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awischen den zwei Mächten eine gleichförmige Politik über alle Fragen, mit Bezug auf welche ein Einvernehmen wünschens werth ist, zu vereinbaren.

Egypten.

Der Zwischenfall in Betreff des Bosphore Egyptien" nimmt, wie englischen Blättern aus Kairo   berichtet wird, ernste Verhältniffe an, und man glaubt, daß er selbst zum Sturze des anglo- egyptischen Ministers Nubar Pascha's   führen dürfte. M. Taillandier, der franzöftsche General- Konful, sprach am Montag bei Nubar vor und sagte, er habe Instruktionen er halten, für die Unterdrückung der Zeitung volle Genugthuung au verlangen. Nubar fragte, was gewünscht werde? worauf M. Taillandier erwiderte: Die unverzügliche Wiedereröffnung der Druckerei des Bosphore" und die Entlassung des Beamten, der sich an dem franzöfifchen Konsulatskanzler vergriff." Der Minister entgegnete, daß davon nicht die Rede sein tönne, und Der Generalkonsul verlangte sodann zu wiffen, ob Nubar Pascha   vorbereitet sei, bie Folgen der Weigerung zu tragen. Auf eine kurze bejahende Antwort verließ der Generalkonsul das Ministerium. Die Lage ist zweifellos eine gespannte. Dem Drucker der Beitung wurde mitgetheilt, wenn er sich morgen in seinem Bureau einfinden würde, fönne er die Druckerei wiederum er öffnen und sein Geschäft fortseßen, jedoch unter dem Vorbehalt, daß er nicht ferner den Bosphore" drucken wolle. Selbst ve ständlich hat er die ganze Mittheilung ignorirt. Das aus ländische Element und die Palast- Partei jubeln, so wird der Times" geschrieben, bei der Aussicht auf den Rücktritt Nubar Pascha's. Es bleibt abzuwarten, ob England ihn opfern laffen wird, weil er einen Schritt gethan hat, der sowohl im Intereffe der britischen Mutorität bierselbst, als auch im Interesse des Friedens und der Ruhe Egyptens im Allgemeinen absolut nothwendig war. Da der Polizeichef Rubeftörungen fürchtet, so find seit Dienstag Abend die Wachtposten verdoppelt, und Die Truppen werden in den Kasernen gehalten.

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Amerika  .

Ein Telegramm aus La Libertad meldet: Grundlagen des Friedens wurden heute von San Salvador   und Guate mala afzeptirt; die Feindseligkeiten haben aufgehört; eine allgemeine mnestie wird verkündet. Die Bevollmächtigten der Republiken sollen demnächst zum Abschluß eines definitiven Friedensvertrages in Acajutla zusammentreten. Nach einer neueren Depesche ist der Frieden bereits perfekt geworden.

Kommunales.

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Stadtverordneten- Versammlung.

Deffentliche Sigung vom 16. April.

Der Vorsteher Dr. Straßmann eröffnet die Sigung um 54 Uhr mit der Mittheilung von dem plöglichen hin­scheiden des Stadtv. Schlesier, der seit dem Januar 1881 Mitglied der Versammlung war. Dem Andenken des Verstor benen widmet der Vorsteher Worte ehrender Anerkennung und ernennt zur Theilnahme an der Beerdigung eine Deputation von 10 Mitgliedern. Der Magiftrat soll ersucht werden, bes züglich der erforderlichen Neuwahl das Erforderliche anzu­ordnen.

Die Wahlzeit des Stadtschulraths Dr. Bertram läuft im Jahre 1886 ab. Die erforderlichen Vorbereitungen für die Neuwahl werden dem Ausschusse überwiesen, welcher für die Erfazwahl an Stelle des verstorbenen Stadtraths Dr. Stort besteht.

