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auf 6000 Mart, bis zu 30 auf 3600, bis zu 40 auf 2700, bis zu 50 auf 1700, bis zu 60 auf 900 Mark festgesezt. Weibliche Stlaven find um 25 Prozent billiger anzuseßen. Es ist Sorge getragen, daß nicht die älteren Sklaven in Noth und Elend hinausgestoßen werden. Befreite Sklaven von mehr als sechszig Jahren werden fortfahren, bei ihren Herren zu wohnen, welche verpflichtet sind, ihnen Speise, Trank, Obdach, Kleidung und im Krankheitsfalle Pflege zu geben, wofür sie zu Dienstleistungen verwendet werden können, die ihren Kräften angemessen sind. Alle jüngeren Sklaven werden mittelst eines Entschädi­gungsgelde s befreit, welches der sogenannte Emanzipations fonds ihren Herren in der Höhe des geschäßten Werthes aus­zahlt. Um die befreiten Sklaven vor der dem Neger so lieben Trägheit und dem faulen Herumlungern im Lande zu bewahren, bestimmt das Gefeß, daß der Befreite während fünf Jahren, vom Tage seiner Auslösung an, in der Gemeinde zu wohnen habe, in welcher er befreit worden ist, widrigenfalls er als Vagabond(!) betrachtet und strafweise in den eigens zu diesem Zwede errichteten und militärisch verwalteten Acker­kolonien oder zu öffentlichen Arbeiten verwendet werden wird. Künftighin find alle Dienstkontrakte vor dem Friedensrichter des Ortes, den der Freigelassene bewohnt, abzuschließen.

Ottawa , 6. Juli. Big Bear, einer der Führer der Insurgenten, welcher an dem Aufstande Riel's Theil nahm, ist mit seiner ganzen Schaar gefangen worden, als er in Folge Mangels an Lebensmitteln schon im Begriff war, sich zu ergeben.

Zokaira

r. ,, Der Säemann streut mit voller Hand den Samen in das weiche Land", so lernt der kleine Berliner aus seiner Schulfiebel, aber gesehen haben wohl nur die wenigsten unserer Kleinen diese interessante Thätigkeit des Landmannes, wenn er mit dem umgeknüpften großen Sadtuch über den bestellten Ader schreitend, die Saat auswirft. Wie gewandt und regel­mäßig dies geschieht und wie gleichmäßig die gestreuten Körner den Boden bedecken, das kann man sich vorstellen, wenn man in unserer Stadt den Sandmann" zwischen den Pferdebahn, geleisen dahinschreiten steht, um hier das glatte Pflaster mit feuchtem Sande zu bestreuen. Diese Thätigkeit vollzieht sich in derselben rythmischen Weise wie das Säen des Korns und mancher ehemalige Landmann bleibt beim Anblick dieser Thätig­feit gedankenvoll auf der Straße stehen und erinnert sich der Beit, wo er zu Hause in ähnlicher Weise über den heimischen Acker schritt.

