aiunffW P, fet die Brücke aeht, da« aui mehr als einem Grund in der großen Stadt überflüifig ist. so können die armen Leute, die nun wiever zasammenpacken, um ihre Zilie anderwärts aufzuschlagen, wohl Bedauern erregen. Es ist nur die Zusammenhäusung solcher Attraktionen, die bedenklich ist. Das vereinzelte Karouffel, vaS vor- übergehend auftretende elektrische Mädchen, verlieren sehr schnell an Anziehungskraft. Wenn ste inveffen bataillonSweise auf- treten, dann locken ste vie Kreise, denen in Nickelstücken ganz bedeutende Summen abgenommen werven, immer und immer wieder an. ES wiederholt fich hierbei dieselbe Erscheinung, wie in den Tanzkneipen, in denen die Tour für 10 Pfennige abgetanzt wird, diese Tanzvergnügungen für Dienstmädchen, Ki-biikarbeiterinnen, Nähterinnm und dem gesellschaftlich gleich- stehenden männlichen Publikum. Man(heilt uns mit, daß bei der koloffalen Zahl der selbstverständlich kurz bemiffenen Tänze, die an Sonntagen von 6 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens absolvirt werden�, es Männer giebt, die zehnpfennigweise SM. vertanzen. In ähnlicher Weise werden auf diesen Vogelwiesen ganz bedeutende Beträge verzettelt. Für die Summe, vie der Schneivergeselle in wenigen Stunden hier in Nickelstücken hin- giebt, könnte er bequem ein halbes Dutzend Mal die Galerie tineS VolkstheaterS besuchen. Von der Einbuße, die der gute Geschmack durch tas Einbürgern dieser Kunstmuseen erleiden würde, braucht gar nicht gesprochen zu werden. Von diesem GefichtSpunkte aus ist eS ficherlich mit Freuden zu begrüßen, wenn die jetzt wieder in alle Winde hinausziehenden fahren- den Künstler die Kunde verbreiten, daß in Berlin nichts für sie zu holen ist. m Nach einer neuesten Verfüguua des Königlichen Polizei. Piästdiums müssen alle diejenigen AnschlagSsäulen, die durch ihren Standort im öffentlichen Verkehr hinderlich find, entfernt werden. Dieselben dürfen jedoch an anderen die Paffage weniger gefährdeten Stellen aufgestellt werden. In Folge deffen findet augenblicklich ein theilweiseS Umsetzen dieser Säulen statt. N. Da» achtlose Fortwerfen von Obstresten hat gestern in der Frtedrichstraße wieder einen beklagenswerthen Unglücks« fall zur Folge gehabt. Eine Dame glitt dort gegenüber der Mauerstraße auf einer weggeworfenen Apfeifinenschale aus und beschädigte fich beim Niederfallen derart, daß fie nach ihrer in der Kochstraße belegenen Wohnung getragen werden mußte. Neue Welt. Soeben wird uns von der Direktion der Bergschloßbrauerei Hasenhaide mitgetheill, daß der bekannte Aeronaut Herr Richard Opitz mit seinem Riesenballon Viktoria schon an diesem Sonntag seine diesjährigen Fahrten von der Neuen Welt aus beginnenlwird. Die Fortschritte, welche die AeronauUI seit kurzer Zeit gemacht hat, werden hierbei nach � � dem Publikum vordemonstrirt werden. D>e Füllung beginnt um 1 Uhr und soll die Auffahrt, zu der fich Theilnehmer in der Neuen Welt melden können, präzise 6 Uhr vor fich gehen. Von 4 Uhr ab wird die Selchow'iche Kapelle konzertiren, während Volksbelustigungen aller Art und der auf das großartigste dekorirte Bai cbampetre dem Publikum eine Fülle von Vergnügungen bieten werden. K I« Betreff des der schwundenen Kouftktionär Schier, der einem Gerüchte zufolge in Amerika angekommen sein soll, wird uns von der hier in Berlin wohnenden Ehefrau mitge- theill, daß ihr von der Ankunft ihres Manne» nichts bekannt ' bekanntlich