den Sod n soll, und muß nid noch übe Adium ein esehen wi oder ma Den font
ift Berlin em Nacht cten Mittel lich ni
einmal chten,
in
all
n Boli auf alle nservation ei, meil trun w t, und
wie liba
tsregler Erwägu Stadt,
Die fta Was t, so bat ührt hab nen gru Bett, Aender tchauß da Wohlfah
erfter en let Sta bgeordn für W Dorange tonen g Scheibung Gemein lich noch
lizirt hal
en hat,
dafelbft anzuhalten seien. Sie hätten gegen diese Anordnung Beschwerde bei der Königlichen Regie: ung in Danzig sowie bei dem föniglichen Ministerium für geistliches, Unterrichtsund Medizinalwesen geführt, feien aber unter dem 10 Januar 1884, resp. 12. September 1884 abschlägig beschieden
worden.
Sie führen ferner an, daß fie in den legten 5 Jahren zur Einrichtung von zwei neuen Schulen gezwungen, welche die Bezeichnung Dit und Weftschule von Lebno erhalten, von denen Die erste 27 Schulkinder, die zweite 58 Schulkinder, die jest zum Neubau vorgeschlagene dritte Schule, die eigentliche Drts. schule von Lebno, nur 20 Schulkinder zähle.
Ueber die Petition referirt Namens der Unterrichtstom miffion Abg. v. Blandenburg; das Haus tritt dem Kommiffionsantrag, in Erwägung, daß nach der entgegen. lommenden Erklärung der töniglichen Staatsregierung voraus fichtlich den Wünschen der Betenten Rechnung getragen wird", über die Petition zur Tagesordnung überzugehen, ohne De batte bet.
Die Gemeinde Berrenrath, Landkreises Köln , petitionist um Wiedergewährung eines seit 1872 bezogenen, seit dem 1. April 1884 nicht mehr gezahlten Staatszuschusses von 1020 Mark zu den Gehältern der dortigen Lehrer. Die Unterrichts tommiffion( Ref. Porsch- Oppeln) en pfiehlt Ueberweisung zur Erwägung; Abg. Mooren wünscht dagegen Ueberweisung zur Berücksichtigung.
Kultusminister v. Goßler befizettet das Vorbandenjen eines objektiven Bedürfnisses der Gem cinde nicht; die Regierung fönne aber dem Wunsche der Gemeinde nicht willfahren, weil e den letterer entzogenen Buschuß dann einer anderen Ge meinde wieder wegnehmen müßte.
Der Kommissionsantrag wird nach kurzer Diskussion angenommen.
Mehrere hundert Petitionen mit mehreren tausend Unterschriften von Lehrern der Gymnaften, Realgymnaften, DberRealschulen, Progymnaften, Bro- Realschulen, Realschulen und höheren Bürgerschulen stellen das Petitum:
empfehlen
Das Haus der Abgeordneten wolle der Staatsregierung
1. Den akademisch gebildeten Lehrern aller im Lehrplan vom 31. März 1882 genannten höheren Unterrichtsanstalten ( Gymnaften, Realgymnaften, Ober- Realschulen, Progymnaften, Brorealgymnaften und Real oder höheren Bürgerschulen) daffelbe Durchschnitts und Maximalgehalt, sowie denselben Rang zu ertheilen, wie den Richtern erster Instanz. 2. Die oben bezeichneten Lehrer an höheren Unterrichtseignet banstalten nicht königlichen Batronats durch ein Gesez denen an staatlichen Anstalten völlig gleich zu stellen, insbesondere ügt ro auch hinsichtlich des Wohnungsgeldzuschusses, der Benstons. eigener berechtigung und der Bulaffung zur Reliftentaffe. n Folge Dem An ndere 3 fo bat nauwe
Wenn Dag
n oder Cag bi
Belle erichi Stante
der that gig. tommiffa
He Scheidu tsch undu
eine and
Diese S wiffe B ift, tann unter polizei g rewiffen
ben G
igt
rung
Die
ftaalid
diefelbe
Städte
Kommu
und id
Ten ber
ertebr
m Abg.
dings Wohlfa berweil
nter Wel
Inen S
und
an die
Den bie
Staates b
nach
Endeffen
班
tung ino
ngt ber
ne.
