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Die Erhöhung der Kornzölle wird natürlich ist schon von manchem Bäder benugt, für sich besondere Vortheile zu ewerben. Die Bäder wollen nämlich von der bekannten Schafichut" auch etwas mit haben, fte gönnen es den Groß grundbefizern nicht, daß diese allein das Schäfchen scheeren. So haben in Großalmerode am Harz die täder den Preis eines großen Brodes um 10 Pf. im Preise erböst. Eine Kauf­mannsfirma richtete darauf sogleich eine große Bäderet ein und verkauft das große Brod anstatt, wie der Bäcker zu 1 D. 20 f. zu 95 Pf., worauf die Bäcker zu dem alten Preise von 1 M. 10 Bf. zurüdlehrten. Die Agrarier haben nun nichts eiligeres zu thun, als auf die bösen Bäder zu schimpfen; doch pasfitt ihnen dabei das Unglück, daß die biederen Bäder in Groß almerode sämmtlich fonservativ find, die Kaufmann@ firma aber liberal ist. Die Agrarier aber, die Getreidezöllner, find übrigens auch sämmtlich Bunfibrüder; wenn es nun nach ihnen ginge, durfte die Kaufmanns firma den bieden Bädermeistern gar nicht ins Hardwert pfuschen und der höhere Brodpreis mußte von der Bevölkerung getragen werden. Hieraus fiebt man, in welche Widersprüche die Rückwärtsler" fich fortwährend vers wideln.

Die Maschinenftiderei im fächsischen Voigtlande geht immer noch sehr schlecht. Die Handweiter und fleinen Kauf leute lagen mit, weil die Arbeiter nicht verdienen. Da aber auch in anderen Ländern, wo Maschinenftiderei betrieben wird, Der Geschäfts, ang ein ungemein schlechter ist, besonders in der Schweiz , die ftebenmal soviel Maschinen befigt, als das Voigt land, fo bat man feine Hoffnung auf baldigen Aufschwung dieses Geschäftszweiges.

Eine Lumpenengroshandlung in Köln a b. hat ihre Bahlungen eingestellt. Das Defisit soll mehrere hunderttausend Mart betragen. Man sieht daraus, wie selbst die kleinsten, im Einzelnen werthlosen Sachen durch den Großbetrieb verwerthet werden können. Es soll die betreffende Firma Jabre lang un gemein gute Geschäfte gemacht haben und schließlich nur durch ben Busammentiach einiger Papierfabriken in Berlegenheit ge tommen sein, die zum Sturze führten.

