Nach der Vorlage sollen a) robe oder blos bebauene Steine zollfrei sein, b) Mühlsteine ac. 0,25 M., gefägte Blöde, c) grobe Steinmezarbeiten mit Ausnahme deren aus Alabaster oder Marmor 1 M. Boll bezahlen. In einer Anmerkung ist gesagt, baß grobe Steinmegarbeiten 2c. seewärts eingehend zollfrei sein sollen.
Abg. Trimborn will auch die aus Belgien eingehenden groben Steinmezwaaren vom Boll befreien und den sogenann ten belgischen Granit( écossines, petit granit) nicht zum Marmor nach Pofition e rechnen.
Die Abgg. Münch und Eysoldt wollen alle unter a- e aufgeführten Gegenstände zollfrei laffen.
Die Anträge Münch und Eysoldt werden abgelehnt. Für Dachschiefer, robe Schieferplatten und rohe Tafelschiefer enthält die Regierungvorlage einen Boll von 1 M.
Der Abg. v. Gagern beantragt für rohen Tafelschiefer 0,50 M., für Dachschiefer und rohe Schieferplatten 2 M. Boll. Diesen letteren Boll will Abg. Graf Stolberg auf 1,50 M. berabſeßen.
Abg. Baumbach beantragt für rohen Tafelschiefer einen Boll von 0,25 und für Dachschiefer seewärts eingehend einen Boll von 0,50 M.
Abg. Gebbard will nicht bloß den seewärts, sondern auch den von den Bollausschlußgebieten an der Elbe und Weser eingehenden Schiefer mit 0,50 Mt. verzollen.
Abg. Münch will folgende Busäße einführen für Dachschiefer und Schieferplatten 0,50 M., für rohen Tafelschiefer 0,25 M für gespaltene und geschnittene Blatten( für welche Der Boll nach der Regierungsvorlage 3 M. beträgt) 1 M.
Abg. Frhr. v. Gagern bittet für den Dachschiefer um einen Zoll von 2 M.
Abg. Baumbach: Es ist richtig, den Tafelschiefer be sonders zu behandeln, denn die Tafelschieferindustrie ist in der traurigsten Lage, weil sie als Hausindustrie betrieben wird. Es ist uurichtig, daß Tafelschiefer in Deutschland nicht vor tommt. Bis vor kurzem wurde in Thüringen sehr viel probuzirt, allerdings ist jetzt die Produktion zurückgegangen, fie hat sich nach Cberfranten bingezogen, weil die Thüringer es vorziehen, ihren Schiefer nach englischem Muster als DachSchiefer zu schabloniren. Beachtenswerth ist, daß in den Mo tiven nur preußische Verhältnisse berücksichtigt werden, während doch Meiningen allein mehr als Preußen produzirt. Der Fachmann, der Reisen gemacht hat, um sich über die Schiefer industrie zu instruiren, ist wohl nicht nach Thüringen gelangt, sonst würde er den Schuß der Industrie nicht empfohlen haben. Wozu soll übrigens der Boll, der englische Schiefer ift ja jeßt schon theurer, als der beste deutsche Schiefer. Der Absas deffelben ist auch ein so guter, daß die Schieferproduzenten nicht alle Auftrage ausführen tönnen. Es wird fich ja bei der Abstimmung zeigen, auf welcher Seite die Intereffen des Großtapitals, die Intereffen einiger Schieferbefizer wahrgenommeu werden; auf unserer Seite gewiß nicht.
