wen» die Ehe erst nach dem Unfall« geschloffen worden ist.§ 3. Ein Anspruch auf Penston, Wittwen«, und Waisenrentedesteht nicht, wenn der Beamte den Unfall vorsätzlich oderdurch ein Verschulden herbeigeflthrt hat, wegen deffm aufDienstentlassung gegen ihn erkannt worden ist.§ 4. ImUebrigen gelten die gesetzlichen Bestimmungen über Penston,Wittwen-, und Waisengeld der Reichsbeamten und ihrer Hinter»bliebemn auch für die Ben Beiheiligten auf Grund des gegen-wä-ttgen Gesetzes zu gewährenden Bezüge.Der Minister de« Innern hat bezüglich der Frage, obPersonen, welche auf Grunv des§ 362 des Reichs-Strafgesetz»ducheS der Landespolizeidehörde überwiesen«ordm find und während ihrer vorläufigen Unterbringung imPoltzeigcwahrsam nach verbüßter gerichtlicher Haft erkranken,dergestalt mit rechtlicher Wirkung in der durch den Ministerial»erlaß vom 8. Juli 1383 angeordneten Weise entlaffen werdenkönnen, daß fie dem zur vorläufizen Fürsorge verpflichtetenOriSarmenoerdand« überwiesen werden, einige weitereBestrmmunge r getroffen. Di« Entlassung d«S Erkiankten ausdem Polizeigewahrsam ist als Regel f-stzuhalten und eineAusnahme, falls nicht eine baldig« Heilung zu erwarten steht,wir dann zu machen, wenn die Vollstreckung der korrektio-urlm Rachhaft für dringend nothwendig erachtet wird, zu-glerch aber die Annahme begründet erscheint, daß eine Wreder-rrgreifung des Entlassenen nicht gelingen würde. Der Ent-laffene ist dem zur vorläufigen Fürsorge verpflichteten Orts»«menverband« zu überweisen, von einer Aufforderung aber andenselben, welche der obige Erlaß angeordnet hatte, über dieBeendigung der Kur der Ortspolizeibehörde rechtzeitig Mit»tbetlung zu machen, künftig abzusehen, auch einem etwaigenVerzichte deS Entlaffmen auf die Gewährung öffentlicherArmenpflege, oder seinem Verlangen, seine Heilung an einemanderen Lrte suchen zu dürfen, polizeilicherseitS nicht entgegen-zutreten. Letzteres ist nur in dem Falle gestattet, daß dieNatur der Krankheit und die Persönlichkert deS Erkcankteudie Heilung im öffentlichen Jntereffe zur Verhütung von Ge«fahren für das Gemeinwesen geboten erscheinen lassen. DieVerpflichtung der Polizeibehörde in diesem Falle für dieWiederherstellung d«S Erkrankten Sorge zu tragen, bleibt un-verändert bestihen. Der aus dem vorläufigen GewahrsamEntlassene ist daher in einem derartigen Falle auch gegenseinen Willen in Kur und Verpflegung zu nehmen; es findaber die Kosten dafür nicht vom Armenverband, sondern vonder Polizeibehörde zu tragen. Diese neuen Bestimmungenfind in Folge eineS seitens des Bundesamts für daS Heimath»wesen er stalteten Gutachten« getrosten worden.� Stettin, 15. April. In der Stadtverordnetenfitzung am22. Januar d. I. war beschloffen, eine Petition an den Reichs-tag gegen die Erhöhung der GetreideMe zu richten und denMagistrat zu ersuchen, daS Weitere zu veranlassen. Gegen dieAbjendung dieser Petition seitens de« Magistrats wurde be-kanntlich vom Regierungspräsidenten Wegner Einspruch erhobenund darauf in außerordemlicher Stadtverordneten-Versamm-lung beschlossen, da der Magistrat eS ablehnte, gegen die Ver-fügung des Regierungspräsidenten den Beschwerdeweg zu be-schreiten, gegen ersteren im Verwaltungsstreitoerfahren klagbarvorzugehen. Wie die„Ostsee-Ztg." hört, Hot der Bezirksausschuß in seiner heutigm Sitzung zu U n g u n st« n der Stadt-verordneten entschieden.Oesterreich-Ungarn.,, Der wegen Verkaufs von