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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 91.
Politische Webersicht.
Zur Beschleunigung der engeren Wahlen und Nachwahlen für den Reichstag veröffentlich das württem bergische Ministerium in feinem neuesten Amts. 51ait folgende Bekanntmachung: Die bei den letzten Reichstagswahlen mehrfach vorgekommene Verlegung der Termine für die engeren Wahlen auf die legten Tage der regelmäßigen Frift bat die wünschenswerth gewesene frühere Einberufung des Reichstages behindert. Um der Wiederholung dieser Versögerung der Beendigung der Reichstagswahlen entgegen zu wiiten, werden die Wahllommiffare biermit angewiesen, fünftig Die erforderlich werdenden engeren Wahlen regelmäßig, so weit nicht besondere Verhältnisse eines Wah freises eine Ausnahme nothwendig machen, am ftebenten Tage nach Ermittelung des Ergebnisses der ersten Wabl stattfinden zu laffen. Sollte dies ausnahmsweise nicht möglich fein, so ist die engere Wahl wenigstens mit der nach den Verhältnissen möglichen Beschleus niguna vorzunehmen, und find die Gründe der Verzögerung dem Minifterium anzuzeigen. Was die Nachwahlen betrifft, welche zufolge einer Ablehnung erforderlich werden, so ist, um auch diese thunlichft beschleunigen zu können, stets am gleichen Tage, an welchem der Wahlkommissar die Ablebnung festgestellt hat, dem Ministerium hiervon Anzeige zu erstatten."
Das Vorgehen der baierischen Regierung gegen die Fachbereine scheint in Preußen Nachahmung zu finden. Wie nämlich aus Wiesbaden gemeldet wird, ist von der dortigen Regierung dem Fach vereine der Tischler und bemjenigen der Schneider eine Verfügung zugegangen, in welcher die Vereine aufgefordert werden, aus dem Vers bande der deutschen Fachvereine, welche ihren Sis in Stuttgart haben, au scheiden, andernfalls die Vereine Auf lösung oder auch strafrechtliche Verfolgung zu gewärtigen hätten.
- Wie es heißt, laffen die jüngsten Nachrichten aus China neue Zwischenfälle befürchten, und zwar in Folge der dem Admiral Courbet von dem vorigen Minifterium verspätet sugegangenen Weisung, Formosa nicht zu räumen. Mehrere französische Beitungen sprechen sich dahin aus, Frankreich folle als Kompensation für die Räumung Formosas eins weilen die Fischerinseln behalten.
- Das Pariser Buchtpolizeigericht verurtheilte den Re batteur des Ert du Peuple", der seit einiger Zeit Lebensgeschichten von Polizeibeamten veröffentlicht, weshalb fieben Derselben lagend aufgetreten waren, im Ganzen zu bret Monaten Gefängniß, 2000 Fr. Geldstrafe und zu ungefähr 6000 Fr. Schadenersatz.
Brivatdepeschen zufolge, die offiziell bisher noch nicht be. stätigt find, foll wie das Berl. Tagebl." wissen willin Spanien eine aufständische Bewegung ausgebrochen sein. Das gleiche Gerücht war in Paris und London gestern um Die Mittagsstunde verbreitet.
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Sonntag den 19 April 1885.
ein gut Stüd von Afghanistan zu annettiren, ist ja zum Theil bereits erreicht und deshalb ist es ja billig, den Friedlichen zu spielen.
-Einer Depesche zufolge bat der Reichsrath" einem Rapitalrentensteuergeset feine Buftimmung gegeben. Doch ift dieselbe vorläufig nur prinzipiell erfolgt, in eine Berathung der Detaillirten Bestimmungen ist man noch nicht eingetreten, dies selben sollen vielmehr erst weiterer Ausarbeitung unterzogen werden.
