Das elektrische Licht in Berlin . Von Monat zu Monat macht die Verbreitung des elektrischen Lichtes in Berlin gewaltige Fortschritte. Ünsere Bahnhöfe und die Poft verwaltung führten es zuerst in ausgedehntem Maße ein, dann folgte der Zoologische Garten, der Park der Hygiene- Aus­stellung und bald darauf begann auch die elektrische Beleuchtung des Potsdamer Plazes und eines großen Theiles der Leipziger ftraße. An allen diesen Diten, wo der Berliner fich maffen­haft aufzuhalten" pflegt, bewies jede Abendstunde von neuem, welche unendliche Fortschritte in furzer Zeit die Technik gemacht hatte und wie rasch ein regelmäßiger, ununterbrochener Betrieb und die beständige Ruhe des Lichtes ermöglicht worden war. Schnell hatten einige findige Kaufleute und Restaurateure er tannt, daß dieses weithin strahlende Licht ein vorzügliches An­lockungsmittel für das allzeit verehrte Publikum sei, und bald ftrahlte es in großen Läden uud berühmten Bierwirthschaften, in legteren umſomehr, als der Berliner Biertrinker begonnen hatte, fich einen gewiffen Luxus zu gestatten, und als noth wendige Ergänzung zum echten Biere stilgerecht und reich ein­gerichtete Bierstuben verlangte. In diesen Bierstuben war es denn auch, wo das Bogenlicht mit seiner Ueberfülle an Leucht traft dem bescheidenen Glühlichte weichen mußte, dem einfachen Glühlichte, das neben seiner anheimeinden Art vor allem den Vorzug offenbarte, daß es menschenerfüllte niedrige Bierstuben zu menschenwürdigem Aufenthalt gestaltete. Während aber bis bahin das elektrische Licht von den einzelnen Unternehmern mit beträchtlichen Kosten erzeugt werden mußte, bildeten sich vor etwa vor zwei Jahren zwei fapitalmächtige Gesellschaften mit dem Zwecke, Zentralstellen zu schaffen, von denen aus das elektrische Licht gleich dem Gase den einzelnen Haushaltungen zugeführt werden sollte. Die eine, die Deutsche Edison- Ge fellschaft", hat sich, wie der Köln . 3tg." von hier ge schrieben wird, einen bedeutenden geographischen Wirkungs Treis

