geführt dem Kommissionär Liermann zu gehen und demselben mitzu­n von theilen, daß auch noch eine Röchin gebraucht würde und er ädigung eine solche für dieselbe Herrschaft besorgen möge. Das Mäd f Roeschen fam diesem Auftrage auch nach, und nachdem es denselben fremder ausgerichtet und auch noch seiner Freude Ausdruck gegeben, daß 0 es so schnell bei einer Herrschaft, die ihm so gut gefalle, einen Blaz erhalten, wurde ihm plöglich auf dem Bureau des Herrn Liermann erklärt, daß es noch etwas unterschreiben müffe. Es erhielt einen Schein vorgelegt und als unerfahre Izöll nes Ding aus der Provins folgte es auch der Weisung, den eife Bafelben zu unterschreiben, ohne sich vorher zu überzeugen, welchen orden, Inhalts derselbe war. Wer beschreibt aber den Schrecken des Mädchens, als ibm, nachdem es unterschrieben, der Bescheid zu ommil Theil wurde: So, nun haben Sie 20 m. zu bezahlen!" ie Erled Und so war es! Der Schein, den das Mädchen soeben, ohne Seffion Kenntniß von dem Inhalt genommen zu haben, unterschrieben Sonntag hatte, lautete nämlich wörtlich: 3wanzig Matt zahle ich an I der Herrn A. Liermann, Jägerstr. 72, L., obne jede weitere Ein On der rede als Provision für die mir vermittelte Stellung und zwar am 1. April 1885, welches ich hiermit bescheinige. Berlin , den 26. Februar 1885 Friederike S."- Vergebens fragt man sich, auf Grund welchen Rechtsgeschäftes diese Forderung entstanden set; denn für die Vermittelung der Stelle hatte das Mädchen ja bereits eine Gebühr von 6 M. bezahlt! Allein darauf kam es verwall nicht an; das Mädchen hatte unterschrieben und Herr A. Lier­wie die mann verlangte von dem zufällig noch einmal im Auftrage seiner Herrschaft zu ihm gekommenen Mädchen, die gute Ge Don Wegenheit wabnehmend, noch eine Nachtrags- Brovision von nur 20 M. für Verschaffung einer Stelle von 120 m. jährlichen Lohnes! Busammen also 26 M. ober 4 M. weniger, als der

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en feit ganze Vierteljahreslohn der verschafften Stelle beträgt.

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Bum Glück hatte aber das Mädchen teine 20 m. bei fich, doch erhielt es nun die Weisung, die 20 M. ja pünktlich zu schicken. Als fte das Mädchen nach Hauſe tam, erzählte es, noch ganz erichrocken, selbstverständlich seiner Herrschaft den Vorfall und erhielt von Dieser die Weisung, natürlich nichts zu zahlen, sondern abju dt werd warten, was geschehen würde. Hatte man aber geglaubt, Herr Liermann würde diese, auf so eigenthümliche Weise entstandene Forderung nicht weiter geltend machen, so hatte man fich doch the Mulgeirrt. Um 2 b. M. schon erhielt das Mädchen folgende, und zwar gedruckte Bofilarte: Berlin , Datum des Poststempels. cht jene Sie wollen mich betreffs Ihrer Angelegenheit sofort nach ugend Empfang dieser Karte besuchen. Sollten Sie verhindert sein, Diese gleich au tommen, so bitte um gefällige Nachricht. Hochachtungs­Der Untvoll A. Liermann, Jägerstr. 72, I. Etage links." Man steht, wig ein Herr Liermann hatte es eilig. Als das Mädchen abermals Le 9 Jahre auf Rath seiner Herrschaft diese Postkarte unbeantwortet ließ, achen. erhielt es am 6. d. M. folgenden, mit dem Geschäftsstempel en gelibes Engagements bureau für das In- und Ausland von A. idsablung Liermann, Berlin W. Jägerstr. 72 L, versehenen Brief: Frl. obriefe Friederike St. hier. Da Sie meine Katte unberücksichtigt ge Mart laffen haben, so ersuche ich Sie hiermit den an mich laut find Talon Schuldschein zu zahlenden Betrag von Mart 3panzig" 2c. orden. binnen 48 Stunden an mich einsenden zu wollen, da ich an­bernfalls sofort die Klage gegen Sie einreiche. Ergebenst A. Stuttga Liermann, Jägerstr. 72 1." Man fiebt, Hr. Liermann wird ortrag

