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Nr. 140.

Freitag, 19. Juni 1885

II. Jahrg.

Berliner   Volksblatt

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner   Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Boftabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 f. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion: Beuthstraße 2. Expedition:

Die Gefahren von Sansibar.

Wir haben einen Konflikt mit Sansibar und unsere Chauvinisten können es faum erwarten, bis es losgeht. Dann werden ja auch die Zeitungen wieder interessanter werden, da man vielleicht zu hören bekommt, daß Bomben in die Stadt Sanfibar geworfen worden und dabei Häuser in Brand gerathen und Menschen umgekommen find. Einige Blätter verwahren sich schon im Voraus dagegen, baß man diefen Fall" mit dem Bombardement von Alexandrien   durch die Engländer vergleichen könnte. Das ift bezeichnend genug.

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Wir suchen indessen die Gefahren eines Krieges mit Sanfibar nicht da, Wo fie vielleicht An bere fuchen; wir fuchen fie auch nicht in ben Truppen und den Geschüßen des Sultans Sanfibar und feiner etwaigen Bundesge­noffen. Aber wir fürchten, unsere Chauvinisten und Säbel­raffler möchten diese Gelegenheit benutzen, um ein großes Gefchrei darüber zu erheben, daß wir in Deutschland   nur eine fchwache Rriegsmarine im Verhältniß zu den Rriegsflotten anderer Mächte und vor allem feine eigentliche Schlachtflotte besigen. Wenn dieses Geschrei nur häftig genug erhoben wird, bann tommen auch die auf ein fogenannten bedächtigen Leute und meinen, man hätte eigenlich ganz recht, benn wir hätten nun schon einen aus­gedehnten Rolonialbesik und dazu müsse man auch eine Kriegsflotte haben, um ben Kolonien ben erforderlichen Schuh angebeihen laffen zu können. Und wenn von allen Seiten aus recht Lärm gemacht wird, dann sieht es aus, als ob es recht viele Leute in Deutschland   gäbe, bie ohne eine Schlachiflotte gar nicht mehr existiren könn ten. Und dann wird sich auch der Mann wer es fein foante, barüber heute Untersuchungen anzustellen wäre Aberflüffig fiaben, der bie Wünsche der Na

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ion", wie man den Lärm nennen wird, zu einem Ge

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Expedition: Zimmerstraße 44.

ben Staaten alljährlich die Klagen über finanzielle Be drängnisse sich erneuern. Daran find die kostspieligen Kriegsschiffe allerdings nicht allein schuld, aber doch auch zu einem großen Theil.

Aber zu den Kosten für die Herstellung einer Schlacht flotte fämen dann noch die gewaltigen Roften ihrer Unters haltung. Das Marinebudget ist jetzt schon wahrlich groß burch genug; bie Schaffung einer einer neuen und großen Kriegsflotte würde es sich je nach der Größe dieser Flotte verdoppeln, verbreis oder vervierfachen. Wie leicht fann solch ein eiserner Roloß auf einer feiner Wie leicht fann folch ein eiserner Roloß auf einer feiner Fahrten durch Scheitern, Stranten, Sinten oder Zusammen stoß zu Grunde gehen! Dann sind die verausgabten Millionen auf dem Grunde des Meeres begraben, um nie wieder gehoben werden zu können. Man denke an die großen franzöfifchen Sdlachtschiffe, die vor mehreren Jahren gesunken find, an den Untergang des Großen Kurfürsten" und man hat die Belege zu dem, was wir sagen. Wenn aber die neugeschaffene Schlachtflotte auch nur entfernt eine Ronkurrenz mit den Flotten anderer Länder aushalten soll, so müssen die einzelnen Schlachtschiffe auch auf dem Stande der neuesten Ronstruktionen erhalten werden. Man weiß, wie diese Konstruktionen fast alljährlich geändert werben auf Grund der in rascher Folge zu Tage tretenden Ber befferungen und neuen Erfindungen und wie diese Abände rungen mit unabsehbaren Kosten verknüpft find. Man wird den bekannten kostspieligen Wettkampf zwischen Banzer­schiff und Kanonen mitmachen müſſen, einen Rampf, ber sogar John Bull   schen zu fostspielig geworden ist.

