fich blitschnell durch die Stadt und sämmtliche Landsleute des Ermordeten ellten herbet, um Nache zu nehmen. Der Mörder flüchtete über die Dächer der Nachbarhäuser, wurde jedoch wüthend verfolgt. Mittlerweile erschienen der Gouverneur, der griechische Ronful und die gesammte Polizeimacht an Drt und Stelle. Dieselben verlangten nun im Namen des Gesezes die Deffnung des Thores jenes Hauses. in welchem, wie die erbitterte Boltsmenge wußte, der Mörder verborgen war. Raum war das Thor geöffnet, als die wüthende Menge in das Haus eindrang, den häter berbeischleppte und angesichts der Behörden denselben mit Stöcken und Messern so lange bearbeitete, bis er, mit zahlreichen Wunden bedeckt, todt am Bl ge blieb. Die Wuthschnaubenden eilten sodann in das Staffeehaus zurück und vollendeten das Wert der Berstörung. Da die Menge Miene machte, andere Kaffeehäuser zu plündern, verlangte der Gouverneur vom englischen Konsul militärische Hilfe, welche bereitwillig gewährt wurde. Einstweilen find alle Läden geschloffen und ist jeder Verkehr eingestellt."

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung. Sizung vom 18. Junt.

Der Stadtverordneten Vorsteher Herr Dr. Straßmann et öffnet die Sigung um 5% Uhr mit geschäftlichen Mittheilun gen. Die Abtheilungen haben die Wahl von 10 Mitgliedern für die gemischte Deputation zur Vorbereitung der Wahl eines Mitgliedes für den Bejtits Ausschuß Berlin vollzogen.

Nach Erledigung verschiedener Naturalisationsgesuche und einer Vorlage, welche die Aufnahme einer Anzahl Berfonen in bas Nilolaus Bürger Hospital befürwortet, stattet Herr Stadtv. Dr. Kürten für den Ausschuß für Rechnungsfachen Bericht ab und beantragt die Decha: girung einer Rethe von Rech nungen, welche auch die Versammlung ausspricht. Debattelos angenommen wird ferner eine Anzahl Anträge des Ausschusses, welche den Magiftrat auffordern, für Abänderung gewiffer Unregelmätigteiten und Ungenauigkeiten, die zu Ausstellungen Anlaß gegeben haben, Sorge zu fragen und die einige Wünsche für die Art und Weise der Rechnungslegung und Rechnungs führung entsprechen.

Ebenfalls de battelos ertheilt die Versammlung nach Berichts erstattung seitens des Stadto. Singer 17 verschiebenen Rechnungsvorlagen die Decharge und nimmt sodann Renntniß von dem Resultate des durch die Aufstellung von Waffer meffern in den Prop'schen Bedürfnißanstalten ermittelten Wasserverbrauches.

Einem Ausschuß von 10 Mitgliedern wird die Vorlage betreffend die Erwerbung des von dem Grundstücke Liezmann ftraße 6/7 und Georgenfirchstraße 30 zur Straßenverbreiterung freigelegten Terrains überwiesen, welcher in der nächsten Sizung Bericht erftatten soll

Die Einrichtung eines neuen städtischen Koblenplages auf Dem Görlizer Bahnhof wird nach dem Antrage des Magiftrats genehmigt.

Es folgt die Berathung der Vorlage betreffend den An schluß eines Thelles von Charlottenburg   an die Kanalisation von Berlin  .

Ein Antrag des Stadto. Limprecht, die Angelegenheit zu vertagen und nach den Ferien wieder vorzunehmen, wird abgelehnt.

In eine Generaldiskussion wird nicht eingetreten, sondern der Antrag des Stadto. Samm angenommen, die Sache einem Ausschuß von 15 Mitgliedern zur Vorberathung zu überweisen, welcher von den Abtheilungen am nächsten Donners tag gewählt werden.

Dbne Debatte genehmigt werden die Vorlagen des Magiftrats betroffend die Einziehung der Kirchensteuer und betreffend b: Statut für die Albert Wenzel Stiftung.

