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ca. 1200 Rinder wurden zur Konfirmation bekleidet und auch Betten tc. wurden an Arme gegeben. But Beschaffung von Brennmaterial wurden 106 000 m. verausgabt. An verschämte Arme wurden 245 000.( 100 000 M. mehr als wie vor fechs Jahren) gezahlt, außerdem wurden zahllose Arme an gewiffen Tagen gespeist und über 47 000 äratlich behandelt, biervon 26 150 in Krankenhäusern( allein in der Töniglichen Charitce 13 800). Wie umfassend groß der SteuerSäckel der Residens ist, geht daraus hervor, daß die direkten Steuern fich auf 17 431 167 M., Die indirekten fich auf sitta 40 000 000. beltefen. Bei der Einschäßung der Klaffenund Einkommensteuer zeigte es fich, daß 191 433 Bersonen von der Steuer befreit waren, wegen eines Einkommens unter 420 M.! 144 313 Bersonen hatten ein jährliches Einkommen Don 420 bis 660 Matt, 113 815 das von 660 bis 900 Mart, 1000 Perfonen baben ein Einkommen von 10 800 Mart, 407 von 21 600 M., 184 von 32 400 M., 81 von 54 000 m., 26 26 von 108 000 m., 23 von 168 000 t., 8 von 300 000 t, 4 von 420 000, 5 von 480 000 m., 2 von 540 000 art und 4 noch darüber! Jm Ganzen betrugen die jährlichen Einnahmen der Stadt Berlin 41 048 529 M., denen Ausgaben Don 38 966 349 M. gegenüberstanden.
der Schiffer zuschaute, die bemüht waren, ihren schwer beladenen Kahn unter der Brüde weg zu bugftren. Um beffer beobachten au lönnen, griff der junge Mann in die Brufttasche, in welcher fich seine Brille befand, riß jedoch hierbei seine Bortefeuille mit beraus, deffen Jnbait aus einem Fünfzig und zwei Fünf martscheinen bestand. Betrübt mußte er seinen Schat rettungsmailscheinen bestand. Betrübt mußte er seinen Schat rettungslos in den Wellen verfinken sehen.
Seitens des Herrn Bauer geht uns folgende Mittheilung zu: Die Erfahrung hat es gezeigt, daß es ein Bedürfniß für Die japanischen Gewerbetreibenden ift, ameimal des Tages Erholungspausen zu haben. In Folge deffen werden die Arbeiten zweimal täglich unterbrochen, so daß die Japaner von 12 bis 1% Uhr und Abends von 6% bis 7 Uhr fich ergehen, baden und speisen können. Die Vor stellungen finden, wie nun definitiv festgestellt wurde, in folgenden Intervallen statt. An Wochentagen werden die Byllen um 12 Uhr Mittags, um 5 Uhr und um 8% Uhr Abends stattfinden und am Sonntag um 11 Uhr Vormittags um 1 Uhr Mittags, ferner um 6 und um 9 Uhr Abends. Ferner dürfte es bemerkenswerth sein, daß Kontrematten nicht ausgegeben werden und daß das Publikum, welches den Garten befucht, für das bescheidene Eintrittsgeld von 20 Pf. den Vorstellungen beiwohnen tann, ohne das Eintrittsgeld für den Besuch der Ausstellung selbst entrichten zu müssen. Für die Vorstellungen befinden sich zwei Eingänge zwischen dem Aud stellungsgebäude und der Stadtbahn und zwar führt der eine zu den Stehplägen und der andere zu den Sipplägen. Der Besuch der Ausstellung übertrifft selbst die Erwartungen der Betheiligten.
N. Der im Neubau auf dem Speditionshofe der Behrter Bahn beschäftigte Maler S. batte geftein den Auftrag erhalten, von einem Hängegerüft aus die Dede anzufireichen. Er verlor hierbei das Gleichgewicht und fürste, da das Gerüst tein Geländer hatte, aus einer ziemlich beträchtlichen Höhe topf über auf die Asphaltoiele. Er erlitt einen Wirbelbruch und blieb sofort todt liegen. Die Leiche des jungen Mannes ist in die Wohnung des alten Baters geschafft worden. Der Vorfall ist um so bedauerlicher, als der Verunglückte, vor wenigen Tagen erst auf das Betreiben seines Vaters, deffen einzige Stüge er war, vom Militär freigekommen und in die genannte B- schäftigung eingetreten ist.
