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Kommunales.
Das Bauprojekt für die Markthalle in der Dorotheen kraße hat in Folge der ministeriellen Entscheidung vom 22. April 1885 mehrere Abänderungen erlitten. Bunächst erhält Das Borderhaus an der Dorotheenstraße eine lichte Bortalbreite Don 4,50 Meter anstatt 4,00 Meter. Ferner ist die beabsichtigte Ueberbedung des Hofes mit einem Glasbach auf Verlangen des Bolizeipräsidiums aufgegeben worden, da daffelbe darin wegen der bei Ausbruch eines Feuers zu befürchtenden Rauchentwide lung eine Gefahr für das flüchtende Bublikum erblickte. Endlich
bas projektirte dritte Geschoß fortgefallen, da die Höhe des Gebäudes die Straßenbreite nicht überschreiten darf. Bei dem Bordergebäude am Reichstagsufer ist die lichte Breite bes Bortals der minifteriellen Entscheidung gemäß gleichfalls auf 45 Mtr. erhöht. Auf die Martihalle selbst ist das Ministerial reftript insofern von Einfluß gewesen, als das Portal nach der Dorotheenstraße auf 7,50 Meter verbreitert worden ist. Ferner find die Dadflächen mit Aufstiegen für die Feuerwehr versehen und durch einen unverbrennlichen Steg über dem First der erhöhten Mittelhalle in fleinere Flächen getheilt. Nach den peziellen Berechnungen stellen fich die Gesammiloften für dieje Marithalle nunmehr auf 754 800 Dt., b. b. 192 000. mehr als fte nach dem Kostenanschlag betrugen.
Der Gewerts Krankenverein. Aus der Gewerbe Depu tation des Magiftrats bringt die„ Boff. 3tg." nachstehenden Bericht:
bis dahin wohl im Stande fein, der an e gestellten Anforde rung au genüger, da fie wöchentlich 750 000 Rubikmeter Waffer lieferten, während der Meiftverbrauch bis jest nur 747 000 Rubikmeter war. Die Bahl der an die Wasserleitung angel schloffenen Grundftüde betrug am 11. Juni 1883 17 786, wab rend die Bahl der angeschlossenen Grundstücke am 11. Juni 1885 auf 18318 festgestellt worden ist. add?
Lokales.
Zum Maurerftreit bringen die tonservativen Blätter folgende( ihnen aus dem tgl. Polizeipräsidium zugegangene) Notis: Der große Berliner Mauerstreit lenkt nach den neuesten Nachrichten schnell in Bahnen ein, in welchen brreits mancher Streit sehr zum Nachtheil derer, die fich blindslings der Füh rung sozialdemokratischer Agitationen anvertraut hatten, ein jähes Ende gefunden hat. Wir meinen die Ueberschreitung berjenigen Grenze, welche für die gefeßlich gewährleistete Roal tions freiheit durch§ 153 der Reichs- Gewerbe Drdnung gezogen
Andrang der Kranken zu bewältigen. 68 mukte beshalb eine| Neueinthellung der Medizinalbeshte und eine erhebliche Ber mehrung des Herzteperfonals, sowie eine fefte und angemeffene Besoldung derselben in Aussicht genommen werden. Das Resultat der Berathungen und der überaus schwierigen Feft Resultat der Berathungen und der überaus schwierigen Feft ftellungen war, daß im Ganzen 74 Medisinalbezirle einge richtet, in die die sämmtlichen Vororte Berlins hineingezogen wurden, weil ein großer Theil der in Berlin beschäftigten Ar beiter in diesen Bororten wohnt. In die Neu Eintheilung find hineingezogen: Stralau, Mattgrafendamm, Rummelsburg , Schöneberg , Wilmersdorf , Friedenau , Tempelhof , Mariendorf , Nieber Schönweide, Alt und Neu- Weißensee , Neu- Berlin, Hohen Schönhausen, Tegel , Tegeler Chauffee und Dalldorf. Für diese sind die in den genannten Drten selbst oder doch in unmittelbarer Nähe wohnenden Aerzte für den Gewerks frantenverein gewonnen. Ueberhaupt find alle