Befestigungsplänen in Wien inUntersuchungshaft befindliche Gcneralstabs-Hauglmann BaronVotier hat sein Vergehen eingestanoen. Politischer Ehrgeizstachelte ihn, eine klerikale Wahlkandidittm anzustreben,und da seine reiche Familie hierzu die Mittel verweigerte, ver»suchte er es auf diesem Wege. Die verkauften Pläne werdenvom KriegSam« für vollkommen belanglos bezeichnet undman ist sehr erstaunt, daß fich ein Staat gefunden, der dafürbezahlt.Frankreich.Die Gerüchte, daß fich dem Frieden mit China neueSchwierigkeiten entgegengestellt hätten, erweisen fich als unbe-gründet. Es bestätigt fich, daß die Pekinger Zettungen daschinesische FriedenSdaret bereits offiziell veröffentlicht haben.Die chtm fische Regierung hat zwei Delegirte nach Tonkin ge-schickt, um Maßregeln zur Räumung zu treffen.— Ter fiühire Minister ÄonaparteS, EmileOlli vier macht gegenwältig in Paris viel von fich reden.Der Ex-Mmister soll fich zu Zeitungskonespondentmfolgendermaßen geäußert haben:„Die Republik istgegenwärtig unerschütterlich fest begründet, einmal weilfie für die Mafien etwas Magisches an fich hat,und sodann, well fie in ihrem Schoß die süßestenHoffnungen neben überliefertem Ruhme birgt. Die Republikhat keine Feinde mehr zu fürchten. DaS ist leicht zu beweisen:Die Bonapartisten haben auf die wenigen demokratischen Ideendes Katserthums Verzicht geleistet, um fich rückhaltlos denMännern und den Grundsätzen der schroffsten Reaktion anzu-schließen. WaS nach dem Tode deS Kaisers noch von der Bona-partistischen Partei übrig blieb, hat sozusagen durch Selbstmo dgeendet. Diese Partei hat keine Männer und kein ProgrammVerlobuegSkarte sandte, haben wir nicht darauf er-widert."„Aber, lieber Gott, daS kann ein Vergessen sein!" riefHan«.„Wenn mir ei« Freund seine Verlodungikarte schickte,so erwiderte ich vielleicht auch nicht« darauf und freute michlieben so herzlich darüber."»Du bist, wie gesagt, verwildert," erwiderte dieMutter,„und scheinst Allel, wa« die eigentliche Gesellschaftbetrifft, vergessen zu haben. Hauptmann von Dürrbeck istaber darm eher zu Hause. Er wußte danach recht gut.daß wrr kernen Berkehr mit ihm wünschten, und hat deS-halb cuck sehr kluger Weise unterlassen, unS feine Brautvorzustellen."„Aber, Maura," rief Hau«,„daS nimm mir nichtÜbel, ich weiß wich«och sehr deutlich selbst von früher herzu erinnern, daß man besonder« Sänger und Sängerinnenoder tüchtige Tonkünstler selbst zu den höchsten Kreisen, ja,bei Hofe eingeladen hat."„Das, mein Sohn," sagte der Kammerherr, der den Kopfgebeugt hielt und sich in der letzten Viertelstunde damit be-schäftigt hatte, da« offizielle Journal zu lesen— denn er la«nur Offizielle«—, während er jetzt seine Stellung nicht imGningsten veränderte, sondern nur über seine Brill« weg- undzu dem Sohne aussah—„ist etwa« ganz Andere« und VerfchiedeneS. Derartige sogenannte Künstler uud Künstlerin-ven werden allerdings zuweilen au« ihnen sonst nicht zu»Länglichen Kreisen mit einer Einladung beehrt, aber da«geschieht unter ciaer ganz andern al« freundschaftliche»Boraussktzung, daß sie fich nämlich dabei in ihrer Kunstproduzuen, wofür ihnen dann ein entsprechende« Honorarins Haus gelandt wird. Wir erwarten aber dafür keines»weg«, daß fw uns ihre VerlobungS- oder sonst häuslichenAnzeigen zusenden."»Aber," warf Han« ein,„die Kunst wird jetzt vielhöher geachtet als früher. und haben sich denn nichtrathet i�r Prinzen mit