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ausgesucht und in demselben schon jest große Thatkraft bei günstigem Erfolge entwickelt, während die zweite Gesellschaft, die Städtischen Elektrizitätswerte", ihren Wirkungs­freis auf Berlin beschränkt haben. Zunächst wurden von einer einheitlichen Stelle aus, die demnächst auch das benachbarte Aquarium beleuchten soll, die sämmtlichen Räume der beiden großen in der Schadowstraße belegenen Klubs, des Union­flubs und der Refou: ce von 1794", mit Glühlicht versehen. In diesen beiden Klubs, von denen der eine der gesellschaft liche Mittelpunkt der deutschen Sportsintereffen, der andere der Der Berliner Börseninteressen ist, find etwa 500 sechzehnterzige Glühlampen angebracht, die von zwei großen Dynamomaschinen gespeist werden und die mit dem größten Lurus und außer­ordentlichem Geschmack ausgestatteten Gesellschaftsräume zu allseitiger Bufriedenheit erleuchten. Die zweite Bentralstelle ver ficht das Häuserviereck des Café Bauer und der Kaiserhallen Unter den Linden durch vier große Dynamomaschinen und vier Dampfmaschinen, die in dem Keller eines Hauses der Friedrich­straße aufgestellt sind und geräuschlos arbeiten, mit über 1400 Glühlamp: n. Die verschwenderische Pracht des Café Bauer mit seinen werthoollen Delgemälden sowie des daneben gelegenen Restaurants Zu den vier Jahreszeiten" tommen unter dem neuen Licht zur vorzüglichsten Wukung, während selbst in später Abendstunde in diesen, von Menschen stets dicht gefüllten Räumlichkeiten immer eine erträgliche Luft herrscht. Bwei weitere große Zentralstellen, in der Markrafen ftraße und in der Mauerstraße, werden im Herbst dieses Jahres Dem Betrieb übergeben werden und zu festen, mit der Stadt vereinbarten Gebühren den Wohnungen und Bureaux je in einem Umkreise von 600m, elektrisches Licht zuführen. Bon ber einen Stelle aus werden die beiden töniglichen Theater zu Berlin , die hervorragenden Bankanstalten, viele Geschäfts­häuser im Mittelpunkt der Stadt sowie das Rathhaus elektrisches Licht erhalten, in welch legerem übrigens bereits der bekannte Restaurationsteller und die beiden Sigungssäle mit diesem Licht erleuchtet find. Von der zweiten Zentralstelle aus werden die Mehrzahl der Ministerien in der Wilhelmstraße, bas Palais des Prinzen Friedrich Karl, eine neue Markthalle und viele Geschäftshäuser in der Friedrichstraße mit elektrischem Licht ausgestattet werden. Es ist klar, und die Erfahrungen in Amerika haben es bestätigt, daß, je größer und umfaffender eine folche Bentralstelle ist, um so regelmäßiger ste ihre Auf gabe erfüllen und jede Störung im Betriebe vermeiden kann. Die Regelmäßigkeit des Betriebs ist übrigens schon so weit gedieben, daß zur Zeit bereits in einigen Privatwohnungen Die elektrische Beleuchtung eingerichtet ist, ohne daß gleichzeitig Gasröhren zur Aushilfe für alle Fälle gelegt worden find. Hervorgehoben zu werden verdient, daß auch der Kultusminister von Goßler seit einiger Zeit Versuche hat anstellen lassen, um festzustellen, ob der gegenwärtige Stand der Technik es ermög licht, das elektrische Licht in Unterrichtsanstalten, Kliniken und Bibliotheken, Museen einzuführen. Neuerdings ist probeweise auf seine Veranlassung der neue große Lesesaal der Berliner föniglichen Bibliothek mit vier großen Bogenlichtlampen von 800 Normalferzen Lichtstärke ausgestattet worden, damit der Lesesaal jest auch in den Abendstunden bis 9 Uhr benutt werden kann. Schon jetzt ist anzunehmen, daß die Probe im wesentlichen so gut gelungen ist, daß fie, wenn auch vielleicht mit einigen fleinen Verbesserungen, für die Dauer durchgeführt werden tann. Man fiebt, das elettrische Licht erobert sich auch in der Residenz reiches Gebiet, und es wird nicht allzu lange währen, bis es hier nicht blos Lurus, sondern für viele Be­dürfniß sein wird.

Die Kulturmiffion des Dr. Bernhard Förster . Mit einem Häuflein Getreuer drehte er dem undankbaren, von Judenhänden gefnechteten Vaterlande den Rücken, um jenseits Des Dzeans an den Ufern der Bavana ein Neu- Deutschland zu gründen. Doch nur zu bald entbrannie zwischen ihm und feinen Genoffen der Kampf ums Dasein; die Mitstreiter für Wohlfahrt, Freiheit und Macht hieben ihren Führer übers Ohr, wo fie nur tonnten, und schmerzvoll mußte er ein Bild nach dem anderen aus dem blutenden Herzen reißen. Die Grün dung Neu Deutschlands verkrachte und jezt sehen wir den bes rühmten Träger moderner chriftlich- germanischer Kultur wieder in der alten Heimath. Angeblich will er den zwischen Breche rianern und Deutsch - Tageblättlern ausgebrochenen Bruderzwift beilegen, als ob sich hier das alte Sprüchwort von Schlagen und Vertragen nicht ganz von selbst bewähren würde- that sächlich scheint er indeß zurüdgelehrt, um nach guter Mühlen­Dammer Sitte einen fleinen Handel zu eröffnen und die Koften feines Kulturfeldzuges einigermaßen zu decken. Beweis dafür eine Anzeige, die er wiederholt an hervorragender Stelle in dem Blatte des durch wechselvolle Schicksalsschläge zum Führer bes antisemitischen Heerhaufens gehärteten Herrn Liebermann von Sonnenberg veröffentlicht. Es heißt da: Mit ziemlichem Aufwande von Mühe und nicht ohne Kosten ist es mir ge lungen, fleine Quantitäten von einigen paraguayschen Landes­produkten in gutem Zustande hierherzubringen. Es sind dies

