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Sofprediger Stöcker hat am Sonntag zweimal öffentlich| prochen. Die Gemeinde, welche fich am Bormittag im Dom ammen fand, um seiner angekündigten Bredigt zu lauschen vielleicht Andeutungen aus seinem Munde in Bezug auf gegenwärtigen Prozeß, der alle Gemütber erregt, erwartet atte, wurde in Bezug auf den legten Bunft getäuscht, indem Sofprediger es vermied, dieses Gebiet in irgend einer Weise berühren. Das Thema der Predigt lautete über Chriften um und Chriftenglauben. An einem am Nachmittag in der Jungfernbaise am Blößensee abgehaltenen Bereinsfest der Misondgesellschaften im Norden Berlins gab dagegen Herr Stöder der einleitenden Ansprache seinen Zuhörern die Versicherung, tr trop aller Anfeindungen sein einmal übernommenes But tüftig zu Ende zu führen hoffe.
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Eine in ihrer Art geniale und geradezu frappirende ben jüngt beration, die in ärztlichen Streifen das allergrößte Aufsehen über threacht und als chirurgisches Kunststüd bezeichnet wird, hat, wie onung einer Boft" erfährt, ganz vor Kurzem Profeffor Bergmann Für Arbeiter ber fönigl. Alinit in der Biegelstraße an einem Knaben geführt. Derselbe hatte Knochenfraß( Caries) im Oberarm mußte ein ganz bebeutender Theil des Oberarmfnochens ausgefägt werden. Gleichzeitig hatte Profeffor v. Berg an einem Kleinen Mädchen, welches überfahren war, ein
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Bein zu amputiren; v. Bergmann nahm nun ein Stück Ober =, welche denteltnochen aus diesem amputiren Bein heraus und füfte
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Die defekte Stelle des Oberarmes bei dem tranten aus. Diese geniale Operation führte zu einer überaus üdlichen Verheilung des Oberarmes, so daß der Knabe den m vorzüglich wieder wird gebrauchan lönnen und auch einen olkommen normal geformten Oberarm erhalten hat.
Arm
Der ehemalige Gefangenenwärter Siege, welcher mit mbier verhaftet gewesenen russischen Nihilisten Mendelsohn Durstechereien betrieben und zu 1½ Jahren Buchthaus ver heilt wurde, die er in der Strafanstalt zu Brandenburg büßte, ist nach Verbüßung dieser Strafe wieder entlassen. batte fich in Brandenburg , wo er früher bei den Kürafftren anden, niedergelaffen, ist aber von dort, auf Grund der immungen des Heimathsgefeges, wegen seiner Borbeftragen ausgewiesen worden. Gleichzeitig ist ihm der Aufent innerhalb der Grenzen des Kleinen Belagerungszustandes eifrigem Förderer der Sozialdemokratie durch Regierungs, ordnung untersagt worden. Biege ist aus einem fleinen Corfe bei Beelit
Berunglüdte Luftschifffahrt. Für Sonntag Abend Uhr war auf der Belosipedwettrennbahn in der Brückenallee
ng der Ga Auffteigen eines neu fonftruirten ,, lentbaten" Luftballons
angrenzenden Terrain ba men if, fo loffen, Den
gekündigt worden. Bum Wettfahren der Velosipedisten schon Allee te fich das Publikum zahlreich eingefunden, gegen Abend , als der Lentbare" sum Himmel steigen follte, war eine Home Menschenmenge auf dem Plat versammelt. Und das Schönste war, daß alle die vielen Menschen Entree gezahlt atten, daß fie aber für ihr theures Gelb nichts, rein
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Landgericht I. gegen die des Diebftabls vorbestrafte unverebeDiebstahls verhängt ist, beißt es in der Personalbeschreibung Diebstahls verhängt ist, beißt es in der Personalbeschreibung unter Anderm: Saare blond, Bonny".
Ein Waldbrand. In der Jungfernhaide, dicht an der Tegeler Chauffee, brach Sonntag in der fünften Nachmittags stunde auf dem sogenannten Stangenberge ein Haldebrand aus, der bei der herrschenden Dürre leicht größeren Umfang hätte annehmen fönnen. Der sofort herbeigebolte Förster Binger traf unter dem Beistand eines requirirten Löschkommandos des traf unter dem Beistand eines requirirten Löschkommandos des 2. Garderegiments, welches zum Bostendienst bei den nahen Schießständen stationirt ist, die nöthigen Anstalten zum Löschen durch Aufwerfen von Gräben 2c., und verhinderte so eine weitere Ausbreitung des verbeerenden Elements.