Medisinalbezirke beshalb so flein abgegrenzt, damit der Arbeiter in allen Be sirten in längstens 10 Minuten zum Arzt gelangen fann. Auch ist jeder Gewerksarat gehalten, innerhalb feines Medisinalbezirkes, wo möglich in der Mitte desselben, eine fefte Woh nung zu nehmen und bestimmte Sprechstunden zu halten, und awar mit Rücksicht auf die Arbetter, welche während der Früh fücks- und Vesperpause am wenigften Beit verfäumen, Bor mittags von 8 bis 9 und Nachmittags von 4 bis 5 Uhr. Die Aerzte werden mit einer breimonatlichen Kündigungsfrist an geftelt, und erhalten nicht für jede Einzelleiftung Honorar, sondern, soweit fie Medizinalbezirke innerhalb des Weichbildes von Berlin verwalten, beziehen fie ein Minimalgehalt von 1200 Mart jährlich, welches fich von 3 zu 3 Jahren um 300 Mart, bis zu einem Marimalgehalt von 2400 M. erhöht. Die in den Außenbezirken und Vororten angenommenen Aerzte erhalten, je nach dem Umfange ihrer Thätigkeit, 50 bis 750 M. jährlich unter denselben Bedingungen wie in der Stadt. Sell dem 1. Januar b. Js. find bereits einer größeren Anzahl älterer Bewerksärzte die höheren und höchsten Gehälter gewährt. Trogdem stellen fich aber für das laufenbe Jahr die Arat honorarloften für den Kopf der Kaffenmitglieder des Gewerks Kranten Bereins auf nur 80 Bf., während allerdings die au diesem Verein vereinigten Apotheken Berlins für das erfte Quartal d. Js. für Arzneirechnungen etwa 100 000 mt. zu fordern batten. Hierzu muß indeß bemerkt werden, bas nach den der Gewerbe Deputation zugehenden Nach richten die verwerfliche Sitte des Simulirens von Krankheiten bebentlicher Weise zugenommen hat, und daß es daher Auf gabe der Kaffenvorstände sein wird, um die Kaffe vor großen Berlusten durch die Simulanten au schüßen, möglichst streng bei Ertheilung der Krankenscheine au verfahren und eine recht fpezielle Rontrole über die Haustranten auszuführen. Von Den 68 Dristrantenkaffen hatten am 15. Mai d. J. 18 einen Bermögensbestand noch nicht angesammelt, während die übrigen fich im Befige eines solchen zusammen im Betrage von 1009 880. befanden. Außer den 68 Drtstrantentaffen mit 175 000 Mitgliedern find noch 7 Betriebs. Krantentaffen mit 14 630 und die Drtskrankenkaffe der Gemeinde Kranten versicherung mit 285 Mitgliedern errichtet, so daß die Ge fammtzahl der Kaffenmitglieder fich auf rund 190 000 beläuft. Die größte Anzahl von Mitgliedern bat die Allgemeine Drts. tranfentane gewerblicher Arbeiter. Sie betrug am 15. Mat b. J. 56 157. Die Kaffe batte einen Bermögensbestand von 237 800.
Das Reichsgeset vom 15. Juni 1883, betreffend die Rrantenversicherung der Arbeiter, enthält in seinem Bara graph 46 die Beftimmung, daß sämmtliche oder mehrere Dits Arantentaffen innerhalb des Bezirts einer Aufsichtsbehörde, burch übereinstimmende Beschlüsse ihrer Generalversammlungen u einem Verbande fich vereinigen tönnen zum Zwecke der Ab fallegung gemeinsamer Verträge mit Aerzter, Apotheken und Krankenhäusern. Für Berlin beftand bereits seit einer längeren Reihe von Jahren ein solcher Berband, der auf Grund eines Drtiftatuts errichtete Bewerts- Krantenverein, der sämmtliche ortsstatuarischen Gesellen und Gehilfen Krantentaffen um faßte. Die ortsftatutarischen Raffen mußten aber auf Grund des Gefeßes bis zum 1. Dezember 1884 in Ortskrankenkassen umgewandelt werden, da an diesem Tage die Zwangsversiche rung der Arbeiter eintrat. Da ber bisherige Gewerts Krantenverein febr