in der That zu einer Ratastrophe. Selbst von offizieller Seite wird nunmehr zugestanden, daß die Kriegstasse der zweiten Brigade mit 60 000 Frants am 28. März verschwunden ift. Die Franzosen sollen ferner eine Anzahl Geschüße ins Waffer geworfen" haben, während nach einer anderen Version die Chinesen diese Geschüße erobert hätten. Der eilige Der eilige Rückzug des Oberstlieutenants Horbinger gestattet zugleich den Schluß, daß die Chin sen in der That augenblicklich bie Situation in Tongling wesentlich zu ihren Gunsten gestaltet haben, und die Lage der französischen Expedition eine sehr peinliche ist.
Amerika.
Aus Chicago wird der ,, Am. Korr." telegraphisch ge meldet, das dortige Hauptquartier der irischen Fenter entfalte eine fieberbafte, wenn auch geheimnisvolle Thätigkeit, die unzweifelhaft mit dem Aufruhr in Manitoba ia Verbindung stehe. Man erwarte allgemein, daß die Fenier den Aufrührern zu Hilfe kommen würden. Eine Meldung aus Buffalo besagt ebenfalls, daß unter den daselbst in großer Bahl wohnenden Irländern große Rührigkeit herrscht. Eine zw.ite Depesche aus Chicago befagt fobann, daß die Meldung von einem versuchten Putsch" der Fenier in Canada vole Bestätigung finde und in Winnipeg bereits zahlreiche Fenier ringetroffen sein sollen, auch große Ladungen von Waffen und Munition über die Grenze gebracht worden seien.(?)
oder
Lokales.
Nachdem die Steuerzettel für das Etatsjahr 1885 bis 1886 ausgegeben worden, ist es für diejenigen Steuerpflichtigen, welche fich durch die Veranlagung zur Klaffen- und flaififii ten Einkommensteuer und Gemeindeeinkommensteuer beschwert fühlen und reklamiren wollen, von Wichtigkeit, daß fie die Reklamationsfrist innehalten. Während die Reklamas tione fiift für die Klaffensteuer zwei Monate nach der beendeten öffentlichen Auslegung der Steuer: olle, also für Berlin mit dem 1. Juni c. abläuft, hat die Reklamationsfrist für die Ein. Tommensteuer zwei Monate nach Bustellung der Einschäßungs. Bekanntmachung ihre Endschaft erreicht. Wer reflamirt, muß den Nachweis führen, daß das Einkommen, welches der veranlagten Steuer entspricht, nicht vorhanden ist. Der Betrag des Einkommens an Gebalt, Salair, Lohn und dergleichen ist durch Beugniß der vorgefeßten Behörde, des Brinzipals Arbeitgebers nachzuweisen. Als Verhältniffe Des Steuerpflichtiger, melche bie Leistungsfähig leit eine schmälern, finden Berücksichtigung: Ятове An zahl von Kindern, die Veiflichtung zur Unterhaltung armer Angehöriger, dauernde Krankheit, Verschuldung und außergewöhnliche Unglücksfälle. Dauernde Krankh it des Familienbaupres oder eines Familiengliedes muß durch ärzt liches Attest, Schulden und sonstige Lasten müssen durch die legten Quittungen über gesablte Zinsen und Laften nachgewiesen werden. Durch§ 2 des Gesez s vom 26. März 1883, betreffend die Aufbebung der beiden untersten Stufen der Klaffensteuer, ist die Zulassung der Berücksichtigung dieser besonderen, die Leistungsfänigkeit bedingenden wirthschaftlichen Verhältnisse der einzelnen Steuerpflichtigen bei deren Veranlagung zur Steuer auf die 3, 4. und 5. Stufe ausgedehnt werden. Wer bet erhobener Reklamation wiffentlich einen Theil seines Entommens prichwiegen oder zu gering ange reben hat, verfällt in eine Strafe zur Höhe des einfachen Jahresbetrages der Steuer, um welche der Staat verkürzt ist oder verkürzt werden sollte. Es set noch erwähnt, daß Anträge, welche im vorigen Eiatsjahre auf Steuererlaß gestellt worden sind und auf welche bisher ein Bescheid nicht ergangen ist, wied holt werden müssen, wenn sie für das laufende Etatsjahr Berücksichtigung finden sollen.