In der Weber'schen Mordsache finden noch immer neue Bernehmungen statt und werden namentlich das Dienstmädchen der Frau Wernicke und der Dienstmann , der das Spartafsen buch umseßen mußte, bäufig wit Persönlichkeiten durch Herrn Kriminal Kommiffar Rautenberg fonfrontirt. In der Umges gend der Wohnung war gestern das Gerücht verbreitet, es sei eine Postkarte auf dem Postamt 29 eingelaufen, aus Wien an Frau Johanna Weber adreffirt, welche ebenfalls mit lateinischer Schrift geschrieben war, die genau der Handschrift des H. Schulz entsprach. Auf Nachfrage an zuständiger Stelle bet dem Boftamt wurde eine pofitive Antwort nicht ertheilt.
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ftraße 48, angeboten, um dieselben zu verschärfen"; damit war er aber an den Rechten gekommen, denn Grir beschloß, tbn alle werden zu lassen und führte ihn der Lehmann nach ber Wohnung des Kriminalbeamten Jacobs unter dem Vorgeben, Daß in jenem Hause eine Schärferin" wobne, welche die Bälle laufen würde. Dafelbft angelangt, hieß Grig den noch nichts ahnenden Lehmann im Flur des Hauses warten und begab fich nach der eine Treppe hoch belegenen Wohnung des Krimi nalbeamten, den er leider nicht au Hause traf, weshalb die zehnjährige Tochter des Herrn Jacobs beauftragt wurde, einen Schußmann zu holen. Bei dem Erscheinen des Letteren, der spornstreichs an dem an der Hausthür stehenden Lehmann vorbei und die Fluttreppe hinaufgegangen war, hatte Lehmann etwas gemerkt und fich aus dem Staube gemacht. Er entlam trop der sofort ins Wert gefeßten Verfolgung damals glücklich in dem Gewirr der engen winteligen Gaffen zwischem der Brenzlauer und Grenadierstraße, und erst nachdem Herr Jacobs die Geliebte des Lehmann, unverehelichte Maaß, ausge tundschaftet, gelang im Monate März die Berhaftung des auch in der Abercaft'schen Raubmordaffaire tompromittitten Lehmann. Die gestohlenen Billardbälle wurden von dem Restaurateur Weltzien, als ihm entwendet auf dem Kriminal- Bureau refog nosirt und daraufhin gegen Lehmann zunächst wegen schweren Diebstahls Anklage erhoben, da der Befis der gestohlenen Bälle, darauf hinwies, daß Lehmann einer jener Einbrecher sei, welche in der Goffnung, baares Geld in größeren Beträgen vorzu finden, am 9. Januar d. J. den Restaurationsräumlichkeiten des Spandauer Bocks diebischen Besuch während der Nachtzeit abstatteten, dort aber in der Buffettaffe nur einige Mart Wechselgelo vorfanden, die fte fich nebst einer Anzahl Billard. bälle aneigneten und dann unter Burüdlaffung einiger au fammengapadter Meffer und Gabeln schleunigt, weil wahrfcheinlich gestört, den Rückzug angetreten hatten. Im Audiens Termin am 13. b. M. leugnete Der aus dem Untersuchungsgefängniß der Straftammer des Landgerichts II vorgeführte Lehmann, den Diebstahl auf dem Spandauer Bod auße geführt zu haben und trat er einen Alibi- Beweis dahin an, daß er zur Beit des Diebstahls in der Dumden'schen Raffee flappe gewesen sei. Der hierüber vorgeschlagene Beuge ver mochte dies indeffen weder bestimmt zu bestätigen, noch daffelbe als un vahr in Abrebe zu stellen. Die eiblich erhärtete Aussage der p. Maaß war jedoch dem Angeklagten günstiger. Die eibliche Aussage des Grir, der von den Kriminalbeamten als ein Mensch bezeichnet wurde, welcher zwar von Frauen zimmern sich unterhalten laffe, fonft aber zuverlässig sei im Ausbaldo vern von Verbrechern, war insofern belastend, als Durch dieselbe nachgewiesen wurde, daß der Angeklagte die gee ftoblenen Billard Bälle habe verlaufen wollen, und dadurch zum Mindesten fich der Heblerei schuldig gemacht habe. Ein direkter Beweis dafür, daß Lehmann den Diebstahl auf dem Span Dauer Bod ausgeführt, fonnte in der Verhandlung nicht ers bracht werden. Der Vorfißende des Gerichtshofer, Herr Land gerichtsrath Meißner, machte daher den Angeklagten auf diesen Der Sachlage gemäß veränderten Standpunkt der Antlage auf meitiam, bevor der Offisial Bertheidiger sein Blaidoyer begann, in welchem Freisprechung beantragt wurde. Der Staatsanwalt beantragte 6 Jahr Buchtbaus und Nebenstrafen. Der Gerichtss hof erachtete den Angeklagten nicht des Diebstahls, wohl aber der Hehleret für schuldig und erkannte dieserbalb auf 3 Jabr Buchihaus, 5 Jahr Chrverluft und Bulässigkeit von Bolizei Aufficht.