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Die Barbier- und Friseur- Innungen in der Provinz agitiren jegt eifrig, um die Berechtigung zu erhalten, solchen Berufsgenossen, welche nicht zur Jnnung gehören, die Befugniß, Lehrlinge zu halten, entziehen zu dürfen. Dieses Vorgehen ist auf die Anregung des Bundes der deutschen Barbier, Friseur­und Berückenmacher Innungen zurückzuführen, dessen Vor­figender, Herr Wollschläger, an die einzelnen Innungen ge­bruckte Formulare mit der Aufforderung sendet, dieselben ab­auschreiben und einzureichen. In diesen Schriftstücken werden die Verdienste des Bundes um die Schrlingsausbildung sc. in ein vortheilhaftes Licht gerückt und dann folgende Klagen und Anklagen erhoben: Trotz aller vorgenannten Institutionen ist es uns leider nicht gelungen, die sogenannte Schmuß- Kon­furrenz, welche keinerlei Standesehre kennt und hemmend in unserer weiteren Entwickelung wirkt, erfolgreich zu bekämpfen. Die Träger derfelben suchen nicht allein durch ungerechtfertigte Preisherabdrückung das Geschäft zu schädigen, sondern sie ent­würdigen unseren Beruf dadurch, daß sie ihre Lehrlinge meist zu solchen Arbeiten anhalten, die demselben gänzlich fern stehen, und den renitenten Gehilfen eine Zufluchtsstätte gewähren. Sie scheuen deshalb den Beitritt zu unserer Innung, weil sie sich einer strengen Kontrole unterwerfen und die Ausbeutung der ihnen anvertrauten Lehrlinge unterlassen müßten. Dadurch endlich, daß sie ihren Lehrlingen nicht, wie es eines gewiffen­haften Handwerkers Pflicht ist, die nöthige Ausbildung zu Theil werden laffen, erziehen fie Stümper, welche als Gehilfen nicht in der Lage find, ihr täglich Brot in ihrem erlernten Beruf zu finden und infolgedeffen häufig auf den Pfad der Untugend gelangen." Die Innung hat der Aufforderung, die Rechte des 100e der Gewerbe- Ordnung nachzusuchen, wohl nur deshalb Folge gegeben, weil sie die Besorgniß hegen mußte, durch Opposition machen der Vortheile verlustig zu gehen, welche die Bugehörigkeit zum Bunde bietet. Aber alle Nicht- Innungs­meister haben doch ein dringendes Intereffe daran, zu erfahren, auf welche Thatsachen sich die schablonenmäßig gegen sie er hobenen schweren Beschuldigungen stüßen. Die Innungsmeister würden sich und ihrer Sache jedenfalls beffer dienen, wenn fie ihren Stolz darin fänden, durch immer steigende Leistungs­fähigkeit den Anforderungen der Kunden gerecht zu werden, als auf dem Wege der Bevorrechtung ihre Konkurrenten zu überholen.

r. Eine Berliner Kellnerin. Es ist Vormittags 9 Uhr. Vor einem Hause, an welchem ein großes Schild mit der Auf­schrift ,, Stellenvermittelung" angebracht ist, beginnt ein lebhafter Verkehr. Eine größere Anzahl jüngerer Frauenzimmer geht Anderes hätte sich das Gespräch drehen können, als den un­glückseligen Fall in seinem eigenen Hause?

Den Abend brachte er in seiner eigenen Familie, das heißt nur in den Räumen derselben zu, denn weder Fränzchen noch seine Mutter ließen sich sehen, sondern blieben auf ihren eigenen Bimmern. Nur der Vater faß etwa eine Stunde bei ihm, aber auch still und einfilbig. Er hatte ebenfalls gehört, daß Herr von Schaller spurlos verschwun ben sei, und fühlte sich tief getränft, aber nicht etwa durch die Schlechtigkeit der Menschen, sondern vielmehr durch den Verfall des Adels, der dadurch uur dem bürgerlichen Stande eine willkommene Waffe gegen sich in die Hand gab.

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,, Es ist vorbei, mein Sohn," sagte er zu Haus, als er mit ihm später allein am Theetische saß und eine Weile vor fich nieder gestarrt hatte, der Glanz der alten Geschlechter ftirbt aus, und ich sehe überhaupt die Zeit herannahen, wo alles Rapital, aller Grundbesig in den Händen von Juden und Spekulanten sein wird, während die heruntergekomme nen Geschlechter unseres alten Adels in alle Winde zerstreut werden, wie jetzt der Stamm Israels zerstreut und von ihnen verachtet ist."

,, Und wer trägt die Schuld daran, Vater?" " Ich weiß es nicht," seufzte der alte Herr ,,, ich kann es mir nicht denken, kann es nicht begreifen; aber es ist so, denn wer nicht blind sein will, mag es mit eigenen Augen sehen. Nimm unsere alten und altadeligen Ritterguts befizer, die ländlichen Grafen und Barone des Landes, den eigentlichen Kern desselben. In früheren Beiten hattten fie die ganze Macht, die Gerichtsbarkeit, die Frohnen es waren lauter Heine Fürsten auf ihrem Eigenthum, aber der neue Geift der Beiten wirft Eins nach dem Andern über den Haufen. Die Frohnen wur­den abgelöst, die Gerichtsbarkeit nahm der Staat, selbst bie Jagd wurde auf ihren paar Nedern den Bauern zuge ftanden, aus dem Patronatsherrn machte man mit einem Worte nichts weiter als einen großen Bauer, und da dieser seinem Stande nach nicht mit dem fleineren tonfurriren fonnte benn fein Rang verpflichtete ihn, ein großes Haus fo geht er nach und nach selbst da zu Grunde.