Künstlerinnen verhei-„Darüber," sagte der Kammerherr achselzuckend,„steht mir Um Uitherl zu, daS ist ihre Sache, und ichbm darin auch nie um meine Meinung gefragt worden,mehr. Wer hat denn etwa noch den Muth, fich dem stanzö»fischen Volk bei den nächsten Wahlen als Kandidat derKaiserlichen Sache vorzustellen? Sagen Sie mir nur,welcher Kaiserlichen Sache? Der deS Prinzen Jrrümeoder der deS Prinzen Viktor? Was die Orleans betrifft, vondenen man ja allerdings fortwährend redet, so mögen fie wohlihre Anhänger in den Reihen der Bourgeoistr haben, aberdas Volk will nichts von ihnen wissen. Und darm, wasrepräsentiren fie eigentlich in Frankreich? Die erblicheMonarchie etwa? Die erbliche Monarchie ist todt und fiewird gewiß nicht durch daS Andenken an Philipp- Egalltä, anKarl X. und an Louis Philipp zu neuem Dasein erweckt wer-den."— An diese Auseinandersetzung, die ohne Zweifel manchesRichtige enthält, soll Herr Ollioier sodann vertrauliche Mit»theilungen über seine eigenen ZukunstSpläne geknüpft haben.—Diese Zukunftspläne des Herrn Ex-MinisteeS gehen dahin, fichals sozialistischer Kandidat bei den bevorstehendenWahlen zu präsenttren. Der Herr Ollivier hofft, daß die PariserArbeiter dumm genug find, fich von ihm nasführen zulassen. Da wird er aber seine Rechnung ohne den Wirth ge»macht haben.G r o tz b r i t a« n i e««Wie der Petersburger Korrespondent der„Daily New«"erfährt, ereignete fich der Konflikt am Kuscdkfluffe in folgenderWeise:„Einige englische Osffziere, die fich bei den asghani»schm Vorposten befanden, sandten den russtschen Offizieren aufder andern Seite eine Einladung, mit ihnen zu frühstücken.Die Russen dankten für die gülue Einladung, erklärten jedoch,daß fie dieselbe nicht annehmen könnten; fie luden vielmehr dieenglischen Offiziere zu fich ein, letzte folgten der Einladung undblieben bis in die späte Nacht im rujfischen Lager. Dann ver»langten und erhielte« fie eine Eskorte, um nach dem asghani»schen Lager zurückzukehren. Als General Komaroff von demZwischenfalle in Kenntniß gesetzt wurde, steckte er einige in»telligmte Offiziere in die Uniform von Gemeinen und gab fieder Eskorte bei, um Information über die afghanischen Streit-kiäfte zu erlangen. Als die Russen im afghanischen Lager an-kamen, bemerkten einige Soldaten daselbst, daß ein Mitgliedder Eskorte fich Notizen in einem Taschenbuche machte. Siewollten ihm daS Buch entreißen. E« begann ein Ringen undein Schuß wurde abgefeuert; eS ist jedoch nicht bekannt, aufwelcher Seite. Die Eskorte eilte nach dem russtschen Lagerzurück, wo die Truppen unverzüglich zu den Waffen gerufenwurden. Eine beträchtliche russtsche Streitmacht rückte amnächsten Morgen gegen die Afghanen vor."— Nach den Mittheilungen eines mit hohen englischenMilitär- und Marinekreisen nahe Fühlung haltenden BlatteSwerden in den Kriegshäfen von Portsmouth, Plymouth,Chatham und Sheerneß die nöthigen Vorbereitungen getroffen,um die für ein eventuell zu bildendes Ostseegeschwader eifor-derlichen Mannschaften und Offiziere an Bord der betreffendenFahrzeuge einschiffen zu können. Das Blatt richtet bei dieserGeiegenhett die Mahnung an die britische Admiralität, fie mögenicht versäumen» Schiffe von möglichst geringem Tiefgang fürdie Operationen in den baltischen Gewässern auszuwählen, undnamentlich vor Kronstadt nur solche zum Angriff zu verwenden,die bei geringem Tiefgang eine möglichst starke Artillerie anBord hätten.