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fie durch Vertilgung der Mäufe fliften, ift sehr groß und deswegen sollten sie gehegt werden. Im Thiergarten zu­mal tounen die Thurmfallen den Vögeln feinen Schaden thun. Der Vogeljagd geben fie fich nur auf freiem Felde hin, wo fie in mäßiger Höhe über der Erde hinstreichend, beim An blid eines fizenden Vogels fth herabftürzen und ihre Beute ergreifen.

a. Die Schwurgerichtsverhandlung gegen den Fleischermeister Josef Behrend aus Sturz wegen Mordes it nach einer uns zugehenden Mittheilung auf den 24. April cr. anberaumt worden und wird vor dem Schwurgerichtshof zu Danzig   stattfinden. Dieser Verhandlung liegt ein in den wettesten Kreisen Aufsehen erregender Fall zu Grunde, wel­cher von vornherein zu der Berhaftung mehrerer jüdischer Handelsleute unter dem Verdacht eines sog. rituellen Mordes geführt bat. In der Nacht zum 22 Januar 1884 war unter Der Brücke des im Kreise Preuß. Stargard   gelegenen Dorfes Sturz der 14 jährige Käthnersohn Onotrius Eyballa, wie feiner Beit mitgetheilt worden, ermordet und in der gräßlichsten Weise zerstückelt und verstümmelt vorgefunden worden. Von Drtsbewohnern wurde der Verdacht der Thäterschaft gegen den jüdischen Handelsmann Josefsohn gelenkt, welcher unter Mit wiffen refp. Mitwirkung der jüdischen Kaufleute Boß sen. und junior( Vater und Sohn) aus religiösem Fanatismus diese That verübt haben sollte. Diese drei Personen wurden festge nommen und mehrere Monate in Haft gehalten. Da aber die eingeleitete Untersuchung nicht die geringsten Anhaltspunkte für diesen Verdacht ergaben, so wurde im April vorigen Jahres vom Minister des Innern der hiesige Kriminal- Rommiffar Höft nach Sturz fommittitt um weitere Nachforschungen dort zu veranstalten. Diese ergaben die völlige Schuldlosigkeit der bret verhafteten Kaufleute, welche sofort auf freien Fuß gesett wurden, und führten zu der Verhaftung des Fleischermeisters Behrend unter dem dringenden Verdachte, die scheußliche That verübt zu haben. Gegen Behrend, welcher zu den katholischen Ditseinwohnern gehört und fich durch religiösen Fanatismus ausgezeichnet haben soll, ist nach Beendigung der Vorunter­fuchung vom Staatsanwalt die Anflage wegen Mordes er hoben worden, die nunmehr vor dem Schwurgericht zu Danzig  zur Verhandlung gelangen wird.

N. Der wegen Verleitung zum Meineide vor Jahres­frift zu einer sechsjährigen Buchthausstrafe verurtheilte Schul­birektor Heller, welcher seine Strafe zur Zeit in Brandenburg  abbüßt und anfänglich mit schweren Arbeiten beschäftigt wurde, ift in Folge seiner guten Führung als Bureau­schreiber in der Anstalt angestellt. Heller, welcher fein Geschick mit stoischer Ruhe trägt, bat fich wiederholt um die Wiederaufnahme des Verfahrens bemüht, jedoch sind alle Bemühungen nach dieser Richtung hin bis jest ohne Erfolg geblieben. Die Aufnahme einer neuen Vethandlung steht dem. nach nicht in Aussicht.

Holländische Seelenverkäuferagenten, welche junge Leute zum Eintritt in holländische Kriegsdienste zu bewegen suchen, treiben, wie man uns schreibt, augenblick ich hier in Berlin   ih: Unwesen. Um diesem zu steuern, hat sich ein Ver. ein gebildet, welcher Blafate aufhängen laffen will, auf denen Dor diesen Werbern und ihren Versprechungen, die sich, wie bekannt, hinterher als eitel Lug und Trug erweisen, ge­warnt wird.