Henrici hat in einer seiner vielen schönen Reden erklärt, es sei ein ungeheurer Vorzug des Germanen, daß er in einem Sat feine 8-17 Schoppen Bier trinken tönne, während der Semit schon beim dritten unter den Tisch falle. Troß dieser Leistungs­fähigkeit muß Dr. Bernhard Förster seiner Zeit doch bei seinen Freunden gelegentlich recht böses Haarweb bemerkt haben, und die germanische Welt mag fich glücklich preisen, daß eine un­fehlbare Banacee gegen die Qualen des Katers nun endlich gefunden ist. Hoffentlich ist, wie die Volts- 3tg." bemerkt, Herr Dr. Förster menschenfreundlich genug, auch den Juden und uns Judenknechten gegen Geld und gute Worte etwas von seinem Verba- Aufguß abzulaffen, denn, unter uns gesagt, auch an unsern Hirnwänden hat sich der von Angora" schon manchmal mit fanftem Schnurren gerieben. Eins fällt uns übrigens auf. Dr. Förster verlangt von unbekannten Personen Vorschuß, oder wie er es echt deutsch nannte Pränumeration" sollte er etwa seinen Freunden die kostbaren Waaren auf Kredit geben? Dazu ist er doch gewiß ein viel zu vorfichtiger Geschäftsmann. Im Uebrigen aber begrüßen auch wir ihn, wenn seine Reflame fich bewahrheitet, als einen der größten Wohlthäter der Menschheit.

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g. Eine ebenso originelle als wirksame Art der Selbst. hilfe zur Entfernung unliebsamer Bewohner seines Hauses beobachtet der Eigenthümer des Grundstücs Bimmerftr. 59, ein Schloffermeister. Derselbe hatte vor Kurzem eine größere Wohnung in seinem Vorderhause an anscheinend anständige Leute vermiethet, aber bald stellte es sich heraus, daß dieselben in den gemietheten Räumen Liebespärchen auf furze Beit Auf­nahme gewährten. Da die Leute ihren Kontralt in Händen hatten und auch pünktlich die Miethe zahlten, so fand sich nicht gleich ein wesentlicher Gund, die Miether zum Verlaffen des Hauses zu zwingen. Da kam dem Schlossermeister eine Idee, welche er auch sofort ausführte. Er richtete auf dem Flur des Vorderhauses, dicht hinter der Eingangsthür, ohne dabei aber den Eingang zu behindern, eine Schlosserwerkstatt ein und seit einigen Tagen fieht man hier Tag und Nacht je einen Schloffergesellen ununterbrochen arbeiten. Nach Schluß des Hauses, Abends um 10 Uhr, wird jeder Fremde, der mit oder ohne Dame das Haus betritt, befragt, zu wem er wolle u. s. w. Daß fich die Runden" jener Mieihspartei eine derartige Beaufsichtigung nicht lange gefallen laffen werden, liegt auf der Hand und das Ende wird der erwünschte Erfolg des erfin­derischen Hauswirths sein, daß die unliebsamen Bewohner einen anderen Ort für ihr Treiben aussuchen. Die Frequenz in dem gedachten Hause soll bisher eine sehr bedeutende ge wesen sein.