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zu machen viel Hoheneckhaus, das aus zwei vollkommen

hier aus und ein, denen äußerlich die Spuren eines gewiffen hier aus und ein, denen äußerlich die Spuren eines gewiffen leichten Sinnes aufgedrückt find. In einem gewissen Gegensatz leichten Sinnes aufgedrückt find. In einem gewiffen Gegensatz hierzu steht die Erscheinung einer jungen Frauensperson, deren sympathische Gefichtszüge eine faff unheimliche Entschlossenheit ausdrücken. Es ist hier ein Stellenvermittlungsbureau für Kellnerinnen und wir erfahren von der letterwähnten Stelle­suchenden, daß fie noch nicht in Stellung war. Sie bekömmt auch schnell ein Engagement und begicbt sich sofort in das be­treffende Restaurant um die neue Funktion anzutreten.- Zwei Tage nach diesem Vorfalle sehen wir vor dem Haupt­portale der Charitee die übliche Ansammlung von Leuten, die dort beim Beginn der Besuchsstunden stets zu finden ist, und in derselben die Kellnerin, deren Gesicht heute womöglich noch finsterer dreinschaut, als vor zwei Tagen. Auf der Station für Lungenleidende"( welch zarter Ausdruck!) besucht sie ihren schwindsüchtigen Mann, dem fie einige Erfrischungen bringt. Woher hast Du das Geld zu diesen Dingen? fragt der Kranke und wirft der Frau einen forschenden Blick aus seinen hohlen Augen zu.ch zu. Ich ich habe Etwas verdient", erwidert stotternd die Gefragte. Verdient?", fragt gedehnt der Mann und seine unheimlichen großen Augen scheinen fich noch mehr zu erweitern. Ja, ich bin in in Stellung in einem Restaurant!" Kellnerin?" schreit gellend der Mann und wirft Kuchen und Apfelsinen von sich und sinkt auf das Lager zurück, mühsam nach Luft für die kranke Lunge ringend. Schluchzend entfernt fich die Frau, fie muß zur rechten Beit wieder in ihrer Stellung" sein und fröhlichen Gästen den Trunt fredenzen. Ach was hat fie nicht Alles gethan, um Beschäftigung zu erhalten und ehr­lich den Unterhalt für sich und ihren fleinen Knaben zu ver­dienen; aber im Sommer ist in Berlin feine Gelegenheit für weibliche Handarbeit; Alles geht in die Bäder und auf Reisen und in den Geschäften sagt man, es ist jest keine Saison. Daß die menschliche und ganz besonders die weibliche Arbeits­fraft als Waare behandelt wird, ist leider nichts Neues und vielleicht drängt dies dahin, daß auch weibliche Schönheit näch­stens als Handelsartikel auf den Markt kommt und nach ge­wissen Grundsägen gezählt, gemessen und gewogen wird. Wie alle Dramen aber, so wird auch hier abschließen das Drama einer Berliner Kellnerin.

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r. Hausfriedensbruch. Bei der in der Oppelner Straße wohnhaften Frau Sch. erschien am Montag Nachmittag ein arbeitsloser Bäckergeselle, der mit seiner der Frau Sch. bes fannten Ehefrau getrennt lebt. Lettere hat der Sch. mehrere Wirthschaftssachen in Verwahrung gegeben, da sie diese in ihrer eigenen Wohnung aus Furcht vor ihrem Manne nicht zu be halten wagte, weil dieser bereits wiederholt die sauer erworbenen Sachen der Frau fortgenommen, verkauft und den Erlös ver­jubelt hatte. Am Montag verlangte er nun von der Frau Sch. die Herausgabe der seiner Frau gehörigen Sachen, und als ihm dies verweigert wurde, versuchte er mit noch einem Rumpan in die Wohnung der Sch. einzubringen. Die zur Hilfe gerufe nen Nachbarn unterstüßten jedoch die Frau Sch. in der Aus­übung ihres Hausrechts, wodurch ein gewaltiges Lamento in dem Hause entstand. Die beiden Störenfriede wurden zur Polizeiwache gebracht, von wo man sie nicht wieder hat heim­fehren sehen. Vermuthlich sind sie ohne feste Wohnung und deshalb wegen des Hausfriedenbruches in Haft behalten worden.

4542 polizeiliche Milchrevisionen, bei denen in 29 ein­zelnen Fällen 138 Liter Milch als zu leicht wiegend vorge funden wurden und zur Vernichtung gelangten, find im Monat Juni in Berlin vorgenommen worden. Gegen die Uebertreter Juni in Berlin vorgenommen worden. Gegen die Uebertreter wurde das Strafverfahren eingeleitet.

