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aufrecht und behauptet, der Vermittler sei Campell, der Agent der chinesischen Regierung, Bolldirektor Hart, welcher lettere von China  mit der Führung der Verhandlungen beauftragt war. China  babe den Vertrag von Tient- fin und den Handelsvertrag unter der Bedingung afzeptirt, daß ein einmonatlicher Waffenstill­stand eintrete, und Frankreich   auf jede Kriegsentschädigung ver zichte. Ferry   habe die Bedingungen für annehmbar angesehen und nur einige Modifikationen vorgeschlagen. Noch vor Ein gang der Antwort Chinas   sei die Niederlage der Franzosen bei Langsong erfolgt. Deffenungeachtet habe Ferry   am Diens­tag Abend die Mittheilung des Agerten Hart über die Ant­mort Chinas   erhalten, welche, abgesehen von gewiffen Details über den Zeitpunkt und den Modus der Gebietsräumung, gün­fig laute. Danach scheint es, als ob in der That der Frie­densschluß mit China   bevorstand und daß nur die Nachricht von der Niederlage der Franzosen   und der daraufhin erfolgte Sturz Ferry's den Frieden in Frage gestellt hat.

Spanien  .

Attentatsgerüchte schwirren wieder einmal in Spanien  . König Alfonso wollte während der Charwoche die Kirche be fuchen, nahm aber auf Anrathen seiner Minister daoon Abstand, weil die Polizei eine Verschwörung entdeckt haben will, welche bezweckte, den König in der Kirche zu ermorden. Es wurde bereits eine größere Anzahl Personen verhaftet.

Italien  .

Im Zusammenhang mit den vor einigen Tagen aus Rom  gemeldeten Verhaftungen( es handelt sich um Verbreitung repu blitanischer Druckschriften an die Soldaten-) fanden weitere Durchsuchungen, namentlich bei bekannteren Mazzinianern in Rom  , Mailand  , Turin  , Verona  , Padua  , Perugia  , Ravenna  und Macerata   statt. Das Ergebnis beschränkte sich auf die Bes schlagnahme von Dokumenten.

Egypten.

Ueber te Ursache der Berhaftung 3ebehr Pascha's weichen noch immer die Angaben von einander ab. Eine neue Verfton theilt man der B. C." aus Konstantinopel  , 28. März, mit. Danach hat die türkische Regierung einen Bericht aus Kairo   erhalten, aus welchem hervorgeben soll, daß es einem der Diener Bebehr Pascha's, einem Nubier, vor einigen Mo­naten gelungen sei, zum Mahdi   und hierauf nach Khartum   zu dringen, und daß dieses Individuum es gewesen sei, welches jenen Verrath, dem die Stadt zum Opfer fiel, ermöglichte und hierauf den General Gordon   im legten Augenblicke mit eigener Hand ermordete. Dieser Mord soll als eine Art Vendetta be gangen worden sein, um das Blut des Sohnes Bebehr Bascha's, den Gordon hinrichten ließ, au fühnen. Die Vers baftung Bebebr's ſei eben auf den Verdacht bin erfolat, daß diefer Racheaft auf Anstiftung und Wissen Bebehr Pascha's por fich gegangen sei. Die angebliche Besorgniß, daß lepterer in Kairo   Unruhen hervorrufen tönnte, habe an der Verhaftung teinen, oder doch nur sehr geringen Theil gehabt.

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Gegen den Franzosen Olivier Bain haben die englischen Befehlshaber einen Steckbrief erlaffen und 50 Lstr. auf seine Einlieferung gefeßt. In Dongola   fand man den Steckbrief angenagelt; bas Signalement lautet: Blond, mit hellem Bart und Haar, Größe 7' 7", Augen blau, Statur schmächtig, Lippen zusammengefniffen, Gefichtsausdrud grausam; in Sprache und Auftreten schmeigfam. Er ist wahrscheinlich als Araber verkleidet. Eikennbar an seinen blauen Augen." Unterzeichnet ist der Brief von C. F. Wilson, 16 März 1885. Bain wurde am 13. März in Debbeh gesehen, von wo er zu Kameel mit wenigen Begleitern flußabwärts ritt. Bis jetzt hat Niemand die 50 Lftr. Belohnung, die auf ihn, lebendig oder toot, gefegt wurden, verdient. Bain wird wahrscheinlich Kairo  zu erreichen suchen, um sich dort unter den Schutz des franzöft­schen Konfuls zu stellen.

