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Nachtarbeit betrifft Personen beiderlei Geschlechts unter 17 Jahre, wie ist es damit in Deutschland ? Fast scheint es, als ob Ruß­ land erst ,, vorangehen" muß!

Großbritannien .

Großbritanniens Staatseinfünfte in dem am 30. Juni a. c. beendeten ersten Quartal des laufenden Finanz­jahres betrugen Pfd. Strl. 20 134 726, gegen Pfd. Strl. 19 942 403 im entsprechenden Quartal des Finanzjahres 1884/85, d. i. eine Zunahme von Pfd. Strl. 192 323. Das Ergebniß der Zölle überstieg das im forrespondirenden Quartal des Vorjahres um Pfd. Strl. 597 000, der Einkommensteuer um Pfd. Strl. 13 000, des Postamts um Pfd. Strl. 60 000 und der Telegraphen um Pfd. Strl. 5000, während das Erträgniß der Getränk steuer hinter dem im entsprechenden Quartal von 1884/85 um Pfd. Strl. 340 000, der Stempelsteuer um Pfd. Strl. 5000, der Gebäudesteuer um Pfd. Strl. 45 000 und verschiedener anderer Einnahmequellen um Pfd. Strl. 221 565 zurückblieb.

-In Barrow enthüllte gestern Lord Spencer in Gegen­wart von mehreren tausend Zuschauern die auf dem Plaze vor dem Stadthause errichtete Kolossalstatue des verstorbenen Lord Frederick Cavendish , der nach seiner Ernennung zum Staatssekretär für Frland am 6. Mai 1882 im Phönir- Park zu Dublin sammt dem Unterstaatssekretär Burke unter den Dolchen der irischen Unüberwindlichen" fiel.

Zur Lösung der egyptischen Frage empfiehlt die Morning Post" eine starke Offupation Egyptens mit einem Starken Herrscher. Täglich, sagt das Blatt, wird es flarer, daß England diese Offupation unternehmen und Ismail Pascha Dieser Herrscher sein muß. Wenn dieser Plan überhaupt in Angriff genommen werden soll, kann es nur mit der Ein­willigung Deutschlands geschehen, in dessen Händen sich der Schlüssel der ganzen Lage befindet.

Amerika.

Der vor einigen Wochen in Arizona und New- Merito ausgebrochene Indianer- Aufstand ist trop der sofort zu seiner Unterdrückung ergriffenen Maßregeln seitens der Militär- Behörden noch nicht zu Ende. General Crook, welcher zuerst erklärt hatte, daß er genug Truppen an der Hand habe, um die Apaches zu Paaren zu treiben, hat plößlich eingesehen, daß er dazu mit den ihm zur Verfügung stehenden Streits Träften nicht im Stande ist und hat den Kriegsminister um Verstärkungen ersucht. Da die Rothhäute sich in die unzu­gänglichen Schlupfwinkel der Sierra Madre begeben haben und von dort aus ihre Raub- und Mordthaten verüben, so hält es schwer, ihnen beizukommen und dürfte sich der Kampf sehr in die Länge ziehen.

r. Mit gerechtfertigter Strenge hält die Polizei gegen­wärtig auf die strikte Beachtung der Polizei- Vorschriften über die Desinfektion der Sentgruben und Müllfästen, namentlich in den Gegenden und Häusern, in denen Diphtherie herrscht. Leider reichen diese Maßregeln aber bei Weitem nicht aus, um die Ansteckungsgfahr bei dieser Krankheit von den Haus­bewohnern fern zu halten. Kommt in solch einem Hause ein Todesfall in Folge von Diphtheritis vor, so werden die Betten und Wäschestücke, die während der Krankheit benugt wurden, gewöhnlich auf den Hof des Hauses und in die Sonne ge­bracht, und es dürfte kaum auf Zufälligkeiten beruhen, wenn dann bald darauf andere Kinder, die auf demselben Hofe spielen, ebenfalls an Diphtherie erkranken. Es empfiehlt sich jedenfalls, mit solchen von Kranken benußten Wäsche und Bettstücken vorsichtig zu verfahren und sie lieber auf große freie Pläße, auf Dächer und an ähnlichen Orten zu bringen, statt in die Höfe, wo die aufsteigenden Ausdünstungen in alle Wohnungen dringen. Leider fehlt es in unserer Stadt an ge­eigneten Desinfektions- und Reinigungsanstalten für solche Fälle; aber wir hoffen, daß Frauen, die in ihren Familien folche Krankheits-, vielleicht gar Todesfälle gehabt haben, bei dem Hinweise auf die Gefahr lieber vorsichtig mit Betten und und Wäsche umgehen, als gleiches Unglück in andere Familien tragen werden.