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Polizei, Bericht. Am 19. b. M. Morgens wurde eine Frau in ihrer Wohnung in der Wilhelmstraße an einem Bett ofoften erhängt vorgefunden. Am Vormittage deffelben Tages erichoß fich ein Mann in seiner in der Göbenstraße be legenen Wohnung mittelst Revolvers. Am Abend murde im Landwehr Ranal, gegenüber dem Försterbause im Thier garten, die Leiche eines etwa 40-55 Jahre alten, anscheinend dem Arbeiterftande angehörenden unbekannten Mannes aufge. funden und nach dem Obduktionshause geschafft.
Gerichts- Zeitung.
nannte Serr Rödel behauptet, daß ich stets die Richtigkeit der Kaffenführung der Lohntommiffion bescheinigt hätte. Hierz entläre ich, daß ich wohl einige Abrechnungen, die ich für richtig befunden babe, unterschrieben, daß ich aber jene Abrechnung, wo das Defizit von 30 Matt vorgekommen ist, nicht unter fchrieben habe. Ift eine Unterschrift mit meinem Namen vor banden, so ift dieselbe gefälscht. Friedrich Winter, Tischler, Waldemarstraße 54.
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be. Die große öffentliche Tischlerversammlung, welche Herr Bubett zu Freitag Abend nach Sanssouci" einberufen hatte, war von mehr denn 2000 Personen besucht. Der Ein berufer eröffnete die Versammlung mit der Bitte, den Gang der Verhandlungen nicht zu stören. Hierauf wurde Herr Bubell als erfter, Herr Hente als zweiter Vorfigender, und die Herren Gundelach und G. Ritter als Schriftführer gewählt. Hierauf erhielt der Referent, Herr Mitan, das Wort: Als vor un gefähr 2 Jahren die Berliner Tischler in die Lohnbewegung fraten, da glaubte Niemand, daß so bald ein so tiefer Miß fi zeigen würde. Hervorgerufen wurde die Lohnbewegung burd ben Wunsch, die materielle Lage der Tischler zu verbeffern, und diejenigen, welche heute als Gegner der Lohnbewegung hingestellt werden, waren es, welche dieselbe ins Leben riefen. Es war der Facho- rein, aus dem fte hervorging und er hat die beften Kämpfer geliefert, die für die Lohnbewegung eintraten. Nun ist ein Rollege öffentlich von Herrn R. angegriffen worden, der seit Jahren bekannt ist als Vertheidiger der Arbeiterfache. Heut' wird allerdings von ihm gefagt: Stadtverordnete und Möbelbändler gehören nicht in Tischlerversammlungen, aber beute noch ift Bruft und Herz unverändert bei ihm, wie vor Jahren. Jept, wo wir gezwungen, uns einen anderen feiner Maßregelung ausgefeßten Beruf zu wählen, werden wir verdächtigt, wird von uns gesagt, wir seien teine Tischler mehr. Eine Kampfesweise, welche durch derartige Behauptungen ben Gegner zu verdächtigen sucht, ist teine anständige mehr. Da fagt man, in der Tischlerversammlung, welche bier am Dienfiog vor acht Tagen stattfand, seien fünf Achtel der Erschienenen feine Tischler gewesen, da sagt Herr Rödel bätte man - Bigarrenhändler, Budiker, Hausknechte und Möbelhändler erblickt. Der Geift, der aus diesen Worten spricht, ist nicht bes Beift, von dem die Arbeiterbewegung bisher befeelt war. Dal Blakat, welches in der Tonhallenversammlung an den Wänder prangte: Profefftonsmäßige Standalmacher werden nicht g duldet," ist eine Beleidigung gegen die ganze Arbeiterschaft die Annonse des Herrn Rödel: 10 Mart Belohnung" verra ein