Wie die Allgem. Fleischer- 8tg." erfährt, hat die Polizei- Direktion den Magistrat ermächtigt, die Sonntagsarbeit auf dem Zentral- Schlachthof einzustellen. Demnach wird der Magistrat und das Kuratorium in den nächsten Tagen eine diesbezügliche Bekanntmachung erlassen und steht zu erwarten, daß vom 18. d. M. an der Erlaß in Kraft tritt.

r. Soldaten, die in's Bad gebracht werden, kann man jest häufig in unseren Straßen sehen. Um die Mannschaften nicht durch den Marsch zu Fuß zu erhißen und sie dann der plößlichen Wirkung des falten Waffers auszuseßen, werden fte in den großen Militär- Fourage- Wagen zur Bade- Anstalt, wenn diese von der Kaserne weit entfernt ist, gefahren. Der Rückweg erfolgt zu Fuß. Ob die Strapazen des Fußmarsches größer find, als die des Transportes auf dem rumpelnden Leiferwagen über das holprige Straßenpflafter, wird jedenfalls durch genauere Erfahrungen erft feftgestellt werden müssen.

Eine originelle Episode ereignete fich am Sonnabend in den ersten Vormittagsstunden bei den Sudanesen. Zwei Schornsteinfeger wollten, nachdem sie ihre dienstlichen Verrich tungen auf der schwedischen Eisbahn beendet, die Sudanesen, die eben mit der Bereitung ihres Frühstücks beschäftigt waren, aus der Nähe in Augenschein nehmen. Sobald die Sudanesen die Schornsteinfeger erblickten, stießen sie ein Klagegeheul aus, die Weiber flüchteten sich in ihre Hütten, während die Männer zu den Waffen griffen. Als die Schornsteinfeger in Folge deffen ihre Vorwärtsbewegungen einstellten, ging ein besonders fouragirter Sudanese zum Angriff über, dem die Schwarzen durch schleunigste Flucht aus dem Wege gingen. Erst lange darnach beruhigten sich die Karawanenmitglieder und gaben darnach beruhigten sich die Karawanenmitglieder und gaben

gleichen Rittergütern besteht, die meinem alten Freunde, dem Grafen Noffy, gehören. Vor zehn Jahren etwa, bald nach dem Du uns verließeft, war er gezwungen, eins derselben zu verkaufen, weil ihn seine beiden Söhne so in Schulden gestürzt, daß er sich nur dadurch retten fonnte. Oberhohen­edhaus behielt er selber und bewirthschaftete es in der alten Weise nnd in herrschaftlicher Art. Er mußte in seiner Stellung ein Haus machen und zeigte sich seines alten Namens würdig. Unterhohenedhaus kaufte ein Jube, Levy Rainer, nnd bewirthschaftete es ebenfalls, aber in seiner Weise. Anstatt bas große, herrschaftliche Gebäude zu bewohnen, machte er eine Fabrik daraus nnd setzte sich selber nebenan in bie Verwalterwohnung. Er gab feine Gesellschaften und wurde natürlich in feine eingeladen, aber das Gut glich von da an feinem Ritterfize mehr, sondern einem Bienenschwarm, und was sind die Folgen? Vor vier Wochen hat Levy Rainer auch den Kauf über Oberhoheneckhaus mit dem Grafen abgeschlossen, der sich nicht länger halten kann, während der Jude ein steinreicher Mann geworden ist. Und das bleibt nur ein Beispiel aus tausenden; es geht berg unter mit der Welt und langsam, aber sicher wieder dem Chaos entgegen."

Aber sage mir, Vater," erwiderte Hans, sollte da nicht Hans ,,, sollte der Adel selber wieder Anstrengungen machen, dem zu be gegnen? Er hat dieselben geistigen Kräfte wie der Bürger­stand warum ihm da nicht auf gleichem Gebiete bes gegnen?" Der alte Baron schüttelte mit dem Kopfe. " Das geht nicht, mein Sohn," fagte er ruhig; es wäre ein Unding, denn der Adel selber müßte dann vollständig aufs hören."

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Und wäre das ein Unglüd, Bater?" lächelte Hans. Sieh Dir das weite, mächtige Reich der nordamerikanischen Union an, dort giebt es gar feinen Adel..

