Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Nr. 108.

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Parlamentsberichte.

Herrenhaus.

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19. Sigung vom 9. Mai, 11 Uhr. Am Ministertische Fürst von Bismard, Fried berg, v. Scholz, v. Boetticher, v. Buittamer, Boßler und zahlreiche Kommiffarten.

Nachdem die Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für 1883/84 obne Debatte butch nachträgliche Genehmigung der

Sonntag den 10. Mat 1885.

Ohligs befindlichen Tonfeffionellen Kirchhofes durch eine von der ötglichen Regierung zu Düsseldorf unterm 2). Ditober 1883 erlaffene, und in Folge des gegen dieselbe echobenen Rekurses in der Ministerialinftans bestätigte Verfügung die Genehmigung verfagt worden sei, überweist das Haus der Regierung zur Be rüdstätigung.

Eine Reihe weiterer Betitionen von lediglich lokalem Jn tereffe werden auf Antrag der Unterrichtskommission der Re gierung zur Berüdfichtigung resp. Erwägung überwiesen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Der Präfident giebt hierauf bie übliche Geschäftsübersicht.

Abg. Bodum Dolffs: Geftatten Sie mir, meine Herren, unserem hochverehrten Präsidenten für die umsichtige, thätige, ftets gerechte Führung der Geschäfte unseren wärmsten und innigften Dant auszusprechen. Auch die Herren Vize präsidenten haben Anspruch darauf, nicht minder die Herren Schriftführer. Ich ersuche Sie zum Be chen Ihres Einver fländnisses fich von Ihren Blägen zu erheben.( Befchieht.)

biteur außeretatsmäßigen Ausgaben und der Etatsüberschreitungen alebigt ist, geht das Haus sofort über zur Berathung des Gelegentwurfs, betreffend die Ueberweisung von Bes trägen, welche aus landwirthschaftlichen Böllen eingeben, an die Kommunalverbände. § 1 wird ohne Disfuifton erledigt und in namentlicher Ab timmung mit 92 gegen 27 Stimmen angenommen. Mit" Ja" ftimmen u. A. Fürst Bismarck und Justizminister Dr. Fried berg. Mit Nein" stimmen Dr. Knoblauch, Graf zur Lippe, Lotichius, Ostermeyer( Hannover ), v. Reinersdorf, Stephan, Präfident v. Köller: Ich danke Ihnen Allen für das ( Danzig ), freundliche Wohlwollen und für das bereitwillige Entgegens Bachmann( Bromberg ), Baumftait, von Behr( Schmoldom), tommen, welches mir von allen Seiten auch im Laufe dieser Bernutb. Beseler, Bled ( Minden ), Bote( Potsdam ), langen Seffton zu Theil geworden ist. Sie haben mir dadurch Bitticher( Magdeburg ), Camphausen, Dernburg , Forchhammer mein Amt sehr wesentlich erleichtert Laffen Sie uns jest scheiden unter dem Rufe, unter dem die Berhandlungen dieses Herzog von Ujeft und Prinz Hohenlohe Ingelfingen. Hauses stets begonnen und stets gefchloffen werden: Se. Majestät Der Kaiser und König lebe hoch! hoch! hoch!( Die Mitglieder erheben fich und stimmen dreimal in den Ruf ein.) Schluß 1% Uhr.

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Die§ 2 und 3 gelangen ohne erhebliche Debatte zur An nahme.

Beim§ 4 spricht Frhr. v. Durant sein Bedauern darüber aus, daß nicht für die Schulen dirett Mittel zur Verwendung gelangen tönnten.

Die übrigen Paragraphen und das Gefes im Ganzen ge langten ohne Aenderung nach den Beschlüffen des Abgeordneten. bauses zur Annahme.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Baumstart sprach dem Präsidenten den Dank des Hauses aus, welcher seinerseits den Vizepräsidenten und dem Bureau dankie.

Nachdem der Herzog von Ratibor die übliche Ge schäftsübersicht gegeben, schloß er die Sigung furz nach 2 Uhr mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser

und Rönig.

G.

bd Abgeordnetenhaus.