Derichten es Bro
egierung
nen Wel
ne Debatt
Die Unterrichtskommission beantragt durch ihren Referenten Dr. Bergenroth, I. Die Petitionen der Staatsregierung zur möglichsten Berücksichtigung im Sinne einer einheitlichen Regulirung der Gehalts, Penfions- und Rangverhältnisse der Lehrer an den höheren Unterrichtsanstalten staatlichen und tommunalen Patronats zu überweisen; II. über die genannten Petitionen, soweit fie fich darauf bes ziehen, daß das Gesez vom 20. Mai 1882, betreffend die Fürsorge für die Hinterbliebenen der unmittelbaren Staate beamten, auf die Lehrer an höheren städtischen Lehranstalten ausgedehnt werde, nach den Erklärungen des königlichen Staatsministeriums vom 24. Januar dieses Jahres zur Tages ordnung überzugehen.
Abg. Seyffardt( Krefeld ) beantragt, in Nr. 1 der Kom mifftonsvorschläge zu sagen staatlichen und nicht staat. lichen Patronats".
Abg. Kropatiche c giebt zu, daß die Lehrergehaltsvers hältnisse einer Wufbefferung bedürftig sind, kann aber dem Betitum der Gleichstellung der Lehrer mit den Richtern bin htlich der Gehaltsfrage nicht betstimmen. Viel sympathischer stehe er dem Verlangen der Lehrer nach gleicher Hangstellung mit den Richtern, am sympathischsten dem Wunsche nach geset licher Gleichstellung der Lehrer aller höheren Unterrichtsanftalten hinsichtlich des Wohnungsgeldzuschusses gegenüber.
Abg. Seyffardt( Krefeld ) empfiehlt mit besonderer Wärme das Alinea 1 der Kommissionsvorschläge, welches geeignet erscheine, der Aschenbrödelstellung der Mittel- und höhe ren Bürgerschulen ein Ende zu machen.
Abg. Dr. Delbrück: Ich stehe ungefähr auf dem um gelehrten Standpunkt, wie der Abg. Kropaisched; ich will dem Lehrer, um seine soziale Bofition zu heben, doch lieber die Gleichstellung im Gehalt als die gleiche Rangstellung mit den Richtern geben, die der Lehrer schon deshalb nicht beanspruchen fann, weil der Richter gewiffe Hoheitsrechte des Staates aus zuüben hat. Der höhere Rang ist doch immer etwas Aeußer liches wie mir eine Rangeintheilung überhaupt etwas chinefisch" vorkommt-, das ganz verfehlt ist, wenn das materielle Moment nicht hinzutritt.
-
Abg. Dr. Peter 3 ist für Gleichstellung.
Minister v. Goßler: In den Kommissionsanträgen liegt viel mehr, als es scheint, ja viel mehr, als die Feunde dieser Borschläge ahnen. Ich bin indeffen nicht willens, zur Ab. lehnung der Vorschläge aufzufordern, werde vielmehr, wenn sie Beschlüsse des Hauses geworden sein werden, eine gewiffenhafte Prüfung derselben eintreten laffen. Was bie Hangfrage anbetrifft, fo gehe ich nicht so weit, die preußischen Rangverhältnisse als chinesisch" zu bezeichnen; unser Hangreglement hat seine langjährige Vorgeschichte, obne deshalb ein wider finniges oder verweifliches zu sein. Atut geworden ist die Frage den Lehrern gegenüber mit der Einführung des Wohnungsgeldzuschusses. Seit 1873 haben zwar Die etatsmäßigen Oberlehrer denselben Wohnungsgeldzuschuß wie die Räthe fünfter Klaffe, aber nicht denselben Dienstrang; Daber das begreifliche Streben der Lehrer, aus diesem Ver hältniß herauszukommen. Ich bin berechtigt, auf Grund Aller höchfter Verordnung zu erklären, daß, wenn im nächsten Etat Die Mittel für den höheren Wohnungsgeldzuschuß bewilligt sein werden, auch die Frage der Einrangirung in entgegen tommendem Sinne entschieden werden wird. Was die Gleich stellung der Lehrer an staatlichen und fommunalen Anstalten betrifft, so bat perr Dr. Kropatscheck immer nur von der Wah rung des Interesses der Lehrer gesprochen; wird die Sache ernst, so werden ficher im Hause viele Stimmen für die Intereffen der Kommunen fich erheben.