F. pro

erden ligen. felbft daß

n am

nnen.

ntag

Otto

Das

sehr

erein

Ste

nittel

auer

Ser

Belle

Dres

Juli,

Neue

n der

Auf

m der

ebal

nicht. B die

u er

I des

r bes

und

gung

Sie

Sten.

Sie

amm

ehal ation

inen pen.

Nr. 153.

Sonnabend, den 4. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Der heutigen Nummer liegt für unsere auswärtigen Abonnenten die Nummer 31 des Jllustrirtes Sonn­tagsblatt" bei.

Der Schatten Gordon's.

Der in Khartum unter den Kugeln der wilden Partei­gänger des Mahdi gefallene General Gordon kann noch immer nicht zur Ruhe kommen; sein Schatten wandelt um­her und wird denen noch lange zu schaffen machen, die mit flar dem letzten Feldzuge im Sudan die englischen Waffen aber­mals der Lächerlichkeit preisgegeben haben. Man wird den nun schmählich aus dem Sudan hinausgeschlagenen Raffern­besieger Wolseley nicht im Pantheon der Helden dieses Jahr­hunderts sehen und Herr Gladstone wird das Ruder des englischen Reiches nicht mehr in die Hände bekommen. Der britische Löwe, den Napoleon I. nicht niederzuwerfen vers mochte, hat dem kleinen Volke der Boeren und dem Mahdi in schimpflicher Flucht weichen müssen.

S den enden

3, wo is zu

is zu auch

Ge

ſollte.

Daben Shnen

eßlich und

Dom

trage alten so ist gt ein

Vor

n den haftet

von

äglich

faften eriger

nicht hnten

durch Elichen je ges unters Ein

B

fen

brifen

[ 1527 nd.

etaffe

die

Be 30

urter

ab die

[ 1526

gte.

Soeben ist das aus der Katastrophe von Khartum nach England gerettete Tagebuch des Generals Gordon im Druck erschienen und hat einen neuen Sturm der Entrüstung, eine Fluth von Sentimentalität hervorgerufen. Man sieht von Gordon selbst dargelegt, wie er von der englischen Regierung durch ihre Energielosigkeit und Langsamkeit geopfert ward. Wenn Gladstone jetzt nicht gefallen wäre, so würde ihn dies Tagebuch Gordon's zu Fall bringen! So lärmt die eng­lische Presse und die deutsche lärmt es nach.

Nun, wir sind keine Schwärmer für die Regierung des Herrn Gladstone gewesen, allein es wird erlaubt sein, die Sache einmal von anderen Gesichtspunkten aus zu betrachten und einmal der in Deutschland sich immer mehr einbürgern­den sentimentalen Gordon- Schwärmerei entgegen­zutreten.

General Gordon , der sich zuerst als Besieger des Auf­standes der Taipings in China bekannt gemacht hat, war der echte und rechte Vertreter der englischen Großmannssucht und Allerweltspolitik. In die inneren Kämpfe Chinas , die ihn gar nichts angingen, sich einzumischen, trieb ihn derselbe Ehrgeiz, dieselbe Abenteuerlust, die wir später wieder an diesem Manne finden. 1874 brang er durch den Sudan bis an den Albeß= See und unterwarf Gondokoro. Diese Expedition war gefährlich, allein Gordon hatte Glück. Ursprünglich gab er vor, er wolle den Sklavenhandel im Sudan unterdrücken. Daß es ihm damit nicht besonders Ernst war, bewies er dadurch, daß er bei seiner jüngsten Sendung nach Khartum dort den Sklaven­handel förmlich autorisirte. Der Grundsatz seines Strebens blieb immer, den Einfluß Englands im östlichen Afrika zu verstärken. Das englische Großkrämerthum, das in der Meinung lebt, die Welt sei nur zu dem Zwecke da, von

Radbrud verboten.]

74]

Feuilleton.

Im Eckfenster.

Roman von Friedrich Gerstäder. ( Fortsetzung.)

Ich nehme Ihre Beit zu lange in Anspruch," sagte er scheu und getraute sich nicht einmal, den Blick zu ihr zu er= heben wenn ich Ihre Eltern nicht mehr sehen kann, so bitte ich Sie, mich Ihnen zu empfehlen, und Sie selber, Fräulein Rathinka," fuhr er mit nur eben hörbarer Stimme fort und war jetzt wirklich kaum im Stande, seiner heftigen Aufregung Herr zu werden- ,, und Sie selber- bewahren Sie mir ein freundliches Andenken."

