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dabei so schwere innere Verlegungen, daß er mittelst Droschke mach dem Elisabeth Krankenhause gebracht werden mußte.- Am Vormittage desselben Tages erlitt der Kutscher Ebert, Müllerstraße Nr. 53 A. wohnhaft, dadurch einen Bruch des Unterichenfels, daß ein in der Belle Alliancestraße gestürztes Pferd, bei dessen Aufhelfen er behilflich war, von Neuem hin­stürzte und ihm gegen das Bein fiel. Nach Anlegung eines Nothverbandes in der Garde- Dragoner- Kaserne wurde er nach dem Augusta Hospital gebracht. An demselben Tage Nach­mittags wurde der Steinfeger Bühlke, Bernauerstraße Nr. 114c. wohnhaft, in der Gerichtsstraße von einem Geschäftswagen über­fahren und am Fuße derartig verlegt, daß er nach der Charité gebracht werden mußte. Zu derselben Zeit machte ein Mann auf dem Hofe des Grundstücks Schönhauser Alle Nr. 183 den Versuch, fich mittelst Zuckersäure zu vergiften. Nachdem ihm Gegenmittel verabreicht, wurde er nach dem städtischen Kranken­Hause gebracht. Liebesgram soll die Veranlassung zu der That gewesen sein.

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Gerichts- Zeitung.

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Ein gefährliches Verbrecherpaar beschäftigte gestern die britte Straffammer des Landgerichts I . Es waren dies der Gärtnergehilfe Karl Ludwig Liede und der Kellner Richard Gustav Dürne, bereits vielfach vorbestrafte Subjekte. Der Testere führt in der Verbrecherwelt den Spiznamen Robert Blum ". In der Zeit vom 15. Februar bis zum 15. April cr. Tiefen bei der Polizei nicht weniger als elf Anzeigen ein, wonach Rellerwohnungen mittels Einbruchs von Dieben heimgesucht worden waren. Sie hatten solche Keller ausbaldomert", deren Bewohner in den meisten Fällen kinderlose Eheleute den Abendstunden ihre Wohnung für einige Zeit zu verlassen pflegten, um die nothwendigen Einkäufe zu besorgen und fein Schloß war funstvoll und kein Riegel start genug, um den Dieben den Zutritt zu wehren. Am Abende des 15. April d. J. gelang es endlich, die Diebe in flagranti zu ertappen, als fie einen Einbruch bei dem Schuhmacher Baumgart in Der Köpniderstraße ausführten. Der Bewohner kam früher nach Hause, als die Diebe wohl vermuthet hatten und begeg­nete ihnen, als dieselben sich mit der gestohlenen Beute entfer nen wollten. Die Diebe warfen Alles von sich nnd versuchten thr Heil in der Flucht. Einer von ihnen entkam, der andere, Der Angeklagte Tiede, wurde aber von dem ihm begegnenden Arbeiter Ries aufgehalten. Es entbrannte zwischen Beiden ein Turzer aber äußerst erbitterter Kampf, der Dieb machte von seinem Brecheisen Gebrauch, welches er in der Rechten schwang und führte damit einen wuchtigen Hieb gegen den Kopf seines Gegners, der aus einer tiefen Kopfwunde blutend, bewußtlos zu Boden sank. In diesem kritischen Moment kam Baumgart aber zur Stelle und mit Hilfe noch einiger herbeieilender Nachbarn gelang es, den Verbrecher zu entwaffnen und dingfest zu machen. Man fand außer dem Brecheisen eine Anzahl vorzüglich gearbei teter Diebswerkzeuge bei ihm vor. Allerdings leugnete Tiede, auch die früheren Einbrüche in den Kellerwohnungen ausgeführt zu haben, aber mit seiner Verhaftung hörte diese Art der Dieb­stäble auf, auch wurde konstatirt, daß in zwei Fällen das Brech eisen des Angeklagten benutzt worden war, denn dasselbe paßte haarscharf zu den Eindrücken, welche sich an den eröffneten Spinden und Kommoden befanden. Sein Komplize bei dem legten Diebstahl wurde leicht ergriffen und dieser bestritt, sich bei einem andern, als bei dem einen verfehlten Koup be­theiligt zu haben. Die beiden Spizbuben verharrten auch im Verhandlungstermine bei ihrem Leugnen und wenn es durch die Beweisaufnahme auch nur gelang, den Angeklagten Tiede in drei Fällen und den Angeklagten Dürre in einem Falle zu überführen, so wurden fie doch für längere Zeit unschädlich ges amacht, denn Tiede wurde zu sechs, Dürre zu drei Jahren Buchthaus verurtheilt. Die paar Dage brummen wir leichte ab," äußerte der Lestere gleichmüthig, als er aus dem Saal ge­führt wurde.