Die Stadto. Beft und Genoffen hatten eine Anfrage an ben Magistrat gestellt, ob es wahr ist, daß, wie die Beitungen berichteten, der Magistrat seine Glückwunschadresse an den

t der off Fürsten Bismard durch einen Nuntius hat überreichen diese Belafen. Der Vorsteher theilt nun den Inhalt eines vom Ma

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-

giftrat eingegangenen Schreibens mit, wonach derselbe beschlossen bat, eine Beantwortung dieser Anfrage abzulehnen. Wie der Vorsitzende im Anschluß hieran mit­theilt, ist zu dieser Angelegenheit von dem Nordverein eine Resolution eingegangen, welche die entschiedene Mißbilli­gung darüber ausspricht, daß es die Versammlung und der Magistrat über fich vermocht haben, von dem Geburtstage Rufe.)

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Geride referirt. Der Ausschuß empfiehlt, fich mit dem An­lauf des von dem Kaufmann G. E. Dellschau angebotenen betr. Grundstücks- Romplexes mit einem Gesammtflächeninhalt von 15 013 Quadratmeter zum Preise von 5 Mt. pro Quadrat meter( ftatt 7,33 Mt.) also für 750,65 M., einverstanden zu erklären. Stadttämmerer Runge vertheidigt den vorge schlagenen Preis von 7,33 Mt., ebenso Stadtv. Namslau, während die Stadtv. Löwel, Limprecht, Salge und Talke für den Vorschlag des Ausschusses eintreten und Stadtschulrath Dr. Bertram die Nothwendigkeit des An­taufes betont. Der Ausschußantrag wird schließlich ange

nommen.

Mit der Erwerbung der zur Verbreiterung der Staligerstraße von dem Grundstücke des Maurermeisters forderlichen Fläche erklärt sich die Versammlung einver­Diehr in der Staligerstraße, Ecke der Admiralstr. 40, er

standen.

Die Verpachtung des gesammten, auf dem städtischen Bentral Vieb und Schlachthof produzirten Düngers ist vom 1. April c. ab auf die Dauer von 5 Jahren an den Amtmann Schrobsdorf hier zum Preise von 23 Pfennig gegen bisher 20 Pfennig pro Bentner erfolgt. Die Erhöhung des Pachtgeldes ist nur unter der Bedingung erfolgt, daß un­mittelbar an den Eisenbahngeleisen eine Dungsammelstelle her­gerichtet wird. Der Magiftrat beantragt nunmehr die Er richtung einer solchen Dungstätte und ersucht um die Bewilli gung der erforderlichen Mittel in Höhe von 13 800 Mt. Die Versammlung spricht diese Bewilligung nach längerer De batte aus.

Das vorliegende Projekt zum Neubau einer Gemeinde. Doppelschule nebst Turnhalle und Lehrerwohngebäude auf dem ehemaligen Kunheim'schen Grundstüde in der Berg­mannstraße, welches mit einer Gesammt- Kostensumme von 325 000 Mt. abschließt, wird von der Versammlung genehmigt auf Antrag des Stadto. Haefecte giebt die Versammlung aber dem Magiftrat zur Erwägung anheim, ob zwei Konferenz zimmer in der vorgeschlagenen Ausdehnung nothwendig find.

Lokales.