erfolg und fegensreich gewirkt hatte, so entstand die Frage, ob nicht diese Institution, welche auch in den Rahmen des neuen Strantentassen Gesetzes binein paste, au สิน erhalten set und Derselben alle in Drtstranten lassen umgewandelte orta ftatutarischen Raffen und die noch neu zu errichtenden Dristrantenfaffen zuzuweisen feien. Auf eine auf Beranlaffung der Gewerbebeputaiton vom Magi Arat an den Oberpräsidenten der Broving Brandenburg ge richtete Borstellung genehmigte dieser das Fortbestehen des Bewerts. Krantenvereins vorbehaltlich der sich ergebenden noth wendigen Neueinrichtungen. Mit Ausnahme der Ortskranten laffe der Photographen mit 350 Mitgliedern, welche eigene erate engagirt bat, find sämmtliche 68 Ortstrantentaffen, sowie auch diejenige der Gemeinde- Krankenversicherung dem Gewerts Arantenverein beigetreten. Es hat indes neuerdings eine der neu eingerichteten, die der Wäschefabritation, den Beschluß gefaßt, ihre vorläufig bis zu ihrer Konsolidation erklärte Buge hörigkeit zum Gewerfa Krantenverein wieder aufzugeben, weil von vornherein beabsichtigt war, für ihre fast ausschließlich aus weiblichen Bersonen bestehenden Mitglieder, nahezu 5000, eigene Merate, und zwar speziell Frauenärzte, au engagiren. Ob durch Diese Einrichtung den Mitgliedern dieser Kaffe die Krankenpflege nicht erheblich vertheuert, und,
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ist, damit die Ausführung dieses Rechts nicht in brutalen Ters rorismus and dirette Unterdrückung der persönlichen Freiheit bes einzelnen Arbeiters ausartet; ist es doch die rücksichtslose Unterordnung der legteren unter das vermeintliche Intereffe der Gesammtheit, welche bei jedem Streit von den Führern mit mehr oder weniger gewaltsamen Mitteln erzwungen wer den soll. Das Gesez verbietet unter Strafandrohung, jeman den durch 3wang, Drohungen, Ehrverlegung oder Berufser flärung zur Theilnahme oder Befolgung von Streit Berab rebungen zu bestimmen, oder Durch solche Mittel am Rücktritt Don getroffenen Verabredungen Ju bindern, ebenso ben Versuch solcher Handlungen. Die Erfahrungen der lezten Jahre, die zahlreichen Broseffe, die mit Berurtheilungen zu empfindlichen Gefängnißftrafen geendigt haben, sollten die Berliner Arbeiter darüber belehrt haben, daß unsere Behörden mit Ernst und Entschie denheit auf die Bifolgung des Gefeßes zu halten fich ange legen sein laffen und Ruhe und Ordnung bet Streils unter allen Umständen aufrecht zu erhalten gewillt find. Reichen die gewöhnlichen Mittel polizeilichen Einschreitens dazu nicht aus, so ist im Bezirk des sogenannten Kleinen Belagerungszustandes burch die Ausweisungsbefugniß der Landespolizeibehörde eine Waffe in die Hand gegeben, von der fie gegenüber gefeßwi brigen Streits wir erinnern nur an die Fälle Lücke und Kunow Gebrauch zu machen kaum Bedenken tragen dürfte. -Auf der anderen Seite find, wie wir von zuständiger Seite erfahren, zum Schuß etwa zureisender fremder Maurer wie aller derjenigen Arbeiter, welche die Arbeit fortsezen oder wieder aufnehmen wollen, gegen Terrorirungsversuche und ge fezwidrige Beeinflussungen von Seiten der Streitenden auf den Baustellen und sonst in der Stadt die umfassendsten poli getlichen Vorkehrungen getroffen, so daß Maurer, welche zu arbeiten bereit find, gegen Beeinträchtigungen ihrer persönlichen Freiheit von Seiten ihrer Berufsgenoffen eines wirksamen po lizeilichen Schußes fich versichert halten dürfen."
