und im Falle deS nachgewiesenen Unvermögens ergänzunai- weise vom Etaate aufgebracht". Herr v. Meyer- ArnS walde ist derselben Anficht, er hält alle Argumente, die dagegen vor- (ebracht weiden, für„Advokatenkniffe", während Herr G n e i st edauptet, daß das Gesetz fich auf dem Boden der Verfaffung befinde, da nachweislich die Mehrzahl der Gemeinden nicht im Stande sei, ihren Verpflichtungen bezüglich der Schulen nachzukommen. Der Abg. R i n t e l e n ist ebenfalls der An- ficht, daß daS Gesetz verfaffungSwidria ist. Er beruft fich auf Artikel 112 der Verfassung; dieser bestimme ausdrücklich, daß rS bis zum Erlaß eineS allgemeinen UnterrichtsgesetzeS, wie eS Artikel 26 in Ausficht stellt(schon seit 1849), bei den jetzt geltenden gesetzlichen Bestimmungen sein Bewenden haben müffe. Der Artikel 25 spreche ausdrücklich von einzelnen Gemeinden; wenn einzelne Gemeinden nicht im Stande seien, die nothwendtgen Mitteln für die Schulen aufzubringen, so habe der Staat die Pflicht, Zuschüffe zu gewähren.— Der konservative Herr v. Rauchhaupt versuchte im Bunde mit seinen FrakiionSgenoffen einen Unterantrag durchzudrücken, der dahin ging, den N a ch f o l g e rn der penfionirten Lehrer einen Theil der Penfionen aufzuerlegen. Der Antrag wurde mit 131 gegen 129 Stimmen abgelehnt.— Annahme fand noch der Antrag des Abg. Spahn:„Die auf besonderen Rechlstiteln beruhenden Verpflichtungen Dritter bleiben bestehen." Bei der Schlußabstimmung wird daS ganze Gesetz mit großer Majorität angenommen. Das Zustandekommen dei Gesetzes ist nach wie vor zweifelhaft, da der Herr Minister auch bei der dritten Lesung ausdrücklich erklärte, daß die Regierung nicht gewillt sei, deS staatliche Maxtmumüber 600 M- auszudehnen. Auch in Hamburg und Breme« richten die Interessenten bereits begehrliche Blicke auf die in Ausficht stehende Verwirk- lichung des DampfersubventionS-Gesetzcs. Die Hamburger be» fürchten, daß die projektirte ofiafiatische nnd australische Linie ihren Ausgangspunkt in Bremen erhalten werden. DaS würde für die Hamburger Interessenten ein harter Schlag sein, weil die von Hamburg nach genannten Ländern bereits eingerichteten Linien der Konkurrenz ficher erliegen müßten.— Der Bremer „Norddeutsche Lloyd " rüstet fich bereits darauf, die Linie nach Ostaficn zu erlangen; auf der demnächst stattfindenden General« Versammlung der Aktionäre des Lloyd steht der Antrag auf Bewilligung der röthigen Mittel für den Fall der Erlanaung der subventionirten Linien. In Hamburg find die Jnteresfirten auch nicht müßig; eS werden Anstrengungen gemacht, eine Ge« fellschaft mit einem Aktienkapital von 10 Millionen Mark zu begiünden, welche die Offerte wegen Uebernahme der ostafiati- schen Linie an die Regierung richten soll. Die Begründer haben fich an den Senat gewandt und an denselben daS Er- suchen gestellt, die oälfte des AktienlapitalS, also 5 Millionen, zu übernehmen; fie erwarten, daß der Senat dem Antrage ent« sprechen wird. In der letzten BuudeSrathsfitzung wurde auch der im März eingebrachte Gesetzentwurf angenommen, wonach die Be- stimmung im Artikel 5, Ziffer 1, des ZollvereinsoertrageS von 1867, daß von allen bei d«r Einfuhr mit mebr als 15 Groschen vom Zentner belegten ausländischen Erieugniffen keine weitere Abgabe irgend einer Art, sei es für Rechnung des Stau es oder von Kommunen und Korporationen erhoben werden darf, auf M hl, Mühlenfadrikate, Backwaaren, Fleisch, Fleischwaaren, Fett, wwie insoweit es fich um Besteuerung