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Eisenbahnräuber. Die Volfs- 8tg." schreibt: Gestern betrat der Schauspieler Paul unser Bureau, welcher seine raiche Wiederherstellung der Kunst biefiger Chirurgen verda: kt. Der junge Rünstler febt noch etwas bloß aus, allein er fühlt sich wieder vollständig fräftig und trogdem die Revolverfugel noch im Fleisch eines halfes fist, haben weder seine Sehfraft noch seine Stimme irgend welden Schaden gelitten. Dies ist als ein wahres Wunder zu betrachten denn die Kugel drang dicht unter dem linken Auge in dem Kopf ein und heute verschließt ein Pflaster von der Größe eines Groschens den Saustanal, der fich abaärts senkte. Dr Schuß wurde dicht vor dem Schlafenden abgefeuert, dafür sprechen die Na ben, welche die Bulve förner im Gesicht zurück ieken. Eine blaue Tätowirung sicht sich über einen Theil der Wange und Nase hin und diese wird Herr Paul a's unauslösliches Erinnerungszeiten an das Poiener Atter tat mit ins Grab nehmen. Jest erst haben wir erfabien, welche leichte Behandlung dieser Fall setiens der Bahnverwaltung und anderer Staatsorgane erfubr. Man bedenke, daß es sich um einen Raubanfall auf der Esenbahn handelt, daß derselbe im Koupé eines Kurierzuges auf der Babi stecke Berlin Warschau mit einer Mod noffe ausgeführt wurde. Und was geschab, als der blutüberst ömte Paffigier auf Der nächsten St tion antam und sofort eine Unter umung ver la gte? Die Eisenbahn beamten behandelten die Aussagen des Verdienst; ein Zufall, deffen Walten ich freilich noch nicht zu beurtheilen vermag, hat diesen Erfolg hervorges bracht."
Und doch, Herr Doktor", antwortete Agathe mit einem milden Lächeln, ist es mir ein Trost, Sie in meiner Nähe zu wissen... Ich weiß nicht, von welchem Zufall Sie spiechen, nur das weiß ich, daß ich ganz die Zus versicht Jores Freundes Habicht theile, daß, wenn überhaupt Hilfe möglich ist, wir dieselbe von Ihnen zu erwarten haben.'
" Ich sage nicht. gnädige Romtesse, daß Hilfe überhaupt unmöglich ist." versezte Friß sehr ernst, indem er auf die Gräfin wieder jenen forschenden Blick richtete, der zuweilen bie Komteffe Agathe schon geängstigt hatte, obwohl fie wußte, daß es nicht Neugierde war, sondern lediglich das Bestieben, den Grund des Uebels, das er zu hetlen be rufen war, zu erfahren. Doch scheint es mir, daß die größte Schwierigkeit für den Arzt in dem vorliegenden Full darin besteht, die Duelle des Uebels zu erfo: sten.
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Ich bin bis jetzt nicht im Stande gewefen, irgend eine Kur vorzunehmen, weil ich von der Quelle des Uebels nichts anderes weiß, als was mir gerüchtw ise mitgetheilt wurde, und was mich eigene Beobachtung vermuthen läßt."
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Sie haben eine Vermuthung. Herr Doktor?" sagte fie, ihn ängstlich anblickend.
Ja, gnädigste Komtesse," versette Friß. obné feinen Blid von ihr abzuwenden, und ohne auf de fidtliche Angst, die auf Agathe's Antlig ausgeprägt lag, Rudicht zu neh men Jb habe die Vermuthung, daß die Krankheit Jbres Herrn Vters im Zusammenhang steht mit der Erscheinung einer Frau."
Aathe stieß einen Schrei aus und sant auf einen Stubl.
Was ist Ihnen, Gräfin? Un Gotteswillen, sind auch Sie frant?"