-Aus Suafim wird telegraphitt: Ein Spion, welcher aus Erlowit zurückgekehrt ist, berichtet, daß die Anhänger Dsman Digma's denselben offen verlassen. Dsman be= fände fich mit 900 Anbängern in Shafuteb, einer befestigten Stellung zwischen Sinkat und Erkowit.

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Amerika.

Ein Telegramm aus Colon( Aspinwall) vom 1. April meldet: Die Stadt ist vollständig niedergebrannt, einschließlich der Werften. Der auf der Rhede   liegende Hamburger Packet­Dampfer olfatia" ist gerettet. Das Feuer in Aspinwall entstand aus unbekannten Ursachen während des Kampfes zwischen den Regierungstruppen und den Aufständischen, welche geschlagen wurden. Thr Führer, Prestan, rettete fich mit wenigen. Der Befehlshaber des Kriegsschiffes der Vereinigten Staaten Galena" meldet, daß das Eigenthum der Dampf­Schiffe fich in Sicherheit in seinen Händen befindet, und ebenso das Eigenthum der Eisenbahnen auf der Nordseite der Insel. Während des Feuers in Aspinwall brannte das britische Kon sulat nieder. Die Bücher der Panamalanal- Gesellschaft sowie 160 000 Dollars in Baargeld wurden gerettet. Die ganze Poft für den Süden des Stillen Ozean, die eingeschriebenen Briefe und die regelmäßige Brief- und Beitungspost, die vom 21. März mit dem Dampfer ,, Colon" von New York   abging, verbrannie in Aspinwall.

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Wie aus La Libertad gemeldet wird, find die Feind­seligkeiten zwischen Guatemala   und Salvador einge­stellt, ein einmonatlicher Waffenstillstand wurde abgeschloffen. Die Gesetzgebung von Guatemala   hat die Verordnung des Präsidenten Barrios vom 28. Februar wegen Bildung einer einzigen zentralamerikanisden Republik   vernichtet. Der Degen des Präsidenten Barrios wurde auf dem Schlachtfelde von Chalchuapa   zerbrochen aufgefunden. Eine spätere Meldung aus La Libertad besagt, Barrios sei todt.

Parlamentarisches.

- Der Termin zur Neuwahl eines Reichs­tagsabgeordneten für den Wahlkreis Teltow Beestow- Stortow- Charlottenburg an Stelle des zum Regierungspräsidenten ernannten Landraths Prinz Handiery ist vom Oberpräsidenten der Provinz Branden burg auf Mittwoch, den 15. April festgesetzt worden. Wir wir bereits gemeldet haben, ist von den Konservativen wiederum Prinz anbjery aufgestellt worden, während die Deutsch   Freifinnigen den rechts liberalen Dr. Barth als Kandidaten präsentirer. Sozialdemokratischerseits wird, wie verlautet, der Medailleur Krohm   wieder fandidiren.

Kommunales.

Tagesordnung für die Sigung der Stadtverordneten­Versammlung am Donnerstag, den 9. April cr., Nachmittags 5 Uhr. Sechs Naturalisationsgefuche. Vorschtäge des Aus­schuffes für die Wahlen von unbesoldeten Gemeindebeamten. Berichterstattung über die Vorlage, betr. den Ankauf eines zwischen der Swinemünderstraße und der Straße Nr. 30 an der Demminerftraße belegenen Grundstücks zu Gemeindeschul aweden. Vorlage, betr. das Projekt zum Erweiterungsbau