t. Es wär so schön gewesen, es hat nicht sollen sein. Die Schließung der Kolonialwaarengeschäfte an Sonn- und Feiertagen von 2 Uhr Nachmittags ab erfolgt im Norden von Berlin , für welchen Stadttheil dieser Schluß überhaupt nur vereinbart worden war, mit erfreulicher Pünktlichkeit. Wer um die angegebene Zeit die nordischen Straßen pasfirt, der wird alle dem Bunde angehörige, durch Plakate kenntliche Kolonial waarengeschäfte geschloffen finden. Wer aber so naiv ist, zu glauben, daß diese Geschäfte nun auch bis zum nächsten Morgen geschlossen bleiben, der ist in einem gewaltigen Frrthum be­griffen. Denn bald nach 6 Uhr, um die Abendzeit, öffnet sich ein verschlossenes Pförtchen nach dem andern und mit der füßen Sonntagsruhe ist es vorbei. Es könnte ja doch vor­tommen, daß diefer oder jener noch etwas zum Abendessen gebraucht und der in Frage gestellte Verdienst wird durch das Verdienst der Sonntagsruhe nicht aufgewogen. Am Gelde hängt, nach Gelde drängt doch Alles!

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fäme. Aber jetzt muß ich fort," brach er kurz ab ,,, es bleibt mir heute noch zu viel zu thun, und wenn ich nicht zum Essen kommen sollte, so wartet nicht auf mich." Käthchen.

Draußen vor der Stadt, aber noch unmittelbar an die­felbe grenzend, befand sich das Spital, in das man auf Re­quisition des Notars Püster den verwundeten Gefangenen geschafft hatte, und dort war er auch augenblicktich guter Pflege übergeben worden. Aber er litt furchtbare Schmerzen. und der Arzt schüttelte sehr bedenklich mit dem Kopfe, als er zuerst die Wunde untersucht und so gut als möglich be­handelt hatte, und dann selber in das Haus des Notars ging und dort den mächtigen Haken sah, der ihm jedenfalls vollständig in den Körper gedrungen, ja durch das Gewicht desselben nur noch viel schärfer eingepreßt worden war.

Uebrigens fand die Anklage gegen ihn schon dadurch einen vollständigeu Grund und Beweis, daß man in seiner im großen Koffer befindlicheu Tasche noch dreizehn ameri­Tanische Bonds fand, deren Nummern mit den von der ver­Tassenen und beraubten Frau des Buben angegebenen genau übereinstimmten. Sieben davon hatte er in der Zeit außer den immer fälligen 3insen verbraucht. Ebenso beschrieb diese jetzt so genau den Schmuck, den sie von ihren Eltern zum Brautgeschenk erhalten, daß kein 3weifel mehr ob­walten konnte, wie auch dieser ihr gehöre und ge­stohlen sei.

Die anderen Anklagen wären allerdings nur schwer, wenn überhaupt zu beweisen gewesen; aber man konnte jetzt nicht einmal den Versuch dahin machen oder nur eine Frage an den Verwundeten richten, der in einem halb bewußtlosen Bustande auf sein Lager geschafft wurde und dort leise vor sich hin stöhnend lag.

Hans war dort gewesen, um sich nach ihm zu er kundigen, aber der Krante lag in einem heftigen Fieber und fing an zu phantafiren- und furchtbare Schreck gebilde mußten es sein, die vor seiner inneren Seele empor ftiegen.