" Ja, ja," erwiderte der Baron, mit der Hand wehrend, ich weiß schon, was Du sagen willst; dort ist aber auch eine Republik , und ehe ich in einer Republik leben möchte, sollte man mich zu meinen Bätern in die stille Gruft legen Gott bewahre mich bavor!" un as

,, Und doch, was für brave und tüchtige Menschen giebt

als Ursache dieses auffallenden Benehmens die Erklärung ab, daß fie unsere harmlosen Berliner Schornsteinfeger für böse Geister" gehalten haben. Eigenthümlich war der Umstand, daß der die Gebete leitende Sudanese sich mit den Frauen vollstän dig unsichtbar gemacht hatte.

g. Von einem Brautwagen überfahren. Als am Sonnabend Nachmittag eine am Schloßplaz mit Obst handelnde Frau den Fahrdamm an der ,, Schloßfreiheit" überschreiten wollte, fam eine Brautequipage in vollem Gallopp dahergefahren. Die Frau wollte noch schnell ansbiegen, wurde aber von den Pfer­den erfaßt, zu Boden geschleudert und von dem Wagen am Arm und Fuß überfahren. Mehrere hilfbereite Passanten brachten die Verunglü te in halb ohnmächtigem Zustande auf das Trottoir, während der Kutscher der Equipage sofort anhielt und den Fahrpreis für eine Droschte zur Beförderung der Vers unglückten nach dem Krankenhause anbot. Die Frau wies diese Anerbietung aber zurück und so fuhr der Kutscher die Braut leute zunächst nach nach dem in der Nähe befindlichen Festlokal. Alsdann kehrte er zu der immer noch auf dem Trottoir liegen den Frau zurück, half diese in seinen Wagen und brachte fie nach der Polizeiwache am Werderschen Markt, von wo aus ihre Ueberführung nach dem Krankenhause erfolgte. Der Vors gang hatte begreiflicher Weise einen großen Auflauf hervors gerufen.

Gerichts- Zeitung.

P. Ein gefährliches Vereinsmitglied zählte der Gesang Verein Liederhain" zu Charlottenburg in seiner Mitte. Dieses Mitglied, der Zimmermann Friedrich Wilhelm Jerichow, eignete fich am 22. März d. J. eine das Baarvermögen des Vereins im Betrage von 18 Mark enthaltende Kaffette an, welche in einem verschlossenen Spinde in dem am Schüßenweg befind lichen Vereinslokal aufbewahrt worden war. Um die Kaffette fich aneignen zu können, war Jerichow mit großer Schlauheit zu Werke gegangen. Während die übrigen nach Schluß der Vereins Sigung noch anwesenden Mitglieder vorn im Lokal weilten, schlich sich Jerichow in das dunkle Vereinszimmer, trennte mit einem Messerschnitt die dünne Füllung des Spindchens los und nahm die Kaffette heraus, welche er dann an das geöffnete Fenster seẞte, um sie unbemerkt von dort wegschaffen zu können. Sein Vorhaben glückte ihm und schwerlich hätte eins der Vereinsmitglieder gewagt, seinem Ver­dacht gegen Jerichow Ausdruck zu geben, wenn nicht mittler­weile eine anderweitige derartige Strafthat bekannt geworden wäre. Jerichow hatte seiner Profession Valet gesagt und befand fich vor Begehung des obigen Diebstahls bei dem Liqueur­Fabrikanten Schönwald in Charlottenburg im Dienst als Hausdiener. Eines Tages im Juli v. J. war Herr Schön­wald verreist und hatte seinem Dienstmädchen und dem Jerichow die Aufsicht und Bewachung der Wohnungs- und Ge schäftsräume anvertraut, ohne eine Ahnung davon zu haben, daß sein Hausdiener bereits mit einer Vorstrafe wegen Diebs stahls behaftet war. Während der Abwesenheit des Herrn Schönwald schickte Jerichow das Dienstmädchen fort und bes nugte das Alleinsein im Hause dazu, den Geldschrank mittelst der zu denselben gehörigen, in einer unverschlossenen Kommode aufbewahrten Schlüssel zu öffnen und eine Rolle Goldstücke 150 Mark zu entwenden. Die Voraussetzung des schlauen Diebes, daß das Fehlen der Summe, da er die übrigen vors handenen Baarbestände unberührt ließ, nicht bemerkt werden würde, sollte daran scheitern, daß der Bestohlene gerade die gestohlene Summe zur Begleichung einer Rechnung abgezählt bereit gelegt hatte. Herr Schönwald erstattete Anzeige bei der Polizei und Jerichow erschien gestern vor der Straflammer des Landgerichts II unter der Anklage eines schweren und eines einfachen Diebstahls, welche er begangen zu haben im Audienz­termin rückhaltlos einräumte. Der Diebstahl bei Schönwald wurde seitens des Gerichtshofes als ein einfacher, die Bes raubung der Kaffe des Gesangvereins jedoch als schwerer Diebs stahl angesehen. Troßdem nahm der Gerichtshof von Vers hängung einer Buchthausstrafe Abstand und bewilligte mit Rücksicht darauf, daß die bitterste Noth den Angeklagten zu Ausführung des schweren Diebstahls getrieben, dem Angeklagten mildernde Umstände. Das Urtheil lautete auf 1 Jahr Ge­fängniß und 2 Jahr Ehrverlust.

