Fußtruppen des spezifischen Leibbibliothek Romanes , einer litera ischen Erscheinung, welche bdiefer Institution nicht nur den Namen, sondern auch die Entstehung verdankt, Blüthe und Frucht derselben ist. Die Leibbibliothet benachtheiligt nämlich den tünstlerisch schaffenden Autor nicht nur durch die Schmä lerung des Absages seiner Werte, fordern vielleicht noch mehr Durch die Konkurrenz des handwerksmäßigen Produzirens, das fte begünstigt, ja hervorruft, und das den ungünstigsten Ein fluß auf die Geschmacksrichtung des lesenden Publikums aus übt. Gewisse Autoren und gewiffe Verlags fitmen existiren nur burch und von den Leibbibliotheken, fte wären ohne dieselben einfach unmöglich Treten wir ein in das geistige Restaurations Total. Die Kommis find in voller Thätigkeit, um die literarischen Bedürfnisse der Rundschaft zu befriedigen. Sie schlagen in umfangreichen Katalogen nach, fie tleitern auf Leitern empor, um die verlangten Bücher von den höheren Regalen zu holen, fie quittiren über Abonnements- Beträge und Einlagsaelder, fie empfehlen den Unentschiedenen dieses odes jenes Wert, fie vers tröften Andere, welche ein bestimmtes Buch, das eben ver griffen ist, verlangen, auf die nächsten Tage, fie schreiben die ausgegebenen Werte in die Abonnements bücher ein und löschen Die zurückgebrachten in denselben. Intereffanter aber als das Bersonal, unter welchem allerdings auch bemerkenswerthe Typen zu finden find, die ein gewiffes schöngeistiges Kachet zur Schau tragen und, geflüßt auf ihre Kenntnis von Büchertiteln, eigentlich eine Lehrfanzel der Geschichte der modernen Literatur für den ihrer würdigen Plaz halten, ist das Publikum, welches von diesen durch unerbittlichen Schicksalsspruch an das Steh pult und den Ladentisch gefesselten Tantalussen bedient wird. Wir wollen von den dienstbaren Geistern absehen, die aller bings ein bedeutendes Kontingent zu den Gästen der Leih bibliotheken stellen, aber nur im übertragenen Wirkungskreise hier erscheinen und aus deren Wünschen man nicht einmal immer einen unfehlbaren Schuß auf die literarische Richtung threr Auftraggeber ziehen tann. Ich habe nämlich diesen Imposanten Latai und jenes zierliche Kammerfäßchen im Vers bachte, daß fie ihrer Herrschaft die eigenen Lieblings- Autoren unter dem Vorwande oftroyiren, daß die verlangten Werke gerade in der Hand seien. Und so muß denn der Gebieter des imposanten Lataten Louise Mühlbach" statt„ Difip Schubin", und die Herrin des sierlichen Kammermädchens ,, Eduard Breier " ftatt Friedrich Spielhagen " lesen. Es geschieht ihnen übrigens ganz recht, warum wenden fie fich an die Leihbliothek statt an ben Buchhändler! Der blaffe junge Mann in dem fadenscheinigen, aber sorgfältig gebürsteten Rocke und mit der Brille auf der Nase, der jegt eintritt und ein wissenschaftliches Werk verlangt, ist offenbar ein Student. Ach! das Unterrichtgeben trägt nicht so viel ein, daß man fich die nöthigen Hilfsmittel anschaffen könnte; hat es ihn doch genug Sorgen und Ents behrungen geloftet, um den Abonnementsbetrag und die EinTage zusammenzubringen. Wie er fich eilig mit dem so schwer errungenen Schoße entfernt! Er hat keine