eycinet werde -Das heißt pten feftaufegen

Stadtverordneten- Bersammlung. Deffentliche Sigung vom 23. April bergehen laffen. Der Vorsteher Dr. Straßmann eröffnet die Sigung

- daß seine

534 Uhr.

Auf die Anfrage des Stadtverordneten Stryd über den Stand der Martthallen an em Staate gefte legen beit antwortet der Magistrat in einem Schreiben, prochen wurde welchem mitgetheilt wird, daß er bereit sei, auf diese An­man, daß fie lege in der nächsten Sigung genauer einzugeben. Heute sei e Garibaldi bereits vom Minister des Innern, an den Magistrat fich Be als Obervoerde führend gewendet und welchem, als der vorgesetzten derjährigen uffichtsbehörde, er die Sache unterbreitet hatte, ein Bescheid egen die Sengegangen, welcher sehr wesentliche Ermäßigungen der vor fia, ehe diese km von der Polizeibehörde gestellten Forderungen enthalte, Da bis dahin Daß der Weiterbau der Markthallen dem Ermessen des Ma nichts eintrag ftrats nach gesichert erscheine. Da jedoch erst in der nächsten während Koftigung des Magistrats die Angelegenheit zur Beschlußnahme de den Bertalangt und diese zu einer erneuten Vorlage führen kann, we Garibaldi fet der Magistrat heute noch verhindert, die Anfrage zu be um mit be tworten.

der Insel du Die Angelegenheit wegen Abänderung der für die Wein en Buntte caße zwischen der Gollnowstraße und der Mehnerstraße feft­mit dem fepten Baufluchtlinie war einem Ausschusse zur Vo: berathung Bund unter ugerolesen worden. arf. Frag Stabto. Nicolai beantragt Namens des Ausschusses fol­oder Durd ende Beschlußfaffung: Die Versammlung tritt dem Antrage des Garibaldi, agistrats in Betreff der Burücklegung der Baufluchtlinie bei, enten, aufreddoch mit der Bedingung, daß der Maurermeister Hoffmann gungen formte durch die Erwerbung der zur Regulirung der Weinstraße und dem Baoch erforderlichen Barzelle entstehenden Kosten, sowie die bei ollte das Ger früheren Enteignung für die Entwerthung des Büschingschen n: Die bergrundstücks durch eingetretene Bebauungsfähigkeit ge auf der alten 1867 Thlr. 22 Sgr. 1 Pf. erstattet und die Erfüllung enischen Kiefer Berpflichtung vor Einholung der Genehmigung der ng von Staatsbehörden zur Feststellung der neuen Baufluchtlinie durch in Bunti beine Raution ficher ſtellt." Dhne Diskussion beschließt die Ver f wohl anammlung dem Antrage gemäß. Wünsche in

n;

Stadto. Weiß I berichtet hierauf über die vom Magiftrat eine Art gelegte Stizze zum Neubau einer Gemeinde. Mädchenschule De Baribaebft Turnhalle auf dem städtischen Grundstück Auguststraße 67/68. Der Ausschuß beantragt, die Vorlage abzulehnen füllung ein Wunsch de und den Magiftrat um Vorlegung einer neuen Baustizze zu ersuchen, durch welche eine beffere Ausnugung des Grundstücks da beide ermöglicht wird. Die Versammlung stimmt dem Antrage des des Erzähl Ausschusses bei. aribaldis

Bebufs Errichtung einer Bumpftation für das Radial

Staat als item X beantragt Magiftrat den Ankauf des Grundstücks

Staat al Bellermannstraße Nr. 7 für den Preis von 36000 Mt., sowie onalbenim die Bustimmung der Versammlung, daß 1. die auf dem ge Diefem Sin

ent. iralität namiteg rsehrt,

nannten Grundstücke rubenden Lasten und zwar die 5 prozentige mächtigten Pfandbriefschuld von 21 000 Mt. in Anrechnung auf das Kaufgeld übernommen und 2. dem Eigenthümer Bohr der zur Tilgung dieser Pfandbriefschuld bereits aufgesammelte Amortisations fonds in der Höhe, wie ihn das Berliner  Pfandbriefamt am 1. April 1885 festzustellen hat, außerdem erstattet werde. Die Versammlung ertheilt debattelos ihre Die Versammlung ertheilt debattelos ihre Bustimmung.