Leben Sie wohl," hauchte das junge Mädchen voll kommen tonlos. Sie reichte ihm die Hand, aber kein Muskel ihres Antliges regte sich. Potter sah zu ihr auf, in die marmorbleichen Büge, aber zwei große helle Thränen, über die sie keine Gewalt hatte, rollten ihre Wangen hinab, und das fühlend, wandte sie sich, um den Saal zu vera Laffen.

Rathinka," rief Potter," der ihre Hand noch nicht loss gelassen denn die einzelne Thräne hatte seine Bunge ge­löst, das Eis gebrochen, welches, wie er geglaubt, ihr Herz ihm verschlossen gehalten in dem Glanze Ihres Hauses wagte ich nicht, Ihnen zu gestehen, daß meine ganze Seele nur an Ihnen hängt, daß ich unglücklich und einsam mein ganzes Leben verbringen würde, wenn ich Ihnen nicht sagen Sürfte, wie lieb ich Sie habe! Jetzt stehen Sie selber allein, mit eigener Hand haben Sie die Bande getrennt, die Sie an Ihre Eltern fesselten, jezt muß ich reden, wenn ich mir nicht mein ganzes Leben die bittersten und verdientesten Vor­würfe machen foll! Ich liebe Sie, Kathinka, von ganzer Seele, mit der festen Kraft eines treuen und ehrlichen Her werden Sie mein Weib! Wir ziehen fort von hier nach Bonn , wo keine Erinnerung des Vergangenen Sie mir quälen soll, und haben Sie Vertrauen zu mir, oh, so sehen Sie mir in's Auge Rathinka

zens

-

"

So weich, so flagend flang das letzte Wort- Kathinka versuchte anfangs, ihre Hand aus der seinen zu ziehen, aber

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

ihm annektirt und ausgebeutet zu werden, sah diese Thätig keit Gordon's selbstverständlich sehr gern und wußte seinen Helden nicht genug zu verherrlichen. Es hatte alle Ur­sache dazu.

zu

einer

Die Unternehmungen Gordons waren weit abenteuer­licher und waghalsiger, als einst die Expedition des Generals licher und waghalsiger, als einst die Expedition des Generals Bonaparte nach Egypten. Da er Glück hatte, stieg sein Selbstbewußtsein für ihn unheil­vollen Höhe. Er glaubte, sein Name sei in Egypten und im Sudan so furchtbar geworden, daß sich ganze Völker ohne Schwertstreich vor ihm beugen müßten. Er bedachte offenbar nicht, daß, wenn wie es jetzt im Sudan der Fall ist, ein Volk um seine Unabhängigkeit von einer fremden Herrschaft kämpft, gerade die glänzendsten Namen unter den Unterdrückern am meisten dem Hasse der Unter drückten ausgesetzt sind. Deshalb kam er allein, ohne Truppen, nur mit einem Sack voll Gold, nach Khartum , und glaubte damit hinreichend bewaffnet zu sein, um einer von religiösem Fanatismus erfüllten Voltsbewegung Einhalt gebieten zu können.

Solch ein Unternehmen ist ein Abenteuer und die Aben­teurer haben unter solchen Umständen immer das Risiko, um Kopf und Kragen zu kommen. Der politische Abenteurer ist ein Würfelspieler und Gordon hatte diesmal in Khartum niedriger geworfen als der Mahdi .

Nun entsteht noch die Frage: Wenn sich ein wag halfiger Mensch auf solche Weise in die äußerste Gefahr begiebt, trägt er dann nicht selbst die Verantwortlichkeit für die Folgen? Wir können es noch nicht ohne Weiteres als gerechtfertigt und nothwendig ansehen, daß 10 000 und mehr gerechtfertigt und nothwendig ansehen, daß 10 000 und mehr Menschenleben und ungeheure Geldsummen, die das Volk wieder aufbringen muß, auf's Spiel gesetzt werden, um einem Abenteurer aus einer Klemme zu helfen. Gordon selbst, dessen Tugend sein Muth war, behauptet in seinen Tagebüchern, daß die von Wolseley geführte Expedition keinesfalls fäme, um seine Person, sondern um die natio­keinesfalls fame, um seine Person, sondern um die natio­nale Ehre" und die verschiedenen egyptischen Garnisonen zu retten." Ich war," sagt er, Entsagerpedition Nr. 1,

" 1

sie ist Entsagerpedition Nr. 2." Hier tritt das ungeheure Selbstbewußtsein" des Mannes, der sich mit einer ganzen Armee vergleicht, deutlich hervor. Und doch war dieser Held nur mit Asiaten und Afrikanern fertig geworden, gegen die er europäische Waffen und europäische Bildung an­gewendet hatte, ob er im Rampfe mit europäischen Gegnern etwas geleistet haben würde, bleibt mehr denn zweifelhaft.