vor 3 Monaten verschwunden, war iuerft in Paris gewesen und sodann hier auf einen Tag zurück- gekehrt. Nach einem kleinen ehelichen Zwist an diesem Tage war Schier ohne Rock und in Hemdsärmel fortgegangen und sodann weder zurückgekehrt, noch hat er irgend ein Lebens- zeichen von fich gegeben. Vor zirka 3 Wochen war in PotS- dam ein Erhängter gefunden worden, der anscheinend mit Echter identisch sein sollte. Der Bruder der Frau konnte je- ' doch die Leiche nicht als diejenige seines Schwagers rekognoS. ziren. Ebenso wenig wie F.au Sck. die hier bei ihren Eltern wohnt, der Aufenthaltsort ihres ManneS bekannt ist, ebenso wenig weiß fie etwas davon, daß fie dahin nachkommen soll. N. Eine Zerschmetterung der Kniescheibe zog fich vorgestern Abend eine Dame zu, als fie im Begriff war, am Moritzplatz eine Droschke zu besteigen. In dem Augenblick, alS ste daS Trittbrett bestieg, zog daS Gespann an und die Dame fiel so unglücklich zu Boden, daß fie schwere Verletzungen an der linken Kniescheibe davontrug. Die Dame mußte per Droschke nach einem Krankenbause befördert werden, woselbst fie als eine Ballettänzerin Namens Echönfeld rekognoSzirt wurde. g. Ein Exzeß, welcher daS Einschreiten zweier Schutzleute rrforverlrch machte, spielte fich gestern Abend in der fiebcnten Abendstunde vor dem Hause Zimmerstr. 61 ab. Ein Miether deffelben hatte sein widerspenstiges Dienstmädchen geprügelt und dieses machte solchen Lärm, daß mehrere Paffanten auf den Vorgang aufmerksam wurden, für daffelbe Partei ergriffen und dem�Miether zu Leibe gingen. ES entwickelte fich hierdurch ein arger Krawall, der sehr bald einen großen Menschen- auflauf verursackte. Erst zwei Schutzleute, welche die Haupt- thäter nach der Polizei-Revterwache fistirten, machten der wider- lichen Szene ein Ende.— Ein ähnlicher Vorfall ereignete fich 140 Gesucht und gefuudeu. Roman von Dr. Dur. (Forsetzung.t Der Wind hatte sich glücklicherweise gelegt. Da» Wetter war klar, nur vereinzelte Schneeflocken fielen noch herab. Auf der Straße lag der Schnee fußhoch, und war an k'nzelnen Stellen, namentlich an den Straßenecken, zu • t Birgen angehäuft; überall waren die Bewohner elfltg beschäftigt, durch diese Gebirge mit der Schaufeleinen schmalen Paß hindurch zu arbeiten, gerade nur breit ge- nug, um einen Fußgänger durchzulassen. So sah eS in der Stadt aus..... Wie mußte e» erst draußen feinl DaS hielt Strahlenau nicht ab, fein Pferd zu be- steigen. Der Bader war früher auf, als er, und er hatte sich nicht nur persönlich eingefunden, sondern auch noch eine ganze Menge seiner Kunden mitgebracht, die Alle vor der Thür de» WirthShause» standen und die Köpfe schüttelten, als Strahlenau fein Pferd bestieg. Dieser hatte sich von dem Wirth Alle», wa» Mr. O'Brian gesprochen hatte, wiederholen lassen, und au» diesen Änderungen hatte er entnommen, daß e» da» Gerat hev sie sei, nicht auf» Gerathewohl den Weg nach der Schlucht von Gtenmore zu nehmen, sonderck den Wald von M'Donui! zu erreichen und da» ForsthauS zu suchen, in welchem der Untersörster wohnte, der dem Bader die Mittheilung von dem Erscheinen der Bettlerin gemacht hatte. kick,®ann' so kalkulirte Strahlenau, konnte ihm ',T™ch Andeutungen geben, wohin er sich zu wenden sro* U? iie 3lItf sinden. Vielleicht ließ sich auch der Mann herbe,, ihm al» Führer zu dienen. n, oLbit so dachte Strahlenau,„dann soll „ ,4 2 fe d-m � ih. Er mußte diesen entmuthigenden Schluß sich al» Re- frain iedesmal ,n Gedanken wiederholen:„Wenn er noch am«eben ist. am Morgen desselben TageS«uf dem Nachbargrundstück Zim« merstr. 