedarf also für die lebenden Schnapsfeinde noch sehr der Tam Tam- Schläge, um sich schon bei Lebzeiten Anertennung zu sichern; und wir find gern bereit, thnen diesbezüg liche Rathschläge zu ertheilen. Wie wäre es denn, wenn sich Der besagte Verein in dem Sinne der englischen Heilsarmee" organifirte? Sicherlich würden sich in ftch in allen Städten und Dörfern Deutschlands einige alte Weiber finden, die unter Heulen und Wehklagen, oder auch mit einem stumpfen Besen den Führern dieser wichtigen" Bewegung folgen würden. Vielleicht täme es sogar auch bei uns zu einem kleinen Snaps trawall, wie vor einigen Jahren in Amerika , wo bekanntlich einige Kneipen gestürmt und einigen Schnapsfäffern der Boden ausgeschlagen wurde. Freilich wurde bei dieser Gelegenheit von Erzedenten auch einer über die Gebühr getrunken, ja manche schlürften den Fusel direkt aus den zerschlagenen Fäffern und blieben in Folge deffen gleich neben dem Faß liegen, aber was wollte das sagen im Vergleich zu der großen Befreiung des amerikanischen Volkes von der Trunksucht. Heute trinken in Amerifa nur noch ganz böse Menschen, namentlich ruinirte und durchgebrannte Bankdirettoren, weggejagte Offiziere und Börsenjobber. Alles Leute, die durch irgend ein Bersehen" in die Neue Welt" gerathen find und dort feine Existenz wohl aber Schnaps vorfanden. Ihnen zur Seite stehen die Tem perenzler oder auch Wasserheilige genannt, die den Schnaps nur aus der Apotheke beziehen, natürlich nur zu medizinischen Bweden. Die amerikanischen Arbeiter trinken Bier, fie haben befferes zu thun als fich in Fufel zu berauschen; wenn es hie und da dennoch geschieht, so find meistens Umstände schuld, die den Betreffenden zur Verzweiflung und zur Schnapsflasche getrieben haben.- Und analog verhält es sich mit den SchnapsIrintern in Deutschland . Was berechtigt diese Leute, fortwäh rend auf die Arbeiter als auf diejenigen hinzuweisen, welche Der Hauptsache nach dem Schnapsgenuß obliegen? Bugegeben, daß dieses der Fall ist, so ist damit noch gar nichts bewiesen, es müßte doch das Verhältniß der schnapstrintenden Arbeiter zu dem der schnapstrinlenden Nichtarbeiter oder sog. Gebildeten festgestellt werden. Sicher würde eine genaue Untersuchung ergeben, daß im Verhältniß zu ihrer Bahl, fich unter den Ar beitern weniger Gewohnheitssäufer und auf diese tommt es doch hauptsächlich an befinden, als unter der sogenann ten befferen Gesellschaft. Welchen Mißbrauch" wollen also Die Herren beseitigen? Wollen fie wirklich Gutes stiften, dann mögen fie die Ursachen, die heute viele brave Menschen zur Verzweiflung und zur Schnapsflasche treiben, beseitigen helfen. Auf das, was die Herren jezt betreiben, blicken die Arbeiter mit souveräner Verachtung berab, es ist nicht dazu angethan, irgend welche Sympathien in Arbeiterfreifen zu er weden, sondern ruft nur den Volkswig wach, der fich bereits Der planmäßigen Schnapsteufel- Austreiberei in hohem Grade bemächtigt hat.
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In Betreff der Apothekenfrage verlautet, daß in maß
schnell gesammelt. Wie ganz anders war in wenigen Se tunden der Ausdrud ihres Gesichts!
Sie streckte dem jungen Mädchen beide Hände entgegen.
,, Verzeihen Sie, liebe Elly. Ach! Ich dachte an die Vergangenheit," sagte sie nicht ohne eine gewisse Verlegen heit und mit einer gewissen Angst.