Der Schwindler mit dem goldenen Anlagekapital treibt sein Unwesen forsch weiter. In zwei weiteren dem B. T." befannt gewordenen Fällen sucht der Mann mit den 20 Frantsfüden Bigarrenläden heim. Jm Bigarren- Import­Geschäft von G. in der Karlstraße erschien am Sonnabend ein Mann, der ganz das Aussehen des auch von uns beschriebenen Hochftaplers hate, verlangte 3 Bigarrer, Stück zu 10 Pfennig und legte ein Goldstück auf den Tisch. Nun begann er die bekannte joviale Unterhaltung, in deren Verlaufe der ahnungs­lose Geschäftsmann, laut aufzäblend, 19 M. 70 Bf. auf den Ladentisch legte. Erst als der Käufer das Geld einftreichen wollte, besah fich der Bigarrenbändler das Goldſtüd genauer nnd fonstatirte, daß es ein 20 Franksstück war. Der Käufer wurde darüber verlegen und entschuldigte fich; doch gab er nicht etwa 4 Mart retour, sontern bat fich gegen Rückgabe des Wechselgeldes und hinterlegung der gekauften Bigarren das 20- Frantestück wieder aus; daffelbe wolle er in einem Bankgeschäfte wechseln lassen und dann die Bigarren abholen. Natürlich geschah weder das Eine noch das Andere. Genau dieselbe Manipulation versuchte der Schwindler im Zigarren laden von S. in der Alexanderstraße. Der Geschäftsinhaber erfannte aber das 20- Frantsstück auf den ersten Blick als solches und wollte es für 16 Mart in Bahlung nehmen. Darauf wollte aber der Hochstapler nicht eingehen, sondern verließ, unter Burücklaffung der geforderten zwei Bigarren, den Laden. Wir mahnen also wiederholt zur Vorsicht.

a. Eine Einbrecherbande ist gestern von der Kriminal polizet zur Haft gebracht worden. Am ersten Osterfeiertage war in dem Vorrathskeller der Schlächter frau W. am Grünen Weg ein Einbruch veübt worden. Diebe waren durch ein Kellerfenster, nach Entfernung der Latten, eingedrungen, hatten fich ca. 80 Bfund Fleischwaaren( Schinken und Würste) ange cignet und waren ramit entfommen. Als die Diebe wurden Die Fleischergesellen G. und M. verdächtig, von denen ersterer früher bei der Frau W. in Stellung fich befunden hatte, auch ermittelte die Kriminalpolizei, daß der Restaurateur R. in der Langenftiaße die Fleischnaaren an sich gebracht habe. Eine unerwartete Haussuchung bei dem Restaurateur K. am geftrigen Tage führte zu der Beschlagnahme eines großen Theils der der Frau W. gestohlenen Fleischwaaren, und R. räumte ein, bife Waaren von dem Tischler Sch.. bei welchem der des Diebstahls verdächtigte. wohnt, getauft zu haben. G. und M., sowie der Tischler Sch. und der Restaurateur K., sämmt­lich bisher noch unbescholtene Personen, find heut zur Unter fuchungshaft gebracht worden. M. ist auch beschuldigt, seinem früberen Meister, Schlächter K. in der Klosterfstraße, fortgefeßt Fleischwaaren gestohlen zu haben.

N. Der gefährliche Straßenübergang an der Ede ber Epandauer und Königstraße war vorgestern Abend resp. gestern früh wiederum der Schauplatz zweier sehr beklagens merthen Unglücksfälle. As gestern Abend gegen 11 Uhr ein Arbeiter Rewald den als Kreuzungspunkt mehrerer Pferde babnlinien, Omnibuslinien ac. sehr gefahroollen Straßenüler gang überschreiten wollte, wurde er plößlich von den Pferden cines Laftwagers umgestoßen und von den Rädern des nach. folgenden Wagens verlegt, fodaß er neben einem Arm bruch auch anscheinend nicht unerhebliche äußere Ver legungen erlitt. Der Verunglückte mußte sofort per Droschte nach feiner in der Alexandrinenstraße belegenen Wohnung ge schafft werden. Der zweite Unfall trug sich gestern Vormittag gegen 9 Uhr in einer auffallend ähnlichen Weise dort zu. Ein airfa sechszigjähriger Mann mit Namen Kraemer auß Weißensee wurde, als er im Begriff war, mit seiner Frau und Tochter den Fahrdamm zu überschreiten, von einem Transportwagen der Firma Carl Wellow umgestoßen und über den linken Fuß gefahren. Der Verunglückte mußte fich fofort in ärztliche Behandlung begeben.