Als der junge Solberg an sein Lager trat, lag er gerade in einem Halbtraume, und mit geöffneten Augen,

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Aus dem Mufiterleben Berlins und aus dem Wirken der Stadtpfeifer" in den Vororten veröffentlicht die Neue Mufiter- 3tg." wenig erbauliche Enthüllungen. Das Blatt Das Blatt schreibt: Wenn man in Berlin in der Zeit von 11-1 Uhr Mittags die sogenannte ,, wilde Musikerbörse" in der Artillerie­straße besucht, so sieht man dort täglich eine große Zahl ganz junger Leute herumwimmeln, welche sämmtlich Mufitgeschäfte machen wollen, aber höchst selten etwas finden. Viele find be reits im militärpflichtigen Alter, sind aber körperlich zu schwach und deshalb für den Militärdienst unbrauchbar. Sie können also nicht mehr Militärmusiker und später Beamte werden. Als Musiker haben sie auch nicht viel gelernt, sie haben ent­weder nur eine kurze Zeit Privatunterricht auf einem Instru­ment genoffen oder haben die Lehrzeit bei einem Stadtmusikus ausgehalten oder auch nicht. Von weiterer Ausbildung ist schon gar nicht die Rede, fie verbummeln ihre jungen Jahre und vermehren nur das Musikerproletariat, welches von Jahr zu Jahr in wirklich erschreckendem Maße zunimmt. Es ist da­her wohl am Plaße, an die Eltern und Vormünder die ernste Mahnung zu richten, es fich zehnmal zu überlegen, ehe sie ihre Söhne oder Mündel zu Musikern ausbilden lassen. Die Eltern täuschen sich meist über die Anlagen ihrer Söhne und schicken Dieselben zu dem Herrn ,, Musiklehrer" oder Herrn ,, Stadtmufikus", um Musiker aus ihnen machen zu lassen. Leider giebt es viele Musiklehrer, die sich mehr um die Zahlungsfähigkeit der Eltern als um das Talent der Schüler bekümmern. Wenn die Eltern ein angemessenes Lehrgeld zahlen, ist es ihnen ganz gleichgiltig, ob der Knabe Anlagen hat oder nicht; es wird unter allen Umständen ein Musiker aus ihm gemacht. Unbegreiflich findet es das musika­lische Fachblatt, daß so viele Eltern den in den Vororten Berlins neuerdings angefiedelten Stadtpfeifern" ihre Kinder in die Lehre geben Man zählt in nächster Nähe Berlins etwa 12 solcher Stadtpfeifer". Dieselben nehmen durchschnitt­lich 20-40 Lehrlinge an, haben bei weitem nicht die erforder­liche Zeit, jeden Bögling gewissenhaft auszubilden, und halten fich auch nicht einmal die entsprechende Anzahl von Gehilfen, welchen sie die Ausbildung überlassen könnten. Die Lehrlinge find bei diesen nur dazu da, dem Lehrherrn Geld verdienen zu helfen, müssen die Nächte hindurch auf den Tanzböden spielen, verkümmern dabei an Geist und Körper und vergeuden so ihre Jugendjahre in unverantwortlicher Weise. Denn es ist ja allbekannt, daß diese Dorfpfeifer" nur Tanzmusik machen, höchst selten einmal auch ein sogenanntes Bier- oder Frei­fonzert", und das ist dann auch danach. Dann haben solche Lehrherren noch den traurigen Muth, ihren Lehrlingen die günstigsten Lehrbriefe auszustellen und sie damit in die Welt zu schicken. Dieselben glauben dann, Musiker zu sein und verstehen doch thatsächlich von der Musik weniger als ein An­fänger. Nur wirklich tüchtige Musiker und Künstler können es zu etwas bringen.

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Auch ein Beruf. Eine unerschrockene junge Dame ver öffentlicht im Annonzentheil einer hiesigen Zeitung das folgende merkwürdige Inserat: Ein junges Mädchen, das schon Ge legenheit hatte, im Löwenkäfig mit zu sein, wünscht sich als Lowenbändigerin auszubilden. Gef. Adressen unter 3. 3805 an die Annonzen- Expedition von Heinr. Eisler, Hamburg .

