Dem Reichstage ist ein sog. Weißbuch, enthaltend die Altenstücke betreffend die Kongofrage nebst einer Karte von Zentralafrita von Friederichsen in Hamburg zugegangen. Die felben betreffen die Vorgeschichte der Westafrikanischen Konferenz vom 6. März 1884 bis zum Zusammentritt der Konferenz, die Berichte der Handelskammern von Hamburg , Solingen , Mann heim und anderer vom März, April und Mai 1884 über die Gefahren des englisch - portugiesischen Kongo Vertrages für den deutschen Handel und einen Erlaß vasfeldt's vom 17. April 1884 an den deutschen Botschafter in Paris , in welchem empfohlen wird, gegenüber der durch den Kongo - Vertrag ge schaffenen Lage has Prinzip der Solidarität und Gleich. berechtigung zur Geltung zu bringen, welches bei handels politischen Fragen in Daften zur Herrschaft gelangt ist. Es folgt die deutsche diplomatische Korrespondenz, durch welche die deutsche Auffassung der Kongofrage zur Kenntniß der anderen Mächte gebracht wird, und der Erlaß vasfeldt's an Hohenlohe in Paris vom 5. Juli 1884, in welchem Deutschland sich bereit erklärt, fich mit Frankreich wie über das Kongogebiet, so auch über das Nigergebiet zu verständigen, sowie das Schreiben Bismard's an Courcel vom 13. September 1884 und Coureel's Schreiben an Bismard vom 29. September über das erzielte Einverständniß, betreffend die Konferenz. Den Schluß bildet der Vertrag Deutschlands mit der internationalen Kongo - Gesell schaft und die Generalatte der Konferenz.
In der Schweiz , fpeziell in Schaffhausen , find neuerdings wieder mehrere Verhaftungen von Anarchisten erfolgt. Einige Beitungen wollen von einem neuen Komplott wiffen, finden aber damit keinen Glauben. Auch in anderen Städten sollen einige Verhaftungen und Hausdurchsuchungen stattgefunden Endlich zirkulirt in der haben, doch vollständig resultatlos. Schweizer Preffe eine luftige Geschichte von einer Haussuchung im Aargau , bei welcher man nichts gefunden haben soll als Liebesbriefe eines Schneiders und feiner Geliebten. Gleichwohl hält der Bundesrath die Sache offenbar noch immer für ernst und allgemein wünscht man, der Verfasser des vielberedeten Drohbriefes möge ermittelt werden, umsomehr als das Publikum die fortwährenden Verhaftungen ungern zu sehen anfängt und meint, fremde Beispiele verderben einheimische Sitten.
Die ganze Attentatsgeschichte aus Brüffel ist darauf zurückzuführen daß ein religiös wahnsinniger Mensch eine Scheibe des dem Grafen Flandern gehörigen Wagens zer schlagen hat. Der Wagen der Königin ist also garnicht be rührt worden. Die sofort angestellte Untersuchung ergab, daß Der Attentäter schon lange vorher die witrsten religiösen Reden geführt hatte.
Die französische Regierung erhielt aus Peting ein Telegramm, worin angezeigt wird, daß die chinesische Regierung den am 4. d. Mts. unterzeichneten Friedens prälimina: ten ihre Zustimmung ertheilt habe. Das Journal officiel " wird das gedachte Telegramm morgen publiziren.