69. Sigung vom 9. Mai, 12 Uhr. Am Regierungstische zahlreiche Stommiffarien.

Die Berathung des vom Herrenbause in abgeänderter Faffung zurückgelangten Entwurfs betreffend die Kantongefäng niffe in der Rheinproving wird von der heutigen Tagesordnung W.30etere Angesichts der Ablehnung des§ 5( wonach die Polizei

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3aft row Namens der Staatsregierung erklärt hat, daß

ftrafgelder hinfort der Staatstaffe zufließen sollen) im Herren bause auf das Bustandekommen der Vorlage verzichte und fich eine erneute Erwägung der Angelegenheit vorbehalte.

Deutscher Reichstag .

97. Sigung vom 9. Mai, 12 Uhr.

Am Tische des Bundesraths von Boetticher und Rommiffarien, später Fürst von Bismard.

II. Jahrgang.

i männliche Arbeiter in gewerblichen Betrieben geboten er scheint. Referent Abg. Scheffer bittet den Kommissionsentwurf anzunehmen.

Abg. Rödiger( Sozialdemokrat): Jch bedauere, daß nach 19 Kommissionsfizungen nicht mehr als dieser eine Entwurf über die Sonntagsarbeit zu Stande gekommen ist. Wenn Sie in dieser langsamen Weise mit der Arbeiterschußgesetzgebung weitergeben, so werden wir noch in Jahrhunderten das Wert nicht vollenden. Dem Antrage der Kommission stimmen wir natürlich aleichwohl zu. Den Antrag Buhl bitten wir dringend abzulehnen. Die darin vorgeschlagene Enquete würde die Sabe noch viel weiter verschleppen und namentlich auch die Regelung der Frage des Marimalarbeitstages in völlige Ferne rüden. Alle Arbeiter find darin einig, Daß ein Maximal

arbeitstag nothwendig sei. Das erforderliche Material liegt ebenfalls vor in den Berichten der Fabrikinspektoren. Die Frage ist also vollständig spruch reif. Freilich bezweifle ich, Daß die Regierung selbst diesem Entwurf ihre Zustim mung geben wird. Die Regierungsvertreter find stets, wenn es fich um die Intereffen der Arbeiter handelt, rein manchesterlich gesinnt, während die tonservative Preffe die Sozialrrform lediglich benugt, um damit dem gogisch zu wirken und die Arbeiter auf ihre Seite zu ziehen.

Abg. Lieber: Auch ich bedauere tief, daß dieser Rest des Antrags Hertling erst jest nach sechsmonatiger Seffion ins Plenum gelangt. Die Frage ist nicht erst jest spruchreif geworden, fte war es schon im Jahre 1879. Inzwischen ist auch die Sache in Defterreich in Gang gekommen. Uebrigens werden wir bei Beginn der nächsten Seffton unsere alte For berung auf Einführung eines Normalarbeitstages wiederholen, und zwar werden wir mit Rücksicht auf die Aeußerungen des Reichskanzlers vom Januar dieses Jahres nicht wieder eine bloße Resolution, sondern einen förmlichen Gefeßentwurf ein bringen.

Bur ersten und zweiten Berathung steht der Nachtragsetat zum Reichshaushaltsetat für 1885 bis 1886. Es werden ver Abg. Adermann: Die Frage ist spruchreif, das vors langt zu einmaligen Ausgaben 394 920 M., davon zur Erweis geschlagene Gesez annehmbar, aber eine internationale Rege terung des Auswärtigen Amtes, sowie zu einem damit im Bulung der Frage nicht möglich, weil die Intereffen der verschie sammenhang stehenden Anbau an das Dienstgebäude des Reichs- benen Staaten sich auf industriellem Gebiet zu scharf gegen amis des Innern 150 000. als erste Rate; zum Erweite überstehen. rungsbau des Dienstgebäudes des statistischen Amts 200 000. als erfte Rate; zur Herstellung einer zweiten Ausfahrt auf dem Grundstück der Bentralbehörde der Poft und Telegraphen verwaltung 10 000 M., endlich zu Vorarbeiten behufs Herstel lung einer direkten Eisenbahn- Verbindung zwischen dem füd­lichen Elsaß und den übrigen südwestlichen Theilen des Reichsführung der Arbeiterschußgefeggebung in Deutschland , zu wel

34 920 m.