— Auch auf der Flottenftation zu Malta(immittelländischen Meere werden alle Anstalten getroffen, um diedort anwesenden Panzerschiffe zum Auslaufen bereit zu halten.Große Klage wird von dem militätischen Blatte über die nichthinreichende Zahl von Torpedobooten geführt, welche eineempfindliche Lücke in der Wehrkraft Englands zur See dar-stelle.— Seilens der Admiralität in PortSmouth ist an allePenstonäre der Marin« und der Marine-Jnfanterie, welche daSfünfzigste Lebensjahr noch nicht zurückgelegt haben und wiederin den aklivm Dienst treten wollen, die Aufforderung ergangen,ihr Gesuch unverzüglich einzureichen. Entgegen diesen kriege-rischen Meldungen meldet die der Regierung nahestehende„PallMall Gazette":„Es freut uns sonstatiren zu können, daß dieFriedenSauSfichten in den letzten 24 Stunden fich wesentlichgrb.'ffert haben; eS ist beträchtliche Hoffnung vorhanden, daßdie englisch-rujfischen Differenzen in wenigen Tagen be-ftiedigend geregelt werden."— Zugleich taucht da« Gerüchtauf. daß die afghanische Frage einem Schiedsgerichte unter-breitet werden soll; die neutralen europäischen Großmächtesollm einig geworden sein, alles aufzubieten, um einen Kriegzwischen Rußland und England zu verhindern. Gladstonesoll geneigt sein, einen Schiedsspruch zu akzeptiren.Kartomeutarteckes.— Di« sozialdemokratische Fraktion brachtefolgenden Antrag zum Duellwesen im Reichstageein:„Der Reichstag wolle beschließen: die Petition II 1620des Schneidermeisters L. RöhrS in Berlin, betreffend dieschärfere Bestrafung der Duelle— Nr. 224 derDrucksachen— nach Erörterung im Plenum dem Herrn Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen."— Dem Vernehmen nach werden dem Reichstage inKurzem noch einige kleinere Vorlagen zugehen,eS wäre sonst vielleicht manche« Unpassende nicht ge»schehen."„Dürrbeck ist ein wirklicher Edel- und Ehrenmann,Vater."„DaS bezweifle ich nicht im Geringsten, habe ihn auchpersönlich gern und weiß, daß Se. Königliche Hoheit vielauf ihn hält, aber..."„Aber?"„Eg würde nur zu vielleicht peinlichen Momentenführen, wenn wir einen intim gesellschaftlichen Umgangunterhielten," sagte der Kammerherr.„Wenn ich mich auchselber über Manche« hinwegsetzen würbe, so verkehren wirdoch in zu ausgewählten Kreisen, um nicht gezwungen zusein, jeden Mißton zu vermeiden, besonder» ich in meinerStellung. Ich habe nicht» gegen den bürgerlichen Stand,gar nichts, ich achte ihn, selbst den Handwerker, wenn ereben in seiner Sphäre bleibt und die ihm gestellten Gren-zen einhält; aber ich wünsche keinen gesellschaftlichen Ver-kehr mit ihnen, und Du könntest Dir da ein Beispiel anDeinem künftigen Schwager nehmen. Graf Rauten ist da«Muster eine« Kavalier« und hat besonder« einen so feinenTakt, daß ich ihn oft selber bewunbert habe. Ueberhaupt,wa» bei un« da« Blut im Körper sein mag, da« ist derTakt in der Gesellschaft, der zuletzt zu einer Art von In-stinkt wird— wenn ich ein so gemeine« Wort gebrauchenbarf,— durch den wir augenblicklich fühlen, ohne e« un«manchmal selbst bewußt zu sein, wa» fich schickt und«a» nicht. Du bist.jetzt allerdings durch Dem wilde«,ungeordnete« Lebe» davon entwöhnt worden; dreser Sinn,wie ich sagen möchte— denn wir können den Takt rechtgut den sechsten Sinn nennen— hat bei Dir vielleichtnoch keine genügende Gelegenheit gehabt, fich richtig au«»zubilden...".. �.Han» blie», still vor fich hinlächelnd, den Kräusel»dampf in die blau« Luft hinau«.....