( Sehr wahr!) Ich möchte den Abg. Kropatschec bitten, seinen Gesezentwurf uns nicht vorzuenthalten; es ist unter Umständen sehr viel leichter für einen einzelnen Abgeordneten, das Doium eines solchen den Kommunen gegenüber zu übernehmen, als für die Regierung resp. Die Unterrichtsverwaltung. Den zahl reichen Anträgen auf Uebernahme fommunaler Schulanftalten in die Staatsverwaltung stellt sich diese Forderung recht schroff gegenüber. Den Ausführungen des Abg. Seyffardt_bezüglich Der 6- und 7 klaffigen Anstalten auf realistischer Grundlage trete ich insofern bet, als auch ich dieselben für geeigneter halte, zu einer abgefchloffenen Bildung zu verhelfen, als den Besuch der Unterselunda eines Gymnasiums. Die Aszenfion wird, wenn es fich durchführen läßt, von mir innerhalb der einzelnen Provinzen zu regeln versucht werden.( Beifall.)
fichtigun ürforge
nten We
gegangent wer Stro
Aband
lichen F
e terthü
m fargen
fabruuge
en refp.
en.
11.
ublis Ergänzung
gen. burd
Durchfil
ng der S
on der S
enoffen in seichneter Ausfüb
us auf
5 Material
ifen.
Lebno
Der Verfil
Фаивода
Der& B
Abg. Senffarth( Liegnig) tritt entschieden für die Kommissionsvorschläge ein.
Abg. Schmidt( Stettin ) polemifirt gegen den Abg. Dr. Delbrück und spricht fich auch gegen die Anregung des Abg. Kropaisched aus, die Wohnungsgeld- Buschußfrage in einem eigenen Gefeße zu regeln..
Abg. Dr. Natorp ist sehr erfreut darüber, daß der Kultusminister den Wünschen des Lehrerstandes weniger Abneigung entgegenbringe als der Abg. Dr. Delbrück, der dem Richterfland um deswillen eine höhere Rangstellung anweise,
weil er gewiffe Hoheitsrechte des Staates ausübe. Mit dieser Diftinktion werde für keinen der beiden Theile das Geringste gewonnen.
Abg. Dr. Berger: Es ist ja bereits bekannt geworden, daß die vom Abg. Dr. Kropatschet angezogene besondere Metnungsäußerung in der Kommission von mir herrührt. Die Kommentirung derselben Icidet aber an einigen Irrthümern. Ich glaube allerdings, daß an den Richterstand in seiner Allgemeinheit größere Anforderungen bezüglich der gesellschaftlichen Repräsention u. dgl. gemacht werden als an den Lehrerstand, denen auch größere finanzielle Mittel zur Seite stehen müffen. Einen Vorwurf gegen die Lehrer habe ich nicht im Geringsten damit aussprechen wollen.
Hierauf wird die Debatte geschloffen, und nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen der Kommissionsantrag in seinen beiden Theilen mit dem Amendement Seyffardt zum Beschluß erhoben.
Nach dem Antrage der Budgetlommission wird die Peti tion wegen Anlage eines Bahnhofes an der Luisenstraße in Potsdam der Regierung zur nochmaligen Erwägung dahin überwiesen, ob nicht durch Anlage einer Haltestelle mit provisos rischer Personenhalle die Wünsche der Petenten erfüllt werden tönnen.
రాష
Der Abg. Grahn, bis zum 1. April Kreishauptmann in Bellerfeld, ist zu dem gedachten Termin zum Landrath ernannt worden. Das Haus erklärt das Mandat desselben auf Antrag seiner Geschäftsordnungskommission für fortbestehend.
