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dem ruffischen Admiral seine Aufwartung. Mie der Rorrefpondent erfährt, gab alsdann der Bestere eine Art von Er Härung über seine Handlungsweise ab, die dahin lautete, daß bie Bebarrlichkeit, mit welcher die britischen Schiffe den Schiffen feiner Flotte folgten, ihn bewogen hätte, irgend eine böswillige Abficht zu argwöhnen, für welche vorbereitet au fein es gut set. Um die Möglichkeit einer Rollifion zu vers hindern oder zu vermindern, begaben sich die englischen Schiffe nach Dotofula und berichteten den Vorfall ihrer heimischen Regierung.
Zokaits.
2. Muf die Lohnverhältnisse unserer Werkstattarbeiter it ein Umstand von großem Einfluß, der bis ber in der öffent lichen Disfuifton wenig oder gar nicht Erwähnung gefunden bat, es ift dies nämlich die petuniäre Lage des Arbeitgebers. Daß die Inhaber einzelner Werkstätten verufen find wegen ihrer un pünktlichen Lohnzahlung, ist nicht das Schlimmste, in folchen Fällen liegt wenigftens ein leiner Rechtsanspruch an Den Schuldner vor. Viel ichlimmer liegt die Sache für Afford arbeiter, wenn der Brinzipal aus Mangel an Mitteln fort während behindert it, das zur Erbeit erforderliche Material zu beschaffen. Der Arbeiter beginnt ein Stüd Abeit, muß mitten in derselben aufhören, well ihm das vom Prinzipal zu liefernde Material fehlt; diefer läßt den Arbeiter dann zwei, brei neue Stüde anfangen, leines derselben tann au Ende geführt werden, der Arbeiter muß lange unfreiwillige Baufen in der Arbeit machen. Drängt er auf Lieferung Des Materials, fo giebt es Bant und Streit mit dem Reifter, bei dem der Geselle regelmäßig den Kürzeren zieht, Denn verläßt er die Arbeit, so läßt der Meifter die angefangenen Stüde von einem Andern fertig machen und dann entfällt auf den bereits geleisteten Theil der Arbeit, der meistens im Klage ege festgestellt werden muß, und wofür dem Arbeiter die. Bewelslait obliegt, ein so geringer Theil des Lobnes, daß der Arbeiter dabei regelmäßig zu Schaden tommt. Solche Brand Shagungen am Arbeitslohn kommen leider nur zu häufig vor, und es wäre 8eit, dagegen ernftliche Schritte zu unternehmen. Läßt sich vor Gericht die Anficht nicht mit Erfolg vertreten, daß ein Alford Arbetter, wenn er durch Schuld des Meisters die zur Fertigstellung der Arbeit erforderliche Beit nußlos ver bracht hat, den vollen Atlordlohn au beanspruchen hat, was Durch einen Brozeß festgestellt werden müsse, so werden die Arbeiter auf andere Mittel zu ihrem Schuge gegen solche Lohn prellerei denken müssen.
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Schiff auf die Batientin übertragen worden. Die Behandlung des Falles in der Charitee ift vorläufig eine eg pettative, doc alaubt Geheimratb Prof. Batdeleben, in nächster Beit zur Amputation des Beines schreiten zu müssen.
Gerichts- Zeitung.
Die Sanitätsbehörden wollen wir auf einen Vorgang aufmertjam machen, der zur Vorficht mahnt. Eine orößere Ge sellschaft aus Berlin hatte vor einigen Tagen einen Ausflug nach Grünau gemacht, und Männer, Frauen und Kinder tum melten sich in den Waldungen umber. Da erschien ein sog. fliegender Selterwafferhändler, und namentlich Frauen und Kinder sprachen dem Selterwaffer tapfer ju. Kurze Zeit darauf stellte sich bei den Kindern eine berartige Indisposition heraus, daß nur anzunehmen war, daß Mineralwaffer" set verdorben gewefen oder babe sonstige schädliche Substanzen enthalten. Sollten von Mineralwasserfabriken verdorbene Ballons an fliegende Händler billig verkauft werden, so müßte es die Auffliegende Händler billig verkauft werden, so müßte es die Aufständen im chrengerichtlichen Verfahren gegen Rechtsanwälte gabe der Sanitätsbehörden sein, hier rechtzeitig einzuschreiten.