„Aber ich verzweifle de»halb doch rncht daran," fuhrder Vater beruhigend fort,„daß«» Dir bald gelingenwird. Dich hinein zu arbeiten. Du hast unser Blut mden Adern, und Deine Mutter, mein Sohn, ist eine Frau,die, wie ich Dir versichern kann, diese Eigenschaft r«welche zur Zeit in den betreffenden Reichlämtern für die Be»rathung im Bundes ath fertig gestellt werden.— Wie die„Neue Preuß.Ztg." von betbeiligtcr Seite er»fährt, wird nunmehr der Vizepiafident des Reichstages, Abg.Fihr. von Franckenstein, die Führung deS Zen«trum« in Zollsachen übernehmen.— Der„Magd. Ztg." wird auS Berlin telegraphirt:„ESist zweifellos, daß der Auslieferungsvertrag mitRußland vom BundeSrath ohne Beanstandung angenom«men werden wird und also alsbald an den Reichstag ge»langt; hier wird er indessen auf bedeutende Schwierigkeitenstoßen. Bedenken dagegen erheben fich so ziemlich auf allenSeiten; selbst auf der äußersten Rechten ist man nicht überalldamit einverstanden und eS ist noch nicht abzusehen, wiefich die Dinge bezüglich deS Vertrages schließlich gestaltenwerden."— In der letzten Sitzung derZolltarifkommissiondes Reichstages verla« der Abg. Lohre« den von ihmentworfenen Bericht. ES kam dabei zur Sprache, daß derTarif keine Posttion für zwddrähtige», mehrfach gezwirnte«Garn enthält. Von Seiten der RegierungSvertreter wurdezugegeben, daß hier«ine Lücke enthalten fei. Dir Kommissioneinigte fich dahin, diese Lücke auszufüllen, und es wurde daher,ohne daß von einer Seite Widerspruch erhoben wurde, folgendefaffung der Tarifpofition 2o4 vorgeschlagen und angenommen:weidrähtiges, mehrfach gezwirntes; drei, und mehrdrähtige«einfachgezwirntes Garn; roh, gefärbt, gebleicht 48 M. ImUebrigen wurde der Bericht unter Berückstchtigung der voneinzelnen Seiten erhobenen Montta festgestellt.D o k» l e s.Die Baulust dislontirt bereits dm anscheinend noch inweiter Ferne stehenden Durchbruch der Zimmerstraße nach derKöniggrätzerstraß«. Noch hat der Kri-gSminister seinen Wider»spruch gegen die gewünschte Abtretung eines Streifens de«GartenS dei KriegSmintsteriumS nicht aufgegeben. Die Grund»besttzer aber, die an die dauernde Aufrechtcrhaltung dieser Ab»Weisung nicht glauben— und um so weniger, als auch derStaat fich mit dem ethnologischen und dem Kunstgewerbe»Museum in die Baufluchtlinie der Zimmerstraße gestelll hat—fangen an. in der Zimmerftraße großartige Bauten aufzuführen.In keiner Straße Berlins ist die Umwandlung eine so durch»greifende und vollständige wie hier. Seit dem 1. April findwieder drei Häuser zum Abbruch in Angriff genommen worden,darunter die Nummern 84, 85 und 86 mit zusammen 24 FensternFront, ein ganz gewaltiger Gebäudekomplex. Von allen Quer»straßen der Frievrtchstraße südlich der L-ip,igerstraße wird dieZimmerstraße die prachtvollste werden- Die neuen Gebäudewerden in vortrefflichem Matertal und mit imponirenden Fron«ten aufgeführt.r. Auch ein Gesichtspunkt. Die neue Bauordnung be»schäftigt in hervorragender Weise die ganze EinwohnerschaftBerlins. In allen Interessentenkreisen wird darüber deballirtund namentlich find es die Hausbesitzer von Berlin, welche fichmit aller Macht dagegen sträuben. Alle möglichen und u-1«möglichen Gründe werden ins Feld geführt, um die projektirteBauordnung zu Falle zu bringen. Den triftigsten aller Gründezur Ablehnung derselben zu en decken und denselben derstaunenden Mitwelt zu oerkünden, war