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bes am Eingange des Bentral Schlachthofes belegenen fleinen Beamtenwohnhauses. Desgl., betr. den Entwurf eines Statuts für die Albert Menzel Stiftung. Desgl., betr. die Abänderung der für die Weinstraße zwischen der Gollnowstraße und der Mehnerstraße festgefeßten Baufluchlinie.- Desgl., betr. Die Skizze zum Neubau einer Gemeinde- Doppelschule auf dem Grundstücke Reichenbergerstraße 131/132.- Desgl., betr. die Erwerbung des Bürgersteigterrains vor dem Grundstüde Fruchtstr. 24 Berichterstattung über die Vorlage, betr. Die Stizze zum Neubau einer Gemeindeschule auf dem Grundstücke Höchftftr. 34/35. Desgl. über die Vorlage, betr. den Ankauf Jakobs Kirchhofs in der Rüraffterstraße. des der Petri- Kirchengemeinde gehörigen Theiles des alten Desgl. über die Vorlage, beir. den Ankauf der Grundstücke Aleranorinenstr. 5 und 6, sowie des Hinterlandes des Grundstücks Alexandrinen­Vorlage, ftraße 11 zum Bau der höheren Bürgerschule.- betr. den Verkauf der an der Koppenstraße und der Gr. Frank furterstraße belegenen Bauparzellen. Desgl, betr. die Er mächtigung zum Verkauf von Baustellen des städtischen Ter rains zwischen der Frankfurter Allee  , resp. der Thaerstraße und dem Weidenweg. Berichterstattung über die Vorlage, betr. die Erwerbung des von dem Grundstücke Alexandrinenftr. 118 zur Straßenregulirung erforderlichen Terrains.- Rechnungs­fachen. Eine Unterstützungsfache.- Berichterstattung über eine Benfionirungsfache, sowie über einige Anstellungsfachen. - Borlage, betr. den Ablauf der Wahlzeit eines Bürger Deputirten bei der Deputation zur Beschaffung der Brenn­materialien.

Lokales.

Das 50jährige Gesellen- Jubiläum beging am zweiten Osterfeiertage der Tischlergeselle Johann Langfeldt. Schon am frühen Morgen wurden ihm von seiner Familie Glückwünsche entgegengebracht. Sodann erschien der Vorstand der ,, Tischler­Innung" an der Spige mit Herrn Obermeister Brandes, dem fich der Meister des Jubilars, Her Krezmann, angeschlossen hatte. Diefelben überbrachten die Glückwünsche der Innung und ein namhaftes Gelogeschent. Diesem schloffen sich die Ehrengaben des Metsters Herrn Kreßmann und des Haus wirthes Herrn Tischlermeister Mosel   an. Hierauf erschienen Die Kollegen des Veteranen mit einem prachtvollen Stamm­seidel. Der Jubilar bantte allen Gebern und war umsomehr erfreut, als ihm alles dieses unerwartet gekommen war. Be sonders zu beme: fen ist noch, daß der Jubilar seit 40 Jahren in derselben Werkstatt und seit 24 Jahren bei Herrn Krez­mann thätig ist. Ein gemüthlicher Frühschoppen bielt hierauf die Kollegen und Familienmitglieder bis zum späten Nach mittag zufammen.

a. Ein seltenes Fundobjekt. Ein ausgeschlachteter Hammel ist am 30. v. W., Abends 9 Uhr, an der Ecke der Friedensstraße und des Weidenwegs gefunden worden. Ver muthlich haben Diebe den von ihnen gestohlenen cammel aus Furcht vor der Entdeckung ibres Diebstahls daselbst nieder gelegt. Der Eigenthümer des Hammels ist noch nicht er­mittelt

a. Ein ehemaliger Buchhalter des Perl'schen Bankge schäfts in der Friedrichstraße  , Sch., ist wegen Betruges verhaftet

Henriette, aber doch etwas erzwungen; er ist aber sehr wohnen, viel weniger um solche über der Straße brüben. lebendig und erzählt gern..

,, Und so fade," bemerkte Flora.

" Nun, es giebt fadere Menschen," entgegnete die Schwester, aber doch wohl von der Bemerkung ein wenig unangenehm berührt. Das Gespräch schien ihr überhaupt nicht recht zu paffen, und sie gab ihm rasch eine andere Wendung. Da brüben fängt die Sängerin wieder an," fagte sie; was die für cine merkwürdig starke Stimme hat!"

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Ja," fagte Flora, sie schreit, daß man es auf dem Markte hören kann, und dabei reißt sie auch noch die Fenster auf!"

Du lieber Gott," meinte die Frau Dberstlieutenant achselzuckend, den Damen vom Theater liegt ja eben daran, daß sie gehört werden!"