Abg. v. Frandenstein beantragt die Ueberweisung des Nachtragsetats an die Budgetkommiffion, welchem Antrage nicht widersprochen wird. Abg. v. Malzan Gül hat seinerseits auch nichts dagegen zu erinnern, nur macht er dar­auf aufmerksam, daß dann die Budgetkommission noch heute Abend eine Sigung abhalten muß.

über Frandenstein.

Ramens der Gemeindefommission referirt Abgeordn. von Nidisch Rosenegt über die Petition der Kommission deß Westfälischen Städtetages wegen Einführung einer allge meinen Schantsteuer zu Gunsten der Gemeinden oder Beset im Keller tigung der gefeßlichen Beschränkungen und Hindernisse, welche zur Beit noch der Einführung einer fommunalen Konsumtions. abgabe auf Getränke, insbesondere auf Branntwein entgegen ftehen. Der Antrag der Gemeindekommission, die Petition der töniglichen Staatsregierung als Material für die Gesetzgebung uüberweisen, wird ohne Debatte angenommen.

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Das Haus entscheidet sich im Sinne des Antrags von Es folgt die Berathung des von der Arbeiterschußtommis­flon vorgeschlagenen Gesezentwurfs über die Sonntags. rube; derselbe will einen neuen§ 105 a in die Gewerbe­ordnung einschalten, welcher die Sonntagsarbeit verbietet und nur in dringenden Fällen ausnahmsweise zulassen will. Die Ausnahmen sollen Bundesrath, Landesregierungen und Orts polizeibehörden bestimmen.

Abg. Buhl beantragt: die verbündeten Regierungen zu ersuchen: für den Fall, daß die der Kommiffion überwiesenen Anträge in der gegenwärtigen Seifton nicht mehr zur Er lebigung gelangen, unter Berücksichtigung der berechtigten Die Petitionen mehrerer Einwohner von Brome , Croya, Intereffen der Arbeiter sowohl wie der Arbeitgeber vorzu­und anderer Drtschaften und des Handelsvereins und einer nehmende Erhebungen darüber anzuordnen: 1. ob und in Anzahl Gewerbetreibender in Uelzen wegen Baues einer Eisen- welchem Umfange die Beschäftigung von Arbeitern( Gesellen, Ges bahn von Debisfelde nach Uelzen werden auf Antrag der hilfen, Lehrlingen) an Sonn- und Festtagen in gewerblichen und Budgetfommiffion( Referent Staatsregierung zur Erwägung bei den demnächst zu erwar

Handelsbetrieben verboten werden tann; 2. ob, beziehungs­

tenden Borlagen zur Erweiterung des Staatseisenbahnneges Jahren von der Beschäftigung in gewerblichen Betrieben aus­

Aberriesen. Die wiederbolt beim Abgeordnetenhause eingereichte Beschränkung der Arbeitszeit erwachsener weiblicher Arbeiter in felben von der Nachtarbeit, durchgeführt werden tann; 4. ob für erwachsene

tition des tatholischen Kirchenvorstandes von Wald bei Solingen , gewerblichen Betrieben, insbesondere die Ausschließung ders Grundftüdes zur Erweiterung des in seiner Filialgemeinde die Festseßung einer Minimalarbeitszeit

Frühlings.

Berliner Sonntagsplauderet.

Kleidungsgegenstand kein Mangel herrscht, so dürfte auch fie nicht mehr allzulange auf fich warten laffen. Wenn fie wirklich eingeführt werden sollte, dann machen die Färber ein gutes Geschäft.

Abg. Buhl: Die nationalliberale Partei lann für den Kommissionsantrag nicht stimmen, Da er thr praktisch undurchführbar erscheint, schwerlich auch der Bundesrath. Eine Enquete würde dagegen die beste Vorbereitung sein zu einer wirksamen und praktischen Durch

cher man bisher nicht das genügende Material, auch nicht in den Berichten der Fabrikinspektoren, befize.

Abg. Nobbe wird ebenfalls gegen den Kommissions vorschlag stimmen.