Polizei Bericht. Am 13. d. M. Nachmittags verunglückte Der Lehrling Bölling in der Fraiserei von Nielsch, Ballifaben ftraße 83, dadurch, daß er beim Uebersteigen einer Wellen leitung mit einem Beine in die Scheibe gerieth und dadurch einen Bruch desselben erlitt. Er wurde mittelft Droschte nach feiner Wohnung gebracht. An demselben Tage Nachmittags wurde im Thiergarten in der Nähe der Wasserwerte ein un bekannter anscheinend dem Arbeiterftande angehörender Mann Zu im Alter von etwa 45 Jahren erhängt vorgefunden. derfelben Belt stürzt ein 8 Jahre altes Mädchen in dem Hause Memelerstraße 17, indem es sich beim Hinuntergehen von der Treppe über das Geländer legte und hierbei abglitt, die halbe Treppe hinab und erlitt hierbei so schwere Verlegungen, daß es nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte. Am 14. d. Mts., früb, gerieth der Maschinist Nicolajewsky in der Leim Fabrit Schulzendorferstraße Nr. 19 beim Einrücken Der Wafferpumpe mit der rechten Hand in das Gehänge der Maschine und erlitt dabei so starte Quetschungen der Hand, daß er nach der Charitee gebracht werden mußte. An dem felben Tage, Nachmittags, war ein 7 Jahre alter Knabe in ber Pantstraße auf einen etwa 2 Meter hohen Kellerhals ge flettert. Beim Herabspringen von demselben brach er den linten Oberschentel und wurde nach der Charitee gebracht.
Gerichts- Zeitung.
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nichts gesehen haben. Beim Velosipedfahren lam es brigens au einer argen Karambolage zwischen drei Der ragirteften Reitrabstrampler. Einer der Herren gerieth arg Falle, blutend verließ er die Manege, er hatte fich anBergrößerung einend an der Schulter arg verlegt. Nun sollte der Knall 0000 Stubi ett bes Abends, das Emporflattern des ,, Lenkbaren," erfolgen. straße, während Bwiebler ,, arbeitete", Schmiere gestanden zu er Ingenieur Morimilian Wolff, Borfizender des inter tionalen Ballon. Sportklubs und Begründer des deutschen Unterricht ereins zur Förderung der Luftschifffahrt" hatte einen neuen
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Баце gelangen ugen der Berliner allerhand Luftmanöver ausführen wollte. ten- Ampfe der Ballon war vorhanden, er lag, einer großen Pferde Senf auerschen nicht unähnlich, au Jedermanns Ansicht bereit ilt werden etter aber hatte es teinen 3wed. Aufsteigen gab's nicht! elbft als verfftelligen sollte, abgeschraubt worden und die Ballonwurst felbft überlaffen war, führte fich dieselbe nicht vom Flede. Gifinder des lentbaren Dampfluftschiffes ging der Dampf auch die Luft aus das Publikum rafonnirte je nach der be des Preises, den es für feine Bläge bezahlt hatte. Dumpig" follte das neueste ,, Lentbare", dem„ Kl." zufolge, tauft werden, so schlug ein armer Sentier im Schweiße seines dem dafür nur der Anblick der unten tbaren Riesen ballonmurft und ihres unglücklichen Erfinders zu Theil ge
