Ft babe

nahme on, in

Meis binder ein in

glichen

trägli

Darauf Innung

immett,

Herrn

rgalan

billiger

mehrere

nahnen,

als el

utreten

Der ar

e unte D. b. M attfand

en mi

e bödur

De wid

Urfad

gege

Konin

en. Di Wüns

u..

e W

ezeich

gsool

ichtet Part fold

pabli

gt, b Stein ppofiti

baben

um

Don b

gem üb

Durch di

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 93

Politische Webersicht.

Zum englisch - russischen Konflikt. Von dem englischen Gren fommiffar Lumsden ist nunmehr der Bericht über die Ursache des Bufammenstoßes der Afabanen mit den Ruffen unter Komaroff eingetroffen. Es steht danach über jedem Bweifel fest, daß der Angriff Komaroff's völlig unprovozirt ge wesen ist, die Afghanen find nicht vorgerückt, aber Komaroff bat 3000 Ruffen vorgeschoben, bis dieselben Angesicht zu An geficht mit den Afghanen standen, welche in Anbetracht dieses Borstoßes nur die nothwendigsten Vorsichte maßregeln irafen. Die Erklärungen des russischen Generals waren also erdichtet.

Inzwisben zeigt sich immer deutlicher, daß man russischer feits ganz Afghanistan anneliiren will. Der Standard meldet über die in den Verhandlungen zwischen der englischen und tufftschen Regierung neuerdings entstanderen Schwierigkeiten, daß die englische Regierung der russischen vorgeschlagen habe, Dieselbe solle nach Firirung der neuen afabantichen Grenze fich verpflichten, unter teinen Umständen über Diese Bringe hinauszugeben. Die englische englische Regierung bebe erklärt, daß fie dies als nothwendig für eine folide und dauernde Regelung der Verhältnisse ansehe. Die ruffische Regierung babe fich darauf bereit ertiärt, bezügliche allgemeine Versicherungen zu ertheilen, fte habe jedoch gezögert, bestimmte Verpflichtungen einzugehen. Es werde indeß die Hoffnung festgeballen, daß tie bieraus sich ergebenden Schwierigkeiten beseitigt werden würden. Die Weigerung der ruffischen Regierung, eine bestimmte Grenze anzuerkennen, bezeichnet ihr Vorhaben zur Genüge. Die Hoffnung des " Standard" auf Beseitigung der Schwierigkeiten, ist jedenfalls nur dann gerechtfertigt, wenn England der Annexion von ganz Afabanistan zustimmt. Ein 3 vifchenfall, dem ein Artikel der Moskauer Beitung" sogar den Chatafter eines brobenden Kriegsfalles zuid reibi, ist dagegen die vorgenommene Siffung der englischen Flagge in Bort Hamilton, einer Insel des Korea : Archipels. Der nahezu tausend Kleine Inseln, Klippen und Eilande umfassende Korea - Archipel erstreckt sich zwischen Japan und Korea . Da die Korrastraße die südliche Bufahrt zu dem rusftichen daupthafen Wladivostock bildet, so wird dieselbe von ruffischer Seite mit besonderer Eifersucht be­wacht. Die Räumung dieser Insel so meint das russische so meint das russische Blait müffe sofort erfolgen, sonst set der Krieg unver meidlich.

einmal

er eind

uft fel

richt ba et bur

Salbefi

baf b

Marieb

fall

e Sta st b

Den

echel

ball

Ben

en in b

D.

get

eSer

Belfis

ntag üb

Berli

S

I ta

in

Schl

-50 p

benb

Metal

Metall

batte be

öhring

und ben

Data

Einigte

Ausfid

benfelbe

en bara

-

Parlamentarisches.