Fürchtete sie, daß sie sich abermals von den Wahn vorstellungen, die sie in diesem Moment überkommen waren, hinreißen lassen würde?
"
Was sagten Sie, Elly, Sie werden Ihre Mutter
wiederfinden?"
„ Er sagte es!"
Wer?"
" Unser Freund, der Doktor Rodenburg!"
Die Stirn der leidenden Frau umbüsterte sich wieder
ein wenig.
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Die Braunschweiger Erbfolgefrage veranlaßt, daß fich die Blicke vieler Bolitiker ganz besonders auf die Vorgänge in diesem Duodez- Staate richten. Nach den landesrechtlichen Erbfolgebestimmungen muß binnen einem Jahre, vom Tode des Herzogs an gerechnet, endgiltig darüber entschieden sein, wer in Bukunft die Herrschaft über das Land auszuüben hat. Da nun der Endpunkt immer näher heranrückt, so wird auch die Entscheidung, welche der Regentschaftsrath, wenigstens der Form nach, zu treffen hat, bald erfolgen müffen. Seitens ber staatsrechtlichen Kommission des Landtags wurde in der vorgeftrigen Landtagsftzung eine Erklärung nachstehenden Inhalts verlesen: Die Kommiffion glaube fich mit der Regierung im Einverständ niffe, daß Schritte bezüglich der Thronfolgefrage seitens der Landesversammlung bei der gegenwärtigen Sachlage weber er forberlich noch wünschenswerth seien. Die Kommission glaube fich auch mit der Regierung darin einverstanden, daß bezüglich der Durchführung des§6 des Regentschaftsgefeges vorbe reitende Schritte zu thun seien, daß aber auch die Befugnisse des Regentschaftsrathes erst nach der Durchführung dieser Maßnahmen erlöschen würden. Die Erklärung wurde ohne Debatte ad acta genommen. Danach wird also der Landtag dem Regentschaftsrath alles überlassen; derselbe wird die Regierung so lange führen, bis die Erbfolgefrage in der einen oder an beren Weise erledigt sein wird. Auf eine Anfrage, wie es mit der Bahlung der ca. 1/2 Million betragenden ErbschaftsSteuer seitens des Herzogs von Cumberland stehe, erwiderte der braunschweiger Staatsminister, er sei nicht in der Lage, diese schwierige und delikate Frage zur Zeit zu beantworten. Der Abg. Schulte und neun andere Mitglieder des Landtags, haben folgende Interpellation gestellt: Herzogliche Staatsregierung wird ersucht, darüber Auskunft zu geben, weshalb der Uebergang des braunschweigischen Eisenbahn- Unternehmens an den preußischen Staat in anderer Weise erfolgte, wie das in dem Vertrage vom 30. Juni v. J. vorgesehen ist."- Die Beant wortung dieser Interpellation ist noch nicht erfolgt.
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Die französische Deputirtenkammer hat, wie bereits gestern gemeldet, das istenwahlgeset mit einer Mehrheit von 412 gegen 99 Stimmen angenommen. Am 19. Mai 1881
Sie drängt Elly fast zur Thür hinaus und schloß bann dieselbe hinter sich.
Elly war diese Begegnung unbegreiflich. Sie wußte nicht, was sie davon benken sollte. Hätte sie Gelegenheit gehabt, bem Doktor Rodenburg den Vorfall zu erzählen, er würde gesagt haben:
" Ich begreife es wohl, denn ich habe es nicht anders erwartet!"
Sechstes Rapitel.
Fritz Rodenburg war, als er von seinem Besuche bei der Batientin, die vor allen Anderen sein Intereffe in AnSpruch nahm, zurückkehrte, der Aufforderung des Chef Arztes nachgekommen, und hatte sich in dessen Sprechzimmer begeben.
Mr. Gefferson hatte ihn bereits erwartet.
