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lange in den Händen des Mahdi war, als der Oberst Wilson auf die Einladung von Mohamed Ahmed selbst sich in einem Kanonenboote dahin begab, um sich von dem Siege Deffen zu überzeugen, den er den falschen Propheten nannte. Ein Blick auf die Ufer des Fluffes, wo Kanone um Kanone stand, belehrte den englischen Oberst über das Schicksal der Garnison und er trat eiligst die Rücktehr nach Egypten wieder an. Alle diese Geheimnisse hätte Olivier Pain enthüllt, wie er alle Lügen, mit denen die englische Regierung Europa einlullte, ans Tageslicht gezogen hätte. Vergeblich war auf seiner Hinreise der Versuch, ihn zu tödten, gemacht worden. Man schwor, daß er auf der Herreise nicht davonkommen würde, und heute ist Pain todt und die Enthüllungen find todt mit ihm. Die Depesche Wolseley's ist nur ein Betrug mehr. Wie alle Mörder, wird der feige und niederträchtige Oberst Schmidt das Verbrechen von sich abwälzen wollen. Wir werden ihm aber erst vor der Leiche antworten. Er muß fie uns zurückgeben; denn wenn die Spuren des Fiebers fich daran nicht werden nachweisen lassen, so werden die des Meffers wohl sichtbar sein. Und wenn es sich dann unwiderleglich herausgestellt haben wird, daß ein französischer Journalist von furchtsamen Banditen er mordet wurde, dann werden die alte Viktoria, ihre Generäle und Minister erfahren, wie wir an Mördern Rache nehmen."
Heber die Beziehungen zwischen Frankreich und Marokko wird Londoner Blättern aus Gibraltar unterm
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Bahnhofe war durch Truppen und Polizei besest, ein Zeichen, daß der Scheidende bei den Irländern sehr beliebt" war. Aiten.
Aus Mesched wird den Times" unterm 23. d. gemeldet: Die englische Grenz- Kommission hat jeßt ein Lager wenige Meilen nordwestlich von erat bezogen. Die Behörden und die Bevölkerung zeigen sich sehr freundlich gesinnt. Eine prächtige alte Moschee beherrscht die nördliche Mauer der Stadt. Die englischen Ingenieure empfahlen, dieselbe zu unterminiren, damit sie beim Beginn einer Belagerung in die Luft gesprengt werden könne. Die Priester und die heiligen Männer traten fofort zu einer Berathung zusammen und beschlossen, ihren Tempel lieber sofort zu opfern, als nur das entfernteste Risiko zu laufen, daß er einem Feinde irgend einen Vortheil gewähren könnte." Es läßt sich kaum annehmen, daß sich die Afghanen noch so sehr für die Engländer begeistern, nachdem diese vor den Rufsen muthig zurückgewichen sind. Derartige Meldungen find nur berechnet, dem Großkrämerthum als Rüstungsausgaben in den Geldbeutel gerissen haben. Pflaster auf die Wunden zu dienen, welche die Kriegs- resp.
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Gerichts- Zeitung.
22. b. gemeldet: Das französische Banzerschiff Arethusa" Die Ermordung des Polizeirath Dr. Rumpff ist in Tangier angekommen, um den französischen Gesandten und die mauriſche Gesandtschaft, die im Begriff find, sich nach Paris zu begeben, einzuschiffen. Ihre Abfahrt wird diese Woche stattfinden, aber der Tag dafür ist noch nicht anberaumt. Es verlautet, der unmittelbare Zweck der Gesandtschaft sei, eine Berichtigung der Grenze von Maroffo und Algier zu vereinbaren; es werden dieser demonstrativen Mission jedoch ernstere Zwecke untergeschoben. Die Ansprüche Frankreichs auf den höchsten Einfluß in Marotto tönnen nicht länger verhehlt werden und man erwartet, dies dürfte bald eine Frage werden, die eine ernste diplomatische Spannung verursachen wird. Nachdem fte Tunis thatsächlich mit Algerien einverleibt, behaupten die französischen Agenten iegt offen, dak Marokko mit Ausschluß Don England und Spanien innerhalb Frankreichs Aktionssphäre kommen muß, dem Tripolis mit dem Anschluß italienischer Ansprüche folgen werde. Die Franzosen geben vor, der Sultan habe den Schutz Frankreichs nachgesucht und sie werfen dem britischen Gesandten in Tangier vor, maurischen Barbarismus und Sklaverei gegen die Fortschritte französischer Zivilisation aufrechtzuhalten und zu schüßen."