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Die Hauptpunkte der Präliminarien find folgende: Die Feindseligkeiten in Tontin sollen vom 10. April ab aufhören. Am 20. beginnen die chinesischen Truppen mit der Räumung der dem Delta nächstliegenden Punkte und segen ihre Rückzuge bewegung derart fort, daß fte am 30. die Grenze des himm lischen Reiches überschritten haben. Bis zur Ratifizirung des endgiltigen Friedens übt Frankreich das Recht, die Schiffe der neutralen Mächte zu untersuchen, um den Kriegsschmuggel, den Reis mit einbegriffen, aufzuhalten. Es darf den Golf von Betschelt blokirt halten, um die Verproviantirung Nord Chinas zu verhindern. Endlich bleiben die französischen Truppen auf Formosa und den Pescadores- Inseln, bis der Friede gefchloffen ist. Frankreich verzichtet auf jede KriegsEntschädigung; aber die Familien der Opfer des Ueberialles von Bacle erhalten Penfionen. erhalten Benfionen. Ueberdies wird China zu Gunsten Frankreichs in einen Handelsvertrag willigen, welcher sich von den mit allen übrigen Mächten geschlossenen Verträgen, ben mit Rußland , bezüglich den Handelsverkehr zu Lande, allein ausgenommen, vortheilheft unterscheiden wird. Um die zugestandenen Tarife benußen zu können, werden alle nichtfranzöftschen Europäer den Weg durch franzöfifche Be fizungen nehmen müffen.
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Wie der Pariser Figaro" wiffen will, lautet Art. 3 der Friedenspräliminiarien, welche in acht Artikeln abgefaßt sein follen, wie folgt: Der Kaiser von China und der Präsident ber franzöftschen Republik willigen darein, daß der König von Annam dem Kaiser von China auch fortan Geschenke ans bietet. Diese Beibehaltung des Tributs, wegen deffen man sich schon so oft in den Haaren gelegen bat, soll auf das ausdrückliche Verlangen des Marquis Tieng ausbebungen worden sein, welcher dachte, alle Unterhandlungen abzubrechen, wenn die altbes tömmliche Oberherrlichkeit Chinas über das Nachbarland in dem Vertrage nicht anerkannt wetbe.
Eine ganz praktische Steuer auf das Tra
paar
Nein, mit denen geht's," sagte Herr Semmlein; der Schufter läßt sich wohl meinswegen manchmal ein wenig brüden, ehe er die landesübliche Münze heraus. giebt, aber die kleine Näherin, die Peters, zahlt auf die Minute. Morgens um acht Uhr an jedem Ersten flingelt fie mit dem Glockenschlage und bringt ihre Groschen nein, die Part in der zweiten Etage, der alte Rommersienrath, zahlt auch pünktlich, und von meinem neuen Miethsmanne, dem Oberstlieutenant, weiß ich's noch nicht; aber die vor ihm darin wohnten, die adelige Familie, der konnte ich meinswegen das Logis einlaufen, che ich die Miethe friegte.
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gen ausländischer Drden, welche wesentlich die liebe Eitelleit trifft, ist in Frankreich eingeführt; von Entrichtung derselben sind nur die Militärpersonen im aftiven Dienst bis einschließlich zum Hauptmann bezw. Schiffslieutenant aufwärts ausgenommen. Die Abgabe beträgt laut Verfügung vom 14. April 1884 für einen im Knopfloch zu tragenden Drden 100, für einen Halsorden 150, für einen Orden mit Stern 200, für ein Großkreuz oder eine en écharpe zu tragende Dekoration 300 Frcs. Bänder, welche mit dem Bande der Ehrenlegion verwechselt werden könnten, dürfen nie ohne die zugehörigen Dekorationen getragen werden; file find in der betreffenden Dekorationen getragen werden; fte sind in der betreffenden Verfügung namentlich aufgeführt.
Rußland.
Vor einiger Zeit berichteten wir, daß man in Rußland eine Fabrikgefeßgebung plant. Neu ist der Plan freilich nicht, man ging schon vor Jahrzehnten mit solchen und ähn lichen Plänen schwanger, doch haben Ereignisse welche fich in Der legten Zeit in den Fabrikdistrikten abspielten, denselben wieder in den Vorderprund gedrängt. Es wurde vor Kurzem eine abrilgeseplommission" ins Leben gerufen, welche bereits mehrere Sigungen unter dem Vorfig eines Ge hilfen des Ministers des Innern abhielt. Daß etwas Gutes zu Stande kommen wird, ist wohl faum anzunehmen; es ist vielmehr fraglich ob überhaupt etwas geschaffen werden wird. Es ist eine eigene Sache mit den russischen Reformen. Am 18. b. Mts. werden es und gezählte zwanzig Jahre, daß das vom Kaiser Alexander II. bestätigte Statut über das Breß wesen in Gesegestraft treten sollte, und heute wartet man noch auf die Publizirung desselben. Inzwischen find die zeitweilig" herrschenden Bestimmungen über die Bensur und Preffe vollständig unmöglich geworden. In den legten Tagen tonnte noch die Cbersreßverwaltung, die in diesem Jahre ihr fünfund. zwanzigjähriges Jubiläum feiert, einen Redakteur auf die Antiagebant bringen, weil er es gewagt hat, eine bibliographische Notts in sein Blatt aufzunehmen, ohne ste erst zensuriren zu laffen.