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Aber die Nachbarschaft brauchte sich das nicht gefallen zu lassen," bemerkte das jüngere gnädige Fräulein. Aber sie singt wunderhübsch," sagte Henriette. " Ich kann die freche Person nicht leiden," warf Flora ein; es ist auch immer rücksichtslos, fich fo hören zu laffen."

" Sag' einmal, Mama," unterbrach sie hier Henriette, ,, wer wohnt uns denn schräg gegenüber in dem Eckhause an der andern Seite des Gäßchens, nach rechts zu? Es ist ein wenig zu weit, um es von hier aus genau zu erkennen, aber ich sehe da immer Morgens eine wunderliche Gestalt in einem grellrothen Schlafrocke und mit einem vollständig von Papilloten bedeckten Ropfe es muß aber schon ein ältlicher Herr sein."

Die Mutter hatte schon ihr Buch wieder aufgenommen und ihre Leftüre fortgesetzt. Das ist, glaub' ich, der hiesige Theaterbirektor," sagte fie; es muß ein wunder licher Kauz fein, der Doktor erzählte neulich von ihm..." Und unter der Sängerin, links vom Rafee?" Das weiß ich nicht, Rind," sagte die Frau Oberst lieutenant; erftlich wohnen wir hier ja noch gar nicht so lange, und dann was gehen uns auch die fremden Men schen an! In einer größeren Stadt bekümmert man sich nicht einmal um die Leute, die mit uns unter einem Dache

Aber was ich gleich sagen wollte

Ihr habt Eure Tante die ganze Woche noch nicht besucht, und Ihr wißt, wie sehr der Vater barauf hält."

,, Aber, Mama, was sollen wir bort?" rief Henriette Es ist und zog das kleine Mündchen troßig zusammen. eine so wunderliche alte Frau, und wir figen da immar wie auf der Anklagebant, nur ihre Strafreden und Bemerkungen anzuhören! Üleber jebe Schleife, jebes Band, das wir tragen, hat sie etwas zu erinnern, es ist ihr Alles zu auf­fallend, zu herausfordernd, wie sie sich auszudrücken beliebt, und wir können doch wahrhaftig nicht wie die barmherzigen Schwestern herumlaufen."

,, Liebes Rind," sagte die Mutter langsam und mit Be tonung jedes einzelnen Wortes, das verstehst Du nicht; es schickt sich aber. Deines Vaters Schwester hat allerdings ihre Eigenheiten...

" Du kommst ihr auch nicht zu nahe, Mama," warf Flora ein. Weil ich weil wir Beibe eigentlich nicht so recht zufammen passen," erwiderte in einiger Verlegenheit die Mutter.

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Aber genau dasselbe ist ja auch mit uns der Fall." " Ihr habt aber trotzdem große Verpflichtungen gegen fie,"" fuhr die Mutter fort, ja, werbet später noch viel mehr haben wenn Ihr Euch eben ordentlich danach be tragt. Die kleine Unannehmlichkeit, Euch jetzt ihren Launen ein wenig zu fügen, tönnt Ihr Euch dann schon gefallen laffen und fie ertragen.

Rleine Unannehmlichkeit, Mama?"

,, Sie läßt sich ertragen," erwiderte die Frau Oberst lieutenant, und wenn Ihr erst einmal älter werdet, tritt solcher Zwang wohl noch schärfer an Euch heran."

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Sag' einmal, Mama," fragte Henriette, was für ein Mann war denn eigentlich der alte Mäusebrod ganz schrecklicher Name! Die Tante erwähnt ihn nie, und der Vater scheint auch nicht viel von ihm wissen zu wollen." Die Mutter zudte mit den Achseln. Es mag wohl keine sehr glückliche Ehe gewesen sein," sagte fie. Er war sehr reich, aber auch sehr kränklich und dadurch vielleicht