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r. Allernenester Bacillus! Wieder ist es ein Berliner Gelehrter, der ihn entdeckt hat, nämlich herr Dr. med. Lorenz, der bei seinen Reifen in Afrika fand, daß das den Forschungs reisenden und toloniftrenden Auswanderern so gefährlich were bende Malariafieber durch einen Spaltpilz verursacht wird, der in dem Blute der Erkrankten zu finden ist. Herr Dr. Lorenz bat hierüber dem Verein für Handels Geographie eingehende Mittheilung gemacht; er hat gefunden, daß Erkrankungen in Folge des Malaria Spaltpilzes zweckmäßig mit Dson gebeilt werben tönnen und schlägt deffen Erzeugung bei solchen Fieber fällen aus gewissen medizinischen Substanzen vor. Eine be stimmte äußerliche Farbe hat der Entdecker bei dem Malaria pilz nicht finden können; er scheint also, ebenso wie der Koch'sche Cholera Pilz farblos zu sein. Da nun aber doch nach den im Bublitum üblichen Begriffen jedes Ding eine Farbe haben muß und wäre es auch nur eine eingebildete, so ist man geneigt, der neu entdeckten fleinen Bestie eine kolonialpolitische Schattirung zu geben, und zwar in doppelter Färbung: S0 lange der Malaria Bacillus lebt und durch fortgesette Spal tung fich vermehrt, ift er kolonial. und reichsfeindlich, sobald er aber durch Dzon vernichtet wird, nimmt er eine folonial freundliche und reichstreue Färbung an. Das kleine Vieh hält danach den Grundsat in Ehren, während seines ganzen Lebens nur eine politische Färbung zu haben, was die höher orgas nifirten Wesen bekanntlich nicht immer behaupten tönnen.
Die Schlachtungen auf dem Sentral Schlachthof nehmen immer größere Dimenfionen an, in Folge deffen meh, tere Einrichtungen auf dem Bentral Bichhofe nicht mehr ausreichen. Das Kuratorium des ftädtischen Bentral Vieh und Schlachthofes hat daher beim Magiftrat einen Antrag gestellt auf die Erbauung noch einer Schweine Verkaufshalle, auf Einrichtung von neuen Lokalitäten für die Trichinenschau und auf einen Anbau von drei Bureaus des Schlachthof Inspel tors. Die neue Schweinehalle soll namentlich zur Aufnahme von Schweinen, welche von der Klauenseuche befallen worden, bie namentlich unter den auf den blefigen Markt gebrachten ausländischen Schweinen zu berrschen pflegt, dienen; fie foll zur Aufnahme bis zu 2600 Stüd Schweinen eingerichtet und von drei Seiten mit offenen Buchten versehen werden, den Thieren das erforderliche Sandlager zu verschaffen. Bur Vermehrung der Trichinen beschauer Lotalitäten soll der unter Der Rinderballe befindliche und äußerst selten zu Fourage aweden benuste Raum eingerichtet werden. Der Magiftrat bat beschloffen, die inträge des Kuratoriums zu genehmigen und hat beftimmt, daß die Baukosten für die Schweinehalle, welche auf 130 000 Mt. berechnet sind, aus den Ueberschüssen Trichinenschau und des Anbaues zur Vergrößerung der Bu reaus des Schlachthaus Inspektors, welche mit 4200 refp. 3900 M. berechnet sind, aus den Ueberschüssen des Schlacht hofes entnommen werden sollen.
Berlin nur die Anftellung von sechs Aerzten in Aus ficht genommen ist, eine prompte ärztliche Hilfe wird ermöglicht werden, muß freilich vorläufig dahingestellt bleiben. ausgesprochene 3wangsversicherung derselben führte alle hier beschäftigten Arbeiter, auch wenn sie die in den früber giltigen Statuten festgesette Altersgrenze, welche fte von der Erwerbung Der Mitgliedschaft der Kaffe ausschloß, überschritten hatten, den Raffen wieder zu, so daß vom 1. Dezember 1884 ab, mit welchem Tage die Zwangsversicherung in Kraft trat, die Mitgliederzahl einzelner Staffen fich verdoppelte. Während die Mitgliederzahl der dem Gewerts- Kranken- Verein zugehörigen Raffen Ende No Dember 1884 etwa 92 000 betrug, wuchs die Sabl Anfangs Januar dieses Jahres auf 140 000 und hat fich bis Mitte Mat Dieses Jahres trop des Abganges der nahezu 5000 Mitglieder der Ortstrantenkaffe für Wäschefabrikation auf 175 000 erhöht. Diefe ganz enorme Steigerung der Mitgliederzahl, welche die Arbeitskräfte der Kaffenvorstände und Verwaltungen aufs stärkste in Anspruch nahm und die Gewerbe- Deputation als Aufsichts behörde zu ununterbrochenem Eingreifen awang, war für diese aber auch zugleich Veranlassung, Einrichtungen zu treffen, um eine ausreichendere, schnellere und billigere ärztliche Hilfe für Die ertrantten Raffenmitglieder zu befchaffen. Es ergab fich, daß die bisherige Eintheilung der Stadt in 43 Medizinal Besirle mit je einem Arat ganz unzulänglich war, und daß bie vorhandenen Gewerksärzte nicht im Stande waren, ben
Halt, die in ihrem dünnen Röckchen auch die Unannehmlich leit des Wetters zu empfinden schien.
