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Nr. 89

Freitag 17. April 1885

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Nach Westen flieht die Weltgeschichte.

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Graf Platen   ruft in seiner prächtigen Ballade Co­Iombos Geist" obige Worte dem nach St. Helena   fahrenden gefangenen Napoleon   zu. Damit meinte der Dichter, daß in Amerita eine friedlich freiheitliche Entwickelung den Ver fall und die Ruinen, den Krieg und die Maffenarmuth ab lösen würde.

Aber auch Geschichtsschreiber haben diesen Gedanken Tultivist, indem sie zeigten, daß die ersten Anfänge der Kul­tur in Egypten und Indien  , am Euphrat   und am Tigris  vorhanden waren, dort aber nach und nach verschwanden und daß die Kultur blendender, glänzender nach Westen, fen, die nach Hellas und Rom  , zog, um sich dann nordwestlich nach Deutsaland, England und Frankreich   zu wenden, wo fie noch immer ihren Hauptfit hat.

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Es wird behauptet, daß sich Spuren des Verfalls in biesen Ländern zeigen, doch ist nicht zu leugnen, daß auch manche und große Zeichen des Aufschwungs zu erblicken find. Daraus erhellt, daß noch immer in der alten Welt" genügende Kraft vorhanden ist, sich auf der Kulturhöhe zu halten, ja, fich zu immer höherer Kultur emporzu­fchwingen.

Wir find feine folche Beffimisten, die schon mit einer gewissen Wolluft in der Bufunft ein vereistes und von Pyg mäen bewohntes Europa   erbliden; wir glauben, daß für unabsehbare Zeiten Europa   noch Triebkraft genug hat, die Menschheit zur höchsten Entwickelung gelangen zu lassen.

Daß Amerika   jugendlicher ist, daß es, wie Goethe   fagt, fich nicht mit unnüßem Erinnern" au plagen hat, wissen wir und daß es somit vorläufig es auch besser hat", wollen wir gleichfalls gern zugestehen. Und dennoch fönnte man wenigstens Nordamerika   mit einem gewissen Recht jetzt schon einen greisenhaft angehauchten Jüngling nennen, ber allzu Schnell gelebt hat.

Dieser ungeheure wirthschaftliche Aufschwung, diese koloffale Produktion in den vereinigten Staaten birgt in fich den Reim der Maffenarmuth, und nichts dokumentirt den Verfall eines Landes mehr, als diese. Selbstverständlich wird dieser verhältnißmäßig noch junge Staat die Maffen­armuth noch leicht überwinden können bei dem großen Be fit an jungfräulichem Boden, bei der gewaltigen Triebfraft beffelben, die geeignet ist, noch zehnmal so viel Menschen wie jest zu ernähren. Wenn in einem solchen Lande die wirthschaftlichen und gesellschaftlichen Zustände durch große Sozial- Reformen geregelt würden, so würde man allerdings bort viel leichter, wie irgend wo anders, glückliche Zustände für das gesammte Volt schaffen können.

Aber von einer solchen Regelung ist man in Amerika  so

létail wohl noch entfernter, als in der alten Welt" und ſo wird

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Feuilleton.

Im Eckfenster.

Roman von Friedrich Gerstäder. ( Fortseßung.)

Es war, in allen bürgerlichen Familien wenigstens, Mitta zeit geworden, und die meisten der Offiziere, die in einem Rofthaus oder Hotel aßen, mußten ebenfalls ihre Stunden einhalten.

Hans von Solberg, Hauptmann von Dürrbed und Graf Rauten schlenderten zusammen noch einen Weg und sprachen babei lebhaft mit einander. Graf Rauten hatte Hans gefragt, ob die Amerikaner alle folch' unangenehme Persönlichkeiten wären, als sie das eine Exemplar da oben in der Restauration gefunden, und Hans gab ihm eben eine lebendige Schilderung einiger dieser vollständig amerikanisirten Deutschen  . Im eifrigen Gespräch bemerkte er dabei nicht, wie ihnen auf bem fchmalen Trottoir ein kleiner, verfrüppelter Mann­es war Mug, der Schreiber des Notars Püfter- ent gegen tam und dadurch auszuweichen suchte, daß er sich an das nächste Haus andrückte. Hans bemerkte ihn gar nicht und traf so fest gegen ihn, daß er den kleinen budli gen Menschen fast über den Haufen gestoßen hätte. Aber im Nu sprang er zu, hielt ihn und rief: " Dh! ich bitte tausendmal um Entschuldigung, habe ich Ihnen wehe gethan? Es ist gewiß nicht absichtlich ge fchehen." Hans, in seiner Gutmüthigkeit, faßte babei bes leinen Mannes Hand und schüttelte sie herzlich.

