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waren fo rüdlings ins Waffer gefallen. Bu derselben Belt versuchte eine Frau vor dem Haufe Maaßenstr. 37 fich zu vers giften. Sie wurde mittelst Droschte nach der Charttee ge bracht.
Gerichts- Zeitung.
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Krauß und Liebig geben die Neußerung des Berklagten dabin wieder: ber Der Proteftantenverein schaffe Bustände Glaubens und Lieblofigkeit, aus denen, wie aus einem Mift beete die Sozialdemokratie hervorwachse." Ueber die Be hauptung des Wahlflugblattes, daß Nobiling Mitglied der chriftlich sozialen Partei gewesen und Höbel fich noch am Tage vor dem Attentat in einer Bersammlung der chriftlich- sozialen Bartet Erbauung geholt habe, werden die Sekretäre dieser Bartel Aschenbrenner und Bernstorf vernommen. Dieselben wiffen über das zweite Moment nichts und bestreiten die Bu aur chriftlich sozialen Bartel. aehörigkeit Nobiling's bas auch in Rechts. Anw. Wolff beantragt nunmehr, Siegen verbreitete Flugblatt mit dem Artifel der Freien Beitung" Hofprediger, Reichstagsabgeordneter und Lügner" au verlesen, da Herr Schmidt fich mindestens doch auch moralisch mit für dieses Flugblatt verantwortlich gemacht habe.- Der Gerichtshof lebnt diesen Antrag ab, da gar kein Moment beigebracht set, aus welchem hervorgehe, daß der Privatkläger an der Verbreiung des Flugblattes irgendwie betheiligt sei. Nunmehr beantragt Rechtsanwalt Wolff die Erhebung der Wderklage. Der Privattläger babe am 20. April in Siegen in Gebhard's Garten behauptet: Gerrn Stöder wohne der Geift des Haffes und der Bwietracht inne, er stehe im Verbrehen unerreicht da, er sei ein Lügner 2c." Ferner habe derselbe Mitte September in Laasphe gesagt: Stöder babe alle paar Wochen eine andere Ueberzeugung, Stöder gebe mit dem Winde." Rechtsanwalt Mundel bittet, von der Widerklage vorläufig nur Att zu nehmen. Dieselbe set augenscheinlich nur cin neuer Versuch, durch solche, mit der Klagesache gar nicht im Busammenhang stehende Dinge abermals eine Vertagung zu er zielen, beren der Bertlagte so dringend zu bedürfen scheine. Herr Stöder föane heute verurtheilt und auf die Widerllage später be funden werden, sonst tönne auch am Schluffe jeder Verhandlung immer eine neue beliebige Widerklage erhoben werden.- Rechtsanwalt Wolff: Das ist das Recht des Verklagten, eine Grenze ist schließlich doch dadurch gezogen, daß dem Rechtsanwalt ein nobile officium innewohnt. Rechtsanwalt Rechtsanwalt ein nobile officium innewohnt. Mundel: So lange mein Kollege bier mir gegenüber steht, babe ich bezüglich dieses nobile officium teine Besorgniß, wenn aber Herr Stöcker einmal persönlich ihn ersetzen sollte, hört für mich die Garantie in dieser Beziehung auf Rechtsanwalt Wolff: Ich glaube, diese Bemerkung hätte sich der Herr Der Gegner ersparen tönnen. Gerichtshof beschloß,