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der Seidenwaarenweberei als Hausindustrie ist übrigens in der Schwetz noch folgenschwerer als beispielsweise in Krefeld  . In legterem Fabrikdistrikte find die Webstühle für Stoffe bereits von 16 483 im Jahre 1882 auf 12 770 im Jahre 1883 ge funken, in Zürich   dagegen von 1881 auf 1883 nur von 30 398 auf 29 716. Budem ftanden im leggenannten Rayon 4007 mechanische Webstühle im Jahre 1888 gegenüber 3151 im Jabre 1881, während Krefeld   1883 nur 657 und 1882 sogar nur 485 mechanische Webstühle zählte.

London  , 8. April.  ( Streit.) In der Woll- und Baum woll- Spinnerei Saltaire Mills ist ein Streit ausgebrochen, welcher täglich mehr um fich greift. Die Angestellten ver weigern die Arbeit sowohl wegen einer Lohnverringerung von 25 pt., als auch wegen einer Verlängerung des Arbeitstages um 2 Stunden. Die Mehrzahl der Streitenden befindet sich in einer sehr aufgeregten Stimmung. Ein anderer Theil hat eine Deputation an die Fabeilbefizer gesandt, um dieselben zu bewegen, die Forderungen einzuschränken und die sehr scharfen Fabrikgeseze aufzubebe.

fammer des Landgerichts II. In ihrem Dienst bei der im 84. Lebensjahre ftebenden, tränklichen Wittwe Schönide glaubte bie Angeklagte Urfache zu baben, fich über die Beschaffenheit des ihr dargereichten Kaffees beschweren zu können und fie lehnte daher den Genuß deffelben unter dem Vorgeben ab, daß Der Kaffee nach Seife" schmeckte. Die ihr von der Dienst. herrin hierauf zu Theil gewordene Burechiweisung erbitterte Die Angeklagte derartig, daß fie beschloß, fich zu rächen und wie fie vor Gericht erklärte, der alten fräntlichen Dame auch ein mal etwas einzubroden, was ihr sicherlich nicht gut schmede. Die Art der von dem Mädchen gewählten Rache ließ an Bosbaftigkeit nichts zu wünschen übrig. Der Arzt der tänklichen Dienstherrin hatte derselben zur Stärkung die Mildtur verordnet; als die Lent nun aufgefordert wurde, eine Taffe voll Milch au geben, schüttete sie vorber eine Quan tität Phosphor, den fie mit den Fingernägeln von Zündhölz chen abgeschabt in die Milch und reichte dieselbe der im Bette liegenden alten Frau. Der eigenthümliche Geschmack des Dar gereichten veranlaßte die c. Schönice jedoch, die Taffe so gleich wieder abzuseßen und nach Rüd prache mit ihrer er wachsenen Entelin die Milch Don dem Dr. med. Kirschner in Spandau   untersuchen zu lassen. Der ge nannte Herr forstatitte die Beimischung von Phosphor und wendete fofort geeignete Gegenmittel bet der alten Dame an, beren leidender Bustand nach dem Genuß des Gifts fich in einem bedenklichen Grade ver schlimmert hatte; die angewendeten Gegenmittel hatten jedoch guten Erfolg, sodaß der Anschlag glüdlicherweise ohne erficht lichen Schaden für die Gesundheit der Frau verlief. Das Mädchen, welches in ihrem Auftreten ein widerliches Gemisch von angeborner Bornirtheit und Schlouhelt an den Tag legte, vor Gericht die the zur Laft gelegte Hand lung mit der Entschuldigung ein, daß fie nicht gewußt, daß Phosphor giftig fel. Auf Grund des Gutachtens des vereidigten Chemiters Dr. Bischof, welcher in den ihm vom Gericht zur chemischen Analyse übergebenen Milchreften, das Vorhandensein von 4 Milligramm Phosphor in Verbindung mit Mennige nachwies, erachtete der Staats­anwalt die Angell. des Vergebens gegen§ 229 R. St.-G. B. ( Beibringung von Gift) für schuldig und beantragte, da bet dem jugendlichen Alter der Miffethälerin von der gefeßlich vor. geschriebenen Buchthausstrafe Abstand genommen werden müsse, zwei Jahre Gefängniß. zwei Jahre Gefängniß. Das Urtheil lautete auf ein Jahr Gefängniß.