60, da» von Personen dewohnt wird, welche wiederholt zu Aergerniffen Veranlassung geged n haben. Dort gerieth in der Wohnung der oberen Etage ein Mann mit einer FrauenS« person in Streit, der in brutale Thätlichkeiten ausartete, wobei ebenfalls die Hilfe der Polizei angerufen wurde. Wie wir >>ören, haben die anständigen Bewohner diese» Grundstücks an den Eigentümer deffelben eine Eingabe gerichtet, in welcher fie ihm mittheilen, daß ste sämmtlich ihre Wohnungen aufgeben würden, wenn nicht die unlauteren Elemente aus dem Hause entfernt werden..»,. Zentral-Theater. Die am Montag im Zentral-Theater zum 175. Maie zur Aufführung gelangende Vorstellung deS „Walzer-KönigS" ist von Herrn Direktor Ernst dem jugend- lichen Liebhiber Herrn Löber als Benefiz bewilligt worden. Im„Deutsche« Theater" tritt Frau Niemann nach ihrer Rückkcbr vom Urlaub am Dienstag, den 21. d. Mt», zum ersten Male wieder in„Der Hüttenbefitzer" auf. Außerdem bringt daS Repertoir dieser Woche Aufführungen von„Prinz Friedrich von Homburg",..Hamlet ",„Die große Glocke", „Der Weg zum Herzen" und„Die Journalisten. deute, Sonntag, werden die drei Heyse'schen Einakter„Ehren- schulden,„Im Bunde der Dritte" und„Unter Brüdern" ge« ��*3« Belle-Allianee- Theater findet heute vor der Vor- stellung daS erste Promenaden> Konzert im Sommergarten unter Llltung des Königlichen Musik- Direktors Herrn Herold statt., m ,, a. Die Zentral-Kommisston der verewigten verlwer Tischler beadstchtigt in nächster Zeit einen Betrieb zu eröffnen, in welchem unter der Leitung tüchtiger Berliner Fachmänner von gut ausgebildeten Tischlern Erzeugnisse der Tischlerei her- gestellt werden sollen. DaS Unternehmen hat den Zweck, chlechte Arbeiten, welche heute von Unternehmern angefertigt und von Händlern verkauft werden, zu verdrängen. Der Be- trieb wird Arbeiten von kleinen Reparaturen bis zur Einrich- tung ganzer Zimmer und Wohnungen übernehmen. Bestellungen und Anfragen find an da» Bureau der Zentral-Kommisston, Kürassterstr. 19, zu richten. Genckts-Rettung. Der Rechtsanwalt Plautikow wurde im März v. I- von der dritten Strafkammer des Landgerichts l. wegen Bei- eiteschaffung einer gepfändeten resp. im amtlichen Gewahrsam befindlich gewesenen Urkunde zu einem Monat Gefängniß ver- urtheilt worden und zwar auf Grund folgenden Thatbestandes: Gegen der. Angeklagten schwebt seit dem Jahre 1873 ein ehren- gerichtliches Verfahren, in welchem der Landrichter Friedrich alS Untersuchungsrichter fungirt. Derselbe erschien am Vor- mittage deS 21. September 1883 in Begleitung des Referendars Eltester und des Kriminalkommissars Liß in dem Bureau deS Angeklagten, um nach verschiedenen Schriftstücken eine Durch- suchung vorzunehmen. Der Angeklagte p-otestirtr zwar gegen die Zuläsfigkeit einer solchen Maßregel, aab aber schließlich doch die Schlüssel zu seinem Pulte heraus. Der Untersuchungsrichter hatte einige Scknftstücke zur Beschlagnahme bei Seite gelegt, als der Angeklagte fich dieselben zur Durchficht erbat. Emen dieser Briefe nahm der Angeklagte darauf an fich, zerriß ihn in Stücke und warf diese ins Kloset, aus welchem der Kriminalkommissar fie wieder hervorholte und zusammensetzte. Der Verurtheilte legte gegen daS Erkenntniß die Reoiston ein und mit Erfolg, denn daS