Privatbeleidigungsprozeß des ehemaligen Reichstags abgeordneten Fabrikant Schmidt( Elberfeld ) gegen den Hof prebiger Stöcker. Der bereits einmal vertagte Brivatbeleibi gungsprozeß des ehemaligen Reichstagsabgeordneten Fpbrilant Schmidt( Elberfeld ) gegen den Hofprediger Stöder gelangte geftern vor der 99. Abtheilung des Schöffengerichts am tönigs lichen Amtsgericht Berlin I abermals zur Verbandlung. Begen Rand der Klage ist bekanntlich eine von Stöder am 7. Novem ber v. J im biefigen Stadtmisfionshause( Johannistisch) ge baltene Rebe, wobet Stöder geäußert haben soll: Denn die elenden Lügen, die jest mein Gegentandidat Herr Schmidt auf rothes Papier bruden läßt, werden nicht verfangen. Gegen folche Infamien schüßt der dortige gefunde fonservative Sinn, das gefunde, kräftige, lebendige Christenthum. Sie wiffen, was folche Buben von mir schreiben, ist nicht wahr, einfach weil ich ein evangelischer Geistlicher, weil ich Hofpredi ger Sr. Maj. des Kaisers bin." Da eine Anzahl Beugen zu dem Brojeffe geladen find, so findet die Verhandlung in dem großen Sigungsfaale Nr. 1 statt. Der Andrang nach dem Auditorium ist ein sehr bedeutender. Den Gerichtshof bilden Amtsrichter Kronefter( Vorfigender), Schneidermeister Heyer und Raufmann Rasch( Schöffen). Die Bartelen find nicht er schienen. Für den Kläger ist Rechtsanwalt Mundel, für den Bertlagten Rechtsanwalt Wolff( Fürstenwalde ) anwesend. Außer einer Anzahl Beitungsberichterstattern ist der Geschäfts führer des deutschen Proteftantenvereins, Bredigtamtstandidat Friese geladen. Vor Beginn der Verhandlung beantragt ber Vertreter des Brivatverklagten, Rechts anwalt Wolff Wolff( Fürstenwalde ), Die Bertagung Des Termins: der Vertreter des Klägers babe erst vor einigen Lagen den Journalisten Hugo Friedländer als Brugen ge laben, er set nun nicht in der Lage gewesen, über die persön liche Qualifilation dieses Zeugen fich zu orientiren. Außerdem würde er im Laufe der Verhandlung vielleicht in der Lage sein, die Widerklage zu erheben und müßte alsdann doch eine Bertagung eintreten. Außerdem set er angesichts des Pro effes gegen die Freie Beitung", in dem Hofprediger Stöder ben ganzen Tag über als Beuge fungirte, nicht in der Lage gewesen, fich, wie es die Wichtigkeit der Sache erfordere, das Er hoffe, der Vertreter des nöthige Material su verschaffen. Klägers werde so viel Billigkeitsgefühl haben und diesem Ver tagungsantrage nicht widersprechen. Rechtsanwalt Mur. del: Er tonne so viel Rüdficht nicht üben, wie der Herr Vertreter des Verklagten verlange. Wenn die Qualifilation des Jour naliflen Friedländer dem Vertreter des Verklagten Schmerzen mache, so verzichte er( Mundel) auf diffen Beugniß- DerGerichts bof beschließt: auf das Beugniß des Journalisten Friedländer zu verzichten. Es wird nun in die Verhandlung eingetreten und aunächst die bereits mitgetheilte inkriminirte Aeußerung und ein au Gunften Schmid's im Wahlfreife Stegen verbreitetes Flugblatt verlesen. In diesem heißt es u.„ Der Kronprinz babe bie Antifemitenbewegung, die Herr Stöder ins Leben gerufen, eine Schmach genannt. Wähler, fönnt Ihr einem solchen Manne Eure Stimme geben?" Ferner beißt es in dem Flug blatt: Die Attentäter Söbel und Nobiling waren Beide Mit glieder der chriftlich- sozialen Bartet. Höbel bat fich am Abende vor dem von ihm verübten Attentat in einer Versammlung der chriftlich sozialen Partei noch erbaut.