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Mit dem Verkauf der auf dem Grundstücke Neue Friedrich­ftraße 78, 78 a und b befindlichen Baulichkeiten zum Abbruch im Wege der Versteigerung erklärt die Versammlung sich ein­verstanden.

Magistrat überreicht der Versammlung die speziellen Roften anschläge und Beichnungen zu den auf den städtischen Gas. anstalten und am Rohrsysteme auszuführenden Erweiterungen und Erneuerungen und beantragt die Genehmigung derselben und Bewilligung der dadurch erwachsenden Kosten von 1932 500 Matt, wovon 1682 600 M. als Erweiterungen und 249 000 Mart als Erneuerungen zu verrechnen find. Die Genehmi

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Bur Feier des hundertjährigen Jubiläums der ersten ala­demischen Kunstausstellung in Berlin   wird, wie bereits ge­meldet, seitens der königlichen Akademie der Künste und mit Genehmigung des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten im Jahre 1886 eine große allgemeine Ausstellung der bildenden Künfte veranstaltet werden. Dieselbe soll im Landes- Ausstellungs Gebäude( Gebäude der hygiene Ausstellung), an der Straße Alt Moabit und in den Monaten Mai bis Ottober 1886 statifinden und nach der Mittheilung der Senats- Kommi fton für die akademischen Kunst- Ausstellungen sich nicht auf Kunstwerte der Malerei, der Architektur und der graphischen Künfte aus den letzten Jahren beschränken, sondern auch diejenigen Meisterwerke der vaterländischen Kunst, welche feit dem Jahre 1786 bis zum Jahre 1880 entstanden sind, sowie diejenigen hervorragenden Erzeugnisse der schmückenden Kunst umfaffen, welche durch die Mitwirkung der Industrie verkörpert find. Auch soll die Ausstellung eine besonders für die lokalen Interessen unserer Kunst- und Lurus. Industrie bedeutsame historische Abtheilung erhalten. Was die Koften des Unternehmens betrifft, so betrage die Gesammt

Bürger von Rhodenburg, der aber meinswegen in seiner Familie Unglück gehabt hat und Sie deshalb um Nath fragen wollte."

,, Recht gern, recht gern, Herr Nachbar," sagte der alte Notar, indem er aber doch seine Hand wieder frei zu be tommen suchte, benn es war ihm ein unangenehmes Ge fühl, daß fie der Apotheker so fest hielt.

Nun jeben Sie, Herr Nachbar," fuhr Semmlein, aber boch etwas verlegen, fort, Sie erinnern sich vielleicht noch, was wir neulich für ein Gespräch über den nämlichen Fall hatten, und ich will gerne eingestehen, daß ich damals meinswegen ungerett gewesen bin. Ich habe den jungen Menschen selber tennen gelernt und eine ganz andere Meinung von ihm bekommen: aber so einfach die ganze Sache auch fein mag, so- so furchtbar verwidelt ist sie außerdem, so daß sich meinswegen fein Deubel durch finden kann, und wenn ich mir auch selber getraue, Recht von Unrecht an unterscheiden, so muß ich Ihnen gestehen, Herr Nachbar, daß ich hier meinswegen gar nicht zu helfen weiß."

"

-

Und wie steht der Fall?" sagte der Notar, der zur Sache zu kommen wünschte. Können Sie ihn mir vielleicht mit furzen Worten mittheilen? Denn die Borrebe bringt uns nicht einen Schritt näher."

Ja, dann wird es das Beste sein," fagte Herr Semm­lein, daß Ihnen Meister Handorf den einfachen Thatbe­ftand mittheilt."

Darum möchte ich allerdings bitten." " Herr Notar," sagte da der Tischlermeister, der aber sehr blaß geworden war und die Worte nur mühsam aus ber Rehle brachte, es ist eine schwierige Sache für einen Mann, der sich sein ganzes Leben ehrlich und rechtschaffen und mit harter Arbeit durchgebracht hat, von der Schande feiner eigenen Familie zu reben; aber ich sehe wohl, daß es nicht anders möglich ist, und ich will auch das noch überwinden. Thun Sie mir den Gefallen und hören Sie mich ruhig an; es soll außerdem nicht lange bauern, und feien Sie überzeugt, daß ich so wahr und aufrichtig zu Jonen rebe, als ob ich vor meinem Gott als leztem Richter Stände." ( Fortseßung folgt.)