Zeit zu verlieren. Wie viele Stunden der Nacht wird er bei mattem Lampen scheine über das Buch gebeugt figen, das er iegt mit fich fortträgt. Tapferer Bursche, mögest du stegen in dem unblutigen, aber darum nicht minder schredlichen Rampfe zwischen Armuth und Wissensdrang! Er reicht im Fortgehen einer eleganten Dame die Thürtlinte. Sie verlangt stürmisch die ,, Société de Vienne"! Sie hat schon dreimal geschickt und erscheint jest persönlich, Alle Exemplare find verliehen, obwohl, wie der Rommis entschuldigend verfichert, deren zehn angeschafft wur den. Ob die Biffer exakt ist, wer fann es sagen? Möglich ist fie immerhin. Die Dame rauschte entrüstet hinaus. Vielleicht entschließt fie fich endlich doch, das Buch zu kaufen. Ein älterer, aber noch sehr jugendlich gekleideter Herr, deffen Haupt haare und Bart jedenfalls gefärbt find, vorausgesetzt, daß ersteres überhaupt echt ist, flüstert sehr geheimnißooll mit einem Der Kommis, der ihn mit verständnißvollem Lächeln anhört. Etwas Pilantes! Das Pilanteste, was vorhanden ist! Natür lich nur franzöftsch! Der Kommis empfiehlt ihm La belle Madame Le Vassart"! Darüber hinaus giebt es nichts mehr als die Verlagsartikel gewiffer Hamburger Firmen, welche aber nur in verftegelten Kouverts verschickt werden. Wer kann in der einfach, aber geschmackvoll gekleideten, nicht mehr ganz jungen Dame mit den blond n SchmachtLoden Die Gouvernante oder Sprachlehrerin ver Tennen? Ste verlangt englische oder amerikanische Romane der Tauchnitz Edition Braddon, Elliot, Bret Hart , vieleicht auch Duida. Sie wird ihre Schülerinnen, daß Nügliche mit dem Angenehmen verbindend, beim Lesen dieser Romane mit den Geheimnissen der englischen Grammatit, Syntax, Rechtschreibung und Aussprache vertraut machen. Der Jüngling mit dem bartlosen Gefichte, dem langen Haare und Dem Sonnenthalhute, der den Streit der Schmiede" verlangt, ist ein angehender Seelenmaler, vielleicht sogar ein Schüler des Konservatoriums. Wehe, wenn er losgelassen! Er wird dem harmlosen Geselligkeitsverein, der ihn für nächsten Sonntag eingeladen hat, mitleidslos das Gedicht Coppées vorseßen und Die Hörer dürfen fich noch glücklich preifen, wenn sie nicht Halm's König Leogair" als Buwage erhalten. Sein weibliches Pendant ist die junge Dame mit der Mappe in der Hand, welche ihrer Sehnsucht nach der ,, Mutter vor Gericht" verschäm ten Ausdrud leiht. In eine höhere Kategorie derse ben Klaffe gehören die Kunstnovizen beider Geschlechter, welche„ Die Räus ber," ,, Don Carlos", Sappho " oder Maria Stuart " verlangen. Lyrit wird verhältnißmäßig wenig begehrt. Die Beit ist ja so prosaisch! Hübsche Backfische verlangen wohl ab und zu Seibels Gedichte und sentimentale Nähmädchen sparen fich das Leihgeld vom Munde ab, um in Saphir's Wilde Rosen" zu schwelgen. Dagegen möchte ich schwözen, daß jene Frau in unbest mmbarem Alter, beren anspruchsvolle, zugleich aber vernachläffigte Toilette mit Bestimmtheit auf den Blauftrumpf schließen läßt, und die mit rubiger Sicherheit die ,, Diffonanzen aus zerrissenen Herzenssaiten" verlangt, diese Mistöne selbst auf ihrem poes tischen Gewissen hat. Die tiefe moralische