Dem Prinzen von Wales wurden in Cort( Jtland) wieder lebhafte Dpationen und Demonstrationen dargebracht. Derselbe eröffnete das in der Stadt belegene Institut für Kunst und Wissenschaft. Während der Eröffnungsfeierlichkeit hatte fich außerhalb des Gebäudes eine ungeheuere Voltsmenge an gefammelt, von der ein Theil zu beulen und zu zischen begann, während sich in die Klänge der von zahlreichen Kapellen ge spielten englischen Volkshymne die der revolutionären Hymne Gott schüße Jeland" mischten. Es heißt auch, daß ein Haufen, geführt von dem parnellistischen Abgeordneten John D'Connor, dem Wagen des Prinzenpaares durch die Straßen von Cort folgte, der unaufhörlich das ,, God save Jreland" sang. Abends fanden, wie schon einige Tage vor dem Besuch, abermals Rubestörungen in den Straßen von Cort statt. Man versuchte Die von den loyalen Einwohnern ausgesteckten Fahnen herab zureißen. Die Polizei, welche sich dem Unfug wipersetzte, wurde mit Steinen beworfen, worauf dieselbe die Unruheftifter mit dem Bayonett zurüdwarf, wobei mehrere Personen getödtet Vom afghanischen Schauplatz ist nichts Wesentliches zu melden. Die Times" schreibt, während der legten drei oder vier Tage babe sich nichts ereignet, was den Wechsel der öffentlichen Meinung rechtfertigen tönnte. Selbst wenn die englische Regierung bereit wäre, nicht nur Bendjeh, sondern Das ganze von den Russen besepte Territorium aufzugeben, würde feineswegs daraus folgen, daß alle Schwierigkeiten be seitigt seien. Danach ist also anzunehmen, daß die Ruffen mit einer fleinen Dofts nicht zufrieden zu ftellen find. Der Appetit fommt bekanntlich mit dem Essen und da der Appetit nach Landerwerb" nun einmal erwacht ist, so wird er so leicht nicht zu stillen sein.
wurden.
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Egypten.
Die überall auftauchenden Verlegenheiten haben das Mi nifterium Gladstone veranlaßt, mit der Türkei in Betreff Egyptens zu unterhandeln. Die Türkei sollte die Engländer im Sudan ablösen und zu diesem Zwecke ein Armeekorps nach dorthin entsenden. Natürlich sollte das Armeekorps von en g Iischen Offizieren tommandirt werden. Allein zu solcher Rolle wollte sich der franke Mann in Konstantinopel nicht verstehen, er hat das Anerbieten bankend abgelehnt. Die schlauen Engländer werden von den Türken vollständig durch schaut. Ihnen ist natürlich viel daran gelegen, fich gerade jezt mit den Türken auf vertrauten Fuß zu stellen, denn erftens tönnten fie die Truppen aus dem Sudan sehr gut zu anderen Sweden verwenden und dann würde ihnen vielleicht im Falle eines Krieges mit Rußland die Dardanellenstraße für ihre Kriegsschiff offen stehen. Lepteres wäre natürlich ganz besonders wichtig. Den neuesten Nachrichten zufolge baben. fich aber die Verhandlungen vollständig zerschlagen und John Bull wird noch weiter an der Errettung der armen Egypter arbeiten tönnen.
Amerika.
Die Suche nach dem Karnikel, welches angefangen" bat, beginnt bereits. Anknüpfend an die Rede des Vizekönigs von Indien , Lords Dufferin, in Lahore , welche darin gipfelt, daß England den Frieden wünsche, Rußland aber den Krieg, be mertt die Diost 8tg.", das gerade Gegentheil sei wahr. Während England fich energisch friegsbereit gemacht, habe Rußland nicht eine Kompagnie auf Kriegsfuß gefeßt, sogar mehrere Kriegsschiffe ausrangirt, die mindestens für die KüstenVertheidigung tauglich wären. Was das Gerücht von der Ausrüftung der Kronstädter Flotte anlange, so würden die Kronstädter Kriegsschiffe alljährlich vor dem Beginn der Schifffahrt in Fahrtbereitschaft gefeßt und überschritten die in diesem Jahre auszurüftenden Fahrzeuge eineswegs die Zahl der im vorigen Jahre ausgerüsteten. Selbst die Aktion des General Romarow an der afabanischen Grenze beweise die Friedens liebe Rußlands : Jemand, der einen Andern ohne Herausführung der Indianer vert: aut find, betrachten dies als ein forderung angreife und schlage, becile fich, feinen Sieg auszu beuten und bleibe nicht stehen. Natürlich ist Rußland und Speziell der General Romarom gänzlich unschuldig. Der Bwed,
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B. C. Wenn bie milde Frühlingssonne vom blauen Himmel lacht und wir überall das Werden und Wachsen in der Natur beobachten können, wenn sich die Vögel paaren und Alles nach den Belten ober dem Friedrichshain pilgert, bann sollte doch eigentlich der Geist der Liebe und der Berföhnung in das Menschenherz einziehen, mit Milde und Nachsicht sollte der Mensch die Fehler feines Nächsten be= trachten, denn die Frühlingssonne leuchtet über uns Allen, und wem sie nicht das Herz bewegt, der muß einen fühllosen Stein im Busen tragen, Gift und Galle muß burch seine Abern strömen statt lebenswarmen, frischen
Blutes.