Gegen den Rechtsanwalt Blantiko fteht am nächsten Dienstag in der gegen ihn schwebenden Sache, in welcher er b fanntlich wegen vorfäßlicher Vernichtung eines einem Bea amten amtlich übergebenen Schriftftüds au einem Monat Ge fängniß verurtheilt worden ist, auf die von ihm eingelegte Res vifton Termin vor dem zweiten Straffenat des Reichsgerichts an. In den Kreisen der Juristen und speziell der Rechtsanwälte fieht man dem Ausgang dieses Projeffes aus mehrfachen Gründen mit großer Spannung entgegen. Swat bürfte nach der Auffaffung maßgebender Juristen die abermalige Auf hebung des Urtheils wegen einiger Berflöße gegen die Bor Schriften des Verfabrens nicht zweifelbaft sein, die Spannung betrifft aber die Entscheidung der Frage, ob die Maßregeln der Haussuchung und der Beschlagnahme von Gegen nach der Rechtsanwalts- Didnung zuläffig find oder nicht. In seiner in dieser Sache getroffenen früberen Entscheidung bat der zweite Straffenat des höchften Gerichtshofs die qu Frage in bejahendem Sinne entschieden. In einer Kritik dieses Urtheils, welche gestern in einer im Selbstverlag des Ange flagten erschienenen Broschüre geübt ift, sucht derselbe mit juristischer Schärfe die Ausführungen des Reichsgerichts au widerlegen. Außerdem wird nachgewiesen, daß das Reichsge richt seiner Entscheidung ein Bitat unrichtig zu Grunde gelegt und den Art. 6 der preußischen Verfaffung und den§ 11 des preußischen Geirßes zum Schuße der persönlichen Freiheit vom 12. Februar 1850 gänzlich ohne Berücksichtigung gelaffen bat. -Da auch Profeffor Dr. v. Holgendorff fich in ähnlichem Sinne ausgesprochen baben soll, so ist eine Aenderung der reichsgerichtlichen Auffaffung in dieser Frage nicht ausgeschloffen. Wir werden über das Reichsgerichts- Urtheil demnächst be richten.
Baudetten- Lottchen" ist der Name für ein weibliches Driginal, das fich oft in der Nähe der Univerfitat, im Raftanten wäldchen sc. zu zeigen pflegt, und namentlich auch eiftig das schwarze Brett und die B.fanntmachungen der juristischen Bro. foren studirt. Es ist eine im beften weiblichen Mittelalter stehende Dame mit ſemmelblonden Böpfen, die dies Studium Der Jurisprudenz gewissermaßen as Sport betreibt. Die Dame ist eine Böhmin, stammt aus Prag und lebt in recht guten Vermögensverhältnissen. An der Prager Hochschule war br Bater vor mehreren Jahren ein beliebter Dozent der Rechts wiffenschaft. Früh selbstständig geworden und in den Befty eines ansehnlichen Vermögens gelangt, begab fich Frl. S... auf Reisen und ließ fich dann in Leipzig nieder, wo fte, ange regt durch den Stoff, welchen fie in der reichen Biblioth t ihres Baters gefunden, fich vor einigen Jabren als Buhörerin an der Universität inskribiren ließ. Die Leipziger Hochschule geftattete Damals dem weiblichen Geschlecht den Besuch der Vorlesungen. Hier war Fräulein S... eine der eifriaften Schülerinnen Professor Windscheid's. Später verzog die Dame rach Berlin ; da ste jedoch die bieftgen Vorlesungen nicht besuchen darf, so informirt fte sich beständig über den Gang der Vorlesungen und borgt fich von den fleißigen Füchsen der Jurisprudenz die Kollegien befte, welche fie an der Hand der gedrudien Rompens dien eifrigft durchftubirt. In lepterer Beit ist die übrigens sehr liebenswürdige und höchst barmlose Dame mit ihrer Bitte um Ueberlaffung von Kollegienbeften etwas vorsichtiger geworden, ba thr vor einigen Tagen statt der erbetenen rechtswissenschaft. ba ihr vor einigen Tagen fiait der erbetenen rechismiffenschaft lichen Nachschrift von einem jungen, etwas vor vigigen Stu denten eine Abhandlung aus der gerichtlichen Medizin über. geben wurde. Die Dame will fich übrigens, wie der B. C." meldet, später in Amerika als Advokatin niederlaffen.