Bur Kenntniß gelangt die Vorlage betreffend die Freis stellen und Schulgeldbefreiungen an den höheren Lehr anftalten.

Stadto. Direktor Dr. Schwalbe tnüpft einige erläuternde Bemerkungen an, welche eine Erwiderung des Stadtschultaths Dr. Fürstenau veranlafen.

Hiermit ift die Angelegenheit erledigt.

Der Magiftrat ersucht, das Projelt zum Neubau einer höberen Bürgerschule auf den Grundstücken Alexandrinenftr. 5, 6 und 11 zu genehmigen. Von verschiedenen Rednern werden Ausstellungen an der Baustizze gemacht.

Eine Reihe Rechnungsvorlagen wird erledigt und die bei der Spartaffe im Jahre 1884 vorgekommenen Etats. überschreitungen gebilligt. Der Magistrat ersucht die Stadt veroronetenverfamlung, au genehmigen:

1) das ihr vorgelegte Broj ft zum Neubau der Markthalle Nr. II. auf den Grundftüden Lindenstr. 97/98 und Friedrich ftraße 18 unb eines Miethshauses auf dem legteren Grundstück ( Friedrichstraße 18) sowie die Dazu gehörigen Roftenanschläge über 980,850 m. und 186,580 M., ft 1,167,480 Mart, und stellt außer den bereits bewilligten 600,000 m. noch ferner mett 567,430 Mart a conto der Anleihe pro 1882 zur Dispo Ation; und

So tam das Feft des heiligen Eloi, des Schuhpatrons der Hauswi the. Der Chateauneuf Große Freude herrschte im Hofe. reichte für jebermann und gewürzten Wein gab es in Hülle und Fülle. Dann Abends Petarten, Raketen auf ber Zenne, alle Bürgelbäume voll venetianischer Laternen! Der heilige Eloi foll leben! Bis zur Erschöpfung wurde bie Farandole getanzt. Der Kleine verbrannte fich die Bluse. Jan felber fab fröhlich aus, er wollte fich mit feiner Murter im Tanze breken. Die arme Frau weinte Freudenthränen.

Um Mitternacht ging man zu Bett. Alle Welt war müde und schlafbedürftig. Jan aber schlief nicht. Der Kleine erzählte nachher, er habe die ganze Nacht durch geschluchzt. Ach, den armen Jangen hatte es unheil bar gepadt.

In der Morgenfrühe hörte die Mutter, wie jemand baftig burch ihr Bimmer rannte. Es war ihr wie eine Abnurg: Jan, bist du es?" Jan antwortet nicht, er ist schon auf der Treppe. Die Mutter erbebt sich ei'ig von ihrem Lager. Jan, wo gehst du hin?" Er steigt auf ben Dachboden, fie ihm nach. Mein Rind, um bes Himmels willen!" Er verschließt die Thüre hinter sich und schiebt den Riegel vor.

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2) bas ihr vorgelegte Brojekt zum Neubau eines Ge bäudes für die Handwerkerschule auf dem an der Lindenstraße belegenen anderen Theil des Matthallengrundstücks Linden ftraße 97/98 und Fiedrichft age 18 nebst dem dazu gehörigen Koften Anschlage über 432,570 Dt. und stellt diesen Betrag, vorbehaltlich der Beschlußfaffung über die definitive Ber rechnung desselben, a conto der Anleihe von 1882 zur Dis pofttion.

Stabto. Dr. Schwalbe beantragt Ausschußberathung, weil eine so widtige Borlage au piüfen in dem furzen Belt raum von 2 Tagen nicht möglich sei.

Die Stadto. Talte und Salge sprechen sich gegen jede Verzögerung aus.

Der Magistratsantrag wird angenommen; Ausschußbe. rathung abgelehnt.

Ebenfalls genehmist wird die Vorlage, betr. die Broj te zum Neubau der Markthalle III und eines Bugangsgebäudes, fowie des Gebäudes für eine zweite Spartaffe auf den Grund stücken Zimmerftr. 89/91 und Mauerftrage 82.