Der englischen Regierung ging eine Depesche von dem an der afghanischen Grenze befindlichen englischen Kommiffar Lumsden zu, in Folge deren ein Rabinetsrath abgehalten wurde. Die Depesche meldet, daß eine größere russische Truppen. abtheilung einen heftigen Angriff auf Bendjeh machte. Man glaubt, daß Lumsden fich gegenwärtig in Gulran befinde, wo er bleiben werde, um das Defilé von Robat auf dem Wege plöglich an einer wichtigen Stelle ab, man vermuthet, daß die nach Herat zu beobachten. Die Depesche Lumsden's bricht telegraphische Verbindung unterbrochen wurde.- Jm Unter bause gab Gladstone eine detaillirte Darstellung des Zusammenstoßes zwischen russischen und afghanischen Truppen; er bemerkte am Schluß seiner Mittheilungen: Uns scheint der Angriff der Ruffen ein unprovozirter, wir haben Erklärungen darüber von Rußland verlangt und find derselben gemätig. Der rufftiche Minister von Giers bat, noch vor dem Eintreffen unferer Anfrage, gestern unserem Botschafter Thornton gegen über die ernste Hoffnung ausgedrückt, daß der unglückliche Bwischenfall die Fortsetzung der Verhandlungen nicht ver bindern werde und dabei zugleich verfichert, daß Bendjeh von den russischen Truppen nicht befeßt sei. Die englische St. James Gazette" äußert sich über den Busammenstoß folgender maßen: Wie sehr auch die englische Regierung geneigt sein möchte, felbft im Falle einer direkten Brooozirung, von Feind feligkeiten abzuseben, so tönne fte doch Bwischenfälle, wie das Gefecht am Kuschtfluffe, nicht als bedeutungslos ansehen, da sonst die Ehre der Regierung und die Wohlfahrt des Reichs schwer beeinträchtigt würde. Der Globe" hält den Angriff des Generals Komarow für einen Bruch des englisch russischen Uebereinkommens. England babe jetzt die Pflicht, fein den Afghanen in Bezug auf die Vertheidigung Afghanistans gege benes Versprechen einzulösen, ein längeres Bögern sei unmöglich. Die Ballmall Gazette", welche in der afghanischen Frage bisher mehr für Rußland , als für Die Afgbanen Partei genommen hatte, bezeichnet die Situation als sehr gespannt, empfiehlt indeß faltes Blut und und eine rubige Feststellung des Thatbestandes, bevor man etwa einen Beschluß faffe, durch den der Krieg unvermeidlich würde. Das Blatt wünscht, daß man Rußland Gerechtigkeit zu Theil werden laffe, wenn aber das Vorgehen der Ruffen gegen Bendich so unprovozit sei, wie es scheine, werde es sich Der Striegspartei anschließen.
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Die foon lange angekündigte Reise des englischen Thronfolgers, Prinzen von Wales, nach Irland ist nunmehr erfolgt Der Pring traf in Dublin ein und wurde von einem fleinen Theil der Bevölkerung freundlich empfangen. Die Jrländer vei hielten sich schweigsam. In Der gestrigen Sigung der irischen Nationalliga äußerten fich Healy, Harrington und W. Redmond sehr abfällig über den Besuch des Prinzen von Wales in Irland . Redmonb empfahl den Nationalisten von Dublin , alle Ladenbefizer, die Flaggen ausgestedt bätten, zu ,, boycotten", das heißt in die Acht zu ertiären und ihnen nichts mehr abzu Laufen.