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Jawohl, ein solcher Mensch ist bemitleibenswerth, er fann nicht reinen Herzens Theil nehmen an den lauteren, unfchuldsvollen Freuden, mit denen uns die allgütige Mutter Natur so überreichlich gesegnet hat, er steht außer balb des Bundes lebensfroher Menschen, denn Neid und Misgunft rauben ihm das Verständniß für die frohe 8u versicht in die Zukunft, welche andere Leute bewegt.-
Mit dem bräutlichen Schleier und dem grünen Myr thenfranze geschmüdt, fehen wir ein junges Mädchen zur Rirche fahren, tofig erscheint ihr das Leben, goldig die gu funft, ihre Vergangenheit ist rein, nicht der Schatten eines Matels ruht auf ihrem Leben. Sie fißt neben dem Manne ihrer Wahl, beide haben sich vereint, um gemeinschaftlich ben Weg durchs Leben zurückzulegen, und heute wollen fie diesen für alle Seiten geschlossenen Bund durch den Se gen des Priesters weiben, heiligen lassen. Wer wird sie Deshalb tabeln, die Sitte will es fo, mag diese Sitte, so lange fie Anhänger findet, ihr Recht behalten.
Und die Dstersonne wirft ihre freundlichen Strahlen burch die hohen Kirchenfenster, in mächtigen Tönen durch brauft die Orgel ben weiten Raum, gewiß werden die Herzen des jungen Brautpaares in dem wichtigsten Moment ihres Lebens burch diese Klänge andächtig, weihevcll ge ftimmt, jetzt erscheint der Briefter, gespannt hängt Alles an seinem Munde, man glaubt bestimmt jetzt Worte ber Liebe, der Versöhnung, der Milde zu vernehmen- statt beffen werden der Braut Sachen vorgeworfen, die sie in ihrem Leben nie begangen hat, mit Staunen und Ent.
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Ueber den Aufstand in Manitoba theilen die heute vorliegenden Nachrichten mit, daß man unmittelbar eine Schlacht zwischen General Middleton und den aufständischen Streitkräften, die in verschanzter Stellung fteben, erwartet. Aus Dtawa wird unter dem 15. d. gemeldet: Von Battleford find ernste Nachrichten eingetroffen. Die Indianer tauchten gestern Abend in aroßer Anzahl in der Nachbarschaft dieses Ortes wieder auf und Signalfeuer wurden von dem Fort aus nach jeder Richtung hin gesehen. Personen, die mit der Kriegs
sehr bedenkliches Anzeichen. Es ist nicht bekannt, ob die In dianer in Fort Bitt gewesen find. Bum Entsaz von Battle ford find 500 Mann Truppen im Anmarsche begriffen.
setzen vernimmt sie die Kunde von einem fechsjährigen Knaben, dem fie das Leben gegeben haben foll, sie wird hier abgefanzelt" in des Wortes eigentlichster Bedeutung und weshalb? Der Geistliche hat seine Reden ver wechselt, man traut hier nach der Nummer, die salbungs. vollen Worte werden nach einem ganz gewöhnlichen Schema ausgetheilt.
Vielleicht kommen die Rlagen über die Abnahme der Gottesfurcht und der frommen Sitte, die man in allen Variationen mit vielem Augenverdrehen in allen Stadttheilen Berlins ausstößt, daher; es kann in der That nichts mehr entfremden und erkälten, wie eine gefchäftsmäßige Behandlung derjenigen Gefühle, welche vielen Menschen heilig und theuer sind.
Solche Borfälle find bitter, aber fie find lehrreich, fie beweisen, daß nicht nur auf weltlichem Gebiete im mensch lichen Leben allein der blinde Zufall herrscht.