Ach nein, ach nein, gar nicht, ich bante Ihnen," er wiberte Mur verlegen, während sein Antlig blutroth über goffen schien, es hat nicht weh gethan," und er machte fich los und eilte die Straße hinab.

,, Den Buckel hättest Du beinahe todt getreten," lachte Rauten. Der arme, fleine Mensch," sagte Hans, es war zu ungeschickt. Ich hätte ihm gern etwas gegeben, aber er sah au anständig aus."

Das fehlte auch noch," meinte der junge Mann,

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen­Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Bimmerstraße 44.

die lettere der westlichen Hemisphäre, wie früher in so vielen anderen Dingen, auch in dieser Hinsicht wahrscheinlich noch mit gutem Beispiel vorangehen.

Aber das ist nicht der einzige Grund, der uns bestimmt, an das Fliehen der Weltgeschichte nach Westen" nicht zu glauben.

Ganz abgesehen von der immer emporfteigenden Macht Rußlands   wir meinen nicht das gegenwärtige Russische Kaiserreich", welches man wohl nicht mit Unrecht wir meinen die einen Roloß mit thönernen Füßen" nennt- wir meinen die Utkraft, die im Lande und im Volte selbst liegt, und die von den Großen des Reichs vergeblich gemißhandelt nnd ausgebeutet worden ist, wir sagen alfo, ganz abgefehen von einem weiter vorgeschrittenen Rußland, haben die letzten Jabre gezeigt, daß die Völker des Ostens auch noch Volks­fraft besigen, die nur erweckt zu werden braucht, um zu einem fiegreichen Ausdruck zu gelangen.

Die Engländer hätten es sich wohl niemals träumen lassen, daß die Sudanesen einen solchen Widerstand entgegenseßen könnten und wer das tann, ist zur Kul­tur noch nicht unfähig geworden.

Und die Chinesen, denen man eine gewiffe Runft und große Arbeitskraft nachrühmen kann, wenn sie erst aus ihrer Lethargie gewedt werden? Dies wird taum von Innen heraus möglich sein, deshalb wünschen wir auch den Franzosen   den Sieg, damit das Land mehr und mehr für den Verkehr eröffnet wird. Doch mögen die Franzosen  ihren Sieg nicht durch größere Unterdrückung schänden, als die ift, in welcher die Chinesen jezt von ihren eigenen Be herrschern gehalten werden.

Es ist sicher, daß auch China   nach und nach der Zivili­fation und einer höheren Rultur zurückgegeben wird und bann dürfte eine Beit lang die Weltgeschichte nach Osten flieben".

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Damit find wir zu dem erlösenden Bunkte gekommen: nach Osten und somit wird sie zum Heile der Mensch­die Weltgeschichte flieht nach Westen, die Weltgeschichte flieht heit fliehen rings um den Erdball!

Unsere Spinner.

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Bekanntlich geberden sich unter den Industriezöllnern die Spinner und Weber mir meinen hier natürlich die Spinn und Webfabriken b.figer am wüthigften, und liest man die von diesen Kreisen beeinflußten Bießorgane, so sollte man Denken, die armen Aktionäre solcher Fabriken müßten am Hungertuche nagen. Wie wenig nun diese Klagen am Blaze find, und wie wohl es diese Herren verstanden haben, thr Schäfchen ins Trockene zu bringen, beweisen wohl die von uns fürzlich gebrachten, der Korresponden, Hoffmann" ents nommenen Biffern über die Zwirneret und Nähtadenfabrit

Du hast ihm Abbitte genug geleistet, warum geht er nicht aus dem Wege, die Straße ist breit genug."

