welche ihre Kollegen derartig ,, terrorisiren", daß diese es nicht wagen, zu arbeiten. Während jeder unparteiische Mensch das taktvolle Auftreten der nach Tausenden zählenden Streifenden bewundern muß, mühen sich diese Geistesärmsten ab, Gesetzesparagraphen hervorzusuchen, welche gegen etwaige„ Ausschrei tungen" in Anwendung gebracht werde fönnen. Da bis jetzt nirgends nennenswerthe Ungefeßlichkeiten vorgekommen sind, so gewinnt es fast den Anschein, als ob man gar zu gerne einen fleinen Krawall haben möchte, den man als corpus delicti gegen die Streifenden sowie gegen die gesammte, schon längst verhaßte Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung benüßen könnte. Die indirekten Drohungen offiziöser Blätter find zum Mindesten ebenso gut geeignet, einen Einfluß auf die Streikenden zu Gunsten der Meister auszuüben, als wie etwaige Drohungen der Streifenden gegen die Arbeitenden dieses zu Gunsten der Streifenden zu thun vermögen. Es wird ja Niemand etwas dagegen einzuwenden haben, wenn die offiziöse und nichtoffiziöse Manchesterpresse sich mit ungelegten Eiern beschäftigt, allein eins kann man wohl mit Recht verlangen, und das ist, daß sich die als freiwillige" Regierungsorgane gerirenden Blätter möglichst unparteiisch verhalten. Einem offiziösen Blatte, welches fortwährend von Sozialreformen zu Gunsten der wirthschaftlich Schwachen spricht, steht es schlecht an, in auffälliger Weise auf die Seite der Unternehmer zu treten. Erst gestern brachte die bekannte ,, Nordd. Allg. Zeit." ein ihr angeblich aus juristischen Kreisen zugegangenes Schrei ben zum Abdruck, welches unverblümt strengere Maßregeln gegen solche Streifenden fordert, welche irgend einen ungeseslichen Einfluß auf ihre arbeitenden Kollegen auszuüben suchen. In diesem Schreiben wird sogar für sofortige Verhaftung und schleunige Bestrafung plädirt, ganz so, wie es seiner Zeit der todte Lasker gefordert hat. Motivirt wird diese Laskeriade damit, daß ein besonderer Muth" dazu gehöre, angesichts der streitenden Kollegen die Arbeit wieder aufzunehmen, und daß man Der Herr Judaher diesen Muth" gehörig schüßen müsse. rift mag ein sehr praktischer" Mann sein, aber die Verhältnisse der Arbeiter sind ihm vollständig fremd, denn sonst würde er sich nicht so sehr mit seinen praktischen" Vorschlägen hervorwagen. Die Arbeiter sind eben keine Juristen und feine offiziöfen Zeitungsschreiber, man beschäftigt sie nicht, weil sie einen recht frummen Buckel machen und auf Kommando ihre Anficht ändern können, sondern weil sie etwas zu leisten im Stande find. Jeder aufgeklärte Arbeiter weiß, daß es nicht ,, Muth" ist, was oftmals viele Arbeiter veranlaßt, weiter zu arbeiten, wenn die Mehrzahl ihrer Kollegen die Arbeit niedergelegt hat, sondern Unkenntniß und fehlende Organisation. Ungesetzlichfeiten sind gewiß nicht zu billigen, die bestehenden Geseze bieten aber Handhabe genug gegen Ausschreitungen, eine weitere Verschärfung oder strengere Anwendung derselben würde nur Erbitterung unter den Arbeitern hervorrufen. Uebrigens sollte man doch vor Allem zunächst prüfen, ob die gestellten Forderungen gerechtfertigt find, und nicht, wie das jest geschieht, die Streits auf die Erregung durch Agitatoren" und Hezer" zurückzuführen suchen. Wer nur die Grundzüge der Nationalökonomie kennt, der weiß schon, daß durch Streits die Lage der Arbeiter auf die Dauer nicht gebessert werden kann, es wird nach Lage der Sache immer nur ein momentaner Vortheil zu erringen sein. Man kann es den Arbeitern aber doch nicht verdenken, wenn sie die Gelegenheit wahrnehmen; die Unternehmer machen es ja ebenso. Deshalb von einer Schraube ohne Ende zu reden, ist einfach Unsinn, denn für das Ende sorgt das eherne Lohngefeß. Solange man sich der Einführung eines wirksamen Arbeiterschutzgesetzes durch die Gesetzgebung verschließt, hat man am allerwenigsten ein Recht, die einzige Waffe der Arbeiter gegen den Druck der Unternehmer, die Koalitionsfreiheit, anzutaften. Es ist durchaus nothwendig, daß sich die Arbeiter gegen eine weitere Herabdrückung ihres Lebensstandpunktes wehren und für eine Erhöhung desselben nach Kräften eintreten. Von der Lage der Arbeiter hängt Handel und Industrie, das Wohlergehen der gesammten Gesellschaft ab. Wer daher gegen die Verbesserung der Lage der Arbeiter ist, der sündigt gegen die gesammte Gesellschaft und ist somit ein Kulturfeind.