Reichstaps diskutirte Montag Abend den vommission des

Die Gewerbeordnungs- Kom

-

Adermann vorgefchlagenen§ 100f, welcher eine Jnnung, der mehr als die Hälfte der in the vertretenen Gewerbe beige treten ist, mit folgendem Privilegium ausstatten will. Alle, welche in dem Bezirk der Innung eines jener Gewerbe selbstständig betreiben, sowie ihre Gesellen find ver pflichtet, den von der Innung getroffenen Einrich tungen beizutreten und zu den desfallsigen Kosten beizutragen, gleichzeitig aber auch zu deren Benutzung gleichmäßig berechtigt. Da hiernach die Innungstassen auch auf dem Gebiet des Krankenversicherungswesens zu 3 wangstassen werden würden, so sprachen fich nicht nur Die liberalen Mitglieder der Kommission, sondern auch der Regierungskommissar Geh. Rath Lohmann dagegen aus, und Abgeordneter Ackermann modifizirte seinen Antrag dahin, daß derselbe auf die Innungskaffen zur Unterstüßung der Jnnungsgenossen, ihrer Angehörigen, ihrer Gesellen und Lehr­linge in Fällen der Krankheit, des Todes, der Arbeitsunfähig­feit oder sonstiger Bedürftigkeit keine Anwendung finden solle. Ebenso wurden von Geb. Rath Lohmann weitere Bedenken

Mittwoch, den 22. April 1885.

gebet zum Himmel senden: Schüße mich vor meinem Re Schüße mich vor meinem Re| gierungsfommiffar!" Die Preise für Schweinefleisch, Speckt und Schmalz find in den legten Jahren nicht herabgegangen, son bern erheblich geftiegen. Für 1884 liegen die Bahlen aller dings noch nicht vor; aber sollten die Preise in diesem einen Jahr auch etwas gesunken sein, so rechifertigt das noch lange feine Bollerhöhung. Außerdem hat sich befanntlich in feinem Jahr die Bilanz für die inländische Die Schweinezucht günstiger gestaltet als gerade 1884. Einfuhr hat fich vermindert, die Ausfuhr vermehrt. Gerade Diese Intereffen der Ausfuhr schädigen Sie aber mit dem Boll, der auch andere Länder, z. B. Defterreich- Ungarn , leicht zu Re­toiftonszöllen veranlaffen fann. Ich bitte Sie aus allen diesen Günden, wenigftens die Erhöhung des Schweinezolls abzu lehnen.( Beifall lints.)

Kommiffarius Geb. Rath Thiel: Der Abg. Richter hat an meine geftrigen Worte Schlußfolgerungen geknüpft, die ich entschieden zurückweisen muß. Ich hatte die Worte gebraucht: ,, allein die etwas optimistisch gefärbten Bemerkungen des Ges neralberichts beziehen fich auf die Viehzucht im Allgemeinen u. f. w."( Buruf links: Nun also!) Sieran knüpft der Abg. Richter die Schlußfolgerung: der Bericht ist gefärbt, im land wittbschaftlichen Ministerium färbt man Berichte u. f. w." Hätte er meine Worte etwas objektiver und nicht mit Rücksicht auf ihre dialektische Verwerthung in der Debatte beurtheilt, so konnte er den Ausdruck, optimistisch gefärbt" in meiner Sagverbindung als gleichbedeutend mit optimistisch aufgefaßt", ,, optimistischer Ton" auffaffen. Ich wollte nichts weiter sagen, als was der verr Minister am 10. Februar gesagt hat: da ist es ganz natürlich, wenn man das Kolorit der Rede danach färbt, gegen wen man zu reden bat." Ich weise also ganz entschieden den Schluß zurüd, als hätte das Wort Färben" bedeuten sollen, daß man gegen besseres Wissen der Sache einen Anstrich gegeben, der ihr eigentlich nicht zukommt. Der Bericht des Ministers hält vollständig das Wort, das er früher schon über denselben gegeben hat, und das ich auch hier zu vertreten habe, aufrecht: er ist eine objektive und neutrale Echilderung der Sachlage bei möglichst wohl wollender Auffassung dieser Verhältnisse, wobei es ganz natür lich ist, daß, wenn man über das Ganze der Landwirthschaft und die schlechten Verhältnisse des Ackerbaues ausführlich zu berichten hat, man dann relativ die Verhältnisse der Viehzucht günstiger darfiellen kann und auch darstellen muß, wenn man das loben will, was noch irgendwie an unseren landwirth­schaftlichen Verhältnissen zu loben.( Lachen lints.) Es handelt sich ja in diesem Bericht nur relative Werthschäßungen des Einen gegen das Andere, und das fann man dreift zugeben und es ist auch von Niemand geleug net worden, daß die Verhältnisse der deutschen Viehzucht immer noch günstiger find als die des deutschen Ackerbaues. Ich wollte nur ausführen und glaube auch diese Absicht bei jedem Unbefangenen erreicht zu haben, daß der Bericht des Ministers nicht als Argument gegen die Viehzölle verwendet werden fann. Auf diesem Standpunkt stehe ich und, wie ich versichern kann, der Herr Minister auch noch heute.