100 000 m. betheiligen wird. In Rücksicht aus die mancherler Vortheile, welche der Stadt und ihrer Bürgerschaft aus den großen Ausstellungen erwachsen, hat die Senatskommiffion für Die akademischen Kunstausstellungen das Ersuchen an den Mas giftrat gerichtet, auch städtischerseits einen Zuschuß zu den Roften für das beabsichtigte Unternehmen in Höhe von 100000 M. zu bewilligen, und hierbei die voffnung ausgesprochen, daß ein Theil dieses Buschusses aus den zu erwartenden Einnahmen nach Schluß der Ausstellung wird zurückerstattet werden fönnen.

Bedeutung der Ausstellung für die Stadt Berlin   beschloffen, Magiftrat hat in Anerkennung der hohen Wichtigkeit und dem Ersuchen zu entsprechen und beantragt bei der Versamm lung die Bewilligung des Buschuff& von 100 000 m.

Stadtv. Dr. Bellermann beantragt einen Busat, wo. nach von den Ueberschüssen der Ausstellung der Stadt Berlin  ein entsprechender Theil überwiesen werden soll.

Stadtv. Gördi: Wir erkennen an, daß solche Aus stellungen zum allgemeinen Besten find, und daß dieselben auch geeignet sind, das Gewerbe in vorübergehender Weise zu be leben; aber solche Ausstellungen müssen durch eigene Kraft ins Leben gerufen werden, und wir müssen uns fragen, ob die von allen Steuernzahlern geforderte Summe auch allen Theilen der Bevölkerung in gleicher Weise zu gute tommt, und diese Frage müffen wir verneinen. Der größte Theil der Steuer­zabler ist ausgeschlossen von dem Genusse der Kunst und Wissenschaft, und wir lönnen diesen nicht zu den Kosten heran­ziehen. Wir unterschäßen die studirten Leute keineswegs, aber wenn aus allgemeinen Mitteln solche Summen gefordert wer den, so tritt doch die Frage in den Vordergrund, ob fte der Allgemeinheit nüßen, und diese Frage ist zu verneinen. Und wenn wir nun bedenten, welche gewaltigen Ausgaben der Kom­mune Berlin   bevorstehen, und daß die geringen Löhne der Straßenarbeiter nicht erhöht werden( Dho! Unruhe), dann haben wir ein Recht, die verlangte Summe abzulehnen. Die Er. höhung der Löhne der Straßenarbeiter wird für Sittlichkeit und Kunst mehr nüßen als die Ausstellung.( Widerspruch und Heiterfeit.) Aus diesen Gründen glaube ich thun wir beffer, die hier geforderten 100 000. im Intereffe der Straßenarbeiter zu verwenden.( Heiterkeit.) Gegen die heilsamen Einwirkungen der Kunst find wir feineswegs unzugänglich, aber wir, die wir hier gewiffermaßen als Pfeiler hervorragen, dürfen uns nicht ver wechseln mit jener allgemeinen Masse, bei der dies nicht der Fall ift. Wir wiffen zwar, daß uns das heute nichts nügt, aber eine spätere Beit wird uns Recht geben.

Stadtv. Bellermann: Die meisten unserer Ausgaben werden stets nur einem Theil der Bürgerschaft zu Gute tom men, und es wird die ausgleichende Gerechtigkeit in der städti schen Verwaltung die Pflicht haben, die Interessen der einzel. Fremde nach Berlin   und das fommt auch den Arbeiterkreisen nen Stände zu wahren. Jede Ausstellung zieht zahlreiche zu Gute. Redner befürwortet sodann die Annahme dieses An trages.

Kämmerer Runge: Die Ausführungen des Stadtv. Gördt beantworten sich von selbst, aber das will ich noch be­merken, wenn man sich auf den Standpunkt stellt, besonders für die Arbeiter sorgen zu wollen, es immer noch besser ist, die 100 000 Mart zu bewilligen, als fte zu anderen Zweden zu verwenden. Die Ausstellungen mit ihrem Fremdenverkehr find von wesentlicher Bedeutung für die Arbeiter und verschaffen thnen lohnende Beschäftigung.( Sehr richtig!) Den Antrag Bellermann bitte ich abzulehnen, der Magistrat hat die Absicht, Dahin zu wirken, aber die Bedingung darf nicht an die Bes willigung geknüpft werden, daß uns ein Theil des Ueberschusses zufällt.

