putirtenkammer votirten Kredit von 50 Millionen für Tonkin| ohne Debatte. Vom Kriegsminifterium ist Befehl ertheilt worden, 8000 Mann Infanterie, 6 Batterien Artillerie und eine Estadron Spahis unverzüglich nach Tontin abgeben zu laffen. Das Projekt der Bildung eines Korps von 50 000 Mann bleibt bis zur Bewilligung des Kredits seitens der Kam mer ausgefest.( it inzwischen bereits bewilligt.) Die trans atlantische Kompagnie erbietet fich, in 35 Tagen 10 000 Mann zu befördern, die Einschiffung würde alsdann vom 4. bis 9. April statthaben.
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nahezu 20 000 Einwohnern, wichtig als legte große Eisenbahnstation im Bendschab; die eigentliche Endstation Pischawer liegt in einer rings von afghanischem Hochland umschloffenen Ausbuchtung der Jndusebene und dicht am Fuße des Ge birges. Ramul Pindi ist der geeignete Drt au einer größeren Truppenentfaltung. Darum wählte Lord Dufferin , der die Wirkungen auf orientalische Phantaste nicht unterschäßt, diesen Drt zu einer Buſammenkunft mit dem Emir , lange bevor die afghanische Frage ein drohendes Aussehen bekam. Lord Dufferin hatte damals schon die Absicht, zahlreiche Truppen um Rawul Pindi zusammenzuziehen, jezt hat er das vielleicht in erweitertem Maße gethan. Freilich dürften fich die indischen Truppen mehr zu einer Schaustellung als zu einer Attion wider einen ernsthaft zu nehmenden Feind eignen.
Kommunales.
In der vorgeftrigen außerordentlichen Sizung des Magistrats bat derselbe für die durch den Maurermeister A. Rohmer, Pionierstraße 17, zum Raths Tod des Rathsmaurermeisters Barey erledigte Stelle den maurermeister gewählt und wird der Stadtverordneten. Ber sammlung eine Vorlage machen. An Stelle des auf sein Anfuchen vom 1. April cr. aus seinem Amte ausscheidenden Stadtwachtmeisters Bulan ist der frühere Bezirksvorsteher und Stadtverordnete Donny vom Magiftrat gewählt worden.
Die Admiralität hat beschloffen eine mächtige Krieg 3 flotte für die Ostsee zu organiftren. In Portsmouth sollen alle diensttauglichen Schiffe binnen 14 Tagen zum Auslaufen bereit ſein. Unter denselben werden sich die Thurm Schiffe Inflexible"," Devastation" und" Rupert", welche Ra nonen im Gewicht von 33-81 Tonnen, sowie Torpedos und und andere Kriegsvorrichtungen an Bord haben, ferner der Monitor Cyclops", die Korvetten ,, Active", Volage", Eme rald" und" Comorant", Mereury" und" Bacchante," sowie bas Avisoboot, Cordelia" befinden. Es werden Anstrengun gen gemacht werden, den ,, Coloffus" eines der neuesten und stärksten Thurmschiffe der Kriegsmarine seefertig zu machen. Bwanzig andere Schiffe, sowie eine ebenso große Anzahl von Torpedobooten sollen ebenfalls in Bereitschaft zum Auslaufen gehalten werden. Sonnabend erhielt die Verwaltung der Staatswerfte in Devonport die Weisung, die Panzerschiffe Iron Dute", Hyacinth", Hotspur Conqueft" und Decate", sowie alle entbehrlichen Kanonen- und Torpedoboote auszu tüften und Meldung zu machen, wann diese Schiffe bemannt werden könnten. Die Aomiralität hat ferner Anstalten ge troffen, um mehrere große Kauffahrer von großer Fahrgeschwindeffen nicht unbedeutende Miethssteuer zahlen müßten, was bet Digkeit als armirte Kreuzer und Transportschiffe für die Be förderung von Truppen auszurüsten. Für diese Swecke find vorläufig die Dampfer Etruria", Oregon ", von der Cunard Linie, Alaska " und" Arizona " von der Guion- Linie und Amerika " von der Nationallinie gemiethet worden. Alle diese Unordnungen werden angeblich nur getroffen um den FrieDen" aufrecht zu erhalten.