Damit ist die Tagesordnung erledigt.
Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Freitag 11 Uhr. ( Dritte Berathung des Lehrerpenfionsgesezes, Berathung der Denkschrift, betreffend die Verhängung des Belagerungszustan des in Bielefeld , fleinere Vorlagen, Rechnungen und Berichte.)
Zur achwahl im Teltow - Bees tow- Stortower Kreise.
Nach den vorliegenden Nachrichten sind bis jetzt gezählt für Krohme 4212, andiery 9949, Dr. Barth 4363 Stimmen. Aus dem Kreise Teltow fehlen nur noch 19 ländliche Wahlbezirke, die stets überwiegend fonfervativ ge wählt haben. In den Kreisen Beestow und Stortow ist für Handiery auf eine größere Majorität zu rechnen und dürfte daher deffen Wahl gesichert sein.
Lokales.
Ihre liebe Noth haben jezt die Eltern der versetten Kinder. Binnen 24 Stunden sollen fie einen Haufen n uer Bücher beschaffen, aber alle Buchhandlungen sind überfüllt und alle Augenblicke ist der Vorrath ausgegangen. Denn die Musterkarte der in Berlin gebräuchlichen Lehrbücher ist eine er schreckend bunte. Würden die Lehrer den Kindern die neuen Bücher, deren fte bedürfen, vor Beginn der Ferien angeben, so könnten die Eltern fie in Muße beschaffen. So aber ist es eine wahre Hetjagd und die Buchhändler fönnen es nicht schaffen. Außerdem ist es aber höchft wunderbar, daß beispiels weise in den übereinstimmenden Klaffen der Gemeindeschulen verschiedenartige Lehrbücher gebraucht werden. Es erwachsen den Eltern daraus eine Menge Unkosten, und den Kindern, deren Eltern nicht in der Lage find, alle Augenblicke neue Bücher anschaffen zu können, recht viele Unannehmlichkeiten. Es ist dringend zu wünschen, daß in den Gemeindeschulen, für die doch ein gemeinsamer Lehrplan besteht, auch gleiche Bücher vorgeschrieben werden.
N. Sehr interessante Details werden über das Vorleben des in legter Beit oft genannten Geweite Herrmann" mitge theilt. Darnach soll. ein unehelicher Sohn des Königs Jérome von Westphalen, der zu einer dienstbaren Person in einem intimen Verhältniß gestanden, gewesen sein. Wiederholt soll er sich mit dieser Thatsache gebrüftet und dabei gerühmt haben, daß fönigliches Blut in seinen Adern_rolle. Er be gann feine Karriere als Schreiber bei einem kleinen Stadtge richt in Weftphalen, verheirathete fich dort sehr früh, doch starb seine Frau bald finderlos. Eine zweite Ehe ging er mit dr Tochter eines fleinen Bergwerksbefizers ein, heirathete dieselbe aber nur unter der Bedingung, daß der Vater das Bergwerk der Tochter als Mitgift mitgab. Von diesem Augenblick an begann seine erstaunenswerthe Thätigkeit. Er erwarb eine große unfruchtbare Fläche, eine fox. Haide in nächster Nähe unfruchtbare Fläche, eine foa. Haide in nächster Nähe des Bergwerks, auf welchem plöglich ein großes Roblenlager gefunden wurde. Er gründete eine große Attien- Gesellschaft, bei welcher viele kleine Leute ihr ganzes Hab und Gut ver loren, während er selbst ein reicher Mann wurde. Die Staats anwaltschaft trat schon damals der Angelegenheit näher und wurde. zu einer dreijäbrigen Gefängnißftrafe verurtheilt. Aus Gesundheitsrücksichten büste er jedoch diese Strafe nicht ganz lab.. taufie nunmehr mit dem Gelde der Leipziger Hypotheken- Bant die Herrschaft Stolzenburg und die Ritter güter Rabelwisch bei Stettin und Haselhorft bei Spandau . Ja er ging sogar mit dem Plane um, in Rußland an der Ostsee ein Fürstenthum für 5 000 000 Thaler zu erwerben. Die ganze Herrlichkeit dauerte indeß taum ein Jahr. H. verschwand in Stolzenburg bei Nacht und Nebel und die Güter wurden sämmtlich subgaftirt, während die Leipziger Hypotheken Bant ein Defizit von angeblich 7 000 000 Thaler erlitt.