Denunziantenthum der schlimmsten Sorte. Noch ist die Arbeiterbewegung von dem Streben nach einem edlen bohen Biele erfüllt, das sie sich nicht entreißen lassen wird. Das Schimpf Leg fon des Herrn Rödel will ich nicht näher ftreifen, nu meine ich, Ausbrüde wie gemein", niederträchtig paffen nicht in eine Arbeiterversammlung. Wenn die Be hauptung der Lohntommiffion, die Bersammlung am Sonntag fet vom Fachverein gesprengt worden, durch die gegnerische Breffe verbreitet wird, wenn die Lohnkommission Berichterstatter in diesem Sinne inspirirt, steht denn dann die Lohntommiffion nicht, welchen 3wed diese Breffe verfolgt? Man will die beiter von ihren Führern trennen. Durch die gegnerische Breffe werden Nachrichten verbreitet, die nur aus dem innersten Kreise der Lohntommiffion stammen können. Herr Rödel hat in der Tonhallenversammlung so gewaltige Bahlen aum Be
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P. Zwei taum der Schule entwachsene Burschen, die Knaben Karl Rell und Wilhelm Beigel waren ihren Eltern bezw. ihren Lehrberren entlaufen und trieben fich im Monat Mai d. J. in der Nähe des Görliger Bahnhofes tagelang um her, bafelbft den ar kommenden Reisenden fich zur Besorgung des Gepäckes anbietend. Kell, der bereits dreimal wegen Diebftahls vorbestraft, trop feines jugendlichen Alters- er ift im Sabre 1839 geboren überredete nun den Betgel mit ihm nach der nahe belegenen Hasenbalde ju pilgern und dort in der Mailuft mit dem auf dem Bahnhof erworbenen Gelbe ein Schlaraffenleben zu führen. In der Hafenhaide gefellten fich zu den Beiden noch awet andere Alters- und Gesinnungsgenoffen, die ebenfalls wegen Diebstahls und außerdem wegen Bettelns vorbestraften Knaben August Hoyer und Karl Lux, welche sich seit Wochen dort in der grünen haide niedergelassen hatten und nun den von Kell und Beigel mitgebrachten Bros viant verzehren halfen. Von Hunger getrieben, ging nun das Kleeblatt betteln, und in der Nacht zum 21. Mai d. J. machten fie fich daran, in Rigdorf eine verschlossene Baubude zu erbrechen, aus welcher fie Brod, Branntwein, sowie außer bem ein Stüd Seife und ein Baar Stiefel entwendeten. Die Stiefel, einem Bauarbeiter gehörig, versteckten sie unter einer Chauffee Ueberbrüdung in der Nähe des Tbatories. Bald nach Berübung des Diebstahls gelang es der Polizei, die hoff nungsvollen Burschen festzunehmen. Alle vier wurden an das Untersuchungs Gefängniß in Moabit eingeliefert und erschienen von dort gestern wegen schweren Diebstahls, Bettelns und Landstreichens vor den Schranken des Landgerichts II. Der Gerichtshof erkannte, nachdem die Angeklagten ein Geweis für den Erfolg seiner Bemühungen angeführt. War das fiändniß über die von ihnen begangenen Heldenthaten abgelegt, gegen Lug auf eine Woche Gefängniß wegen des Diebstahls, jowie auf eine Woche Haft wegen Bettelns unter Anrechnung der Untersuchungshaft und gegen Hoyer wegen derselben Ver geben auf vier Wochen Gefängniß und eine Woche Haft. Wegen Diebstahls wurde Beigel zu 14 Zagen Gefängniß, dagegen aber Kell, als Rädelsführer, und mit Rücksicht auf seine bedeutenden Vorftrafen au sechs Monaten Gefängniß verurtheilt. Ueberweisung an eine Erziehungsanstalt verfügte der Gerichtsbof nicht.