Bu der Vorlage, betreffend die Staze zum Neubau des Balizei Prätoial- Dienstgebäudes am Alexanderplag, beantragt Stadtv. Richter zur Herstellung einer monumentalen Facade ein Ronkurrenzausschreiben zu veranstalten und begründet seinen Antrag mit der Meinung, daß diese Konkurrenz zur Ermunte rung der jüngeren Architektenwelt dienen solle.

Stadtv. Singer: Ein Bedürfniß für eine monumentale Facade ist in diesem Falle durchaus nicht vorhanden. Wir haben nur den gefeßlichen Verpflichtungen nachzukommen, ein Dienstgebäude für die Polizeibehörde herzustellen, aber nicht Dienstgebäude für die Polizeiberörde berzustellen, aber nicht mehr. Ich war erstaunt, als Gerr Richter beantragte, die Roften, welche 6 Millionen betragen, noch zu erhöhen. Dieser Betrag ist so hoch, daß man eigentlich an nehmen Tönnte, gäbe Niemanden, der noch

mehr fordern könnte. Wir find genau den Wünschen der Be hörde gefolgt und das ist genug. Wir haben gar keine Ver anlaffung aus anderen Gründen mehr für die Ausschmüdung dieses Gebäudes zu thun. I ersuche, den Antrag Richter abzulehnen. Der Herr Stadtbaurath wird aus der Diskussion die Empfindung mitnehmen, daß er im Rahmen der Borlage bleibend für die Ausschmüdung alles thun wird, was er thun

tann.

Der Antrag Richter wird abgelehnt und der Magi­stratsantrag mit dem Bu azantrag des Stadtverordn. Salge angenommen.

Es folgt die Vorlage betreffend die Slizze zum Neubau etnes Asyls für nächtliche Obdachlose und für wohnungslose Familien, fowie einer Desinfektionsanstalt auf dem städtischen Grundstücke an der Prenzlauer Allee.

Stabto. Salge tabelt die Verzögerung, welche die ganze Angelegenheit seitens des Magiftrats gefunden hat, hält aber tropoem die Vorp: üfung der Vorlage durch einen Ausschuß für nöibig.

Stabibaurath Blantenstein weist auf die Schwierig teit bin, welche bei der Feststellung des Bau Brogramms zu überwinden war. Das fett bestehende Asyl tonnte nicht als Muster genommen werden, weil es gar fein Ayl   zu nennen sei.

Stadlo. Singer: Jh ersuche, den Antrag auf Aus schußberathung abzuichnen. Mit dem Stadlo. Salge bin ich einverstanden, daß die Verzögerung durch den Magistrat sehr bedauerlich ist. Die Nothwendigkeit aber, so rasch wie mögitch ein gerügendes Aiyl herzustellen, ift so groß, daß jede Ber zögerung vermieden werden muß. Deshalb will ich die Ein wendungen, welche ich gegen das Bauprogramm zu machen babe, gleich im Plenum zur Sprache bringen. Bunächst miniche ich for ftatirt zu hören, daß die Abänderung, welche Die Subkommisfiton in der Art vorgenommen, daß an Stelle der vorgefa lagenen Sippläge für die Aylisten Lagerstätten eingerichtet werden sollen, fich der Zustimmung des Magistrats erfreut Ferner finde ich die Anzahl der Badewannen( 9 für Männer, 3 für Frauen) nicht genügend. Bei größerem An drange find mindestens 20 für Männer und 5 für Frauen erforderlich. Außerdem vermiffe ich den Hinweis, daß in der Küche im Borde hause auch die Heistellung der Abendsuppe für Die Asyliften vorgenommen werden soll. Es ist kein 3 veifel, daß, wenn wir beschloffen haben, im alten Asyl Abendessen aus utheilen, dieser Beschluß auch auf die neue Anstalt An wendung findet. Das find die Bedenken, welche ich vorzu­bringen batte. Noch hätte ich eine größere Ausdehnung Der Kloseträume gewünscht; eine solche Maßregel fönnte den Gesundheitszustand der Anstalt nur verbessern. Jm Großen und Ganzen entspricht das Bau- B ogramm meinen Wünschen. Wenn der Vertreter des Magistrats auf meine Anregungen eine genügende Antwort giebt, stehe ich nicht an, auf Aus: schußbet athung zu verzichten.