Der ,, Temps" bringt nachstehende Note:„ Die Regierung ist daran, einen Gefeßentwurf einzubringen, der ihr gestattet, die Einfuhrzölle auf Produkte solcher Länder um 50 pCt. zu erhöhen, welche nicht darein willigen sollten, Frankreich die Behandlung als meistbegünstigte Nation zu gewähren. Dieses Gesetz würde sofort zur Anwendung gelangen, falls Rumänien fortfahren sollte, vom 1. Juli ab die französischen Erzeugnisse höher zu besteuern."
Rußland.
In Umon, Gouvernement Kiew, ist der Versuch gemacht worden, die staatliche Kaffe, welche gerade eine Million Rubel enthalten haben soll, zu plündern. Die Mauer des Hauses, in welchem sich die Kasse befand, war bereits durchbrochen, allein ist es den Räubern nicht gelungen, den Geldschrank zu erbrechen. Die Wächter wollen nichts gehört haben. Natürlich wird der Raubversuch den Nihilisten in die Schuhe geschoben und es sind auch schon zwei Verdächtige verhaftet worden. Nach dem vom Regierungsboten" veröffentlichten kaiserlichen Ukas soll die Kopfsteuer im ganzen Reiche, mit Ausnahme Sibiriens , bis zum 1. Januar 1887 vollständig abgeschafft werden. An demselben Tage wird für die Domänenbauern an Stelle der jeßigen Abgabe( des Obrok) eine auf 44 Jahre vertheilte Amortisation treten. Auch das Paßwesen soll gleichzeitig verändert werden.
Im Hydepark wurde gestern eine Massenkund= gebung abgehalten, welche den Zweck hatte, gegen die Bestimmung zu protestiren, wonach Personen, die von Armenwegen ärztliche Hilfe und Arznei erhielten, ihr Stimmrecht einbüßen sollen. Diese Bestimmung dürfte namentlich die armen Landarbeiter hart treffen, da diese häufig genöthigt sind, der artige Hilfe zu beanspruchen. Im Part wurden von sechs Tribünen herab Reden gehalten und an sechs Stellen Resolutionen angenommen, welche die Regierung aufforderten, für Jeffe Colling's Bill, welche die Aufhebung der erwähnten Bestimmung bezweckt, Erleichterungen der parlamentarischen Ge schäftsordnung zu gewähren, und welche erklärten, daß das Oberhaus einer armen und hilflosen Klasse mit Vorbedacht ein schlimmes Unrecht zugefügt habe. Unter den Rednern befand sich der Irländer Michael Davitt .
Lord Spencer, der Vizekönig von Irland , legte am Sonnabend sein Amt nieder und verließ Dublin , um nach England zurückzukehren. Der Weg von der Burg bis zum
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oben herab, die an das Fenster geeilt war, um sich die Stelle zu betrachten, an welcher der tollkühne Mensch niedergesprungen. Da hängt er! Da hängt er!" Rasch hatten sich die Polizeidiener im Hof gesammelt, denn der ihnen als Verbrecher bezeichnete Flüchtige konnte ihnen jetzt nicht mehr entgehen, und Hans, der ebenfalls dem Fliehenden nachgeeilt war, trat jetzt an die Seite der alten Magd.
,, Hilfe!" stöhnte Rauten, nehmt mich ab, ich halte es nicht mehr aus! Hilfe! Hilfe!"
,, Bum Teufel auch," rief Hans verwundert,
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ja hier an der kahlen Wand! Was ist das?" Oh Du meine himmlische Güte!" schrie die alte Magd, ,, er ist an dem großen Fleischhaken hängen geblieben!" " Hilfe! Hilfe" schrie jetzt Rauten gellend auf. Er hatte den Versuch gemacht, sich selber empor zu richten, und ein furchtbarer Schmerz zuckte ihm durch die Glieder.