Stadto. Dopp: Ehe Herr Görcki solche Ausführungen macht, sollte er sich beffer informiren. Wenn er hier von den Arbeitslöhnen spricht, so weiß ich nicht, wie das in Busammen hang stehen soll mit der Kunstausstellung. Wenn Herr Görcki auch keine großen Kenntnisse von sozialen Dingen bat, müsse er immerhin wissen, daß unsere Künstler keine Kapitalisten find. Wir müssen auch der Behauptung entgegentreten, daß die Noth in den sogenannten Arbeiterkreisen so bedeutend ist. Das ist keineswegs der Fall, in vielen anderen Schichten ist die Noth weit größer, es wird nur nicht so geschrien, darum find hier auch noch keine Weltbeglückungs. Apostel ent ftanden.

Nachdem noch die Stadtverordneten Reich now und Heilmann den Antrag befürwortet, wird die Bewilligung gegen die Stimmen der Arbeiterpartei ausgesprochen.

Vom Stadto. Scheiding ist folgende Anfrage ge stellt worden: Gedenkt Magistrat, das Projekt einer in Berlin  für das Jahr 1888 in Ausficht genommenen nationalen Ge werbe Ausstellung wohlwollend zu unterstüßen?"

Nachdem Stadto. Scheiding diese Anfrage kurz be. gründet, erklärt

Oberbürgermeister v. Fordenbed: Die Angelegenheit ist im Magifirat bereits eingehend besprochen worden, und wenn auch teine definitiven Beschlüsse vom Magiftrat gefaßt worden find und nach der Natur der Sache nicht gefaßt werden tonnten, so hat sich doch eine sehr lebhafte Sympathie für das Unternehmen fundgegeben.( Beifall.) Der Magiftrat bat Veranlassung genommen, vertraulich Diese Sympathie den Aelteften Der Kaufmannschaft bereits auszusprechen, und sobald das Unternehmen eine festere Gestalt angenommen haben wird, werden wir ihnen wahrschein­lich eine träftige und erhebliche Unterstüßung aus Gemeinde­mitteln vorschlagen.( Lebhafter Betfall.)

Teyeil. Tuyster grop Summer

felten mehrere tausend Rubel Unter den Linden in Dollars um. Ihr Reiseziel ist Bolivia  . Sie bedienten sich der rufft­schen Sprache.

g. Ebenso, wie das Gewerbe der Heirathsvermittler, wird vom 1. Juni d. J. ab das Geschäft der gewerbsmäßigen Vermittelungswesen für Immobiliarverträge und Darlehen, sowie solcher Personen einer häufigen polizeilichen Kontrole unterzogen werden, welche die Besorgung fremder Rechtsange legenheiten und bei Behörden wahrzunehmender Geschäfte, ins fäße betreiben. Die diesbezügliche Polizeiverordnung verpflichtet besondere die Abfaffung der darauf bezüglichen schriftlichen Auf die Genannten, unter Androhung von Geldstrafen den zustän bigen Polizeibehörden und deren Drganen auf Erfordern thre Geschäftsbücher und die gesammten, auf ihren Geschäftsbetrieb bezüglichen Schriftstücke zur Einsicht vorzulegen und den bes treffenden Beamten jede auf den Geschäftsbetrieb Bezug habende Auskunft wahrheitsgetreu zu ertheilen. Dieses Vor gehen der Behörden gründet sich auf die zahlreichen Uebergriffe, welche seitens einzelner Personen der vorgedachten Art vorges tommen find. Es bleibt nur zu wünschen, daß das Vorgehen der Behörden auch den Erfolg hat, den es haben sollte: das Uebel bei der Wurzel anzufassen und schädigende Elemente zu beseitigen.

a. Ein sehr raffinirter Büchermarder, der Landwirth von B., ist vor einigen Tagen auf gerichtlichen Haftbefehl zur Haft gebracht worden. Derselbe ist im Laufe der letzten Mo nate in die Läden von Buchhändlern getreten, in welchen er unter dem Vorgeben Bücher taufen zu wollen, während der Buchhändler mit dem Hervorsuchen der Bücher beschäftigt war, werthvolle Bücher und Illustrationswerte stabl. Die gestohle nen Bücher veitaufte er an andere Buchhändler. Er führte sich bei den Buchhändlern, die er stets mit den Worten an redete: Herr Buchhändler", unter den falschen Namen Hende, von Krüger, von Herzberg, Erneft 2c. ein. So stahl er im Februar c. einem Buchhändler L. in der Gipsstraße mehrere Bücher, welche er einem Buchhändler D. in der Rosenthalerstr. verkaufte. Als der Dieb sich aus der D.'schen Buchhandlung entfernt hatte, erinnerte fich D., daß er von demselben im Ja muar c. bestohlen worden war. Am 17. April tam der Dieb wiederum zu D. und bot diesem 21 Genre- Photographien zum Kauf an. D. erkannte ihn sofort wieder und veranlaßte feine Verhaftung. Der Diebstähle bei L. und D. ist der Verhaftete überführt, dagegen haben sich die sonstigen von dem Bücher marder geschädigten Buchhändler noch nicht gemeldet, welche fich fest im Intereffe der nachdrücklichen Bestrafung des Diebes beim biefigen Kriminal Rommiffariat, Bimmer 77, melden mögen.