Die Welt wird bekanntlich mit jedem Tage schlechter, die Blumen des Lenzes, die farbigen Träume, die beißen Schauer des Glücks, sie sollen eben nicht da fein zn Schauer des Glüds, fie follen eben nicht da sein an frohem, schuldlosem Genießen, eine düstere, überlebte Weltanschauung will uns immer noch lehren, daß wir nicht um unserer selbst willen geboren sind.
Nun, jeder nach seiner Art, wem es so ungeheueres Vergnügen macht, an einem entscheidenden Puntte seines Lebens mit feiner Berechnung noch einmal alles bas vor gehalten zu haben, was ihm unangenehm ist, der kann ja thun, was er nicht laffen tann; im Uebrigen kann man bem sehr gut aus dem Wege gehen.
Diefe unliebfamen Sachen sollen uns nicht länger aufhalten als sie es verdienen, denn uns kümmert bie Sache ja weniger.
Singt nicht braußen die Lerche ein ganz anderes Lieb, als der finstere Mann, der seinen Nebenmenschen die reinste Freude verbittert? Ist der zarte grüne Schimmer über ben Sträuchern und Bäumen nicht ein ganz anderer Beweis der Hoffnung und Lebensfreude als die längste Rebe?
Berlin hat sein Frühlingskleid angelegt. In den Barken und Kirchhöfen find die ersten Blätter hervor gesproßt, faft über Nacht; die Schwalben schießen an der Spree entlang, verschwunden sind die dunklen Anzüge, ver
II. Jahrgang.
80. Sisung vom 18. April, 11 Uhr. Am Tische des Bundesraths von Burchard. Eingegangen ist ein Gefeßentwurf, betreffend Abänderung des Bollvereinigungs- Vertrages vom 8. Juli 1867.
Das Haus fezt die zweite Berathung der 8olltarif. novelle fort. Bunächst wird ein Antrag Ra de auf Ere mäßigung des Kaffee olles von 40 auf 35 M. für rohen, und von 50 auf 42 M. für gebrannten Kaffee ohne Debatte abgelehnt.
Für 1ohen Kala o will die Vorlage den alten Boll von 35 M. beibehalten, für gebrannten von 35 auf 45 M. und für Rataomaffe, Chokolade ac. von 60 auf 80 M. erhöhen.
Abg. v. Frandenstein beantragt Einschaltung folgender Bestimmung: Der Bundesrath ift befugt, bei der Ausfuhr von Konfituren, Buderwert und Rataopiäparaten einen Antheil von höchftens 80 pSt. desjenigen Soll und Steuerbetrages, welcher auf dem zu diesen Waarenariifeln verwendeten Roh tatao und Buder ruht, zurüdjuvergüten.
Abg. Lipte berichtet über Betitionen von Chokoladenfabrikanten, welche eine Ermäßigung des Kakao olls, event. aber beim Export von Chokolade die Stüdvergütung des von ihnen für Statao und Bucker gezahlten Bolls verlangen. Die Petitions tommiffion beantragt Verweisung der Tarifpofition sowie der Betitionen an die Bolltariftommiffion.
Abg. Nobbe spricht fich wesentlich im Sinne der Betenten aus und verlangt zur Hebung des deutschen Chokolade- Exports Die Einführung eines Rüdvergütungssystems, wie es in anderen Staaten bereits mit Erfolg besteht.
Kommissar Geh. Rath Kraut: Die Petionen find auch an den Bundesrath gelangt, welcher fie an den Reichstanzer zur Untersuchung der Frage abgegeben hat, ob und wie ein folches Rüdvergütungssystem eingeführt werden könne. Die Ermittelungen darüber sind aber noch nicht abgeschlossen, so daß ich heute noch feine weitere Erklärung wegen der Stellung der Regierung abgeben kann.
Abg. Meyer( alle) unterstüßt den Antrag der Petitions tommiffion.
Es wird bemgemäß beschlossen und auch der Antrag Frandens stein der Bollkommisston überwiesen.