Staatssekretär v. Burchard: Es kann nicht bestritten werden, daß in Deutschland ein großes Material in den Schiefergruben vorhanden ist, daß eine sehr wesentliche Steige rung des Schieferbruches erreicht werden fann, wenn es gelingt, die überlegene Konkurrenz des Auslandes etwas einzudämmen. Diese Erwägungen führten 1879 dazu, den Boll von 50 Pf. anzunehmen, und die Hoffnung, dadurch den fremden Schiefer zurückzubalten und den deutschen Schieferbruch zu stärken, sch'en zuerst sich auch wirklich anbahnen zu wollen. Die Einfuhr fant von 1879 auf 1880 um die Hälfte; fte bat fich indeß seit 1881 wieder wesentlich gefteigert, und der Boll von 50 Bf. hat Demnach seiner Aufgabe nicht genügt. Um nun den zahlreichen Petitionen namentlich aus der Rhein - und Moselgegend zu entsprechen, hat die Regierung eine Erhöhung des Bolles in Vorschlag gebracht, amar nicht auf 3 Mt. oder gar noch mehr, sondern nur auf 1 Mt. Nach der Anschauung der verbündeten Regierungen bandelt es sich hier um einen Boll, der in erster Linie unsern Arbeitern zu Gute tommt; und es ist ja überhaupt eine der ersten Aufgaben guter Finanzpolitit, dafür zu sorgen, die Arbeitserträge dem Inlande zuzuführen. Die Einwendungen des Vorredners gegen den vorgeschlagenen Boll fann ich, namentlich was die Möglichkeit der Spekulation angeht, als begründet nicht anertennen. Der Antrag von Gagern sett eine Unterscheidung voraus, die praktisch nicht durchführbar sein wird; besonders aber bitte ich, den Antrag Gebhard abzulehnen. Eher wäre es möglich, auf den von dem Abg. Grafen Stolberg beantragten Boll von 1,50 M. einzugehen, wenn die beantragte differenzielle Behandlung fallen gelaffen würde.
Abg. Sabor( So.): Die Schieferinteressenten haben ganz verschiedenartige Forderungen erhoben; der Verband deutscher Schiefergewerbe verlangt 3 M., die Grubenbefizer der Eifel und die in Nassau find schon etwas weniger bescheiden und verlangen über 3-6 M, fagen aber gleichzeitig vorher, daß auch damit der Noth nicht abgeholfen sein werde. Die Inter effenten wiffen also selber gar nicht, wie weit sie gehen sollen, um den Bollschuß zu erhalten, deffen fte nach ibrer Meinung bedürfen. Ste beben ferner hervor, daß der Schieferbedarf für Deutschland vollauf im Imlande zu decken sei. Dem gegenüber verweise ich auf das ausführliche Gutachten der sächsischen Dachdecker, welches genau nachweist, daß wir nicht genügend deutschen Dachschiefer baben; ingleichen fübren die Dach dede meister von Elberfeld - Barmen den Beweis, daß die deutschen Schiefergruben nicht in der Lage find, den Bedarf bei einer auch nur annähernd guten Bausaison zu deden. Dem theini schen Schiefer hat sich jetzt lediglich aus Spekulationsintereffe Das Großlapital zugewendet, so Baron Elanger und mehrere tapitalfräftige Banten. Die theinischen Gruben rentiren fich einfach deshalb nicht, weil nicht genug gutes Material vor handen ist; was man an gutem Material gewinnt, wird auch leicht verkauft. Sicherlich wird sich nach der Bollerhöhung für den Augenblick das Geschäft heben, weil derselben zahlreiche Gründerunternehmungen auf dem Fuße folgen werden. In ben Petitionen für den höheren Schieferzoll finden fich zchl. reiche unrichtige Behauptungen; auch babe ich unter den Unter zeichnern einen Herrn Ortenbach entdeckt, der nach meinen Informationen weder Schiefergrubenbefizer noch Schieferdecker meister, sondern Agent ist. Gewiß wollen auch wir das Wohl des Landes, wie in anderen Fragen so auch hier, entscheiden laffen, aber ein Recht auf Rente für die Schiefergrubenbefizer tönnen wir nicht anerkennen. Und wenn Sie das Recht auf Arbeit in diese Frage bineinziehen, so werden Sie mich das burch nicht verleden, Ihnen jezt noch eine Vorlesung über Dieses Kapitel za halten.( Heiterkeit.) Ich werde mich mit meinen Freunden gegen jede Bollerhöhung aussprechen.