Die wirthschaftliche Lage im Regierungsbezirk Münster wird, wie aus den von dort erstatteten Berichten zu entnehmen, im Allgemeinen als befriedigend bezeichnet. An Arbeit war in den ersten Monaten des Jahres kein Mangel, die Tagelohnfäße blieben unvermindert und bei den Sparkassen haben sich die Abhebungen vermindert. Die Landwirthe flagen auch hier über die niedrigen Getreidepreise. Die Viehpreise dagegen sind nicht schlecht Die landwirthschaftlichen Gewerbe, Brennereien, Biegeleien, Steinbrüche hielten sich im Allgemeinen auf ihrem bisherigen Betriebe. Die Zementfabritation war in flottem Betriebe. Die mechanischen Webereien und Spinnereien, sowie die Strumpfwaarenfabrikation waren in schwunghaftem Betriebe, die Handweberei in Leinen erhielt sich im bisherigen Umfange. Dagegen sind Seidenwebereien nicht im Stande, die seitherige Arbeitszahl zu beschäftigen, auch die Plüschweberei geht zurück. Ebenso die Eisenindustrie und Drahtseilfabrikation. Die Löhne in den darniederliegenden Industrien find mehr oder weniger herabgesezt, über unzu
halt ich noch aus, muß Ihnen jedoch bemerken, daß ich einer wichtigen Geschäftssache wegen nothgedrungen um halb zwei Uhr drüben in meiner Wohnung sein muß."
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Wir werden Ihre Geduld nicht lange auf die Probe stellen, Herr von Schaller," sagte Hans kalt. ,, Vor allen Dingen erlauben Sie mir nur die Frage an Sie zu richten, woher Sie Ihre Referenzen über den Grafen Rauten und dessen Güter in Galizien gezogen haben? Vielleicht interessirt es Sie doch, diesen Brief einmal durchzulesen, der genau aus jener Gegend stammt, wo allerdings Rauten'sche Güter in Besitz einer Grafenfamilie von Rauten sind, bei benen es aber feinen Leopold giebt. Herr Notar, dürfte ich Sie wohl einmal um den betreffenden Brief ersuchen?" " Oh verflucht," sagte Herr von Schaller, indem er in feine Tasche griff, jest habe ich meine Brille vergessen!" Dazu möchte ich mir noch eine Bemerkung erlauben," fiel jetzt der Notar ein. Ich glaube, der Irrthum liegt allein in Galizien , das Graf Rauten vielleicht noch gar nicht gesehen hat, desto bekannter scheint er aber in Schlesien zu sein. Erinnern Sie sich noch vielleicht, Herr Graf, eines gewissen Kuno von Tröben, der einst einen Mann im Walde erschlug und beraubte und nachher die Flucht ergriff kennen Sie den Mann, der die Ihnen gebührende Strafe die langen Jahre im Buchthause verbüßte?"
Der Notar hatte seine kurze Rede vollkommen ruhig und faltblütig begonnen, aber mit dem frechen Verbrecher vor sich, der wohl todtenbleich, jedoch kalt und verächtlich lächelnd dort stand und auf ihn herabsah, stieg ihm auch zuletzt die Galle in's Blut. Bei den letzten Worten hatte sich seine Stimme in die höchsten Töne hinein verstiegen. Er war außer sich gerathen, riß die Thür anf und zerrte den jungen Karl Handorf bei einem Arm heraus.
Sol' mich der Teufel, wieder eine Ueberraschung!" brummte Schaller halblaut vor sich hin, erkannte aber auch in dem nämlichen Moment denselben bleichen Menschen, der ihm und Rauten damals auf der Promenade begegnet war, und hob sich jetzt selber überrascht empor. Was war da nun wieder im Wind?