Reichsgericht hob daS erste Urtheil auf und verwies die Sache zur nochmal, gen Verhandlung an dieselbe Straf- kammer, welche fich gestern sechs Stunden lang mit diesem, in Juristenkceisen peinliches Aufsehen erregenden Prozeß zu be- schäftigen hatte. Trotz der Bemühungen des Angeklagten, sowie seines VertheidigerS Rechtsanwalt Munkel erzielten die- selben kein günstigeres Resultat, als in der ersten Verhandlung, der Gerichtshof erkannte wiederum auf ein Monat Gefängniß. Wie wir hören, will der Verurtheilte wiederum die Reviston einlegen. Wegen Bergehe« gegen da« Eoztaltsteugesetz standen gestern der Tftchl-r Quilitz und oer s. Z. von Berlin auSge« wresene Tischler G-oth« vor der 4. Strafkammer deS Königl. Landgerichts I. angeklagt. Die Vertheidigung führte der Rechts« anwalt Freudenthal. SeiterS des Königl. Polizei- Präsidiums ist dem letzt Angeklagten der Aufenthalt in Berlin sür 2 Tage gestattet worden. Nachdem die Königl. Staatsanwaltschaft die Anklage gegen Grothe fallm ließ und gegen Quilitz eine Gefangnißstrafe von 3 Wochen beantragte, erfolgte gegen beide Angeklagte ein freisprechendes Urlheil. Wege« Beleidigung eine« Mitgliedes der Schul- deputatto«, sowie wegen Bedrohung mit einem Verbrechen stand gestern der Barbier Heinrich Lange vor der 91. Abtheilung deS Schöffengerichts. Der Angeklagte war bereUS im Sommer v. I. mit dem Packmeister Otto, welcher in seiner Eigenschaft alS Mitglied der Schuldeputation eine Recherche bei ihm vorzunehmen hatte, in Differenzen gerathen, und hatte fich bei dieser Gelegenheit beleidigender Aeußerungen bedient, die ihm eine dreitägige Gefängnißstrafe einbrachten. Seit jener Wahrlich! Da« war zweifelhaft genug, und wurde ih« immer zweifelhafter, al» er die Stadt hinter sich hatte und sich nun auf einer endlosen Schneefläche befand, auf welcher auch nicht die mindeste Spur eine» Wege» zu sehen war. War e« denn möglich, über diese Berge und Thäler hinwegzureiten, ohne de« Wege» kundig zu E» gehörte die ganze aufopfernde Freundschaft de» jungen Manne» dazu, um beim Anblick dieser Schneefläche, dieser schneebedeckten Felsen, dieser win- terlichen Bergeinöde nicht den Muth sinken zu lassen. Zweimal hatte er bereit» den Weg gemacht, so daß er wenigsten» ungefähr die Richtung wußte, die er einzu- schlagen hatte. Da« Glück war ihm günstig. Einundzwanzigstes Kapitel. Al« der Abend nahte, hatte Strahlenau die Lisiere de« Walde » erreicht und hatte auch da« Jagdhau» de» Grafen M'Donuil aufgefunden. Der Forstwart, der in diesem Jagdhause die Stelle eines Kastellan« bekleidete, war nicht wenig überrascht, spät am Abend einen Reiter vor dem Hause halten zu sehen. Er erkannte in demselben bald einen der Jagdgenossen de« Grafen M'Donuil, und dieser Umstand war ihm allein schon genügend, dem Rer- senden Obdach und Bewirthung angedeihen zu lassen, so gut wie er sie zu geben vermochte.. Natürlich hielt-«.dieser Mann fast für er» Wunder, daß Strahlenau den Weg von Blackfield br» hierher gefunden.,,_ Wiederholt wandte er den Blick«ach jener Gegend, in welcher Blackfield liegen mußte, ließ ihn über d,e weite Schneefläche schweifen und schüttelte den Kopf. „Daß Sie mit dem Leben davon gekommen find. Sir," sagte er,„da» ist ein Wunder, ein Jeder macht«» Ihnen nicht nach. Ich wüßte Keinen al« Hab, cht oder Segal, der e» wagen würde, den Weg, ohne daß sich e,n Pfad irgendwo markirt, aufzufinden."..