R. Ein Hochftapler, der fich einmal von Benkendorf, ein andermal von Brandt nennt, sucht auf folgende schwindelhafte Weise sein Leben mit Nichtsthun zu fristen. Derselbe miethet fich nämlich elegante Logis mit Benfion und bekommt es mittelft feines schneitigen Auftretens fertig, daß sich immer wieder Leute finden, die ihm Wohnungen nach seinem Wunsch e'nrichten und außerdem Alles zur Verfügung stellen. So lebt rbier dann mehrere Tage oft Wochen auf Kosten seiner Wirthsleute und verschwindet erst, wenn die Geldfrage zur Sprache Tommt. Da er auch vorgiebt, Sohn eines Rittergutsbesizers au sein und bei den Gardeschüzen als Einjähriger gebient baben, fo ชน gelingen ihm diese Manöver meistens. In lezter Beit hat er ein solches Logis in der Taubenstraße gefunden, ferner gelang es ihm eine Frau Weber, an der Stralauerbrücke, zu dupiren, welcher er vorredete im Hotel Brandenburg logirt zu haben, er sei das Wohnen im Hotel jest aber fatt. Auch versuchte er Dor Ruzrem den Schneidermeister Carl Heyer, Leipzigerstr. 35, reinzulegen, indem er sich megrere bochelegante Garderoben be stellte; er blieb aber aus, als Herr H. fich Referenzen erbat. Angeblicher von B. ift 25 Jahre alt, von großer Figur, hat blondes paar und trägt einen Schnurrbart. Möge diese Notiz dazu dienen, leichtgläubige Leute vor den Fallen dieses eleganten Schwindlers au fichern.
In der Neuen Welt veranstaltet der Aeronaut Herr Opis am Sonntag die legte seiner diesjährigen so erfolgreichen Auffahrten. Es begleitet thn dieses Mal Lieutenant von Hagen vom Schöneberger Ballon- Detachement. Außerdem sollen Ver fuche mit Brieftauben angestellt werden, die während der Fahrt aus dem Ballon abgelaffen werden. Im Garten spielt die Kapelle des 1. Barbe- Küraffter. Regiments unter Leitung des Kapellmeisters Ruth. Abends findet großes Feuerwert flatt. Die auf dem Berg gelegene indische Halle wird elektrisch bes leuchtet sein. Die Gartenanlagen der neuen Welt befinden sich iegt in vollem Flor. Das Entree beträgt 30 Bf.
N. Eine ältere Dame, die von der Potsdamer Bahn tommend, fich auf dem Wege zum Schleftschen Bahnhofe be fand, fam über die vor einem Hause in der Wallstraße fort geworfenen Kirschkerne zu Fall und erlitt einen bedenklichen Bruch des Inten Oberschenkels, der ihren Transport mittelst Drofchle zu einem in der Nähe wohnhaften Arzt erforderlich machte. Die Heilung wird voraufichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Das Generaldepot der internationalen Verbandstoff: Fabrit von R. Voigt, Berlin N., Oranienburgerftr. 74, fübit sämmtliche Artifel aur serantenpflege, Binden, Bruchbänder, chirurgische Instrumente 2c. und gewährt den Mitgliedern von Krantentaffen sowie deren Familien hohen Rabatt.
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Ein Nachspiel des am 7. Mai cr. vor der hiesigen zweiten Straffammer verhandelten Aufruhrprozesses fand gestern vor der 90. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts ftatt. Der in dieser Verhandlung freigesprochene Maler Fried rich Wilhelm Sattermann soll nach der Bekundung des damals im Buhörerraum befindlich gewesenen Kriminalfommiffars Schöne und eines Schugmanns zu seinem Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. Flatau nach der Brnehmung der Schußleute die Neußes rung gethan haben: Die Kerls schwören, wenn der Himmel blau, daß er schwarz ift." Der Angeklagte, der bereits vier Mal wegen Beleidigung und wegen Widerstandes vorbestraft ist, be streitet auf das Allerentschiedenste, die ihm zur Laft gelegte Aeußerung gethan zu haben; doch wird dieselbe von beiden Beamten befundet. Der Angeklagte proteftirt gegen das Beug niß des Schöne, der im Stöcker Prozeß eine sonderbare Stelle als Beuge eingenommen habe, und bob hervor, daß Rechtsan walt Dr. Flatau im Vorverfahren befundet, daß er die intriministe Aeußerung nicht gehört babe. Der Staatsanwalt beantragt 4 Monate, der Gerichtshof nimmt aber auf die Erregung des Angeklagten in der damaligen Verhandlung Rüd ficht und verurtheilt ihn zu 4 Wochen Gefängniß.
