gung von 11 Millionen für Kriegszwecke zugegangen. Die elbe Vorlage wurde auch im Dberhause vom Staatssekretär fentlichen Granville eingebracht. egen. Nad äfett, Camd

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Egypten.

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Lokales.

Auf dem Stegltzer Bahnhofe terrain   herrschte in der Nacht zum Dienstag eine fieberhaste Thätigkeit, es galt, in der turzen Frift, in welcher feine Büge von Berlin   abgelassen wer­den, das für diese Züge bestimmte Geleise( das rechte) zu vers

Am Dienstag früb erklärte der diplomatische Agent Bäferantreichs, Nubar Bascha, daß die französische   Regterung eneral von der Antwort Egyptens auf ihre Forderung einer Genug ig gemothuung wegen der Unterdrückung des Bosphore Egyptien" conne der nicht befriedigt set. Er laffe der egyptischen Regierung ber feinen bis 4 Uhr Nachmittags Beit zur weiteren Antwort. tben hierauf theilte Nubar Paicha Nachmittags um die angegebene epartement Beit dem diplomatischen Agenten Frankreichs   mit, daß die ift und forte das Verfahren der egyptischen Regierung gebil. Die Montgt habe. Nubar fügte hinzu, er stehe noch in telegraphischem legter 3 Werkehr mit der englischen   Regierung und bitte um fich im Verlängerung der Frist. Die Verlängerung der Frist wurde abgelehnt. ,, Daily News" zufolge hat die englische Regie rung beschloffen, die Truppen bes Generals Graham unver­züglich aus dem Sudan   herauszuziehen, um die besten zwei groSoldaten Englands nicht länger dem dortigen Klima auszu eiterparte fezen". Es würde dies die Aufgabe des Feldzuges im Sudan  . Wie de überhaupt bedeuten. Der Bwed beiligt bekannt- hofs hiedenen lich die Mittel und so ist es erklärlich, daß eng­en Fahne lischerseits Nachrichten in die Welt gesezt werden, nach denen Stoffe gegen Dsman Digma und den Mahdi   eine Empörung ausge Erug bei brochen ist, die Anhänger des Propheten sollen sogar eine Berson Niederlage erlitten haben. Die Nachricht ist jedenfalls er Singsabg funden um die fernere Anwesenheit englischer Truppen als Der Ber überflüffig erscheinen zu laffen. Die durch das Bombarde egen da ment auf Alexandrien Geschädigten warten noch immer auf die chließlich ihnen versprochene Entschädigung. In der am 19. d. M. statt Die gehabten Sigung der internationalen Entschädigungskommiffion en Fina wurde beschloffen, an den englischen Minister Granville das Berbleibe Gesuch zu richten, die besten Mittel für die unverzügliche Aus te Bedro zahlung der Alexandriner Entschädigungsforderungen zu er fordert da wägen, ohne das Vorgehen der fremden Barlamente abzuwarten. des Min Herr Granville wird sich voraussichtlich bei den Erwägungen änetät de nicht übereilen. pfen. D

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Amerika  .

Aus Canada   wird gemeldet: Riel, der Führer der Aufständischen in Manitoba  , hat ein Manifest erlaffen, worin die Beschwerden der Mischlinge rekapitulirt werden und erklärt wird, daß dieselben in den Jahren 1876, 1877 und 1878 den Regierungsbehörden dringliche Vorstellungen wir­fungslos gemacht hatten. Er tabelt die Landvermesser wegen der Barzellirung der Ländereien der Mischlinge und die In­

spektoren wegen der Entziehung ihrer Holz und Wafferrechte. eber mit Er behauptet, daß er nicht den ersten Schuß abfeuerte und daß Bin voller zu Tode gehegt werde. Das Manifest schließt: Unter onfero diesen Umständen, da Tod durch& entershand oder in

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der Schlacht unser Loos sein muß, müssen wir fämpfend

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-Dem Reuterschen Bureau wird aus Ottawa   gerücht Gelweise gemeldet, das Fort Vitt nördlich von Battleford sei erfaffung alle Vertheidiger niedergemeßelt seien.

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in die Hände der Insurgenten gefallen, man befürchte, daß

Kommunales.