Ist keine Leiter unten?" schrie Hans hinab, und Püster war jetzt ebenfalls an seine Seite getreten und erkannte die allerdings mißliche Lage des Verfolgten. Er kannte aber die Lokalität genauer und rief aus:
,, Eine Leiter hilft uns nichts! Wenn er ordentlich festhängt, ist ein Mann nicht im Stande, ihn von der Leiter aus empor zu heben und frei zu machen!" Dann ein Seil her;" schrie Hans. Ich kann es von hier aus um ihn her winden. Alle herauf da unten, daß wir zusammen anfassen!" " Ja, ein Waschseil hätte ich," sagte die Alte und schleppte es herbei, aber es ist zu lang."
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Hans riß es ihr aus der Hand, warf es auseinander und griff nun eine Bucht davon auf, die er, sich aus dem Fenster so weit als möglich hinausbiegend, um Rauten's Körper zu schlingen suchte. Püster hielt ihn indessen hinten dn den Beinen.
Die Polizeidiener waren aber in der Zeit ebenfalls nach oben gekommen, und während sich Hans jetzt auf den Sims, das eine Bein nach außen, seßte, um dadurch mehr Kraft anwenden zu können, mußten die übrigen Leute das Ende des Seiles mit anfassen.
,, Wenn wir einen Flaschenzug hier hätten," rief Hans,
Der Angeklagte sieht heute etwas niedergeschlagen aus. Gegen 94 Uhr Vormittags eröffnet der Präsident, LandgerichtsDirektor Dr. Leykauff, wiederum die Sigung und beginnt mit dem Aufruf der noch zu vernehmenden Zeugen. Es ist den Berichterstattern, denen die Zeugen den Rücken drehen, nur init großer Mühe möglich, der Zeugenvernehmung zu folgen, da die meisten Beugen sehr leise sprechen und die Akustik im Saale eine sehr mangelhafte ist. Es kommt hinzu, daß das Schwurgerichtsgebäude dicht am Dom und neben dem städtischen Schlachthause belegen und die Verhandlung deshalb oftmals durch Glockengeläut oder auch durch das Blöken der Thiere gestört wird. Heute erscheint zunächst als Beuge Dr. med. Schümann. Am Sonntage vor dem Morde, Abends gegen 61/2 Uhr, begegnete ich im Sachsenlager einem Manne, anscheinend dem Arbeiterstande angehörig, mit rothem Halstuch, schwarzem Haar und schwarzem Vollbart. Der Mann, der, als ich ihn ansah, etwas bestürzt schien, war größer und Hände. Der Mann fragte mich nach der Gutleutstraße. Da stärker als der Angeklagte und hatte auffallend große mir der Mann so plöglich entgegentrat, erschrat ich. Mit dem Angeklagten war der Mann nicht identisch. Der Vertheidiger konstatirt, daß der Angeklagte auch auffallend große Hände hat. Präs. Ich werde nun zur Verlesung
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der Baseler Zeugenaussagen übergehen. Der Verth. macht gegen diese Verlesung Bedenken geltend, da die betreffenden Beugen, der dortigen Prozeßordnung entsprechend, nur auf Handgelöbniß ihre Aussagen, also unbeeidigt abgaben. Der Staatsanwalt beantragt die Verlesung; der Gerichtshof be schließt demgemäß und wird zur Verlesung geschritten. Schuhmachermeister Theiß( Basel ) hat befundet, daß Lieske bei ihm außer freier Koft und Wohnung, 6 Fr. wöchentlich verdient habe. Schuhmachermeister Saladin ( Basel ): Lieske habe eines Tages eine offene Postkarte von seinem Bruder aus Südfrankreich erhalten, in welcher ihm dieser mittheilt, daß sie wohl beide, wenn fie nach Deutschland zurückkehrten, bestraft werden würden. Eines Tages habe Lieske einen Brief nach Genf geschrieben. Als er( Beuge) sich mit Lieste einmal ge= zanft, habe dieser ihm gedroht, ihn vor das Forum zu