zuvertrauen, daß er selbst zum Bürgermeister gehen und ihm fagen werbe, was er für eine Saupolizei babe." Um im Bilde zu bleiben, nannte er den an wesenden Stationsführer der Feuerwehr, Heller, Schweine terl" und theilte diesem Schweineter!" mit, daß er thn wie einen Hund niederftechen werde. Also die Anklage, bie auf Antrag des Stabimagiftrats Landshut erhoben worden ift und bereits insofern eine fleine Geschichte hat, als fich beren Berhandlung ziemlich lange hinausgezogen hat. Warum, fieht ein gewöhnlich gebildeter Verstand nicht recht ein. Der Herr Lieutenant muß zugeben, daß die Anklage im wesentlichen richtig ist. Nur will er gereist gewesen sein, weil Herr Mar berger das Wort Schämen Sie fich, meine Herren" bei der nothwendig gewordenen Burechtweisung gebraucht haben soll. Herr Lieutenant Reschreiter braucht sich vermuthlich nicht zu schämen, wenn er fich ungezogen benimmt, ergo benahm er fich noch ungezogener. Herr Marberger bestreitet übrigens bie Worte Schämen Sie fich" gebraucht zu haben. Sehr wahrscheinlich ist das auch nicht. Dagegen bält er, sowie Herr Heller aufrecht, daß die beleidigenden Ausdrüde gefallen, auch der Lieutenant Belinger hat den Ausdruck Saupolizei gehört. Jm weiteren Verlaufe der Verhandlung wird bezeugt, bas Marterger die Aeußerung Sdämen Sie sich" gethan, merkwürdigerweise hat gerade der Hauptmann Sonnenburg, der Nächftbetheiligte, fie nicht gebört. Höchft charakteristisch Kind die Aeußerungen des Magifti atsraths Bescheit; er muß zugeben, daß Marberger vollkommen pflichtgemäß gehandelt; er hätte zwar eine andere Form wählen tönnen". Diefe Aeußerung bezieht sich jedenfalls auf die durchaus nicht sicher gebrauchten Worte Schämen Sie sich". Also, folgert einer Der Geschworenen, geben Sie zu, daß Marberger fich nicht tativoll benommen." Bie feinfühlig doch so ein Rottmeister fein muß, daß er tattlosen Offizieren gegenüber um Gottes, willen nicht ein Wort zu viel fagt. Weiter fonstatirt Herr Bescheit, daß man die Sache gerne auf sich hätte beruhen laffen, wenn man gewußt, daß der Lieutenant Reschreiter bereits dissi plinarisch bestraft sei und wenn nicht das Regimente tommando Marberger verlangt hätte. Der bie Bestrafung des Staatsanwalt hält die Klage aufrecht und betont, es sei eine schöne Frucht des öffentlichen Verfahrens, daß hier Jeber Ge legenheit habe, fich davon zu überzeugen, daß hier nur nach Recht und Gerechtigkeit geurtheilt werde. Die Deffentlichkeit in allen Ehren, soll aber Recht und Gerechtigkeit ganz ge wahrt werden dem Rechreiter gegenüber wie dem Morberger, bann fort mit der ganzen Militärgerichtsbarkeit, der Richter set einer im Deutschen Reiche, jedes Standesgericht kann aus ben Vorurtheilen des Standes nicht heraus. Der Bertheidiger, Graf Arco, bezeichnete das Verfahren des Lieutenants Resch reiter als Ehrennothwehr", ein begrifflich wie sprachlich neues Wort. Es genügt, bies Wort erwähnt zu haben, um die Ver theidigung wiederzugeben. Ganz im Vorübergehen sei die Straf lifte des Angeklagten erwähnt; er ist vorbestraft wegen Besuchs nicht standesgemäßer(!) Gesellschaft, unvorsichtigen(!) Gebrauchs einer Peitsche beim Rekrutenunterricht u. s. w. Das Urtheil lautet: Sefondelieutenant Reschreiter ist schuldig der Beleidi gung des Stottmeifters Morberger; öffentlich war dieselbe nicht ( denn, dies erlaube ich mir hinzuzufügen, fte geschab nur an einem öffentlichen Drte), er ist weiter schuldig der Beleidigung nicht der Landsbuter Polizei( von der er gesprochen), sondern nur des Rottmeisters( Den er gemeint), als er von Saupolizei sprach. Zu allebem war er durch den Rottmeister gereizt. Der Staatsanwalt beantragt 30 Mart Geldstrafe, der Wertheidiger Straffreiheit. Urtheil: Straffrel wegen Rompensation, heißt zu beutsch: Schämen Sie sich" für einen Diffier und Sau polizei" für einen Rottmeister ist daffelbe, notabene wenn Der Rottmeister den Offizier durch bas ,, Schämen Sie fich" reizte. Die Koften trägt der Staat, Ronio: Ehrennothmebr" der ( Frtf. Stg.") Difiziere.

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überfüllt ift, und endlich, daß im Diten und Südoften große Arbeiterviertel diesseits der Schilling brüde Itegen, für deren Bewohner die Anstalt nicht zum vierten Tbetle genügt, erfuchen die Unterzeichneten um Efüllung ibre Bitte. Der Vorstand des Arbeiter. Beati te- Vereins für den Dften Berlins ."*)- Ein weiterer Antrag, eine Familien Partie nach Grünau am 19. Jult zu veranstalten, wurde angenommen. Nachdem der Vorftgende auf die nächste Ve fammlung, welche am Dienstag, den 30 Juni, stattfindet, auf merksam gematt, schloß derselbe nach Erledigung des Frages taftens um 11% Uhr die Beriammlung.