r. Den Diesmaligen Umzugstermin der Dienst­mädchen hat sich ein ungetreuer Bräutigam zu Nuße gemacht, um mit den sämmtlichen abseligkeiten seiner Braut zu ver­schwinden. Aus dem Dienste eines in der Köpenickerstraße wohnenden Kaufmanns verzog dessen Köchin zu einer anderen Herrschaft nach der Kommandantenstraße. Um die übliche Um­zugszeit stellte sich der Bräutigam des Mädchens ein, um dessen Sachen nach der neuen Herrschaft zu schaffen, während die Köchin noch zurückblieb, aber nicht wenig erstaunt war, als fie zwei Stunden später in ihrer neuen Behausung anlangte, von ihren Sachen aber keine Spur fand. Auch weitere Nachfor­schungen waren vergeblich und gegen zehn Uhr Abends stand die Bestohlene im Flur des Hauses, umgeben von ihren Be­rufsgenossinnen, die über die Schlechtigkeit der Menschen im allgemeinen und über die Schlechtigkeit der Männer insbe sondere eine recht erbauliche Unterhaltung hatten. So etwas könne Einem doch mit einem Militärischen nicht passiren," meinte Eine. Die Bestohlene aber, eine ferngesunde resolute Küchenfee in reiferen Jahren, stand in gespreizter Stellung, die Hände in den Hüften, und meinte blos: Na, die neie Herrschaft fängt mich ja jut an!"

g. Seitens einer Anzahl von Behörden und Be­amten wird der Vermerk Portopflichtige Dienstsache" auf Dienstbriefen nicht vollständig, sondern abgekürzt geschrieben. In Hinsicht hierauf ist von den resp. Regierungs- Präsidien neuerdings darauf aufmerksam gemacht worden, daß der Ver­merk vollständig auszuschreiben ist, weil Abkürzungen desselben von der Postbehörde nicht berücksichtigt und die betreffenden Briefe mit Strafporto belegt werden.

Die städtische Steuerbehörde scheint dem Grundsaße Eile mit Weile da zu huldigen, wo es gilt, ein von den Steuerzahlern gezahltes Zuviel an Steuern wieder zurückzu­geben. Dafür spricht wenigstens das Verhalten dieser Behörde gegenüber den zu hoch eingeschäßten Remonstranten, deren Er­

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wenn auch keinen Menschen erkennend, stöhnte er vor sich hin: ,, Was fümmert mich der Stock! Nehmt ihn fort, er gehört nicht mir ein Baron trägt keinen solchen Stock, das thun nur Handwerksburschen! Ich kenne auch den Juden nicht, ich habe ihn nie gesehen fort, fort! Er lebt fa noch, er ist gar nicht todt! Er öffnet die Augen und ruft sa noch, er ist gar nicht todt! Er öffnet die Augen und ruft Erbarmen! A- i!"-

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Ein so unheimlich gellender Schrei zitterte durch das kleine Gemach, daß ein Wärter aus einem Nachbarzimmer herüberkam, nm zu sehen, was es gebe; aber der Kranke lag schon wieder von einer Ohnmacht befangen, und Hans ver­ließ schaudernd das Spital.

Langsam schritt er die Straße zurück, welche auf den Brink zu führte. Er hatte erst im Römischen Hause" vor­gesprochen, um Mrs. Rehberg aufzusuchen und sie zu be­ruhigen, daß sie ihr Eigenthum, so weit es noch beschafft werden konnte, jedenfalls wieder erhalten sollte. Dann ging er zu Püster, um mit diesem das Weitere über die jetzt zu nehmenden Schritte zu besprechen.

Er fand Mur allein in dem Komptoir und ging freund­lich auf ihn zu, um ihn zu begrüßen; der kleine Mann zog sich aber scheu zurück und fuhr mit der Erklärung, daß er den Herrn Notar augenblicklich rufen wolle, aus dem 3immer, so daß ihm Hans kopfschüttelnd nachsah. Was hatte nur der wunderliche Mensch!

Unmittelbar danach kam der Notar, und was sie Geschäft liches mit einander abzumachen hatten, war bald erledigt und betraf hauptsächlich das amerikanische Konsulat. An dieses hatte sich Hans nämlich selber gewandt, damit die hiesigen Behörden, don deren Weitläufigkeit und Langsamkeit er schon einige Proben gehabt, der Frau nicht zu viele Schwierigkeiten in den Weg legten, um ihr Eigenthum wieder zu erlangen. Er erzählte Püfter dann, wie er den Gefangenen gefunden, und er erfuhr von ihm, daß die Staatsanwaltschaft schon die Sache in die Hand genommen und der Staatsanwalt mit ihm tonferirt habe, um all die einzelnen Daten zu bekommen. Vor der Hand ließ sich allerdings nichts weiter thun, als die nothwendigen Erfundigungen an den verschiedenen Plägen der verbrecherischen Thätigkeit dieses Menschen einzuziehen, und ein erstes Verhör mußte dann, bis Antwort hierauf ein­