Abg. Lieber: Der Herr Vorredner hat geglaubt, die Begründung der Bollerhöhung mit der Fürsorge für die in der Schieferindustrie beschäftigten Arbeiter damit entkräften zu tönnen, daß er den 5000 Schieferbauarbeitern die 15000 Dach beder entgegenstellte, die durch die Bollerhöhung geschädigt würden. Ständen in der That die Interessen dieser beiden Arbeitergruppen einander so diametral gegenüber, wie der Herr behauptet hat, so wäre sein Argument schlagend gewesen. Aber das ist nicht der Fall. Der Schieferkonsum wird nicht vers mindert, und somit auch dem Dachbedergewerbe fein Abbruch gethan werden. Wenn hierüber noch ein Zweifel bestehen kann, so ist derselbe beboben, nachdem im Interesse Norddeutschlands bestimmt ist, daß für den feewärts eingebenden Schiefer ber bisherige Bollsaß nicht verändert werden soll. Ein anderer Einwand, der gegen die Bollerhöhung von den Herren Sabor und Baumbach geltend gemacht ist, ist der, daß die Erhöhung nicht den Arbeitern, sondern lediglich dem Großfapital zu Gute tommen werde. Es ist gesagt, daß durch dieselbe illegitime Gründungen würden begünstigt werden. Herr Baums bach hat es für angezeigt gehalten, auf die Vorgänge hinzu weijen, welche 1882 von dem damaligen Abg. Barth mit
einem Aufwand fittlicher Entrüstung vorgetragen find. Ich habe dieselben auch verurtheilt, und der Mann, auf den fich diefelben bezogen, bat seine Strafe gefunden: er ist seit fünf Wochen in Untersuchungshaft. Aber wohin sollen wir kommen, wenn derartige Schwindeleien gegen legitime Bestrebungen geltend gemacht werden? Soll ich Ihnen( links) etwa aus ben schlimmen Gründerjahren Männer nennen, die zu Ihren politischen Freunden zählten?( Broße Unruhe links: Abg. politischen Freunden zählten?( Große Unruhe links: Abg. Richter: Nennen Sie doch Namen!) Ich meine Männer außerhalb dieses Hauses, die Ihrer politischen Richtung angehören. Das wäre ein verwerfliches Verfahren. Diese Männer fönnen wir ihrer Schande überlassen, aber wir dürfen aus folchen Vorgängen nichts für oder wider eine Sache folgern. Wenn aber auch ganz abgesehen von illegitimen Gründungen gefagt ist, daß die Erhöhung des Schieferzolls ein inforrettes Geschäftsgebahren begünstigen werde, so muß ich sagen: die Möglichkeit einer Ausnuzung dieser Zollerhöhung ist bei feinem Boll weniger vorhanden als beim Schieferzoll. Eine Spekulation in Schiefer ist das denkbar Unmöglichste. Herr Gagern hat bereits hervorgehoben, daß für und wie für die verbündeten Regierungen es fich bei dem Schieferzoll ausschließlich handelt um die Fürsorge für diese Industrie und für die Arbeiter in der felben.( Lachen links.) Wir find der Meinung, daß mit dem Schuß des rheinisch westfälischen Schiefergewerbes Hand in Hand geben muß ein Schuß des norddeutschen Schieferkon fums. Wir stimmen deshalb dem Antrage zu, daß der Zoll für den seewärts eingehenden Schiefer nicht erhöht wird. Die Konsequenz dieser Bestimmung muß dann aber auch sein, daß Der Boll für den anderen Schiefer auf 1,50 M. festgesezt wird. Auch Herr v. Burchard hat das als selbstverständlich bezeichnet. Ich bitte Sie nochmals, diesen Bolsas im Interesse der Schieferbauarbeiter anzunehmen. Besondere Verwunderung Besondere Verwunderung hat es bei mir erregt, daß Arm in Arm mit Herrn Baumbach ein Mitglied jener Partei, die für sich die Fürsorge für die Arbeiter gewiffermaßen als ein Privileg geltend macht, gegangen ift.( Beifall im Zentrum.)