Entrüftung, die fie nicht verbergen tann, als ihr der Kommis mittheilt, daß die Diffonanzen" nicht angeschafft wurden, ja daß er den Titel Dieses Buches zum ersten Male böre, spricht unwiderlegbar für Diese Annahme. Arme Dichterin, lege diese Diffo nanz zu den anderen deines Lebens! In ununterbrochener, endloser Reihe drängen fich die Kunden herein. Unsere Beit aber ist abgelaufen. Wir verlassen das Lokal, indem wir allen ben literarischen Gourmands guten Appetit und gesunde Ver bauung, der Institution der Leihbibliotheken selbst aber ein baldiges feliges Ende wünschen ein frommer Wunsch, der leider fehr wenig Aussicht hat, bald in Erfüllung zu gehen. Ein Mädchen für Alles". Eine in der Spandauer Straße wohnhafte Familie hatte zum ersten April ein neues Dienstmädchen engagirt. Daffelbe hatte wegen feines gefälligen Wesens und feines ausgezeichneten Dienstbuches den Vorzug vor vielen Bewerbern erhalten. Am zweiten Feiertage ging die gesammte Familie ins Theater und ließ, in Folge des dem Mädchen geschenkten Butrauens, dasselbe allein in der Wohnung zurüd. Als fte aus dem Theater zurücklehrte, machte sie Die traurige Entdeckung, daß das Mädchen verschwunden war und sämmtliche Gold- und Silbersachen, deren es hatte habhaft werden können, mitgenommen hatte. Sogar der Silberfchrant war erbrochen und das ganze| Darin befindliche werthvolle Geschirr geraubt worden. Dagegen bat die schm de Diebin versäumt", ihr Dienstbuch mitzunehmen. Es wurde nun sofort bei der Polizei die Anzeige von dem Diebstahl ge macht, und das zurückgelaffene" Dienstbuch des Mädchens ab gegeben. Da ftellte fich denn heraus, daß das Dienstbuch der Betrügerin gar nicht gehört hat, daß diese das Buch, welches von der Polizei schon längere Zeit gesucht wird, gestohlen oder gefunden und als ihr eigenes ausgegeben hat, um auf Grund Der darin enthaltenen guten Zeugnisse eine lohnende" Stellung fich zu verschaffen und ihr wirkliches Nationale zu verbergen.
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Bis jest fehlt über die raffinirte Diebin und den Verbleib der gestohlenen Werthsachen noch jede Spur.
Unerschöpflich ist der amtliche Polizei- Bericht in feinen Mittheilungen aus den Nachtſeiten des Berliner Lebens. In einem einzigen furzen Absas wird uns vorgestern wieder von einer Leiche erzählt, die im Kanal angeschwemmt wurde, von einem unbekannten Mann, der bewußtlos auf der Straße gefunden wurde, von einer Frau, die in finnlos betrunkenem Bustande vom Schlage gerührt ward. In der einen Reihe wird ein Selbstmörder gerettet, weil der Strick reißt, an dem er fich erhängen wollte, in der anderen wird ein Ertrinkender noch lebend aus dem Wasser gezogen. Wahrhaft tragisch aber flingt es und für die Verfasser von Schauerromanen dürfte es einen Vorwurf zu einem sensationellen Kapitel liefern, wenn es beißt: Am Sonntag Nachmittag wurde ein Mann in seinem Geschäftslokal in der Französischen Straße am Geldspind in Inteender Stellung erhängt vorgefunden!"
"
Im Deutschen Theater" tritt Herr Kabelburg nach feiner Rüdkehr vom Urlaub am Sonnabend, den 18. d. Mts., wieder zum ersten Male in ,, Der Weg zum Herzen" auf.
Gerichts- Zeitung.