Die Weißgerber in Neuhaldensleben haben, 60 an der Babl, in der Albrechts'schen Handschuhfab it die Arbeit einge stellt. Jm vorigen Jahre ging das Geschäft schlecht, in Folge deffen die Löhne um 50 Bfg. täglich gefürst wurden. Bei dem gegenwärtig guten Geschäftsgange verlangen nun die Gerber Die Wiedererhöhung der Löbne um dieselbe Summe. Und doch wollen die Befizer der Fabrit dieser naturgemäßen rechtlichen Forderung nicht entsprechen, fie wollen nämlich den Versuch machen, die Weißgerber durch billigere Arbeitskräfte zu er feßen.

o. k. Die neue Polizei Verordnung, wonach die Mild händler an Sonntagen während des Gottesdienstes die Thüren ihrer Geschäftslotale geschloffen balten müffen, veranlaßte bie Einberufung einer am Donnerstag Abend im Gratwell'ichen Etablissement, Kommandantenstraße, stattgehabten, fehr zahlreich besuchten Versammlung von Berliner Mild pächtern. Der Vorsitzende, Milchpächter Friesele, be mertte einleitend: Die bezeichnete Polizei- Berordnung tonne von den Milchbändlern taum befolgt werden, da fie die legtest in ihrem Geschäftsbetriebe ganz unendlich schädige, indem ihnen in der heißen Jahreszeit durch das Abschließen der Thür die Milch verderbe. Dadurch werden aber nicht nur die Milch händler, sondern folgerichtig auch die Milchkonsumenten arg geschädigt. Mild, die mehrere Stunden in einem verfchloffenen Staume ftebe, tönne selbstverständlich nicht gut fein. Den größten Nachtheil haben in Folge deffen die Säuglinge, bie anläßlich der Verordnung am Sonntag zumeist matte Mil bekommen. Aufgabe der Milchpänter sei es desbalb, nicht bloß in ihrem, sondern auch im Interesse des Milch lo fumirenden Publikums, Das Bolizei Päftɔtmum

Die Baumwollspinneret am Stadtbach zu Augsburg ift eine der bedeutendsten Textilfabriken in Deutschland . Der bairische Fabrikinspektor bat in seinem legten Berichte die Wohl fabriseinrichtungen in derselben ungemein belobt. Nun aber ergiebt sich mit dem Rechnungsabschluffe der Fabrit pro 1881, daß in diesem Jahre für Unterstügung staffen 85,917 Mait weniger als im Jahre 1883 gezahlt worden find. Die Tan tiemen an die höheren Verwaltungsbeamten aber find sehr be deutend und an Dividenden wurden nicht weniger als 560,000 Mait vertheilt. Da tann man so recht sehen, wie schlecht es den armen Aktionären in dieser traurigen Beit ergeht.

Streit der Kohlenarbeiter bei Liverpool. In den der Firma Boltow u. Vaugham gehörigen Westerton Koblenminen ift ein Streit ausgebrochen, an welchem bereits 2000 Arbeiter betheiligt find. Der Forderung der in den Binchefter Minen be schäftigten Arbeiter haben sich auch die Arbeiter der Westerton Minen angeschloffen. Dieselben verlangen ebenfalls eine Lobn erhöhung von 10 pCt., sowie eine Rürzung des Arbeitstages von mindestens 11 Stunden und glauben auch, daß der Streit durchzusetzen sein wird, da die Arbeitgeber einer Lohn­erhöhung von 5 pet. bereits zugestimmt haben.