für Rechnung von Kommunen und Korporationen handelt, auf Bier und Branntwein keine Anwendung finden soll. Die Worte„und Brannt- wein" find neu hinzugekommen. Di( Vorlage bat bekanntlich den Zweck, die Mabl- und Scklachtsteuer den Kommunen, die fie bis jetzt erhoben haben, auch nach der Erhöhung der Zölle auf Brot und Fleisch zu erhalten. Afrikanisches. Die Nachricht von der Aufhissung der deutschen Flagge an der Eomalrküste bestätigt fich nicht. Die Korvette„Gneiienou" ist bereits auf der Fahrt nach Australien� Einem vom 10. März datirten Privat bat fe eines auf der Korvette dienenden Mannes entnimmt die„Saale -Ztg." fol« gendes über einen angeblich an der Küste von Zanzibar voll- zogenen Justizakt:„Wir find hier jetzt in schlimmer(?) Lage, denn die Mubamedaner find ein zu fremdes Volk. Ein Negerloch, Tuma(?) an der Ostküste von Afrika , haben wir in Brand geschossen; dort hatten die Schwarzen nämlich einen deutschen P�ssagierdampfer überfallen, waS zur Kenntnis un- seres Kap'iäns gelangte. Wir gingen darauf sogleich Anker auf nach Tuma. Dort angekommen, fubr ein Boot von uns an Land und holte bei dem deutschen Konsul Auskunft ein; auf den erhaltenen Bescheid wurde einer der Häuptlinge wegen seiner Handlungsweise zur Rechenschaft gezogen. Der schwarze Bursche lachte unseren Lieutenant einfach aus. Darauf kehrten wir mit unterem Boot an Bord zurück und nun wurde dem Kapitän Meldung gemacht. Derselbe ließ Generalmarsch schlagen und in einer Viertelstunde standen die alten Neger- hüiten in hellen Flammen(!). Da hättet Ihr die Schwarzen sehen sollen, wie fie anfingen zu tanzen und ein Geschrei er- hoben. Hier in Zanzibar wird es aber auch sonst wohl bald etwas geben; wir warten täglich, ob der Sultan gegen den Generalkonsul etwas Böses sagen wird."(?) Sie hatte freilich auch ein herbe« Leben durchgemacht. AuS einer armen adeligen Familie aufgewachsen, in der, wie in so vielen ähnlichen, nur der äußere Anstgnd gewahrt «erden mußte, während es daheim oft am Nothwendigsten fehlte, verlebte sie eine trübe Jugend und sah sich wohl eine Zeit lang, in der Blüthe ihrer Jahre, von der jungen Männerwelt umflattert, bekam auch genug von ihren faden Schmeicheleien zu hören— aber dabei blieb eS. Sie liebte «inen jungen Mann aus dem Bürgerstande, der geschworen hatte, nicht ohne sie leben zu können; aber die Eltern ver» weigerten ihre Einwilligung, und wenige Monate später verheirathete sich ihr Geliebter mit einer reichen Bäcker«- tochter. Die Roth in der Familie nahm aber mit jedem Jahre zu, ihr Bruder brauchte da» Wenige, da» er besaß, für seine eigene Familie, und von dieser wie von den Eltern gedrängt, die ihre» Adelstolz nicht mehr länger aufrecht erhalten konnten, nahm sie endlich die Hand eineS ebenfalls bürgerlichen und sehr alten, aber auch sehr reichen Kaufmanne« an, allerdigS nicht au» Liebe, sondern nur einer Versorgung wegen. Der alte Mann aber behandelte fie schlecht; er warf ihr fortwährend ihre Armuth vor und daß er fie daran» befreit habe, und spottete dazu über den„adeligen Bettel"; e» war eine rohe Natur—«in Mensch, der sich selber nur mit Fleiß und Ausdauer von einem Markthelfer oder Hausknecht zu einem Kaufherrn emporgeschwungen� hatte. Der Frau Charakter war aber durch daS herbe Schicksal auch nicht milder geworden; fie duldete zuletzt nicht mehr schweifend seine Vorwürfe, und eheliche Zwistigkelte» ge- hörten von dem Augenblicke an zur Tagesordnung. Da fiarb der Mann, und zwar so