,, Nein, nein, Herr Doktor!" erwiderte sie heftig, wäh rend ihr Athem teuchte, und während sie die Hind auf thr ängstlich klopfendes Herz legte. Geben Sie nicht diesen
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Schwerverwundeten so, als ob es sich um ein Märchen handle. Das gerechte Verlangen Paul's wurde mit der Bemerkung ab gewiesen, daß der Bug sofort weiter müsse und daß man keine Beit habe, fich auf weitläufige Untersuchungen einzulaffen. Nicht das Mindeste geschah seitens der Bahnverwaltung, um dieses gräßliche Verbrechen aufzubellen. Man behandelte den Vorfall wie eine Lappalte, der Bug jagte weiter auf der Bahn nach Warschau , der schwerverwundete Passagier wurde nach Posen geschafft. Als die Gattin Baul's etwa 24 Stunden später diefelbe Strecke befuhr und nach dem Verbleib des Ver wundeten forschte, fonnte ihr auf den Stationen Niemand Auskunft geben. Der Vorfall schien gar nicht weiter gemeldet worden zu sein. Drei Tage vergingen, bevor sich die Kriminalpolizei des Falles annahm. Im Laufe der Zeit waren die Spuren der That längst verwischt, der Raubmörder hatte die Ueberzeugung gewonnen, daß ihm feine irdische Macht etwas anbaben tönne, und wenn der liebe Gott tein Wunder thut, so bleibt die That unaufgehellt für diese Beit und alle Ewigkeit
Diese traurige Thatsache ist nicht sehr beruhigend für das reisende Publikum. Wer sich auf der Fahrt von Berlin nach Warschau dieses Mordanfalls erinnert und fich dann den Umstand ins Gedächtniß ruft, daß derartige Vorfälle von der Bahnverwaltung leichthin behandelt werden, der wird nicht ohne peinliche Besorgniß allein in einem Koupee Plaz nehmen. Wir glauben, daß die Bahnverwaltung sehr übel daran that, das Attentat so auf die leichte Achsel zu nehmen. Wie leicht fann nicht der Verdacht entstehen, daß sich der Raubmö der unter dem Bugpersonal befindet. Herr Paul ist der Ansicht, daß nur eine mit der Beschaffenheit der Wagen sehr vertraute Person das Attentat auf dem mit voller Geschwindigkeit dahin brausenden Buge ausführen fonnte. Die Bahnverwaltung hatte daher die dringlichste Veranlassung, fofort eine genaue Unterfuchung vorzunehmen, damit ein Verdacht gegen das Bug personal ganz ausgeschloffen blieb. Es ist wahrlich tein tröst licher Gedanke für das reisende Bublifum, daß möglicherweise ein Schaffner mehr als das Billet, vielleicht Leben und Börse des Paffagiers verlangen fönne.
Raubanfälle auf der Eisenbahn gehören auch bei uns feineswegs zu den Seltenheiten. Vor wenigen Jahren ist einem unserer Kollegen folgendes paffict: Derselbe hatte in Berlin einen Schnellzug versäumt, der ihn nach Magdeburg bringen sollte. Um nicht in Berlin übernachten zu müssen, bringen sollte. Um nicht in Berlin übernachten zu müssen, bestieg er einen Wagen zweiter Klasse in dem nachfolgenden Bummelzug, reichte dem Schaffner fein Billet, steckte baffelbe in sein mit Solo und Kaffenscheinen gefülltes Portemonnaie und streckte fich dann, als der Schaffner das Koupee abges schlossen hatte, auf den Riffen desselben lang aus. Da der Baffagier allein war, schlief er bald ein. Als er wieder erwachte, fühlte er einen dumpfen Kopfschmerz, ein eigenthümlicher, ätherartiger Duft erfüllte den Wagen. Taumelnd er hob er sich und schaute durch das Fenster. Zu seiner Ueberraschung fas er einen fremden Bahnhof vor sich und vernahm den Ruf Börsum."