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reichenden Lohn und Beschäftigungslosigkeit wird indeffen troßdem nicht geklagt. Dieser Bericht ist ein Unikum deffen, was im Berichterstatten geleistet werden kann. Trogdem nirgends ein Aufschwung in der Industrie zu verzeichnen ist, vielmehr nur ein erhebliches Darniederliegen, wird die Lage dennoch als im Allgemeinen befriedigend" bezeichnet. Das originellste ist aber, daß trop Lohnherabsetzungen und Arbeitslosigkeit nirgends über unzureichenden Lohn und Beschäftigungslosigkeit geklagt wird. Die Sache ist sehr einfach, man hat eben Niemanden gefragt!
Aus Leipzig wird hiesigen Blättern geschrieben: Vor Jahren, als es hier noch ein sozialdemokratisches Lokalblatt gab, welches auch die Kommunalangelegenheiten eifrig besprach, beschloffen fast sämmtliche Gemeindevertretungen der Vororte den Ausschluß der Oeffentlichkeit in ihren Sigungen. Jezt sieht man aber ein, daß die Deffentlichkeit der Gemeinderathsfizungen ein unabweisbares Bedürf niß ist, und so haben verschiedene dieser Landgemeinden bei der Amtshauptmannschaft um Gestattung der öffentlichen Sigungen wieder nachgesucht. Bemerkenswerth ist, daß die Amtshauptmannschaft dem Gesuche von Plagwis nachgekommen ist, während die Gesuche von Connewis, Klein- 3schocher und Volkmarsdorf , in deren Gemeinderäthen sozialdemokratische Arbeiter siten, abschläglich beschieden worden find. Ferner ist merkwürdig, daß der Antrag auf Deffentlichkeit der Sigungen in der Gemeinde Neudniß von demselben Herrn Sparig gestellt worden ist, auf dessen Betreiben seiner Zeit die Deffentlichkeit ausgeschlossen wurde. Der genannte nationalliberale Herr sieht fich gern gedruckt- deshalb wohl sein neuer Antrag. Die Amtshauptmannschaft hat über Reudniß noch nicht entschieden, doch wird sie wohl dem großen Agitator der Ordnungspartei" den Gefallen thun.
die Friedenspräsenzstärke mit Ausschluß der Einjährig- Frei willigen für einen Zeitraum von sieben Jahren auf 1 pct. der ortsanwesenden Bevölkerung der legten Volkszählung zu erhöhen, wiederholen. Der Zustimmung der Deutschkonserva tiven, welche das ganze Heerwesen des Reiches in einem solchen Grade mit einem gewissen mystischen Nimbus der Unnahbarkeit und Unantastbarkeit umkleiden möchten, daß hier überhaupt jede Mitwirkung der Volksvertretung aufhören müßte, würde die Reichsregierung nach den Auslassungen der konservativen Preffe vor den legten Reichstagswahlen schon im Voraus ficher sein können.
Aus Westfalen wird der Volkszeitung" geschrieben: Herr von Puttkamer hat in wenigen Tagen einen Theil von Westfalen bereist, um Land und Leute kennen zu lernen und die wirthschaftlichen und sozialen Zustände, wir wollen nicht fagen, zu studiren, denn dazu hatte er eingeftandenermaßen keine Zeit, aber doch zu sehen. Er hat mehrfach mit Bedauern betont, daß er nur wenige Tage zur Verfügung habe und daher sich nirgends lange aufhalten könne, aber dennoch hat er bereits in Dortmund , wo er von Münster aus erschien, gesagt, daß die Reise sein Wissen in politischer und sozialer Beziehung wesentlich bereichert habe". In Bochum äußerte Herr von Puttkamer bei einem Effen, welches ihm zu Ehren veranstaltet wurde, nach der Rh.- Westf. 