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cr. Wie man auf der Welt sein Glück machen fann. In Jedermanns Erinnerung dürfte wohl noch der pikante" Brozeß stehen, der fich zwischen einem italienischen Sänger und einer fittenlosen, überspannten Berliner   Kaufmannsgattin abs spielte. Ein solches sensationelles" Ereigniß ist immer nach vielen Richtungen hin interessant und lehrreich, wir würden jedoch auf deffelbe schwerlich noch einmal zurückommen, wenn daffelbe nicht noch neuerdings in einer Weise ausgenügt würde, die uns denn doch der Beobachtung werth scheint. Es ist un seren Lesern bekannt, daß jene Dame fich den Lurus leistete, fich einen Liebhaber für 200 Mart monatlich um das rich tige Wort zu gebrauchen einfach auszuhalten. Schon dieses tige Wort zu gebrauchen Verhältniß wirft das einzig treffende Schlaglicht auf den Charakter dieser beiden Liebenden". Im gewöhnlichen Leben blidt man mit unverhohlener Berachtung auf ein weibliches Wesen, welches die ihm von Natur angeborene Scheu und Burudhaltung soweit ablegt, daß fie von einem Manne nur für die Beweise ihrer Buneigung Geschenke annimmt oder fich von ihm vollständig unterhalten läßt. Es ist aber noch viel schmachvoller, wenn das Verhältniß ein umgefehrtes ist, wenn ein Mann so tief fintt, daß er sich einem reichen, sügel losen Weibe völlig preisgiebt nur um des Geldes willen, nur weil ihm das Weib einen mühelosen Lebensunterhalt vers schafft. Ein solcher Mann erniedrigt sich ebenso wie die Frau unter sich selbst, fte werfen sich gegenseitig weg, freilich spielt fich das Ende eines solchen Verhältnisses" nur in vereinzelten Fällen vor dem Gerichtshofe ab, da man in jenen Kreisen, wo so etwas hauptsächlich vorkommt, die ganze Sache gewöhnlich lieber mit Geld todt macht. Geradezu empörend ist es jedoch, wenn solche Leute, die in den Augen eines jeden anständigen Menschen doch ganz gewiß mit einem moralischen Matel bes haftet find, noch spekulativen Köpfen" dienen sollen, um durch den pikanten Nimbus", der ihre Person in Folge der Auf fehen erregenden Gerichtsverhandlung umgiebt, Gelo zusammen zuschlagen. Was müssen wohl diejenigen Leute, die sich nicht entblöden, in dieser Weise auf die unlautere Neugierde des Publikums zu rechnen, für Begriffe von der Wohlanständigkeit Der Berliner   Theaterbesucher haben! In verschiedenen hiesigen Beitungen wird, als ob es sich um etwas Selbstverständliches bandelte, folgende Ankündigung veröffentlicht: Enrico Gargiulo, der Held jenes seltsamen Liebesromans, welcher fürzlich die hiesige Straflammer beschäftigte, scheint in der That ein arger Don Juan zu sein, dem auch in der Heimath manches Mädchenherz zum Opfer gefallen ist. Während der junge Staliano augenblicklich hinter Rertermauern fist, ist von einer Dame aus Verona   an denselben eine schwärmerische Canzonetta eingegangen, welche demselben ein Gemisch von Empfindungen alühender Leidenschaft und heißer Rachsucht übermittelt. Hoffentlich wird diese dichterische Gabe für ihn ein Trost in seiner Einsamkeit sein. Uebrigens soll sich ein spekulativer Ropf ernstlich mit dem Ge banken tragen, dem jungen italienischen Sänger nach Verbüßung feiner Strafe ein Engagement in einem der hiesigen Speziali täten Theater zu vermitteln." Also so weit hat fich auch bei uns schon die Spekulation verstiegen! Der aus gehaltene Liebhaber einer ,, Dame", für den man im gewöhn lichen Leben eine ganz andere Bezeichnung hat, soll sich dem Berliner   Publikum zeigen. Vielleicht verrechnet sich der speku lative Kopf" auch garnicht, denn man hat schon so viel von Schwerenöthers" gelesen, sein zierlicher kleiner Schnurrbart ist den schwarzen, schwärmerischen Augen dieses angenehmen so ausführlich beschrieben wordeh, daß sich gewiß eine ganze Anzahl von Damen  " den Genuß nicht versagen wird, diesen schwerge prüften hochinteressanten jungen Mann einmal von Angesicht zu Angesicht zu sehen. Und vielleicht entwickelt sich für diesen bieraus wieder die angenehme Aussicht, noch eine Gans zu finden, die ihm für sein, Mandolinenspiel" 200 Mart monatlich zahlt! Wahrlich, manchen Menschen wird das Leben Doch zu leicht gemacht. Hoffentlich wird aber dem ,, spekulativen Kopf" mit seinem italienischen Sangesbruder ein recht wirk famer Riegel vorgeschoben, denn der anständige Theil des Ber liner Publikums, nicht nur derjenige, der fich so kostspielige Liebhaber hält, wird jedenfalls recht energisch gegen den Herrn aus den Gefilden Italiens   protestiren. Er mag sich an der einen Eroberung, die ihm ja recht leicht in den Schooß gefallen ist, genügen laffen, und nach Verbüßung seiner Strafe mög­lichst schnell dem profaischen, durchaus nicht romantisch vers anlagten Berlin   den Rücken kehren. Der Aufenthalt in Blößen­see wird sein Feuer gewiß etwas abkühlen, allerdings ist es wahrscheinlich, daß ihn gerade der düstere Kerker in den Augen abenteuersüchtiger Damen noch anziehender macht. Nun, mag Die Sache liegen, wie fie will, jedenfalls steht man, daß für gewiffe Geschaftsleute und für ein gewiffes Publikum teine Person oder kein Gegenstand zu anrüchig und schmußig sein fann, um nicht noch in der einen oder anderen Weise Kapital aus denselben zu schlagen.