Ein merkwürdiger Unglüdsfall. Ohne die geringste Befangenheit schreitet eine fräftige Frau mit energischem Ges fichtsausdruck, die 32 Jahre alte verwittwete Amalie Bertha Kolter, geb. Meißner, einen triefenden Regenschirm in der Hand baltend, zur Anklagebant und macht es sich dortselbst nach Möglichkeit bequem. Die Gemüthsruhe der Erichienenen wird auch durch die Feststellung ihrer Personalien nicht beein trächtigt, die auf die Frage nach ihrem Alter in die Worte ausbricht: Wat sagen Se man bloß zu det mieße Wetter, Herr Jerichtshof; eenen Dag reinet et Strippen, und den andern fießt et schon mehr mit Mollen. Un uf die Art bleibt et immer cenjal bei, wo fich denn der Mensch nich jroß ver wundern derf, wenn ihn de paar Lumpen, reeneweg von' t Leib ' runfaulen."
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Bors.: Ihre Betrachtungen über das Wetter find hier nicht am Blaze; es handelt sich vielmehr einzig um die Vorgänge vom 15. März d. J. Wie tamen fie mit dem Beugen Mais boom in Streit? Angell: Det is nu woll nischt, Herr Jerichtshof; jerade Streiteret is uf meine Seite janich. Man bloß verdeffendieren dhue id mir, wenn mir eener an' n Wagen tommt. Jd bin nu schon jang gewiß de Jutheet selber; aber Holz derf mir teener uf den Buckel Kleene hauen, denn were id ooch unjemietlich.
Vorf.: Schön, fie streiten sich nicht, sondern verdeffendieren sich nur. Wodurch wurde nun an jenem Tage ein folcher Fall heraufbeschworen?- Angell.: Et war den Dag, jenau ausjerechnet, meinen lieben Mann sein Jeburtsdag, wo er doch all int zweete Monat uf den Kirchhof liejen daht. Nu is et schon' n Unflat jewesen, indem er mir immer retourfette un ab und zu ooch' n paar Dinger verwischte; id habe ihn aber derentwejen' n Kranz vor sechs Jute' rausjedragen, wenn er' t ooch nich um mir verdient hat. Un wat nur sein Bruder, Der Ebe, is, der bejleitete mir, wo wir bis an de Seestraße mit de Ferdebahne fubren un von da per pedes zu Fuß los ziehen wollten.
Bors.: Es ist lobenswerth, daß fie ihrem verstorbenen Mann eine so sinnige Aufmerksamkeit widmeten, welcher Um stand indeffen mit der gegenwärtigen Anklage durchaus nichts Au thun bat. Bleiben Sie daher streng bei der Sache.- Angell.: Wat soll id Ihnen noch sagen, Herr Jerichtshof, wie wir an de Schaffee von de Ferbebahne' runjeftiejen waren, wollten wir uns in eens von de villen Latäler natierlich' n bigten vernüchtern, indem' t doch nach' n Kirchhof' raus von da noch' n höllischet Ende is. Wir bezähmten und denn ooch ' ne Weiße un zwitscherten' n Kimmel zu, un weil jänzlich ja teen jemischtet Bublifum da war, ließen wir uns erscht noch eene Lage un denn noch eene inplumpen.
Bors. Sie erzählen uns ganz oleichgiltige Sachen, die für die Anklage nicht den mindesten Werth baben. Warum geriethen Sie mit dem Zeugen Maiboom in Konfliki? Angell.: Ueber Ihnen aber ooch, Herr Jerichtshof! So weit bin id ja noch janich. Id muß Ihnen doch den Knaatsch zurechte lejen, wie' t fich jehören duht, un id trau' mir balde zu iloben, Sie wer'n hinterher sagen, de Koltern hatte doch recht.
Vors.: So fahren Sie fort; aber befleißigen Sie fich möglichster Kürze. Angell.: Wir figen noch bei unse Weiße un denten jänzlich an janischt Arjet, wo mit een Mal de Dische retourjeschoben wer'n, un een son luftijer Bruder uf' n Jammerhola' rummerher flimpert wie noch nie, sage id Ihnen, un int Umseben sprangen se alle rundum wie de Verrückten. Nu bin id schon nich sehre vor sonen Lenz; aber weil id doch von wejen meine Trauer seit de Fastnachten teene Sohle ge Danzt hatte, et ooch all dufter jeworben war, wo doch keener mehr uf den Kirchhof wat sehen kann, sage id denn zu Eden, bet wir janz jeschwinde eenije paar Mal' rumscherbeln möchten. Un richtig, wir zitterten derbe los, bis son Klodener achten hin, wo Maiboom fommen baht un unser scheenet Berjniejen jänzlich verstörte.