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worden. Unter anderem hat er folgenden Schwindel ausge führt: Im Jahre 1882 hatte ein Schuhmacher in der Invas lidenstraße mehrere Brämienpapiere mit dem Perl'schen Bant­geschäft gegen eine Anzahlung von 15 M. gekauft, weitere Ratenzahlungen aber nicht geleistet. Anfangs v. Mts. Tam zu dem Schuhmacher der frühere Buchhalter Sch. und theilte Jenem mit, daß ein Mailänder 10 Fr. Loos, welches sich unter den von dem Schuhmacher im Jahre 1882 gekauften Papieren befand, mit einem Gewinn von 50 Fics. herausgekommen set. Diefer Gewinn tönne aber erst nach erfolgter Nachzahlung von 5 M. erhoben werden. Der Schuhmacher zahlte sofort die 5 M. gegen eine von Sch. im Namen des Bankier B. ausge stellte Quittung und wartet bis heut auf die Auszahlung des Gewinnes. Thatsächlich ist das betreffende Loos gar nicht ge= zogen worden und Sch. hatte diesen Schwindel nur in be trügerischer Abficht in Szene gelegt. Es ist nicht unwahr scheinlich, daß Sch. noch verschiedene bisher nicht ermittelte Betrügereien auf den Namen seines früheren Prinzipals vers übt hat

Die Wittwe Rohrbed, die vor Kurzem in Tempelhof  verstorben ist, hat im Ganzen, wie jest genau von Seiten der Verwandten und des Gerichts festgestellt ist, 1240 000 Thaler hinterlassen Dies toloffale Vermögen schreibt sich den ,, V. V." zu Folge aus den Einnahmen her, welche durch den Verkauf der früheren Grundstücke dort, wo jegt die Gneisenau- und Bergmannstraße fich befinden, erzielt wurden. Durch Zinses zins haben die Summen im Zeitraum von 20 Jahren bei der ans Aeußerfie grenzenden Sparsamkeit der Rohrbeck'schen Che­leute fich derartig erhöht. In der Behausung der Verstorbenen fand man eine große chinesische Schale, die bis zum Rande mit Goldstücken gefüllt war, in einem Schrank eine Rolle mit Ber­ liner   Pfandbriefen und zwischen Büchern ein Kouvert mit 30 000 Pfund Sterling in englischen Titres.

Drei Arbeiter verschüttet. Als der um 24 Uhr fällige Lotalzug am Sonnabend Nachmittag in den Bahnhof Don Steglig einfuhr, ereignete fich ein Unfall, der glücklicher Weise ohne ernſtere Folge geblieben ist. Durch die Erschüt terung des Bahnkörpers beim Einfahren des Buges erfolgte an der Böschung nach der Albrechtstraße zu ein leichter Erd­rutsch, durch welchen von den daselbst bei den Unterführungs­arbeiten beschäftigten Arbeitern drei bis an den Hals ver schüttet wurden. Da Hilfe sofort zur Stelle und das Gewicht der abgestürzten Erdmassen kein sehr bedeutendes war, so ge­lang es, schon nach furzer Beit die drei Halboerschütteten aus thret peinlichen Situation zu befreien.

Der gewiß feltene Fall, daß ein Spizbube den anderen und noch dazu seinen früheren Spießgesellen wegen Diebstahls denunzirt, ist Gegenstand einer strafrechtlichen Unter­suchung bei der Staatsanwaltschaft am töniglichen Landgericht I W. und S., zwei vielfach bestrafte Einbrecher, wurden im Jahre 1878 wegen schweren gemeinschaftlich verübten Dieb stahls, und zwar W. zu 6jähriger, S. zu 5/ 2jähriger Bucht­hausstrafe verurtheilt. S., der seine Strafe anfangs vorigen Jabres verbüßt batte, quartirte fich nach seiner Entlassung aus der Haft in der Wohnung seines Komplizen W. ein, wo sehr bald zwischen ihm und der Frau des W. der Entschluß zur Heife gedieh, den noch im Gefängniß fißenden W. zu vers fegen". Wenige Tage vor der Entlassung des W. aus dem Gefängniß zog deffen Ehefrau mit dem Freunde ihres Gatten aus der Wohnung fort, so daß der Ehemann W. bei seiner Dies war Rückkehr nach Hause die nackten Wände vorfand. ihm zu arg, und er denunzirte seinen früheren Komplizen wegen Theilnahme am Diebstahl des von seiner Ehefrau mitgenom­menen und ihm gehörigen Mobiliars, nachdem ihm wohlbekannt war, daß Diebstahl unter Eheleuten straflos bleibt und nur auf Der um Theilnehmer und Begünstiger Anwendung findet.