Aufruf an die Zimmerleute Berlins  ! In neuerer Beit schreiten alle Gewerkschaften in der Organisation erfreu licher Weise vorwärts. Mehr und mehr beginnen alle Hand­werler einzusehen, daß die Griftens guter Fachvereine und deren Vereinigung au einer Bentralisation absolut nothwendig für die gesunde Entw delung des gesammten Gemeinwesens ist; daß ohne dieselben die Lohnarbeiter des Landes bald in einen Bustand des größten Glends herabgedrückt würden, durch welche das sosiale und industrielle Leben in die größte Gefahr gerathen muß. Nur allein durch eine starke gewerkschaftliche Vereinigung tann dem ehernen Lohngefeß, welches die Arbeits löhne nach Angebot und Nachfrage festlegt, die Spige geboten, sowie ein günstiger Pohnsat erzielt und festgehalten werden. Wir Bimmerleute Berlins   haben durch die Lohnbewegung vor zwei Jahren, im Verhältniß zu den niedrigen Löhnen anderer deutscher   Städte, einen einigermaßen günstigen Lohn faß errungen. Jedoch ist jetzt durch den übergroßen Sudrang auswärtiger Bimmerleute, welcher auch fünftlich durch hiesige Spetulanten, die in Beitungen Gefellen nach Berlin   loden, hervorgerufen wird, das Aufrechthalten unseres Lohnes mit fich ftets vermehrenden Schwierigkeiten ver tnüpft. Die ftetige Sunahme arbeitersparende Maschinen­die theils übermäßig lange Arbeitszeit in den Provinzen, machen überall Bimmerleute überflüßig, welche Berlin   au wandern, um hier Arbeit zu suchen. Die natürliche Folge da von ist, daß egoistische habsüchtige Arbeitgeber das übergroße Angebot der Bimmerleute benußen, um die Löhne herabzuseßen, wenn wir nicht bald energische Gegenmaßregeln treffen. Dies farn nur durch massenhaften Eintritt der Berliner   Zimmerleute in den Verband der deutschen 3immerleute ge schehen, welcher dann die Macht hat, jeder willkürlichen Lohn­Reduktion einen festen Damm entgegenzuseßen. Ferner wird der Verband vor allen Dingen bestrebt sein, in allen Städten des Deutschen Reichs, wo Lokaloerbände der Bimmerleute be stehen, auf möglichst friedlichem Wege die Löhne zu verbessern und die übermäßig lange Arbeitszeit abzukürzen, sodaß unseren auswärtigen Kameraden Gelegenheit geboten wird, in der Heimath Arbeit und Verdienst zu finden. Gleichzeitig wollen wir hier mittheilen, daß die nächste Generalversammlung Sonntag, den 19. April, Vormittags, in Mundi's Eta blissement, Köpnickeriraße 100, stattfindet. Bum Schluß rufen wir allen Berliner   Zimmerleuten, welche dem Verband noch nicht angehören, zu: Beherzigt diesen Aufruf, ehe es zu spät ist." Die Lohnkommission.