um

Abg. v. Heyde brand und der Lasa: Herr Nichter sprach von Vertheuerung der Nahrungsmittel des armen Mannes. Die Erfahrung beweist das Gegentheil; das Schweines fleisch ist trotz der Bölle von 1879 nicht theurer, sondern billi­ger geworden. Den Regierungskommiffar bat Herr Richter wohl nur deshalb so heftig angegriffen, weil gerade in diesen Dingen der landwirthschaftliche Verwaltungsbericht die An­schauungen Richters am meisten widerleg. Gerade der Schweine zoll kommt dem kleinen Landwirth zu Gute; es wird Ihnen nicht gelingen, einen Keil zwischen Groß- und Kleingrundbesig zu schieben, weil die Verhältnisse stärker find als Ihre Agitation, und weil Groß- und Kleingrundbesitz fühlen, daß fie Beide wenn fie festgeschloffen zusammenstehen. Sie( links) dürfen sich unter diesen Umständen nicht wundern, wenn Ihre Partei mehr und mehr zurückgeht, wie erst die jüngste Wahl vor den Thoren Berlins das wieder gezeigt hät.( Beifall rechts.)

es leifte geltend gemacht, auch fam es zu einer sehr lebhaften Ausein derselbe Schuh drückt, und daß sie nur prosperiren können,

ragen,

fam

ir Go Tammi

wabl

nen m

Nad

eind

g t

be

ber

Sta

tellung

bach, welch lepterer die agitatorische Seite der Ackermann'schen Anträge betont hatte. Schließlich wurde der Antrag Acer­mann mit 12 gegen 8 Stimmen angenommen.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

82. Sigung vom 21. April, 1 Uhr. Am Tische des Bundesraths von Bötticher, von Burchard u. A.

Die Berathung der Bolltarif Novelle steht heute vor der Erhöhung des Eingangszolles auf Schweine von 2,50 auf 6 Mt. und auf Ferkel von 0,30 auf 1 Mt. pro Stück nach dem Vorschlag der Freien Vereinigung.

Abg. v. Schals cha weist auf die außerordentlich niedri gen Schweinepreise des Jahres 1884 hin, durch welche die einheimische Schweinezucht und damit viele kleine Landwirthe erheblichen Schaden gelitten haben. Leider ist die Erhöhung des Eingangszolls auf Schafpich nicht vorgeschlagen, deffen Bahl in Deutschland um 23 pCt. zurückgegangen ist, so daß man bald das Schaf, trop seiner immensen tulturellen Wichtig. teit für den Bandwith, nur noch in zoologischen Gärten erblicken wird, wenn nicht wirksame Schußmaßregeln für die Schefzucht getroffen werden.

in t

S

Seilbr

oben

freier

Aute

Profe

ne B

Arbei

us ficht

Pärte

ftraße

Des

e bie

Tat bel

Den

woju Diejen

en Bot

Beitrag

beizut

Streifen

10 11

37,

cute b

rechte

Berein

Abg. Richter: Mit der Befürwortung des Schafzolles hat der Vorredner wohl nur seine mangelhafte Begründung bes Schweinezolles foloriren wollen. Die Bahl der Schafe ist allerdings in Folge der natürlichen Entwickelung unserer Land­wirthschaft zurückgegangen, während sich die der Schweine in Deutschland um ein Drittel vermehrt hat. Als 1879 die Re­gierung eine Erhöhung des Schweinezolles von nur 25 pCt. beantragte, fagte fte in den Motiven, mit diesem niedrigen Boll müffe man sich begnügen, da Schweinefleisch vorzugsweise ein Nahrungsmittel der ärmeren Alaffen set. Es ist bezeichnend, Daß heute solche Rücksicht nicht mehr genommen wird; das Un­recht hat heute jede Scheu verloren; die Interessen der armen Leute werden rüdsichtslos preisgegeben Während man Die anderen Viehzölle nur um 50 pet. erhöht hat, erhöht man gerade den Schweinegoll um 150 pSt., obgleich man dem armen Mann auch bereits den Speck und das Schmals vertheuert bat. Als der Vertreter des preußischen Ministers für Land­wirthschaft gestern sagte, der landwirthschaftliche Verwalturgs bericht sei in seinem allgemeinen Theil optimistisch gefärbt, traute ich meinen Dhren nicht. Der Vertreter eines Ministers nennt deffen, an Se. Majestät den staiser und König gerichteten Bericht gefärbt! Welche Glaubwürdigkeit können die amtlichen Mittheilungen der Regierung beanspruchen, die an die Volks vertretung erstattet werden, wenn man im landwirthschaftlichen Miniftertum die Berichte an den Monarchen färbt, um bel Sr. Majestät die Meinung zu erweden, daß der Minister fich große Verdienste erworben, oder färbt man gegenwärtig die Situation wieder schlechter, um agrarische Bölle durchzufezen? Wenn der Minister nicht, wie es faft scheint, die Eiflärung feines Kommiffars.billigt, dann mag er allerdings ein Stoß­