Es folgen Anträge der freien Vereinigung auf Erhöhung des Eingangszolles für Delikatessen von 100 auf 150 Mt. pro 100 Kilogramm Kapiar, von 24 auf 100 Mt. pro 100 Rilogramm Austern, Hummern und Schildkröten. Abg. D. Schalsch a befürwortet beide Bollerhöhungen. Kaviar tönne eine Verfteuerung um 7 pCt. vom Werth sehr wohl vertragen, und das Haus tritt dieser Meinung bei. In Bezug auf Auſtern und Hummern geht es aber nicht so weit wie der Antrag der freien Vereinigung, sondern begnügt sich mit einer Bollerhöhung von 24 auf 50 Mt., wie der Abgeordnete Kalle vorschlägi, nachdem Stichter und Ridert vor der Schädigung der Reichseinnahmen durch Verminderung des Imports in Folge au boch gegriffener Bollfäße gewarnt und der Kommiffar Geb. Nath Schraut fich, wie folgt, ge äußert hat:„ Es handelt sich hier in der Hauptsache um reine Finanzzölle, und es ist wohl zuzugeben, daß bei Kaviar die Bollerhöhung den Einnahmebetrag recht beträchlich erhöhen und einen Rückgang des Konsums taum herbeiführen wird, da Der jetzt vorgeschlagene Boll nur 16 pCt. des Werthes dieses Lugusartikels beträgt. Für Auſtern aber ist er so hoch, daß Das bisherige Bollerträgniß faum zu erhalten sein, in feinem Falle beträchtlich steigen wird. Er beträgt nämlich 66 pCt. vom Werth, trifft also, wenn meine Berechnung nicht täuscht, das Dußend Austern mit 1 M. Boll; es ist das nach meiner Empfindung ein sehr hoher Betrag. Eine Erhöhung verträgt der bisherige Aufternzoll von 24 M. unbedingt, aber eine Er höhung bis auf 100 W., über deren Wirkung es noch an jeder Erfahrung fehlt, möchte doch etwas bedenklich sein.
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Dieser Anregung tommt der Antrag Kalle( 50 M) ent gegen und das Haus tritt ihm bei.
Es folgt die Pofition 33: Steine und Steinwaa ren. In der Berathung wird der Boll für Schiefer zunächst ausgeschieden.
bannt ist Mantel und Pelz, hell und freundlich prangen die Frühlingskostüme, und der leuchtende, ziersiche Sonnen schirm ist mehr zur Frühlingshuldigung als wie zum Schuße da.
Milde und lau werden nun anch die Abende, und wenn der Sonnenball im Westen fintt, bann pilgern tau sende und abertausende von Arbeitsbeladenen zu den Thoren hinaus und ihre Augen leuchten auf, wenn sie allüberall den Spuren des Frühlings begegnen, und von den Herzen thaut das brüdende Gefühl der Stubenluft hinweg, fröhlichere Gebanken treten unwiütürlich an die Stelle der forgenschweren, leichter wird der Gang wirklich Frühling.
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es ist eben
Und Jedermann freut sich bessen. Der Jüngling, der noch die erste Liebe als Bahnweh im Herzen spürt, der Greis, über deffen tablen Scheitel so mancher Sturm bahin Brief von seinem Schatz in der Tasche und mit etwas de braufte, der Handwerksbursche, der nun wieder mit einem fekten Stiefeln fröhlich die Lande durchstreift, der Bank birektor, der bei dem letzten Fallen der Rufsen kaum das
nadte Gehalt rettete, der Böse wie der Gute, sie alle freuen fich und Jedem gefällt der Frühling.
Wie lange wird es bauern, und die Zeit der Landparthien mit und ohne Kremser ist da, für viele Leute eine Seit der Luft, für manchen armen Teufel eine Beit bitterer Entsagung. Ja, der Mensch kann noch so dürftig sein, wenn er nur immer zehn Mart in der Tasche hätte, so ließe sich das harte 2008 jebenfalls noch mit etwas mehr Geduld ertragen.
Projettirtes Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 19. bis 26. April 1885. Jm Opernhause. Sonntag, den 19.: Die Walküre( Herr Niemann); Montag, den 20.: Norma; Donnerstag, den 23.: Mignon( Fr. Minnie Haut a. G.); Freitag, den 24.: Flick und Flock; Sonnabend, den 25.: Der Trompeter von Sättingen; Sonntag, den 26.: Guryanthe. Im Schauspielhause. Sonntag, den 19. Viel Lärmen um Nichts; Montag, den 20.: Emilia Balotti; Dienstag, den 21., auf Begehren: Durchs Dhe, Dret Frauen und feine; Mittwoch, den 22.: Christoph tarlow; Donnerstag, den 23.: Die Grille; Freitag, den 24.: Ein Luftspiel; Sonntag, den 26.: Die Geier- Wally.