plötzlich, oaß das Gerücht die Stadt durchlief, er habe Gift bekommen. Es wurden auch genaue Untersuchungen angestellt, aber man fand dabei, daß er wirklich an einem Herzschlage gestorben sei. Seine Wrttwe trat da» sehr bedeutende Vermögen an und war jetzt alt dabei geworden, ohne der menschlichen Gesellschaft, da sie fast gar nicht mehr damit verkehrte, bessere Seiten ab« gewonnen zu haben. Sie haßte besonder» die Männer und nahm davon nur die Geistlichen au», mit denen fie auch fast allein, aber selbst mit diesen nicht freundschaft» Frankreich . Das neue ftanzöstsche Ministerium hat bereits durch den Rücktritt des Finanzministers Clamageran eine Umgestaltung erfahren, an seine Stelle ist Carnot getreten. Herr Clamageran hat nicht vermocht, seine verhältntßmäßig geringen Wünsche (stehe Leitartikel) durchzusetzen. Die Monarchisten erheben jetzt vor den Wahlen mehr wie zuvor wieder das Haupt, fie find fich wohl bewußt, daß das französtsche Volk auf den leeren Namen Republik nichts mehr giebt, solange dieselbe von dem ösesten Manchester standpunkie ars die wirthschafllichen Verhält- niffe zu regeln sucht. DaS Ministerium Lrisson droht bereits in sehr verständlicher Weise mit der Ausweisung der Prätendenten. Das Organ Brisson'S,„SiScle", erklärt, man müffe Spczialvorkehrungen und geeignete gesetzliche Be- stimmungen noch vor den Wablm schassen, wenn„die Ad- kömmlinge der Dynastien, welche um Gewährung des Gast- rechts der Republik gebeten und denen dasselbe nur gegen das Versprechen einer peinlichen Achtung vor den Institutionen des Landes bewilligt ist", Miene machen sollten, diese gesetzt lichen Institutionen und den Nationalwillen zu unter- miniren. Die drohende diplomatische Verwickelung mit drr egyptischen Regierung w gen der gewaltsamen Schließung der Druckeret des Journals„BoSphore" steht noch in dem Vordergrund. Die Regierung soll entschloffen sein, falls die egyvtische Regie- rung nicht ihren Reklamationen bezüglich der Angelegenheit der Unterdrückung teu„BoSphore Egyptien" vollständig genügt, an dieselbe ein förmliches Ultimatum zu lichten, dessen Unter- stützung durch die in der nächsten Zeit den Suezkanal passtrenden franzöfischen Truppen schwerlich nothwendig sein wird. Koksles. t. Nur zehn Pfennige. Die? ist die verhängnißvolle Zauderformel, durch welche den Leuten daS Geld aus der Tasche gelockt wird, daS Mäntelchen, unter dem die schnöde Spekulation ihre Fallstricke verbirgt, aber auch das Präservativ, wodurch die warnende Stimme der Vernunft zum Schweigen gebracht wird- Zehn Pfennige! Gewiß eine kleine, unschein- are Summe, und doch spielt fie eine große Rolle im Leben. Sie ist die Axe, um die fich eine Well im Kleinen dreht, eine Wertheinheit, auf welcher ein nicht unbeträchtlicher Thell von Handel und Gewerbe, des gesellschaftlichen Verkehrs bastrt. Wer gewöhnt ist, mit großen und größeren Summen zu rechnen, der wird eS vielleicht komisch finden, wie Jemand auf 10 Pf. überhaupt einen Werth zu legen vermag. Wem aber die Quelle seines Einkommens nur spärlich fließt, wer mll Wenigem hauszuhalten gezwungen ist und sozusagen jeden Groschen erst zehnmal umdrehen muß, ehe er ihn ausgiedt, für den find unter Umständen 10 Pf. sogar ein Kapital und weiß er daher diese unscheinbare Summe in richtiger Weise zu würdigen und zu schätzen. In dieser allerdings nicht sehr beneidenswerthen Lage definden fich nun aber verhältnißmäßtg die meisten Menschen. Wo nun aber das Geld groschenwcise einkommt, kann es naturgemß auch nur groschenweise wieder ausgegeben werden. Diesem Verhältnisse ist daher in ausgedehntestem Maße Rechnung getragen worden und überall finden wir die 10 Pf.