3tg." sich sehr befriedigt über eine Wahrnehmung, welche er gemacht habe, nämlich, daß in Westfalen und besonders auch in Bochum gar Vieles geschehe, was geeignet sei, den sozialen Frieden zu fördern. Er habe, sagte er, die Ueberzeugung gewonnen, daß die maßgebenden Persönlichkeiten der dortigen Gegend nicht allein ihr eigenes Interesse zu fördern suchten, sondern daß dieselben eben so sehr das Wohl der arbeitenden Klassen im Auge behielten. Gewiß würden die betreffenden Kreise, unbeirrt von allen Anfeindungen, die von gewiffen Seiten versucht würden, auch fernerhin ihrem edlen Streben, die soziale Kluft zu überbrücken, getreu bleiben. Wir haben noch nie etwas davon vernommen, daß in unserer Provinz Jemand Anfechtungen erfahren habe, der zur Milderung der Klaffengegensäße beizutragen versucht habe; es ist daher ganz unverständlich, worauf sich diese Aeußerung beziehen soll. Leider hat der Herr Minister feine Zeit gehabt, um alles das, was ihn an dieser eigenartigen Proving intereffiren könnte, mit der gebührenden Aufmerksamkeit in Augenschein zu nehmen," und doch wäre es sehr wünschenswerth gewesen, wenn er fich nach der Lage der Entlassungen und Kündigungen, welche in der letzten Zeit stattArbeiter etwas eingehender erkundigt haben würde. Durch die gefunden haben, ist diese Lage sehr schlecht geworden, und fie wird aller Voraussicht nach in der nächsten Zeit noch viel schlechter werden. Wenn Herr v. Puttkamer noch einmal unsere Provinz als Minister besuchen sollte, so würden wir ihm den Vorschlag machen, seine ganze verfügbare Beit in einem Kreise, etwa in Dortmund oder Bochum , zuzubringen und es fich angelegen sein laffen, auch mit den arbeitenden Klassen persönlich in Verkehr zu treten. Dann würde er in wirthschaftlicher und sozialer Beziehung weit mehr lernen, als wenn er die Provinz mit einem glänzenden Gefolge in raschem Fluge durcheilt.
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Ueber den Tod Olivier Bain's läßt sich Rochefort in seinem ,, Intransigeant" folgendermaßen aus: ,, Einer unserer Freunde, der gestern Abend aus Egypten hier eingetroffen ist, bringt uns eine Nachricht, so entseßlich, daß wir nicht davon sprechen würden, wenn die fie begleitenden Einzelheiten uns den geringsten Zweiiel über ihre Richtigkeit gestatteten. Olivier Bain ist nicht den Fiebern im Sudan erlegen, wie General Wolseley telegraphirt hat, nein, er ist gemordet worden.
Ueber das Militär- Septennat schreibt die„ Voss. 3tg.": In der Verfassung des Norddeutschen Bundes war die Bestimmung getroffen, daß die Friedenspräsenzstärke des Heeres bis zum 31. Dezember 1871 auf ein Prozent der Bevölkerung von 1867 normirt und für jeden Kopf der Armee jährlich 225 Thaler zur Verfügung gestellt werden sollten, was 300 000 Mann und 67% Millionen Thaler ergab. Dieselbe Bestimmung ging in die deutsche Reichsverfassung über, so daß fich für das Reich eine Friedenspräsenzstärke von 401 000 Mann und eine Ausgabe von 90% Millionen Thalern herausstellte. Da diese Summe sich als ungenügend erwies in Folge der gesteigerten Preise der Lebensmittel 2c., half man sich durch maffenhafte Beurlaubungen nach zweijähriger Dienstzeit. Schon vorzeitig forderte die Reichsregierung die Verlängerung des Pauschquantums auf ein Jahr, und der Reichstag entschied sich sogar mit einer knappen Mehrheit für die Verlängerung des Pauschquantums bis Ende 1874, was natürlich der Reichsregierung genehm war. Bereits im Jahre 1873 legte die Reichsregierung dem Reichstage den Entwurf zu dem Reichsmilitärgefeße vor, wonach die Präsenzstärke des Heeres ein für allemal auf 401 659 Mann festgestellt werden sollte. Der Entwurf kam erst im Frühjahr 1874 zur Berathung, und die Majorität des Reichstages stimmte schließlich für das Amendement v. Bennigsen, d. h. für das Septennat. Es wurde also durch das Reichsmilitärgesez vom 2. Mai 1874 die Friedenspräsenzstärke des Heeres für die Zeit vom 1. Januar 1875 bis zum 31. Dezember 1881 auf 401 659 Mann festgestellt, formirt in 469 Bataillonen Infanterie, 465 Eskadrons Kavallerie, 300 Batterien Feldartillerie, 29 Bataillonen