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Aufhebung Der Verordnung zu erfuchen.( Beifall) Nach längerer Debatte, in der fich familide Redner mit den Ausführungen des Borfiyenden einver ftanden ertiärten, wurde einstimmig beschloffen: bei dem Bolije Bräfidium, unter eingehender Darlegung der Verhältnife, Aufhebung der qu. Verordnung au petitioniren. Sa Weiteren beschäftigte fich die Verfammlung mit den Geschäft manipulationen der Milch Genossenschaften. Es wurde mertt: diese Genoffenschaften, die sogenannte ,, Sammelmild b. h. also folche Milch, welche aus mehreren Ditschaften einen beftimmten Bentralpunkt geschafft und alsdann erst na Berlin gebracht wird, vertreiben, seien durch die Viellöpfig feit der Leitung dieses Geschäfts nicht im Stande, gefunde Milch zu liefern. Bei dem bezeichneten Verfahren tomme d wohl auch bisweilen vor, daß die Milch, che fte an den Bentralpunkt gebracht, einer sogenannten Taufe unterzogen werde. Die Milch, die von dem Bauer direkt bezogen, sei be deutend verlässiger als diejenige der Gutsbefizer, da de Bauer fich mit seiner Milch selbst beschäftige und diefelbe mit größter Sorgfalt überwache, die Gutab: fizer dagegen über laffen die Milchwirthschaft ihrem Inspektor, dem oftmals dis nöthige Intereffe felle. Einige Redner tonstatitten, daß gerade in diesem Jahre ein faft überreichliches Angebot guter Milch vorhanden sei. Die Gutsbefiger Tommen jest felb zu den Milchpächtern und bieten denselben Milch an. In früheren Jahren mußten die Bächter oftmals erst lange Reisen unternehmen, um überhaupt Milch in Bacht zu erhalten. Das Milchgeschäft in Berlin set im Allgemeinen gang rentabel. In Berlin trinke jeder Schlafbursche, ehe er des Morgens auf e beit geht, seinen Milchkaffee. Im Lande des Bliemchen Raffee's", im Königreiche Sachsen , dagegen trinkt der A. better des Morgens anstatt Kaffee vielleicht Branntwein. Daber be schränke fich das Milchgeschäft in Dresden fast ausschließlich auf die Kaffeebäuser. Der Vorsitzende berichtete endlich no über das am 29. Mai stattgehabte Stiftungsfest des Vereins Berliner Milchpächter".

Kinderhandel bei den Chinesen in Nordamerita. Nicht weniger als dreizehn weiße Kinder bat man fürzlich in San Fransisto im Befige von Chinesen ge funden und denselben abgenommen. Reines der Kinder war über achtzehn Monate alt und alle waren nach chinesischer Sitte getleitet. Nur von einem kleinen Mädchen wurde ein Wort Englisch gebört, als es nach seiner Mama schrie. Einem anderen fleinen Mädchen waren die Füße eingeschnürt als Vorbereitung zur Verkrüppelung der Füße, welche in China Modefache ist. Von den Chinesen, die diese Kinder von 50 bis 100 Dollars das Stück taufen, bat teiner bis jetzt den Versuch gemacht, fich wieder in den Befit seiner jungen Sklaven zu feßen. Der Demokrat" schreibt: Seitdem die Polizei im Chineserviertel Haussuchungen nach weißen Kindern vornimmt, find die Chinesen vorsichtig geworden und schaffen ihre jungen Stlaven aus der Stadt oder bringen sie sonstwo in Sicherheit. Der Polizeichef hat deshalb die Safer polizisten inftrunt, ein wachfames Auge auf alle von hier abgehenden Fahrzeuge zu haben und feinem Chinesen zu geftatten, daß er mit einem weißen Kinde die Stadt verläßt. Der Polizeichef will ferner der Legislatur einen Gesezentwurf zur Annahme unterbreiten, der in flareren Bestimmungen diesen Kinderbandel verbietet, als dies bei den bestehenden Gefeßen der Fall ist." -Man sieht übrigens, wie gerecht die in den Bereinigten Staaten von Nordamerita erlassene, von deutschen Schwärmern vielfach angefochtene Chinesenbill ist, welche die Einwanderung Dieses Bolles beschränkt.