naltradht Dringend. Auch diesen Brief ließ das Mädchen auf Anrathen Er während ihrer Herrschaft ohne Antwort, da diese meinte, die Drohung mit

onalfoftim in Franzen

Berlin

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ber Klage meide wohl nur ein Schreckschuß sein. Aber da Tannten fie Herrn Liermann schlecht. Bereits am 15. d. M. erhielt das Mäschen die Klage des Herrn Liermann einge

berlain's

belbändigt, der nicht versäumt hatte, pünktlich nach Ablauf der

Brunditud ichen

48 Stunden dieselbe einzureichen. Wir sind in der That neugierig, wie der Richter in diesem Falle urtheilen wird. Wir find aber auch neugierig, ob nicht noch eine andere Be

Geschdörde, als das königl. Amtsgericht, Abtheilung für Zivilklagen, erbes unteruf Grund des hier wahrheitsgemäß geschilderten Thatbestandes

en Fall ju

Belegenheit nehmen wird, fich mit den Geschäftsmarimen des

Die Miferern Liermann zu beschäftigen. Es ist in der That taum

fid

glaublich, in welcher Weise die armen, unerfahrenen, aus der während Broving hierhergelommenen Dienstboten von Agenten vom Rede wat Schlage des Herrn Liermann ausgenugt werden, und die Be Geschäftsörde hat unseres Erachtens alle Ursache, fich die Geschäfts­ndelt es ührung dieser Agenten recht genau anzusehen; denn nicht ur, daß die Dienstboten ihr Geld verlieren, es liegt

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ibfam erni

olge, folgenbach eine große fittliche Gefahr in dieser Art des alb bieber madefchäftsbetriebes. eine ber vielieber verliert-

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Stolzen

und

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armes

Was soll denn wohl ein Dädchen anfangen, wenn es z. B. den Dienst schnell und wie leicht tann das unter Umständen bon durch die Art des Vorgehens des Herrn Liermann ge und nun um die Bahlung einer so verhältnismäßig

Ausland ehen!

eine Stelle

-

It beaahlent weiß, was es in der Angst seines Herzens beginnen foll? Wie en Summe gedrängt, fremd in der großen Stadt dastehend, tfamilie in einer Stadt wie Berlin auf tausend Wegen naht!

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ewig nicht

Bie leicht hat es da die Verführung, welche sich solchen Mäd

der, wenn das Mädchen auch die Stelle behält, die geforderte umme aber nicht so schnell beschaffen kann, fich aber auch der errschaft, die es faum fennt, nicht anzuvertrauen wagt; wie cht tritt da nicht die Versuchung zur Unehrlichkeit an das be heran! In der That, solch eine Art der Geschäftspraxis Mädchen ein Krebsschaden an unserm öffentlichen Leben, der mit

pflegt, bal

Fichaft, die

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lenau. egend?"

trahlenau, mit seinen Wirthsleuten ein Gespräch an üpfend.

Se nun," antwortete die kleine Fran lächelnd, ich erte es nicht. Man hat in der Häuslichkeit den ganzen Unterfoag zu thun. Im Sommer, nun, ba habe ich nicht allein

iefer Roe Besorgung unserer kleinen Landwirthschaft, sondern Mal, auch zuweilen im Jagdschloß, wenn große Jagbgefell. aft bort eingetroffen, helfen. Da giebt's alle Bände ufehen in biezu thun, und so viele fremde Gefichter zu sehen, daß n 8werg an auf lange Beit genug hat."

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Freilich", sagte Strahlenau, bei einem Wetter, wie niemals n gegenwärtigen, da find fie ganz auf sich allein ange esen, ba tommt wohl Niemand hierher".

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Niemand", bestätigte der Förster, es sei denn der erg, den kein Wetter zurückhält. Ich habe mir schon ben Ropf darüber zerbrochen, was er hier treibt, aber schwöre Ihnen, er ist schlau wie ein Fuchs und versteht Einem auszuweichen. Außer ihm haben wir aber zu uen na len noch einen andern Gaft hier, aber einen sehr un lichen".

der Höhe

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Die Frau schüttelte bei dieser Andeutung ein Frösteln, ob fie ein Schauer überkäme. " Ja, ja, Sir," bestätigte fie, es ist ein un­

"

scharfem Schnitte aus demselben entfernt werden muß, soll er nicht unheilvoll weiter freffen. Pflicht der Preffe aber ist es, durch offene Besprechung solcher Verhältnisse zur Be feitigung solcher Uebel das ihre beizutragen, wo fte es vermag, und diese Pflicht nur wollen wir durch die obige Darstellung erfüllt haben.