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Börfum? Wie komme ich nach Börfum? fragte fich der Passagier und griff nach seiner Uhr, um nach der Zeit zu seben Sine goldene Uhr mit Seite war fort. Dem Reisenden zuckte der Gedanke durchs Hirn, daß er 600 Mart in seiner Tasche trage. Er taftete nach der Börse und bemerkte, daß seine Tasche aufgeschnitten und die Börse vers schwunden war. Mit einem Schtet auf den Lippen sorang der Be raubte aus dem Zug, rief den Stations vorsteher herbei und erzählte demselben den Vorfall. Jener nahm die Meloung mit Achselzu den entgegen, betrachtete sich den Kreuzschnitt der ges leerten Tasche, lehnte es aber weiter ab, eine Untersuchung vor zunehmen. Vergebens hatte der Reifende gebeten, man möge den Schaffner wenigstens zur Rede stellen, warum er in Mag deburg den Passagier nicht zum Aussteigen bewogen und daß Billet eingefordert habe. Vergebens wies er auf den Umstand bin, daß jener Schaffner in Magdeburg das Roupee hätte aufschließen nüffen, da selten ein Baffagier aus Berlin über Mag deburg binaus den Bummel jug benüße. Der bequeme Sta tionsvorsteher ließ sich auf nichts ein und der Beraubte blieb in Bö sum zurück. Nun versuchte derselbe nach Magdeburg zu telegraphiren, damit die Bahnverwaltung bort recherchire, allein auf der Station wollte Niemand ein unbezahltes Telegramm annehmen. Als der Reisende in Wutb gerieth, bequemte fich der Stationsvorsteber dazu, demselben das Geld für das Tele gramm zu borgen. Es lief nun ein Zug ein, welcher von Börfum nach Magdeburg zurückging. Der Beraubte e: hob den An( pruch, mit dem Zug zurückgenommen zu werden, da man ihn ja gegen feinen Willen nach Börfum verschleppt habe. Auch Dieses Anfinnen wies die Verwaltung als unberechtigt zurück. Der empörte Reisende fina nun an Lärm zu schlagen und es entstand run auf dem Perron ein Busammenlauf der Bahnbeamten. Blößlich rief einer der Schaffner: Ach, das ist ja Der Herr Lieutenant, der so oft zwischen Magdeburg und Berlin fährt." Der Reisende war Reserve Ofister und fuhr zumeilen in Uniform nach Berlin . Kaum war das Wort Lieutenant gefallen, so riß ein Bahnbeamter die Thür eines Roupres efter Klaffe auf und stotterte einige Entschuldigungen.
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Vermuthungen Raum, hören Sie nicht auf Gerüchte, ver folgen Sie nicht diefe Spur.... Es ist ein Jrrihum! Ja beschwöre Sie, Herr Doktor, daß Sie nicht nach dieser, Richtung hin forschen.... D, mein armer, unglücklicher Bater!"
Aso das ist der Siz des Geheimnisses," dachte Friz. Von Neuem war er überzeugt, daß es unumgänglich nothwendig fei, dieses Geheimniß zu enthüllen, wenn er hier helfen sollte, und überall, wo er dieses Geheimniß bes rührte, auch nur andeutete, erfuhr er den heftigsten Wider fpruch.
Er mußte fich von der Unmöglichkeit überzeugen, hier mehr zu erfahren.
So konnte der Herr Lieutenant wenigstens nach Magdeburg zurückkehren. Den beraubten Sivilisten hatte man ohne E barmen in Börfum fißen lassen.
Geschäben solche Geschichten auf rufftichen oder italienischen Bahnen, so würde man über ruffische Zustände oder italienisches Räuberwesen spotten, aber diese Dinge ereigneten fich wenige Meilen von Berlin und darum sollten fie vom Publikum und den Behörden sehr ernst genommen werden.