Unser Freund, sagen Sie? Er ist nicht mein Freund, trat."" Ich habe über einen Gegenstand bringend Rüd
Elly; ich fürchte diesen Mann. Er ist ein Spion! Der Mann sagte, daß er nach Davistown gehen wolle. Er gehört zu meinen Verfolgern.... Elly, fürchten Sie diesen Mann, fürchten Sie Alle, welche nach Davistown gehen... Dort wohnen die Ungeheuer, welche Unschuldige zerreißen, und das Herz unglücklicher Mütter blutdürftig zerfleischen!"
Der lichte Augenblick war vorüber. Das blutunterLaufene Auge begann von Neuem zu rollen, und als jetzt Mrs. Forster sich erhob, und mit wilder Geberbe vor Elly hintrat, da stieß diefe einen Schrei aus und floh der Thür zu. Die Geberde der Frau war so erschreckend, daß das geängftete Mädchen das Schlimmste von ihr befürchten zu müffen glaubte.
So hatte Miß Elly Mrs. Forster noch nie gesehen. Ihr Schrei und ihre Flucht nach der Thür brachten Mrs. Forster von Neuem zu sich. Wieber fuhr sie fich mit der Hand über das Antlig, ging einige Male schweis gend auf und ab, blieb dann vor Elly stehen und sagte in einem Tone, bem man anmerkte, daß sie mühsam nach Faffung rang:
Schon wieder habe ich Sie erschreckt, Elly? Gehen Sie, mein Rind, meine Freundin.. Seien Sie glücklich. Ich bin keine Gesellschaft mehr für Sie... Fliehen Sie mich!"
Ah! gut, daß Sie da sind," rief er, als Friz ein Sprache mit Ihnen zu nehmen."
Auch ich habe den dringenden Wunsch, über einen Gegenstand von Wichtigkeit zu sprechen."
Haben Sie die Güte, Platz zu nehmen, Mr. Roden burg. Er kam der Aufforderung nach.
" Ich bin gern bereit, Sie anzuhören; haben Sie inbeffen die Güte, zuerst den Gegenstand, der mir auf dem Herzen liegt, mit mir zu erledigen, da er nach meiner Ansicht der wichtigste ist, insofern, als er speziell unsere Anstalt angeht und zwar eine Bewohnerin derselben, welcher wir besondere Rücksicht schulden."
„ Sie sprechen von Miß Elly?"
,, Nein, von ihr nicht, sondern von Mrß. Forster!" " Ah! Ich vermuthe, fie fühlt sich wieder genesen; es ist ja die Jahreszeit, in welcher fie regelmäßig die Anstalt zu verlassen wünscht."
"
Sie vermuthen ganz recht! Mrs. Forster ließ mir durch die Dberwärterin sagen, daß sie mich au sprechen wünsche. Ich kenne ihr Anliegen; sie wünscht mir mitzu theilen, daß fie fich genesen fühlt, und die Anstalt verlassen werde. Ich habe, da Sie abwesend waren, die Unterredung mit ihr zwei Tage hinausgeschoben, da ich erst mit Ihnen Rücksprache nehmen wollte."