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a. Die Zweckmäßigkeit, jede Wechsel Tratte sofort nach ihrer Ausstellung dem Bezogenen zu avifiren, wird durch fol gende vor Kurzem vorgekommene Wechselfälschungen bewiesen, welche den Gegenstand eines sriminalprozesses gebildet haben. Der Handlungsbefliffene L. hatte während seiner Thätigkeit in einem faufmännischen Geschäft Renntniß erhalten, daß sein Prinsipal öfter Wechsel auf seinen Bantier ausschrieb, ohne dem Bezogenen darüber Avis zu geben. Die Wechsel enthiel ten stets gleichviel ob aviftrt wurde oder nicht den Ver mert: Laut oder ohne Bericht." L. schied aus seiner Stellung aus und nahm eine Anzahl der von seinem bisherigen Prinzi pal benut en Wechselformulare mit der aufgedruckten Firma, mit. Diese Formulare füllte er mit bestimmten Beträgen aus und abmte den Namenszug des Prinzipals täuschend ähnlich nach. Die gefälschten Wechsel lauteten auf den Bantier des Prinzipals und enthielten den üblichen Vermert laut oder ohne Bericht". Mehrere dieser Wechsel, welche je unter 500 M. lauteten, wurden von dem Bezogenen ohne Weiteres hono rirt. Als aber sodann ein Wechsel über einen weit höheren Betrag präsentirt wurde, fragte der Bezogene bei dem angeb lichen Traffanten an, wodurch die verübten Fälschungen an den Tag kamen.

b. Eine große Szene gab es gestern in der Röpnickers straße. Ein Wiehltutscher lentte aus dem Beughofe in die Köp niderstraße ein, als das Pionierbataillon vom Ererzieren zurückkam. Ein ganzes Stüd hinterher ritt noch ein Haupt­mann, den der Kutscher nicht mehr zur Truppe rechnete und Deshalb an ihm vorbeifuhr. Hierüber fühlte fich der Offizier wahrscheinlich beleidigt und mußte wohl dem Kutscher   in etwas ,, träftigen" Worten Vorwürfe gemacht haben, denn der Kutscher  drohte ihm mit der Peitsche. Der Hauptmann ritt in Folge deffen dicht an ihn beran und fuchtelte ihm mit der Hand dicht I am Kopfe herum. In demselben Augenblic sprang der Kutscher vom Wagen, packte den Offizier und riß ihn vom Pferde. Dieser versuchte nach seinem Säbel zu greifen, aber der Kutscher  hielt ihm die Arme an den Schultern feft. Schnell erschien fegt ein Offizier mit Mannschaften, arretirte den Kutscher und stellte awet Boften neben den Wagen. Von der Kafernenwache brachte ihn später ein Kommando von zwei Mann(!) nach der Polizeimache.

N. Drei Unglücksfälle ereigneten sich vorgestern und gestern in dem furzen Zeitraum nur weniger Stunden. Einen Armbruch erlitt der in der Schönleinstraße 17 wohnhafte Ar beiter Ernst K. dadurch, daß ihm beim Holzabladen am Blan ufer eine der schweren Bohlen auf den Arm fiel. Der Vers unglückte wurde per Droschte nach seiner Wohnung und von da nach dem städtischen Krantenhause im Friedrichshain  gebracht. Ueberfahren und anscheinend schwer verlegt wurde Abends 6 Uhr das 2jährige Kind des in der Katharinen straße 10 wohnenden Arbeiters U. von einem Geschäftswagen der Firma H., doch trifft, wie Augenzeugen verfiche n, den Kutscher teine Schuld. Das Kind wurde nach einem Kranken­

Eine Besprechung der Anfrage wird nicht beliebt. Damit ist die Tagesordnung um 7 Uhr erledigt. Der öffentlichen Sigung wohnten am Magistratsiisch Oberbürgerhause gebracht. Gleichfalls überfahren wurde gestern früh meister v. Fordenbed, Kämmerer Runge, Stadtschulrath Ber tram, Stadtbaurath Blandenstein, Syndilus Ederty und Stadt­rath Marggraf bei. Eine geheime Sigung folgte.