Don
Abg. Graf Udo Stolberg: Beim Schieferzoll tommen sehr verschiedene Interessen in Betracht; deshalb empfiehlt fich die differenzielle Behandlung der Frage, so wie unsere Anträge dies vorschlagen, um die Gegensäße. die zwischen den Intereffen der einzelnen Landestheile bestehen, auszusöhnen. Abg. Gebhard: Bollausschlußgebiete find nicht bloß Bremen und Hamburg , sondern auch Altona , Geestemünde und Barel , die hauptsächlich für die Einfuhr von Schiefer in Be tracht fommen. Wollte man sie nicht berücksichtigen, so würde ihre Schifffahrt erheblich geschädigt werden. Es handelt sich garnicht um spezielle Intereffen des Hinterlandes, welches die Waare möglichst billig erhalten will.
Staatssekretär v. Burchard: Das Hinterland hat aller dings fein Interesse daran, ob es seinen Schiefer über Ham burg und Bremen oder über andere Häfen bezieht. Infofern aber Hamburg und Bremen bestrebt sind, möglichst viel Waare in ihr Bollanschlußgebiet zu ziehen, liegt dennoch ein besonderes Intereffe der Hansestädte vor.
Damit schließt die Diskussion.
Abg. Baumbach( persönlich): Durch den Schluß der Debatte bin ich verhindert, auf die Rede des Abg. Lieber zu antworten. Wenn er angedeutet hat, daß er aus meiner Partei eine Reihe von Leuten lenne, die sich an den schwindelhaften Gründungen betheiligt hätten, so muß ich solche allgemeine, unbegründete Anschuldigungen entschieden zurückweisen.
Abg. Lieber erklärt sich bereit, dem Abg. Baumbach bis zur dritten Lesung die bezüglichen Gründungsprospekte zur Ber fügung zu stellen.
In der Abstimmung werden folgende Bollsäge beschlossen: für Dachschiefer und robe Schieferplatten dem Antrage des Grafen Stolberg gemäß 1,50 M.; die Annahme dieses Bolles erfolgt in namentlicher Abstimmung mit 128 gegen 95 Stimmen; mit der Mehrheit der Deutschtonservativen, der Reichspartei und des Zentrums stimmen die nationallibe ralen Abgg. Buderus, v. Cuny Pfähler; für Dach schiefer und robe Schiefer platten, fee wärts einehend, 0,50; die Ausdehnung dieser Vergünstigung auf die Bollaus schlußgebiete wird abgelehnt. Für rohe Tafelfiefer bleibt es bei dem bisherigen Bollfag von 0,50 M.
Es folgt nunmehr die Position d.„ Geschnittene Blatten aus Steinen aller Art 3 M., Platten von mehr als 16 38tm. Stätte werden als Blöde behandelt". Abg. Münch will den Boll auf 1 M. herabseßen, Abg. Detter erst die Platten von mehr als 25 8tm. Stärke als Blöcke bebandelt wiffen.
Die Regierungsvorlage gelangt nach kurzer Debatte zur Annahme.
Dhne Debatte wird die Pofition e ,,, Edelsteine, auch nachgeahmte 2c., Perlen und Waaren daraus, 60 M." ange
nommen.
Die Bofttion f Andere Waaren aus Steinen mit Aus nahme der Statuen und der Waaren aus Edelstein und Lava", wird ebenfalls nach der Regierungsvorlage ange
nommen.
Um 44 Uhr wird die weitere Berathung auf Montag 12 Uhr vertagt.
Lokales.
trauen
Bon thre der Beft
von dem hatte, ba Gerlach Geschäft
ähnlicher Diebin
Schwebt
fuchungs
Ein v. Je. in eignete,
eine An
Berband jener Na boch bele und hatt pafftren, dem die befindlich
einzuschla
Verlegun
Angellag gemacht.