Fußartillerie, je 18 Bataillonen Pioniere und Train. Schon im Februar 1880, also fast zwei Jahre vor Ablauf des Septennats, legte die Reichsregierung dem Reichstage einen Gefeßentwurf zur Ergänzung und Abänderung des Militärgejeges vom 2. Mai 1874 vor. Derselbe zielte dahin, die Frie- In dem Augenblicke, da das Ministerium Gladstone erklärte, denzpräsenzstärke mit Ausschluß der Einjährig- Freiwilligen für 1. April 1881 bis zum 31. März 1888 auf 1 Prozent der ortsanwesenden Bevölkerung der legten Volkszählung zu erhöhen, die Infanterie in 503 Bataillone, die Feldartillerie in 340 Batterien, die Fußartillerie in 31 und die Pioniere in 19 Bataillone zu formiren und die Erfagreservisten erster Klaffe unter gewissen Bedingungen im Frieden zu Uebungen einzuberufen, um sie für den ersten Bedarf im Falle einer Mobilmachung auszubilden. Dieser Gesezentwurf wurde von der Majorität des Reichstags, zusammengesezt aus Den Konservativen und Nationalliberalen, in allen wesentlichen wesentlichen Bestimmungen angenommen, jedoch unter Festsetzung des Prozentsatzes der Bevölkerung auf 427 274 Mann, damit es nicht den Anschein haben möchte, als ob bei steigender Bevölkerung auch die Präsenzziffer des Heeres erhöht werden müsse. Wenn also die Reichsregierung, wie es jüngst hieß, die Absicht hätte, schon vorzeitig, d. h. in der nächsten Session, dem Reichstage eine Vorlage wegen Erneuerung des bis zum 31. März 1888 laufenden Militär- Septennats zu machen, so würde sie damit an ihrer bisherigen Braris festhalten. Wahrscheinlich wird die Vorlage erst nach Feststellung der Ergebnisse der am 1. Dezember dieses Jahres stattfindenden allgemeinen Volkszählung an die geseggebenden Faktoren gelangen und die Reichsregierung ihren im Jahre 1880 gemachten Vorschlag,
die Zeit vom
Karl trat in das Komptoir; er hielt den Blick nur allein auf Rauten geheftet, er sah in der That gar keinen andern Menschen, und langsam auf ihn zuschreitend, blieb er endlich vor ihm stehen und hielt ihm den Stock entgegen.
Rauten hatte ihn verwundert betrachtet. Er erkannte ihn natürlich nicht wieder. Was sollte das jetzt sein? Aber der Name Kuno von Tröben, mit dem ihn der Notar angeredet, zuckte ihm durch's Hirn. War denn die ganze Hölle gegen ihn losgelassen?
Der junge bleiche Mann sah ihm starr in's Gesicht. ,, Kennst Du diesen Stock, Mörder?" sagte er mit leiser Stimme; aber trotzdem flangen die Worte wie die Pofaune des Weltgerichts in Rauten's Ohren. Bis jetzt hatte er so viel Macht über sich behalten, um wenigstens ruhig zu viel Macht über sich behalten, um wenigstens ruhig zu scheinen, aber diese Hand über Hand geführten Schläge
trafen ihn doch zuletzt in's Herz.
" 1
,, Fort!" schrie er. Was wollt Ihr von mir? Was weiß ich von dem alten Juden?"( Keine Lippe hatte den Ermordeten genannt.) Ha, Ihr glaubt, Ihr habt Gewalt über mich! Dem den Tod, der mir in den Weg tritt!" Und ein verborgenes Messer unter der Weste vorreißend, warf er sich gegen die Thür, von der Hans aber schon zurückgetreten war, um die Wirkung zu beobachten, die das Erscheinen des jungen Mannes auf Rauten machen würde. Ehe er zurückspringen und die Thür halten konnte, hatte sie Rauten aufgerissen und die Thür halten konnte, hatte sie Rauten aufgerissen nnd sich hindurch geworfen. Aber er kam nicht weit. Mux war dem ihm gegebenen Auftrage vollständig nachgekommen und die von ihm requirirte Polizeiwache auch eben so pünktlich um ein Uhr, und zwar mit dem Schlage, auf der Treppe des Notars eingetroffen, an der sie sich oben mit dem strengen Befehl, Niemanden weder aus- noch einzulassen, ehe sie die spezielle Weisung vom Notar Püster selber erhielten, postirten.