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ein genaues statistisches Material? Seit 1878 bat die Tischlerei noch nie so dauernd barnieder gelegen, als jest. Herr Nödel der ja wöchentlich mit 10 Thalern befoldet wird, rühmt fo 1500 M. der Bewegung dadurch gespart zu haben, daß er die Referate in 300 Versammlungen selbst gehalten hat, was aber foll es heißen, wenn er sagt: wenn er fagt:" Daß jeder Referent in den andern Gewerkschaftsversammlungen 5 M. fordert Das ift eine Unwahrheit. Ich habe mindestens ebenso oft gesprochen als Herr Rödel und habe bis iest für meine Bemühungen im Ganzen 12 Mart erhalten. So geb es mit den meisten sogenannten Führern. Nun, zu dem Bor wurf, wir hätten die Angriffe gegen Rödel in die Deffentlicht gedrängt und dadurch die Bewegung geschädigt. Wie war aber thatsächlich? Herr Winter und Herr Glode waren persönlich ganz unbekannt. Da wurde( 8 Gesprächsftoff Arbeiterkreisen, in der Lohnkommission sei nicht alles, mie sein solle. Da machte Kollege Herold Herrn Lenz den Bo fchlag, die Sache dadurch auszugleichen, daß man die Nevtforen wieder in ihr Amt einfegte. Dieser Vorschlag wurde ve schmäht. Die Lohnkommission soll sich nicht einbilden, mit be gewerkschaftlichen Bewegung allein die soziale Frage lösen tönnen.
Ein eigenthümlicher Fall von schwerer Ürfundenfälschung gelangte gestern in der Strafache gegen den Kaufmann( vielmehr gelangte gestern in der Straffache gegen den Kaufmann( vielmehr Wintellonsulenten) Hugo Emerich vor der zweiten Straftammer biesigen Landgerichts I zur Verhandlung. Der Angeklagte batte im Dezember v. S. für eine Frau Giese eine Brivattlage gegen die Roblenhändler Mund'schen Eheleute angefertigt und an das Gericht abgesendet. Die Lesteren hatten in ihrer Entgegnungs. schrift angedeutet, daß fie von der Klägerin ebenfalls beleidigt feten und deshalb die Wiberklage zu erheben beabsichtigten. Wahrscheinlich um fich eine Provifton zu verdienen, machte der Angeklagte den Mund'schen Eheleuten einen Besuch und pro ponirte ihnen, im Auftrage der Frau Giese die erhobene Brivatflage zurüdaunehmen. Schließlich fertigte er fogar das bezügliche Schiififtüd an und unterschrieb es mit dem Namen der Frau Gese. Die Mund'schen Eheleute nahmen zwar das Schreiben in Empfang und sandten es an das Amisgericht I ab, reagirten aber auf den geheimen Wunsch des Angeklagten abfolut nicht und ließen dessen Thätigkeit durch aus unbelohnt. Selbstverständlich wurde auf Grund der Klagezurücknahme das Verfahren eingestellt, und nun erlangte auch Frau Giese von tiefem Schritt Kenntniß. Auf ihre An zeige wurde die obige Anlage erhoben. Der Angeklagte will fich im guten Glauben befunden haben, der Gerichtshof nahm aber nur eine einfache Urkundenfälschung als tonsumirt an, weil er weder etwas gefordert noch erhalten habe. Die Strafe wurde mit Rücksicht auf die Vorftrafen Der Angeklagte ver mit einer Busag büßt gegenwärtig 18 Monate Gefängniß mit einer Busag ftrafe von dret Monaten Gefängnis bemeffen.