Dortmund  , 10. April. Heute verhandelte die biefige Straflammer u. A. gegen eine Hebamme aus hörde, welche in empörender Weise die Pflichten ihres Berufes vernachlässigt batte. Jn 19 Fällen, in denen sie in einem Zeitraum von nahezu 2 Monaten Geburtshilfe geleistet, hat fie bei 12 Frauen die Wochenbetifieber übertragen. Vier dieser Wöchnerinnen find gestorben. Anstatt, daß die Angeklagte bei sich einstellen­dem Fieber, wie es das Leh: buch für Hebammen auch auß­drücklich vorschreibt, sofort den Arzt verlangt, hatte sie meistens die Krankheit als Natürliches und Ungefährliches hingestellt, bis dann schließ ich in einigen Fällen Rettung unmöglich war. Der Gerichtshof erachtete awar die Schuld der Angeklagten nur in zwei Fällen als ungmeifelhaft dargethan, nahm aber die Sache sehr ernst und gewiß mit vollstem Recht; unter Bes rüdfichtigung aller Umstände und wie ausdrücklich hervorgehoben murde, um ein Exempel zur Warnung zu statuiren, wurde auf eine Gefängnißftrafe von 1 Jahr erkannt.

Soziales und Arbeiterbewegung.

Zu den gefährlichsten gewerblichen Beschäftigungen gebö: t die Anfertigung von 3ündhölzchen, die in eine Bhosphormischung getaucht werden. Das Einathmen von Phosphordämpfen bewirkt quälende Schmerzen in den Kiefer­Inochen, namentlich in dem unteren, dann stellen sich Geschwüre und endlich Knochenfraß ein. Besonders gereigt zu diesem Leiden find skrophulöse Personen. Bergoldet, die mit Quecksilberamalgamen, und Spiegelfabrikanten, die eb nfalls mit Quecksilber arbeiten, schlütfen in den Quecksilber­dämpfen eines der tödtlichsten Gifte ein, gerare so wie die Maler und Tapetenfabritanten, wenn sie mit jenem prächtigen Apfelgrün arbeiten, welches aus arsenitsaurem Kupfer bereitet wird. Lapeten von jener Farbe find so gesundheits­gefährlich, daß ihre Anfertigung polizeilich verboten ist, und zwar fann man ihre Wirkung selbst dann spüren, wenn man fich nur einige Stunden in Bimmern mit solchen Tapeten auf hält, indem man regelmäßig, selbst im Sommer, einen Schnup fen sich zuziehen wird Leicht ist der Arsenit in solchen Ta peten nachzuweisen. Es genügt dazu ein Stückchen dieser Tapete, das, angezündet, den charakteristischen Knoblauchsgeruch Des Arseniks entwickelt. Daß leider auch Kleidungsstoffe, in sonderheit die leichteren, nur zu oft mit Arsenik gefärbt werden, ist bekannt; hier wirkt dieses Gift noch intenfiver, indem mit thm noch die Haut der Trägerin der schönen Robe in unmittel bare Berührung fommt.

In der Berliner   Konfektionsbranche ist das Frühjahrs­Geschäft in Bezug auf den Export und den Engros- Verkehr überhaupt zum größten Theil abgeschlossen. Das Geschäft fann man fein besonders gutes nennen. Der Bedarf der Ver einigten Staaten von Nordamerila war geringer als früher, und auch Holland   und die Schweiz   blieben mit ihren Nach bestellungen zurück. Daß unter solchen Umständen auch die Abeitelöhne teine steigende Tendenz zeigten, ist wohl selbit verständlich.

Vereine und Versammlungen.