fordern. Unter Forum" habe er( Saladin) ein sozialdemokratisches Gericht verstanden. In der Wohnung von Lieske habe er einmal eine Nummer der Most'schen Freiheit", die ihm von einem gewissen Hinterberg geschickt worden, aufgefunden. - Lieste bemerkt auf Befragen des Präsidenten: Die Bestrafung hatte er nebst seinem Bruder wegen Nichtstellung zum Militär zu erwarten. Der Brief, den er nach Genf geschrieben, sei ein Liebesbrief gewiesen. Mit dem Worte Forum" habe er ein aus Meistern und Gesellen zusammengesettes Schiedsgericht gemeint.- Pfandleiher Sonderegger: Lieske habe bei ihm kurz vor Weihnachten einen Koffer verseßt, den einige Zeit darauf ein gewisser Hinterberger auslöfte. Ueber den Verbleib des Koffers wiffe er nichts.- Präs. Sie haben bis jetzt behauptet, nicht zu wissen, bei wem Sie den Koffer versezt haben? Angefl.: Der Name war mir entfallen. Präs.: Das ist doch sehr eigenthümlich, Sie hatten feinen Schein, dann hätten Sie sich doch wenigstens den Namen des betreffenden Pfandleihers merken müssen? Angell. schweigt. Bigarrenhändler Alber( Basel ): Lieske habe bei ihm vielfach verkehrt und ihm auch einige Nummern der Freiheit" gegeben.- Spezereihändler Feiner: Lieske habe bei ihm oftmals verkehrt und ihm eines Tages gesagt: es werde an ihn ein Brief ankommen, den er an ihn( Beugen)
,, so könnte ihn ein Kind in die Höhe heben, jetzt aber wiegt er so schwer wie Bleier muß ohnmächtig geworden er muß ohnmächtig geworden sein!"
Der Körper hing allerdings in diesem Augenblick schlaff nieder, aber das Seil hatte auch gefaßt. Wenn auch langs sam, so hoben ihn die fünf kräftigen Männer doch wenigstens sicher und Ruck bei Ruck empor. Hans konnte jetzt mit der rechten Hand einen guten Griff in seinem Rockfragen bekommen, und wenige Minuten später hatten sie den leblosen Körper auf dem Steinboden der Küche liegen.
,, Und wohin jetzt mit ihm?" sagte Hans. Am besten liefe einer der Herren nach einem Wundarzt, denn er scheint stark zu bluten."
,, Lieber nach einer Tragbahre," sagte ein Anderer; ,, die stehen da gleich an der Marktecke, und dann schaffen wir ihn ohne Weiteres ins Spital; dort kann er nicht fort und hat die beste Pflege."
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Gut denn!" rief Hans.„ Aber rasch ich will indeß, so gut es geht, nach seiner Wunde sehen."
Er warf seinen Rock ab, und Rautens Kleider öffnend, kam er bald zu der schon durch das Blut angezeigten Stelle. Es war eine hägliche Wunde, aber der Haken, der sie verursacht, auch wohl sieben 3oll lang und stark genug, das dreifache Gewich. zu halten. Was aber konnte er hier thun, als nur höchstens einen nothdürftigen Verband mit seinem Taschentuch umlegen. Aber es dauerte nicht lange, so kehrten die Männer mit der Bahre und zwei Trägern zurück. Zufällig hatten sie auch gleich einen Militärarzt auf der Straße getroffen, der sich erbot, den Verwundeten in das Spital zu geleiten. Er untersuchte die Wunde allerdings erst selber und betrachtete dann kopfschüttelnd den Haken; aber hier ließ sich jetzt doch nichts mit ihm machen, das Spital war außerdem nur eine kurze Strecke entfernt, und der Zug setzte sich gleich darauf und ohne Weiteres in Bewegung.
,, Was zum Henker ist denn da los," fragte der Arzt unterwegs den einen Polizeidiener, daß sie den Grafen Rauten in das Spital und nicht zu seinen Schwiegereltern schaffen? Und wie überhaupt ist er da hinaus auf den Haken gekommen?