Bezüglich der Gestaltung des Vorplates an der Südwestseite des Stadtbahnhofes Alexanderplat ersucht der Magistrat um folgende Be schlußfaffung: Die Versammlung erklärt sich damit einver­standen, daß nach Maßgabe der vorliegenden Pläne für den südwestlichen Vorplay am Bahnhofe Alexanderplaß, und zwar für die südwestliche Seite desselben, eine Baufluchtlinie zur Festsetzung gebracht und der Vorplas selbst demnächst als äffentliche Straße in die Unterhaltung der Stadigemeinde über nommen wird, unter den Bedingungen, daß 1. das Straßen­land unentgeltlich und pfandfrei an die Stadtgemeinde aufge laffen wird; 2) die unter und über dem Straßenkörper vor­Stadtgemeinde übergehen; 3. der Unternehmer das vorhandene bandenen Beleuchtungs, ze. Anlagen in das Eigenthum der Straßenpflaster, soweit erforderlich, in den vorschriftsmäßigen Zustand versett, sowie 4. der Unternehmer für die noch aus­stehende Herstellung der zur Entwässerung erforderlichen Kanalisationsleitungen einen Kostenbeitrag von 50 Mt. für das laufende Meter die Frontlängen seiner Grundstücke zahlt."- Stadtv. de Neve stellt als Amendement die Bedingung, daß die durch die Gitter versperrten Bugänge von der König­straße aus zur Dispofition der Stadt gehalten werden. Mit diesem Amendement wird die Magistratsvorlage ange

nommen.

Schluß der Sitzung 7 Uhr. Am Magistratstische: Kämmerer Runge, Stadtbaurath Blantenstein, Stadträthe Borchardt, Voigt, Krause, Stadt hagen  .

Eine intereffante Verwaltungsstreitsache, Ma giftrat tontra Polizeipräsidium, ist wiederum zu Gunsten bes ersteren vom Bezirksausschuß entschieden worden. Der Ma giftrat hatte die Gerichtsstraßenbrücke neugebaut, dieselbe gleich mit dem vorgeschriebenen Normalpflaster versehen und in dieses, um einem späteren Aufreißen dieser guten Befestigung vorzu­beugen, gleich die Schienen der Pferdebahn in 17 Meter Länge eingelegt, welche Pferdebahn im Prinzip awischen den ver schiedenen Behörden unter Zustimmung des Refortministers genehmigt ist, wenn auch die Erlaubniß zur Jnangriffnahme

g Nam des Ehrenbürgers Fürsten Bismarck fern zu bleiben.( Bravo   erst noch ertheilt werden muß. Das Polizeipräsidium hatte

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Der Ausschuß zur Vorberathung der Vorlage, betreffend auf dem Grundstücke Reichenbergerstr. 131/132 hat sich tonftituirt und den Stadtv. Salge zum Vorfißen. den, Stadtverordneter Schwalbe zum Stellvertreter ge­

wählt.

Die Vorlage, betr. den Ankauf eines an der Straße 58 zwischen der Liebigstraße und der Proskauerstraße belegenen Grundstücks- Komplexes war einem Ausschuffe zur Vor­

zu verb beraihung überwiesen worden, in dessen Namen Stadtverordn.

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wirklich entschulbigen, meine Damen, sonst ist er doch we nigftens leiblich."