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Diese Summen alle müßten durch neue Steuern auf gebracht werden, denn wo sollten sie sonst herkommen? gebracht werden, denn wo sollten fie sonst herkommen? Was neue Steuern für Deutschland   bedeuten würden, barüber brauchen wir uns nicht auszulassen. Wir haben mehr als genug an den alten Steuern und Zöllen.

es Baffeßentwurf formulirt, in dem vom Reichstage eine erlled ben, er fürchte, daß die durch die deutsch   oftafrikanische Ge liche Anzahl von Millionen zur Herstellung einer Schlacht ette verlangt wird. Das find die Gefahren, die uns von Banfibar zu brohen scheinen, und sie sind ziemlich bebent licher Art.

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Eine Schlachtflotte, aus Panzerschiffen, Ranonen- und Torpebobooten und ähnlichen eisernen Seeungeheuern heuefter Ronstruktion bestehend, würde nebst den bazu ge

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hörigen Kriegshäfen, Werften und Arsenalen ungeheures Gelb toften. Man erinnere fich daran, daß Frankreich   und namentlich auch Italien   ihre Finanz häfte durch den Bau von solch eisernen Roloffen in einer Beise überlastet baben, daß sie noch lange baran werden zu ragen haben. Man hört in den Parlamenten diefer bei

Brad seboten.]

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Feuilleton.

3m Eckfenter.

Roman von Friedrich Gerstäder. ( Fortsetzung.)

Ein Sachkundiger hat an ein Berliner   Blatt geschries fellschaft besetzten Territorien uns noch in viele Biber wärtigteiten verwideln werden. Schöne Aussichten! Das Schöne Aussichten! Das wäre ein Resultat der kolonialpolitischen Bestrebungen, das uns nur Konflikte und neue Auflagen in der Ferne zeigt! Nun, es ist noch nicht so weit und der Reichstag hat die Mittel zu einer Schlachtflotte auch noch nicht bewilligt. Das Lettere ist freilich kein sonderlich genügender Trost.

Die Gefahren von Sansibar find also vorhanden; wir wollen hoffen, daß sie wieder verschwinden. Und schließlich wollen wir betonen, daß die chauvinistischen Lärmmacher, mögen sie auch noch so laut die Baute schlagen, denn doch nicht bas beutsche Wolf find, obgleich sie sich oft geberben, als wären sie es wirklich.

Politische Webersicht.

Der Reichskanaler beantragte im Bundesrath die Erhöhung der Ausprägung von Silber und zuläfftge Maximalzabl. Darnach sollen geprägt werden Rupfermünzen auf die nach der Volkszählung von 1880 10 276 000 Mart in Einmarkstücken, 400 000 Mart in Pfennig.  stücken. Nickelmünzen find noch vorräthig. Das Silber foll dem Silberbarrenbestand von 189 000 Pfund entnommen werden.

Wir habens herrlich weit gebracht, das hat der natio nalliberale Abg. v. Eynern in einem Vortrage bewiesen, den er vor einigen Tagen in einer Wählerversammlung" au Remscheib gehalten hat. Sherr von Ennern schloß seinen Vortrag mit folgenden Bemerkungen: Wir erfreuen uns eines gefunden Rechtsweges, einer unparteiischen Verwaltung, wir erfreuen uns einer freifinnigen Verfassung, die jeden einzelnen Bürger zur Theilnahme an den Geschäften des Landes beruft; wir erfreuen uns nach den großen Erfolgen 1870/71 einer ge ficherten Armeeorganisation und dadurch eines festen und ficheren Schußes nach außen; wir lönnen auf allen Gebieten eine außerordentliche Regsamkeit des Deutschen Reiches finden. Wir machen große Fortschritte, an welche andere Nationen noch nicht zu denken wagen wegen der Schwierigkeit der dort ob waltenden Verhältnisse. Wir haben Fragen aufgegriffen, die zu den allerschwierigsten gehören, aber unter der Führung des Fürsten   Bismard ihre gute Lösung gefunden haben und finden werden, Ich meine die Versöhnung, der großen sozialen Gegen fäße   in unserem Lande, und ich meine, wenn wir berüdid tigen, unter welchen Eriftensbedingungen wir in unserem Vaterlande gegenüber allen anderen Ländern leben, jo tonnen weit mit