,
N. Lebensrettung. Ein unbekannter anscheinend dem Arbeiterstande angehöriger Mann, stürzte gestern Abend in sichtlich angetrunkenem Bustande von dem Spreeufer in der Burgstraße ins Waffer. Auf seine Hilferufe eilten mehrere der bort an ihren Fischkästen beschäftigte Fischer herbei und gelang es diesen, den bereits mit dem Wellentode Kämpfenden noch lebend and Land zu schaffen. Der Gerettete, der sich nach einiger Zeit erholte, soll ein Tischlergeselle. gewesen sein.
a. Ein gefährlicher Patron, welcher seit langer Belt unter der Maste eines Tbiergarten resp. Kriminalbeamten gegen die am Abend im Thiergarten luftwandelnden Liebes paare und andere Personen Erpressungen und Erpressungsversuche verübt hat, ist vor einigen Tagen von der Kriminal polizet festgenommen und zur Untersuchungshaft gebracht worden. Ein patrouillirender Kriminalschußmann sab am 8. d. M., Abends gegen 10 Uhr, im Thiergarten, avischen dem Krouschen Etablissement und der Charlottenburger Chauffee einen Mann, welcher mit einer Dame einen lauten Wort wechsel führte, aus welchem hervorging, daß der Mann fle einer strafbaren Handlung beschuldigte, wogegen die Dame dies bestritt und den Belästigungen des Mannes fich zu ents ziehen suchte. Der Schußmann vermuthete sofort in dem Manne den schon lange gesuchten Pseudo- Beamten, und bei feiner Annäherung ergriff der Verdächtige eilig die Flucht in der Richtung nach den Belten. Der Beamte verfolgte ihn und erreichte ihn noch vor den Belten. Die Aufforderung des Bes amten, ihm nach der Wache zu folgen, beantwortete der Vers bächtige mit einem so täftigen Stockhieb auf den Kopf des Beamten, daß diefer auf den Boden stürzte. Der Erzedent fette feine Kniee auf die Brust des Schußmannes, um diesen unschädlich zu machen, aber auf die Hilfe rufe deffelben tam ein Passant beran, der den Beamten aus den Händen des Verdächtigen befreite und bei der Festnahme des Vannes und seiner Abführung nach der Wache Hilfe leistete. Der Festgenommene nannte fich Anfangs Wilke, er murde aber sodann als der 53 jährige Arbeiter" Köhler refognoszirt. Röhler hat seit länger als einem Jahre keine reelle Beschäftigung gehabt, wodurch er seinen Lebensunterhalt hätte. bestreiten können, und man vermuthet, daß er durch die oben beschriebenen Erpressungen seinen Unterhalt ausschließlich be stritten hat. Ein Brautpaar, welchem am 25. Mai v. J. Abends im Thiergarten von einem angeblichen Thiergarten Beamten 6 Mait expreßt worden waren, hat in dem verhafteten Köhler mit Bestimmtheit den Erpresser wieder erkannt. Sehr wünschenswerth ist es, daß sich die Dame bei der Untersuchungs.
"
behörde melde, gegen welche am 8. d. Mts. Abends Köhle furz vor seiner Ergreifung einen Expreffungsversuch gemacht, sowie daß sich diejenigen Personen melden, welche während des vorigen Sommers in ähnlicher Weise im Thiergarten belästigt worden find.
a. Verouftet. Der in einer Buchhandlung in der Kronenstraße angestellte Kassenbote Brauer erhielt am 14. b. Mts. quittirte Rechnungen im Gesammtbetrage von 800 M. zum Einkaffiren bei den Geschäfte tunden seines Prinzipals Brauer 30g darauf 571 Mart ein, thrte aber weder in das Geschäft noch in seine Wohnung zurück und ist seit dem 14. d. Mts., Nachmittags, nicht mehr gesehen worden. Wahrscheinlich hat fich Brauer mit den einkaffirten 571 M. entfernt.