Kathinka war indeffen dem Wunsche ihres Vaters nach gekommen und brachte ein allerliebstes kleines Mahagonis fchränkchen mit einer Thür, das sie zuerst dem Grafen reichte.

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" Ich danke Ihnen, mein gnädiges Fräulein," sagte dieser abwehrend, ich rauche nie. In der That? Aber Herr Oberstlieutenant   viel leicht Klingenbruch warf einen halb zweifelhaften Blick auf feine Gattin. Diese aber, gerade in einem sehr lebhaften Gespräch mit Frau von Schaller über Butter- und Eier preife brgriffen, achtete glücklicher Weise nicht auf ihn, und er öffnete leise die Thür des Kästchens bas er aber eben so rasch wieder losließ, als ob er sich verbrannt hätte, benn wie er es faum berührte, erklangen anfs Neue bie eigenthümlichen Spielbosentöne, die Aehnlichkeit mit mit dem Fallen von Wassertropfen in ein metallenes Gefäß haben.

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Der Jungfernfrang" saß in der Bigarrenbüchse und kam heraus, und gar so schelmisch schaute Rathinka darüber hin und fah den alten, etwas verblüfften Herrn an. Aber das Unglüd war jeßt einmal geschehen und die Frau Oberst Lieutenant aufmerksam geworden- fie hätte teine Dhren haben müssen! So griff er denn herzhaft zu, nahm sich unter ben Klängen des Inngfernfranzes" eine Bigarre, und Hans folgte gleich lachend seinem Beispiel.

f!" rief auch um die allergewöhnlichsten Gegenstände, wie das bei

bat fich fie fo gut empört,

Das Gespräch drehte sich indessen nach allen Seiten, folchen erzwungenen Besuchen oder Staatsvisiten fast stets der Fall ist. Man wurde auf der einen Seite nicht er. wartet, fikt auf der andern wie auf Rohlen, um nur bald wieder fort zu kommen, und spricht nur eben, ohne schlagen.

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Hans hatte indessen seine Zeit in sofern benutt, als er augenblickliche Baufen dazu verwandte, fich die beiden ihm noch fremben Familien zu betrachten; aber er fand hier so verschiedene Charaktere, daß er nur einen oberfläch lichen Einbrud von ihnen allen bekommen konnte.

Der Herr von Schaller war ihm dabei die

die Herausnahme der Schienen auf Grund§ 55 des Buständig feitsgefeßes verlangt und die herausnahme vorläufig festgesezt. Die Stadtgemeinde flagte nunmehr nach§ 128 des Landes­verwaltungsgesetzes auf Aufhebung der Festseßung, indem fie ausführte, das Polizeipräsidium sei in der Sache unzuständig, überdies sei die Pflasterung einschließlich der Schienen auf der Brüde und an den Uebergangsstellen nach dem liegengebliebenen Pflaster bin eine Verbesserung gegen den früheren Bustand.- Der Gerichtshof erkannte, ohne Angabe von Gründen, auf Aufhebung des Polizeiresoluts zu Gunsten des Magistrats von Berlin  .

interessanteste Persönlichkeit; eine lange, schmächtige, aber merkwürdig gelenke Gestalt Gestalt und fortwährend beweglich, mit der Zunge wie mit den mit den Gliedern. Etwas Aristokratisches hatte er im Grunde genommen nicht, oder zeigte es doch wenigstens nicht in dieser Stunde, aber er war augenscheinlich ein Weltmann, und das nicht große, aber flare, hellgraue und stets bewegliche Auge blizte unter der hohen, schon etwas kahl werdenden Stirn nach allen Seiten unabläffig hinüber und schien keinen der Gäfte auch nur für einen Moment außer Acht zu lassen. Dabei hatte er eine Eigenthümlichkeit, ein 8vintern des linken Auges, mit dem er aber ganze Flanten beschoß, so daß man nie genau unterscheiden oder bestimmen fonnte, wem er zu blingte und ob man nicht selber damit gemeint sei, was die mit ihm Verkehrenden gewissermaßen in einer fieten Auf­merksamkeit hielt.