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" Ja, ein recht nettes Mädchen," nickte er,„ aber Wird einmal eine famose Partie," fügte Herr Semm lein hinzu und ließ den Notar dabei, indem er die Augen brauen in die Höhe zog, mit seinem Ellbogen an.
Meinen Sie?" sagte Büfter troden.
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Wenn die Alte stirbt, die Mäusebrod," flüfterte Herr Semmlein beibenmäßig viel Geld, sage ich Ihnen, beidenmäßig viel Geld, Herr Notar, und die beiden Mädchen friegen meinswegen Alles, die Frau Oberstlieutenant hat es
schon meiner Frau erzählt." Aber was fann's helfen! Also werde ich wohl in den sauern Apfel beißen und Herrn von Schaller mahnen müssen."
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Wenn ich für Sie hineinbeiße," lächelte der Notar, wird er noch saurer."
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,, Da haben Sie wieder recht," nickte Herr Semmlein, indem er sich von seinem Stuhl erhob; na, nichts für ungut, Herr Nachbar, werde die Sache noch einmal mit hahaha! meiner besseren Hälfte bereben, und es wird nachher wohl fo herauskommen. Sie haben doch hier meinswegen eine prachtvolle Aussicht," seßte er hinzu, als er in das Edfenster hineintrat und den Blid umberwarf. Bei mir drüben können Sie die Raffeekannen auf dem Tische sehen, und die ganze Nachbarschaft, und meinswegen auch die hübschen Mädchen da oben," bemerkte er mit einem halbverschmigten Seitenblick auf den Notar, wonach er bann wieder zu Klingenbruchs auffah. Dort, an dem offenen Fenster, ftand eben Henriette und beschäftigte fich mit einem Blumenstod.
Allerliebstes Rind," fuhr der Hofapotheker fort, auch sehr ordentliche Leute, sehr anständige Familie bie Kleine dort ist aber meinewegen ein Prachtstück. Der Teint, die Augen und das Haar- feb'n Sie nur einmal, wie hübsch sie den Stock festbindet und wie grazios!"
Püster fab hinauf und bemerkte ebenfalls, daß sie den Blumenstod mit einem si mlich breiten und rothen Bande befestigte, was man doch eigentlich sonst nicht zu diesem 8wed benugt.
,, Das wäre allerdings ein Glüdsfall," bemerkte ber Notar; aber so viel ich weiß, ist jene Dame noch in den besten Jahren und tann vielleicht die jungen Damen, so jung fie auch sein mögen, überleben."
Herr Semmlein sab sich vorsichtig im Zimmer um, als ob er einen Horcher fürchte, dann bog er sich zu dem Notar über und sagte leise: Die nicht."
,, Die nicht?" erwiderte Büfter verwundert. weshalb nicht?"
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Weil sie Opium nimmt," versicherte der Apotheker, Die Flaschen fins meinswegen ziemlich groß." und alle Wochen zwei Flaschen Magenbitter braucht, und
Dpium?" fagte topfschüttelnd der Notar. Unnfin ohne ärztliches Rezept tann sie den ja gar nicht be= tommen!"
Amerika.
In Zentralamerita dürfte die durch den Bräftdents von Guatemala hervorgerufene Bewegung zur Bildung eind Einheitsstaates nunmehr ihr Ende gefunden haben, da ba Tod des Präsidenten Barrios bestätigt wird und die Legis latur von Guatemala , wie bereits gemeldet wurde, es für besse befunden hat, den Bestrebungen ihres Präsidenten die Santia zu verweigern. Der Präfident von San Salvadors fich weigern, den angebotenen Waffenstillstand anzunehmen un soll beabsichtigen, in Guatemala einzurüden. Auch Hondurd hat sich der Allianz gegen Guatemala angeschloffen. Di Regierung von Guatemala hat die Eingangszölle a alle importirten Artikel um 10 pCt. erhöht.