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Ulrich v. Hutten sagen: Es ist eine Luft zu leben", und ich fann Sie versichern, es ist eine Luft, an den hohen Aufgaben des Staats mitarbeiten zu fönnen." Herr v. Eynern hat noch Einiges anzuführen vergeffen, was wir der Bollstän= bigkeit halber binzufügen wollen. Wir erfreuen uns außer Diesen schönen Verhältnissen noch: Des Ausnahmegesetes, großer Fortschritte in Bezug auf reattionäre Bestrebungen, immer stärkerer Belastung der Waffen durch die Bölle auf die allernothwendigsten Lebensmittel, der Bunahme der Frauen und Kinderarbeit, der immer größer werdenden Arbeitslosigkeit und Verarmung der Volksmaffen. Ja, es ist eine Lust zu leben für Leute vom Schlage des Herrn v. Eynern.

Zur Reform des deutschen Strafprozesses schreibt der Reichsgerichtsrath Mittelstädt über die Behauptung, daß ein stärkeres Richterkollegium eine beffere Garantie für das Urtheil biete, in den Breußischen Jahrbüchern" folgendes: Je stärker Das Rollegium an Babl der Richter zusammengefegt ist, desto schwächer das Verantwortlichkeitsgefühl des Einzelnen. Die Individualitäten werden immer weniger nach ihrem inneren Werth gewogen und immer energischer von der Kopfzabl ge tödtet. Schon die äußere Möglichkeit gründlicher Verständis gung durch gewissenhafte Durchsprechung und wirklich gemein­ihrer find. Das große Wort in der Debatte führen hier, wie fame Berathung unter allen Mitgliedern schwindet, je mehr anderwärts, nicht mehr Diejenigen, die das Beste und Klügste

Hans im nächsten Augenblicke schon die Klingel an Klingen nehmen, so bleibt uns nur eine einzige andere Vermuthung, bruch's Thür zog. Die Hanna öffnete.

Herr Oberstlieutenant   zu Hause?"

Ja wohl, in feinem 8immer er hat schon gesagt, baß Sie kommen würden- geh'n Sie nur gleich hinein." Klingenbruch öffnete schon die Thür. Ah, lieber " Jh, seh'n Sie' mal an, Herr von Solberg!" fagte Solberg, ich freue mich aufrichtig, Sie zu sehen! Bitte, Sie haben das furchtbare Unglück ofapotheker Semmlein, indem er jest um den erften treten Sie näher ber die Stufen hinauffprang, als ob er eben erft ge Treppenabsah bog und dem jungen Manne begegnete, schon gehört?"

lommen wäre.

Reutenant"

Ihnen?"

Sie wollen wohl zum Herrn Dberst

wie geht es Allerdings, lieber Herr Semmlein Dh, banke, meinswegen so leiblich- aber wollen Sie

Man

don mir einen guten Rath annehmen?" soll nie einen guten Rath zurüdweisen, denn leiber wird er nur sehr selten geboten."" wenn Sie also hineinkommen, dann geh'n meinswegen den Damen ein bischen aus dem Wege, benn ich habe fie eben erst ein wenig auf den Trab ge

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bracht."

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Auf den Trab, Herr Semmlein?"

-

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Ales, lieber Klingenbruch," sagte Hans, indem er ihm feft die Hand drückte- ,, ich war auch schon dort." Haben Sie den Brief erhalten?"

Schaller hat ihn an Rauten gegeben, und ich habe ben Grafen nicht getroffen."