R Ruchlofigkeit. Der Fuhrberr Friedel, Befiger einer Droschte II. Klaffe, erhielt gestern Morgen an der Mittelstraßen Ede einen Fabrgaft, um denselben nach der Potsdamer Brüde au fabien. Am Biele angelommen, verließ der Gaft den Wagen, zahlte den Fahrpreis und entfernte fich eiligst. Bei der darauf stattfindenden Reoifton des Wagens mußte Friedel zu feinem großen Schrecken ersehen, daß der Fahrgast während der Fahrt bas ganze Innere des Wagens, die Plüschpolster und Lederbezüge mit einem Meffer total zerschnitten batte. Durch diese große Robbeit ist Friedel um mindestens 150 Mart gefchädigt, benn abgesehen von der nöthigen umfassenden R paratur, fann Wagen und Pferde auf längere Beit nicht benügt werden. Möse dieser Vorfall die Droschtenbefizer zur entsprechenden Borficht mahnen.
r. Die Transporte der Militär- Arrestanten durch die Straßen unserer Stadt beftehen noch immer in der schon oft besprochenen und allerseits abfällig beurtheilten Weise fort. Die Soldaten Figuren in der Kommismüße und mit der ent fprechenden Brod- Ration unter dem Arme, auch wohl mit dem Lornifter ausgerüstet, so daß die Schwere der zu verbüßenden Strafe äußerlich deutlich erkennbar wid, bewegen fich noch immer aus allen Stadtgegenden und zu jeder Tageszeit in Der Richtung nach und von dem rothen Hause des Vater Bhilipp" in der Lindenfiraße. Als bei der legten EtatBerathung im Reichstage diese Angelegenheit zur Sprache ge bracht wurde, erkannte der Herr Kriegsminister diesen Uebeltand an und erklärte sich bereit, feinerseits dabin zu wirken, baß in diesem Punkte ber militärischen Strafvollstreckung, wie er fich farlaftisch ausdrückte, die Deffentlichkeit des Verfahrens be feitigt werde.- Seil jenem Versprechen ist über ein halbes Jahr ver floffen, ohne das eine bemerkenswerthe Aenderung in dem Berfahren eingetreten wäre. Allerdings bemertt man heute, baß der den Arrestanten begleitende Unteroffisier, früber bem neben jenem ging, heute manchmal einige Schritte hinter geht, aber daß dadurch diese Zransporte auch nur im Mindesten weniger auffallend geworden wären, als fte es früber schon waren, wird Niemand behaupten, der fich in den Straßen un ferer Stadt längere Beit zu bewegen Gelegenheit bat. Dauernde oder spöttische Blicke der Vorübergehenden, höhnende Bemerkungen der Gamins und wohl auch die Nachfolge der lieben Straßenjugend find beute wie früher mit solchen Transporten verbunden. Um das badurch gefährdet Ehr gefühl der Soldaten zu schonen, sollte die Art des Transportes geändert werden. Dieser Bwed ist, wenn eine Aende rung der Transporte überhaupt angeordnet sein sollte, in teinem Falle erreicht.
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Die Elephantiasis, eine Krankheit, die nur in Weft indien endemisch ist, wird seit kurzer Beit in einem ein elnen Falle bei einer 65jährigen Dame in der Berliner Charitee behandelt. Die Krankheit wird durch einen Barafiten erzeugt, welcher sich insbesondere in die Haut der Beine ein gräbt und eine derartige Wucherung der Gewebe hervorruft, daß der Fuß um das Sechsfache seines natürlichen Umfanges vergrößert wird und das Bein Aehnlichkeit mit dem Fuße eines Elephanten erbält. Die franzöftichen Aerzte nennen Diefe Füße pleds de Barbados , weil besonders auf der Insel Barbados die Krankheit heimisch ist. Im vorliegenden Falle ift die Krankheit, wie man annimmt, durch ein englisches
Thür und sagte, ein blaues Rouvert hinreichend: Tele graphische Depesche, Herr Notar!"