Hans erwiderte nichts darauf; das Gespräch war dadurch unterbrochen worden, und Dür: bed verfolgte auch von der nächsten Ede schon eine andere Nicht ung. An der andern Ede aber stand noch immer Mug, das vorher noch so ge röthete Antlig jest bleich wie Wachs, und die jungen Ra valiere so weit mit den Augen verfolgend, wie er ihnen folgen fonnte. Eft als fie aus Sicht verfchwanden, brehte folgen fonnte. Erft als sie aus Sicht verschwanden, brehte er sich ab, und ein paar große, helle Thränen liefen ihm an den Wangen nieder.

Eine Staatsvisite.

Die Tafel war im Solberg'schen Hause eben aufgehoben, ber Kaffee wurde gebracht, und Hans hatte sich an dem heute wirklich prachtvollen und faft heißen Apriltage hinaus auf die offene Gartenterraffe gefeßt, um dort seine Bigarre zu rauchen. Trotz aller Rathschläge des Kammerherrn und der Beschwörur gen seiner Mutter lachte er nur immer, wenn man ihm vorschlug, den Verfuch zu machen und das Rauchen zu laffen, da es in der That nicht gentil sei. Se. Königliche Hoheit duldeten ebenfalls in ihrer Nähe nicht die Aus­übung dieses Lafters und konnten sogar den Geruch nicht vertragen.

,, Dann soll er um Gottes Willen nicht selber rauchen!" meinte Hans in wirklich profaner Weise. Aber ich bes greife nicht, Mama, wie mich das geniren könnte!" Aber Se. Königliche Hoheit..

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Mag ein sehr guter Herr fein; aber was geht das mich an!"

Und wenn Du nun zu Hofe befohlen wirft?" " Erfilich, Mama, fann ich nicht befohlen werden, fagte Hans, benn ich fliehe in feinem dienstlichen Ver hältnisse bazu, und dann habe ich überhaupt gar nicht die Abficht, mich vorstellen zu lassen, wie ich auch eben to wenig weiß, ob dem Fürsten an Damit waren meiner Gesellschaft etwas gelegen ist." denn derartige Unterhaltungen gewöhnlich abgebrochen, ohne die gewünschte Wirkung auf den Sohn hervor zu bringen. Er ließ sich in seinem Genuß nicht stören, und

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Göggingen  , welche die Dividende pro 1884 auf 15 p6t. wie für das Vorjahr feftfest, und über die Geschäftsgewinne der Bamberger Baumwollen Spinneret und Weberet( 9% p6t.) und der Spinnerei zu Kaufbeuren  ( 11% pet.) 2c. betreffenden industriellen Unternehmungen einen ganz refpet­Wie daraus zu ersehen, stecken die Herren Attionäre der tablen Entbehrungslohn" in die Tasche und die mit der Eins führung der Schutzollpolitik für fte begonnene Sozialreform" hat wirklich ihre guten Früchte getragen.

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Feilich haben die Herren es auch schon vor 1879 verstan den, die Gesezgebung für fich nußbar zu machen. Wer unsere Gewerbeordnung zur Hand nimmt, um sich über die Bestim mungen betr. der Arbeitszeit der Kinder und jugendlichen Ar beiter zu orientiren, der wird in§ 135 flipp und klar ausge haupt nicht, von 12 bis 14 Jahren nur 6 Stunden und von sprochen finden, daß Kinder unter 12 Jabren in Fabriken über­14 bis 16 Jahren nur 10 Stunden pro Tag oder 36 refp. 60 Stunden in der Woche beschäftigt werden dürfen. Diese Be ftimmungen entsprechen der ursprünglichen Faffung des Gefezes vom Jahre 1869 und waren in ben§§ 128 und 129 firirt. Als aber nach den Wahlen von 1877 die Bewegung für Re vifion der Gewerbeordnung in Gang lam, da benusten die Herren Spinnereibefizer rasch die Gelegenheit, um für sich die drückende Fffel der Beschränkung der Arbeitszeit der jugend­lichen Arbeiter auf 10 Stunden pro Tag oder 60 Stunden pro Woche los zu werden. Auf Betreiben des im Allgäu gewähl ten, den schwäbisch bayerischen   Spinnereibefizern sehr nahe ftebenden, nunmehr verstorbenen Reichstagsabgeordneten Dr. Völt wurde nämlich in den§ 138 eine Bestimmung eingefügt, welche dem Bundesrath das Recht einräumt, für in Spinnereien beschäftigte jugendliche Arbeiter die wöchentliche Arbeitszeit auf 66 Stunden, d. b. auf 11 Stunden pro Tag, zu vers längern. Es ist das ein Privilegium, welches von der ges sammten deutschen Industrie nur die armen" Spinnerei befizer genießen, und welches fie ausnahmelos bis heute weld­lich außnüßen. Der Bundesrath wurde natürlich sofort nach Intraftreten der Gewerbeordnungsnovelle von 1878 von den betheiligten Firmen natürlich mit Erfolg! angegangen, bas Spinner Privilegium in Kraft treten zu laffen, und bis industrieller Etablissements, die jugendlichen Arbeiter von heute haben deshalb die Befizer von Spinnfabriken den nicht zu unterschäßenden Vortheil, gegenüber den Bestgern anderer 14-16 Jahren pro Woche 6 Stunden lang mehr ausbeuten zu dürfen.