-Toxt. 10 Pf. kostet der Brief, der Omnibus, die Stadt- und Pferdeeisenbahn, 10 Pf. das Glas Bier, die Tasse Kaffee, Milch oder Thee, 10 Pfennige erlegt der Ardeiter in den Versammlungen„zur Deckung der Unkosten", 10 Pf. erhält der Nachtwächter für den vergessenen Hau«- jchlüffel und 10 Pfennige kostet's auf der Vogelwiese in der Hasenhaide. 10 Pfg. nur 10 Pfg.! Ueberau tritt und tönt es uns entgegen und gerade durch die scheinbare Gering- fügigkeit der Summe werden Vrele verleitet, leichter und öfter 10 Pfg. auszugeben, als die finanziellen Verhältnisse eigentlich vertragen und noch dam oftmals für Dinge, welche dem geringen Werthe von 10 Pfg. noch nicht einmal zu entsprechen vermögen und daher mit Recht eine Verschwendung genannt werden müssen. Der Geist ist willig, oder daS Fleisch ist schwach und diesen Umstand wissen unternehmende Spekulanten nur zu gut auszubeuten, von dem Grundsatz ausgehend: Wenn auch am Einzelnen nicht viel zu verdienen ist,— die Menge muß es bringen! Wenn man auch uereitwilligst ein Auge zu- drücken will über die öfter als zuläsfige, den häuslichen Etat überschreitende Verausgabung von 10 Pfg. für leibliche Genüsse, denn was dem Körper zugeführt wird, das kommt ihm wenigstens zu Gute, so muß man aber doch entschieden verurtheilen die Ver- auegadung von 10 Pf. für Dinge, die absolut werthlos find und in vielen Fällen sogar einen nicht zu unterschätzenden schädlichen Einfluß ausüben. Wir erinnern nur an den Unfug, der in dieser Beziehung auf literarischem Gebiete getrieben wird, an die Schundliteratur, welche in 10-Pfennig Heften vertrieben, in den weitesten Schichten der unteren BeoolkerungSklassen fich einnistet und den Geschmack deS lesenden Publikums durch so- genannte S nsatronsromane vergiftet. Während viele Anstand nehmen, für eine Zellung, welche daS Lcsebedürfniß im Allge- meinen voll und ganz und in bester Weise zu befriedigen im lich, verkehrte. Ei war, al» ob sie selbst die Religion wie eine Sache betrachtete, die geschäftlich abgemacht wer» den könnte. Ihre beiden steten Gesellschafter blieben nur ein alter, fetter Pinscher, schon so unbehilflich in seinen Be- rregungen, daß er sich kaum rühren mochte und nur alle Menschen anknurrte— selbst die Geistlichen—, und ein großer, grauer Kater, der ihr bei ihrer Arbeit fast immer aus dem Schooße lag und halbe Tage'ang wohlgefällig schnurren konnte. So saß sie auch klopfte und auf ihr jetzt wieder, al» e» an die Thür laute« Herein! und ein ärgerliche« Knurren des HundeS die beiden jungen Fräulein von Klin- gcnbruch mit einem fröhlichen„Guten Abend, Tante I" in da« Zimmer drangen, so daß Joli, der fette Hund, mit einem wahren Wuthqeheul auS seinem warmen Korbe emporfuhr und hart und heftig gegen die Eindringlinge anbellte. „Aber, Kinder," sagte Frau Mäusebrod, indem sie ihr Strickzeug auf den Kater falle» ließ und mit der linken Hand die Brille abnahm,„Ihr stürmt mir ja auch herein wie die wilde Jagd und habt da« arme Thier erstreckt! Schickt fich denn da« für junge Mädchen in Eurem Alter? Ihr solltet doch wahrhaftig vernünftiger sein I" „Ach, Tantchen, sei nicht böse!" bat Flora, indem fie auf fie zusprang und fie küßte; dicht hinterher folgte un« aber so ein kleiner buckliger Mensch, und wie wir rasch in das Hau » traten, kam