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antragt: den Redakteur Aschenbrenner und den Literater Warns unwahr und daß Nobiling nicht Mitglied der chriftlich sozialen Bartei gewesen ist. Es wird alsdann ein Beitungsbericht über eine von Stöder am 10. November v. 3. gebaltene Rede verlesen, in welcher Stöcker den Schmidt einen Taugenichts genannt haben soll. Der erste vernommene Beuge, Schriftsteller Dr. Nigdorf, bestätigt die mitgetheilte, am 7. Novbr. getgane Aeußerung in der Weise, wie er dieselbe der Boff. Btg" be richtet, gehört zu haben. Er babe speziell diesen Baffus steno graphirt. Beitungsberichterstatter Lange tann fich des intriminirten Baffus genau nicht erinnern, in seinem der ,, Boft" gelieferten Bes richt über jene Versammlung stehe nur: was solche Leute von mir schreiben, ist nicht wahr u. f. w.- Vors.: Ift ber Bericht Beuge: Das von der Redaktion vielleicht geändert worden?- Beuge: Das tommt häufig vor, es ist mithin auch möglich, daß in meinem Bericht Buben" geftanden und die Redaktion dafür Leute" geschrieben hat. Berichterstatter Krauß( Reichsbote) weiß zwar, Daß Hofprediger Stöder in jener Bersammlung fehr berbe Worte über seinen Gegen kandidat und die Verfasser des Flug blattes gesprochen habe, fann fich aber der einzelnen Momente nicht mehr erinnern. Berichterstatter Liebig( Reichsbote und Rreuzzeitung) hat ebenfalls teine flare Erinnerung an die ein zelnen Neugerungen, bezweifelt aber, daß das Wort„ Buben" gefallen fei und glaubt, daß Hofprediger Stöder den Privat tläger in einen Gegensatz zu den Taugenichtsen" gebracht bat. Der folgende Beuge Aschenbrenner giebt auf Befragen an, daß er früher Portier im Pfarrhause des Angeklagten ge wesen und alsdann die Redaktion des chriftlich sozialen Rorre fpondensblattes vertreten habe. Der Beuge lann fich der eins aelnen Momente gleichfalls nicht mit Bestimmtbelt erinnern, weiß aber, daß der Angeklagte gesagt habe: Es wird Herrn Schmidt noch einmal leid werden, daß er sich mit solchen Subjetten eingelaffen hat." Mit den„ Subjekten" seien ganz ficher bie Agitatoren gemeint gewefen. Journalist Röther hat als Bertreter der Boff. Btg." der zweiten Verhandlung vom 10. November im Klubbause beigewohnt. Er bekundet, Hofprediger Stöder babe in jener Versammlung aus dem Fallen der gegne rischen Stimmen im Wahlkreise Siegen die Folgen gezogen, baß die anständigen Elemente der Fortschrittspartei mit Tauge. nichtsen nichts zu thun haben wollen. Hofprediger Stöder hat in feiner Rlagebeantwortung zugegeben, daß er den Ausdruck Laugenichtse" gebraucht hat, jedoch nnr im Allgemeinen in Bezug auf die gegen ihn infentite Agitation, nicht aber in Bezug auf den Privattläger.- Journalist Liebig fann fich auch bezüglich der aweiten Bersammlung beftimmter Momente nicht erinnern. Rechtsanwalt Wolff beantragt die Berneb mung des Berichterstatters ber Kreuz Beitung", Baufübrers Mbami, welcher befunden soll, daß Hofprediger Stöder den Ausdrud Taugenichtfe" nicht in Bezug auf den Brivatfläger gebraucht bat. Der Gerichtshof lehnt diesen Antrag ab, da bezüglich dieses zweiten Bunties der Belastungsbeweis nicht ausreicht. Buchdruckereibefizer Bommert Elberfeld, gegen welchen ein Verfahren wegen dieses Flugblattes schwebt, erklärt, fanung oder Berbreitung des Flugblattes irgendwie betheiligt daß er nicht wiffe, ob der Fabrilant Schmidt an der Ab
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gewesen ist. Beugen barüber zu vernehmen, daß fich der Brivat Häger an Der Wahlagitation in Siegen, selbst mit petuniaren Aufwendungen, flatt betbeiligt habe. Beuge Bommert giebt zu, daß verr Schmidt fich an der Wablagitation persönlich bethelligt habe, doch habe derfelbe den Standpunkt immer geltend gemacht, daß Alles, was über die persönlichen Ausgaben hinausgebe, von der Bentralleitung gewährt werden
bag der Angeklagte den Proteftantenverein ein„ Deifibeet" ge nannt habe, wird der Kandid. Friese als Beuge vernommen. Derfelbe befundet, daß er am 29. Augufi v. J. einer er fammlung beigewohnt babe, in welcher der Verlagte gegen den zu
die Sache zu vertagen. Da aber das Verhalten des Ver lagten namentlich auch daraus, daß er troß der Bustellung Der Klage im Dezember erst furz vor dem ersten Termin einen Vertreter inftruirt bat, zu erkennen ist, daß er lediglich auf einen Verschleif der Sache aus ist, hat der Gerichtshof beschloffen, bei Bermeidung der Einstellung des Verfahrens der Widerklage von Herrn Hofprediger Stöder einen binnen 8 Tagen zu zahlenden Kostenvorschuß von 300 Mart au erfordern, das persönliche Erscheinen den Barteten anzuordnen und zum nächsten Termin den Fabrikant Schäffer in Siegen und den Pfarrer Schmidt in Vaasphe vorzuladen.