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P. In der Adercaft'schen Raubmord- Affaire war als Genoffe des zu 12 Jabren Buchhaus verurtheilten Raub mörders Bwiebler ein in der Verbrecherwelt unter dem Spig namen ,, Karl" bezeichnetes Individuum genannt werden, defen Verkehr mit Zwiebler erwiesen und welches hinreichend ver dächtigt erichten, bei dem Raubmordversuch in der Pallisadenhaben. Die Personalien dieses Individuums waren der Polizei unbekannt und erst im Monat anfänglich gänglich unbefannt März gelang es dem Kriminalschußmann Jacobs, Langgesuchten in der Person des mit 8 Jahren Bucht bereits vorbestraften Auguft Arbeiter 3" Karl Auguft Lehmann- geboren am 8. September 1852 zu Wriezen a. D. an der Linien und Hirtenstraßen Ede in Begleitung eines unter dem Spienamen der rothe Frang" in der Verbrecher well befannten Einbrechers festzunehmen. Bei der Kriminal volizei ftand der verhaftete Lehmann lange vorber schon in Verdacht nach seiner im Herbst v. 3 erfolgten Entlañung aus dem Buchthause hier und in der Umgegend bei einer Reibe von Einbruchsdiebstählen bethelligt zu sein. Bur Charakteristik des Lehmann fei ferner erwähnt, daß derselbe einen Vorrath an Wein, welcher aus einen Einbruchsdiebstahl berrührte und von den Dieben unter den Stadtbahnbogen am Rönigsgraben aur späteren Abholung insgeheim verfteci, nachdem die eigent lichen Spizbuben hinter Schloß und Riegel fich befanden, aus bem geheimen Verfted geholt, verschärft und dann mit dem Erlös auf Kosten im Gefängniß schmachtenden Diebe sich einen guten Tag gemacht hatte, obwohl er selbst bei Entwendung bes Weines nicht mitgewirkt.- Die Ermittelung des überaus nicht geringen Erstaunen der Baffanten an der Bord verschlogenen Verbrechers wäre wohl schwerlich schon geglückt, wenn nicht ein ehemaliger Insasse des Brandenburger Bucht welle des Drantenstraßen. Dammes, nabe an der Kreuzung And Ami's der Nachbarschaft zusammenberief, die dann eine alten Jakobftraße, wo fein durchdringender Duft alle Caro's bauses, in welchem auch Lehmann jahrelang loglert, ben polt zeilichen Nachforschungen zu Hilfe gelommen wäre und da derselbe e Balentiniabe veranstalteten, wonächst ber verdächtige wahrscheinlich aus irgend einer Beranlassung mit demLehmann noch Schweizer den Weg allen Straßentebrichts in einen Müllwagen ein Hühnchen zu pflücken, die Polizei auf die richtige Fährte Banderte. Vermuthlich war er ein Diebstahlsobjekt, deffen brachte, um den Lehmann alle weiden" au laffen. Eine Bartie ansport dem Diebe zu schwierig war, und das ihn nöthigte, Billarbbälle, berftammend aus einem in der Nacht zum 9. Januar d. J. in den Neftaurationsräumen des Spandauer Berg Eta feiner Bürde hier zu entledigen. blissements verübten Einbruchs- Diebstahl, batte Lebmann dem Bäder Richard Golg im Dumdey'schen Lokale, Rosenthaler Bäder Richard Boig im Dumbey'schen Lotale, Rosenthaler
Dorben war.