suchen um Herabſegung in eine niedrigere Steuerstufe von Er folg gewesen ist. Folgendes Beispiel, welches die Staatsbgr.< Beitung" anführt, ist geeignet, das Verhalten der genannten Steuerbehörde zur Genüge zu illustriren. Ein hiesiger Steuer­zahler war ohne jede Veranlassung um 4 Stufen der Staats­Einkommensteuer gesteigert worden und hatte hiergegen remons strirt. Die Remonstration war auch von Erfolg begleitet; denn vor ungefähr 14 Tagen erhielt der Remonstrant die bereits von Ende Mai datirte Mittheilung der Steuer- Kommission, daß er um die 4 Stufen wieder herabgesezt sei. Natürlich hatte die Remonstration die Zahlung der Steuer nicht aufgehalten und der Betreffende hatte auch den nicht unbeträchtlichen Mehrbe trag erlegt. Nach der Mittheilung von der Herabseßung hat er den zuviel gezahlten Betrag von der königl. Steuertasse auch ohne weiteres zurückerhalten, nicht so von der städtischen Steuers kaffe. Obwohl nämlich der Remonstrant auch Dom Magistrat die bereits vom 27. vor. Monats ausgefertigte Mittheilung von der Herabsetzung der Steuer erhalten hat, wurde ihm, als er am Donnerstag, den 2. d. Mts., bei seiner Steuerannahmestelle unter Vorzeigung dieser Mits theilung die Rückgabe des zuviel bezahlten Betrages erbat, die furze Antwort zutheil: man habe dort( bei der Steuerannahmes stelle) noch keine Nachricht, und bevor man nicht den Befehl zur Rückzahlung der überhobenen Steuer habe, könne dieselbe nicht erfolgen. Welch starrer Bureaukratismus! Die Mits theilung an den Steuerzahler selbst genügt also nicht, um den zuviel bezahlten Betrag wieder zu erhalten, wie dies doch bei der Kgl. Steuerkaffe der Fall ist! Wenn dem aber so ist, warum werden dann diese Benachrichtigungen nicht gleich in duplo angefertigt, damit die Steuerannahmestelle gleichzeitig mit dem Steuerzahler Nachricht empfängt und der lettere sein Geld ohne Schwierigkeiten zurückerhalten kann? Was der Steuerbehörde recht ist, ist dem Steuerzahler billig. Die erstere verlangt. rechtzeitige Zahlung ohne Verzug und der letztere fann rechtzeitige Zahlung ohne Verzug verlangen, und man sollte umsomehr freundliches Entgegenkommen üben, als dem Steuerzahler teine Zwangsmittel zu Gebote stehen. Was in dem angeführten Falle geschehen, geschieht fraglos doch in allen Fällen, und da wird es häufig genug vorkommen, daß dem Steuerzahler, der vielleicht schon mit Mühe die rechtmäßige Steuer aufbringt, die zuviel erhobene Steuer recht empfindlich fehlt und ihm Geld vorenthalten wird, welches er recht nöthig braucht. Das sollte die städtische Steuerbehörde bedenken und doch nicht von geringerer Liberalität gegen die Steuerzahler sein, als die Staatssteuerkaffe.

Im Garten des Herrn Maywald, Berliner- Straße 19 in Charlottenburg , hat ein Grasmückenpaar sich einen pracht vollen, selten großen Rosenbaum ausersehen, um in seiner, jept in Hunderten von weißen Rosen blühenden Krone sein Neff zu bauen. Der Bestzer hatte mit Intereffe beobachtet, wie die niedlichen Vögel erst das Material zum Bau ihres Nestchens, dann Futter für ihre vermeintlichen Jungen hinzutrugen. Um die Vögel vor der Kaße zu schüßen, wurde gestern der Stamm des Baumes mit Reifig umgeben und bei dieser Gelegenheit entdeckte man, daß statt junger Grasmücken ein kleiner Kuckuck das Nest inne hatte, welchen die Grasmücken, statt der eigenen, wahrscheinlich vom alten Kuckuck schnöde aus dem Neste geworfenen Eier, ausgebrütet hatten. Der unter­geschobene Gast wurde in einen Käfig gefeßt, welchen man Sicht unter dem Nest befestigte. Interessant ist es, daß das Vogel- Elternpaar auch hier, nach einigem Zögern, den Kuckuck unablässig füttert.

g. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich gestern Abend grgen 8 Uhr an der Ecke der Pank- und Gerichtsstraße. Der Führer eines mit Ziegelsteinen beladenen Wagens war, anscheinend von Ermüdung überwältigt, von dem in der Fahrt begriffenen Wagen gefallen. Er gerieth so unglücklich unter denselben, daß ihm die Räder über beide Unterschenkel gingen und er mit zerquetschten Beinen liegen blieb. Nachdem dem Schwerverleßten durch einen Heilgehilfen in der Pantstraße die erste Hilfe zu Theil geworden, wurde er per Droschke nach dem Augusta- Hospital geschafft.

R. Ein Sarg, der quer über dem Fahrgeleise der Pferdes bahn in der Schönhauser Allee 19 lag, bildete gestern ein Ver tehrshinderniß, das seiner Eigenart halber zahlreiche Neugierige anlockte. In Folge zu schmalspuriger Bauart stü: zte das Fuhr­werk, welches den Sarg transportiren sollte, um und wurde so das Hinabgleiten des Sarges verursacht.

Polizei- Bericht. Am 2. d. M. Morgens wurde im Fluth­graben vor dem Schlesischen Thore die Leiche eines unbekannten, etwa 60 Jahre alten Mannes nach einem bei ihm vor­gefundenen Arbeitsschein wahrscheinlich der Dienstmann Birdau

aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft.- Am Vormittage wurde ein Arbeitsbursche an der Ecke der Friedrichs- und Mohrenstraße von einer Droschke überfahren und erlitt dabei durch Huftritte so bedeutende Verlegungen am Kopfe, daß er nach Anlegung eines Nothverbandes nach der Charitee gebracht werden mußte. An demselben Tage Nach mittags wurde eine Frau beim Verlassen eines Pferdebahn­wagens in der Königgräßerstraße von einer Droschke über­fahren und dabei am Kopf, sowie an den Armen und

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getroffen und der Verwundete wenigstens in etwas hergestellt war, verschoben bleiben.

,, Jetzt noch eine Bitte, lieber Herr Notar," sagte Hans, als er alles das beendet und wie mit einem Entschlusse ringend für kurze 3eit in dem Komptoir hin und her ge gangen war doch vorher noch eine Frage... Womit kann ich Ihnen dienen?"

"

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Was haben Sie da eigentlich für einen komischen kleinen Menschen in Ihrem Komptoir?"

In meinem Komptoir?" " Ihren Herrn Mur wunderlichen Namen.

-

Aber inwiefern komisch?"

er hat auch gleich einen so

" Ich habe den kleinen Mann jetzt," fuhr Hans fort, feit längerer Zeit beobachtet und dabei die merkwürdige Entdeckung gemacht, daß er mit allen Leuten auf das Unbe­fangenſte verkehrt, aber mir oder meinem Vater gegenüber eine ganz eigenthümliche Scheu, ja, Furcht zeigt, und doch hat Keiner von uns Beiden ihm je ein hartes Wort gesagt oder ihn auch nur durch einen Blick gekränkt."

"

Haben Sie das in der That bemerkt, Herr Baron?" fragte Büster leise und wie nachdenkend.

,, Allerdings, und besonders auffällig bei meinem Vater. Dort bei uns stand er im Entrée, und die hellen Thränen liefen ihm an den Wangen nieder; und jetzt, als mein Vater hier war und dort drüben saß und Mur an seinem kleinen Pulte stand, verwandte er fast kein Auge von ihm und warf nur manchmal flüchtige Blicke nach den Parteien hinüber. Als wir ihm dann die Hand gaben, zitterte er heftig und wieder traten ihm Thränen in die Augen, und jetzt ist er gar fortgelaufen, wie ich tam. Es sollte mir recht von Herzen leid thun, wenn ich ihn durch irgend etwas gekränkt hätte, und wissentlich ist es auch sicher nicht geschehen."

"

Notar Püster sah nachdenkend eine Weile vor sich nieder; endlich sagte er ruhig: Herr von Solberg, es ist eine eigen thümliche Thatsache, daß ich die Antwort auf die Frage, welche Sie in diesem Moment an mich richten, schon für Sie schriftlich in meinem Pult liegen habe."

,, Das ist undenkbar!" rief Hans erstaunt aus. ( Fortsetzung folgt.)