Stadtbaurath Blankenstein: Für Herstellung von Lagerstellen wird gesorgt werben. Nach den bisherigen Er gebnissen ist die Bahl der Badewannen genügend. Sollte eine Vergrößerung der Einrichtungen nothwendig werden, so wird sie sich herstellen laffen. Die Küche im Borderhause ist

Berliner   Theater.

Deutsches Theater.

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fo groß projektitt, daß fie auch die Abendsuppe für die Niples liefern wird. Die Kloseträume genügen.

Schließlich wird der Antrag des Stadts. Gerth, Vorprüfung der Angelegenbeit einen vom Vorstand gewähl Ausschuß von 15 Mitgliedern zu beauftragen, der bereits in der rädsten Spung Bericht zu erstatten bat, angenommen Es folgt eine Re be unwesentlicher Vorlagen nach den An trägen des Magiftrats.

Schluß 8 Uhr 40 Minuten.

Eine geheime Sigung schließt sich an.

Zokaits.

cr. Der Proze Stöder ist zu Ende, die liberalen tungen baben Suff, ihre Leser über die Rede der Sam haben alle hände voll zu thun, ihren Helden wieder rein gurkenzeit hinweg zu täuschen und die tonservativen Drgant waschen. Es fann angesichts der Thatsachen, die sich vor d Augen Aller abgespielt haben, nicht unsere Aufgabe sein, ber ganzen Sache für oder wider Stellung zu nehmen, will uns scheinen, als ob auf beiden Seiten unendlich vi unsaubere Wäsche zum Waschen fam und daß die liberale" Bresse gut daran thäte, ihr frenetisches Jubelgeschret noch ni allzu laut ertönen zu laffen. Wer die Geschichte der Arbeiter bewegung in Deutschland   tennt, wird wiffen, daß wir dire Feinde der Stöcker'schen Marimen find, es wäre daher wohl feil, auf den gefallenen Gegner nunmehr auch miteinzubauen heute lann eben Jeber an dem bestegten Widerfasher fein Mathchen fühlen. Wem das past und wer es über fich gewinnen fann, der mag es ihun, unsere Sache ist es entschieden

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nicht. Wir veröffentlichten gestern eine Eklärung des Bern Hofprediger Stöcker, in welcher fich derselbe unserem Gehle Sefable nach selbst genugsam fennzeichnet. Andererseits aber scheint es uns ebenso dringend reboten, darauf hinzuweisen, daß die fzenirung, die Mache des ganzen Prozesses eine mir beftens a unwürdig zu bezeichnende war, und wie sehr Herr Stöder durch die erwiesenen Thatfachen als politis, vielleicht als gesellschaftlich todter Mann zu betrachten ist, so fann mit fo ungeheurer Emphase in die Brust werfen und sich all doch ganz offen behaupten, daß diejer igen Leute, welde berufenen Bertreter der öffentlichen Meinung aufspielten, und gar nicht bazu angethan waren. Wer hat den Bros gefangen? Die Freie Beitung" und ihre Hintermänner. gesehen davon, daß dem Bublifum wieder einmal ein Sigreball in feiner ganzen troftlosen Nichtigkeit vorgeführt wurde, Schauspiel, weiches laum dazu beitragen kann, auf die Ebrille der Ueberzeugung der oder des eigentlichen Beleidigers besonders günstiges Licht zu werfen, so entpuppt sich die ga Sache dem Auge des Kundigen und des Sehenden als da was von jeher hinter jeder freifinnigen" Alion geftedt b Schacher. Es ist immer ein abscheulicher Anblid wenn man fteht, wie fich gierige Raben auf eine webrlose Butt ist etwas Anberes, wenn ein vollständig unbekannte Rechtsanwalt die billige Gelegenheit benugt, um für sich tlame zu machen, wenn er, da es nichts loftet und ihm Rie mand etwas thut, die unglaubliche Rourage befigt, eine mohfilchen, leibbaftigen Leitartikel mit voller Unterzeichnun