Lokales.

N. Nach Mittheilung des statistipizo

Amtes der Stadt Berlin   sind bei den hiesigen Standesämtern in der ver gangenen Woche zur Anmeldung gefommen: 171 Che fchließungen, 858 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene, 610

Sterbefälle.

b. Die Jnnungen, so jung ihre Wiederbelebung noch ist, Bäder- Innung in Goslar   schloß einen Meister aus, weil er halten sich dennoch bereits von Uebergriffen nicht frei. Die für 10 Pfennig 5 statt 4 Brötchen lieferte. An und für sich hätte er seinen liebenswürdigen Kollegen gern Valet gesagt, aber die lex Adermann tonnte eines Tages auch in Goslar  Wirklichkeit werden und ihm das Halten von Lehrlingen ver boten werden. Er beschwerte fich also bei der Regierung in Hildesheim   und diese verfügte seine sofortige Wiederaufnahme. Wenn die Herren Bünftler im Neft erst etwas warm geworden find, werden die Regierungen ein schönes Stück Arbeit mit ihnen bekommen.

Drillinge. Die Frau des Brüderstraße 26 wohnhaften Lederarbeiters Köpstein ist gestern von einem Drillingspaar ( 2 Knaben 1 Mädchen) entbunden worden. Mutter und Kin der befinden sich wohl und find lettere nach Anficht des Arztes außerordentlich selten lebensfähig. Die jungen Eltern befinden fich erst in 3/4 jähriger Ehe und werden dem Vater ob dieses unerwarteten Familienzuwachses schwere Sorgen wohl nicht er­spart bleiben.

N. Auf dem Stadtbahnhof Friedrichstraße" tam am gestrigen Tage eine ganze Mongolen Familie, welche sich auf der Durchreise nach Süd- Amerika befindet, hier an. Die Leute, welche als Vortrupp weiterer Durchzüge fich ankündigten, er

ein kleines Mädchen an der Ecke der Dresdener- und Buckowers straße, wo es mit seiner Schulmappe den Fahrdamm über schreiten wollte, von einem Geschäftswagen der H.'schen Braueret, wobei dem Kinde die Räder über beide Beine gingen. Das selbe wurde nach der elterlichen Wohnung geschafft.

N. Ein bedauerlicher Unglüdsfall traf heute früh gegen 8 Uhr den beim Schmiedemeister K. in der Neuen König straße 74 beschäftigten Lebrling Emil 8., indem derselbe mit der rechten and so unglücklich in die Bohrmaschine gerieth, daß ihm der vierte Finger vollständig abgeriffen wurde. Nach einem ihm sofort angelegten Nothverband wurde der Beschädigte nach seiner Wohnung gebracht.

N. Einer sehr schmerzhaften Operation am Halse mußte fich gestern in einem hiesigen Krankenhause ein bei einer Eisen­längst in einem Barbiergeschäft der Brinzenstraße raftren laffen, bahn angestellter Beamter unterziehen. Derselbe hatte sich uns wo furz vor ihm ein Herr raftrt worden war, der ein großes Geschwür am Halse hatte. Das sorgfältige Reinigen der Bar biermesser nach ihrem jedesmaligen Gebrauch erscheint daher dringend geboten.

Gerichts- Zeitung.

Ein sechsfacher Freier. Wer auf die Heirathsluft der Frauen und besonders der Wittwen spekulirt, der hat noch immer feine Rechnung gefunden", so tann der Handarbeiter Chregott Ernst Herold aus Kleinforst sagen, wenn er auf die Erfolge zurückblickt, die er als sechsfacher Heirathskandidat zu verzeichnen hat. Aber wir wollen nicht vorgreifen.

Am 22. Oktober v. J. tam zu der von ihrem früheren Batten geschiedenen Frau R. in Leisnig   ein Mann, der fich Heitlog nannte. Sh wollte nur einmal fragen", so be gann er, ob Sie fich nicht wieder verthun wollten?" Frau R. schaute dem Hertlos neugierig in's Geficht und da ste sofort merkte, was derselbe unter derthun" verstand, fte auch