Gut, quittiren Sie darüber. Was ist es, Mur ?" Mur hatte das Rouvert schon erbrochen. Von Ham burg , Herr Notar in englischer Sprache."
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Von der Amerikanerin?" rief Püfter rasch. Was fchreibt fie?"
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Nur wenige Worte: I shall be in Rhodenburg tonigth with the last train"- fie tommt also noch heute an."
Also noch in 8eit," nidte Püster; getraußt Du Dich, fie auf der Bahn zu finden, Mur , wenn fie an Tommt?"
" Ich denke, ja."
Dann führe fie in das Römische Haus" an der Ede von Markt, es ist ganz in der Nähe und sie selber bort gut aufgehoben; wirst Du das besorgen?"
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Gewiß, Herr Notar."
Und haben die Leute bis jetzt ihre Schulbigleit ge " Ich glaube, ja," erwiderte der kleine Mann. Was Graf Hausen in der Tasche fortträgt, können sie natürlich über fein, denn er scheint noch keine Ahnung irgend welcher Befahr zu haben."
Defto beffer. Du sorgst mir dafür, Mug, daß darin nichts vernachlässigt wird, denn der Herr hat hier sehr flott gelebt und muß also auch noch über ziemlich bedeutende Mittel verfügen. Herr Du mein Gott ist das ein nach allen Seiten durchtriebener Schuft und reif für den Gals gen seit langen Jahren, und wie viel fehlte, so wäre ihm hier doch noch zuguterlegt ein Hauptschlag geglückt, denn Es handelt sich jezt schon nicht einmal mehr um Tage, sonbern nur um Stunden.- Herein!"
Die Thür öffnete sich, und Hofapotheker Semmlein Ranb auf der Schwelle.
Saben Sie meinswegen vielleicht fünf Minuten Zeit, Herr Notar?" sagte der kleine Mann, während er aber die Thür noch offen hielt.
-y. Das tollerige Pferd. Daß selbst langjährige Er fahrung und äußerste Borsicht nicht immer hinreichen, um ber ft der Rostäuscher mit Erfolg au begegnen, das bewies ein Prozeß, welcher gestern vor der 87. Abtheilung des Schöffen gerichts stattfand. Des Betruges refp. der Beibilfe dazu be fchuldigt befanden sich der Statermeiner Karl Greffer und der Pferdehändler Jidor Leffer auf der Anklagebant. Der Erfte batte im Februar d. J. von dem Pferdehändler Fald einen Baul erftanden, der fich bald darauf als bumpf" erwies, ein Fehler, welcher jeden Bierb fauf rüd ängig macht. Natürlich schlug Greijer Lärm, und Fald beauftragte seinen Neffen, ben zweiten Angeklagten, die Angelegenheit mit Geschicklichkeit und Lift au oronen. Leffer wußte Den Greiser auch zu überreden, Das Lollerige Pferd auf Dem Charlottenburger Pferdemarkte umautauschen, er wollte ihm nach Kräften dabei behilflich sein. Der Koup gelang und auf fallen der Weise war es einer der ältesten und bedeutendsten Pferdehändler Berlins , der Herr Ellan, der den tollerigen Gaul gegen einen gefunden eintauschte. Alle dings hat er den vereinten Verfiche ungen der Angeklagten, daß das von ihnen au vertauschende Pferd ohne unsichtbare ebler fel, Glauben geschenkt. Sowie das Tbter aber zum ersten Male eingespannt wurde, da besab Herr& kan auch seinen Schaden und war für ihn zweifellos, daß er das Opfer eines Betruges geworden. Ec erstattete Anzeige und die Folge davon war, daß Greiser zu acht und Leffer zu fünf Tagen Gefängniß verurtheilt
wurde.
Aufführung Damburg an der Buſter" einen befonders gild wohnende Difistere, die Herren Selonbelieutenant Herre Besuch und der jubelnde Beifall des Publikums. Die Direktion bat fich deshalb auch genöthigt gefeben, das genannte Stück noch längere Zeit auf dem Repertoire zu belaffen.