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Auf der Landenge von Panama haben die Aufstän dischen noch immer das Heft in der Hand. Diefelben halte nach einer dem Gesandten von Kolumbien in Washington gegangenen Meldung Banama noch immer besetzt. Die Ve einigten Staaten von Amerika scheinen entschlossen, in diese Falle, wo ihre Handels- und Verkehrsintereffen aufs Wefen lichste beeinträchtigt werden, ganz entschieden vorzugeben. D Marineminister hat weitere Mlarinetruppen nach Aspinwa entsandt, mit dem Befehl, den Durchgang über den Jithm zu öffnen und zu bewachen. Das amerikanische Artegsid ,, Shenandoah" und das britische Kanonenboot ,, Heroine" fi am 6. d. M. in Panama angekommen. Das franzöfi Kriegsschiff ,, Reine Blanche" hat sich geweigert, Mannschaft zu landen, falls nicht sämmtliche Konsuln gemeinschaftlich desfallfiges Gesuch stellen. Der Befehlshaber des ame fanischen Kriegsschiffes Galena" meldet telegraphisch , unter den fremden Einwohnern in Panama große Besorg herrsche.
Lokales.
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Berliner Asylverein für Obdachlose. Dem Berid pro 1884 zufolge wurden im genannten Jahre im A 125,896 Menschen beherbergt und war 107,879 Männer u 18,017 Frauen, Mäochen und Kinder, was gegen das Vorja eine Zunahme von 738 Säften ausmacht. Hierbei hat d Männerafyl 2638 Jndividuen mehr aufgenommen, während Frauenafyle 1900 Personen weniger genächtigt haben. D Durchschnittsfrequenz per Nacht war im Männerafyle 294 gegen 288,33 des Vorjahres: im Frauenasyl sant fie von 54 auf 49,22 hinab. Die Totalsumme der in den beiden Aiyle seit ihrem Bestehen Aufgenommenen beziffert sich jetzt auf ansehnliche Höhe von 1,460,683. Wegen Mangels an Raum Der Verein auch im veifloffenen Jahre außer Stande, in b Wintermonaten allen Obdachsuchenden die Aufnahme Männerasy! zu gewähren. Es gab Näcote, in denen mehr a Sundert diefer Unglücklichen leider vergeblich Einlaß begehrte Eine Vergrößerung des Asyls, die entw der durch einen Ani oder durch den Neubau einer Anstalt für 500 Personen zu b werkstelligen wäre, wird daher als sehr erwünscht erach Leider kann daran zur Zeit noch nicht gedacht werden, da Einnahmen des Vereins nicht einmal zur Deckung der jebig regelmäßigen Ausgaben ausreichen. Aus dem legteren Brun wird vom Verein eine regere Betheiligung zur Mitgliedsc angefirebt. Bemerkenswerth ist noch, das die Asylhäuser derum von einer Anzahl auswärtiger Besucher, darunter a von einem Pariser Gelehrten, einer gründlichen Besichtigu unterzogen wurden, daß dieselben fich allseitige Anerkennu erworben haben und als Muster für neu einzurichtende ähnli Institute dienen sollen.