pfer

Listaff

burd

April

und 1

br, am

Butritt

ctles

II. Jahrgang.

Heute wird hier wieder behauptet, daß Groß- und Klein- Grund bestz nicht verschieden seien. Aber in demselben Augenblick wird an dem andeen Ende der Leipzigerstraße die Kreis und Provinzialordnung für Beffen- Naffau berathen. Und während die Wünsche aus diefer Proving babin gehen, daß der Groß und Klein Grundbesitz zusammen wähle, behaupten Ihre poli tischen Freunde( rechts), daß d 8 unmöglich sei und der Groß­grundbesis gesondert wählen müsse.

Geb. Ober Regierungsrath Thiel: Herr Richter hat sich mit seiner Deduktion, daß in amtlichen Berichten einer preußi schen Verwaltung an St. Maieftät dett Kön: Thatsachen vet schwiegen oder falsch dargestellt werden tönnten, lediglich wieder angeklammert an das von mir in ganz anderer Bedeutung gebrauchte Wort gefärbt". Ich habe wohl Anspruch darauf, Daß meine Worte bloß in dem Sinne, wie ich fte selbst in­terpretire, gedeutet werden. Daß die Deduktion der Herren fich auch gegen meine Person richtet, ist mir ziemlich aber da Die gleichgiltig; Ehre ber preußischen Verwaltung mit angegriffen ist, so weise ich das mit Entrüftung von mir im Namen des von mir ver tretenen Refforts und wiederhole, der Ausdrud ,, optimistisch gefärbt" bezog fich nur auf die allgemeine Auffaffung, die bei allen Sachen, wo man mit Bahlen zu thun hat, je nach dem Standpunkt verschieden sein tann.( Beifall rechts.)

Abg. Richter: Ohne Farbe giebt es fein Kolorit, und wenn uns der Bericht als optimistisch bezeichnet wird, so heißt das doch nur, daß die Darstellung in der Form günstiger ist, als es der Sachlage entspricht. Heir Thiel hat sich weiter auf die Aeußerung des Ministers bezogen, daß man sich darnach richten müffe, zu wem man spreche. Wenn nun hier von einem Bericht an den König die Rede ist, so folgt daraus, daß man fich einer optimistischen Färbung bedienen müsse, wenn man zum Könige spricht. Ich habe also nichts fupponirt, sondern nur wiedergegeben, was der Herr Rommiffar felbst geäußert hatte. Freilich war eine Aeußerung deffelben unglücklicher als die andere. Persönlich habe ich Herrn Thiel nicht angreifen wollen. Persönlich ist mir derselbe ebenso gleichgiltig wie jeder andere Regierungskommissar.

Die Debatte wird geschloffen und der Zoll in namentlicher Abstimmung mit 133 gegen 106 Stimmen angenommen. Abg. v. Strombeck enthält fich der Abstimmung.

Es folgt die Berathung der Position Fleisch, aus­geschlachtetes, frisches und zubereitetes, Fleischertrait, Tafelbouillon 20 Mar( bis. her 12 Mart).

Abg. Frege: Ueber die Nothwendigkeit der Erhöhung des Fleischolls herrscht innerhalb der maßgebenden Kreise tein 3w fel. Eine Vertheuerung des Konsums durch den Fleisch­zoll ist ausgeschloffen nach allen Erfahrungen, die wir gemacht haben. Troß des Einfuhrverbots von amerikanischem Fleisch und Speck find die Preise sowohl in den Großstädten wie auf dem Lande konstant geblieben. Ich hoffe, daß nach Einführung Dieses Tarifs eine Zeit der Ruhe eintreten wird.