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feln 3 Namens in einem bieftaen Blatte zu veröffentlichen! Ist das Ehre, ist das Muth? Wir find gewiß feine Stöd rianer, aber jene Leute, die sich in ihrem wilden, wahnwisi Stegestoumel soweit vergeffen, daß fie fogar die allergewö lichsten Gefeße der Wohlanständigkeit außer Augen laffen, bie werden es schwerlich jemals soweit bringen, daß anständige Theil der Besökerung ihnen feine S pathien zuwendet. Was ist die Folge des Prozeffe Man schnorrt, man schnoirt Abonnenten für die freie tung", für das beroenhafte Blatt, welches für die Allgemei heit in die Bresche gesprungen ist, und jeder rechtschaff steiftanige" fühlt das nothwendige Bedürfniß, ein fo Blatt nach Kräften zu unterstützen. D5 bas schön wenn aus dem heiligen Bruftton der Advokaten vor G Der Ton des mühlendammer Anreißers nachhallt? vielleicht nicht die ganze Standalaffaire nur des Geschi wegen entrict gewesen sein? Wir wiffen es nicht, wollen auch nicht wissen, nur soviel sel gesagt, Herr Stöder bat feinen Anhängern vor Gericht teine glänzende Rolle gespie aber ein gewiffer Theil der Freifinnigen" ebenso wenig, haben teinen Grund zum Jubeln und Triumphiren.

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cr. Dautbarkeit ift eine Pflanze, die nur auf Gräbe wuchert," so ten wir fürzlich in einer Boltsversammlung fich ausdrücken. Undant ist der Welt Lobn", so fazen einen unserer Stadtverordneten in einer schwungvollen ei Die wir profaifcher angelegt find. Man tann nicht behaup daß es gerade ein erhebendes Gefühl wäre, wenn man Sache Aufmerksamkeit gewidmet hat, für dieselbe nach R eingetreten ist, und wenn man sich dann als Dant da Grobbeiten fagen lassen soll. Aehnlich geht es uns in bi Beziehung mit dem Arbeiterinnen- Berein. Man wird in Kreisen jener Damen fich wahrscheinlich noch der Belt der ftebung des Vereines erinnern. Nach der ersten und nach erften Versammlungen hielt es fast die gesammte Berl

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fägen und hämmern und dazwischen essen und trinken, ba man von Neuem hobeln, lägen und hämmern fann, trogigen Ungeflüms hinausstrebt in die Freiheit, in ei Das Deutsche   Theater hat sich schon wiederholt bas größeren Wirkungsfreis, ein weniger enges, weniger f Verdienst erworben, verborgene nnb halbvergessene Schäße geregelt 3 Leben. Und wie er die überschäumende Leben ber Vergessenheit zu entreißen. So auch diesmal mit der traft des Sohnes nicht versteht und durch sein starres F Aufführung von Hebbel's Maria Magdalene  ," das seit halten an Brauch und Sitte sich diesen mehr und meh dem vor Jahren erfolgten Gaft'piel der Wolter und Le entfrembet; wie sein harter Sinn lieber das Schlimme winsty's im Residenz Theater nicht wieder aufgeführt wor von dem Sohne glaubt, als daß er zugiebt, baß er ben ist. Es mag dies wohl zum Theil dem Unstande zuzus in ihm geirrt; wie er ohne zu zaubern den Sohn des Dieb schreiben sein, daß bis aur Gründung des Deutschen table bezichtigt, an dem jener doch unschuldig ist, obschon Theaters den Berliner   Bühnen für die Belegung der der Verdacht sich nothwendig gegen ihn richten muß: beiden Hauptrollen nicht die geeigneten Vertreter zur Vertreibt er burch feine felbftquälerische Härte, burch sein eng fügung standen.