gende Auskunft erhalten:„ Für den dritten Dstertag verfolgt, mittag um 5 Uhr waren schon seit mehreren Wochen Trauungen bestellt, deren Vollziehung durch Pfarrer anstatt durch einen seiner Amtsbrüder ausdrücklich gewi worden war. Am Tage der Trauung erschien des Vormi eine Verwandte der einen der beiden Bräute mit der Am daß die Trauung wegen eingetretener Erkrankung der B nicht stattfinden könne. Dabei nannte die Bestellerin dem Namen der anderen, in derselben Stunde zu Braut sehr ähnlichen Namen und Pfarrer Kraft verftand fte damit die erkrankte Braut bezeichnete. Dies ist sein feben gewesen. Er glaubte also, die in Wirklichkeit erf Braut bei der Trauung vor fich zu haben, während Trauung der anderen Braut vollzog. Es ist richtig, daj große Bersammlung von Leuten in der Kirche zugegen wa feit 3 Uhr Nachm. von einem der Amtsbrüder eine Anza Trauungen vollzogen worden war, glaubte Pfarrer Kraft die Anwesenden, die nicht zu den nächsten Trauzeugen gegeftern v schon den vorangegangenen Trauungen beigewohnt hatten erfrankte Braut, die er vor fich zu haben glaubte, hat 6jähriges Kind, das am Altar zu ſegnen und dem Bat gleich dem Bräutigam) besonders ans Herz zu legen, Pfarrer ausdrücklich gebeten hatte. Dies geschah. In tracht des Umstandes, da der Pfarrer zahlreiche Leute wesend sah, sprach er, um feinen Anlaß zu Gerede zu so letse, als er es sonst nicht zu thun pflegt, so daß di im Altarraume figenden Leute die Traurede nicht stehen vermochten. Als der Irrthum aufgeklärt waans Arar er fofort am Altar erklärt, daß eine Verwechselung in mehrerer Aeußerungen in der Traurede obgewaltet habe, anwesenden Berwandten und Bekannten des getrauten paares auch gehört haben. Unwahr ist 1) das der Pfarr gesagt hätte, daß er schmerzlich den 6jährigen Knabe Zeugen des früheren Umgangs, der Brautleute vermi Er hat, dem Wunsch der Braut gemäß, den Knaben besonderen Liebe und Fürsorge des Vaters empfohlen er bemerkte, daß er geglaubt hätte, der Knabe anwesend sein. 2) Unwahr ist, daß Pfarrer Kraft ehrlichen Namen des Kindes irgend etwas gefagt 3) daß die Braut einer Ohnmacht nahe, der Vater der im Begriff gewesen sei, aufzuspringen, daß alle von gelähmt, feines Wortes fähig gewesen seien. Die B felbst drückten dem Pfarrer nach der Trauung die Han ebenso zeigte sich der Vater der Braut durchaus fr 4) Unwahr ist, daß Pfarrer Kraft von einer erbaulid tion" gefprochen hätte." Hierzu bemerkt die Boff. St Diefer labyrinthischen Darstellung zur Erklärung des deffen Herr Prediger Kraft fich schuldig gemacht hat, wir uns schwer zurecht zu finden. Wenn die eine wegen Erkrankung der Braut nicht stattfinden konnte stehen wir nicht, wie es dann möglich war, daß her Kraft gleichwohl die erkrankte Braut vor fich zu haben fonnte. Aber gleichviel! Die Verwechselung wird zug 3wei Punkte bedürfen noch der Aufklärung und gung. Die erti ankte Braut, die Herr Prediger fich zu haben glaubte, hatte ein 6jähriges Kind und Pfarrer ausdrücklich gebeten haben, das Kind am segnen und dem Vater( zugleich dem Bräutigam) ans berz zu legen. Sollte die Braut wirklich aus triebe dem Prebiger Kraft die Bitte ausgesprochen hab Kirche vor den versammelten Kirchenbesuchern diese B in seine Traurebe mit hineinzuziehen? Sollte der dem Vater das Alles nicht privatim und vielleicht and her haben legen können? Weiter wird
"
S
N. Pr. 8tg." behauptet, die verwechselten Brautleute nach der Trauung dem Pfarrer die Hand gedrückt und zeigt. Das der N. Pr. 8tg." zu glauben, wird uns hätte fich der Vater der Braut durchaus freund laub, schwer. Aber wir wollen von der Bes des Falles absehen; er forbert zu einer allg Betrachtung heraus. Der zelotische Eifer unser doren Geistlichkeit hält doren Geistlichkeit hält sich für berufen und tet, bei Gelegenheit von Taufen und Trauungen we Fehltritte öffentlich in der Kirche mit den betreffende in das Gericht zu gehen. Der Geistliche hat, wenn viel Gelegenheit auf Herz und Gemüth feiner Gemei börigen einzuwirken; er hat z. B. bei Trauungen Gelegenheit, schon vorher dem Brautpaare ins He rischen Werkes bilden zu laffen. Unsere orthodoxe und die Traurede den harmonischen Abschluß feines braucht so gern das Bild vom Finger Gottes. Solltes dieser Verwechselung, die zum öffentlichen ergernis ift, nicht auch den Finger Gottes erkennen tönnen, ba Gott wohlgefälliges Werk ist, vor dem Altar mehr bet und eifernde Priester als der Priester der Versöhnli
Der Liebe zu sein?