Die interessante Frage, ob für den Rechtsanwa eine berufsmäßige, oder eine Anstandspflicht b steht, den Präsidenten des Gerichts, bei welchem er zugelaffe ift, im Gerichtsgebäude u id außerhalb deffelben zu grüßen, b fürzlich die Anwalitammer des Kammergerichtsbezirks und Der Revisionsinftans den Ehrengerichte hof zu Leipzig beschäftig Beide Verhandlungen haben mit der Freisprechung des Disziplinarverfahren angeklagten Rechtsanwalts geendigt. De felbe, welcher beim biefigen Landgericht 1 zugelaffen tit, ba den Landgerichtspräsidenten deshalb nicht gegrüßt, weil er f in der allerdings irrigen Meinung befand, daß der fident einmal oder mehrere Male seinen Gruß absichtlich erwidert habe. Die Anwaltskammer führte die angeblich u lassene Erwiderung des Grußes seitens des Präsidenten auf die Kurzfichtigkeit deffelben zurüd, andererfeits nahm fte a an, daß der Angeklagte von der Richtigkeit seiner Wa nehmungen und der von ihm daraus gezogenen Schlußfolgeru ( daß der Präfident feinen Gruß nicht wünsche) überzeu gewesen sei. Die Anwaltskammer war übrigens der Meinun es bestebe eine Pflicht des Rechtsanwalts, innerhalb des G richtsgebäudes den Präfioenten zu grüßen. Dec Ebrengericht bof führte in den Gründen seines die Beschwerde des Staat anwalis vermeifenden Urtheils aus, daß, falls eine Pflic den Bräftoenten zu grüßen, bestände, Dann ein inforrett Verhalten des Präsidenten den Angefchuldigten nicht von b Erfüllung der ihm obliegenden Pflicht hätte entbinden könne Allein eine solche Pflicht bestände ganz und gar nicht, sonder es sei nur durch den Anstand geboten, diejenigen Formen
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was ich Ihnen noch sagen wollte, Herr Nachbar, G lennen doch den Schreinermeister Handorf?"
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Gewiß," erwiderte Püfter. Er arbeitet auch f mich und ist ein sehr braver und zuverlässiger Mann." Sie wissen, daß er einen Sohn im Zuchthau hatte?" drückt einher; ich habe ihn eigentlich nie lachen sehen." Ja, allerdings; deshalb ging er auch immer so g
Der Sohn ist jetzt freigekommen und zurückgekehrt Lieber Gott , das wird auch ein schwerer Tag Hause gewesen sein! Wenn man teine Rinder hat, bedauer man es manchmal, und wenn man sie hat, wie furchtbar Sorgen machen fie uns oft!"
Juden todtgeschlagen und beraubt." Der Junge hat noch als ganz junger Bursch eine
Ja, ich weiß es; er ist daraufhin verurtheilt worden aber er hat die That nie eingestanden."
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„ Soll er wohl nicht," sagte Herr Semmlein, weil wußte, daß er dann meinswegen gehenkt wurde. So e junger Bösewicht und die braven Eltern! ist auch ein angenehmer Zuwachs für Rhodenburg, und i bem letzten Monat haben wir außerdem brei Einbrüd gehabt. " Ich glaube nicht, daß wir etwas Derartiges von jungen Handorf zu fürchten haben."
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„ Wer weiß!" sagte Herr Semmlein, sehr bedeutung voll mit den Achseln zudend. Wenn ich Stadtverordnet stens zwei oder drei Jahre unter polizeiliche Aufsicht märe, würde ich jedenfalls beantragen, ihn auf wenig
" Das ist ein gefährliches Experiment," sagte der Nota ,, und mag bei einem wirklich schlechten Menschen geboten erscheinen. Wer aber noch einen Funken von Ehrgefüh übrig behalten hat, den treiben sie dadurch vollkommen u
Herr Semmlein zuckte mit den Achseln. Einmal verfchreibt ihr der Doktor etwas benn vorgefchwant wird sie ihm genug haben, und dann kann fie es sich auch meinstellen." Herr Notar, wer einmal richtig anfängt, Opium zu wegen unter der Hand verschaffen; aber bas sage ich Ihnen, nehmen, der treibt es auch nicht mehr lange, und dann werden aus den jungen Backfischen da drüben meinswegen Goldfische. Doch ich muß wahrhaftig fort," fagte er, in bem er versuchte, fein fleines, indeffen faft bis zur Größe eines Hühnereies zusammengebrehtes Räppchen wieder aus einander und in Form zu bringen, muß ja doch auch mit dem Minifterium meiner häuslichen Angelegenheiten die Rechnungsfache in Drdnung bringen und überlegen- aber
Verzweiflung. Man muß doch erst abwarten, wie er benimmt."
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,, Die armen Eltern thun mir leid," sagte Herr Semm lein, das find so brave und durchaus rechtschaffene Leutt und jetzt den Jammer mit dem einzigen Sohne! Det Alte ging auch die ganzen Jahre wie vor den Ropf g
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