An Rauten?" rief Klingenbruch rasch. Wie tam er dazu? Er hat fest versprochen, den Brief Ihnen sofort felber zu bringen!" Sie hören aber, daß er die Kommiffion einem An­bern übertragen hat. Armer Dürrbeck, daß er so enden mußte!" Ja, ja," fagte Klingenbruch, aber doch nicht ganz bei ber Sache, benn feine Gedanken wanderten augenscheinlich nach anderer Richtung hin, lehrten aber doch bald wieder in die alte Bahn zurüd. Und haben Sie keine Bermu

Ra, ich bente mein' ich; wegen einer fleinen Differenz, versteh'n Sie. Außerdem," fezte er dann mit thung?" fragte er nach einer fleinen Bause, was ben ar halb unterbrüdter Stimme hinzu, foll die Frauensleute Meinswegen der Deubel holen meine Frau natürlich ausgenommen, denn fie haben es fauftdick hinter den

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" le, mein lieber Herr Semmlein"

Reine."

dem Schritt

Ueberlegen Sie es fich einmal," fuhr Klingenbruch fort in der Stabt erzählt man fich allerdings, daß ihn bie Berbindung mit Fräulein Blendheim gereut habe- Ich glaube, alle," bestätigte ber fleine Mann, ohne Klatsch- wir Beibe wissen bas beffer, benn sein ganzes befonders lange mit der Antwort zu zögern; aber ich will Herz drängte gerade dieser Verbindung entgegen. Sie nicht aufhalten- Schwerebrett, ich habe mich geärgert bem besaß Dürrbed ausreichendes Vermögen, um selbst den Außer­unb werbe einen von meinen Magenbittern nehmen- nehmen Sie einen mit?"

Nein, ich banke herzlich," lachte Hans, ich bin More

Dienst quittiren zu können, wenn er die geringfte Neigung bazu spürte, und ich weiß auch, daß das feine Absicht war. Einen gefunden Rörper hatte er außerdem; ich weiß mich fehen zu haben also was in aller Welt hätte ihn sonst Semmlein und stieg in seine Apotheke hinunter, während leben Sie meinswegen wohl," fagte Herr zu einem so verzweifelten Schritte treiben können? Seine innere Neigung ficher nicht. Wenn wir das aber nicht an.

sens fein Freund von Branntwein, obgleich ich Abends nicht zu erinnern, ihn je frant oder selbst nur unwohl ge ein Glas Grog keineswegs verschmähe."

Ra, bann

und das ist ein Drud von außen."

Aber wer wäre im Stande gewesen, ben auszuüben? Wer in aller Welt hätte außerdem ein Interesse dabei ge habt?" Der Kleine Dberstlieutenant machte ein sehr ernftes Ge ficht, stand auf, ging zur Thür, um zu sehen, ob Niemand braußen horche, kam dann zurüd und sagte mit unter brückter Stimme:" Ich glaube, daß sich Hauptmann von Dürrbed in Folge eines amerikanischen   Duells das Leben genommen hat."

Glauben Sie?" hauchte Hans mehr als er die Worte sprach. Und haben Sie einen Verdacht, mit wem?"

Graf Rauten," fagte Klingenbruch eben so leise, aber vollkommen entschieden und bestimmt, und Hans fuhr mit einem taum unterbrüdten Angitschrei empor.

Und woher vermuthen Sie so Fürchterliches?" Das will ich Jonen mit einfach flaren Worten fagen," erwiderte ber Oberfilieutenant und erzählte nun bem jungen Solberg die Szene von vorgestern Abend im Raffeehause, wie Dürrbed's furchtbare, wenn auch für den Abend vollkommen unterdrückte Aufregung; am nächsten Morgen aber fand er die Beiden zusammen im Rafé bei einer Flasche Champagner, die sie zufammen ausgespielt -Rauten faft übermüthig luftig und die Flasche bezah lend, Dürrbed zerstreut, bleich, still, mit dem vollen Glafe vor sich, das er auch nicht ausgetrunken. Geschäfte vor schüßend, verließ er denn auch bald das Lokal, während Rauten ihm noch nachrief: Es bleibt bei unserer Verab rebung!"

wahr?

-

Hans stand bem Heinen Manne, den Blid stier auf ihn geheftet, als ob er ihm jedes Wort von den Lippen faugen wolle, regungslos gegenüber. flüfterte er endlich, aber faum hörbar. Sagten Sie ,, Ausgespielt!" nicht so, Klingenbruch? Ausgespielt mit Rarten, nicht Nein," erwiderte der Oberstlieutenant ruhig, mit bas Rellnermädchen brüben hat es mir selber Hans faßte fich langsam mit beiden Händen in sein

Würfeln gesagt."