und in drei gleiche Theile zerlegt, lagerte am Sonnabend früh
1. Ein ganzer Schweizertäfe, groß wie ein Müblenstein
un
Die Bonny- Frifur" im Steckbriefe. In einem jest erfenen Steckbriefe der königl. Staatsanwaltschaft am hiesigen
iefeln und an die Thür von meinem Hauptmann geannert. Alles ftill wie im Grabe und jest padte es
mit der Angst, und mie ich hinunter und wieder hin Meine alte Mustete hatte ich erwischt, und beim britten gelommen bin, weiß ich noch zur Stunde niht; aber Stoß brach auch schon das Schloß auseinander und die The flog auf. Aber da-
Laut
oh Du blutiger Herrgott!" und hier übermannte es den armen Burschen; er fing an zu fchluchten und fam nicht weiter. Aber Klingenbruch wußte auch jest genug. Er wandte Bill ab, denn Troft konnte er ja doch nicht geben, und in tiefem Sinnen feiner eigenen Wohnung wieder zu. hatte die Thatsache bestätigt gehört; aber was ben un Madlichen Menschen bewogen haben mochte, fo plöglich und
fritt
me
fein ROOT.
vorherige Anzeichen von Schwermuth oder Gram Hand eigenes Leben zu legen, blieb ihm räthselhaft wie Er fonnte es nicht begreifen.
Die Tobtenschau.
„ Haben Sie schon die Unglücksmähr gehört, Herr Oberstlieutenant ?" Es ist furchtbar," sagte ber Kleine Mann erschüttert, ich bin eben im Begriff, meinen armen Hauptmann noch einmal zu besuchen."
Dann begleite ich Sie," sagte Schaller rasch ent fchloffen. Und haben Sie teine Ahnung, was ihn zu dem verzweifelten Schritt getrieben haben tann?"
Ich muß Ihnen aufrichtig gestehen," sagte Klingen. bruch, ich habe noch nicht einmal ordentlich darüber nach daß es mich wenigstens wie vor den Kopf, geschlagen hat." Seine Vermögensverhältnisse waren doch in Drd
84
nung Rein Zweifel; er muß sogar ein ziemlich bedeutendes Vermögen hinterlassen haben, und ich glaube nicht, daß er einen Pfennig Schulden in der Stadt hat." Und gespielt hat er nicht?"
hoch,
Nie; höchstens eine Partie Whist, und auch die nicht Da muß der Teufel brin steden," sagte Schaller, inblies und guter Laune war er auch ftets, denn ich habe ihn nie mürrisch oder verdrießlich gesehen."
Reichsgerichtsentscheidung. Als die Beschädigung eines Grabes im Sinne des§ 166 Str. G.-B. ist nach einem Urtheil des Reichsgerichts, III. Straffenat, vom 12. März 1885 die unbefugte Entfernung des Sargdedels aus einem Grabe und das Schütten der Erde auf die bloß gelegte Leiche zu bestrafen.
Auf einem Kirchhofe in Sachsen bestanden fog. doppelte oder mehi fache, d. b. solche Grabstätten, welche im Privatbestge befindlich und von ihrer Anlage an dazu bestimmt waren, obers halb der zuerst Begrabenen die Einlegung noch eines oder weier Särge, möglich zu machen. Für die Fälle nachträglicher Grablegung bestand die Geschäftsanweisung, daß die Grab ftätten bis an den Sargdeckel des unteren Grabes ausgeschach tet und die oberen Särge auf die Deckel der unteren gestellt werden sollten. Bwei bei dem Beerdigungswesen angestellte Berfonen B. und S. batten nur in vier Fällen, nachdem bet der Ausschachtung fich berausgestellt, daß bei ordnungsmäßiger Aufstellung des oberen Sarges der erforderliche Zwischenraum zwischen diesem und der Erdoberfläche nicht verblieb, die Dedel der unteren Särge aufgehoben und entfernt und auf die sonach bloß liegenden Leichen Erde geschaufelt, um auf diese Weise für die Unterbringung anderer Särge Den nötbigen Raum zu gewinnen. B. u. R. wurden wegen Beschädigung von Gräbern refe. wegen Anftiftung angeklagt und verurtheil, und die von ihnen eingelegte Nevifion wurde vom R. G. ver worfen, indem es begründend ausführte: Bum Grabe im Sinne des St.-G.B. wird der ausgegrabene Schacht erst dann, wenn in demselben ein Todter bestattet worden, daß also der in die Erde versentte Sarg mit dem Todten einen Theil, und fogar den wesentlichsten Theil des Grabes in jenem Sinne ausmacht, tann nicht mit Grund bestritten werden. Sodann
verkehrte Antworten, und selbst Schaller gingen eine Menge ber verschiebenartigften Dinge in Ropf herum.