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hr. Die Versammlung von Kolonialwaarenhändlern, welche am Montag m Eisfeller", Chauffeestraße 88, etwa 150 Theilnehmer zählend, zu dem Swede tagte, Propaganda für die Schließung der Geschäfte an den Nachmittagen der Sonn- und Feiertage zu machen, hatte einen sehr turbulenten, mitunter sogar stü mischen Verlauf und endete ohne den be absichtigten Erfolg. Schon die Erklärung, mit welcher der Vorsitzende, Herr Suter, die Versammlung eröffnete, daß nur selbständige Kolonial waarenhändler und vom Komitee ein. geladene Mitglieder kaufmännischer Vereine berechtigt seien, Das Wort zu nehmen, rief Proteste aus der Mitte der Ver­fammlung beroor, weil das Komitee durch Plakate eine öffentliche Versammlung angekündigt hatte. Herr Kaethner als Referent theilte mit, daß am 23. April 22 im Norden der Stabt wohnende Kolonial waarenhändler behufs Besprechung der Angelegenheit beifammen gewesen, daß 18 von diesen 22 Herren sofort durch Ehrenwort und Unterschrift sich verpflichtet haben, vom 1. Mai bis Ende September an Sonn- und Feiertagen Nachmittags ibre Geschäftslotale( von 2 Uhr an) geschloffen zu halten, daß das von den 18 gewählte Komitee die Babl der Unterschriften bereits auf 70 gebracht und die gegenwärtige Versammlung zu dem Zwecke veranstaltet habe, daß die erschienenen Herren Kollegen fib dem Unternehmen anschließen und ihre Namen in die ausliegende Lifte eintragen möchten Nachdem dann zwei Redner Bedenken gegen das Unternehmen erhoben, nahm der Vorfißende der Vereinigung der faufmännischen Vereine, Herr v. Wülfinger, das Wort, um für das Unternehmen und gleichzeitig für die Prinzipien der Vereinigung: and in Hand geben der Kommis und der Prinzipale und freie Verein­barung" im G gefaße zum Bange durch die Geset gebung zu plaidiren. Herr Hinge, Mitglied der Freien Organtiation junger Raufleute" und Herr Holz, Vor standsmitglied des Vereins der Raufleute der Rolonial branche spiachen fich, auf die früheren Erfahrungen hinweisend, dahin aus, daß der in Rede stehende anerkennens w: the 3vid nicht durch freie Vereinbarung, sondern nur durch die Gefeßgebung erreicht werden könne und daß durch Betitionen auf die Gesetzgebung eingewift werden müsse. Die Zwischen­rufe und Protefte wurden, als Herr Kirschmann für jeden An wesenden das Recht in Insp uch nahm, zum Wort: zugelaffen zu werden, so lärmend, daß der Vorfißende fich veranlaßt fand, die Verhandlungen auf fünf Minuten zu fiftiren. Nach Wiedereröffnung der Verhandlungen sprachen noch Herr Schirmer, Suter u. A. für, Dr. Kcause gegen das Unternehmen des Komités. Der Aufforderung, welche ein Mitglied des Komitees zu wieder bolten Malen an die Verfammelten richtete, zur Einzeichnung ihrer Namen in die Liste an den Vorstandstisch heranzutreten, leiftete Niemand Folge. Die Unruhe wurde wieder sehr start, als der Vorsitzende eine Resolution des Herrn v. Wülfinger verlas und dieser das Wort nahm, um dieselbe zu begründen. In diesem Momente stieß Herrn Schirmer, der am Vorstands tische fag, ein Unfall zu: er fiel in Folge einer plößlich ein tretenden Ohnmacht mit dem Stuble zur Erde. Da er nicht fogleich wieder zum Bewußtsein tam, erklärte der Vorfigende die Versammlung für geschlossen.

Der Bericht der Handelskammer zu Colmar   im Elsaß  , der bis Ente 1884 reicht, ist bereits herausgegeben; Derselbe bezeichnet die Geschäftslage im Augemeinen als schlecht. Die Löhne find fortwährend am Fallen, sodaß der Durchschnittslohn für Männer nur 1 W 60 Bf. beträgt der Lohn der Frauen wird auf 90 Bf. bis 1 M. und der Lohn der jugendlichen Arbeiter auf 50-60 Bf. angegeben und zwar bei einer durchschnittlichen Arbeitszeit von 11-12 Stunden täglich. Vorstehende Angaben bestehen fich hauptsächlich auf Die Textilindustrie.