Das Deutsche Theater beschließt mit dem Ende dieses Monats seine aweite Saison. Das Repertoire weist bis dabin noch folgende Vorstellungen auf: Heute, Sonntag: Fiesto", morgen, Montag: Maria Magdalene", Dienstag: Rabale und Liebe" mit Frl. Geßner als„ Louise", Mittwoch: Die große Glocke", Donnerstag: Wilhelm Tell", Freitag:" Der Büttenbestger". Am Sonnabend, den 27. b. M. findet die 50. Aufführung von Don Carlos" ftatt mit Fräulein Geßner als Elisabeth". Die drei legten Aufführungen in dieser Salson find Sonntag, den 28.: Die Journalisten", Montag, den 29.: Bring Friedrich Rabale und Liebe" und Dienstag, den 30.: Bring Friedrich Don Homburg". In der nun ablaufenden Saison gingen 23 Stücke neu in Szene, darunter an Novitäten 4 den Abend Unter füllende, 3 einattige und ein zweiattiges Stud. binselben wurde wurde Die Welt, in ber man fich 31 ,, Die große Glocke" langweilt," 36 mal, mal, und Der Weg zum Herzen" 25 Mal wiederholt. Von den zur Aufführung gekommenen llaffischen Stüden erreichten Die meisten Wiederholungen: Bring Friedrich von Homburg", Romeo", Wilhelm Tell", Don Carlos", Richard III ." und " Fiesto"," Hamlet" und" Der Richter von Balamea" wurden ie 9 Mal, Die Räuber" und Emilia Balotti" je 4 Mal, " Kabale und Liebe" und Biel Lärm um Nichts" Röntg Lear" 1 2 Mal gegeben. Bon anderen Stüden erreichten die höchfte Bahl der Wiederholungen der Reihe nach: Die Neuver mäblten"," Der Brobepfeil", Der Hütten beftger", Flatterfucht", Die drei Hense'schen Einafter" und„ Die Hageftolzen". Im Ganzen wurden an 301 Abenden 41 verschiedene Stüde auf geführt. In den Monaten Juli und Auguft bleibt bas Theater geschloffen. Die Wiedereröffnung deffeiben findet am 1. September ftatt.
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Belle Alliance Theater. Das Repertoire dieser Woche bietet eine reichhaltige Abwechslung, da Herr Emil Thomas beute, Dienstag und Donnerstag als Abolar Lizbetreu in Schwelget's Schwant Großstädtisch" auftritt- welche Battle er am Freitag zum ersten Male in Berlin mit großem Erfolge fplelte, morgen seinen Sebaftian Luther im Cefich" und am Mittwoch seinen unvergleichlichen Striefe im Raub der Sabinerinnen" wiederbolt und endlich am Freitag eine seiner Glansrollen, Barbier Schelle in Raupac's Schleichhändler" giebt. Bu biefem Stück geht noch der Einafterine rasche Hand" von Labiche mit Emil Thomas als fibor Grainard aum erften Male in Szene.