Egypten.
Ueber die Verhaftung Bebber Pascha's wird der Pol. Korr." aus Katro geschrieben: In biefigen englischen Kreisen erzählt man, daß es dem General Wolseley ge lungen fet, einer zwischen dem Mahdi und Behber Pascha gepflogenen geheimen Korrespondenz auf die Spur zu kommen. Chiffrirte Depeschen mit Nachrichten über die Bewegungen der englischen Truppen wären täglich von Kairo an einen Groß Scheith der Beduinenftämme in der Gegend von Affuan abs gegangen und von diesem über Dongola an den Mahdi weiter befördert worden. Es handelte sich um den Plan, die Beduinen au infurgiren und der englischen Aimee in den Rücken zu fallen. Im Hause Behbers in Alexandrien wären Dokumente saifirt worden, aus welchen die Existenz dieses Planes nachgewiesen werden könne. Bei den Söhnen Bebber's habe man gleichfalls mit dem großen Siegel Mohamed Ahmed's versehene, tompromittirende Schriftstücke gefunden. Die näheren Freunde Bebber's leugnen jedoch entschieden jede Ronnivens deffelben mit dem Mahdi und verfichern, daß von den angeblichen tom promittirenden Korrespondenzen sicherlich nicht gesprochen werden würde, wenn Gerichtspersonen mit der Hausuntersuchung be traut worden wären, weil man eben nichts Rompromittirendes gefunden hätte. Auch sei es Bebber nicht zuzutrauen, daß er tompromittirende Dokumente nicht besser zu verwahren gewußt hätte. Die lettere Anschauung theilen hochgestellte Bersön lichkeiten. Da ein gerichtliches Verfahren nicht stattfindet, fo ift es leicht möglich, daß die Welt die Wahrheit in dieser mysteriösen Affaire gar nicht oder mindestens nicht so bald erfährt."
Amerika.
Im Namen einer Anzahl von 8eitungs. spediteuren hatte Herr Lanzte bei dem Magistrat beans tragt: Die Stadt wolle den Beitungsverkauf in den Trink hallen nicht weiter gestatten." Motivirt wurde der Antrag Damit, daß fie für ihre Lokalitäten hohe Miethe und in Folge
den Beitungsverläufern in den Trinkhallen nicht der Fall sei. Der Magiftrat hat beschloffen, den Antrag abzulehnen, da in einer Stadt wie Berlin der Beitungsverlauf auf den Straßen eine Nothwendigkeit geworden sei.
In der Stadtbibliothet im Rathbause befindet Wissenschaften Prof. Böth. fich ein Reliefbild des verstorbenen Sekretärs der Akademie der Wissenschaften Prof. Böth. Im Auftrage der Familie Böth hat fich der Schwiegersohn des Verstorbenen, Prof. Gneist, mit dem Ersuchen an den Magistrat gewendet, statt des in der Bibliothek befindlichen Reliefs ein anderes, ähnlicheres Reliefbild nach einem Modell des Prof. Begas anbringen zu dürfen. Der Magistrat hat beschlossen, das Anerbieten mit Dant anzu nehmen.
Seitens des Oberpräsidenten ist die Wahl des Baurathes Hobrecht zum Stadtbaurath von Berlin bestä tigt. tigt. Bugleich find die veränderten Anstellungsbedingungen genehmigt worden.
Lokales.