Belf
N. Ein schwerer Unglücksfall trug fich gefte mittag in dem Eisenwaarengeschäft von Ravené, Re straße 16, zu. Ein dort beschäftigter Arbeiter, Name hatte in einem Lagerraume das Unglüd, von einem zweiten Etage befindlichen Gerüst herabzuftürzen und artige Verlegungen zuzuziehen, daß es ibm unmö fich selbst zu erheben. Der Verunglückte, der nac eines hinzugerufenen Arztes neben einem Armbruch Bruch der Wirbelsäule davongetragen, mußte mittelt wagens nach der tönigl. Charitee geschafft werden.
b. Die Leipzigerstraße ist jetzt die bevorzugteste Geschäfts ftraße Berlins . Selbst der Befiger des vornehmen Privat hauses Nr. 1 hat sich entschlossen, Läden auszubrechen. Und noch ist das alte Haus an der Ede der Wilhelmsstraße nicht noch ist das alte Haus an der Ede der Wilhelmsstraße nicht abgeriffen, so find auch schon sämmtliche Läden in dem fünfti waif ihn nach einigem Kampf zu Boden und trot
gen Neubau vermiethet.
b. Der Ansturm der Zünftler wird selbst der Regierung zu viel. Eine Versammlung der Berliner Innungs- Vorstände batte jüngst beschloffen, auf eine gefeßliche Einführung der Be fäbigungs- Nachweises zum Betriebe eines Gewerbes zu bringen. Die Reichsregierung bezeigt aber keine Luft, auf diesen Rück
g. Ein Att empörender Rohheit spielte fi hardiner sprang spielend auf einen gleichstarten fremden früh in der Königgrägerstraße ab. Ein großer hellgelb
mädchen her. flegesbewußt hinter das in einen Laden getreten Als das Mädchen nach geraumer
Laden verließ, trat ein fein gekleideter Herr auf das
zu und bedeutete ihr, falls fie ihren und nicht an nähme, daß er das Thier tootstechen würde. Dieser fein Gewicht beilegend, ging das Mädchen weiter
schritt einzugehen. Mit dem Vorrecht des Haltens von Lehr folgte ihr aber auf dem Fuße und nedte ben bun lingen für die Mitglieder bewährter Innungen sei billigen Stöße und Schläge mit dem Stock. Der Hund, fli Aus Wiesbaden , 15. April abzuwehren. Diesen Augenblick hatte der Herr erwa
Anforderungen völlig Genüge geschehen. Schweninger's Pläne.