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P. Die Herren Spizbuben unter sich. Auf dem Dos minium Reezom bei Groß- Behliz war am 11. Januar d. J. Nachts ein äußerst frecher Einbruch verübt, nachdem im November v. J. bereits der Versuch, einen Einbruch auszus führen, gemacht worden war. Die Einbrecher hatten, als ihnen beim zweiten Male der Versuch gelang, mittelst einer Leiter fich Eingang in eine offene Häckseltammer verschafft, waren von dort nach gewaltsamer Deffnung zweier Thüren in die soges nannte Leutestube eingedrungen und hatten dort mitten unter den schlafenden Knechten die Spinden und Koffer aufgebrochen und ihres Inhalts beraubt. Alles, was ihnen des Mitnehmens werth schien, Kleidungsstücke, Stiefel, Strümpfe, Hemden sc., selbst Brod und Schmalz nahmen die Diebe an sich, auch baares Geld in verschiedenen fleineren Beträgen von 2 bis 15 Mart fanden die Diebe vor und nachdem sie die gestohlenen Sachen

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es im Bürgerstande, Vater!" sagte Hans. Nimm zum Beispiel einmal die Frau von Schaller oder die Frau Oberstlieutenant Klingenbruch, und sehe denen unser kleines Räthchen gegenüber, daß zuerst diesen adeligen Herrn von Tröben, der sich Graf Rauten nannte, durchschaute- und trotzdem, ja gerade deshalb mußte sie unser Haus vers lassen."

Das war nicht meine Schuld, Hans," sagte der alte Herr rasch. Ich gebe Dir mein Wort, mir hat es damals weh genug gethan, als das Kind unser Haus verließ; aber fie wollte es selber nicht anders, und wir konnten sie doch etwa nicht bitten, bei uns zu bleiben das wirst Du eins sehen."

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Dir hat es leid gethan, Vater?"

Gewiß, mein Sohn; ich war gewohnt, das Räthchen als mein eigenes Rind zu betrachten, und habe es noch nicht vergessen; doch wer konnte ahnen, daß wir in unserem Haufe einen Teufel beherbergten, wie ihn die höllischen Re­gionen nicht schlimmer senden konnten oh, womit habe ich bas verdient, womit habe ich das verdient!"

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Bater," sagte Hans mit leiser, gedrückter Stimme, in­dem er dem alten Herrn aber fest ins Auge sah ,,, es giebt Fälle, die unser Verstand nicht ergründen fann; Du fragst. womit Du das verdient andere Menschen können nicht

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in Dein Inneres sehen, das mußt Du selber thun- findest Du da nichts? Du sollst mir die Frage nicht beantworten, Vater," setzte er rasch hinzu, als er bemerkte, daß ihn der alte Herr fast erschreckt ansah ,,, nur an Dich selber sollst Du fie richten ist da gar nichts, was sie Dir vielleicht be antwortete? Doch wir kommen da auf ein ganz anderes Rapitel," brach er kurz ab, denn es entging ihm nicht, daß fich der alte Herr entfärbte ,, über ganz etwas Anderes wollte ich mit Dir reber: es ist nämlich nicht allein mög lich, sondern sogar wahrscheinlich, daß ich noch im Laufe dieses Jahres zurück nach Peru muß

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Du willst wieder fort?" rief der Vater erschreckt. Ich habe Briefe bekommen, die es wenigstens in Aus ficht stellen," sagte Hans, wenn auch jezt noch gar nichts darüber bestimmt ist."

( Fortsetzung folgt.)