Was haben die Berliner Vieh- und Schlachthof Anlagen geloftet? Die Antwort auf diese Frage ertheilt die Deutsche Fleischer Beitung" in folgendem: Eisenbahnanlage nebst Anschlüffen an die Verbindungsbahn
der Viehmarkt. der Schlachthof
Verwaltungsgebäude und Dienstwohnungen Gas, Beleuchtung, Wafferleitung und Entmäfferung Terrain. Regulirung, Pflasterung und Um wehrung
Bauführungs- Kosten und Jnsgemein
Hierzu kommen:
Für Anlauf des Terrain
Gesammt- Summe
Verzinsung der Grunderwerbs- und Baukosten Regulirung und Pflasterung der nach dem Vieh
hof führenden Straßen
für Kanalifirung derselben für Beschaffung des Mobiliars
Mt. 1 224 440 3 512 369 2711 802 217 614
197 275
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1 049 943 308 667
9 222 110
958 010,66 470 266,92
724 666,45 251 421,98 96 973,21
Gesammt- Summe 2501 339,22
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Die großen Schlachtereien in Chicago haben vollauf zu thun, die Aufträge für England zu effettuiren. Die Fairbanks Canning Company hat 4 000 000 Pfund, die Armour Bading Company 5 400 000 ẞfund zu liefern übernommen. Es wird Tag und Nacht gearbeitet, um diese Aufträge, die so daß die ganze Anlage mit 11 723 449,22 M. zu Buch steht; größten, die man je in Chicago erhalten, innerhalb zwei Wochen davon entfallen nach antheiliger Vertheilung der gemeinschaftauszuführen. Das Fleisch wird nach Woolwich verschifft. lichen Ausgaben: Ferner haben amerikanische Schiffswerften, die sich mit dem a) auf den Viehhof 7315 144,44 Bau von Sternraddampfern beschäftigen, Aufforderungen er b) auf den Schlachthof 4408 304,78 halten, Bläne für den Bau von 30 Sternraddampfern, die zur Bu letter Summe treten noch die Summen, welche für AbFahrt auf dem Nil bestimmt sind, einzureichen. Jedes Schifflösung der Schlachtgerechtigkeiten gezahlt find; es find dies foll etwa 500 Tons groß sein. Aus Pittsburg und St. Louis 491 263,53. Hierzu tommen 6 000 000 m., gezahlt an die find Dfferten eingereicht. Viehhofs- Aktiengesellschaft, so daß die Kosten des Schlachthofes betragen: 4408 304,78 1091 263,53 5 499 568,31
Die englische Regierung giebt sich außerordentliche Mühe, den Emir von Afghanistan auf ihre Seite zu ziehen. Bu diesem Bwed ist am 27. v. M. Der Vizelönig von Indien , Lord Dufferin , in Rawul Pindi eingetroffen, um dort mit dem Emir zu berathen Dem Legteren wird ein föniglicher Empfang zu Theil werden. Rawul Bindi ist eine Stadt von
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junger Gauner, vielleicht eben so alt, wenn nicht noch jünger als ich selber, und und dann erst wurde ich auf mich und meine eigene Rraft angewiesen. Ich fand bald, daß ich keine Stelle, das heißt keinen Platz finden konnte, wo ich mir den Tag die Ellbogen hätte an einem Labentisch abreiben dürfen und dafür meinen Lebensunterhalt bekam. Die Leute, die Geld zahlten, woll ten auch etwas Wirkliches dafür gethan haben, und dahinein fand ich mich zulett. Nun lefen wir allerdings hier oft in Stetigen Berichten in Amerika sind mir wenigstens verschiedene Male solche Bücher in die Hand gekommen, daß der Arbeitslohn für Zimmerleute, Maurer, Handwerker oder sonst wen so und so viel Dollars pro Tag macht, und das klingt den Leuten in Europa denn wirklich fabelhaft. Daß diese Arbeiter aber oft Monate lang herumlaufen und das bis dahin verdiente Gelb verzehren können, ehe fie wieder Beschäftigung in der Höhe des Lohnes, ja, oft um irgend welchen Lohn finden, steht nicht dabei, und so ging es auch mir. Ich nahm jebe Arbeit an, die ich bekommen fonnte, aber die bauerte dann selten lange, und ohne mich lange zu befinnen, griff ich zu etwas Anderem. Wenn ich dann auch keine Schäße dabei sammelte, lernte ich doch das amerikanische Leben gründlich kennen.