Bors. Endlich wären wir bei diesem Punkt angelangt. Was begab fich nun?- Angell.: Nu müffen Se wissen, Angell.: Nu müffen Se wiffen, Herr Jerichtshof, det der faule Junge' ne Bilantrie uf mir hat un mir mächtig jerne wat ant Beig fliden möchte; id bin ihn aber immer zu belle, wat ihm noch mehr ver schnuppt.
Bors.: Woraus schließen Sie, daß Ihnen der Beuge nicht wohlgefinnt ist? Angell.: Na, der Mann macht doch in Roodhware, un id führe denselbichten Artikel.
Bors. Inwiefern erlitt nun aber durch das Erscheinen Störung?- Angell. Die
thümliches Mißgeschick gehabt. Der Beuge behauptet je Sie hätten abfichtlich die Bücklinge mit Petroleum bego beren Werth auf 21 Mart angegeben wird. Angefl.: 21 Mart vor die stinkichte Waare? Da verlange id d beweise.
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Durch die sonstige Beweisaufnahme wurde die schuldigte der vorfäßlichen Sachbeschädigung vollständig i führt und in Rücksicht auf wegen Hausfriedene bruches, w Beleidigung und wegen Widerstandes erlittene Vorf zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt.
Seine Kinder hungerten. Selten macht eine theidigungsrede eines wegen Diebstahls angeklagten Man die nur aus drei Worten besteht, Eindrud auf die Rid Der Handarbeiter Carl Hermann H aus Sitten brachte fertig. Meine Kinder hungerten!" sagte er einfach und rannen ein paar große Thränen über seint eingefallenen 3 Das Elend, daß fich vor den Augen der Welt verbirgt, weitem größer, als jenes, das allen in die Augen gerückt um das Mitleid und die Wohlthätigkeit der Menschen h zufordern! In dem Häuschen des Handarbeiters und löhners H. in Sitten hatte die Sorge ihre Heimstätte nommen. Mann und Frau waren wohl gesund und t aber fieben hungerige Kinder galt es täglich ftatt zu m und zu kleiden. Und das brachten die Leute bei 95 Pfennigen ichem Verdienst fertig. Als Tagelöbner auf dem Ritte verdiente. nicht eine volle Mart täglich; half icine mit, so bekam diese pro Stunde einen Lohn non 5 Pfenn Es tlagen in den Städten so Viele über Noth une Ein bitteres aber als durch diese eine Biffer angedeutetes es nicht geben. Die Kinder hungerten: der Gemeinde Der Mann nicht zur Last fallen, denn er war ja gefund fonnte arbeiten. Und er arbeitete auch, tagaus, tageinwenige Pfennige um Brot für seine Kinder! Im Nov des vorigen Jahres war's. Auf den Tennen des Ritte pachters wurde gedroschen. Wenn es Abend war, so raff ein paar Hände voll Korn auf und barg fie in seinen T -60 Pfund hat er so in awölf einzelnen Malen nach getragen, seine Kinder hungerten! Die Zeit Verdienst schlechter, der noch Inapper, aber Rinder behielten denselben gesunden Appetit, ja, nahm mit jedem Tage zu, je kleiner die Biffen tre Brotes wurden, welche ihnen von den armen Eltern zug werden konnten. Auf dem Felde des Rittergutspächters eine Scheune, in welcher Weisen aufbewahrt wurde. Si fest verriegelt. Nur eine in Mannshöhe angebrachte Deff durch welche etwa ein mittelstarter Mann schlüpfen befand sich in der einen Längswand. Eines Tages f H. durch das Loch. Er stahl Weizen einmal, zweim mehrmal, bis er endlich zwei Beniner genommen hatte verlaufte das gestohlene Korn nicht, es wurde zer ftamp aus dem unvoltommen zugerichteten Material wurde B backen Brot für die fieben hungrigen Rinder! Das verlangt mit eiserner Unerbittlichkeit sein Recht. Dem pächter wurde.'s Febltritt bekannt. Das Gericht legt Hand auf den unglücklichen schuldigen Mann un Gerechtigkeit verlangte ihr Recht. Der H. bat