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Reichstanzler Fürst von Bismard: Ich glaube, wenn dieser Gefeßentwurf vor einigen Monaten in dieses Haus eingebracht worden wäre, und man hätte die Möglichkeit gehabt, ihn reichlich zu erwägen und zu diskutiren und auf etwaigen Beschluß des Bundesraths vielleicht nochmals zu distutiren, ich glaube, daß man auch dann zu der Uebers zeugung gekommen wäre, daß in dieser Frage eine weitere Ermittelung der Thatsachen nothwendig ist. Eine Enquete, wie sie hier beantragt ist, wird unentbehrlich sein, wenn mit Aussicht auf wirklich praktischen Erfolg dieser Sache näher getreten werden soll. So wie die Sache hier augenblicklich liegt, fann ich taum annehmen, daß die Herren Antragsteller an einen praktischen Erfolg auf der Basis dieser Anregung ihrerseits wirklich glauben sollten. Diejenigen Herren, die den Antrag gestellt haben, werden ja bei den Wahlen und sonst im Lande den Eindrud auf den Arbeiter machen, als wenn fie wirklich eine ernste Verbesserung für ihn nicht nur erstrebt, sondern auch erreichbar vor fich gesehen hätten, so daß nur die band hätte ausgestreckt zu werden brauchen, um fte zu ergreifen. Hätte fich bei den verbündeten Regierungen das gleiche Intereffe für den Arbeiter gefunden, dann würden wir jetzt diese Frage ers lebigt haben" so ungefähr, denke ich mir, wird der Eindruck fein. Für die Herren Antragsteller fann derselbe unter Um ständen ein willkommener sein für die Regierung ist er nicht annehmbar, und deshalb muß ich mich gegen die Stellung vers wahren, die hierbei dem Bundesrath und den verbündeten Res gierungen zugemuthet wird. Die große Frage, die sich einem zuerst aufdrängt: tit dem Arbeiter überhaupt mit dieser zwangs

dieses Mannes wird man in den Stand gefeßt, sich als feingekleidetes Individuum präsentiren zu können. Dann auch wird jener dunkle Drakelspruch endgiltig gelöst sein, den man heute noch in vielen Hutgeschäften lesen tann, nämlich: ,, Auf das Aufbügeln der Hüte tann gewartet werden!" Bisher wußte man nämlich nicht, ob der Hut macher wegen mangelnder Rundschaft warten mußte, oder ob ein glansbedürftiges Menschentind die Prozedur gleich abwarten konnte.

moR. C. Nun find wir brinn im sogenannten Wonne­mond, und wer sich jetzt nicht durchaus wonnig fühlt, der hat überhaupt kein Verständniß für die wahre Poesie des Aujährlich, wenn die junge Saat emporschießt, wird fühlt den Beruf in fich, eine gute oder eine schlechte Ernte ift eben etwas dazwischen gekommen. Es ist das ein be welche uns den Cylinder so besonders schäzenswerth macht, wortet, daß die Hutmacher warten müssen. rechtigter Sport, mindestens ebenso berechtigt, wie eine rothe die Hauptsache ist, daß der Cylinder dort bunt ift. Rravatte ober wie in der feinen Gesellschaft ein rother

Frad.

Nur für rothe Cylinderhüte scheint man, außer bei unferen biederen Bundesbrübern in Ramerun, noch kein be sonderes Verständniß und Intereffe zu befizen. Dort hinten allerdings wird der farbige Cylinder nach seinem ganzen Werthe geschäßt, man sieht dort weniger auf moderne Fagon, ist bedeutsame Frage bahin beant­So gehen wir also in der Entwidelung unseres äußeren Nun ist leider in den Spezialberichten derjenigen Menschen einer ganz neuen Zeitperiode entgegen, und viel­Beitungen, welche den Beruf in sich fühlen, die Sandlöcher leicht begrüßen wir uns schon in absehbarer Zeit in einem an der westafrikanischen Küste nach Kräften zu verherrlichtgrünen Jägerkostüm mit postillongelbem Cylinder. Möge uns die Zukunft leicht werden!

Es hat wirklich den Anschein, als ob man uns mit biefer Neuerung in ber männlichen Kleidung beglüden lichen, leider nichts davon zu lesen, welche Farbe bort wollte. Soviel ist sicher, daß ein rother Frad wenigstens eigentlich am meisten beliebt wird. Am schönsten wären nicht Jebem gut zu Gesicht stehen würde. Wer von Natur

schon etwas ins Röthliche neigt, fönnte sich dieser neuen

ja Cylinderhüte von der Farbe der preußischen Schilder­häuser, es tann indessen nicht mit pofitiver Sicherheit

Walhalla- Operetten- Theater.