er un» nach, und da find wir in allem Schreck nur so die Treppe heraufgehetzt." „Er ist hier im Hause, Tante, gewiß," bestätigte auch Henriette, indem sie ebenfalls die Tante begrüßte; er kommt hinter un» die Treppe herauf— wenn er nur nicht stehlen will I" „Bah, Unsinn," sagte Frau Mäusebrod mit einem un- willigen Kopsschütteln,„was Ihr nur immer für verrückte Ideen im Kopfe habt I Da« ist der kleine Schreiber von meinem Advokaten, der mir Papiere bringt— da ist er schon." In diesem Augenblicke klopfte e» leise an die Thür, und die Tante, indem fie Herein I rief, legte ihr Strickzeug Stande ist, 5 Pf. auszugeben, tragen fie keinen Augeeblit denken, 10 Pf. für einen Schauderroman zu verausgab� cher besser ungeschrieben und in dem Dintenfaffe de« 3* oedlieben wäre. Doch ein Uebel kommt selten allein u»i Publikum wird oftmals in doppelter Weise betrogen. daS Prämienunwesen, welches ftüher mit der RolpoiW' Kunden war, und den Zweck hatte, dem Publikum aii: mittel zu dienen, um sein Geld wegzuwerfen für Erzeugnisse, aufgehört hat und auch nur zwangsweise, t» die Spekulation, nach dem bewährten Satze:„Wen« i dasselbe thun, ist es noch lange nicht dasselbe" einen** Weg zu erschließen gewußt, um ihren unlauteren Zwtttf reichen. Während sonst die„Stadtreisenden" geräusdjöj' Opfer überfielen und durch die Macht ihrer Beredliaml« Abnahme eines„WerkeS" zu gewinnen suchten, erscheb«' die Sendlinge und preisen anstandslos und unbeanfM! markischreierischster Weise ihre Schundwaare an; die Wfdl* irgend einer„schrecklichen Begebenheit", einer Raub-, Blutthat, die in irgendeinem obskurenOrte der Welt pasfi:tsZ Wer diese„Beschreibung" kaust, erhält irgend eine i die auf andere Weise keinen Käufer zu finden vermag, l dazu,„und Alles dieses für nur 10 Pf." Und stehe da!' „nur 10 Pf." übt auch hier seine Zauberkraft. ES öffn» Fenster und Thüren, der Ep. kulant verkauft en rn«* zieht fröhlich von bannen, die betrogenen Käufer ihrem 4 Gewissen überlassend. Denn betrogen find fie, doppelt be« Und nicht allein, daß die„Gratiszugabe" fich sehr W „Mumpitz" erweist, nein, waS noch viel schlimmer ist,% schreidung" wird sorgfältig studtrt und auf diese W» Gift dem gesunden Körper des Volkes künstlich eing» Und wo erscheinen diese B edermänner? Natürlich nur' armen Bevölkerung, bei den Arbeitern und kleinen t welche ihre Groschen mit Kummer und Sorge eintheilea» damit fie überall hinlangen. Ihnen wird daS Geld«> Tasche gelockt, auf alle mögliche Art und Weise unt und allein durch die Zauberformel:„Nur 10 Pf." Draußen im Südwesten Berlin », am Hasenhaide, trägt eine weite, öde Sandfläcoe den „Schwedische Eisbahn". Ein Zaun umgrenzt fie, zw stangen mit zerzausten Fahnen bezeichnen, rohe Brett bilden den Eingang. Diese„Schwedische Eisbahn", einiger Zeit eine Art Wurstelprater ins Noigtländische< Ihren Namen enllehnt fie der mehrere Jahre hin! liegenden Zeit, in welcher yagenbecks Eskimos auf# gossenen künstlichen Eisbahn Vorstellungen mit ihren thiercn gaben. Seitdem vegetirt fie und führt ein afl Leben. Australische Buschmänner, französische Schnf deutsche Luftschiffer mühten fich nacheinander vergw dem Volksvergnügen hier eine neue S'.