- Der Ausschuß der Stadtverordneten Versammlung zur Borberathung der Frage betreffend die Ergänzung resp. Abänderung der Geschäftsordnung für die Stadtverordneten. Versammlung, welcher am Dienstag Abend unter dem Vorftz des Stadtverordneten Vor­stehers Dr. Straßmann eine Situng abhielt, hat be­schloffen, der Versammlung vorzuschlagen, eine Bestimmung in die Geschäftsordnung dahin aufzunehmen, daß, wenn ein Mit­glied der Versammlung die Amtsverschwiegenheit ach Dubli mehrmals gebrochen hat, daffelbe aus der Versammlung aus auf der geschloffen werden lann. Dieser Beschluß hat den§ 48 der mpfanger Städte Ordnung zur Grundlage, welcher lautet: Der Stadtverordneten   Bersammlung crathung überlaffen, unter I abges Buſtimmung des Magistrats eine Geschäftsordnung abzu­faffen und darin Buwiderhandlungen der Mitglieder gegen die Beit zur Aufrechterhaltung der Ordnung gegebenen Vorschriften mit Strafen zu belegen; diese Strafen tönnen nur in Geldbuße

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legen und damit die zweite vollendete Doppelüberführung im Bahnhofe dem Verkehr zu übergeben. Die Arbeiten gingen glatt von Statten, und es steht nun der Beendigung der in legter Beit mit großer Energie betriebenen Arbeiten nichts mehr im Wege. Es bleibt noch zu vollenden eine vollständige Doppelüberführung, eine Haupttreppe zum Mittelperron und die bedeutendste Arbeit- die Regulirung und Tiefer legung der Albrechtstraße. Der gesammte Bahnverkehr der Potsdamer Bahn wird zur Beit auf den oben erwähnten bet den neuen Geleisen geleitet. Hierzu bemerkt die Nat. 3tg.": Auf Grund persönlicher Anschauungen fönnen wir nur den entschiedenen Rath ertheilen, bis zur Fertigstellung der Arbeiten, an Sonn- und Feiertagen unter feinen Umständen Steglitz   zu besuchen. Daß jezt bei starkem Andrange des Publiums große Gefahr vorhanden ist, steht fest. Die Beleuchtung des Bahn hofs   ist eine unzureichende; an tiefen Ausschachtungen vorbet, zwischen Erdbergen hindurch, über Planten hinweg, die beim Nachgeben die Baffanten in Gräben stürzen laffen würden, durch einen hohlweg, der bei weitem nicht für großen Andrang ausreicht, muß das Publikum fich seinen Weg suchen. Und was das Schlimmste ist: Wer nicht erst im letzten Momente tommt, der muß von der Südseite des Ortes aus die Geleise erft freuzen um in der Bahnhofsballe zu warten und sie dann noch einmal treuzen, um auf die Einsteigeseite zu gelangen. Der Verkehr ist komplizirt, gefahrvoll und in jedem Falle be ängstigend. Ohne Kreischen und Schreien geht es jetzt hier felten ab. Und selbst wenn man vollständig ungefährdet nach Hause tommt, so geschieht es nicht ohne große Aufregung. Wer es mit sich und den Seinen gut meint, der meidet Stegliz, bis die Bahnhofsanlage fertig ist. Wir wollen hoffen, daß durch energiiche Betreibung des Baues dem jezigen Bu stande bald ein Ende gemacht sein wird.

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hiervon verständigte Revierwächter wollte die Frevler arretiren; als diese aber den Beamten erblickten, riffen sie aus und zwar in der Richtung nach dem Moltenmarkt Dort blieben ste vor dem dicht am Mühlendamm gelegenen Thorweg des Polizei Präsidiums stehen und zogen heftig die Klingel, welche zur Wache führt. Als ein Schußmann darauf das Thor öffnete, verlangten die beiden Strolche von ihm Obdach für die Nacht. Der Beamte wies fie nach dem Asyl für Obdach. lose, wurde aber dafür verhöhnt; er achtete jedoch nicht weiter darauf, sondern schloß den Bummlern den Thorweg vor der Nase ab und ging in die Wachstube zurück. Kurze Beit darauf tlingelten die beiden Patrone abermals und verlangten, als ihnen von einem anderen Schußmanne geöffnet wurde, wiede­rum Nachtquartier; wiederholt abgewiesen, forderten fie, au dem Herrn Polizeipräsidenten   v. Madai geführt zu werden, ein Verlangen, das ihnen selbstverständlich nicht erfüllt werden connte. Der Beamte machte es vielmehr wie sein Vorgänger, indem er das Thor schloß und sich zurückzog. Nun fingen die beiden Strolche au schimpfen und toben an, stießen mit den Stiefelabfäßen gegen das Thor und vollführten einen solchen Höllenspektakel, dak endlich doch zwet Schuyleute heraustraten, welche die beiden Erzedenten beim Kragen nahmen und nach der Wache des 1. Polizeireviers an der Friedrichsgracht trans­portirten. Dort stellte es sich zu allgemeiner U berraschung heraus, daß die Polizei einen guten Fang gemacht hatte, da Dierbach   und Schubert wegen schwerer Diebstähle, die ihnen zur Laft gelegt werden, längst von der Behörde gesucht wurden, aber nicht ermittelt werden fonnten, weil sie nirgends gemeldet waren, fich vielmehr obdachlos umbertrieben. Jeßt find die beiden frechen Patrone, wie das B. Tagbl." erzählt, welche der Behörde auf so merkwürdige Weise in die Hände ge­laufen find, im Untersuchungsgefängniß zu Moabit   faltgestellt. g. Die Heirathsvermittler in Berlin   fangen an, sich durch die scharfe Aufsicht der Polizeibehörde recht ungemüthlich zu fühlen und die Folge davon wird sein, daß sie ihr ,, Ge­schäft" nach einer anderen Stadt verlegen. Die mit dem 1. Juni d. J. in Kraft tretenden Bestimmungen, nach welchen es der Polizeibehörde bezw. deren Drganen zustehen soll, die Ge­schäftsbücher und die gesammten, auf den Geschäftsbetrieb be aüglichen Schriftstücke der Vermittelungsagenten für Heirathen einzusehen, sowie jede auf den Geschäftsbetrieb bezügliche Aus­funft zu verlangen, dürften dazu geeignet sein, das unbehag liche Gefühl um ein Bedeutendes zu erhöhen. Es ist taum glaublich, welche Elemente oft bei einer Heirath mitwirten und auf welche Weise auf diesem nicht mehr ungewöhnlichen Wege Chen geschloffen werden. Das im Didhoff- Prozeß so beliebt gewesene Ausbaldovern" spielt bei dem Heirathever mittlungsgeschäft eine große Rolle, und ist eine schwere", mit Töchtern gesegnete Familie entdeckt, so giebt es für die Hei rathsvermittler, das Feld zu sondiren. Jeder, der später dabei betheiligt ist, eine Heirath zu Stande zu bringen bezw. bie reiche Braut zur Einziehung einer ihr von dem Vermittler offerirten" She zu bestimmen, erhält seinen Antheil von dem Raube, pardon, der Provifton, welche der einstige Gatte, nicht selten aber auch die Gattin, sich durch Revers acht oder vier­zehn Tage nach der standesamtlichen Trauung zu zahlen ver pflichtet hat. Daß dies nicht immer freiwillig geschieht, bes weisen die von Heirathsvermittlern gegen ihre Klienten ange­strengten Prozesse wegen verweigerter Bahlung der stipulirten Provision. Die Heirathsvermittlung, namentlich wie ste in Berlin   betrieben wird, bildet jedenfalls einen wunden Bunkt unseres sozialen Lebens und daher muß es nur anerkannt wer­ben, wenn diesen Personen etwas schärfer auf die Finger ge sehen wird.

Herrn Profeffor Jäger konnte man gestern bereits Unter den Linden   und im Thiergarten von mehreren seiner Getreuen, Alle, außer den Damen, natürlich in normalstem ,, Nationals foftüm", begleitet, spazieren geben feben. Statt der Schlot hose" trugen die Begründer und die Anhänger des Wollregime enganliegende Beinkleider, ebensolche Joppen mit einem bunten Hut, Wollhut und Wollschuhe. Ihr Kostüm erregt bei der großen Wisbegier" der Berliner selbstverständlich die allges meine Aufmerksamkeit aller hölzernen", die Wollenen" aber ließen fich dadurch nicht stören, sondern hatten nur Dhr für die lebhafte Unterhaltung Professor Jägers.

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Ueber die für das Jahr 1888 geplante nationale Gewerbe- Ausstellung in Berlin   laffen fich als erste offisielle Stimme die Berliner   Pol. Nachrichten" vernehmen. typographische Ausstattung der Aeußerung scheint für dieselbe ganz besondere Beachtung in Anspruch zu nehmen. Was dort gefagt wird, flingt allerdings nicht ermuthigend und ist als ein talter Wafferstrabl auf die Begeisterung bestimmt, mit der das Projekt bisher überad begrüßt worden ist. Nachdem in den Berliner Politischen Nachrichten" die Aeußerung des Re­ferenten im Reichstage über die erbetene Entsendung eines Reichs lommiffars zur Ausstellung nach Antwerpen   reproduzirt worden ist, welche betonte, daß das Ausstellungswesen im großen Stile jest auf einem Standpunkt angelangt ist, der es von dem Belieben einzelner Privatgesellschaften abhängig zu machen scheint, ob und in welchem Maße die gesammte Indu strie der ziviliftrten Länder für die Opfer, die doch immerhin mit dem internationalen Ausstellungswesen verknüpft find, in Anspruch genommen werden soll," wird hinzugefügt, daß dieser Ausspruch auch auf die nationale Ausstellung passen würde. Und zum Schluß heißt es: Daß die oberste Reichsbehö: de, Speziell die preußische Regierung, fich gleichfalls so schnell ent­schließen sollte, darf wohl mit Recht bezweifelt werden, da ste in ihrer Stellung die Verpflichtung nicht verkennen wird, ob­jektiv zu prüfen, ob die Opfer, welche der Industrie in solchen schweren Beiten auferlegt werden sollen, den Vortheilen, welche der Hauptstadt und Einzelnen erwachsen, nicht weit überlegen find. In jedem Falle dürfte es aber als selbstverständlich er­

feien, bis zu 15 M. und bei mehrmals wiederholten Zuwiderhand- scheinen, daß vor der Durchführung dieses sporadisch aufge= ben andere lungen in der auf eine gewisse Beit oder für die Dauer der fet die Wahlperiode zu verhängenden Ausschließung aus der Versamm lität fönn über die Strafen, welche gegen Mitglieder derselben wegen

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lung bestehen. Die Stadtverorordneten Versammlung beschließt

der Gemeindeverfaffungs Gefeße zu verfügen find. Der Be

tretenen Gedankens erst die Ansicht der Industrie gehört wird. Anderenfalls wäre wohl mit Bestimmtheit anzunehmen, daß, wie in diesem Jahre in Antwerpen  , auch 1888 in Berlin   be Deutende Industrien die Ausstellung nicht beschicken würden,

= die Refer Buwiderhandlungen gegen die Geschäftsordnung nach Maßgabe so daß die Ansicht, eine nationale Gewerbe- Ausstellung herbei­fen recht schluß der Stadtverordneten- Versammlung bedaif feiner Geneh Die Riften Aufsichtsbehörde. Gegen den Beschluß der Stadtverordneten

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migung oder Bestätigung von Seiten des Magistrats oder der

Versammlung findet die Klage im Verwaltungsstreitverfahren beim Bezirksausschuß binnen zwei Wochen statt. Die Stadt verordneten Versammlung, beziehungsweise der Magiftrat, tönnen zur Wahrnehmung ihrer Rechte im Verwaltungsstreit Verfahren eiren besonderen Vertreter bestellen."

Iange, den Kopf in die Hand geftüßt, an seinem Tische figen.

Es schmerzte ihn, daß er die Heffnung aller Derer, welche vertrauensvoll auf ihn blidten, täuschen mußte. Es war Alles, Alles vergebens gewesen!-

Das Frühstück, das ihm aufgetragen wurde, ließ er unberührt.

Er stand auf, um sich nach dem Krankenzimmer zu begeben, freilich mit dem niederdrückenden Bewußtsein, daß sein Besuch dort völlig nuplos sei. Der Anblick des Kranken überzeugte ihn benn auch, daß seine Voraussage, er werde wohl foum biefe Nacht überleben, sich bestätigen müsse. Sein Zustand war der eines völlig Erschöpften, und die Symptome eines Tobestampfes begannen schon allmälig fich einzustellen. Es war nun nicht mehr die Rede von nervösen Aufregungen, nein, nein, der Kranke bot jetzt bas Bild eines an völliger Nervenzerrüttung sterbenden

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Es lag ihm nun die traurige Pflicht ob, der Gräfin Agathe das zu sagen. Die Unglüdliche, sie hatte sich in ihrem Zimmer gewaltsam fern gehalten von ihrem geliebten Vater, dessen Leiden sie wie eigene, ja vielleicht in noch höherem Grade, mit durchgekämpft. Auch sie war erschöpft und entkräftet burch ihren unsäglichen Schmerz. Jammernd und wehtlagend eilte sie in das Krankenzimmer und kniete am Bette ihres Vaters.

Er öffnete die Augen nicht mehr, er sah sie nicht mehr, ihre Nähe regte ihn nicht mehr auf.

So kam der Abend, und mit dem Verlöschen des Tagesgestirns schien auch das Lebensfünkchen des Kranken immer schwächer und schwächer zu glimmen. Agathe verließ nun das Bett ihres Vaters nicht mehr.

Madame Dupré fand sich ein, um diese Nacht wieder bei dem Kranken zu bleiben. Frizz erklärte, daß seine An wesenheit hier nichts mehr nügen fönnte; er verließ das Krankenzimmer wieder mit der Weisung, daß man ihn rufe, wenn sich etwas Außerordentliches ereignen sollte, ober wenn der Zustand des Kranken sich bedenklich ver schlimmere.

Der Gipfel der Frechheit. Der 24 Jahre alte Korn träger Wilhelm Dierbach und der 37 Jahre alte Arbeiter Karl Schubert, welche beide einem Nixdorfer Verbrecher Konsortium angehören und mehrfach vorbestraft find, trieben sich in der Nachi zum Dienstag obdachlos in Berlin   umber und verübten dabei allerhand groben Straßenunfug. So riffen fie in der Roßstraße von den Häusern die ausgehängten Vermiethungs zettel herunter und warfen fie auf den Straßendamm. Der

Dreiundzwanzigstes Rapitel.

Zu seiner Ueberraschung fand Frik Rodenburg bei seiner Rückkehr in das Thurmzimmer wieder Habicht und Segal vor, welche seiner schon längere Zeit warteten. Dies mal sah Habicht sehr unruhig aus und trat Fritz bereits auf der Galerie entgegen.

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Nicht wahr, die Symptome des Grafen sind bedenk­licher?" Es steht schlimm um ihn", antwortete Friß. Seine Schwäche, wenn er ruhig liegt, ist so groß, daß man meint, er hätte faum noch die Kraft, Athem zu schöpfen; um so bedenklicher ist aber die gewaltige Nervenaufregung, die zu unglaublichen Kraftanstrengungen treibt.

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Madame

Dupré hat mir mitgetheilt, baß sie biefe Nacht Mühe gehabt habe, den Kranten in seinem Bette zurückzuhalten." Glaube es wohl; auch mir hat sie das gesagt," ant wortete Habicht. Die arme Frau sollte sich einmal abs lösen lassen, es ist nun schon die vierte Nacht, daß sie an

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a. Wegen sehr erheblichen Betrügereien und Urkun denfälschungen ist gestern der Technifer und Kaufmann Boldt verhaftet worden. Boldt suchte im November 1883 einen Bier­fabrer in der Landsberger Allee   auf, mit welchem er vor langen Jahren zusammen beim Militär gedient hatte und von dem ihm bekannt war, daß er sich ein fleines Vermögen er­spart hatte. Boldt erzählte dem Kriegskameraden, daß er ein gutes Patent von einem in der Proving wohnenden Erfinder getauft habe und nunmehr eine Fabril sur Nußbarmachung Der patentirten Erfindung einrichte, und daß ihm die nöthigen Mittel dazu fehlen. Er schlug deshalb dem Bierfahrer vor, fich an der Ausnugung des Batentes zu betbeiligen und die noch nöthigen Gelder zur Ausnugung vorzuschießen. Falls der Kas merad auf diesen Vorschlag eingehen wollte, erklärte fich Boldt bereit, ihn als Mitinhaber des Batents eintragen zu lassen und ihn am Gewinn zu einer figirten hohen Quote zu betheiligen. Der Bierfahrer ging auf diesen Vorschlag ein und gab dem Boldt im Laufe des folgenden Jahres nach und nach zusammen 7000 Mart, welche Boldt angeblich zur Einführung des paten tirten Gegenstandes verwendet hat. Um den Darlehnsgeber in dem Glauben zu erhalten, daß er in Wirklichkeit für ein wahr haftes Patent- Unternehmen die Gelder hergebe, legte Boldt von Zeit zu Zeit Quittungen über die angeblich von thm in Der träge vor, welche von Behörden und Privatpersonen Patent Angelegenheit eingezahlten Be unterzeichnet und gestempelt waren, ferner zeigte er dem stillen Kompagnon auf das betr. Patent bezügliche Formulare und