Das trieb ich sechs Jahre und war in der Zeit auch nicht einmal im Stande, mir selbst nur hundert Dollars zu er sparen. In der Zeit hatte ich aber auch herausgefunden, baß man in Amerita mit harter Arbeit wohl sein Leben friften, aber nichts wirklich verdienen könnte, bazu war Spekulation nöthig, und auf die warf ich mich; ich fing an, Handel zu treiben."
" Du Sans?" rief seine Schwester und sab ibn mit " Du Hans?" rief seine Schwester und sah ihn mit ihren großen Augen verwundert an," Du bist Raufmann geworden
" Das will ich nicht sagen, Herz," lachte der Bruder, Raufmann fann man es eigentlich nicht nennen, denn bazu fehlte mir das Rapital. Ich lernte aber bald, welche Waaren einen möglichen Markt fanden und vortheilhaft verwerthet werden konnten. Dabei verkehrte ich sehr viel mit deutschen Schiffen und kaufte gewöhnlich Alles, was
M. Ist das vielleicht keine Fleischvertheuerung, Ihr Herren Manchestermänner?
g. Die Berichte in den Zeitungen über die Veranstal tungen zu dem Fackelzuge am Dienstag hatten die Bewohner
die Kapitäne privatim mitbrachten. Daran machte ich, bie Rapitäne privatim mitbrachten. Daran machte ich, ohne meine Rörpertraft weiter zu bemühen, einen ganz hübschen Nutzen, so daß ich mir in einigen Jahren mehrere tausend Dollars verdienen fonnte.
Da tam der amerikanische Krieg, und ein spekulativer Deutscher hatte es für vortheilhaft befunden, eine Ladung alter, ausrangirter Gewehre von hier nach drüben zu schaffen, um dort, wie er glaubte, einen enormen Preis bafür zu bekommen. Die Amerikaner wissen aber recht gut ein brauchbares von einem unbrauchbaren Gewehr zu unterscheiden; fie mochten die ihnen gebrachten Waffen nicht haben, und wie der Rapitän in aller Verzweiflung und in der Angst, die ganze Fracht mitnehmen zu müssen, zu dem Entschlusse tam, fie um jeden Preis los zu schlagen, laufte ich ihm den ganzen Plunder ab und fand bald, daß ich einen sehr guten Handel gemacht, denn es waren mehrere tausend Stüd sehr gute Gewehre dabei. Jest engagirte ich eine Anzahl junger deutscher Handwerker, Schlosser, Schmiede und Büchsenmacher, um meinen Waaren vorrath wieder in Stand zu sehen. Natürlich akkordirte ich die Arbeit, das Stück zum halben Dollar, was allerdings meinen ganzen Baarvorrath so ziemlich auf die Neige meinen ganzen Baarvorrath so ziemlich auf die Neige brachte, aber ich wußte auch, wohin mit meinem Ankauf. In Peru war wieder eine Revolution ausgebrochen, die Spanier bebrängten das Land ebenfalls, und da gerade ein englisches Schiff Ladung für Lima einnahm, packte ich meinen ganzen Waarenvorrath auf und ging nach Beru.