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stimmten für die Wiedereinführung der Liftenwahl nur 267 Deputirte, während 202 dagegen fiimmten; in der Minorität befanden sich, wie dies auch jest der Fall gewesen sein wird, Mitglieder aller Parteien. Die Vorlage scheiterte damals im Senat, der dieselbe mit 148 gegen 114 Stimmen ablehnte; daß diesmal ein Gleiches geschehen könne, scheint man in Paris nicht zu befürchten. Die franzöfifche Deputirtenkammer wird fünftig 596 Mitglieder zählen; gegenwärtig zählt fte 557. Nach dem neuen Gefeße bildet das Departement einen einzigen Wahlkreis und wählt auf je 70000 Einwohner einen Deputirten. Niemand, bestimmt Artikel 4, ist im ersten Wahlgang als ge wählt zu betrachten, wenn er nicht die absolute Majorität der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt und wenn nicht die Bahl dieser Stimmen mindestens gleich dem vierten Theil der eingeschriebenen Wähler ist. Die Wähler von vier Bariser Stadtvierteln hatten vorgestern je einen Gemeinderath ( Stadtverordneten) zu ernennen an Stelle des zum Senator gewählten Georges Martin und seiner drei ehemaligen Kollegen Dr. Dechamps, Georges Berry und Boll, deren im Mat v. 38. erfolgte Wahlen wegen Unregelmäßigkeit von Dem Staatsrathe umgeflogen worden waren. In zwei Vier teln, Quartier de la Gare( 13. Arrondissement) und Quartier de la Chapelle( 18. Arrondissement), wo der jegige Senator Georges Martin und der Opportunist Boll hätten er segt werden sollen, find Stichwablen nothwendig. Jm legteren erhielt jedoch Boll wieder die meisten Stimmen, wenn auch nicht die absolute Majorität, im anderen steht an der Spige der Liste der Sozialist Dr. Navarre 1587 Stimmen, dann kommen nach ihm ein gewiffer Gaston, der sich als Radikalen anfündigt, mit 839, ein anderer Sozialist Goullé mit 473 und ein Arbeiter Faillot mit 308 Stimmen, In den beiden ande ren Vierteln drangen die Gewählten vom vorigen Jahre regelrecht durch der autonomistische Dr. Dechamps im SarbonneQuartier mit 2019 Stimmen seine Mitbewerber waren ein radikaler Republikaner Leo Roy und der Arbeiter Adam und der Monarchist Georges Berry, der bekannte MeetingRedner, mit 1271 Stimmen, während auf den Kandidaten der Opportunisten deren 1137 entfielen. Hieraus ergiebt fich wieder -so meint die ,, Nat. 3tg."- daß gemäßigte Wahlen in Paris immer mehr zu den Seltenheiten, wenn nicht zu den Unmöglichkeiten gehören; nur die Extreme, die äußerfte Linte oder die äußerste Rechte finden noch Anklang bei den Gemeinde wie bei den politischen Wählern.
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- Der Abg. Clovis Hugues fündigt die Absicht an, in der Kammer einen Amnestie Antrag zu Gunsten der Verurtheilten von Montceau- les- Mines , Lyon und Paris einzubringen. Der Antrag soll u. A. mit den von Andrieux in seinen Memoiren gemachten Enthüllungen begründet wer den, nach denen die Polizei die Gelder für revolutionäre Blätter geliefert haben soll. Herr Andcieur hat versprochen, im Laufe der Debatte das Wort zu ergreifen.
Rußland.
Die ruffische Polizei ist wieder riesig an der Arbeit. Der Petersburger Stadthauptmann Greffer veröffentlicht am 18. Februar auf Grund§ 15 der Maßregeln zur Aufrechthaltung Der Staatsordnung und sozialen Ruhe folgenden, erst dieser Tage allgemein bekannt gewordenen Befehl, betreffend die Arbeiter in den Drudereien, Lithographien, und ähnlichen Anstalten: 1) Alle Arbeiter beiderlei Geschlechts, die sich mit Druckerei und Schriftgießerei beschäftigen, müssen mit besonderen formgiltigen Billets versehen sein, laut Anord nung des Ministers des Innern vom Oftober 1867; 2) Rein Arbeiter darf ohne ein solches Billet angenommen werden; 3) Die Befizer von Druckereien, Lithographien u. a. A. find verpflichtet, die Polizei in Kenntniß zu fegen: a. von dem Eintritte und Austritte eines jeden Arbeiters, zugleich müssen fie das Faktum in die Billets eintragen; b. in spätestens 24 Stunden müffen sie den örtlichen Inspektor zur Beaufsichtigung der Druckerei benachrichtigen über jede Aufnahme, jeden Austritt 2c. Der mit Billetten versehenen Arbeiter; 4) Personen, die dieser Befehl betrifft und die demselben zuwiderhandeln, unterliegen einer administrativen, durch den Stadthauptmann zu diktirenden Bestrafung bis 500 Rubel oder 3 Monaten Arreft. Dem Anschein nach soll diese Kontrole dazu dienen, daß sich in die Druckereien teine Nihilisten einschleichen, um dann heimlich Aufrufe oder Proklamationen fertig zu stellen. Großbritannien .