Abg. Bod( Gotha ): Kein Arbeiter wird Ihnen glauben, daß die Bölle nicht die Preise erhöhen. Wäre das wahr, dann bilfe ja Ibnen der Boll auch nichts. Die Löhne sind seit dem Jahre 1879 auch nicht in die Höbe gegangen, höchstens ist eine Steigerung in Folge der erhöhten Levensmittelpreise er­zwungen. Daß selbst Herren vom Zentrum, bte ja arbeiter freundlich sein wollen, diese Zölle beschloffen haben, ist be bauerlich, wahrscheinlich betrachten fte dieselben als himmlischen Boll auf irdij ge Glückseligkeit. Seit dem Jahre 1879 but unter den Arbeitern der Konsum von amerikanischem Sped und Schmalz abgenommen, weil der Preis zu hoch wurde. Statt beffen wurde Rüböl, Leinöl verzehrt, das Sie ia jest auch vertheuert haben, das Speiseöl, womit die Kartoffeln bei uns in Thüringen genoffen werden, dort giebts Kartoffeln in der Früh, Mittags in der Brüh, des Abends sammt dem kleid, Kartoffeln in Ewigkeit". Ihr Christenthum ist aller dings praktisch, Sie erfüllen damit den Spruch der Bibel, wer da hat, dem wird gegeben, wer da wenig hat, dem wird auch das Wenige genommen, damit er gar nichts habe. In Preußen giebt es Millionen Bewohner, die weniger als 420 M. Ein­Tommen haben, glauben Sie, daß diese es nicht merten, wenn fte jährlich 20 oder 50 M. mehr zu zahlen haben? Der Erfolg Ihrer Bölle wird auch sein, daß schließlich auch schlechtere Arbeit in Folge mangelnder Ernährung der Arbeiter geliefert wird. Eine Stagnation im Fleischtonjum ist eingetreten, weil die Arbeiter eben nicht mehr Fleisch bezahlen können. Ich möchte Sie dringend ersuchen, wenn Sie dem armen Mann thatsäch= lich helfen wollen, von dem projektirten Boll Abstand zu nehmen. Unsere Reden werden allerdings nichts helfen, aber es wird auch der Tag kommen, wo alle Arbeiter eifennen, wo thre wahren Freunde fißen.

Abg. Dirichlet: Sch will nicht, wie der Vorredner, eine Wahlrebe halten. Er sagte, wir könnten auf Desterreich hier nicht verweisen; sonst sprechen die Herren doch immer von Kompensationsobjekten, die für uns die Bölle anderen Län dern gegenüber sein sollen. Deutschland hat früber sehr recht baran gethan, dem französischen Beispiele nicht zu folgen: Ihre Vorbilder( nach rechts) liegen allerdings in Frankreich , Rußland und China. ( Oho! rechts.) Originale Gedanken haben Sie niemals. haben Sie niemals. Der Ferkelzoll, den Sie vorschlagen, wird gerade die kleinen Leute, die fich mit der Aufzucht von Schweinen beschäftigen, erheblich schädigen. Daß im übrigen nicht auch der Großgrundbefiz Schweine hält, muß ich be Kennt Herr von Heydebrand nicht die modernen Schweinepaläste auf den großen Gütern? Der Bundeskommissar hat seine Pofitionen durchaus nicht dadurch verstärkt, daß er fich auf den Minister selbst berufen hat. Wenn der Bericht gefärbt war, so ist er einfach so gefärbt gewesen, daß er eine Berherrlichung der Bollgefeggebung von 1879 sein sollte und eine Vorbereitung für die Getreide und Holzsölle. An die übrigen von der freien Vereinigung vorgeschlagenen Agrarzölle dachten die Redaktoren des Berichts noch nicht; jezt ist der Regierung nun ihr früherer Standpunkt unbequem, und ste wirft ibn einfach über Bord und bittet die Herren von der freien Vereinigung, wegen jener ihrer früheren Haltung nicht böse zu sein.