„ „Ich würde e» auch wahrhaftig nicht gewagt haben," sagte Sttahlenau,„wenn ich nicht nothwendlg morge« da» Hau » de« Unterförster« erreiche» müßte.' Zeit verfolgte er den Otto mit blindem Haß und wenn er ihm auf der Straße begegnete, schleudette er ihm die gröbsten In- sulten ins Geficht. Als er fich aber eines Tages zu der Dro« hung hinreißen ließ, er werde ihm das Messer in den Leib jagen, da wurde eS dem so Bediohten zu arg, er erstattete Anzeige und der rachsüchtige Barbier wurde wiederum unter Anklage gestellt. Der Gerichtshof war mit dem Staatsanwalt der Anficht, daß der Angeklagte diesmal eine energische Strafe verdiene und daß ein Mann, der bei Ausübung eines Ehren- amteS so schweren Angriffen ausgesetzt sei, eine besondere In« schutznahme beanspruchen könne- Er erhob aus diesen Gründen den Antrag deS Staatsanwalts, der auf eine Gefängnißstrafe von 14 Tagen lautete, zum Eikinntniffe. Wegen Beleidigung de« Hofprediger» Stöcker durch üble Nachrede sollte fich gistern der Redakteur der„Freien Zeitung", Gustav Baecker, vor der zweiten Strafkammer hie« figen Landgerichts l. zu verantworten. Nach Konsiatirung der Thatfache, daß erst vorgestern ein zehn Bogen langer umfassender Entlastungsantrag des VertheidigerS deS Angeklagten, deS Rechtsanwalts Sachs bei Gericht eingegangen ist, über welchen der Staatsanwalt fich noch nicht mangels genügender Jnfor« mation zu erklären vermochte, stellte StaatSnwalt Weichett anHeim, dem Angeklagten oder dessen Vertheidiger wegen verspäte» ter Anbringung der schon früher bekannt gewesenen Beweis- antläge in Gemäßheit des§ 499 Abs. 2 der Strafprozeßordnung die Kosten des vereitelten Termins aufzuerlegen. Hiergegen wandte fich der Rechtsanwalt Sachs unter Bezugnahme auf verschieden« neue Anführunzen in seiner Verteidigungsschrift. wr welche er erst in ganz jüngster Zeit die Beweise hat erlangen können. Dagegen legt der Veitheidiger dieZustellungSurkundcüber die erfolgte Ladung des HofpredigerS Stöcker und de« Schneider« meisterS Grünederg vor. welche trotz des Erbieten« zur Zahlung der Zeugengebühren zum Termin nicht erschienen find, und de» antragt« deren Bestrafung wegen unentschuldigten Ausbleiben». StaatSanwall Weichett theilte mit. daß er an dem Ausbleiben de» HofpredigerS Stöcker schuld sei. Er hatte beadstchtigt, den« selben zu laden, und ihn nach Eingang der umfangreichen VettheivrgungSschrist angezeigt, daß er auf sein Zeugniß ver- z chte, daß sonach sein Erscheinen nicht erforderlich sei. Der Ge« ttchtShof beschloß, 1) die Sache zu vertagen, 2) den Verteidiger in Bezug auf die Anbringung seines DefenfionSschriftsatze» mit Kosten zu verschonen, da die Sammlung deS Materials die Verspätung der Einreichung rechtfertigte, und 3) die ausgeblie- denen Zeugen Slöcker und Grüneberg als entschuldigt zu er« achten, erster«», mit Rückstcht auf die Erklärung de» Staat». anwaltS, letzteren, weil nur deffen Frau den Verzicht auf Zeugengebühren ausgesprochen hat. Vereine uuü Versammlungen. Im Veretti zur Wahrung der Interesse« der Taste- zirer findet Montag, den 20. d. M., Abends 3'/, Uhr, in Gratweil'S Bierhallen, eine Versammlung statt mit der Tages- Ordnung: 1. Vortrag deS Herrn Dr. Stahn über„Gegenwatt, Vergangenheit und Zukunft der Erde". 