einem Glücklichen ineiner dieser Tage stattgehabten Versammlung von BerlinerGrundbesitzern vorbehalien. Mit großer Zungenfertigkeitdemonstrirte besagter Herr, daß nach eoent. Einführung derprojrklirtm Bauordnung die Mtethen in die Höhe gehenwürden, daß ringsum in den von der neuen Bauordnung nichtbetroffenen Ortschaften ein Gürtel von billiigen Wohnungenerstchen würde, daß naturgemäß die Arbeiter von Berlin die«srloen beziehen und diese Häuserkomolex« somit die Heim«stättc der Sozial demokratie' werden würden. DieserGrund allein wäre schon genügend, die neue Bauordnung zuverwerfen!a Die Frage, ob die LeKre« auch außerhalb derSchulzeit zur Ausübung der Squlzucht befugt find, hatkürzlich in einem Kompetenz Konflikt. Falle den I. Senat deSOberverwaltungsgericht« beschäftigt; derselbe bat in seinemUrtheile folgende Grundsätze ausgesprochen:„Der Lehrer istebenso berechtig' wie verpflichtet, darüber zu wachen, daß dieSchüler den Unterricht nicht versäumen. ES liegt daher inden AmtSbefugniffen des Lehrers, Schüler, welche die Schuleumgehen, in die Schule zu führen, und fie für ihr Pflicht«widriges V-rhallen zu züchtigen. Unerheblich ist deshalb, obdie Unterrichtszeit bereit« beendigt war oder nicht, als derLehrer F. den Schüler Fri- W. züchtigte. Er war hierzuauch nach Ablauf der für ven Unterricht bestimmten Zeit be»rechtiat. Auch ver Umstand, daß der Vater des Fritz W- inder Nähe war, beschränkte daS Züchtigungsrecht des Lehrer«nicht, und dieS um so weniger, al« der Vater, statt seinerseitsden Sohn zur Schule zu schicken, bezw. zu strafen, stillschwei»gend denselben hatte gewähren lassen.Die Verwaitungetommisston deS Schießplatzes bei Tegelwamt wiederHoll auf das Dringendste vor dem Ueberschreitenhöchsten Grad« in sich»»«gebildet hat. Folg« ihr nur inallen zweifelhaften Fällen, in denen Du unfern Rathsuchen solltest, und fie wird Dich gewiß immer den richtige»Weg führen.�sagte Han«, dem diese« Ge»und Schicklichkeit doch«inmochte, indem er nach seinerich aber noch einen Besuchsoll, so, glaub' ich, ist e« diemöchte ihnen nachher ungelegen„Ja, Papa,"spräch über Taktwenig lange dauernUhr sah,„wennbei Echaller« machenhöchste Zeit, oder ichkommen."„Du kannstRecht haben," sagte der Vater;„aberwillst Du allein gehen? Du bist«och gar nicht einmalvorgestellt oder eingeführt..„Und wethalb kann ich das nicht selber thun, Papa?gch gebe Dir mein Wort, ich habe mich schon an vielenrten selber einführen müssen und bin nicht schlecht dabeigefahren."„Ja, ja, mein Sohn," lächelt« der Kammerherr,„ichglaube eS Dir— in Deinen Republiken wohl, oder unterden Indianern oder Wilden, aber hier bei un« gelten an»der« Sitten, und wir können un» dessen nur freuen."„Leopold wird ihn gewiß begleiten," sagte Frau vonSolberg; ich glaube, er sprach heute noch davon, daß erbort wieder Besuch machen müsse."„Müsse!' lachte Han«—„da» ist �der Ausdruckfür Eure gesellschaftlichen Genüsse— ich muß einenBesuch machen, ich muß die und die einladen, ich mußder und der Einladung folgen— Cararnba, mich überläuft'«, wenn ich mich wieder in solche Verhältnisse hinein»denke l"„Was sagt st Du eben, Han«?" fragte die Mutter er»schickt.„Wie lautete da« Wort— Ca..."„Welche« Wort, Mama?"„Dein Auöruf."„Oh, Cararnba— e« fuhr mir nur so'Jn alter Ge»wohnheit heran«."„Und ist da« ein Fluch?" fragte die Mutter, und mankonnte ihr die Angst aus den Zügen herauslesen.(Fortsetzung folgt.)