Der Bosten stand noch unten am Hause und salutirte. Auf des Oberfilieutenants Frage, ob man jest hinauf dürfe, sagte der Mann: Bu Befehl, Herr Dberftlieutenant es find schon mehrere Herren vom Militär und Gericht oben habe keine Drbre mehr, die Herren Dffiziere zurüd au weisen."
Schön," fagte Klingenbruch, bann wollen wir hinauf gehen; aber ich versichere Ihnen, lieber Schaller, mir ist bas Herz fo schwer ich fürchte mich ordentlich, den Raum zu betreten."
Schweigend fliegen die beiden Herren die Treppe hin auf, und Klingenbruch traf an der Thür noch ein paar Rameraden, die eben wieder heraustamen und ihm nur lautlos und niedergeschlagen die Hand drückten.
Der Kleine Dberflieutenant zögerte auch selbst noch auf ber Schwelle, aber es war nur ein Moment, und im nächs ften Augenblide fah er sich der Leiche gegenüber.
Dort lag Dürrbed, rubig, als ob er schliefe, aber das Geficht zeigte die Farbe des Todes und einen wehen, schmerz die Augen, welche man ihm schon gestern Abend zugebrückt, geschloffen, die Lippen halb geöffnet.
Die Nacht ging ruhig vorüber; die Leute in den Straßen hatten es fatt bekommen, die Häufer anzu dem er den Dampf feiner Bigarre in ftarten Wolten aus lichen Ausbruck in den sonst so heiteren und guten Bügen; arren, in denen flatt Glück und Freude der Tob und Jammer ihren Einzug gehalten; die Lichter waren ver ht, und nur das in Constanzens Schlafzimmer, wo die
Barberobière mit Constanzens Magd bei der Uns Kamerab," fagte Klingenbruch leise vor sich hin, und
wurben
immer freundlich, immer gefällig nie gäntisch oder ftreit
-
Im Himmer des sonst so ordentlichen Mannes fab es freilich wild genug aus; bie vollkommen niebergebrannte Lampe ftand noch auf feinem Tische; auf der Erbe vor neben dem Bett der Revolver, mit dem er sich bie tödt liche Wunde gegeben, und zwar fünf Läufe noch geladen.
Rorgen bämmerte. Drüben in Dürrbed's Haufe aber, auf füchtig wie so viele Andere, und ich glaube faßt, er hinter dem Bett lag blutiges Leinenzeug, und auf dem Stuhle dem Borplate, hielten zwei Poften die Leichenwacht und läßt feinen einzigen.
nur
regelmäßig alle zwei Stunden abgelöst, bis dann
ema gegen neun Uhr die Beamten famen, um den That- eigenen Gedanken nachhangend, stehen geblieben. betant zu tonftatiren und die nöthigen Vorkehrungen zu treffen, baß fich leine unberufene Hand an dem jest herren fragte Schaller. lofen Eigenthum des Geschiedenen vergriff.
Klingenbruch selber litt es nicht zu Hause; er mußte
Klingenbruch schwieg plöglich und war, wie seinen Was wollten Sie sagen, Herr Dberfilieutenant?" Javon was sprachen wir gleich?" ,, Nun, von Dürrbed." Ach ja-
-
wollte er doch jedenfalls noch einmal den Verfuch machen, teinen einzigen Feind, feinen wenigftens, bem er die Ber ben tobten Freund zu sehen und vielleicht Näheres über anlaffung dazu gegeben, daß er es geworben."
fein Schidial zu erfahren.
Bor seinem Haufe traf er Schaller.
Die beiben Herren hatten indeffen ihren Weg verfolgt. Klingenbruch war aber jest zerstreut; er gab ein paar Mal
Die Beamten im Simmer waren erst vor turzer Zeit gekommen und schienen überhaupt nicht recht zu wiffen, was fie hier eigentlich follten. Klingenbruch freilich fab von dem Allen nichts; sein Auge, aus dem fich jest ein paar einzelne Thränen ftahlen, hing an dem bleichen Antlik des Freundes, und zu ihm tretend und seine Hand auf die talte Stirn des Tobten legend, sagte er mit leiser, schmerze gebrüdier Stimme: Armer, armer Freund, so muß ich Dich wiedersehen!"
( Fortfegung folgt.)