Zum Niedergange der Handweberei wird aus der Schweis berichtet, daß verschiedene größere Seidenmaaren­Fabriken den Betrieb eingestellt und zahlreiche Arbeiter ent laffen bätten. Dies habe die öffentliche Aufmerksamkeit auf einen der wundesten Punkte der Seidenwaarenfabrikation im Allgemeinen geleni, nämlich auf die Verdrängung und gänzliche Unterdrüdung der bisherigen and, weberei als höchst schäßbare und willkommene Hausindustrie durch mechanische Webstühle und in zweiter Linie auf eine daherige Ueberproduktion mit allen ibren schlimmen Folgen und Nachtheilen. Dbige und anderweitige Geschäfts. einftellungen beweisen, baß die längst mit Angst und Schieden befü chtete Ratastrophe nun hereingebrochen ist und eine zable reiche Weberbevölkerung in den kleinen Kantonen der Bentral­schweiz plöglich brod- und arbeitslos macht und sie zur Aus­wanderung und zum Aufsuchen anderer Erwerbszweige unter den denkbar schlechtesten Auspizien awingt. Allerdings war eine folche Stifts schon seit geraumer Beit vorauszusehen, weil die Handweberet mit etwa 30 000 Stühlen der Konkurrenz der mechanischen Weberet je länger, je weniger Stand balten fonnte, fondern ohne den geringften Nugen, theilweise sogar mit effektivem Schaden arbeiten mußte. Es ist daher begreiflich, wenn die Arbeitgeber nothgedrungen schließlich die Handweberei gänzlich einzustellen vorzogen. Traurig ist aber die Wahr nehmung doch, daß der leidige mechanische Webstuhl manchen wadern   Arbeiter um sein Brod bringt, obre bei einer Ueber­produktion dem allgemeinen Woble förderlich zu sein, weil burch eine solche unfelige Ueberproduktion denn doch schließlich weber dem Konsumenten und noch weniger dem Produzenten groß gedient sein kann. Diese Kalamität der Unterdrückung groß gedient sein kann. Diese Kalamität der Unterdrückung

Belle Alliance Theater. Von Goerner's prächtigem Lustspiel Amerikanisch" fönnen trop feines außerordentlichen Erfolges nur noch 3 Aufführungen stattfinden, da der Re pertoirwechsel im Wallner- Theater auch einen solchen für das Belle Alliance Theater bedingt. Am Sonnabend geht hier Bohl's Gesangspoffe ,, Klein Geld" neu einstudirt in Szene.

Gerichts- Zeitung.

p. Eine 16jährige Dienstmagd als Giftmischerin erschien gestern in der Person der unverebelichten Emma Marie Helene Lents aus Spandau   vor den Schranken der Strafe

hfs. Der Unterstüßungsverein der Buchbinder und verwandten Berufsgenossen beschäftigte fich in seiner zahl­reich besuchten Generalversammlung am Montag Abend bei Feuerstein, Alte Jakobstraße 75, unter dem Vorfiße des Herrn Joft, nach Erledigung des Rechnungsberichtes für das erste Quartal c mit dem vom 4. bis incl. 7. d. M. in Offen­ bach   stattgebabten Delegirten Kongres der deuts schen Buchbinder, Portefeuiller c. zur Gründung eines Verbandes der betreffenden Bereine. Herr Jost, der nebst Herrn Rohmann von hier zum Kongreß delegirt war, referirte und theute im Wesentlichen folgendes mit. Von den bestehen ben Vereinen hatten Vertreter zum Kongre, entsandt die Städte Altenburg   Berlin  , Breslau  , Bielefeld  , Bremen  , Dülmen  , Dort, mund, Erfurt  , Frankfurt   a. M., Hannover  , Hamburg  , bilde heim, Leipzig  , München  , Mains, Magdeburg  , Osterwied a. 6 Offenbach  , Stettin  , Stuttgart  , Genf  , St. Gallen  , Herisau   un