Magiftrats wegen Rieberlegung der Arbeit." Der Herr Referent war der Anficht, daß die Eretuttoverfügungen, welche die Ge merbe.Deputation des Magistrats aus§ 774 ber Bivi Brozek Ddnung berleitet und mit Hilfe der Polizeibehörde zur Auße führung bringt, burchaus nicht gefeglich seien; wie die höhere Verwaltungsbehörde fich hierzu stelle, wisse er nicht. Reicher Belfall folgte den flaren Ausführungen. Stadtv. Tischler Herr er old als Korreferent wies mit Hinsicht auf das Verhalten der Gewerbebeputation des Magistrats auf die Nothwendigtett bin, ein Gewerbe Schiedsgericht ins Leben zu rufen, daß von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in gleicher Bahl in der Weise befest fein müffe, daß jeder zur Entscheidung tommende Fall von Fachleuten entschieden würde." Er tonnte mittheilen, daß die Gewerbe Deputation bereits einstimmig beschloffen habe, zu dem Antrag auf Einführung eines Gewerbe Schiedsgerichtes Stellung zu nehmen und ersuchte die Versammlung, durch ein Votum nach dieser Richtung hin die Arbeiter Stadtoerordneten zu unterftügen.( Beifall.)-Herr Müller beantragte, folange bieses Schiedsgericht noch nicht beftebe, aus der Mitte der Arbeiter eine Kommission au wählen, die mit der Aufgabe zu betrauen fei, in gewerblichen Streitigkeiten dem Arbeiter hilf reich zur Seite zu sichen und ihm zu seinem Rechte zu verhelfen. Dieser Antrag fand die Buftimmung fast aller folgenden Redner und schließlich der Versammlung. Folgende Lifte von 21 Mitglieder wurde aufgestellt und, vorbehaltlich der Bu stimmung einiger Gewählter, die nicht anwesend waren, en bloc angenommen. Die Kommission, welche in den nächsten Tagen zusammentreten wird, besteht aus folgenden Mitgliedern: Michelsen, Buchbinder; Gerold, Tischler; Laste, Bigarrenarbeiter; Berendt, Maurer ; Roblbar, Buchbinder; Papte, Schuhmacher; Kreus, Gürtler; Kirchner, Tapezirer; TuBauer, Tischler; Miethe Schloffer; Wilhelm, Böttcher; G. Schulz, Metallarbeiter; Lehmann, Zimmerer ; ente, Klavierarbeiter; Buchbols, Maler; Müller, Drecksler; Pfeifer, Schneider; Fr. Gördi, Schloffer; Werner, Schrifiseger; Renn baler, Feilenbauer; öhne, Buchbinder.- Im Berlauf der Diskaffion tam man auch auf die Versammlung zu sprechen, welche unter Vorfts des Herrn Rödel am Sonntag in dec " Tonhalle" stattgefunden und ein rasches Ende gefunden hat. Auch das Berhalten des Herrn Rödel und seine Leitung" der Versammlung wurde bei dieser Gelegenheit einer scharfen Kritik unterzogen. Es gelangte ein Brief aus Königs berg , von der Kommission der dortigen( im Streit zur Verlesung, liegenden) Tischler hierher gerichtet, folgendermaßen welcher in feinem erften Theile lautet:„ Rönigsberg, den 12. Juni 1885. Werther Kollege! Am Donnerstag voriger Woche richtete ich im Auftrage der Lohntommiffion der bieftgen Tischler an Kollege Rödel das Ersuchen, unsern Lohnlampf mit einer größeren Summe zu unterstüßen, habe jedoch bis heute teine Antwort erhalten, wiewohl ich ihm mittheilte, daß es sehr bringend sei, und er uns, wenn möglich, felegraphisch benachrichtigen möge, ob wir etwas erhalten tönnten. Sollte er fein paar Minuten für uns übrig haben, oder bewahrheitet sich das Gerücht, daß er durch sein rücksichtsloses Vorgeben gegenüber