ätte zu Nur wenn der Nord im Winter über die Stadt W hier eine Eisbahn entstehen läßt, steht die SchwedW daS gute Berliner Publikum zu Tausenden versammelt nun vor Ostern waren eine Anzahl Persoss die Idee gekommen, hier eine Art permanent«; wiese zu etaoliren. Der Lockruf erging in alle vier) Die zerstreut waren auf Schützenfesten und Freia' sollten fich hier zusammenfinden aus All- Deutschlast die dicken Frauen und Athletm, die elektrischen 5 die Mädchen ohne Unterleib, die Herkulesse und die. mechanische Theater, die WachSfiguren-Kabinette ust fischen Echauk-ln, die- Wü felbuden und die Schi hellen Hausen antworteten fie— wie die„Nat-Z'»'� der Aufforderung. Jene bekannten langen grünen gleichzeitig die Wohnstätten der herumziehenden Ki% die Speicherräumt für ihre Habseligkesten sind, dega«"' vor Ostern ihren Einzug in Berlin zu halten. Und>? fich da draußen eine seltsame Stadt auf. Rings best? al«„Museen". Die neuesten Weltereignisse waren tnj haftet Schnelligkeit festgehalten: die Kaisermsammst? Skierniewice ,„der Vormarsch der Russen auf Herat ", auch die Schrecken des Bagno. Von den 40—50"i es befindet fich auch ein Zirkus mit 30 Pferden und 705 darunter, Entree 30 Pf.— haben mindestens J&H,; Orgeln, die unaufhörlich»aix Warzen oregen, urw dem Zirkus und einem Hippodrom, in welchem t Herren auf lahmen Gäulen„drei mal � dürfen, ein halbe« Dutzend Dorfmustkantest,' volle Weisen hinaustuten— In der 3% Platzes aber konzertirt eine Berliner Kapelle. Un# K, kannten, die Berliner Kollegen und Drehorgeln trat#", gleichzeitig nur die neuesten Walzer von Millöcker ,&, Strauß. Nerven so stark wie Schrssstaue, so soll e an«' würden hier nicht Stand halten. Ader das Pudlit� gegen ein Entree von 10 Pfennig an den Ofietfeiest«? Budenstadt überfluthete und daS fich auf etwa 30 000? belief, amüfirte fich vortrefflich. Nun plötzlich ist es wie ausgestorben. Die Kon, esston der Pächter für/5 auSschant muß nicht recht in Ordnung gewesen sein,% Tagen ist der Verkauf von Erfrischungen verboten- 3 liegt der Platz wie verödet. Wenngleich der gutefl nicht Trauer anzulegen braucht darüber, daß ein U#� L----"T auf den Nähtisch vor fich, schüttelte den Kater schritt nach der Thür, die sich jetzt langsam öst? erschien auch in der That Äux darin, der ei» v piere in der Hand hielt. 1 „Eine Empfehlung vom Herrn Notar Püst� er dabei, „Es ist gut— meinen besten Dank I".m Die Frau nahm die Papiere, die Thür r wieder, und Mux war verschwunden. „Ich hatte mich so erschreckt!" sagte Flora- „Ach, Ihr seid albern!" versicherte die sie die Papiere in ihr Pult schloß und dann alten Platz einnahm.„Vor so einem kleine». braucht Ihr Euch doch wahrhaftig nicht zu nur den große» so au» dem Wege, dann a'Oj sagen. Aber da schreit keine von Euch, ich wetten," »Aber, Tante!" sagte Henriette,«t „Na, setzt Euch dahin, Kinder," fuhr die indem fie einen prüfenden Blick über ihre RwJJJ »Ich hatte Euch zu mir rufen lassen— ab�t, Güte!" unterbrach sie sich selber,„wie seht der au»: aufgedonnert, als ob Ihr zu eine»< laden wäret I Ich begreife nicht, daß Ihr Euch n so über die Straße zu gehen I". »Aber, Tante," sagte Flora bestürzt, mehrere Besuche gemacht und fanden erst. öl*(j 1 kamen. Deinen Zettel. Wir müssen un« daß wir nicht in der Straße auffallen.", b? „Und nennt Ihr da« etwa so, wie Jh*% rief die alte Frau.„Haarwülste hinten, daß e« aussieht, als ob fie Euch den Kopf%!*!*1/ sollen, und mit bunten Farben, daß Einem#># gehen, wenn man Euch nur ansieht I".„ tJ, „Die jungen Mädchen schwiegen. 9% � ding« ein« Antwort auf der Zunge, aber F y trotzdem hinunter, und die alte Frau fuhr no<? fort:... P „Da« ziemt fich nicht für anständige Mi#«� (Fortsetzung folgt.) A 140
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten