125 000 Dollars um einer ins Unglüd gerathenen Familie Spann pieder auf die Beine zu helfen. Bum Dant sollte der nächst Derartigen u erwartende Familiensproß nach dem verstorbenen Sohn des gen? falifornischen Millionärs genannt werden.

t.

Der Normal- Jäger" als Werkzeug der Vorsehung. Brof. Jäger hielt am legten Sonntag in Dresden einen Vor gelegentlid trag, über welchen die Dr. Nachrichten" sehr ausführlich be­änder inrichten. Wir lesen da: Er( Jäger) habe natürlich Feinde, Details beren Privatintereffen er verlege, z. B. die Leinenindustriellen, Mufillapodann die Preffe. Diese sei das Sprachrohr der Intereffen. telte, als er am meisten zable, der babe fte. Wir Wollenen tönnen Bleichzeitig nicht so viel zahlen, deshalb müssen wir uns beschimpfen lassen. ereignete Profeffor Jäger hat mit dieser allgemeinen Beschuldigung er Bollsha fichtlich wohl zunächst an fich gedacht, denn er ist selbst Be Bildnis figer und Redakteur eines Preßorgans, in welchem die solideften haltes de Wollfabriken, die freilich nicht in Gestalt von Stempelabgaben verurfach dem Prof. Jäger tributpflichtig find, gebäfftg angegriffen wer und Banden. Die mit ihm arbeitenden Geschäfte zahlen Jäger jährlich ftationen gegen 90 000 Mart Stempelgebühren). Ihm seien übrigens

berneur

alle Breßangriffe Wurscht.( Warum also dann der Zorn?) dem Er schloß mit folgenden in verzücktem Tone gesprochen Sägen. ad Ravan Ich bezeuge, daß ich unter einem höheren Richter stehe. Hören Smith Sie meinen Beweis. Seit zehn Jahren begleitet mich auf eine Folge allen meinen Reisen das Wetterglüd.( Verblüffung. Uebrigens und Rap nicht wahr: Jäger hat in seiner Beitung mehrmals erzählt, daß ihn das Regenwetter verfolge.) Bis zum Dienstag war t an der noch Winter. Am Dienstag tam ich nach Dresden und seit man zwei Dienstag genießen Sie das schönste Frühlingswetter!( Schallen efegelt des Gelächter. Rufe: Der schnappt noch über!) Während ( Bibra meines Vortrages ftrahlte der Himmel im schönsten Glanze. ( Am Freitag auch, als die Münchener das Austragftüber!" illerie Fpielten.) Mögen Sie darüber denten, wie" Sie wollen, für 11. Das mich ist das Wetterglück ein Blied in der Kette der Beweise e Nacht dafür, daß das, was ich geschaffen, nicht mein Wert ist, son­dern daß ich ein Werkzeug bin einer höheren Hand. Die Gunst des Himmels begleitet mich und macht alle Anschläge meiner Widersacher zu Schanden. Zwischen Ihnen, meine Herren, und mir wird Der richten, der Wind und Wetter regiert, der die Herzen und die Geschicke der Menschen lenkt­Gott der Allmächtige!

Jrren Schon na ftebt, be thätigkeit feiner tonsgefud

ls nod

"

-

Der erste schöne Frühlingstag hat auch schon seinen Unglücksfall auf dem Wasser gebracht, hat sein Opfer gefoftet. Mit jedem neuen freundlichen Sonntag tann man der Wieder holung folch' entfeglicher Nachrichten gewärtig sein. In der Statistik der Unglücksfälle nimmt die Rubrik ,, Ertrunken " einen erschreckenden Umfang ein. Das ist die Schattenseite Feuerw des fich mächtig entwidelnden Wassersports, daß auch Untun mmen wo thun wollen und ohne alle Boitenntnisse sich und Andere in rd, dies Gefahr bringen. Als ob es sich um einen harmlosen Spazier uerwehrfahren damit auf der Oberspree in die Fahrstraßen der Dampfer

Anträge

fich in gefährden Sirly chteren

Döllig

nft mit

Staat

alle i

zuſchi

im

Bef injuge

auf bie

inguid

leichten

dige und Unberufene es den Geübten und Erprobten gleich

gang handle, miethen junge Leute sich ein Nuderboot und

hinein, rettungslos verloren, wenn der steten Gefahr des Kol­libirens nicht durch den Dampfer vorgebeugt werden kann. Oft verführt Uebermuth, für den im günstigsten Falle Trun tenheit als Milderungsgrund angeführt werden tann, zu solch jungenhaftem Beginnen. Noch viel verwerflicher ist das Miethen eines Segelbootes durch Unkundige. Haben bei plöglich auf­springendem Winde doch drei mit der Handhabung des Dienstes Vertraute Sorge genug, fich zu bergen. Es find in zu vielen Familien in den legten Jahren tlaffende Wunden geriffen worden, um nicht beim Beginn der Saison des Wassersports ein eindringliches Wort der Mahnung nothwen dig zu machen. Allerdings, so lange Uebermuth nicht gebän­digt werden kann, wird es nicht möglich sein, alles Unglück zu verhüten, aber recht viel tönnte durch gewiffenhaftes Handeln

Stadt der Bootsverleiher gebessert werden. Der praktische Blick dieser

Me gut

ten ära

italten

So bat

lern del

ung vorge

zu haben

te die

bus beju

an 1700

t erflatten

abl- un

eilung

erfahrenen Leute wird sie erkennen laffen, ob der Reife des Alters und dem momentanen Auftreten nach, dem Applifanten ein Ruderboot anvertraut werden tann. Nach dieser Richtung bin müßten die Boote befizer ftch moralisch gebunden erachten, fireng aufzupaffen. Bezüglich des Vermiethens von Segels booten ist der Vorschlag aufgetaucht, daß nur solchen Personen ein Boot anvertraut werden soll, die den Nachweis erbringen tönnen, daß fie mit Segeln umzugehen verstehen. Das ist praktisch ganz undurchführbar. Es wird leider daran nichts zu ändern sein, daß, wer sich in Gefahr begiebt, eben darin umfommen fann. Es kann nur die Mahnung ernstlich wieder­holt werden, fich nicht in solche Gefahr zu begeben. Eindrings licher als diese Worte es tönnen, sollten die grauenhaften Bes richte über das jähe Ende sprechen, welches so viele Leicht­

Er Bettelbti finnige und Unglückliche ereilt hat.

Erwählung igs, aum ichen

Berl

Entschlus

sto,

eine

L

au made Deut näoigiten

Ein and

Der Klein

enn fie

Die Direktion der Kunstgewerbehalle im Rothen Schloß hatte den Kaufmann Turley, welcher gerade beschäftigungslos war, vor einiger Zeit beauftragt, Loose Vertriebsstätten für die Kunstgewerbe Lotterie in verschiedenen Stadtgegenden zu ers richten. Turley trat deshalb mit vielen Geschäftsinhabern in Verhandlung, welche auch den Vertrieb der Loose übernahmen. Nach der Ausführung dieses Auftrages wurde T. von der Direktion entlassen. T. führte nun fortgesezt Betrügereien aus, indem er zu den Inhabern der Loose- Vertriebsstätten fich

Habicht sprang zuerst empor, ging hinaus auf die Plattform und blickte in den Abgrund zum Fuß des Thurmes hinab. und Se fragte er.

hen, ba , fie vo

förmli ibe geg wir ih

aft werbe

feiten,

gegenwä erben Lan

Ropf jage

Den, all

en Ander

wie bal önte in

ben, um

lage bie

5 zu

Tchall

elle bel

als and

nämlich ern von Die gan

об

unbe, bie

bal

helle Gell

er Bologn

men mil

en fie se

e, gegen

in umreißes

Solfes, w

Daupiftin

Sollte ein Wolf in die Kluft hinab gefallen sein?" Aber das Geheul kam nicht daher, sondern aus dem Innern des Schlosses.

Toby, der vermaledeite Zwerg hat wieder die Meute festgeschlossen. Es ist, während der Gram um den Grafen ihn nidt zum Studium tommen läßt, als ob er für gar nichts anderes Interesse hätte, als für die Meute. Wären jezt die Saubunde nicht an der Rette, Du würdest sehen, fie hätten bald die Spur des Wolfes aufgefunden, und würden ihn zerreißen."

Wenn sie aber die Epuren finden sollten, so hätte man sie in das Schloß hineinlassen müssen; von dort er tönte deutlich die Stimme des Woifes.

Friß und Segal, folgt mir!" rief Habicht. Sie sprangen die Stufen hinab und traten in den Waffenfaal.

Sier aber hörten fie das Geheul des Wolfes schwächer. Das Bellen wurde keuchend. Die Hunde wälzten sich wüthend um einander herum. Ihre Ketten verschlangen sich

in einander.

Habicht zog seinen Hirschfänger, Segal that des. gleichen. Beide gingen jetzt voran in die Galerie. Das Geheul führte sie in die Richtung nach dem Kranken­Aimmer. Habicht sprach nichts mehr; er beschleunigte seine Schritte.

Friz fühlte ein Grausen seinen ganzen Körper durch­zucken; er hatte eine Ahnung, als müsse sich etwas Furcht

bares ereignen.

Sie fanden auf ihrem Wege nach den Rimmern des Grafen schon alle Leute des Schloffes auf den Beinen. Alle liefen durcheinander, Einer den Andern fragend:

Was giebt es? Woher fommt das Geheul?" Die Drei drängten sich durch, ohne anzuhalten, bis in ben Gang, welchen man paffiren mußte, ehe man an bas Simmer des Grafen fam. Da sahen fie auf dem Flur, der durch die Kreuzung des Korridors gebildet wurde, die

begab und von diesen, unter dem Vorgeben, von der Direk tion der Kunstgewerbeballe bevollmächtigt zu sein, Geldbeträge einzog. Auf die Anzeige der geschädigten Direktion ist T. gestern zur Haft gebracht worden.

g. Zu dem blutigen Hundeattentat in der König grägerstraße erfahren wir, daß die Eigenthümerin des Bundes, die Schauspielerin Frl. v. Stein, bei der königl. Staatsan waltschaft die Bestrafung des Thäters beantragt bat, da durch Beugen feftfteht, daß Nothwehr seitens des Betreffenden nicht vorlag. Im Uebrigen ist, wie uns der Thierarzt Herr Hein rich, welcher den betreffenden Hund in Behandlung hat, mit theilt, dem Thiere nur ein etwa 6 Zentimeter tiefer Stich in die Brust beigebracht worden, auch ist dasselbe keineswegs be reits verendet. Im Gegentbeil ist der Verlauf der Heilung der allerdings schweren Verlegung ein derartiger, daß das sehr werthvolle Brachtthier sehr bald wieder hergestellt sein dürfte.

N. Vom Schlage getroffen stürzte gestern im Wäsche geschäft von Flatom in der Breitenstraße eine dort Einkäufe machende sehr elegant gekleidete Dame plöglich zu Boden. Ein schnell zur Stelle geschaffter Heilgehilfe vermochte die Be­wußtlofe wieder ins Leben zurüdzurufen, worauf fie per Droschte nach ihrem Hotel befördert wurde.

Belle Alliance- Theater. Das Ensemble. Gaftspiel der Mitglieder des Wallner- Theaters nähert fich feinem Ende. Heute und Morgen finden die legten Aufführungen der Ges fangs poffe ,, Klein Geld" statt. Vom Sonntag ab wird Herr Direktor Lebrun auf allgemeines Verlangen in ,, Doktor Klaus" -Hypochonder" u. f. w. auftreten. Am Donnerstag schließt das Ensemble- Gastspiel, während am Freitag die neu engas girten Mitglieder in der Novität Marguerite" ihre Debuts beginnen.

-

"

Wilhelm Auguft Luthe, der bisher nur wegen Betruges be ftraft worden ist, wurden in haft genommen und demnächst wegen Diebstahls unter Anklage gestellt.

In der öffentlichen Audienz zeigten die Angeschuldigten über den erhobenen Verdacht große Entrüstung, worauf dem Grabig vorgehalten ward, daß einem mehrmals wegen Dieb­stable bestraften Menschen die zur Antlage stehende Handlung sehr wohl zugetraut werden fönne. Hierauf folgte die Er widerung; Aber, Herr Jerichtshof, wo ich mir mit meine fünf Fingern sauer ernähren muß, wo mere id da noch' n Ferd futtern, wo id ooch jänzlich jar teene Arbeet und och keen Je Tag vor habe."

"

Vors. Ein Fuhrwert läßt sich aber verkaufen.- Angell. Wer sowat verschärfen will, Herr Jerichtshof, der muß Ferde Derstand haben. Id verstehe mir aber uf sowat janich; Inapp Det id' n Boffen von' ne Rub austenne, indem sone Kreatur Hörner uf' n Kopf hat.

Vors. Möglich, daß Sie es auch nur auf die auf dem Wagen befindlichen Waren abgesehen hatten. Angell.: Jd habe ihr aber doch nich' mal anjerührt, Herr Jerichtshof.

Bors. Sie haben aber den Verfuch gemacht, die vorgefun denen Eier zu verkaufen. Angell. Man bloß jeultt habe ic ' n bißten, indem' t doch forscher aussieht, wenn der Mensch wat au verloofen hat. Jeder Mensch macht doch jerne' mal den Jeschwollenen.

Vors. Was hätte Sie aber veranlaßt, mit dem Fuhrwerk davonzufahren?- Angel. Der Bauber liegt jewis slatt, Herr Jerichtshof. Ja un mein Freind Willem wir wollten und de Beene' n bißten vertreten, un weil doch der Dierjarten' ne feine Jejend is, ländern wir denn richtig de Siejes. Allee' run nach Joethen hin, der aber noch de Winterkluft anhatte, wo man ihm denn nich sehen kann. Joethe hat es nu ooch schon janz jewiß verdient, det er in Dbacht jenommen wird, indem er doch jewissermaßen schon mehr Dichter war, wat immer dief bliden läßt, un wobei ooch' n schwerer Jroschen verdient wird. Vors. Sie schweifen in unverantwortlicher Weise ab. Es handelt fich zunächst einzig darum, was Sie zum Befteigen des Fuhrwerts veranlaßte. Angell. Wo wir noch bei waren un ieber Joethen, wat doch ooch Minister jewesen is,' n Strahl red'ten, tam Ihnen richtig det Fuhrwert de Straße' run; aber natierlich, uf den Wagen saß feener druf, wo doch Unilid un ooch mangunter Mallor paffteren fann. De Pollezei fann janich strenge jenug druf­fehen, det uf de Jespanne janz jenau Obacht jejeben wird, indem alle schimpen, wenn eener dotjefahren wird, et aber hinterber leener jewesen find will. Stimmt det nich, Herr Jerichtshof?

Polizei Bericht. Am 22. d. M. Morgens wurde in der Spree , hinter dem Hause Mühlendamm Nr. 26, die Leiche eines Mannes aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft. Am Nachmittage desselben Tages erschoß sich ein Mann in seiner in der Alexandrinenstraße belegenen Wohnung mittelst Terzerols. Um dieselbe Zeit wurde im Landwehr­ Kanal , unweit der Schönebergerbrüde, die Leiche eines unbe fannten, etwa 35 Jahre alten Mannes angeschwemmt und nach dem Obduktionshause geschafft. Zu derselben Beit ging Bu derselben Beit ging plöglich an der Ecke der Insel- und Wallstraße das Pferd des Doyl Milchhändlers Doyl mit dem Geschäftswagen durch. übergab die Bügel feinem Kutscher und sprang vom Wagen, brach jedoch dabei den rechten Unterschenkel, so daß er nach Bethanien gebracht werden mußte.

-

Gerichts- Zeitung.

Wagendiebe. Der Handelsmann Herr Krenzlin glaubte am Vormittag des 17. Februar d. J., seinen Augen nicht trauen zu sollen, als er nach einer geschäftlichen Abmachung in dem Hause Thiergartenstraße 29, die faum zwei Minuten beansprucht hatte, sein einspänniges Fuhrwert, welches einen Werth von mindestens 1000 Mt. repräsentirte, nicht mehr vor fand. Der beftürzte Mann erfuhr von in der Nähe spielenden Kindern, daß zwei Personen nach ordnungsmäßiger Lösung der Hemmoorrichtung in der Richtung nach dem Zoologischen Garten mit dem Fuhrwert davongejagt seien. Herr Krenzlin befann fich feinen Augenblid und folgte den Dieben zunächst im Laufschritt bis Charlottenburg , von wo ab sich der athem­lose Mann einer Droschte bediente. Durch entgegenkommende Bersonen vermochte fich übrigens der, Bestohlene über die von den Strolchen eingeschlagene Wegerichtung leicht zu orientiren, die von der genannten Nachbarstadt das Fuhrwert über den Großen Stern und Bellevue nach Moabit dirigirt hatten. Dort fehlte es aber an jedem Anhalt zur weiteren Verfolgung, so daß Herr Krenzlin auf dem dortigen Revierbureau von dem Vorgefallenen Anzeige erstattete. Dem über den empfindlichen Verlust niedergeschlagenen Mann stand jedoch gerade ist eine freudige Ueberraschung bevor; während er noch einem Beamten sein verdrießliches Erlebniß zu Protokoll gab, ging die tele­graphische Meldung ein, daß das gestohlene Fuhrwert auf dem Belle Allianse- Plaß zwei verdächtigen Individuen abgenommen worden sei.

Wie sich bald ergab, war der günstige Verlauf der Sache der Umftcht und Entschloffenheit des Sattlerlehrlings Ardelt zu danken gewesen, der den Bestohlenen als einen Kunden seines Meisters und somit auch deffen Gespann fannte. Der junge Mann war daher beim Pasfiren der Wilhelmstraße in vorge rückter Nachmittagsstunde argwöhnisch geworden, als er das Krenzlin'sche Fuhrwert, auf welchem sich zwei scheu umblickende Männer befanden, in äußerst flotter Gangart an sich vorüber eilen sab. So schnell es geben wollte, folgte dez Bursche den Berdächtigen, welche schließlich vor dem Hause Belle- Alliance­Blaz 4 anbielten, und in die daselbst belegene Destillation ein­traten. Ein von dem vermuthlichen Sachverhalt unterrichteter Schußmann schritt in dem Augenblic ein, als die Diebe den Wagen wieder besteigen wollten. Dieselben, der zweimal wegen Diebstahls vorbestrafte, 42 Jahr alte Arbeiter Heinrich Gustav Ludwig Grabig und dessen um 8 Jahre jüngerer Kollege Ernst

würdige Madame Dupré, welche von allen Anderen allein ben Muth gehabt hatte, in das Zimmer einzubringen. In ihren Armen hielt sie die junge Gräfin völlig ohnmächtig. Der Kopf derfelben hing über ihre Schulter herab, das aufgelöfte Haar reichte faft bis zum Boden. Madame Dupré trug die Gräfin rasch fort.

an

fo

und Habicht feine Begleiter eilten schnell ihnen vorbei, ihre Aufmerksamkeit war fehr auf das Biel ihres Suchens gerichtet, daß fie diese Gruppe taum beachteten, und Friß nichts mehr als einen mitleidigen Blid auf dieselbe richten konnte.

Jest standen fie vor dem Zimmer des Kranten. Das Geheul war nahe, ja, schien hinter der Thür zu sein. Raum blickten sie einander an, denn die Gegenwart eines folden Gastes fich erklären zu wollen, dazu ließen ihnen ihre Gedanken teine Beit, auch war die Situation zu bringend.

Habicht warf mit einem Stoß die Thür zurüd. Das entblößte Jagdmesser vor sich haltend, stürzte er ins Bimmer; aber wie versteinert blieb er auf der Schwelle

stehen.

Nie hatte Friz ein solches Erschrecken in dem Antlik eines Menschen gesehen. Die Augen schienen dem alten Waidmann aus dem Ropfe fpringen zu wollen. Es ver zerrte fich förmlich das sehnige Antlig des Alten zu einem Ausbrud, der ein Gemisch war von Wuth, Ueberraschung und Schmerz.

Fris fah ihm über die die Schulter, aber kaum hatte er einen Blick in das Krankenzimmer geworfen, als auch er erschrat und starr stehen blieb vor dem Anblick, ber sich ihm

barbot.

Graf Fergus saß in hockender Stellung auf dem Rande feines Bettes, den Kopf niedergebeugt, zum Theil in die rothen Vorhänge verftedt, die Augen unheimlich funkelnd. So täuschend wie jetzt hatte Friz noch nie seine Nehnlich feit mit einer Wolfsphysiognomie gefunden. Er stieß ein lagendes Geschrei aus, dem Heulen des Wolfes täuschend ähnlich. Der heulende Wolf, welchen fie gehört und ver

-

-

An= Bors. Nun kommen Sie aber endlich zur Sache. getlagter. Jd fage denn also zu meinen Freind, Willem, sage id, laß uns schon jeschwinde uf den Wagen steifen un det Fuhrwert retourbringen, sonst kommt noch' n Blauer und schreibt den Mann uf.

-

Bors. Ste jagten nun ja aber in entgegengesetter Richtung davon. Angell. Konnte ick denn den verrüdten Boffen halten. Sowie id man de Leine in de Hand nahm, ba fegte er ooch fleich in' n Dreischlag los. Mit de Angst habe id't uf den Jammerfarren jefriegt wie noch nie, sage ic Shnen.

Bors. Sie behaupten also, das Pferd wäre Ihnen durchgegangen. Demgegenüber muß ich Ihnen doch vors halten, daß Sie am Nachmittag beim Baffteren der Wil helmstraße das Thier offenbar in der Gewalt hatten.- Angell. Det stimmt, da hatte sich der olle Boffen all etwas abje­loofen.

Vorf.: Auf der Firma am Wagen war doch nun die in der Taubenstraße belegene Wohnung des Eigenthümers zu ers feben, weshalb es gewiß am einfachsten gewesen wäre, dem Mann das Fuhrwert zurückzubringen. Angell.: Jerade det wollten wir ooch, wie de Pollezet tam.

-

Vors. Ihre Angaben find ganz unwahrscheinlich, da Sie in vollständig entgegengesegter Richtung ergriffen wurden.- Angell: Uf sonen Schreck, Herr Jerichtshof, da feift doch der Mensch jerne' n Kleenen.

-

Vors. Dazu bedurfte es keiner Fahrt nach dem Belles Allianceplat; beinahe in jedem Hause findet sich Gelegenheit, einen Schnaps zu trinten. Angefl.: Det is allens unters schiedlich, Herr Jerichtshof; wat aber der Mann uf' n Belle Allianceplat is, det der man' nen hochfeudalen Kornus hat, sage id Jonen.

In ähnlicher Weise ließ sich der Mitangeklagte aus, wo­hingegen durch die sonstige Beweisaufnahme jeder Zweifel über die Schuldfrage behoben ward. In Berücksichtigung der Möglichkeit, daß die Angeschuldigten nur die Abficht gehabt haben mögen, fich die auf dem Wogen befindlichen Waaren anzueignen, ein Schaden auch nicht eingetreten ist, wurde Grabig unter Bubilligung mildernder Umstände zu neun, Luthe zu drei Monaten Gefängniß und jeder Angeklagte zu einem Johr Ehrverluft verurtheilt. ( Ger. 8tg)

Kampf zwischen Studenten und Arbeitern.( Reichs gericht.) Am 19. Juli 1884 feierten die Arbeiter einer Halles schen Maschinenfabrik in dem an der Saale gelegenen Garten

folgt hatten, war fein Anderer als der Graf Fergus M'Donuil selbst.

Wie angewurzelt blieben die Drei in der Thür stehen; nicht allein das Wolfsgeheu, auch die übrige äußere Ers fcheinung vergegenwärtigte den beiden Begleitern Friz Rodenburg's bas Bild jenes Raubthieres wie unter einer menschlichen Maste. Die platte Stirn, das Geficht fast spig endigenb, der fable, borstenartige Badenbart, der magere Rücken, die an den Dhren aufwärts fich emporsträubenden Haare, das Geschrei, die Stellung- bie Aehnlichkeit war zu auffallend.

Buweilen schwieg er eine Minute und schien zu horchen. Dann schüttelte er an den hohen Vorhängen, daß sie hin und herflatterten wie Laub. Er erhob das Haupt; bann nahm er wieder die vorige hockende, vornübergebeugte Stellung ein und begann sein häßliches Geschrei von

Neuem.

Habicht, Segal und Friß betrachteten dieses Schauspiel wie feft gewurzelt. Sie hielten den Athem an, von Ents fegen ergriffen.

Endlich schwieg der Graf, und wie das Wild, wenn es etwas wittert, erhob er den Ropf und hielt das Dhr nach einer bestimmten Richtung, um zu horchen.

Dort unten, unten war es, unten in den hohen, schnee bedeckten Fichten, unweit der Mauern des Schloffes bort her hörten fie ein Geschrei, Anfangs schwach, aber stärker werbenb, je länger es anbielt, bis es endlich ben Tumult und das Bellen ber Meute übertönte. Es war

dasselbe Geschrei, es war die Antwort der Wölfin.

zeigend:

von

Da flüsterte Habicht mit bleichem Antlig, sich an Frih wendend, mit ausgestreckten Armen nach dem Gebirge Hörst Du, Friz? Das ist die schwarze Here!" Der Graf, noch immer in horchender Stellung, schien die Stimme, welche entfernt aus den hohlen Gründen des Hochwaldes zu ihm hinauftonte, zu verstehen. Eine wilde Freude leuchtete aus seinem Antlig und aus seinen Augen.

( Fortsetzung folgt.)