Rauten wollte die Treppe hinab, als er die vier kräftigen Burschen dort auf ihrem Posten entdeckte und jetzt recht gut wußte, daß er selbst mit seinem Messer nicht durchdringen konnte, denn sie versperrten vollständig den engen Raum. Ohne sich aber auch nur einen Moment zu besinnen, stieß
es habe Befehl ertheilt, daß das Versprechen, den Kopf unseres Freundes mit 50 Lstrl. einzulösen, als null und nichtig anzusehen sei, fiel Dieser unter den Dolchen der Mörder, an den Pforten Egyptens, wohin er zurückkehren wollte, nachdem er allen Siegen des Mahdi und namentlich der Einnahme von Khartum , das er vor etwa 1 Monaten im besten Wohlsein verlassen hat, beigewohnt hatte. Der Franzose, der uns hierüber berichtet und den wir im geeigneten Augenblick nennen werden, versichert uns: erstlich, daß Pain auf seiner Rückkehr in Debbeh gesehen worden war, von wo aus Kairo zu Kameel auf einer schönen Straße längs des Nils in fünfzehn Tagereisen erreicht wird. Er hatte sich da verborgen, als auf seinen Kopf ein Preis ausgesezt worden war und seine Reise erst wieder angetreten, als er von dem angeblichen Gegenbefehl erfuhr. Unser Gewährsmann belehrt uns über dieses, daß der Oberst Schmidt Olivier Pain erst dann für vogelfrei erklärte, als er die Gewißheit erlangte, daß unser Freund fürchterlich kompromittirende Dokumente gegen England bei sich trug. Die Engländer haben keine Ehre und fein Erbarmen im Leib, aber sie find praktische Leute. Ein höherer Offizier wird nicht den Einfall haben, für das Leben eines Gegners 50 Lstrl. zu verheißen, wenn nicht ein ernſtes Interesse vorliegt, ihn aus der Welt zu schaffen. Das Intereffe liegt hier auf der Hand: Die Einnahme von Khartum war nicht so erfolgt, wie die Telegramme uns gern glauben laffen möchten. Die britischen Truppen wußten, daß die Stadt schon
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er die nächste Thür auf- hinein. Jesus , Maria und Joseph!" rief die alte Magd, als sie den todtbleichen Mann mit dem langen Messer in der Hand hereinstürmen sah.
es war die Küche, und sprang
Sie selber aber hatte nichts von ihm zu fürchten, denn Rauten bemerkte sie kaum. Fort! war sein einziger Ges danke. Was er Alles noch verbrochen und dafür jetzt Entdeckung fürchtete, wer konnte es sagen? Aber schon das, was er da drin gehört, verrieth ihm deutlich genug, er fei entdeckt, seine Larve gefallen und seine Rolle hier in Rhodenburg ausgespielt. So gab es denn jetzt für ihn nur eine eigene Wohnung zu erreichen. Gewann er dort die kleine Rettung, und die war, so rasch als irgend möglich seine Tasche, die seine wichtigsten Papiere enthielt, und dann den dicht bei Rhodenburg beginnenden Wald, so war er gerettet, und so und so die Zähne zusammengebissen sah er sich nach einem Ausweg zur Flucht um.
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Aber die Küche war abgeschlossen, nur ein einziges, jetzt offen stehendes Fenster führte auf den niedern Hof hinaus. Blieb ihm eine Wahl? Ehe die Verfolger nur ahnen konnten, welchen Weg zur Flucht er gewählt, war er unten im Freien. Mit einem Sage sprang er auf den Küchentisch Küchentisch die ganze Etage mochte faum achtzehn Fuß hoch sein. Im nächsten Moment saß er auf der Brüstung, um seinen Körper so niedrig als möglich zu bringen, und das Messer voranwerfend, ließ er sich niedergleiten, als aber auch gleich darauf ein gellender Schrei vom Hofe aus gehört wurde.
Ihm nach stürmte die Polizei. Aus dem Fenster ist er," schrie die alte Magd, gerade hinunter gesprungen!"
3wei der jüngsten Beamten preßten zurück und stürzten mehr die Treppe hinab, als daß sie sprangen. Aber feine Spur mehr von dem Verbrecher! Einer flog nach der Hausthür; sie war von innen verschlossen, also dort hinaus konnte er noch nicht sein. Ein Anderer warf den Blick in den Hof, dort lag das Messer, aber von dem Flüchtlinge keine Spur.
" Oh Du mein Heiland!" schrie die alte Köchin von
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