seine gut eingerichtete Wirthschaft gekommene Ehemann, der dabei noch seine liebende Gattin losgeworden, hat in seiner Denunziation viele Beweise für seine Behauptung, sein ehe maliger Genoffe habe gewußt, daß ihm das Mobiliar gehört, beigebracht, und ist in der That die Untersuchung gegen den Frauen- und Wirthschafts- Dieb eingeleitet worden.

a. Eine raffiniete Diebin. In den legten Tagen sind bei der Kriminalpolizei wieder Anzeigen gemacht worden, wo­nach eine junge anständige Frauensperson im Alter von etwa 18 bis 20 Jahren Kindern, die von ihren Eltern zum Einholen von Lebensmitteln ausgeschickt werden, unter irgend welchen Vorspiegelungen das Geld abnimmt. So wurden am 2. d. M. ber fiebenjährigen Tochter eines in der Langestraße wohnhaften Kaufmanns zwei Thalerstücke, mit welchen das Kind nach dem Grünen Weg gehen sollte, auf dem Wege dahin von der Un bekannten abgenommen, indem lettere dem Kinde ein Stück Kuchen gab und dasselbe in das Haus Mariusstr. 40 lockte. In einem anderen Falle hat anscheinend dieselbe Unbekannte die neunjährige Tochter eines in der Friedenstraße wohnhaften Handschuhmachers am 3. d. M. an der Ede der Straußberger­und Pallisadenstraße getroffen und ihr erzählt, daß in der Landsberger Allee   ein Mann aus feinem Spielwaarengeschäft fortgelaufen sei und fich ein Jeder Spielwaaren aus demselben unentgeltlich mitnehmen könne. Daraufhin ist die Kleine mit der Unbekannten bis zur Paßenhofer'schen Brauerei mitgegangen,

voller Launen, soll auch die Tante nicht besonders behan­belt haben." Wie alt ist die Tante, Mama?" fragte Flora, und Henriette richtete ihre Augen ebenfalls auf die Mutter, als ob sie die Frage mit thäte.

,, Ach, so alt gerade noch nicht," sagte diese vielleicht demselben Jbeengang folgend ,,, und so rustig dabei, daß sie noch lange leben kann! Sie muß etwa im Anfange der Sechsziger sein."

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,, Das ist freilich noch sehr jung," bemerkte Flora treu­berzig, und Henriette konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.

Nun, so sehr jung doch auch nicht mehr," sagte fie; ,, mir find jünger. Aber mit der versprochenen Erbschaft, Mama, da wir jetzt doch einmal unter uns fiad, liegt mir, wie es scheint, die Sache noch in weitem Felde. Erstlich fönnen wir selber darüber alt und grau werden, und dann mer weiß, ob nicht auch am Ende noch etwas bahinter ,, Dahinter steckt?" fragte die Mutter. Wie meinst

steckt." Du das?" " Ich habe neulich einmal einen Roman gelesen," sagte bas junge Mädchen, indem sie dabei sehr nachdenklich mit bem Kopf niďte ,,, wo sich ein alter Herr von seinem Neffen mit dem Versprechen einer sehr großen Erbschaft bis zu feinem Tode pflegen ließ und den armen jungen Menschen bis zum Aeußersten babei quälte. Wie er starb, fand man, daß er gar nichts hinterlassen hatte, benn selbst sein Silbers zeug war unecht, und der große eiserne Geldschrank enthielt nichts als Liqueurflaschen.

Aber, Henriette," rief die Mutter vorwurfsvoll, Du traust doch Deiner eigenen Tante nicht etwas Der artiges zu?"

,, Das war auch der eigene Onkel, Mama..." Aber ein Roman, eine erdichtete Geschichte, Rind, die nie im Leben wirklich passirt ist."

Wer tann's wissen!" antwortete achfelzuckend das junge ,, Es sollen im wirklichen Leben viel wunder Mädchen. lichere und merkwürdigere Dinge vorfallen, als sie nur irgend ein Mensch erfinden könnte." ( Fortsegung folgt.)