Ein Indizienprozeß. Jm Petersburger Bezirksgericht wird gegenwärtig der Prozeß gegen den Premier Lieutenant Imschenesti verhandelt, der unter der Anflage steht, seine junge Frau mit Vorbedacht ertränkt zu haben. Wie die D. P. 3" der Anklageakte entnimmt, hatte der Angeklagte, ehe er feine im vorigen Jahre aus dem Leben geschaffte Frau Marie, geb. Serebrjakow, heirathete, um die Hand einer ge wiffen Helene Rowylin angebalten; doch fonnte die Ehe nicht geschloffen werden, weil weder Imichenesti noch die Eltern der Romylin vermögend waren. Im Sommer 1883 entschloß Jm fchenesli fich zu einer Geldbeirath und bewarb sich um Marie Serebrjakom, die Tochter eines reichen Kaufmannes. Nachdem er von seinem zukünftigen Schwiegervater gegen einen Wechsel 4000 Rbl. geliehen, verlangte er einen Raufbrief über das als Mitgift für seine Braut bestimmte Haus auf seinen Namen; Da aber der Schwieg: 1vater hierauf nicht einging, brach er auf einige Belt jeden Verkehr mit ihm ab, nicht aber mit Marie; gleichzeitig aber drang er aufs Neue in Rowylin, die Berlobung mit beffen Tochter zu geftatten, indem er angab, von irgend einer Tante viel Geld geerbt zu haben. Da Ko mylin nicht auf Imichenestis Wunsch einging, Serebrjalom aber den Wechsel proteftirte und flagbar wurde, so entschloß 3. fich endlich doch, die Tochter des lepteren zu heirathen, ver tehrte aber bet Koxylin ganz ruhig als zufünftiger Bräu tigam von deffen Tochter, indem er legtere zwar von seinem Borhaben, Marie S. zu heirathen, in Kenntniß fette, nicht aber ihre Eltern. Nach der Hochzeit verstand Jmscheneski von feiner jungen Frau eine Vollmacht zur Verwaltung ihres Hauses und bald darauf fogar eine testamentarische Verfügung au erlangen, in welcher fte au feinen Gunsten auf thr sämmt liches Eigenthum verzichtete. Im Hause Kowylina verkehrte Imichenesti nach wie vor und erzählte dort, er habe eine ganz trante, dem Tode nahe Person geheirathet. Als seine Frau Schwanger wurde, versuchte er es durch verschiedene Mittel zu einem Abortus au bringen. Hierzu tam nun endlich die Bootpartie vom 31. Mat. Um 10 Uhr Abends bei fühlem Wetter und Regen brachte er seine Frau allein auf eine fleine Jolle, und fie ertrant gerade an einer Stelle, die durch bichtes Laub sehr gedeckt ist, und obgleich fte gut zu schwimmen verstand. Jmschenesti selbst hatte sich mit der einen Hand am Rande des Bootes feftgehalten, uno nachdem er ans Land gebracht worden, fich für das Auffinden der Leiche seiner Frau nicht im geringsten interefftet, sondern begonnen, bald wieder Der Helene Rowylin Heiratheanträge au machen. Einen Brief derselben, der offenbar sehr verhängnißvoll für ihn sein mußte, serris er in Gegenwart ber Gerichtsbeamten und machte endlich sehr widersprechende Aussagen über den Tod seiner Frau. Als letter Verdachtsgrund ist noch der Umstand anzu führen, daß Jmschenesti während der Bootfahrt seinen Baletot nicht ganz anzog, offenbar um im Schwimmen nicht gehindert zu werden, also wohl seine Frau ins Waffer zu stürzen be abfichtigte, ohne sein eigenes Leben ernstlich in Gefahr bringen zu wollen. Dies find die einzelnen Anhaltspunkte, auf benen die Anklage beruht, die auf Betreiben Serebrjakoms ( des Vaters der Frau J.) anhängig gemacht wurde.

Soziales und Arbeiterbewegung.