Dazu kommt, daß der inkhartum schon hart bedrängteGor­don seine mit Schanzen und weittragenden Geschüßen versehenen Dampfer dem General Wolseley fandte, statt auf denselben seinen Rückzug zn vollführen, nachdem Khartum , wie Gordon selbst sagt, unhaltbar geworden war. Es giebt eine Art von

er ließ sie nicht. Ihr Herz klopfte fast hörbar in der Brust; im Glück, in dem er sie glauben mußte, hatte er scheu zurück­gehalten, jetzt erst im Unglück trat er ihr nahe und war er ihr denn nicht selber stets das Muster eines braven, wadern Mannes gewesen?

-

-

Noch zögerte sie durfte sie seine Hand annehmen, wenn er nicht Alles wußte, wie es mit ihr und ihren Eltern stand? Der Gedanke zog wie ein eisiger Stahl durch ihr Herz.

11

-

Herr Doktor," sagte sie mit leiser Stimme, ohne sich aber zu ihm zu wenden ,,, ich danke Ihnen für die freund lichen Worte, und sie werden mir ein Trost in meinem fünftigen Leben sein, aber..

" Oh, kein Aber, Rathinka kein Aber!"

" 1

-

Aber die Verhältnisse in unserem Hause haben sich in solcher Art geändert," fuhr das Mädchen fort, daß ich Ihren Antrag nicht annehmen kann. Ich bin arm, ich habe nichts in der Welt als einen guten Willen, zu arbeiten, um mich dadurch selbstständig zu stellen- was uns hier um giebt, ist nichts als eine hohle, glänzende Schale. Mein Bater," fuhr sie kaum hörbar fort, als der Doktor schwieg, ist tief verschuldet und, wie ich fast fürchte, nicht im Stande, seine Gläubiger zu befriedigen die Baronesse Schaller hätte Ihnen mit Freuden die Hand gereicht Kathinka..."

-

-

die arme

Sie tam nicht weiter; mit einem Jubelruf schloß er das Mädchen in die Arme. Sieh mich an, Kathinka," rief er unter vorquellenden Thränen -fieh mir in's Auge, Geliebte, und sage dann, ob ich das Mißtrauen ver­dient habe!"

Rathinta blieb regungslos, ihr ganzer Körper zitterte, aber sie sprach kein Wort; endlich wandte sie sich gegen ihn, und ihn mit einem seligen Blick anschauend, sagte fie leise: Ja, ich habe mich nicht in Dir getäuscht, Du bist gut und brav. Im Glück schwiegst Du, und da Leid über mich herein gebrochen, reichst Du mir die helfende Hand. Ich will Dein sein, Dein für immer, und ich danke Gott , daß er Dich mir gegeben."

-

übertriebener Waghalsigkeit, die hart an Thorheit grenzt oder auch ganz und gar Thorheit ist. Gordon erzählt, daß die Granaten des Mahdi schon auf seinen Palast in Khartum niederfielen; konnte er unter solchen Umständen wohl er­warten, daß die Sudanesen zurückschrecken würden, wenn sie sein Antlig erblickten oder den Ton seiner Stimme ver­nehmen? Wie dem nun sein mag der Schatten Gordon's bleibt für die englische Großmannssucht eine ernste Mahnung, daß es für das Streben menschlichen Ehrgeizes und mensch­licher Begierden ein Biel giebt. Es sagt deutlich: Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Die Geschichte hat dies wiederholt bewiesen. Die foge­nannten Weltreiche" konnten nicht bestehen, weil die Prätensionen, die in denselben steckten, zu groß waren. Das Reich der Perser zerfiel und das Reich seines 3erstörers, Alexander von Makedonien , ging in Trümmern; das Römerreich zerfiel und das Reich Karl's des Großen war so wenig von Dauer, wie das Reich Dschingis- Khans oder Napoleons . Der Gedanke einer ,, Welt­herrschaft" wird gegenwärtig von Russen und Engländern fultivirt und man kann sich denken, daß weder englische Habsucht noch russische Brutalität für die Lehren der Ge­schichte Verständniß zeigt.