den anderen Tischlern Deutschlands den Einfluß bei den dortigen Kollegen verloren hat? Wir unsererseits baben das Gefühl gehabt, daß durch die fortdauernden Streits die dortige fachgenossenschaft men einer ständigen Organisation faft zur Unmöglichkeit ge macht wird. Wir bitten Sie nun, werther Freund, mit Kollege Rödel zu sprechen und ihn zu fragen, ob mir überhaupt von seiner Seite auf etwas rechnen dürfen. Denn außer der Unterstüßung die wir durch Mitglieder des Fachvereins und vom Klavierar. beiterverein erhalten haben, ist von Berlin weiter nichts angelommen und wir haben doch bedeutende Summen nach dort gesandt. Einmal haben wir von Herrn Rödel 14,20 Mt., aufgebracht von den fireilenten Tischlein, erhalten. Unsere Briefe werden gar nicht beantwortet von ihm. Erwähnt fet noch, daß Herr Schloffer Pirch ( 2. Borfigender in der Tonballenversammlung am Sonntag) mit feinem Vorschlag, eine Kommiffion au wählen, die fich einer privatim von Herrn Röbel gebildeten Kommiffion an zuschließen habe, die in den nächsten Tagen nach Potsdam gebt, um bei dem Oberpräsidenten Beschwerde über die Ents fcheidungen ber biengen Gewerbebeputation des Magistrats aus§771 b CB. D. au führen, nicht den geringsten Antlang und die schärfte Ablehnung erfuhr.- Einstimmig beschlossen. wurde, den Ueberschuß einer bereits vorges nommenen Tellersammlung ben streitenden Maurern zu überweisen und eine neue Tellersammlung für dieselben zu veranstalten. Dann schloß die Versammlung mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Berliner Arbeiter bewegung.
Vereine und Versammlungen.
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hr. Ju der von der Lohntommission einberufenen Bersammlung der Tischler, welche am Montag Andreas. firaße 21 unter Leitung des Herrn Rödel tagte, machte Herrliche Bewegung bedeutend gebemmt ist und das Bustandekom Lenz zunächst Mittheilungen über einen Besuch, welchen gleich zeitig mit ihm die Herren Giese und Hilgendorf( Gegner der Lohntommiffion) dem im Augufta hospital befindlichen schwer franten Kollegen hette gemacht haben und verlas dann ein Schreiben des Leßtgenannten, in welchem derselbe der Lohn tommiffion nochmals für die ihm zugewendeten 30 Mt. seinen Dant ausspricht und an alle Kollegen die dringende Bitte richtet, der Lohntommiffion das Vertrauen zu bewahren und die Lohnbewegung, durch welche fte schon Bedeutendes errungen, boch zu halten. Darauf erftattete Herr Rödel ein eingehendes Referat über das Thema: Die von unseren Gegnern befchloffene Auflösung der Lohntonmission und was würde damit erreicht werden?" Er suchte nachzuweisen, wie nach einer etwaigen Auflösung der Lohntommiffion( fage nicht, fügte er hinzu, der iesigen Lohnkommission") b. h. nach einer Auflösung der Lohnbewegungsorgani sation in wenigen Wochen Alles verloren gehen würde, was in einem zweijährigen mühevollen, schweren Kampfe die Tischler Berlins den Arbeitgebern abgerungen haben. Da es unmöglich sei, daß die Gegner der Lohnkommiffion dies nicht einsehen, so tonne man nur annehmen, daß es ihr Wille fei, die Tischler Berlins wieder zurückzubringen in die traurige Lage, in welcher fie fich vor 2 Jahren befanden, um dann fagen zu lönnen: Da feht Ihr ja, daß die ganze Lohnbe wegung nichts genügt hat".