Der Kleine, der wohl bie nahenden Schritte gehört, aber nicht darauf geachtet hatte, fchrat schon bei der Stimme, die feinen Namen nannte, empor und schaute beftürzt au bem Herrn auf.
Gind Sie schon auf Ihrem Posten?" sagte biefer freundlich. Ich habe mir aber überlegt, daß ich Ihnen lieber Gesellschaft leiften will, benn es kann Manches vorfallen, worin Sie sich nicht zu helfen wiffen. Ich glaube überhaupt taum, daß die Dame der deutschen Sprache mächtig ist."
Leife.
" Ich verstehe Englisch , Herr von Solberg," fagte Mur
" In der That, das habe ich nicht gewußt, dann wäre meine Gegenwart vielleicht nicht nöthig gewesen; aber da i gerabe hier bin, kann ich die Dame auch eben so gut mit erwarten. Fühlt fie fich nicht zu angegriffen von der Reise, so ist es vielleicht noch möglich, Einiges ihr auf morgen zu besprechen.
Da geht auch schon bie
Aber ba tommt Glode
ber Bug! und nun, Herr Muz, seien Sie so gut und paffen Sie bort auf die Rupees zweiter und erster Klaffe auf, ich werde mich hierher fationiren und sehen, ob ich die Dame treffe. Wer ihr aber von uns begegnet, wartet auf den nbern, nicht wahr?"
F
Von den Tegeler Wafferwerken. Das Kuratorium der Städtischen Wafferwerte hat dem Magiftrat angezeigt, daß die Erweiterungsbauten bei den Tegeler Wasser werten voraussichtlich am 8. Juli cr. werden in Betrieb gefest werden können. Die bestehenden Einrichtungen würden
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nachschleifend, suchen die Restauration oder rufen nach einer Droschte; Hausknechte drängen fich zwifchen fie und bieten zehn Minuten Aufenthalt das unbekannte Hotels andrängt und wogt Alles durcheinander und schreit und schiebt, und dazwischen werden die Achsen geschmiert, Lichter nachgesehen, Gepäckarren herüber und hinüber gerollt. Borsehen! tönt der dumpfe, mürrische Ruf, denn die Baffagiere find ihnen, wie ben Billarbspielern beim Billard die Zuschauer, immer im Wege. Das schreit und lacht durcheinander hier nimmt eine Mutter Abschied von ihrem Sohne, bort tommt der Vater von längerer Reise zurück, furz, zahllose Kleine Gruppen bilben sich, die aber mit dem Glockenzeichen auch im Nu wieder wie in Luft zerfließen. Einsteigen! Swei Schläge Der Bug hat fich verspätet und kann nicht einmal feine eigentlich bestimmten zehn Minuten einhalten; ob bie Baffagiere Beit bekommen, etwas zu verzehren, bleibt sich vollkommen gleich, denn Andere harren schon wieder in fernen Stäbten auf das eiferne Dampfroß und es darf nicht länger fäumen.