Ueber eine Aufsehen erregende Affaire, die in einem hiesigen Hotel passtrt sein soll, weiß der B. B. K." folgendes zu erzählen:„ Der Freiherr S., einer der größten Grundbe fizer Preußens, ein junger Mann, deffen Revenuen eine viertel Million betragen mögen, liebt es, die Göttin des Glücks auf die Probe zu stellen, und der Klub, dem er angehört, bietet ihm hierzu die erwünschte Gelegenheit. Aflein sei es, daß er und seine Bartner, drei Persönlichkeiten aus verschiedenen Kreisen der Gesellschaft, sich durch die strengen Klubregeln genirt fühl ten, sei es, daß fie Freunde der Einsamkeit sind, fie zogen es vor, eines Tages ihr Macao in einem hiesigen Hotel zu spielen und zwar mit solchem Erfolg, daß, nachdem die drei legten" angefagt und erledigt waren, das Schuldkonto des Freiherrn auf nahe an 800 000 Mart angewachsen war. Natürlich hat auch ein großer Herr nicht immer eine Million in der Brust tasche und daher werden augenblicklich Verhandlungen wegen der Regulirung der Schuldsumme gepflogen, die einen befriedi genden Verlauf versprechen." Diese Aufsehen erregende Affaire" giebt doch in manchen Beziehungen zu denken. Wenn ein paar Arbeiter um einige Pfennige Vingt- un spielen, so bat man fte sofort beim Kragen, andere Leute negmen fich im Hazardspiel eine Million ab, und man arrangirt die Sache einfach. Allerdings tann die lettere Kategorie der Hazards spieler nicht so leicht gefaßt werden, denn ein Eingeweihter hat leider nicht das Recht, seine Nase in die geheiligten Räume eines Alub" zu stecken. Außerdem existiren verschwiegene Hotelzimmer genug, wo man ungestraft der Leidenschaft des Spiels fröhnen tann. Es giebt einen alten Rechtsgrundjas der heißt: Wenn Zwei daffelbe thun, so ist es noch lange nicht Daffelbe.
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a. Ein sehr gefährlicher und von der Kriminalpolizei gesuchter Verbrecher, der schon vielfach vorbestrafte Webe Wagner, ist am zweiten Feiertage Abends bei einem verwegenen Einbruchsdiebstahl in der Wohnung der Eigenthümerin Wittwe Busch in der Seibelstraße 13 auf frischer That ergriffen worden Frau P. bewohnt allein mit ihrer Tochter eine Barterrewoh nung in ihrem Hause, und Wagner hatte ausgefundschafte daß Frau P- während der ersten Tage eines jeden Quartall Die von ihr eingezogenen Quartalsmiethen in ihrem Sefcetät verwahrt. Am zweiten Feiertage Nachmittag nach 6 Uhr be gab er sich mit einem noch nicht ermittelten Komplizen nad dem Hause Keibelstraße 13 und beide drangen vom Hofe au durch die Küchenthür, melche fte mittelst Nachschlüffels geöffne batten, in die B.'iche Wohnung, während Frau P. und ih Tochter abwefend waren und die verschlossene Wohnung ohn Aufsicht sich befand. Zwei Bewohner des Nachbargrundstüde Reibelstraße 12a hatten von ihren Hoffenstern aus die beide Diebe, ale diese im Hofe Umschau hielten und sodann i dem Hintertreppenflur verschwanden, bemerkt, und sie begabe fich nach dem Busch'schen Grundstück. Die Diebe hatten abe auch ihre Beobachter bemerkt, und als fie diese herankomme saben, eilten fie nach den Vorderzimmern der P.'schen Wo nung, sprangen durch die Fenster nach der Straße und flohe verfolgt von den beiden Beobachtern, nach der Prenzlauerstraß In dieser Straße wurde Wagner ergriffen, während sein Kom piize enitam. Die Diebe hatten in Folge ihrer Ueberraschung nur einen an der Wand hängenden Revolver mitgenomme Dagegen batten fte einen Ueberzieher und ein vorzüglich gea beitetes Brecheisen zurückgelaffen. Auch lagen auf den Bette in der P.'schen Wohnung mehrere große Papierballen, wel für den Fall, daß Frau P. und ihre Tochter in der Wohnung fich befunden hätten, wahrscheinlich dazu hätten dienen sollen den um Hilfe rufenden Frauen mit Gewalt in den Mund g stopft zu werden. Auch hatten die Diebe bereits mehrere ve Schloffene Schränke und Behälter in der Wohnung geöffn Wagner, welcher zur Untersuchungshaft gebracht worden war auch bei einem fürzlich in der Barnimstraße verübten E bruchs Diebstahl betheiligt gewesen.