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" Ich hätte nichts Gescheidteres thun können; ich verfaufte meine sechstausend Gewehre, die mich wenig genug geloftet hatten, jedes einzelne mit vier bis fünf Dollars Nußen und bekam dadurch ein tüchtiges Rapital in bie Hände. In Peru selber machte ich dann noch ein paar glüdliche Spekulationen, und da bin ich! Das Heim weh packte mich und ließ nicht eher loder, bis ich den nächsten besten Dampfer über Panama benutte, um zu Euch zurückzukehren. Wie lange ich hier bleibe? Quien sabe die Zeit muß es lehren; aber ich mußte Quien sabe Euch erst einmal wiedersehen, und fann ich mich dann mit bem alten Deutschland und seinen etwas wunderlichen Einrichtungen nicht befreunden, nun gut, dann kehre ich wieder
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ber umliegenden Drtschaften und Städte in großen Maffen nach Berlin gelockt und daher kribbelte und wibbelte es nach Beendigung des Festzuges um 10 Uhr auf den verschiedenen Bahnhöfen wie in einem Bienentorbe. Bei einem berartig ftarten Menschenandrange zu dem Feftzuge ist es ganz natür lich, daß die Berliner Bauernfänger und Taschendiebe ebenfalls ihren guten Tag" gehabt haben werden. An manchen Bunk ten war das Publikum auf ganze Streden weit ,, festgeteilt in fürchterliche Enge". Die Vorderen konnten die durch energische Schußleute gebildete Barrière nicht durchbrechen und die hin teren, welche mit jeder Minute anwuchsen, drängten unaufhör lich nach. Originell war der Einfall einer Anzahl junger Leute, welche die Zimmerstraße durchgegangen waren, um bei dem Kreuzungspunkte fich einen Blid nach der Feststraße zu vers schaffen. Einer derselben schrie plößlich: Da haben wir ja ben Taschendieb!" worauf die Borderen, von Neugierde ge trieben, ihren Boften in Haufen verließen und nach hinten liefen, wo der Ruf erscholl. Inzwismen waren die jungen Leute schnell vorgedrungen und hatten fich so durch einen gelungenen Koup eine sehr gute Pofition verschafft. Geradezu als verwerflich muß es bezeichnet werden, daß trop aller Warnungen in den Beitungen wieder zahlreiche Eltern mit thren Kindern, sowie schwächliche Frauen und Mädchen nicht unterließen, fich in die Maffen einzudrängen. Personen, welche als Fadelträger den Brachtwagen der Germania und den afrikanischen Anhang, welche ganz besonders die Schauluft reizten, begleiteten, vernahmen wiederholt bei Straßenkreuzungen, woselbst stets ein toloffales Gedränge entstand, Geschrei be drängter Frauen und Kinder. Man sollte doch die schrecklichen Vorgänge bei der Kaiserzusammenkunft nicht vergessen, welche fich an der Schloßbrücke abgespielt und einer großen Anzahl von Frauen und Kindern das Leben gekostet haben! Für fünftige, ähnliche Veranstaltungen wäre es übrigens gut, wenn die Schußleute nicht nur die Verhinderung des Betretens der abgesperrten Straße, sondern auch für Bereiteluna ungeheurer Andränge dadurch sorgten, daß einige Schußleute namentlich bei Straßenkreuzungen hinter der Chaine sich auf- und ab bewegen. Das einfichtsvolle Publikum würde diese Maßnahme anerkennen und den Warnungen der Beamten ficher Gehör schenken.
Zur Warnung für Auswanderer. Der für 1884 Türz lich erschienene Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft der Stadt Newyort", welche in dem Berichtsjahre das Fest thres hundertjährigen Bestehens gefeiert hat und deren Zwed es ist, deutschen Auswanderen beizustehen und nothleidenden Deutschen und deren Nachkommen Hilfe zu gewähren", ent hält u. A. folgende für Auswanderungsluftige beherzigens werthe Mittheilungen: Auch während des vergangenen Jabres", so heißt es auf Seite 417 des Berichts ,,, ward unsere Hilfe wieder häufig in Anspruch genommen von neu einge wanderten Familien, welche lethifinnig und leichtgläubig das Baterland verlaffen hatten und gänzlich mittellos oder mit sehr beschränkten Geldmitteln hier angekommen waren. Sie hatten meift erwartet, gleich Beschäftigung und Lohn in Fülle zu finden oder auf Kosten Anderer nach dem Westen auf eine