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einer Reihe von Einzelfäden fich des einfachen Die schuldig gemacht, durch das Einsteigen in die verfch Scheune aber das Verbrechen des schweren Diebstahls a geladen. H. gab Alles zu. Müde und traurig flagen Worte: Mein Kinder hungerten!" Die Richter fabe Mann mitleidig an und der Staatsanwalt beantragte mildernde Umstände. Aber bestraft mußte der Arme das Gesez, der unerbittliche Buchstabe verlangt sein Drei Monate Gefängniß diftirten ihm die Richter u hatten es milde gemacht, so milde, als es der starre Buch des Gesezes es ihnen nur gestattete. Der Mann schrit der Anklagebant mit gesentiem Kopfe. Die Gefängnißzc für ihn nicht schlimm, er wird ernährt. Aber wie oft wird der Bedante tommen: Meine Kinder hungern!" graufam harter Fluch, der Fluch des Verbrechens, ben diesem Falle trifft es auch die unschuldigen Kinder.
Liegt ein Verschulden eines Fabritarbeiters bo einer Anweisung seines Vorgesetzten gehorcht? dem Reichsgesetz vom 7. Juni 1871 haftet derjenige, ein Bergwert, einen Steinbruch, eine Gräberet oder brit betreibt, für jeden Schaden an Leben oder Ge eines Menschen, der durch ein Verschulden eines B Bevollmächtigten, Repräsentanten oder einer zur Leitung Beauffichtigung angenommenen Berson entstanden ist verhält sich aber die Sache, wenn der selbstständige Leite unglüdt? So hatte B. als Lommandirender Former Vorbereitungen zum Guß in der Fabrit des Bellage treffen und machte den Werkführer auf die mange Pfannen aufmerksam, weil fie Leben und Gesundheit
felbilf
deten. Troßdem wies ihn der Werkführer an, diese Ba weiter zu gebrauchen, in Folge desen B. verunglückte. zweite Richter wies die Klage deffelben ab, weil er dafür zu sorgen gehabt, daß keine solche gefährlichen Werl verwendet wurden und er sonach sein Unglüd selbst vers hätte. Das Reichsgericht billigte jedoch diese Ansicht und nahm vielmehr an, daß B., da er der Anweisung Werkführers Folge leiftete, teinerlei Verantwortlichkeit nahm, diese vielmehr der Werkführer zu tragen hatte, sich seine Anordnungen erstreckten.
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Soziales und Arbeiterbewegung.
der
Die
Eine sonderbare Gegnerschaft der Regelung fängnißarbeit wird von deutschen Blättern, so don Bolls wohl", aus Ameritazu Hilfe gerufen. Das gena Blatt läßt sich natürlich aus New- Dort schreiben, daß alle fängnißarbeit abzuschaffen. Auch die Gefängnißarbeit fet Sache is die, Herr Jerichtshof; wo doch man bloß feinet ehrliche" Arbeit! Nun weiß jeder vernünftige" Mann i Publikum int Lafal war, hält der Mann mit seinen Hunde- halb und außerhalb Amerikas , daß Niemand die Gefäng eener in' ne jebild'te Jesellschaft kommt, denn derf er feene Ar- Konkurrenz, die dieselbe der sogenannten freien Arbit arbeit völlig abschaffen will, daß vielmehr nur die unga beetskluft überjeftreeft un teene blaue Schürze vorjebunden verhindert werden soll. Die Gefangenen tönnen vermöge haben. Wer'n bißten Schliff hat, duht sowat schon jang jemiß Stellung die Arbeit billiger leisten, wie die freten" nich. Stimmt det nich?