Der Doktor hatte sich an den Unrechten gewandt. Der
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habe adreffiren lassen. Auch habe er ihm einige Nummern der Freiheit" gegeben. Bräf.: Nun, Angeklagter, was war das für ein Brief, den Sie an Feiner senden ließen? Angell.: Von meinem Bruder.- Präs.: Was veranlaßte Sie, den Brief nicht an Ihre Adresse senden zu lassen, Sie hatten doch sonst Briefe von Ihrem Bruder bekommen? Angekl.: Ich wußte doch nicht, wie lange ich bei Saladin bleiben werde. Präs. Nun, es haben zwei Zeugen bekundet, daß sie ,, Freiheiten" verbreitet haben?- Angefl.: Das gebe ich zu.- Präs. Bis jetzt haben Sie aber stets geleugnet, Anarchist zu fein oder anarchistische Schriften verbreitet zu haben?- Angeklagter: Anarchist bin ich nicht; aber die Freiheit " habe ich wohl gelesen und sie auch weiter gegeben. Feiner hat ferner befundet, daß der Angeklagte in Basel einen großen, weichen Schlapphut getragen und daß er niemals im katholischen Gefellenverein in Basel verkehrt habe. Da der Angeklagte legs tere Behauptung aufrecht hält, so beschließt der Gerichtshof, nach dieser Seite hin Erfundigungen einzuziehen. Schuhmachergeselle Klefels: Ich arbeitete mit Lieske bei Saladin zusammen. Lieste war ein sehr tüchtiger, fleißiger Arbeiter, er las. jedoch stets die Most'sche Freiheit" und erhielt mehrfach Briefe. Ein Brief war aus Lausanne und begann mit den Worten: ,, Lieber Genoffe." Angell.( zum Zeugen): Können Sie sich genau erinnern, daß der Brief aus Lausanne war? Beuge: Sieber Genoffe Beuge: Nawobi, Jawohl.- Präs. Und der begann mit den Worten: Jawohl. Angell. Sollte nicht gestanden haben: ,, Lieber Bruder?" Zeuge: Nein, lieber Genoffe" stand im Briefe, zwischen lieber Genosse" und lieber Bruder" ist doch wohl ein Unterschied. Der Zeuge befundet ferner: Lieske habe oftmals Briefe geschrieben, an wen diese gerichtet waren, wisse er( Beuge) nicht. Ein Brief sei nach Lausanne adresfirt gewesen. Als er ihn einmal im Besitz von mehreren Nummern der Freiheit" und des Sozialdemo frat" sah, habe er zu ihm gesagt: Sie sind wohl Anarchist? Der Angeklagte habe ihm geantwortet: So etwas Aehnliches. Er habe ihm bedeutet: Er solle sich vor der Polizei in Acht nehmen. Lieske habe geantwortet: Wo diese Zeitungen gedruckt werden, ist vollständige Preßfreiheit. Eines Tages habe Lieske aus Lausanne eine Kiste bekommen, in der die Beitungen enthalten waren, was das für Zeitungen waren, habe er( Beuge) nicht erfahren können. Präs.: Angeflagter, was war das für eine Kiste? Angefl.: Ich glaube, das war eine Kiste von meinem Bruder, in welcher er mir Tabak sandte. Präs.: Sie sind ja gar kein Raucher, das muß doch Ihrem Bruder bekannt sein. Angkl. schüttelt den Kopf. Präs.: Der Zeuge will doch Zeitungen in dent Kistchen gesehen haben? Angefl.: Das waren einige Exemplare des Berner Bund". Präs.: Das Kistchen kam aber aus Lausanne ! Angefl.: Wie kann das der Zeuge so genau wissen? Präs.: Nun, wenn das Kistchen von Ihrem Bruder aus Südfrankreich gekommen wäre, dann wäre es bei der Zollrevision geöffnet worden. Zeuge, kennen Sie Keller? - Zeuge: Jawohl, aber ich kenne seinen jezigen Aufenthalt nicht. Präs. Zu Keller soll Lieske einmal gesagt haben: 30 Pfund Dynamit würden genügen, um das Baseler Münster in die Luft zu sprengen. Haben Sie das auch gehört? Beuge: Nein, das hat mir Keller erzählt. Als dieser Zeuge abtritt, unterhält sich der im Saale anwesende Oberstaatsanwalt von Frankfurt mit dem Präsidenten. Präfident, hier ist öffentliche Verhandlung, ich möchte doch Angefl.: Herr wissen, was der Herr Oberstaatsanwalt mit dem Herrn Präsidenten spricht.