Farm oder nach einem anderen für sie geeigneten Arbeitsfelde befördert zu werden. In unserer mit Arbeitern aller Art überfüllten Weltstadt bleibt die Enttäuschung nicht lange aus; Beschäftigungslosigkeit, Miethsschulden, Krankheit u. f. w. führen dann solche Einwanderer schon kurz nach ihrer Landung hilfesuchend zu uns, und so gern wir auch nach Kräften Beistand bieten, so können wir doch solchen Bittstellern die er betene Unterstügung immerhin nur bis zu einem gewissen Grade zukommen lassen." Auf Seite 59 des Berichts wird vor den von Spekulanten vielfach verbreiteten betrügerischen Anpreisungen amerikanischer Anftedelungsgebiete, wie folgt, ge warnt: Die Deutsche Gesellschaft" muß Allen abrathen, An preisungen hiesiger Ländereien nnbedingten Glauben zu schenken. Solche Anpreisungen find immer mit größter Vorsicht aufzu nehmen, und Auswanderer sollten sich nicht voreilig durch dies selben bestimmen lassen, wohin sich zur Ansiedelung zu wenden. Die Landschenkungen an im Bau begriffenen Eisenbahnen führen zu ausgedehnten Landspekulationen, welche man durch Agenten, namentlich in Europa , zu befördern sucht, sei es durch Landverkäufe, meist zu Preisen weit über den wirklichen Werth oder durch Anwerbungen unter den Auswanderern, ohne Rüd ficht darauf, ob ihnen Klima und Boden zusagen werden." Es steht zu hoffen, daß diese Warnungen um so mehr Be achtung finden werden, als die Deutsche Gesellschaft", wie in dem Jahresbericht hervorgehoben wird, der Auswanderungs propaganda gegenüber grundsäglich neutral steht, indem sie weber zur Auswanderung nach Amerita ermuthigen( was ursprünglich auch einer ihrer Swede war), noch dieselbe vers hindern will.
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Ein überaus glänzendes Meteor, eine Feuerfugel, wurde, wie die N. Pr. Stg." hört, vorgestern Abend, wenige Minuten vor 9 Uhr, von Berlin aus am südöstlichen Himmel, nordwestlich der Mondscheibe, gesehen. Die Erscheinung tauchte im Süden etwa 30 Gr. über dem Horizont auf, nahm die Richtung nach Nordost und schien in nur geringer Höhe über Der Erde dahin zu eilen. Sie war 5 bis 6 Sekunden lang
nach dem Süden zurüd und beginne mein abenteuerliches Leben auf's Neue."
Die Eltern hatten ihn mit feiner Silbe unterbrochen, benn was sie hörten, war zu ungeheuerlich, um sich ihrer Gefühle gleich bewußt zu werden oder ihnen sogar Ausdruc zu verleihen. Ihr Sohn, Hans von Solberg, Nachkomme bes freiherrlich Solberg'schen Geschlechts, als Rofferträger, als Handlanger, als Tagelöhner und dann mit dem Anauf alter, ausrangirter Gewehre beschäftigt, um fie, ba man fie bort für untauglich fand, mit vier bis fünf Dollars Nuzen für das Stüd einem andern Staate aufzuhängen! Die Mutter fühlte allerdings mehr bas unpassende einer solchen Thätigkeit, und ebenso vielleicht bie Schwester, der Vater dagegen in seinem alten, bis jest durch nichts gebrochenen Abelsstolze wagte diesen entseg lichen und mit der größten Unbefangenheit vorgebrachten Thatsachen gegenüber faum zu athmen, und als Hans endlich schwieg, war es ihm, als ob eine Bentnerlast von seiner Brust genommen, eine andere aber noch darauf liegen geblieben wäre.
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leise vor sich hin, das sind die Länder, welche man die Das ist die Welt da draußen," murmelte er endlich gelobten nennt unbegreiflich, unbegreiflich!"
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Hans hatte, in feine alten Erinnerungen vertieft, die Gegenwart der Eltern fast vergessen, feinesfalls aber an ihre alten Vorurtheile und Ansichten dabei gedacht- Du lieber Gott, sie waren in den alten Zopfverhältnissen aufgewachsen und konnten ja leinen Begriff von dem neuen, frischen Leben da draußen haben!
,, Und das find lauter Republiken?" gab der Bater endlich seinen Gedanken Worte."
Lauter Republiken, Papa."
" Aber Du erwähntest doch vorhin, daß Du jenen jenen Handel mit einer Regierung abgeschlossen hättest, mein Sohn."
Nun ja, Papa, mit der republikanischen Re
gierung."
( Fortsetzung folgt.)