farren vor de Dühre still un kommt ooch' tin. Wenn aber
Vors. Der Zeuge mag nicht sehr rücksichtsvoll gehandelt auch billiger verkauft werden. Dies ist der wunde Punt haben; aber es läßt sich nicht recht einsehen, wie Sie sich durch Gefängnißarbeit. Wie wir dieselbe geregelt haben wo ist unseren Lesern bekannt. Daß aber ein deutsches getlagter: Na, wat id mir dafor toofe! Ja habe ihn int welches den vielversprechenden Namen„ Volkswohl" führt
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An
feringste janich äftimirt. Man bloß, wie er mir per Du anreden dabt, sage id zu ihn, lieber Mann, sage id, quaffeln Se nich, un ließ ihm wie' ne versteenerte Bildfeile fteben.
Bors.: Erzählen Sie weitez.- Angell: Weil id mir doch nu aber schon nich ferne in' ne jemischte Jesellschaft be
fie
zum Sprachrohr extremer Manchesterideen, und wenn i aus Amerita fommen, gebrauchen lägt oder dieselben ga Hilfe ruft, das ist Beweis genug, welch' frivoles Spiel vi
mit dem Bollswohl getrieben wird.
In einem Artitel„ Zur Auswanderungsfrage Bors. Sie haben zunächst bei einem benachbarten Kauf- vativen in der That gegen ihren Herrn und Meister durch die konservativen Zeitungen geht, lehnen fich die befremdlich, weil man derartige Waaren ftets in der Nähe weisen nämlich, daß da, wo der geringste Wobl mann eine Flasche Petroleum geholt. Dieser Umstand ist sehr Fürsten Bismard, in ganz respektwidriger Weise auf. G seiner Wohnung zu laufen pflegt. Angell.: Der Petroljum herrscht, besonders in den dünnbevölkerten, östlichen preu
bet den Budiler war zu scheene, sage id Ihnen, wo id mir Denn ooch von die Sorte' ne Pulle leistete. Det Beijet von unsen Roofmann doocht die mehrschte Beit janischt.
Vorf. Was thaten Sie nun? Angell.: Wenn id nu
erklären fie, daß die sinkende Probuftionsfäb Provinzen, der Auswanderungstrieb vorherrschend fei. D teit der Landwirthschaft entweder Broletarier oder u ooch schon nich neijierig bin, so wollte id doch jerne wiffen, Auswanderung ein 8eichen des Wohlft and derer schaffe. Fürst Bismard aber hat bebauptet, daß die Also ist es nicht wahr, daß in den ostpreußischen Broo Imebrichte Beit verlooft der Mann den reenen Schund. 3d Nothstand unter der Landwirthschaft herrscht, da ja die jans fleenet bißten über die eene Bidlingsfifte, wobei per Bus wahr, daß die Landwirthschaft Getreidezölle gebraucht wanderung dort eine sehr große ift, deshalb ift es auch ihr ja überaus gut geht. Das sagen nicht wir, fondern
schlängele mir denn ooch janz fachteten' ran und bieje mir son
fall der Betroljum ausloofen dubt, indem id de Bulle untern Arm un teenen Proppen d'ruf hatte. Sowat lann doch den Menschen schon' mal pafftren.
Bors. Da haben Sie aber in der That ein ganz eigen
Berantwortlicher Biebatteur R. Stoneim n Berlin . Drud und Berlag von Kar Bading in
reit hat es Fürft Bismard selbst gefagt
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