Massenpetitionen an den Reichstag , denselben aufzu fordern, neben dem Verbot der Sonntag das beit auch ein witfames Arbeiterschußgefes einzuführen, werden jest auch in Hamburg vorbereitet. Ueberhaupt hört man

aus verschiedenen großen Städten von derartigen Vorbereitungen. Romitees treten an verschiedenen Orten zusammen, Versamm lungen werden abgehaiten und der Wille des Boltes fann nunmehr leicht erkannt werden. Besondere Enqueten werden badurch überflüssig. Berlin , die Reichshauptstadt barf bei biefer Bewegung, welche für die Arbeiterklaffe von großer Wich tigkeit ift. nicht aurüthleiben.

Vereine und Versammlungen.

w. Der Arbeiter Bezirks- Verein für den Osten hielt am Dienstag, den 16. d.., in Keller's Lotal, Andreasstr. 21, eine Versammlung ab, in welcher Herr Dr. Gerlach über das Thema: Batterien und deren Bestehungen zum Menschen" referirte. In der Einleitung feines Vor trages, wies der Vortragende auf die neuesten Forschungen

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be. Der Arbeiterinnen- Verein hielt feine regelmäßige Vereinsversammlung am Donnerstag, den 18. b. M., Abends, in Gratweils Bierhallen, Kommandantenstraße 77-79, a Die Fortbildungsschulen für Frauen und Mädchen und Üebernahme derselben durch die Stadtverwaltung" war Thema der Besprechung. Es wurde schließlich folgende tition, die dem hiesigen Magistrat übergeben werden soll, ein ftimmig angenommen: In Erwägung, daß für Männer un Knaben zahlreiche städtische Fortbildungsschulen bestehen und fegensretch wisten, die den Unterricht zu niedrigen Breifen erthellen, während die für Frauen und Mädchen be fte henden, von Vereinen geg: ünbeten und unterhaltenen Fortbildungsschulen durch höheres Schulgeld gerade ber ärmeren Bevölkerung weniger zugänglich find und viele Mädchen aud durch die größere Entfernung von der Benugung abgehalin werden, wendet sich der Verein zur Bertretung De Intereffen der Arbeiterinnen" an den Magistrat von Berlin mit der Bitte, wenn auch vorläufig nur versuchsweise, in jedem Stadtbeile eine solche Schule für Frauen und Mädchen eine richten zu wollen." Diese Petition wird dem Herrn Db bürgermeister persönlich überreicht werden.

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Die von Herrn Rödel bereits angekündigte B fammlung aller gewerblichen Arbeiter, Dtaurer, Kürsch Tischler, Schloffe., Bimmerleute, Schneider, Fabrilarbe u.. w., überhaupt aller Arbeiter im Sinne be Titels VII ber Reichsgewerbeordnung" find am Sonntag Vormittag 10% ühr, in der Tonhalle, Friedri ftraße 112, statt. Tagesordnung: Die Verurtheilung einer zahl gewerblicher Arbeiter zu Freiheitsstrafen durch die werbe- Deputation des Magistrats wegen Niederlegung Arbeit( Streit). Referent: Ein auf dem gewerblichen Gebiet erprobter Rechtsanwalt. Rorreferent: Tischler Gustav Röde Da dieses Thema für alle in der Lohnbewegung stehende oder dieselbe eintretenden Gewerke ein brennendes ist, so liegt im Interesse eines jeden gewerblichen Arbeite 3, in der fammlung zu erscheinen. 2. Wahl einer Kommijfton zur tragung der Angelegenheit.