Gerichts- Zeitung.

In der Beleidigungsklage, welche fürzlich die Stadt­verordneten Ewald, Luzauer und Gördi gegen den früheren Redakteur des Voltsfreund", Johannes Berndt, vor dem Schöffengericht durchfochten, war Herr Gördi auf erhobene Widerklage wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe von 50 M. verurtheilt worden. Er hatte gegen dieses Erkenntniß die Be rufung eingelegt, welche heute vor der 6. Straffammer biefigen Landgerichts verhandelt werden sollte. Jm Termin er flärte der Vertreter des Widerklägers, daß derselbe an einer Bestrafung des Herrn Gördi tein Interesse habe, vielmehr Die Klage gegen denselben zurücknehme. Damit war die Sache erledigt.

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Der im Februar 1867 auf dem Grüßmacher begangene Corny'sche Mord, jenes scheußliche Verbrechen, das noch bis zum heutigen Tage in tiefes Dunkel gebüllt ist, wirft noch immer seine Schatten. Bekanntlich hat ein Maschinenbauer Namens Lehnert, vor etwa 14 Jahren das Gerücht ausge sprengt, der in der Müllerstraße wohnende Restaurateur Dal möller, der zur Beit des Mordes Wächter gewesen, habe sich an dem Morde betheiligt und außerdem ben damals erhaltenen Schweigeldern sein Vermögen zu verdanken. Dalmöller, der fich in weitesten Kreisen des besten Leumundes erfreut, wurde deshalb sofort gegen Lebnert klagbar. Dalmöller wies durch Urfunden nach, sein Wächterrevier sei zu der Zeit in der Keffel straße gewesen, er vermochte deshalb über das, was auf dem Grüßmacher vorging, absolut nichts wahrzunehmen. Im Jabre 1870 habe er seinen Wächterpoften aufgegeben, set Droschtenfuhrherr und sehr bald darauf Bau- Unternehmer Ganz befonders in geworden. seiner legten Eigen­schaft sei es ihm geglückt, einige tausend Thaler zu erwerben. Seine Bau Unternehmungen verwickelten ihn schließlich in langwierige Prozesse, die jedoch sämmtlich seinen Gunsten ausfielen. Raum hatte er diese Prozesse ge wonnen, es war im Januar 1884, da trat der ihm vollständig unbekannte Lehnert mit seiner verleumderischen Beleidigung hervor. Sowohl das Schöffengericht, als auch die 6. Straf ( Berufungs ) Kammer des föniglichen Landgerichts Berlin I verurtheilte den Lehnert ,,, angesichts der Schwere der Beleidi gung, die, wie die Verhandlung ergeben, vollständig aus der Luft gegriffen war", zu drei Monaten Gefängniß. Der Vors figende der Berufungstammer bemerkte bei der Urtheilsmoti virung: Die eingeleitete Untersuchung habe nicht den ge ringsten Anhalt für die erhobene Beschuldigung ergeben. Die dem Kläger zugefügte Nachrede qualifijire fich als eine äußerst gefährliche, da fie geeignet sei, das Familienglück, die bürger liche Stellung und mittelbar auch die Gesundheit des Be leidigten in Gefahr zu bringen. Aus diesem Grunde recht­fertige fich die Schwere der Bestrafung. Gegen dies Urtheil appellitte der Kläger . Der erste Straffenat des königlichen Kammergerichts, der sich deshalb am Donnerstag mit der An­gelegenheit zu beschäftigen hatte, bestätigte jedoch nach sehr furzer Berathung das gefällte Urtheil, indem er sich den Mo tiven der beiden Vorderrichter in allen Punkten anschloß.