München , 15. Juni. Am 29. März 1884 gab man im Theater zu Landshut , nun sagen wir ,, Maria Stuart ", ver muthlich war es etwas anders. zwei der Vorstellung beis und Hauptmann Sonnenburg, bewiesen ihr Verständnis für das Stüd im Allgemeinen und für tattoolles Benehmen in öffentlicher Gesellschaft im Bejonderen dadurch, daß fie fich möglichst laut unterhielten, auch verschiedene Einwendungen des Bublitums nicht beachteten. In Landsbut soll es nach Aus fage eines als Beugen vor das biefige Militär bezirksgericht, das fich heute mit der Sache zu beschäftigen batte, geladenen Real lehrers Stoll nun allerdings Mode sein, daß die Herren Lieutenants ins Theater geben, um sich zu unterhalten. Herrn Stoll will Diese Mode aber durchaus nicht in den Kopf. Er verließ das Theater. Und als fich in Folge deffen die Unruhe steigerte, wurde der Polizeirottmeister Marberger berufen, um Ruhe zu ftiften. Herr Magberger, ein lang gedienter Solbat und Be amter, dem der Stadtmagiftrat Landshut das Beugniß aus ftellt, daß er sich stets tattvoll zu benehmen wiffe, begab fich in die Loge der Herren Dffiziere und bat um Ruhe. Darauf erwiderte nach der Anklage Herr Sefondelieutenant Reschreiter bie nicht gerade gewählten Worte: Was wollen Sie, wer find Sie, Bursche!" Und um seine Bildung vollends zu be weisen( bas Militär ist ja bekanntlich eine Bildungsanstalt), Schnauzte er nach Schluß der Vorstellung selbstverständlich coram publico den Rottmeister Marberger also an: ,, Sie aus rangtrter Unteroffister, Sie tönnen nur alte Weiber einfangen." Da das offenbar nicht genügte, um die Landshuter Polizei auftände allseitig zu illufiriren, sab sich Herr Lieutenant Resch reiter weiter veranlaßt, dem noch verfammelten Publikum an
Polizei Bericht. Am 18. b. M. früb wurde im Louisenstädtischen Kanal am Engel Ufer die Leiche eines neugeborenen Kindes aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft. Am Vormittag deffelben Tages wurde ein Mann in seiner Wohnung, am Plan Ufer, erhängt aufgefunden. Um die felbe 3: it und auf gleiche Weise machte ein Mann in seiner Wohnung, in der Bernauerstraße, feinem Leben ein Ende. An demselben Tage Nachmittags fiel der auf dem Dache des Neubaues Weberstraße Nr. 40 beschäftigte Klempner Gefelle Kruse, Friedenstraße Nr. 68 wohnbaft, in Folge eigener Un vorsichtigkeit vom Dache auf die Straße hinab und erlitt bes deutende innere Berlegungen. Bu derselben 8- it entstand im Dachgeschoß des Hauses Mohrenstraße Nr. 37 Feuer, durch welches der Dachstuhl des Vorber und Seitengebäudes faft aanz zerstört wurde. Die Feuerwehr war mit der Gas, und Dampfiprige und zwei aroßen Handbrudsprisen längere Beit in Thätigkeit. Am 19. d. M. früh wurde der Linienftraße Nr. 71 wohnhafte Arbeiter Jople, auf dem Hofe dieses Grunds ftüdes liegend, todt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft. Wie nachträglich festgestellt, ift Jople in Folge eines stalen Blutsturzes verstorben.
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Rommen Sie nur herein, Herr Nachbar, was ist es? Was bringen Sie mir?"
Bringe gerabe nicht viel," meinte Semmlein, aber erinnern Sie sich vielleicht noch der Schuldforderung aus Berlin , von der ich Ihnen vor fünf oder sechs Wochen fagte, wie?"
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Eine Schuldforderung? Gegen wen?"
Nun, gegen unfern Herrn Nachbar, den Herrn von Schaller, der meinswegen meinem Schwager noch hunderteinundachtzig Thaler schuldig ist."