ben Schreckenstein herum führten, und zwar der Felskluft zu, die am Fuß des Donaldthurmes mündet".

Du mußt wissen, Friz", ergänzte hier Habicht, daß es beinahe menfchenunmöglich ist, von dort aus in diese sogenannte Rluft hinab zu gelangen. Ein gewöhnlicher unbedingt den Hals brechen, denn die Felswände fallen Mensch, der das im Finstern bewerkstelligen würde, müßte dort ganz steil ab".

Die Kluft felbft ist von Schnee frei," fuhr Segal fort, weil sie überdacht ist durch dichtes Strauchwerk und nur sehr wenig Schnee hindurchkommen kann, berselbe auch bort unten, wo der Frost kaum hindringt, gethaut war. offenbar mit großer Geschicklichkeit berabgestiegen und hier Sie war auf den in der Kluft vorspringenden Steinen in bem sumpfigen Boden die Kluft entlang gegangen bis nahe an den Fuß des Donaldthurmes. Ich konnte in bem Sumpf ihre Fußtritte genau verfolgen, und hier, wo die Kluft fast achtzig Fuß tief und schmal ist, wo es niemals

feinem Bette fist und wacht; aber sie selbst will fa burch- friert, wo fein Sonnenstrahl durchbringt, wo es ewig feucht aus feinem Anderen ihren Bosten überlassen." und sumpfig ist, da, hart an der Mauer des Thurmes, hatte sie gefauert."

Was führt Euch denn hierher?" fragte der Doktor. Wenn ich Dich und Segal hier beisammen sebe, so weiß ich, daß es sich um eine Mittheilung in Bezug auf die Alte handelt."

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Recht vermuthet, Frizz!" anwortete Habicht  . Mein Freund hat eine Beobachtung gemacht, die ich für wichtig genug halte, fie Dir mitzutheilen. Weißt Du, weshalb ich auch, ohne Dein Urtheil und die Mittheilung der Madame schlimmer stehe" Dupré gehört zu haben, wußte, daß es mit dem Grafen

Bermuthlich hat Segal bemerkt, daß die Alte sich näher an's Schloß herangewagt hat."

" Sie umschleicht es ganz in der Nähe". " Ganz in der Nähe", wiederholte Segal, langsam den Ropf wiegend, und zwar so nahe, daß ihre Spuren bis an die Mauer führen".

"

Bis an die Mauer?"

Nun ja! Als ich diesen Morgen nach der Richtung des Waldes auf dem Anger auf und ab ging, sah ich zu meiner Ueberraschung, wie die Spuren der Alten hinter

Friß erinnerte sich, daß Habicht ihm einmal diese Felfenkluft gezeigt hatte, nämlich der Donaldthurm war nicht von dem Felsen, auf welchem er zu stehen schien, auf­gemauert, sondern vom Grunde dieser Kluft aus, so daß nach dieser einen Seite hin noch achtzig Fuß Mauerwert dieses Thurmes, aus rohen Granitblöcken zusammengefügt, hinabreichten.

Es hatte ihn, ale Habicht ihm einmal durch Zurüd biegen des Strauchwerks einen Blid in diefe ewig finstere, un heimliche Tiefe verschafft hatte, ein unheimliches Grauen angewandelt, um so mehr, als Habicht ihm erzählt hatte, daß nach den Ermittelungen des Bmerges diese Kluft früher mit einer Bugbrücke überdeckt gewesen, und daß in den Rämpfen früherer Zeit hier die überwundenen Opfer hin­abgestürzt wurden.

( Fortsetzung folgt.)