Auf dem Ererzierplatz bei Tempelhof trieben seit längerer Beit zwei Strolche in der Weise ihr Wesen, daß ste alleingehenden Frauen mit schamverlegendem Gebahren ent gegentraten und ihnen unzüchtige Anträge machten. Besonders waren es die Frauen der im Train Etablissement arbeitenden Maurer, welche ihren Ehemännern das Mittagessen brachten, die unter ihren Angriffen zu leiden hatten. Dbgleich die Tempelhofer Gendarmen fich wochenlang die Aufgabe gestellt, die Burschen unschädlich zu machen, so glückte es dennoch diesen stets, sobald sie der blanten Helme anfichtig wurden, fich der Verfolgung und der Festnahme zu entziehen. Endlich ist es dem Gendarmen Tänzer durch List gelungen, der Strolche habbaft zu werden. Er ging in Begleitung mehrerer Zivil personen auf das Ererzierfeld und gab sich den Anschein, als ob diese seine Arrestanten seien, und als ob er mit deren Transport vollauf zu thun hätte. Hierdurch getäuscht, glückte es, den Strolchen, nahe zu tommen und fie mit Hilfe der Bi vilpersonen zu verhaften. Beide find bereits von mehreren Frauen relognoszirt und der eine als der Tischler D. in der Schönhauser Allee und der andere als ein Maurer K. aus Reinickendorf zum Untersuchungs- Arrest eingeliefert.

Gerichts- Zeitung.

Zwei streitbare Damen. Das ganze Haus wurde durch ein ungewöhnliches Ereigniß alarmirt; der Jung beliebte Joli, deffen Raffe übrigens ein ewiges wegen seiner notorischen Friebfertigkeit bei Alt und Geheimniß bleiben wird, stürzte in übermäßiger Haft und unter wüthendem Bekläff die Treppe herunter. Erft auf dem Hofe machte das aufgeregte Thier Halt. Dort hatte sich Murr, ein dem Hause zugehöriger Kater, auf den gemauerten Kehrichtbehälter geflüchtet und warf von dieser gesicherten Stellung aus gefrümmten Rüdens grimmige Blide auf den tief unten befindlichen, zottigen Feind, der eine angebratene Kotelette, welche der Kater nicht in Sicherheit zu bringen ver mocht hatte, mit den Zähnen zertheilte und stückweis verschlang. Bald tam weiteres Leben in die Szenerie: eine im meiner lichen Zone scheltende, nur unvollständig bekleidete Frau er schten auf der Bildfläche, welche den blebischen Kater durch einen wohlgezielten Pantoffelwurf zu einer kläglichen Schmerzens­äußerung und zur Wiederaufnahme seiner Flucht nöthigte. Laut freischend, tauchte nunmehr noch eine andere Schöne auf, die für ihren so rücksichtslos mißhandelten Stater Genugthuung forderte. Gar bald erwies fich die Sprache zu arm, den gegen seitigen Gefühlen der Verachtung Ausdruck zu geben; die erzürnten Amazonen geriethen einander in die Haare. Der nun heiß entbrennende Kampf gestaltete fich aber zu einem sehr ungleichen; die Rächerin der Kaße, Frau Amalie Goer. schow, wurde an ihren festgewachsenen Flechten unschwer zu Boden geriffen, während diese ihrer Gegnerin, der verehelichten Bertha Lerche, beim ersten fräftigen Angriff den künstlichen Haarschmud vollständig loslöfte und hierdurch eines wichtigen Vortheils verlustig ging. Die lettere nußte benn auch die ihr günstige Change nach besten Kräften aus und vermochte sich schließlich, unbehelligt von der in halber Betäubung auf dem Rampfplay liegenden Gegnerin, in ihre vier Pfähle zurüdzu atehen. Die Befiegte schlich sich bald darauf erbittert in ihre Wohnung und brachte ihren Unwillen über die erlittene Niederlage dadurch zum Ausdruck, daß fie die krampfhaft feft­gehaltene Haartour unterwegs in winzige Theile zerpflückte und Diese dem Spiel der Winde preisgab.