Ach ja! Ganz recht- und find die noch nicht be
zahlt Ne, bas find fie nicht," fagte Semmlein, und wers den es auch nicht gutwillig, wie ich jetzt die fefte Ueber zeugung habe und ich wollte jeg flagen."
Aber, bester Herr Nachbar, Herr von Schaller wird sich doch wahrhaftig nicht einer solchen Summe wegen verklagen laffen? Er hat neulich eine Gesellschaft gegeben, die ihm vielleicht eben so viel geloftet hat."
hm?" fagte Semmlein und fah den Notar von der Seite mit einem halb lächelnden Blide an; ihm hat sie vers
wünscht wenig geloftet, Herr Notar, aber den Delikatessen Handlungen, Fleischern, Ronditoren, Bädern 2c., denn er ist, wie ich aus sehr sicherer Duelle weiß, den ganzen Schwamm schuldig geblieben. Sogar die Wäscherin bekommt jegt vierzig Thaler von ihm, oder bekommt sie meinswegen nicht, benn er zahlt eben feinem Menschen, und wenn erft die ganze Geschichte über ihn hereinbricht, dann komme ich mit meiner Forderung unter den Schlitten."
Also so viel Schulben hat Herr von Schaller?" " Na, ich sage Ihnen" nidte Semmlein, das ist die reine Schwindelwirthschaft, wie sie im Buche steht, und wenn er nicht als vornehmer Herr bier aufgetreten wär', womit er einer Menge von Menschen Sand in die Augen ftreut, so hätten fie ihn lange abgefaßt."
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Und haben Sie ihn denn schon gemahnt?"
" Ich? Na, ich sage Jonen," rief Semmlein, er biegt weinswegen stete um die nächste Ede herum, wenn er mich nur von Weitem fommen fieht, denn mir ist ec jezt auch dhon an die vierzig Thaler schuldig."
„ Aber
in ben paar Monaten?"
" Bab, er kauft Alles, was gut schmeckt, und Selters waffer meinswegen beim Faß. J begreife fo einen Men fchen nicht, denn einmal muß doch so eine Geschichte schief geben, und der Zeitpunkt ist ja da. Der Möbelhändler, bem er noch kein Siüd seiner ganzen Einrichtung bezahlt hat, holt ihm meinswegen am Ersten nächsten Monats bie ganze Bescheerung wieder aus dem Hause. Na, und ba lönnen Sie sich wohl denken, daß Alles auf einmal über ibn herfällt."
Waren Sie schon einmal brüben bei ihm?"
" I follt's benken, gehe aber nicht zum zweiten Mal, benn daß air bie gnädige Frau nicht die Augen ausges fragt hat, war reine Gefälligkeit von ihr. Ursache hätte fie bazu, wie sie mir bemerkte." Bafter lachte. Also Sie wollen wirklich gegen ihn lagen? In aller Form."
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" Haben Sie die Vollmacht Ihres Freundes aus Berlin "
Alles in Drdnung, Herr Notar ," sagte er, indem er
in feine Brufttasche griff, und dann kommt noch meine eigene Rechnung dazu, denn das geht jezt Alles in Eins." Aber nach den paar Monaten fönnen Sie doch nicht schon tlagen?"
Wiffen Sie, wenn er mir meinswegen durchgeht, Herr Notar, so fit' ich nachher da und kriege noch nicht eins mal bie leeren Flaschen von meinem Selterswaffer zurüd, viel weniger das Geld. Außerdem läßt er jetzt aber auch, ba ich ihm nichts mehr borge, seine Bedürfniffe in ber Löwen- Apotheke holen, und bem gönn' ich's. Also auf weiteren Verdienst darf ich nicht mehr bei ihm rechnen." Haben Sie die P piere alle bei fich?"
" Nein, meine Rechnung muß ich erst noch ausziehen, bas tann aber heute noch gefchehen, und wenn Sie bie Sache gleich in Angriff nehmen wollten, so sollt's mir recht sein." " Schön, Herr Nachbar, wenn Sie darauf bestehen, so werb' ich's thun. Weigert er sich denn, zu bezahlen?" ( Fortfegung folgt.)