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Frete Vereinigung der Graveure, Ciseleure und ner

großem Werth für die Menid beit seien. Nachdem Referent Berufsgenossen. Versammlung am Montag, den 22. Suni

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in flaren und verständlichen Worten die verschiedenen ansteden ben Krankheiten wie Diphterie, Typhus, Cholera 2c. und deren Ursachen erläutert und die Forschungen des Herrn Prof. Koch betr. legteter Krantheit lobend hervorgehoben hatte, schloß der felbe mit dem Hinweis darauf, daß die Wissenschaft auch ferner mit Silfe Des Mikroskopes weitere Forschungen werde, Wohle zum für die gesammte anstellen Menschheit. Neicher Betfall lohnte den Referenten für den intereffanten Vortrag. Bur Distuffton sprach Herr Zissmar. -Unter Verschiedenes" tam folgende Betition zur ein stimmigen Annahme: Betition an die wohllöbliche Stadt­verordneten Versammlung zu Berlin . Der unterzeichnete Vor stand des Arbeiter Bezirts Verein für den Dften Berling" unterbreitet im Namen seiner Mitglieder der wohllöblichen Stadtverordneten Versammlung die Bitte, bei dem wohllöblichen Magiftrat der Stadt Berlin den Antrag zu stellen. im Buge der Fruchtstraße und am Oberbaum je eine Flußbadeanstalt in der üblichen Form zu errichten und Das Bad zu fünf Bfennigen zu verabfolgen. Motive: In Erwägung, daß alle medizinischen Autoritäten in gesundheit licher Beziehung fich für Volks bäder ausgesprochen und betont haben, daß das Baden der beste Schuß gegen epidemische Rranteiten ist, und in fernerer Erwägung, daß namentlich für Arbeiter, die den Tag über in Staub und Dunst gearbeitet haben, ein Bad unumgänglich nöthig ist, und im Hinblick Darauf, daß der Arbeiter- Bezirks- Verein für den Often Berlina"

Abends 8% Uhr, Annenstr. 16. Tagesordnung: 1. Geschäft liches, Bericht des Nachweisebureaus. 2. Diskussion über Leb fontratte. 3. Vorbesprechung über die am 6. Juli stattfin indenbe Generalversammlung. 4. Verschiedenes. Sonntag, den 21. Junt, Bartie mit Damen nach Ertner. Abfahrt: Schletscher Bab hof früh 7% Uhr.

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Der Fachberein der Korbmacher bält am Sonntag, 21. Juni, Bormittags 10 Uhr, in Otto's Lokal, Moalbertir. 21 eine Versammlung ab. Tagesordnung: Das Wibeiterschußgefe Das Erscheinen eines jeden Kollegen ist erwünscht.

Bezirksverein des wertthätigen Boltes der Schön hauser Vorstadt. Sonntag, den 21. Junt, Ausflug der Mit altever nach Watomannsluft. Näheres fiebe Inserat in beutiger Nummer. Am Dienstag findet eine Generalversammlung Vereins im Vereinslokale ftatt.

Die Vereins- Versammlung der Einseger Berlins ( Tischler) findet Sonntag, den 21. Juni, Vormittag 10 b im Bereinslokal, Neue Friedrichstr. 44, ftatt mit der Tage ordnung: 1. Borlegung des Beschlusses der legten öffentlichen Versammlung. 2. Vorstandsantrag, betreffend das Somme vergnügen. 3. Innere Vereinsangelegenheiten und Fragelaften. Um recht zahlreiches Erscheinen wird gebeten.

*) Anmerkung der Redaktion. Wir glauben i Intereffe der Betenten ju bandeln, wenn wir sie darauf auf meitiam machen, daß derartige Petitionen nicht an die Stab verordnetenversammlung, sondern an den Magiftrat gerichtef werden müssen. Eift wenn vom Magiftrat ein nicht im Sinne Stadtoerordnetenversammlung gehen. Der Instanzenweg innegehalten werden.

im vorigen Jabr 3000 Billets, à 10 Bf., von dem Befiger der Auerbach'schen Badeanstalt entnommen und an bie Mitglieder abgesezt hat, daß in diesem Jahre aber der Prets leider um ein Drittel erhöht worden ist, so daß die Mitglieder nicht gut im Stande find, den erhöhten Preis zu aablen. Die Anftal an her Schillingsbrücke dagegen verantwortlicher dedasteur R. Grongem m Bertin. Drua und Bertag von War Bading in Berlin SW., Bruthstraße 2.

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Hierzu eine Beslage