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Stuttgart , 11. April. Vor den Schranken des Schöffen gerichts Stuttgart fand am 11. d. in Folge Strafantrags eines der geschlagenen Sozialdemokraten das gerichtliche Nachspiel zu der ,, Entrüstungs- Versammlung" im Bürgermuseum vom 20. Dezember v. J. statt. Die Staatsanwaltschaft bat gegen den Angeklagten, den der deutschen Partei" angehörigen Wund­arzt Talmon Gros, eine Geldstrafe von 20 M. beantragt, das Schöffengericht erkannte aber auf Geldstrafe von 130 M. und eine Buße von 20 Mart sammt den Kosten. Aus der Ver­handlung heben wir nach dem Beob." das Nachstehende als interessant hervor. Der Angeklagte gab an: Er habe auf dem Weg in die Versammlung einen Franzosen gesprochen, durch deffen Mittheilungen ihm die Unwürdigkeit der Reichstags­mehrheit deutlich zum Bewußtsein gekommen sei. Sodann seien in der Versammlung von dem vorstzenden Herrn Prof. Bech und dem Oberstaatsanwalt von Lenz sehr patriotische Reden gehalten worden über die Schande jenes Beschlusses, und schließlich habe auch der Herr Prof. Veil einen im höchsten Grad begeisternden Vortrag gehalten. Dadurch sei er( An daß er, als er bei der Aftimmung über die Kanzler adresse und dem gleichzeitigen Hoch auf den Kanzler

Nr.

Am

Vor

Kommiſſ

Abstimmung babe ja offenbar auch nur dann einen Sinn wenn sie wirklich eine Probe der Zustimmung sei. Wedera habe Pfui gerufen, noch sei überhaupt ein solches zu hören g wefen. Plößlich sei von hinten versucht worden, ihm de Stuhl wegzuziehen. Gleichzeitig babe fich aus der Reihe vo ihm der Angeklagte auf ihn gestürzt, seinen Schirm geschwunge und ihm denselben über den Kopf geschlagen, so daß er fofod einen starken Schmerz auf dem Scheitel verspürt habe. De Schlag des Angeklagten sei das Signal gewesen, daß fi Andere auf ihn gestürzt hätten, er sei gepackt, geschlagen un so zum Saal hinausgestoken worden. Draußen habe ihn b Polizei gedeckt und ihm gesagt, daß er gegenübe andern, vorher Mißhandelten noch gut weggelommen sei. Der Staatsanwalt, getr Dfiander, endedt eine ganze Re von Milderungsgründen für den Angeklagten: Erftens ba er seiner Entrüstung über die Behandlung des Reichskanzle Luft machen wollen; zweitens sei er von Anfang an in eine großen Erregung gewesen; drittens seien Andersgefinnte g nicht in die Versammlung eingeladen und es somit von d Beugen unpassend gewesen, in derselben zu erscheinen; vierte set es zwar nicht erwiesen, daß Pfui gerufen worden, alle man müsse diese Behauptung dem Angeklagten glauben. Naim Auft alledem set ine Geldstrafe von 20 Mt. eine genügende St geben: für den Angeklagten. - Rechtsanwalt Friedrich Haußmannd lungswei Vertreter des Nebenklägers Bohne tritt in entschiedener Weber ohne Den staatsanwaltschaftlichen Ausführungen entgegen und wide legt dieselben schlagend. legt dieselben schlagend.- Das Gricht erkannte, wie o gemeldet und nahm als ftrafmildernd die große Aufregung Angeklagten, als straferschwerend dagegen an, daß derselbe Leitern der Versammlung mit seinem Verhalten einen schled Dienst erwiesen habe. Der Beobachter" bemerkt zu Urtheil:" Für den Vertreter der K. Staatsanwaltschaft deffen Vorgesezten, I. Staatsanwalt Dr. v. Lenz, dürfte d mehr als sechsfache Erhöhung des Strafantrages einigerma überraschend gewesen sein. Der Vorftzende der abgeurthe Versammlung aber, der im Januar noch öffentlich erfla Eine gerichtliche Verhandlung kann uns nur erwünscht fe fteht sich vielleicht in mehr als einer Beziehung veranlaßt, April seine Auffassung zu modifiztren."