Die eigentliche Urfache dieser Vernachlässigung eines ber großartigsten Werte ber neueren dramatischen Dichtung liegt indeß wohl tiefer. Das Drama übt mit feinem un erbittlichen Eraft und feiner büfteren Größe eine fast un­beimliche Wutung auf den Buschauer aus. Es bannt uns unwiderstehlich in seine Kreise, die fich eng und immer enger um uns zusammenziehen und aus denen es tein Ent rinnen giebt.

Der Tischlermeister Anton lebt seit 30 Jahren in glüdlicher The. Seine Frau ist fanft und from. Sie Was haft hat ihre Kinder, Klara und Ral, zur Arbeit und Gottes Jan, mein lieber Jan, gieb Antwort. bu vor?" Sie sucht taftend mit zitternder Hand die furcht erzogen und weiß, daß unter der rauben Außenseite Klinte. Ein Fenster wird aufgerissen, der Niederprallibres Gatten sich ein ebles, gutes, tapferes Hers birgt. eines Körpers auf die Steinfließen des Hofes und alles Meister Anton ist ein eigenartiger Philofoph. Er hält ist still. nicht viel von den Menschen. Er hat viel Böfes von ihnen erfahren und hat fich allmälig baran gewöhnt, fie hinzu­nehmen wie sie sind und sich ihretwegen teine Gedanken zu machen. Er hält es mit seinen beiden Augen: die benten auch nicht; fie betrachten nur. Aber über diesem steten Beobachten ist er ein unglücklicher, verbitterter Mann ge worden, der sich fremb fühlt in der Welt, die er nicht ver steht und die so ganz anders ist als er in feiner starren, engen, aber ftreng rechtlichen Denkungsart fie fich vorgestellt hat. An seinem eigenen Sohne muß er es erleben, daß der Junge aus der dumpfen Enge und Beschränktheit bes häuslichen Lebens, in dem es nichts Anderes giebt als hobeln,

Der arme Junge hatte sich gesagt:" I tann fie nicht vergeffen. Ich will sterben." D, was find unfre Herzen elend und schwach! Es ist immerhin seltsam, daß die Ver­achtung bie Liebe nicht zu tödten vermag!

An jenem Morgen fragten die Leute im Dorfe, wer wohl so entfezlich aufgeschrien, da unten nach dem Gute Efteve zu.

Die Mutter war es, die halbbekleidet im Hofe bort, vor dem fleinernen Tisch, den furchtbaren Schrei geihan. Dort hielt fie, mit Blut und Morgenthau bedeckt, in ihren Armen ben tobten Sohn.

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herziges Ehrgefühl Frau und Tochter in den Tod. Frau, die eben von schwerer Krankheit genesen ist, bricht zusammen bei der Nachricht, daß ihr Karl des Diebstahls bezichtigt wird, da sie sieht, daß ihr Mann feinen Augen blid an der Schulb des Sohnes zweifelt. Die Tochter Klara hat sich in einer unglüdlichen Stunde einem un liebten Manne hingegeben, um dem eigenen Herzen weiß zu machen, daß sie nicht mehr an den fernen Jugendfreund benkt, ber sie so gänzlich vergessen zu haben scheint. Und dieser ungeliebte Mann, an ben fie sich, weil sie be starren Sinn des Vaters fennt, mit der Kraft der Be weiflung flammert, obfchon ihr vor ihm graut, stößt bie Unglückliche zurück, nachdem er erfahren, daß sie ihm nichts zubringen werde, als sich selbst. So treibt ber unbeug fame Sinn des Meisters auch die Tochter in den Lov An der Leiche der Mutter hat sie es ihm zugeschworen, daß sie ihm keine Schande machen werde und fie hält ihren Schwur. Sie fürzt fich in den Brunnen.

Der harte Sinn des Meisters Anton aber wird aud burch dies Leyte, Aeußerste nicht gebrochen.

22

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Sie hat mir auch die Schande nicht erspart," find feine legten Worte. Man hat gesehen, wie sie fich in's Wasser ftürzte." " Die geftrige Aufführung bot ein um so größe zuletzt v res Interesse dar, da sie unwillkürlich den Ber gleich mit der einzigen früheren Darstellung herausfor berte. Das Drama stellt sehr große Anforderungen

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