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Während einerseits Gladstone nicht müde wird, im Unter hause fortwährend zu verkünden, daß die zwischen Rußland und England schwebende afghanische Frage in der friedlichsten Weise gelöst werden würde, langen fortwährend neue Nach richten an, die gerade das Gegentheil von Friedensaussichten find. So wird der Voff. 3tg." aus London telegraphirt: Lord Dufferin ( Vizekönig von Indien ) hatte gestern in Allahabad eine Begegnung mit General Stewart und ge nehmigte die Mobilifirung zweier Armeekorps van je 25 000 Mann, sowie deren Entsendung nach Bischin mit einem Reserve Ich erkenne darin ein großes Vertrauen Ihrerseits, Mr. Gefferson," antwortete Fris Rodenburg. Sie haben ja stets mein Vertrauen in jeder Bezie hung gerechtfertigt, so daß ich ungern wichtige Schritte thue, ohne Sie zu Rathe gezogen zu haben. Sie haben fich bis jetzt in der Behandlung unserer Patienten so vor trefflich bewährt, daß ich Ihrem Urtheile stets jede Gerech tigkeit widerfahren lasse."
Das ist mir sehr schmeichelhaft, Mr. Gefferson, und ich höre es um so lieber, als ich glaube, unserer Patientin, Mrß. Forster, einen wesentlichen Dienst leisten zu können, wenn Sie in diesem Falle meinem gut gemeinten Rathe folgen wollen."
Und welches wäre Ihr Rath?" Sie lassen sie nicht abreisen!"
" Ich dachte mir fast, daß dies ihr Ausspruch sein würde; Sie deuteten diese Ihre Ansicht schon einmal an,
indem Sie behaupteten, daß Mr. Forster gerade dann, wenn
fie fich gesund wähnt, frank sei."
" Ich bin der Ansicht, daß ihr Wahnsinn ein periodi scher ist, und zum Ausbruch fommt, wenn sie die Anstalt verlaffen will. Ist der Anfall vorüber, so hat sie eine uns bestimmte Erinnerung baran; fie fühlt, daß fie trant if, fie sucht hier Hilfe. Zu dieser Zeit ist sie gefund Geben Sie Acht, Mr. Gefferson, behalten Sie Meß. Forster hier, und Sie werden den Ausbruch der Krankheit binnen Kurzem beobachten tönnen. Spuren des Anfalls bemerkte ich vor einem Jahre, als sie die Anstalt verließ, und ich bin überzeugt, daß sich auch jetzt wieder Spuren bei ihr zeigen. Noch heute werde ich sie besuchen."
Aber bebenten Sie, Herr Rollege, daß wir sie mit Gewalt nicht zurückhalten dürfen."
wir
" Es braucht teine Gewalt angewandt zu werden, viels leicht giebt sie schon der Ueberrebung nach; und wissen benn, ob der Ausbruch der Krankheit nicht ein so heftiger ist, daß die öffentliche Sicherheit gebietet, sie hier zurüd zuhalten?"
In dem Falle hätten wir das Recht, sie selbst gegen ihren Willen in der Anstalt zurückzuhalten. Wenn wir uns aber Unannehmlichkeiten zuziehen, wenn Sie fich täuschten, wir würden der Anstalt eine ganz bedeutende Einnahme entziehen."
" Das darf uns nicht bestimmen, Mr. Gefferson, wenn
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