( Widerspruch der anwesenden Begner.) Referent wies darauf bin, baß die Vorstände der Fachvereine nicht die Macht haben würden, den Tischlern Berlins die Errungenschaften zu bewahren, welche durch die Lohnbewegungsorganisation der großen Mehrheit der Tischler gewonnen worden seien. In Meistertreisen herrsche schon große Freude über die Versuche, welche von Gefellen und von Sol hen, welche Vertreter der Intereffen der Gesellen sein wollen, gemacht werden, die Lohnbewegungs Organisation der Gesellen zu befettigen. Ein Meifter der RaftenRaften möbelbranche, ber 27 Gesellen beschäftige, habe im im auf diese Versuche schon gewagt, einem Hinblic er mit 3 Mart went derselben zu erklären, daß ger wöchentlich aufrieden sein müsse oder geben tönne. Nach Dem Referent noch darauf hingedeutet, daß die gegnerischen Wortführer auch in die am Sonntage in der Tonhalle abge haltene Bersammlung aller gewerblichen Arbeiter nur zu Dem Bwede gekommen seien, dieselbe zu stören und womöglich au sprengen, und erklärt, daß er das, was er gegen Herrn Herold vorzubringen babe, in der gegenwärtigen Ver. fammlung nicht vorbringen wolle, well Herr Herold nicht an. wesend set, schloß er mit dem Ausdruck der Buversicht, daß die wesend sei, schloß er mit dem Ausdruck der Zuversicht, daß die große Mehrheit der Berliner Tischler fich von dem, was fie als recht erkannt, burch einige Agents provocateurs ", nicht werbe abbringen laffen, und daß diejenigen Kollegen, die sich hätten verführen lassen, bald aur Einsicht tommen und dann um so entschiedener wieder der Mehrheit sich anschließen wer ben. Die Diskussion wurde von Herrn Rüngel mit der Bemerkung eröffnet, daß nur Solche, die Tischler find, das Wort nehmen dürften. Die Herren Hildebrandt, John, Stellmann, Alinger, Juraute u. 2. fprachen fich im Sinne des Referenten aus und vervollständigten die Ausführungen desselben. Herr Winter brachte von Neuem Alles vor, was er schon in anderen Bersammlungen zu feiner Bertheidigung und gegen berrn Röbel vorgebracht hat, und sagte dann, es fomme ihm seltsam vor, daß vom tranten Kollegen Helle, der gestern erklärt
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habe, er fei zu fchwach, um noch schreiben zu fönnen, beute ein fo langer Brief vorliege. Die in dieser Bemerkung liegende Verdächtigung und die von Neuem von Herrn Winter vorgebrachten Anschuldigungen wies Herr Roedel mit Entschieden Das Ergebnis der Berbandlung war die An beit zurüd. Die Versammlung erklärt nahme der folgenden Resolution: Die Versammlung erklärt ihr volles Einvernehmen mit der Lohnbewegung und mit der Lohntommiffion; fie wird unentwegt mit aller Rraft für die Aufrechterhaltung der durchgeführten Forderungen eintreten,