Es ist eine große Thorheit, wenn Jemand mit brutaler Gewalt beweisen will, daß die Welt bestimmt sei, sein Privateigenthum zu werden. Für diese Thorheit werden Rußland und England noch schrecklich büßen müssen. Der Schatten Gordon's kündigt an, daß für England die Zeit der Buße bereits begonnen hat.

Politische Uebersicht.

Zur Frage der Kinderarbeit. Bisher, so schreibt man der Nat.- 3tg.", waren die Kreisschulinspektoren ermächtigt, für solche Schulen, innerhalb deren Bezirk der Zuckerrüben­bau in größerem Umfange betrieben wird, für die Zeit des Verziehens der Zuckerrübenpflanzen Buckerrübenpflanzen vierzehntägige Ferien zu geben. Diese Einrichtung ist nun auf Anweisung des Kultusministers in denjenigen Bezirken, in welchen sie bestand, durch die betreffenden Provinzial- Regierungen wieder aufgehoben und bestimmt worden, daß diejenigen Grund­befizer, welche Zuckerrüben bauen, jegt für jedes schulpflichtige Kind, welches sie bei dem Verziehen der Rüben während der Unterrichtsstunden zu verwenden beabsichtigen, vorher bei dem Lokalschulinspektor einen Erlaubnißschein nachzusuchen haben. Die Erlaubniß darf jedoch nur für die der Ober- oder Mittelstufe angehörenden Kinder nachgesucht werden. Die Kinder, welche einen solchen Erlaubnißschein erhalten haben,

alsdann die Schule von 7 bis 9 Uhr Vor­mittags und werden von 9 Uhr ab vom Unterricht dispensirt. Es ist ja recht anerkennenswerth, daß der

Hans hatte ein schweres Amt übernommen: seiner Schwester, seiner Mutter die furchtbare Nachricht von dem Vorgefallenen zu bringen, und schon wie er das Haus betrat und die überall getroffenen festlichen Vorkehrungen, das rege Leben und Treiben überall, das Herumschwärmen der Dienerschaft fah, fehlte ihm fast der Muth, das Alles jetzt mit einem einzigen Wort zuBoden zu schmetteru.

Die Mutter begegnete ihm zuerst.

Nun, Hans," sagte sie ,,, wie gefällt Dir unsere Aus­schmückung? Es ist leider noch nicht weit genug im Jahre, daß wir mehr Blumen hätten anbringen können; aber mit dem, was aufzutreiben war, haben wir doch das Meiste ge­macht, und der alte Klaus, ein so mürrischer Patron er sonst fein mag, hat darin ein wirkliches Geschick."

" 1

Soll ich Dir sagen, Mama, wie es mir vorkommt?" sagte Hans wehmüthig- ,, wie die Vorbereitung zu einem Begräbniß."

,, Hans, um Gottes willen!" rief die Mutter erschreckt aus ,,, wie fommst Du auf den gräßlichen Gedanken? Geh weg, das ist häßlich! Aber wo ist denn der Vater?"

" 1

Er hat noch einen Spaziergang gemacht, oder mich vielmehr vorausgeschickt, um Dir etwas zu sagen."

Mir etwas zu sagen?" fragte die alte Dame und sah besorgt den Sohn an, der ihr heute gar so feierlich, so ganz anders als sonst vorkam.

,, Die Gesellschaft wird heut Abend nicht kommen, Mutter; ich habe Alles abbestellt."

-

" Hans," schrie Frau Solberg, entsetzt in die Höhe fahrend, was ist geschehen? Du hast Alles abbestellt? Wo ist der Vater um Gottes willen, Hans " Sorge Dich nicht, Mutter," sagte Hans mit dem Kopfe schüttelnd, der Vater ist wohl und munter und wird viel leicht in einer halben Stunde hier sein- aber

aber..."

,, Aha, da ist auch der Herr Bruder," rief Franziska mit ihrer lachenden Stimme, als sie in das Zimmer trat. ,, Aber wo bleiben die anderen Herren? Es ist noch so viel zu besprechen und anzuordnen, daß wir hier gar nicht wissen, wo uns der Kopf steht."

Dente Dir," plagte die Mutter heraus, Hans hat die Gesellschaft heut Abend abbestellt!"