"

Der gegenseitige Haß dürftete aber noch nach weiterer Genugtbuung; jede der Parteien ließ sich die Besorgung eines Dottoratteftes" angelegen sein und beantragte mit diesem Talisman in der Hand strenge Bestrafung der Wider­facherin. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde dem gemein­schaftlichen Wunsche in der Weise entsprochen, daß Frau Lerche megen vorfäßlicher Körperverlegung, die Gegnerin derselben aber wegen vorsäglicher Sachbeschädigung unter Anklage ge­stellt ward. Hierdurch erwuchs den verfeindeten Schönen außerdem die Unannehmlichkeit, gemeinsam auf der Antiagebant Plaz nehmen zu müssen.

Vors.: Angeklagte Lerche, Sie haben die Schlägerei das burch provozirt, daß Sie zuerst thätlich wurden. Wie fonnten Sie sich nur aus einer geringfügigen Veranlaffung zu so rohen Ausschreitungen hinreißen laffen?- Angeklagte Lerche: Je rinfüjig is jut! Wenn mir eener meine scheene Karmenade, wo ic schweret Jeld vor anjelegt habe, aus de Fanne' rausmaufen derf, denn is et nischt mit den nationalen Jedanken; denn haben unse Mannsleite Anno 70 und 71 de beitschen Fahnen fänglich vor naß über den Rhein jedragen. Jd verlange Schuß von' t Deitsche Reich! Angell. Goerschow: Dunderkiesel; det war in eenen Dden een janzet jeeichtet Mäuleken voll.

-

eben nicht, obwohl fie für eine Bettlerin gehalten wird?"

"

,, Was Sie da fragen, kann Ihnen kein Mensch be­antworten," erwiderte der Unterförster mit einem sehr be­bentlichen Kopfschütteln. Sie erfriert nicht, weil sie sich von Zeit zu Beit an einem Feuer wärmt. Wenn Sie morgen ben Weg nach M'Donuil einschlagen werden, den ich Ihnen zeigen werde, so werbe ich Sie an eine Feuerstelle führen; sie ist von diesem Morgen, und dort hat fie auch ihr Mahl gehalten. Ich sage Ihnen, Sir, sie speist nicht schlecht; woher fie aber Feuer und Speisen erhält, ja, bas weiß man eben nicht. Sie steht mit dem Zenfel im Bunde!"

Ich muß gestehen," fagte Strahlenau, sich an den Förster wendend, daß ich wohl einmal die geheimnißvolle Alte sehen möchte."

,, Das wird Ihnen wohl nicht gelingen," erwiderte der Förster. Sie weiß fich zu versteden, und ihre Spur aufzufinden ist nicht immer leicht; erstens hat sie es vortrefflich heraus, ihre Spur zu mastiren, und zuweilen, so wie gestern, tommt ihr auch das Wetter zu Hilfe, Wind und Schneefall verlöschen gar oft die Spur. Plöß lich taucht fie irgendwo auf, und wird sie gesehen, so hat

Bethesbelicher Gaft! Mein Tom meint nämlich die schwarze fie ftets einen Weg, auf dem sie sich den Bliden schnell

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Also die hält sich zuweilen hier auf?"

Schon seit vielen Jahren," bestätigte Tom, um Jahreszeit. Sie taucht irgendwo auf, ist dann auf e Beit verschwunden, ich vermuthe in irgend einer der höhlen, die früher den Schmugglern zum Aufenthalt tiefer in den Walb hinein und, wie Segal mir er umschleicht fie dann das Schloß. Nach einigen

rig, als in ten. Erst nach einiger Zeit verläßt sie diese Gegend,

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Wie ist es aber möglich," fragte Strahlenau, daß

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Nach meiner Meinung hält sie sich auch in diesen Gegenden nicht mehr auf. Nach der Feuerstelle zu urtheilen, melche ich diesen Morgen fah, hat sie den Weg nach dem Schloffe hin eingeschlagen; wollte man sie suchen, so müßte man fie also nach jener Richtung hin fuchen."

Sie meinen also, daß es unmöglich wäre für Den­jenigen, der von der Schlucht von Glenmore aus ihrer Spur folgte, fie aufzufinden?"

ttige Pferbrau, die wie men sagt, in dürftigen Kleidern einhers lauern."