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Eine öffentliche Versammlung der Former, von airfa 800 Personen besucht, tagte am Montag, den 22. Juni, im Salon zum Deutschen Kaiser, und beschäftigte fich mit dem Streit in der Hartung'schen Gießerei. Bon allen Rednern wurden die Misstände gerügt und einer fachlichen, aber scharfen Kritik unterzogen. Herr Hartung, der selber nicht erschienen war, wurde durch einen Herrn Riebel vertreten. Jedoch die Argumente des Herrn Riedel konnten die Thatsachen nicht ab. schwächen, vielmehr erklärte die Versammlung durch die An nahme zweier ziemlich gleichlautenden Resolutionen fich mit ben Forderungen sowohl, als auch mit der Haltung ber ftreifenden Kollegen noll und ganz einverstanden. Als darauf brel Beamte der Firma Hartung erschienen und noch in später Stunde( es war 12 Uhr) das Wort ver langten, ein Schlußantrag jedoch bereits angenommen war, entstand ein großer Tumult, was den Vorsitzenden Herrn Behrend veranlaßte, um einer Auflösung vorzubeugen, die Versammlung zu schließen. Eine von Herrn Schwerin einge brachte Resolution lautet: Die heute im Salon zum Deutschen Kaiser" tagende formerversammlung erklärt, daß, da die Forderungen der streitenden Kollegen der Dartung ichen Gießerei gerecht find, den Streit so lange fortzuführen, bis entweder Herr Hartung die Forderungen bewilligt hat, oder ber Streit von der Vereinigung der Metallarbeiter Deutsche lands als beendet erklärt wird. Bugleich erklären die An wesenden, den Streit mit allen gefeßlich au Gebote stehenden Mitteln, sowohl moralisch als auch materiell, thatkräftig zu unterſtüßen, bis der Sieg errungen ift."
hfs. Die neuefte Maffenversammlung der Berliner Maurer fand gestern( Dienstag) Vormittags von 10 bis 12 Uhr in der ,, Lonballe", Friedrichstraße 112, unter dem Vors fige des Herrn Behrend flatt. Bu derselben hatten fich aber mals an 7000 bis 8000 ftreitende Maurer eingestellt, von denen ca. 6000 im Saale Plas fanden. Die Versammlung diskutirte wieder lebhaft über das Neueste vom Streitschauplay, woran fich ja gegenwärtig niemals ein Mangel fühlbar macht, wenn auch von außergewöhnlichen, großen Ereignissen, blutigen Rämpfen und Mezeleien wer weiß, ob nicht zum großen Leibwesen der armen, bedrängten Bundes Meister und ſentations. bedürftigen Kapitalistenpreffe noch immer nichts oder nur faum Erwähnenswerthes au vermelden ist. Höchftens handelt es fich dabei um Richtigstellung irgend einer haarft: äubenden Beitungsnotis ober bei der Polizeibehörde eingereichte Anzeige
muffe. Ueber die Wahrheit der Behauptung des Flugblattes, damit auf dem betretenen Wege weiter gearbeitet werden und Beschwerde der Bau Jnnung über angeblich stattgehabte
Der Berklagte dabel geäußert, daß das, was der Proteftanten verein wolle, leine Kirche, sondern ein Raftno fel und aus folchem Mift die Sozialdemokratie erwachse. Die Beugen
be. Die große Arbeiter- Bersammlung, welche am Montag, 22.
9/10 unter Boris Des bends in bertrania, Wrangel überaus zahlreich besucht. Trogdem verlief die Versammlung in musterhafter Ordnung. Herr Rechtsanwalt Freudenthal re feritte über Die Berurtheilung einer Anzahl gewerblicher Ar beiter zu Freiheitsstrafen durch die Gewerbedeputation des beiter zu Freiheitsstrafen durch die Gewerbebeputation des
entfegliche Ausschreitungen" und Gewaltthaten" treilender Maurer auf diesem oder jenem falt gestellten Bau" gegenüber engbersigen, aus falscher Selbstfucht ihr eigenes intereffe Dergleichen fonnte man auch beute wieder vielfach au bören bekommen. Nicht unzutreffend meinte einer der Rebner, es sei o tlar wie Alogbrübe", daß fich die Streifenden einerseits und die indifferenten Weiterarbeitenden andererseits gegenseitig nicht