2. Interne Vereins- Angelegenheiten. Zu dieser Versammlung ist jeder Kollege hiermit freundlichst eingeladen und wird um pünktliches Er- scheinen gebeten, um Störungen während des Vortrage« zu vermeiden. Die Delegirten-Versammlung der Stellmacher findet am Montag den 20. April, Ab-nds 8 Uhr in SchefferS Salon, Jnsclftraße 10, statt. Die Kommisfion. Krauken-UnterstützungSbund der Schneider(Mitglied- schaft Berlin ) Versammlung am Dienstag, den 21. April ct., Abends SV« Uhr, in Gratweil'« Bierhallen, Kommandanten« straße 77/79. Auf der Tagesordnung steht: 1) Abrechnung der Hauptkasse vom 4 Quartal 1884. 2) Der SanttätS- verein. 3) Wahl eines Vergnüaungs- Komitees. 4) Verschiedenes.— Es ist wünschenswert, daß alle Mitglieder er- scheinen. DaS Quittungsbuch ist vorzuzeigen. Gleichzeitig bemerken wir, daß daS Bureau der Kasse fich Krausen- straße Nr. 11 befindet. Daselbst ist auch der alleinige Arbeitsnachweis der Schneider, und haben die Meister eine Gebühr von 20 Pf. zu entrichten. Für Arbeitsuchende unent- geltltch. . Mitglieder.der ehemaligen Maschinenbau- und K 2?« SL%ÄÄi! flraße 71/72 stattfindende Mitgliederversammlung der Vereint- gung deutscher Metallarbeiter(Mitgliedschaft Berlin l) mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß die koster.fteie Uederführung derjenigen Mitglieder, die ihren Verpflichtungen bis ult. No° vember 1884 nachgekommen find, mit dem Ablauf dieses Mo- natS erlischt. Es ist daher Pflicht eines jeden Mitgliedes, daS neue Statutenbuch selbst einzufordern. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Michelson. 2. Verschiedenes. 3. Fragekasten. De« Mitgliedern der zeutraltstrten Htlfskasse der Stuckateure u. s. w. zur Nachricht, daß am Montag, den 20. d. Mts., AbendS 8 Uhr, im Restaurant Nentwich, Neue Grün- straße Nr. 14, eine Mitgliederversammlung stattfindet. Neue Mitglieder werden aufgenommen. „Sie kommen doch nicht, um ihm eine« Besuch zu machen, da er krank ist." „Er ist krank? Ich glaubte, er«ütde mir al» Führer dienen können." „Möglich, daß er e« könnte, aber ich glaube eS nicht. Der arme Teufel hat Unglück gehabt— Begegnung mit Wild- hieben, wissen Sie— einen Schuß im Arm.... Nun, unmöglich wäre eS nicht, daß er, um einem Gast unsere» Herrn zu dienen, sich dazu verstände, Sie zu führen, Sir. Wohin wollen Sie denn?" „Nach der Schlucht von Glenmore." Der Mann war eben so erstaunt, wie der Witth von Blackfield�über diesen Bescheid. „Nach der Schlucht von Glenmore? Wa» in aller Welt wollen Sie denn da?" „Einen Freund aufsuchen, der, wie ich vermuthe, sich dort verint hat." „Ah, der Unglückliche!" rief der Kastellan.„Wenn er sich verirrt hat, bei dem Wetter, da» wir gestern hatte«, dann ist er verloren; da hinau» ist er nicht lebendig ge- kommen, daS sage ich Ihnen vorher." „Nun, so will ich seinen Leichnam aufsuchen." „Oder, Sie werden selbst al« Leichnam da hinau»« getragen, Sir.". „Mag sei«,«ein Freund! Gewähren Sie mit diese Nacht Herberge, und weisen Sie mir morgen früh den Weg zum Forsthause." Da» Pferd O'Brian», welche« Strahlenau ritt, war eine» jener kleinen zottigen Race, welche in diesen Gegenden heimisch und allein im Stande ist, Strapazen zu ertragen, wie sie hier den Pferden zugemuthtt werden. G« war ein vorzügliche» Thier, da» mehrere Mal durch die Vorsicht seine» Tritte» seinem Reiter das Leben ge- rettet hatte, da» recht gut wußte, wo der Boden uater dem Schnee so beschaffrn war, daß es frei auSgreifen konnte, und wo e« nöthig war, daß e» sich, gleichsam mit dem Hufe tastend, vorwätt» bewegte. (Jottsetzung folgt.)
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