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DO
a. Ein zweiter Einbruchsdiebstahl wurde ebenfalls aweiten Feiertage, Abends zwischen 7 und 10% Uhr, bisher noch nicht ermittelten Dieben in der Wohnung Buchdruckereibeftgers M., Neue Friedrichstr. 35, verübt. D Diebe hatten die Wohnungsthür mit Gewalt eröffnet un waren in die ohne Aufsicht befindliche Wohnung gedrung Aus einem Glasspinde nahmen sie an fich einen Blechtafte in welchem sich eine Anzahl alter in und ausländid Münzen, eine große filberne Medaille der Londoner A ftellung 1851, vier filberne mit Prägungen versehene Wo marten, goloene Hinge, Ketten, Tuchnadeln und sonstige Gol sachen, sechs filberne Eg- und Theelöffel, Operngläser etmas baares Geld und eine Brieftasche mit Legitimation papieren und Attesten befanden. Der Blechlasten, sowie für die Diebe merihlosen Papiere wurden gestern von
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Gestalt, die Züge fest und ehern. Sein Auge blidte fa traurig den eintretenden Arzt an.
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Man hat Sie gerufen, Herr Doftor," sagte Meine Tochter theilte mir mit, daß sie nach Jonen g fchidt habe. Es ist schön von Ihnen, daß Sie gelomme find; ich freue mich Ihres Besuchs und heiße Sie au ' Donuil willkommen, nicht, weil ich mich frant fügl sondern gerabe, weil ich einmal das Vergnügen habe werde, Sie als meinen Gaft und nicht als meinen Arzt bewirthen."
" Er fühlt sich gesund," dachte Frig, und doch, waru
liegt er zu Bette?"
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Man hat mich rufen lassen," sagte er, wie m Es war jeßt Habicht mittheilte, weil man fürchtet, daß Sie, Herr Gra I auch in diesem Jahre von jener schlimmen Krankheit heim Jahr befallen find. Man meint, daß ich leichter im gesucht werden, von der Sie ja seit dreizehn Jahren jeb
Einen Augenblick stand er rathlos da. flar, Toby und die Grafin Agathe wußten Beide um das Geheimnis, Beide aber würden ihm nichts mittheilen; er war auf sich allein angewiesen. Der Gedanke machte ihn muthlos.
Wie follte er allein, ohne auch nur eine Andeutung zu erbalten; das Geheimniß ergründen?
Er verabschiedete sich von der Gräfin, indem er die
Krankheit gar nicht zum Ausbruch fomme, und den Wunsch
Stan
Heftigkeit sich ausgebildet hat."
sei zu helfen, wenn ich hier bin, ehe die Krankheit zur volle
" Ich will nicht hoffen, daß die Krankheit wiederkehr antwortete der Graf und seine Stirn umwollte sich.
Hoffnung aussprach, daß in diesem Jahre vielleicht die vermuthet, daß ich frank werden würde?.... D nei äußerte, daß, wenn es geschähe, die Krankheit wiederum Ich höre nichts..... den ganzen Morgen erwarte
einen glücklichen Verlauf nehme, wie in den vorigen Jagren.
Sie schüttelte traurig den Kopf.
Wenn mein Vater nicht geheilt, nicht ganz geheilt wird," sagte sie, dann ist es sein Tod... das weiß ich und auch der meinige."
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von feir em Lager erhoben Mit Tagesanbruch war er
nein, man täuscht sich; es wird diesmal vorübergehen
ich.
"
Er stockte plöglich und unterbrach sich, während fein Augen unruhevoll auf dem Arzt haftete, als ob er
fragen wollte:
glaubte?"
,, Weißt Du etwa, was ich erwartete, was ich zu höre Es war Frig nicht entgangen, daß, während er bi Der Graf hatte sich gegen feine Gewohnheit noch nicht unzusammenhängenden Worte sprach, sein Auge irre umbe sonst schon angekleidet und zur Jagd bereit. Es war febr Ropf geneigt hatte, als ob er auf etwas höre, daß er be blidte und zuweilen auf das Fenster gerichtet war, fich fei Eindruck eines unruhig und gespannt etwas Wartenbe machte. Sollte die Andeutung, die er gemacht, fich auf bi dete, kam zurück mit dem Bescheide, daß ihn der Graf räthselhafte Erscheinung jener Frau beziehen? Es fonnt
auffallta, daß er heute noch nicht aufgeftanden war. Der Rammerbiener, welcher den Besuch Friz Rodenburgs mel
erwarte.
Graf Fergus faß in seinem Bette aufgerichtet, den Kopf in die Hand gestützt. Er war eine straffe, kräftige
faum ein Zweifel sein!
( Fortsetzung folgt.)
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