Bekleidung nicht so ohne Weiteres anschließen, es müßte fonstatirt werden, ob man in Kamerun gerade dieser auf den glänzenden Erfolg hingewiesen, welchen die ,, Mascotte" benn fein, daß er etwa wie eine wandelnde Feuersäule aus Geschmacksrichtung bulbigt.

feben wollte.

Wenn die Mobe der bunten Cylinder nun bei uns Daran tann aber unter den heutigen Zeitverhält eingeführt werden sollte, so stände uns allerdings eine niffen Niemandem besonders viel liegen, denn es ist ent großartige Revolution bevor. Alle die feinen Seidenhüte müßten natürlich verschwinden, denn der Bequemlichkeit

fchieben

erregt.

unserer Droschtenkutscher. Es könnte selbstverständlich nicht

gewöhnlicher Mensch durch dieses irdische Jammerthal pil balber würde man wahrscheinlich zu dem Urtypus des gert, als daß man unnöthiger Weise viel Aufsehen Cylinders zurückkehren, und das ist die Kopfbedeckung Schön wäre es allerdings, wenn man die knallrothe ausbleiben, daß die Hüte schließlich auch ihre Farbe wechseln Farbe auf das Jäger'sche Wolltoftüm übertragen würde. würden, und wenn heute roth Mode ist, so trägt man in Es lönnte wohl faum einen anziehenderen, reizenderen acht Tagen vielleicht blau und dann grün, bis man mit Anblick geben, als ein pralles Jäger'sches Kostüm von Merkwürdig, daß die rothe Farbe sich gerade jezt einer einfach angestrichen werden. fach für unanständig, aber es hat den Anschein, als ob weise zu dem Gang nach dem Standesamt, zu Tauf und noch bas rothe Beinkleid. Da die Mode bekanntlich aus felbe einmal wieder aufbügeln läßt, so bemüht man sich dann Also der rothe Frack wäre da, es fehlte vorläufig nur

brandrother Farbe.

fämmtlichen Farben des Regenbogens durch ist. Aufbügeln der Hüte fällt natürlich weg, dieselben werden in Zukunft Während man heute bei feierlichen Anlässen, beispiels

Hochzeitsf eierlichkeiten der etwas schäbigen Angströhre ba burch neuen Glanz zu verleihen bestrebt ist, daß man die

R. C. In unserer geftrigen Nummer hatten wir bereits in der Walhalla errungen batte. Wir gehen heute auf den eigentlichen Inhalt des Stückes ein.

Der Gang der Handlung ist ein möglichst einfacher. Bet tina, eine Gänsebirtin, liebt den Schafhirten Pippo. Sie tommt in das Haus Rocco's, eines Bächters, dem zugleich mitgetheilt wird, daß Bettina eine Mascotte" ift.

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Eine Mascotte ist nach dem Glauben einiger füdlicher Völker ein Wesen, welches durch sein bloßes Erscheinen Glüd in seine Umgebung bringt. Man schreibt einer Mascotte ähnliche Eigenschaften zu, wie bei uns einem Sonntagskinde Gans sufällig tommt der Landesherr, Lorenzo XVII., Fürst von Piombius, mit seiner Tochter und deren Bräutigam in das Haus des Bächters, woselbst der Fürst hinter das Geheimnis Bettinas kommt und die Prinzessin Fiametta nichts Eiligeres zu thun hat, als fich in Pippo, den Schafhirten, zu verlieben. Der Fürst, welcher an chronischem Fatum", was durch Stocco ein­fach mit Bech" übersetzt wird, leidet, nimmt Beitina, das Glücks­tind, mit fich an den of und macht fte zur Gräfin von Panada. Pippo, der fich als Tänzer verkleidet, fommt in den Balaft, wo er zunächst von der Prinzessin erkannt wird. Es gelingt

Frankreich stammt, woselbst natürlich an dem legteren Bes einfach zu einem Maler und Ladirer, und durch die Kunst fluffen, daß er die Prinzessin zu heirathen beschließt. Im lezten