ſchreibt man der Münchener
bat fich gestern zum Besuch mehrerer Patienten hier aufgehalten und unter Bezugnahme auf die neuerdings in die Deffentlich
20
Mit lautem Aufschrei brach das schwer getroffene fammen. ſammen. Der herbeigerufene Dirigent der Hausi feit gedrungenen Nachrichten über einen setterseits beabsichtig. Thierarzt Heinrich, Friedrichstraße 232, fand eine leben ten Aufenthaltswechsel einem ihm befreundeten hiesigen Arzte liche Verlegung vor, welche sehr wohl den Tod be
erklärt, daß er nicht baran dente, die Reichshauptstadt zu ver laffen, und hoffe, noch recht lange seine Dienste dem Fürsten Bismard in deffen nächster Nähe widmen zu fönnen. Richtig set freilich, daß ihm von verschiedenen Seiten Offerten gemacht
allg
zur Folge haben kann. Der Thäter hatte in der a Aufregung das Weite gesucht, soll aber inzwischen
sein.
worden seien, welche ihn zu bewegen suchten, seinen Wohnfts Person der Frau H., die bereits mehrfach vorbeftraft a. Eine gefährliche Ladendiebin ift vorgefter genommen worden. Die H. hatte schon seit langer
Be
Heilanstalt nach seinem System an übernehmen. Hierzu gehöre Schuhreparaturen bei dem Schuhmachermeister B. in Einzelheiten er bestätigte. Da es für ihn zeitraubend sei, seine nach Charlottenburg verzogen war und sein Schubgel auch das bereits erwähnte braunfelser Projekt, dessen bekannte validenstraße anfertigen lassen, und als B. vor einig
in Deutschland vielfach zerstreut lebenden Patienten zu besuchen beabsichtige er in der That, an mehreren Buntten berartige Sanatorien zu errichten, sanitäre Bentralftellen, die
als treue Kundin auch dahin, weil fie angeblich von unter seiner Oberleitung die von ihm angewandte Methode zur H. erhandelte ein Paar Schuhe und ersuchte den B tien feien unter anderen Wiesbaden , Homburg vor der Höhe zu beseitigen, zu welchem Swede fich B. nach feiner
Ausübung bringen follen Bur Errichtung derartiger Sanato
-
Der Leibarst des
ten Vorhaben dann näher zu treten.
begab, die S. in dem Laden allein zurüdlaffend.
nugte nun ihr Alleinsein daju, fich vier Baar
284
Dir
Herr
geben, gedenkt jedoch Ende dieses Monats zu mehrtägigem ein Paar Damenstiefel und awet linke Herrenstiefe Aufenthalte wieder hierher zurückzukehren und dem erwähne eignen und diese Schuhwaaren theils in ihren Handlo einem vor dem Eingange des Ladens beschäftigten gang, der sich in der Bionskirche bei einer durch den Prediger maler beobachtet, und als fte fich mit den geftoblen
Die N. Pr. 3tg." schreibt, fe habe sich nach dem Vor
Bef
Kraft vollzogenen Trauung zugetragen hat, erkundigt und fol- I entfernte, wurde fte auf seine Veranlaffung von dem&
Der betre Bustande Uebrigen Anbringu hof war flagte die gen müffe auf eine P. 9 feit Eifin
besondere
Gründeri
ausgehen
wohl nur rische R
Wagen
folche St Sterbliche bringen, Insbeson nischen
in rasend tindergese der Ren Schrecken
in den S Der Lothr meilenwet ehemalig wegen fal fammer
den Neit Iteferte de
fich der 6 Steinkohl bagener C mit dem 1 gespannter wegen de fonnte, w
der Schee beide Bein wurde. D
lager zur Verlegten anzubieten dem leicht gönnte. geben mi Der Geric gegen den
nur 1 Wo Ein Wahlen Beleidigun Kandidat Reichenbac Volkszeitur dakteur D bestand if Der Schi ein Leitar Schleften", Kreise Rei Der Konfer unterzogen Lautet mör Ende. Di intatt aus
Bahl noch pierzehn W
Der Major anderen B
ten
Mitt
tann bet
Die Kon müthigung nicht imm Prinz Ca Kühn fich unftttlich".
dies Bild
Bündniß
Egoismus demokrat Gegner ve erzählt uns
Geld ift
fozialdemok Parteien Herr Brin im Reichst unterstützen meister Kü Anhänger Safenclever Wahlverein
beweisen, u
aber auf d meifter Kü Artikel bele Sozialdemo
so mag die
wir finden fozialdemok mit dem E Sozialdemo