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Hans sowohl wie Mur hatten sich indessen mitten in bas bichtefte Gewühl gestürzt, um die erwartete Dame zu finden- Sans besonders in Todesangst, daß fie am Ende noch einmal zu verhindert worden sein follte, au kommen, und ber morgenbe Tag mußte ja in seiner Familie die Entscheidung bringen. Es ließ sich nirgends in einem der Roupees, die fie be auffichtigten, eine Dame blicken, die allein war und dem Bilbe entsprach, daß sich Beide, wenn auch Jeber per
Gewiß, Herr von Solberg." Rasches, heftiges Zäuten auf dem Berron. Aus den Bartesälen zweiter Klaffe brängen sich herren mit Reife fäden und Handkoffern, mit Schirmen und Stöden, bie quer vor bie Thür Tommen und den ganzen Gang blotiren, mit Fußsäden und anderen Reise- Utenfilien unterhielt. heraus; aus dem britter Klaffe tommen Leute mit Rörben, Baden und manchmal sogar mit Riften, die fie, um ein Paar Groschen Fracht zu erfparen, mit in's Roupee hinein
schieben, von ihr gemacht. Ueberall, wenn fie auch schon glaubten, fie hätten die Betreffende gefunden, wurde fie schon von Berwandten oder Freunden begrüßt und zeigte bann, daß fie fich in Deutsch , als ihrer Muttersprache,
Eine Menge Leute verließen babei den Bahnhof, die Mitpaffagiere waren schon eingestiegen, die Pfeife des Oberschaffners schrillte ihren trillernben Laut ein Herr
Hand, angeßürzt. Einer der Schaffner öffnete
H
um
r. Jene bekannten Schwindelauftionen, die bis vor
einigen Jahren in den belebteren Theilen unserer Stadt start
im Gange waren, und die man eigentlich als eine besondere Spezialität des Berliner Bauernfanges bezeichnen konnte, machen fich in den letten Tagen wieber bemertlich, nachdem es der Breffe und dem thatfräftigen Eingreifen der Boitzet gelungen war, diesen dreisten und gemeingefährlichen Schwindel zu be feitigen. In der Kommandantenstraße, in der Bimmerftraße und in einigen anderen Theilen der Friedrichstadt hörte man in den legten Tagen aus einigen verdächtig aufgepugten Laden Lokalitäten heraus das bekannte, weithin tönende: Bum ersten, zum zweiten, zum dritten und-" erschallen. Der Schwindel
,, Das ist nicht mein Roupee..."
Wollen Sie mit?"
Die Lokomotive that einen greller Pfiff und der Bug einen Rud. Der Herr mit den Belaftiefeln und dem
Butterbrob warf fich fopfüber in den offenen Wagen noch ein Rud, und langfam erft, bann immer schneller fette fich der Bug in Bewegung, bis er draußen vor dem Bahnhof erst in Schwung lam unb nun mit teuchendem Athem und roth und unheimlich glühenden Augen hinaus
fürmte in die dunkle Nacht.
Hans stand in Verzweiflung, und als Mug jest zu ihm trat, fagte er, mit der Hand burch die Loden fahrenb: und was nun? Sie ist richtig nicht gekommen. Was machen wir jett? Das Beste ist, wir telegraphiren gleich."
Was ist das für eine Frau, die da brüben steht?"
sagte Mug, ber den Blick über ben Berron warf und eine buntle Gestalt bemerkte, die, wie es schien, in sehr dürftiger Rleibung bort stehen geblieben war und augenscheinlich auf Jemanden wartete.
Hans warf den Blid hinüber. Das ist eine Frau, bie aus der britten Rlaffe ausgestiegen ist; fie fieht zerlumpt unb elend aus. Es ist nicht bie, welche wir erwarten.
Nicht wahr, The Notar weiß die Abreffe in Hamburg wenn wir nun gleich telegraphirten
?"
" Ich werde mir doch die Frau dort einmal genauer ans sehen," sagte Mur, der fie indessen nicht aus den Augen ges laffen hatte, ohne daß fie fich aber auch nur im Geringften
bewegte. Nicht einmal ben Ropf wandte fie weber mach rechts noch links und schien in voller Gebuld der Dinge zu harren, die da kommen sollten.
Sie glauben doch nicht, daß das die Laby ist?" " Rein; aber fie fann Jemanden dort gelaffen haben, um fie Suchenden Auskunft zu geben, während sie selber in die Restauration gegangen ist. Das wäre möglich," sagte Sans, und Mug war auch
wollen, von fchon unterwegs und ging direkt auf die dort noch immer urüdgewiesen werden und nun wieder in die Gepäd im linken Arm, ein belegtes Butterbrob in der rechten Spedition Aürzen. Baffagiere, viele noch in Belzen, ihr Gepäck hinten Thür.
allein stehende Frau zu, bie nur, als er sich näherte, ihven
ihm eine Blid feft auf ihn richtete.
( Forthegung folgt.)