g. Eine Frau mit blutüberströmtem Geficht erregte gestern Nachmittag gegen 2 Uhr in der Prenzlauerstraße Auffeben. Diefelbe, eine Wittme Kuschel, ist nach ihrer Angabe furz vorher von dem in der Koblantstraße 14a wohnenden Schuhmacher P., von welchem fie eine Rammer abgemiethet batte, so übel zugerichtet worden, das ihr das Blut aus einer nicht unbedeutenden Wunde auf dem Kopf das Geficht hin unterlief. Frau K. hatte zu der ausbedunaenen Miethe noch eine Mart zu zahlen und als fte heute Mittag von einem Ausgange zurückkam und ihr Bimmer aufschließen wollte, trat thr Wirth, der Schuhmacher P., hinzu und verlangte entweder den Schlüffel oder die rückständige Mark. Da die R. lein Geld besaß und fich zur Herausgabe des Schlüffels wegen der ge ringen Schuldfumme nicht bereit fand, so fp: ang B. nach der Angabe der Frau R. auf fte zu, ergriff fie und schlug ihr ans scheinend mit einem stumpfen Instrument auf den Kopf. Frau R. begab sich darauf zu dem in der Prenzlauerstraße 38 woh nenden Armenvorsteher W., um sich von diesem ein Attest zur Konsultirung eines Arztes ausfertigen zu lassen. Frau K. wird alsdann die Anklage gegen B. wegen schwerer Körperverlegung beantragen.
Von der Feuerwehr überfahren. Ein schwerer Un glücksfall soll fich, wie Augenzeugen berichten, gestern Abend in der Niederwallstraße zugetragen haben. Ein ca. 8jähriges Kind soll dort in der Nähe des Spittelmarktes beim Uebers schreiten des Fahrdammes von einem Feuerwehrwagen über fahren sein. Das Kind, das anscheinend schwere Verlegungen erlitten, wurde per Droichte auf Veranlassung von Augenzeugen zu seinen in der Friedrichstraße wohnenden Eltern gebracht, und Dafelbft in ärztliche Behandlung gegeben.
-
Polizei- Bericht. Am 15. d. Mts. Nachmittags fiel auf dem Neubau Steinmeßstraße 49 der Kutscher Stefanski bet einer Schlägerei mit einem Arbeiter zur Erde und erlitt babel einen Bruch des linken Unterschenkels, indem er mit dem Bein zwischen die Radspeichen seines Wagens gerieth. Bu der felben Beit stürzte ein Mann beim Berlaffen des Schantlokals von Wille, Bergstraße 72, die wenigen, nach dem Hof führenden Stufen binab und brach ebenfalls den linken Unterschenkel. Beide Berunglückte wurden nach der Charitee gebracht. Um dies selbe Beit fiel ein junger Mann bei einer Wasserfahrt auf der Spree Vor dem Stralauer Thor in Folge Umschlagens des Bootes ins Waffer, vermochte fich jedoch durch Schwimmen so lane über Waffer zu halten, bis Hilfe tam und er ans Land gebracht werden tonnte. An demselben Nachmittage wurde auf dem Tempelhofer Feld hinter der Tivoli Brauerei eine etwa 35 Jahre alte Frauensverson, anscheinend schwer trant, aufgefunden und nach der Charitee gebracht.
-
Gerichts- Zeitung.
Nach der Fußparthie der Arbeiter- Bezirks- Vereine am 22. Februar hatten mehrere Theilnehmer Strafmandate in Höhe von 15 Matt erhalten. Ja diefer Sache stand gestern Termin beim Amtsgericht Köpenid an, woselbst nach einer glänzenden Bertheidigung des Rechtsanwalts Freudenthal der Gerichtshof erfannte: Sämmtliche Angeklagte find freizusprechen und die Kosten der Staatstaffe zur Laft zu legen.
Soziales und Arbeiterbewegung.