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Ein ebenso interessanter als umfangreicher Prozeß dem wird in den lezten Tagen dieses Monats die Straffammer des rufen Landgerichts 11 beschäftigen. Es handelt sich um jene weit­efigen verzweigte Diebesbande, welche ihren Wohnfis in Friedrichsberg Das hatte und von hier aus, sich in Gruppen von drei oder vier ege Personen theilend, Raubzüge nach allen Himmelsrichtungen und den bis in die entferntesten Gegenden Deutschlands unternahm, um Sver auf Märkten, bei Volksfesten u. s. w. Taschendiebstähle aus­fon zuführen. Der Prozeß wird ein Seitenstück zu jenem bilden, der vor fast zwei Jahren gegen die sogenannte Rigdorfer dem Diebesbande", deren Hauptmitglieder bekanntlich während einer straße Sochzeitfestlichkeit festgenommen wurden, stattfand; wie in jener nden. Verbrecherfippe eine alte Jüdin, die Frau Pusmentirer die auf leitende Kraft war, spielt in der Friedrichsberger Bande eine vom Frau Mankowska diese Rolle. Eine Frau Sowade, welche in eichen dem vorerwähnten Prozeß nebst ihrem Ehemanne unter den efelbe Angeklagten Plaz zu nehmen hatte, aber wegen Mangel an straße Beweisen als einzige Freigesprochene aus dem Prozesse hervor erlitt

ihm wogenden Gefühle zu unterdrücken, feile, niederträch iferes tige Kreatur, Teufelin mit dem Gesicht eines Engels, die Du ndlich ein unerhörtes Spiel mit uns triebest, mit uns für die Be­Beibe, freiung unseres armen Volkes zu wirken schienst und die das heiligsten Gefühle heucheltest, während Du im Solde der halbe Polizei standest und uns überwachtest und einen nach dem athie, andern für schimpflichen Sündenlohn verriethest. Kannst Du raffte es leugnen, die frechste Doppelrolle gefpielt zu haben, ange­enheit sichts dieser erdrückenden Beweise( er zog die von der Kam­hrank merjungfer ihm übergebenen Briefschaften hervor) ,, fannst fich Du leugnen, angesichts dieser Briefe von Deiner Hand, worin die genauesten Angaben über alle unsere Schritte, einem unseren Aufenthalt, unsere Vertheidigungsmittel gemacht sind. enden Ha, meine Taube, wir sind ja furchtbar klug gewesen, aber auf doch nicht flug genug. Wenn man so höllisches Spiel um treibt, so darf man sich nicht in die Karten sehen lassen, zur man darf so kostbare Papierchen, wie diese hier, nicht im vissen Schreibtisch lassen, woraus sie eine rachsüchtige Kammerzofe

ilder, entwenden kann." Rors Dame

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Sie war in die Knie gesunken und wagte nicht aufzu " Ist es wahr?" donnerte er nochmals. ,, Gnade!" wimmerte sie, Gnade!"

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vitfch. Vera Pawlowna mit den unschuldsvollen Veilchenaugen war Das war das Eingeständniß ihrer Schuld, die lie bliche eine schändliche Verrätherin, eine gemeine besolvete Spi onin. ich fie Aber die Krönung des Gebäudes hat noch gefe hlt," fuhr ungen der Nihilist mit unbarmherzigem Hohne fort, noch blieb beig, auch den Geliebten den Schergen auszul iefern. Muth­nmen. amaßlich wäre es in den nächsten Tagen geschehen." Niemals!" flüsterte sie. und," talt.

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Es ist das auch gleichgiltig," erwiderte er; nicht um ffchub mich, um meine Partei, um unsere heilige Sache zu rächen, bin ich erschienen. Bereite Dich zum Tode vor, sprich ein reifen, Gebet, wenn Dein entschwundener Glaube an die Gottheit sich jetzt einstellen sollte..."