Abg. Richter: Herr Geheimrath Thiel benugt für sich die Aeußerung des Ministers Lucius, daß er das Kolorit seiner Darstellung danach einrichte, mit wem er zu sprechen habe. Ins dem er diesen Sot angewendet hat auf den Bericht des land­wirthschaftlichen Ministers an den Monarchen, hat er den Grundsatz aufgestellt, daß, wenn an den Monarchen berichtet wird, der Darstellung eine optimistische Färbung gegeben wer den muß. Ich glaube, unglücklicher fonnte eine Bertheidigung nicht geführt werden; Sie teiten sich mit einer solchen Er tlärung immer tiefer hinein. Wie man über diese Berichte auch denten mag, gegenüber dem Monarchen besteht vor Allem die Pflicht, die Wahrheit zu reden. Ein Rath hilft dem an beren, aber die tollegialische Hilfe des Herrn v. Heydebrandt bat nur wenig genugt. Gerade der landwirthschaftliche Bericht tonftatirt bis 1883 für Sped und Schmalz eine Preissteige. rung.( Rufe rechts: Nicht für Schweine!) Speck und Schmalz rung.( Rufe rechts: Nicht für Schweine!) Speck und Schmalz tommt doch auch vom Schweine, und viele kleine Leute bes kommen nur diese Artikel zu effen, aber niemale Schweinefleisch. Heute wird uns wieder der fleine Mann vorgeführt, obgleich es viele kleine Leute giebt, die feine Schweine züchten. Gestern bei dem Boll auf Dchsen ist mit feiner Silbe Erwähnung ge than, daß sich dieser Boll für den Großgrundbesig wesentlich anders ftelle als für den kleinen Bauer. Die Vieh zählung bat erwiesen, daß in dem Kreise Oppeln ,

aus dem zahlreiche Petitionen um Erhöhungen des Viehiolles ges tommen find, auf die Gutsbezirke und Städte 13 622 Stüd Rindvich fallen, auf die Landgemeinden dagegen nur 5557.

Die Bollerhöhung wird darauf gegen die Stimmen der Frelsinnigen, Sozialdemokraten und der Mehrheit der National­liberalen angenommen.

Es folgt ein Antrag des Abg. Loewe , für hartes Kammgarn( Weftgarn, hartes Glanggarn aus Wolle, in Del oder Fett gesponnenes englisches Wefigarn) dieselben Boll fäße einzuführen wie für Genappes, Mohair und Alpakka­garne, nämlich 3 M. für einfaches und 24 M. für dublirtes und mehrfach gezwirntes. Der Bollsaß beträgt seit 1879 8, 10, 12 und 24 D.

Abg. Loewe glaubt, daß wie im Jahre 1882 so auch diesmal wieder das Haus für eine Herabseßung des Glanz­garnzolles eintreten und so Gerechtigkeit üben werde an einem stark geschädigten Industriezweig. Die Hoffnung, daß durch den erhöhten Boll die deutschen Wollspinner zur Herstellung von Glanzgarn würben ermuntert werden, bat fich nicht erfüllt. Wir haben in Deutschland 4 Fabriten, die Glanzgarn arbeiten laffen, awei derselben arbeiten für den eigenen Be darf, nur eine, die Fabrit von Gebrüder Woller in Markliffa, ist im Stande, Stande, größere Quantitäten auf den Markt zu bringen. Man hat gegen den An trag, den Bollsat auf Glanzgarn unverändert zu lassen eingewendet, daß die Bolltechnik nicht im Stande sei, zwischen bartem und weichem Rammgarn zu unterscheiden. Troßdem hat die Regierung damals selbst eine Unterscheidung machen wollen. Die Schädigung, welche der Industrie durch die Bollerhöhung zugefügt ist, ist so bedeutend, daß die Barmer Ligen und Bandfabrikation einen großen Theil ihrer Pro buftion hat fallen lassen müssen. Sie hat sich jest allerdings Arbeit auf einem anderen Gebiete gesucht, aber dabei handelt es fich nur um eine Probe, denn die Fabrikanten petitioniren um Ermäßigung des Bolles auf Glanzgarn, um zu ihrem alten Arbeitszweig zurückzukehren. Auch die sächsischen Weber in Meerane und Glauchau haben in demselben Sinne petitio mirt. 1881 schlug die Regierung, um denselben entgegenzu­tommen, einen erhöhten Boll für Gewebe vor. Aber die Weber haben gegen eine Bollerhöhung für ihre Fabritate pro testirt. 1882 wurde vom Reichstag ein Antrag angenommen, der fich für eine Herabsetzung des Bolles auf festes Kammgarn aussprach. Aber die verbündeten Regierungen haben dem