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fich wochenlang erhalten kann in diesen Gegenden? tommt es, daß sie nicht erfriert oder ver ert, denn so viel man weiß, bettelt fie doch

" Das Wageſtück wird Niemand unternehmen, es sei denn ein Verwegener, welcher seines Lebens überbrüssig ist, denn dort würde mit jedem Schritt der Tod auf ihn Und doch, mein Freund," sagte er zu dem Förster, ,, hat es Jemand, ein Freund von mir, unternommen, der Spur der abenteuerlichen Alten von hier aus zu folgen.

Wenn Se doch Jbre Dühre nich zumachen wollen, denn müssen Se fich an Jraf Moltken verwenden, det der eenen von seine Alexander als Boften vorstellen duht.

Nach diesen Erklärungen zeigten die Angeschuldigten nicht übel Luft, unvermeilt einen neuen Strauß auszufechten; dem zu befürchtenden Aergerniß wurde indeffen dadurch vorgebeugt, daß Frau Goerschon vor dem Zeugentisch Aufstellung nehmen mußte. Nach eindringlichen Ermahnungen entwickelte sich die Verhandlung folgendermaßen:

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Vors.: Angeflagte Leiche, es ist sehr erklärlich, daß Sie über die naschhafte Rage aufgebracht waren. Sie würden sich aber ftcher wegen des erlittenen Schadens mit der Eigenthüme rin des Thieres gütlich geeinigt haben, zumal Sie mit dieser An lettern bis dahin auf freundschaftlichem Fuß lebten. gell. Lerche: Herr Jerichtshof, son Kater is' n Indifidibum, bet gänzlich als Unjeziefer zu äftimieren is un den nationalen Wohlstand retour ringt, indem doch heidzudage in Mause fallen wat janz Jediejenet geleistet wird, die nischt freffen un fich ooch leene Karmenade aus de Fanne zu Jemiethe ziehen. Det eenzig Richttje möchte schon sind, wenn de sämmtlichen Kagen von Polizei mejen in de Banke verſeeft würden. Angell. Goerschow: Nee, jerade de& undetelen, wie Sie eene haben, müssen dodtjeschlagen wer'n, indem die in de Welt zu fänzlich jarnischt nuße sind. Jeder Hund schlingt jut un jerne so ville run det von det Futter' n mächtijet Schwein fett jemacht wer'n fann. Det schlägt aber beit Nationalvermögen fanz fallibarisch zu Buch.

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Vors. Sie dürfen nich mit einander sprechen. Uebrigens handelt es sich hier nicht um Erörterung vollswirthschaftlicher Fragen, sondern nur darum, ob die Angeklagte Lerche zuerst geschlagen hat. Angeklagte Lerche: Die Person red't doch aber vorneweg det Blaue von Himmel' run. Aber natierlich teen Sinn un teen Menschenverstand is in't jeringste janich brin. Mein Hund is doch nu schon janz jewiß' ne andere Kreatur wie die ihre Koße, wo se nich erst Steiern vor abladen derf. Un denn frage id blos, fann son Indifioibum bellen un beißen, wat doch de Hauptsache von weien Spitzbuben un Mörder is? Angeklagte Goerichom: Nu sebe ich doch aber, bet jerade durch de Hundetelen der Volkswohlstand verrujenirt wird. Heitzudige detf fich der Mensch von wejen de Baja bunden nich erst iroße Röters balten, dafor jiebt et pickfeine Schlösser un Dhüren mit Eisenbeschlag, wo feener' rinfann. Wo will det hin, wenn leener de nationale Arbeet' n paar Froschen verdienen lassen will?

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Borfizender zu der Angeklagtten Goerschow: Wenn Sie noch einmal ohne Erlaubniß das Wort nehmen, so laffe ich Sie zur Thür hinausbringen.( Bu der anderen Angeklagten): Antworten Sie furz, wollen Sie einräumen, auf die Mitange flagte zuerst eingeschlagen zu haben? Angeklagte Lerche: Na, Herr Jerichtshof, die Berson is doch' n bisten sehre deit lich schwach in' n Kopp. Nu möchte fich feener feenen fleenen Hund mehr halten un neie Schlösser machen laffen, man bloß weil ihr schiefteeniger Kerl in det Jeschäft arbeet't. Die Sache is doch jut. Angeklagte Goerschow: Jd habe nu schon teenen Kerl, un wat meinen lieben Mann seine' ne Joee schiewen Beene sind, die kommen von schweere Arbeet mit' n froßen Hammer vor' n Ambos Angeklagte Lerche: Det stimmt, von' t Bonbonlutschen triegt teenen sonen Naturs fehler. Nach abermaliger ernster zur Warnung wurde Beugenvernehmung geschritten, aus welcher hervorging, Daß Frau Lerche zuerst auf ihre Mitangellagte, und zwar mit einem Pantoffel eingeschlagen und hierdurch eine Art Nothwehr herausgefordert hatte. Die der Frau Goerschow zu gefügten Mißhandlungen waren auch insofern teine ganz un erbeblichen, als deren stark geschwollenes Geficht mehrere Tage gefühlt werden mußte. Andererseits ergab sich hier wiederum. Daß die Verlegte mehrere Minuten nach der Prügelei die Haar tour ihrer Gegnerin, welche einen Werth von 8 M. hatte, muthwillig zerstörte.