- Präs. Ja, das soll geschehen, es ist mir nämlich soeben die Mittheilung geworden, daß sich eine Zeugin gemeldet hat, die am Abend des 13. Januar im Sachsenlager, gegenüber der Rumpffschen Wohnung einen Mann gesehen haben will. Wir werden die Frau sofort vernehmen. Die Zeugin, eine Frau Camphausen, wird in den Saal gerufen: Am 13. Januar, des Abends gegen 74 Uhr, sah ich gegenüber dem Hause Sachsenlager 5 einen Man, anscheinend dem Arbeiterstande angehörig, stehen. Ich trug Gummischuhe, in Folge deffen konnte mich der Mann nicht tommen hören. Als ich an ihn herankam, erschraf er plislich. Ich fragte ihn, auf wen er warte, er antwortete mir: Das geht Sie nichts an. Der Mann trug, soweit ich mich erinnere, eine seidene Müße, war bartlos und hatte etwas stechende Augen. Ich möchte behaupten, daß dieser Mann der Anges flagte gewesen ist; er sah damals nur etwas schmäler aus, allein an seinem bartlosen Gesicht und seinen Augen erkenne ich ihn wieder. Angefl.: Sehen Sie mich nur einmal genau an, ich habe Sie im Sachsenlager nicht gesehen, folglich können Sie mich auch nicht gesehen haben. Beugin: Ich glaube doch, daß Sie der Mann gewesen sind. Kürschnermeister Ernst( Basel ): Lieske hat bei mir vielfach verkehrt und mir oftmals die Freiheit" zum Lesen gegeben. Schreinermeister Rämp( Basel ): Lieske hat in Basel bei einer Waschfrau Pfau vielfach verkehrt, mit dieser ein Liebesverhältniß unterhalten und durch dieselbe Freiheiten" vertreiben lassen.-räs.: Nun, Angeklagter, ist das richtig? Angell.: Ich lenne überhaupt eine Frau Pfau nicht. Gastwirth Rant: Der Angeklagte hat bei mir vom 31. Dezember 1884 bis zur 13. Januar 1885 logirt. Er wollte sich nicht anmelden, endlich
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Mann wußte, daß der Herr Assessor und der Herr Aftuar nie über Gerichtsfälle mit Leuten sprachen, die außer dem Gericht standen, zuckte deshalb nur die Achseln und sagte: Bedaure, darüber keine Wissenschaft zu besitzen, Herr Doktor. Bin nur beordert worden, Jemanden in Empfang zu nehmen. Herr Doktor können aber das Nähere jedenfalls bei Herrn Notar Püster erfahren."
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Der Doktor biß sich auf die Lippe, versuchte aber feine weitere Frage, und bald waren sie an Ort und Stelle ans gelangt.
In dem Komptoir des Notars saß indessen der alte Baron von Solberg wie ineinander gebrochen noch immer auf seinem Stuhle und rührte und regte sich nicht bei all' dem ihn umgebenden Wirwarr. Er hatte auch stets nur staunend zu gehört, wie sich Anklage auf Anklage gegen den Schuldigen häufte häufte und daß er schuldig sei? Nicht mit einer Faser feines Herzens zweifelte er mehr daran, denn zu deutlich prägte sich das in seinen 3ügen aus. Und Fränzchen, das arme Fränzchen! Aber war es nicht ein Glück, daß sie noch man fonnte sagen: im letzten Augenblicke der furchts baren Gefahr entgangen, in die Gewalt dieses gewissenlosen Menschen zu fallen?
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Muy beschäftigte sich inzwischen vollständig mit der jungen Amerikanerin, die er in jeder Hinsicht zu beruhigen suchte, aber auch bat, jetzt so rasch als möglich in ihr Hotel zurückzukehren. Er versprach ihr dabei, noch heut Abend genauere Nachricht zu bringen, was man in dem Besize ihres früheren Gatten gefunden, damit sie ihre Ansprüche darauf geltend machen fönnte. Es sollte ihr ja auch in dessen hier an nichts fehlen und sie möge ihre Zeit dort drüben, indeß Leute, die es gut mit ihr meinten, thätig waren, ruhig abwarten.
Sie ließ sich endlich von Mur nach Hause geleiten; der wilde Lärm umher, das Heraus- und Hereinstürzen von Menschen, deren Sprache sie nicht einmal verstand, machte sie ängstlich, und es gelang auch dem kleinen Manne, fie aus dem Hause zu bringen, ehe man den Verwundeten nach vorn schaffen konnte.
( Fortsetzung folgt.)