Seine Frau war eine ästhetische Gans, davon fühlte fich Hans gleich nach den ersten zehn Minuten überzeugt. Sie hatte in einer faum Minuten langen Unterredung mit ihm schon für alle Klaffiter geschwärmt und mit Entzücken von dem legten Ronzerte alter Mufit gesprochen; babei warf sie ihre langen Schmachtloden so tofett wie ein junges Mädchen herüber und hinüber und spielte dazwischen mit ihrer Korallenschnur, um ihre allerdings noch sehr hübsche weiße Hand zu zeigen.

Und die jungen Damen? Es waren wirklich drei reizende Gestalten, wie sie da beisammen saßen und mit einander so harmlos plauberten, als ob sie sich in der Welt um nichts Anderes fümmerten; aber wie blißten bie lebendigen Augen indeß umher, und Hans konnte sich des Gefühls nicht erwehren, daß fie fich in diesem Moment jedenfalls über ihn unterhielten in Wirklich teit hatten fie faft noch von nichts Anderem mit einander geflüstert.

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Die Frau Dberstlieutenant gefiel ihm am wenigften; fie faß steif und vornehm da, und nur der Blick, den sie manchmal nach dem vergnügt vor sich hin rauchenden Gatten warf, sprach Bände. Hans lächelte leise vor sich, wenn er sich den gemüthlichen kleinen Oberstlieutenant bei einer Gardinenprebigt bachte.

Da stieß Flora v. Klingenbruch einen leisen Schrei aus, und als sich ihr alle Blide rasch und erstaunt zuwandten und

das Gespräch einen Moment stockte, tönte unter dem Sopha hervor aus einer andern, heimtückisch in einer Fuß bant angebrachten Spieldofe Heil Dir im Siegertrang" heraus.

Ach, Du mein Gott, bin ich erschroden," sagte Flora, schob ihre Kleider zusammen und blickte scheu nach unten; ich tam nur ganz zufällig mit dem Fuße auf etwas" Retter des Vaterlandes," musigirte aber die Fußbank weiter, und von Schaller wollte sich halb todt über die Ueberraschung lachen.

Aber der Besuch mußte abgebrochen werden, denn die auf dem Schreibtische stehende Bronze- Uhr holte eben zum Schlage aus; Schlage aus; es war sechs Uhr und bald Theaterzeit. Raum hatte sie aber ausgeschlagen und die Fußbank war noch nicht einmal fertig da begann auch dort ein Spielwert, Dh, Du mein holder Abendstern!"

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Nicht Roß, nicht Reifige," spielte bie Fußbant. Wohl grüßt' ich immer Dich so gern," antwortete die Uhr die ganze Welt war mufitalisch geworden und man hätte dazwischen verrückt werden können.

Aber der Besuch war wenigstens vollbracht. Hans sprang von seinem Sit empor, nicht ohne einen leisen Verdacht gegen seinen Stuhl, daß auch der bei dieser rascheren Bewegung eine mufitalische Laune bekommen fönne, aber er hatte ihm Unrecht gethan; er trug kein Falsch und kein Spiel­werk in sich, und jetzt begann wieder, ba auch Klingen bruchs die Beit zum Aufbruch für passend hielten, bal gewöhnliche Händeschütteln uud Bitten um baldige Wiederholung des Besuches und Gegeneinladungen, wie gewöhnlich.

Unten auf der Straße verabschiedeten sich die jungen Leute von Klingenbruchs, die gleich nebenan in ihr Haus gingen, aber nicht ohne eine sehr freundliche Ein­labung erhalten zu haben, auch bei ihnen vorzusprechen, und schlenderten dann wieder mitsammen die Straße hinauf.

Leopold," sagte Hans, der noch eine Weile still vor sich hin gelacht, wenn er an die eben erst verlassene musi talische Zimmereinrichtung zurückbachte, was sind Schallers eigentlich für Leute? Ich bin nicht recht aus ihnen flug geworden, denn sehr aristokratisch sehen mir, aufrichtig gesagt, Beide nicht aus." ( Fortsetzung folgt.)