Der Gerichtshof erachtete denn auch beide Angeschuldigte für überführt und verurtheilte jede derselben zu einer Geld ftrafe von 10 M. beziehungsweise zwei Tagen Gefängniß. ( Ger..8tg.)

a. Die Frage ob und unter welchen Umständen ein Rechts­anwalt wegen einer ihm augefügten Ehrentränkung Genug thuung durch Herausforderung zum Duell fordern fann, und ob er durch seine Standesebre zu einer solchen Herausforderung unter Umständen genöthigt wird, ist vom Ehrengerichtshof für die deutschen Rechtsanwälte in den beiden legteren Jahren in mehreren Fällen erörtert und entschieden worden. In einem Falle hatte ein Rechtsanwalt, welcher Landwehroffizier war, an den Gerichtsvorfigenden wegen einer vermeintlich von diesem ihm zugefügten Beleidigung bei der Gerichtsverhandlung eine Herausforderung zum Duell gerichtet. Der Vorsitzende nahm diese Herausforderung nicht an, und in dem sodann gegen den Anwalt eingeleiteten Disziplinarverfahren wurde dieser vom Ehrengericht freigesprochen. Dagegen bestrafte ihn auf die Berufung des Staatsanwalts der Ehrengerichtshof wegen Herausforderung des Vorfizenden zum Duell mit einem Ber weise. Der Ehrengerichtshof betonte, daß die Eigenschaft des

Diesen Freund aufzusuchen, bin ich gekommen. Er ist fich jedenfalls der Gefahren nicht bewußt, die auf ihn lauern, und es ist meine Pflicht, ihn zu warnen. Wollen Sie mir helfen ihn aufzusuchen, um ihn von seinem fruchtlosen Wagniß abzubringen?"

Ich kann Ihnen den Weg zur Schlucht von Glen more wohl zeigen, Sir, aber ich würde Ihnen nicht rathen, den Weg weiter zu verfolgen."

,, Auch nicht gegen eine gute Belohnung, Freund?" " Um nichts in der Welt! Ich könnte wohl für mein Leben stehen, denn ich kenne die Wege und Stege, allein für Sie, der Sie zu Pferde find, wäre es nach meiner An ficht geradezu unmöglich.

Und wenn es mein Leben loftet, Freund, ich muß es wagen," sagte Strahlenau bestimmt. Ich bin Ihnen zu ewigem Dant verpflichtet, wenn Sie einwilligen, mich zu führen."

Ich würde es nicht um eine Million thun," antwortete ber Förster; aber da Sie faaen, es gilt ein Menschenleben zu retten, so ist es meine Pflicht, daß ich Sie führe. Es mag darum sein."

8weiundzwanzigstes Rapitel.

8wei Tage waren vergangen. Der Zustand bes Grafen hatte sich zusehends verschlimmert. Der Paroris mus tehrte in immer geringeren Zwischenräumen zurüd. Agathe litt Todesqualen. Ihr Antlig war in Thränen gebadet. Sie hatte Frit darum gebeten, daß er nach jedem Besuche bei ihrem Vater zu ihr komme, und ihr fage, wie es um ihn stehe.

unabwendbar vor Augen sah, beunruhigte und ängstigte fie Neben der Angst um ihren Bater, dessen Ende sie jetzt noch etwas Anderes. Da fie nicht selbst an seinem Bette baß Habicht nicht die Nacht bei ihm zubringe, so war im wachen durfte und der Graf ausdrücklich darauf bestand, Schloß Niemand, dem Agathe die Sorge um ihren Bater anvertraut hätte, als Madame Dupré.

( Fortsetzung folgt.)