Die Wollenwaarenindustrie in den reußischen Fürftenthümern bat dadurch große Schädigung erlitten, daß Der Export nach Nordamerika ein wesentlich geringerer ge worden ist. Derselbe betrug im Jahre 1884 vom 1. Januar bis 1. April 1860 000 und im Jahre 1885 in derselben Beit nur 1520 000.
Die Arbeiterkolonie Nidling in Holstein beschäftigt hauptsächlich die Arbeiter mit der Moordammkultur und hat damit schon bedeutende Erfolge erzielt; gegenwärtig arbei fen 130 Rolonisten an dieser Kultur. In diesem Jahre wird das Bedürfniß von Kartoffeln für die Kolonie durch eigene An pflanzung ged dt werden. Dann find im vorigen Herbst ziem lich bedeutende Flächen mit Raps und Roggen bestellt worden; diese Saaten stehen jest vorzüglich. Solches Vorgehen der Rolonie schafft neben dem direkten aber auch bedeutenden in Direkten Nußen, da die Bodenbearbeitung dort zum Muster für andere Landleute wird. Einige Befizer in der dortigen Gegend haben schon die Moordammkultur in Angriff ge
nommen.
Schicksal von einer Million Menschen. Ein englischer Statistiler, Dr. Farr, hat nach der Fogr." als Resultat forge fältiger Forschung folgende ftatistische Thatsachen ermittelt: Von einer Million Kinder, welche geboren werden, sterben im ersten Jahre 150 000. 3wölf Monate später folgen 53 000 weiter nach. Am Ende des dritten Jahres hat sich ihre Bahl noch um 28 000 vermindert. In den hierauf folgenden zehn Jabren find die Sterbefälle weniger zahlreich bis zum 13. Jahre, bis zu welchem die Zahl der Verstorbenen nicht ganz 4000 bes trägt. Von da an bis zu Ende des 45. Jabres find etwa 500 000 den Härten des Lebens erlegen. Bu Ende des 60. Jabres find noch immer 370 000 grauhaarige Veteranen vor handen. Das 80. Jahr erreichen noch 37 000 mit verminderter Kraft und wankenden Schritten. Am Ende von 95 Jahren ftad nur noch 223 vorhanden, deren Bahl rasch abnimmt, bis im 108. Jahre der legte von der Million noch Ueberlebende vollends verschwindet und fich der großen Menge seiner Vorgänger auch noch anschließt.
Vereine und Versammlungen.
Berichtigung, Durch ein Versehen des Berichterstatters ift in dem Bericht über die Versammlung des Arb.- BezirksVereins für den Dften der Name Flatau, als der des Einbrin gers der Resolution genannt. Es muß statt Flatau, Flatow beißen. Ferner wurde nur beschloffen, die Resolution dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung zuzustellen, nicht noch der Polizeibehörde.
Aufruf an alle Fabrik- und Bauarbeiter Berlins ! Kollegen, nochmals treten wir mit dem Mahnruf an Euch heran. Helft uns mitarbeiten an dem gemeinsamen Werk zum Woble des Einzelnen wie der Gesammiheit! Kollegen! Wohl besteht schon ein Verein zur Wahrung der materiellen Interessen der Fabrik und Bauarbeiter in Berlin , aber die Zahl der Mitglieder ist noch zu gering, um dauernd einen sichern Erfolg zu sichern. Erst dann, wenn Ihr Euch Alle diesem Verein anschließt, tönnen wir die Regelung unserer gewertschaftlichen Frage mit Erfolg beginnen. Kollegen, die Ihr bisher nach läfftg wart, Euch gelte dieser Mahnruf in erster Reihe; darum rufen wir Euch zu: Wenn Ihr Eure Lage verbessern wollt, wenn Euch das Wohl des Einzelnen wie der Gesammtheit, das Wohl und W be Eurer Familie am Herzen liegt, dann, Kollegen, tretet ein für Eure gerechte Sache, schließt Euch dem schon bestehenden Verein an und erscheint Mann für Mann am Sonntag, den 19. April 1885, Vormittags 10 Uhr, in Kellers Salon( großer Saal), Andreasstraße 21, in der