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Ein Vertheidigerhonorar. Als am 13. b. M. vor Bezirksgerichte Wieden in Wien der Justizwachmann den Na Anna Both aufrief, bahnte sich ein Dienstmann durch das Aud rium einen Weg zum Richtertisch. Richter: Was wün Sie? Sie hören, daß Frau Anna Both aufgerufen wurde Dienstmann : ft schon richtig, hohes Gericht, ich bin der theidiger der Frau Both.( Heiterkeit.)- Richter: Haben eine Vollmacht? Dienstmann : Nein, hohes Gericht Vollmacht, die hab' ich nicht; aber den Auftrag hab' ta Frau Both erhalten, fte hier zu vertheidigen und das w thua. Richter: Das werden Sie nicht, da Ste fich mit Vollmacht nicht auszuweisen vermögen. Treten Sie zurid Der Richter verliest nun die polizeiliche Anzeige, die dahin l daß fich Frau Anna Both der Uebertretung gegen das feuchengeset schuldig gemacht hat, weil sie ihren Hund ohne torb auf der Straße berumlaufen ließ. Dienstmann Pathos): Mein hohes Gericht! In Anbetracht deffen Frau Anna Both eine Frau ist. Richter: Woll

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wohl schweigen? Erst nach weiteren Versuchen des D manns, seine Rede hochtrabend fortzusehen, wird es dem möglich, denselben zur Verzichtleistung auf das Wort# wegen. Frau Anna Both wird zu einer Geldstrafe von Gulden verurtheilt. Der Dienstmann zieht eine Brief hervor, entnimmt derselben einen Gulden und legt ihn auf Tisch. Richter: Sie zahlen gleich die Strafe für Both? Dienstmann : Als Vertheidiger der Frau erlege ich ihre Strafe, und ich danke in ihrem Namen filt Milde des hohen Gerichts. Sie ist billig weggekommen, habe auf drei Gulden mich gefaßt gemacht; wenn es mehr wesen wäre, hätte ich refurrirt. Mir zahlt Frau Both Kreuzer für die Vertheidigung, da kann sie doch zufrieden Ich habe die Ehre, mich dem hohen Gerichte ergebenst ju pfehlen.( Heiterfeit.)

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Vermischtes.

Der ärmste Mann. Breisend mit viel schlimmen Reden Ihrer Frauen falsche Tracht, Saßen viele wad're Männer Einst beim Bier in später Nacht.

Herrlich", sprach der Schulze seufzend. Jit mein Weib und seine Kunst; Falsche Röthe auf den Wangen, An' sein Schönheit eitler Dunst."

Sebt mein Lieb' in üpp'ger Fülle", Sprach betrübt ein dicker Wicht, Falsche Locken, falscher Busen Und was sonst noch scheut das Licht".

Falsche Bähne, faliche Waden", Lehmann, Herr der Käthe, sprach, Schaffen, daß mein Weib den Euren Wohl nicht steht an Falschheit nach".

Leberecht, der mit den Narben, Jezabel's geliebter Herr, Sprach: Mein Weib hat zwar fein Cult an Trägt nicht Bähge goldesschwer.

Doch ein Kleinod hält's verborgen Vor der Welt; o dieser Schmerz! Seid zufrieden mit den Euern, Mein Weib hat ein falsches Hers!" Und es rief der kleine Dicke, Schulze, Lehmann schredensweiß: ,, Leberecht, Ihr seid der Aermste, Euer Weib erhält den Preis!"