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Bekanntlich will augenblicklich der Plauener   Abgeordnete Dr. Hartmann( ein konservativer Böll) den Beginn der Arbeit für Kinder von 12 auf 10 Jahre herabseßen. Interessant ist nun, daß Herr Hartmann für sein Vorgehen dieselben Gründe Doi   bringt, wie dies seiner Beit seitens des Herrn Dr. Völk und des auch jest wieder in den Reichstag   gewähltenHrn. Abg. Penzig gefchab Die Konkurrenz des Auslandes und der eigene Bortheil der schulpflichtigen Kinder und der Vortheil ihrer Eltern ist es, was den finderfreundlichen Staatsanwalt Dr. Hartmann bestimmt, zu verlangen, daß den Plauener   Fabrikanten die 10 jährigen Kinder zum Fäeln" ausgeliefert werden.

Dieselben Gründe waren es, die Penzig und Völt 1878

während Graf Rauten mit Franziska jetzt vor der Terrasse auf dem gelben Riesgang Arm in Arm hin und her schritt, blies er den blauen Rauch behaglich in die Luft, nippte seinen Roffee dazu und blätterte in den verschiede nen, auf dem Tische vor ihm ausgestreuten Zeitungen und Journalen.

Die Eltern hatten sich, wie ftets nach Tische, auf kurze Beit zurückgezogen, um ein Mittagsschläfchen zu halten; das bauerte aber nie sehr lange, und als die Mutter jest wie ber, wenige Minuten vor ihrem Gatten, mit einer sehr rothen linken Bade auf der Terrasse erschien, fagte fie gleich zu Hans: Ach, mein Sohn, was ich Dir vergessen hatte schon bei Tisch zu sagen: wir sind auf Donnerstag zu Schallers zu einer Art thé dansant gelaben."

stürzt ansehend. " Ich doch nicht, Mama?" rief Hans, sie etwas be

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Du gewiß," bestätigte die Mutter, und ich glaube fogar, daß es Deinetwegen besonders oder hauptsächlich arrangirt ist, um Dich gleich ein wenig in unsere Gesell fchaft einzuführen."

Aber wie fäme ich dazu, Mama? Ich kenne bie Leute ja gar nicht und muß Dir aufrichtig gestehen, ich habe gar feine besondere Luft, hier große und neue Be tanntschaften zu machen, wenigftens noch nicht in der ersten 8it. Ich hatte mich so lange Jahre darauf gefreut, die ersten Monate so mit Euch in aller Ruhe und bäuslichen Stille zu verbringen, und nun soll mir die ganze Geschichte zu Waffer werden! Fränzchen ist mir auch schon total abhanden gekommen, denn die bekümmert sich jetzt nur noch um ihren Bräutigam Liebesleute sind überhaupt und allbekannt elende Gesellschafter und beginnen erst all bekannt elende Gesellschafter wieber einmal die Gesellschaften, dann hat dieses pracht volle Stilleben ein Ende und das ganze gesellschaftliche Elend, für das ich außerdem nicht einmal mehr paffe, bricht herein und verfchlingt und verbaut uns."

Hans, Du tönntest passendere Ausbrüde wählen," fagte die Mutter; Du bist entseglich roh da draußen ge worden.

Sprecht Ihr von Schallers?" sagte der Rammer