N. Einen recht herben Verluft hatte gestern Vormittag in ber gehrten Stunde ein gutgefletbeter junger Mann, der am Geländer der Unterbaumbrücke aufmerksam ben antirur gen
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Und Herr Rödel, hat er nicht der Grün dung von Arbeiter Bezirksvereinen sich widerfest! Mens Sie, meine Herren, eine permanente Lohntommiffton e fegen und meinen, nun seien Sie der Noth ledig, wird die Beit nicht fern sein, wo sie alle an der Hunger! nagen,( Beifall.) Dann werden fich die Leiter der Lohn tommiffion ein ewiges Denkmal gefest haben und die Berlin Tischler werden fich nach den Leuten zurückjebnen, ble fe 10 Jahren und länger thre Sache mit Muth und Geschid pe treten haben. Die lommenden Stadtverordnetenwahlen f der Hintergedante, welcher die gegnerische Presse veranlaßt, fi in diesem Swift auf Seiten der Lohntommiffion au felles Von reaktionärer und manchesterlicher Seite versucht man f die Arbeiter zu entzweien!( Stürmischer Beifall.) Nunme erhielt das Wort Herr G. Rödel. Er führte aus: Herr Mita war mein Lehrer, als ich in die Bewegung eintra Ich persönlich nehme ihm daher seine Angriffe gege mich nicht übel, trogdem ich feine zelnen Aeußerungen zergliedern müffen. Auch ich bin der Ueberzeugung, daß dem jest einreißenden Bwiefpalt e Ende gemacht wird. Herr Mitan fagt:„ Die Lohntommi flon verweigere den Arbeiterführern das Recht, mitzufprechen in der Tischlerbewegung." Dieses Recht haben wir noch ni verweigert. Die Angelegenheit, aus der der Streit entstand war bereits durch die Berliner Tischler entschieden. Dem gliebe Glode war nachgewiesen worden, daß er unwahre Be richte verbreite. Wenn dann Personen, wie Herr Herold, bie nicht mehr zum internen Streise gehören, fich hinreißen laffen zu erklären, dieser Beschluß sei nicht gerechtfertigt, die Lob tommiffion verrathe Unsicherheit und Schwäche, weil sie bie Gerüchte noch nicht in öffentlicher Versammlung widerlegt babe, baben wir uns nicht darum au fümmern, denn stemt fich nicht, daß die Lohnkommission noch spricht, wenn Die Berliner Delegirten bereits gesprochen. Herr Mitan bat ein großes Wort gelaffen ausgesprochen, als er die lommen ben Stadtverordnetenwahlen als Motiv hinstellte für die geg nerischen Blätter, den Kampf gegen den Fachverein zu unter ftügen. Ich habe mit Erfolg gearbeitet; ebensogut tonnte i Unglück haben, dann wären auf mein Haupt allein die Bor würfe gefallen. Für Beitungsberichte bin ich nicht verantwort lich. Ich erkläre hiermit öffentlich, daß ich für keine Beitung, außer einige Male für das„ Berl. Volksblatt" eine Belle geschrieben habe. Wenn die Lohntommiffton Berichterstatter instruiri bat, so wel Herr Mitan so gut wie ich, daß jede Bewegung dies für noth wendig bält. Die von mir vorgelegte Statiftit soll aus der Luft gegriffen fein, sagt rr Mitan. Herr Mitan fcheint f doch nicht mehr in dem Maße wie früher für die Bewegung au intereffiren, sonst müßte er wissen, daß das Material burd Den legten Streit und durch die Vertrauensleute berbeigefchafft worden ist Löhne für Möbel stehen durchschnittlich 11% p bis 12% pet. höher als vor 2 Jahren, die Arbeitszeit ift e niebrigt. Fü: meine Behauptung, daß ich den Tischlern ein Rapital gespart babe dadurch, daß ich die Vorträge selber hielt, babe ich zum Beweis die Berichte anderer Bewerte. Ich weiß daß Herr Mitan nie oder nur gedrängt Geld genommen hat, aber Niemand wird mir abstreiten, daß es Leute bier giebt, die anders
In dem Prozeß des Hofpredigers Stöder gegen die Frete Beituna bat befannilich Rest tanwalt Sachs für seinen Klienten auf Grund des§ 198 Str. 6.- 8. Den Strafantrag wegen der in dem an die Staatsanwaltschaft gerichteten An trage zur Verfolgung des Bäcker enthaltenen schweren Beleidi gung desselben gestellt, und der Gerichtshof hat mit Rücksicht barauf, daß ohne förmliches Verfahren gegen Stöder nicht verhandelt werden dürfte, diesen Antrag lediglich zu Brotokoll genommen. Nunmehr hat Rechtsanwalt Sachs ein Besuch an bie Staatsanwaltschaft gerichtet, die öffentliche Stlage wegen Dieser Beleidigung zu erheben, da das öffentliche Interesse in den von dem Landgerichtsdirektor 2üy publizitten Urtheils gründen genügend gewürdigt worden ist.
Vereine und Versammlungen.
Der Tischler Herr Winter erfucht uns um Aufnahme folgender Berichtigung. In der Tischlerversammlung, welche am legten Dienstag in der Tonhalle tagte, hat der oft ge
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