Das böse Gewiffen. Der Redakteur eines

Blattes in einer französischen Provinzialhauptstadt brud Der Spige der Beitung folgende Aufforderung ab Weinhändler, der mir in der verwichenen Woche eine mit Bitriol gemischter Limonade als eine Flasche Cham verkauft hat, wird hiermit ersucht, mir innerhalb 24 eine Flasche wirklichen Champagners zu senden, wtbrig ich morgen den Namen und die Wohnung dieses Indu zur öffentlichen Ahndung bekannt machen werde." nächsten Tage hat der Redakteur von jedem lich erhalten.

händler der Stadt eine Flasche echten Champagners une

Kleine Mittheilungen.

Alt Gaara, 15. April. ( Unglücksfall.) Achtzehn

zwei Bohnensorten( Manteca und Sennorita), Mais Gries, getlagter) in eine so aufgebrachte Stimmung versett worden, Leute wollten am Osterfeiertage über den das Dorf beri

Almidon( feines, aus Manicc bereitetes Stät femehl) und Verba, beste Sorte. Lettere, die in sehr verschiedenen Qualitäten verkauft wird, ift ein bitter schmedender Thee von äußerst wohlthätigen Wirkun gen auf den Magen. Jedes ungeeignete Verhalten des leg teren, auch wenn es durch zu starkes Trinten berbeigeführt worden ist, stellt eine große Taffe Verba Aufguß( Máte) wieder ber. Man läßt 5 Theelöffel davon in einer großen Taffe heißen Waffers turze Zeit sieben, gießt ihn durch ein feines Sieb und genießt ihn beiß, doch soll man sich mindestens eine halbe Stunde danach jeder Nahrung, namentlich falten Waffers ent halten..." Folgen die Preisbestimmungen und die Bemer­fung: Personen, welche mir unbekannt find, baben den Be trag zu pränumeriren" und die Unterschrift: Dr. B. Förster, Naumburg a. S. Also ein Mittel gegen Razenjammer! Das

den Arm der Müris fahren, um sich in dem Eichen

des jenseitigen Ufers zu beluftigen.

Raum batten

D

awei Bänke hinter fich einen Mann figen bleiben fab, die Infaffen ein wenig vom Lande entfernt, als fi

feinen Schirm genommen und zugeschlagen habe. Er habe Schrecken bemerkten, daß der Rahn led geworden fel. geschlagen, wiffe er nicht, er habe nur gesehen, daß der Be Beranlaffung, daß das Fahrzeug umschlug und sämmtliche

nämlich ein Pfui rufen hören; ob derjenige gerufen, den er

treffende von hinten gefaßt worden sei. Einen Beugen dafür, daß am Schluß Pfui gerufen worden sei, tönne er nicht be­zeichnen. Er habe u. a. mit Herrn Prof. Bech darüber ge sprochen, der habe es aber gleichfalls nicht gehört, und wife auch Niemand, der es gehört babe, doch wiffe er, daß gerufen

sonen in die Tiefe santen. Ein Schiffer, welcher mit Kahne in der Gegend vor Anker lag, eilte fofort au Hilfe mochte aber nur sechs der Unglüdlichen dem Wellengra

entreißen, während zwölf den Tod

fanden.

Aber

von den Geretteten vermochte man trog der berbeige worden sei ,, nicht bauen". Der Berlegte, Schreiner Bohne, ärztlichen Hilfe awei nicht wieder in das Leben zur Ein herzerschütternder Anblid war es, als man beim Auff ist der ganze Erfolg der mit so vielem Tamtam inszenirten rubig auf feinem Stuble geseffen. Der Inhalt der Adresse haft mit den Händen angefaßt hielten, aus der Tiefe von Anfang bis zu Ende ohne ein Beichen des Mißfallens der Leichen auf einmal sechs der Unglücklichen, die fich fa

Gründung Neudeutschlands! Der studiosus juris Dr. Ernst Berantwortlicher Redakteur R.

vorzog.

habe es ihm unmöglich gemacht, fich für dieselbe zu erheben; Gronheim in Berlin . Drud und Berlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2,

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