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,, Erbarmen," rief die Unselige mit allen Zeichen der Todesangst, es ist wahr, ich bin schuldig, ich bin fluchwürdig, ich ließ mich verblenden, aber ich will bereuen, ich will füh­angen nen, will das Sündengeld herausgeben an die Armen, wie Hat's Du willst, will außer Landes gehen, mich in ein Klofter be= nge!" graben

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ging, hat sich darauf unter die Aegide der Mankowska begeben und wird diesmal wohl kaum fich aus der Schlinge zu ziehen wissen.

Eine eigenartige Anklage wegen wissentlichen Mein­eides gelangte gestern vor dem Schwurgericht des Land­ gerichts I zur Verhandlung. Die Kochfrau Wilhelmine Helene Wolter erließ im September v. J. im Berl. Tagebl." eine Heirathsannonze. Da sie eines kleinen disponiblen Vermögens erwähnt hatte, fehlte es nicht an Reflektanten, jedoch traf die heirathslustige Frau die für sie denkbar ungünstigste Wahl. Der Schuhmacher und Agent Julius Unrath, welcher die An­nonze gelesen, baute darauf einen Betrugsplan, den er mit großer Geschicklichkeit auszuführen verstand. Er sah sich zu­nächst nach einigen Helfershelfern um und fand solche in den Personen des Buchbinders Rudolf Wiese und des Kaufmanns Nathan Milkuschüß. Der Erstere wurde als Bote benutzt und überbrachte der Frau Wolter die Briefe, welche der feder­gewandte Milkuschüß im Namen des Unrath verfaßte. Der Leß­fere, obgleich verheirathet und Familienvater, gab sich für einen ledigen Werkführer Namens Julius Wiese aus, welcher ein Gehalt von 800 Thalern bezog. Die Frau Wolter hielt ihn für einen passenden Lebensgefährten; schon bei der ersten Bu­sammenkunft mit Unrath, bei welcher deffen gleichfalls an­wesende Komplizen dessen Angaben über seine persönlichen Verhältnisse bestätigten dieselben wurden übrigens der Wolter als die Herren Müller und Schulze vorgestellt- kam es zur Verlobung, und wenige Tage darauf begann das Kleeblatt, das reife Obst vom Baume zu schütteln. Unrath mußte Möbel kaufen, um das zu gründende Heim zu vervollständigen, seine Braut fand es ganz in der Ordnung, daß sie einen Theil ihres Vermögens zu diesem Zwecke opferte und händigte ihm auf seine Bitte bereitwilligst zweihundert Mark ein. Bald darauf erhielt die Wolter einen von

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Vereine und Versammlungen.

Der Unterstütungsverein deutscher Schuhmacher ( Filiale Berlin ) hielt am Montag, den 6. d. M., im Lokal des Herrn Nieft, Kommandantenstraße 71-72, seine Vereinsvers ſammlung ab. Den Vortrag für diesen Abend übernahm Herr Schlüter über den Werth der theoretischen Fachausbildung in unserem Gewerbe", und schilderte in seinem Vortrage die Noth­wendigkeit und Wichtigkeit derselben, indem er verschiedene Beispiele anführte, wie sehr es nußbringend für jeden Schuh­macher sei, sich mit theoretischer Fachausbildung zu beschäftigen. In demselben Sinne sprachen sich mehrere Mitglieder aus und es wurde bezugnehmend darauf ein Antrag eingebracht und angenommen, eine Fachschule zu errichten. Alsdann machte der Vorsitzende bekannt, daß die nächste Vereinsversammlung wegen des am 20. d. Mts. in Kliem's Volksgarten, Hasenhaide, statt findenden Sommerfestes, welches vom Verein arrangirt ist, auss fällt. Es wurde von Seiten des Vorstandes angeregt, ein Vers gnügungskomitee zu wählen und wurden hierzu 8 Personen gewählt. Die Kollegen werden ersucht, recht zahlreich an diesem Feſte Theil zu nehmen. Den Mitgliedern zur Nach­richt, daß die nächste Vereinsversammlung am Montag, den 3. August im obenbenannten Lokal stattfindet.

be. In der Versammlung, welche am Montag, den 6. b. M., im Deutschen Kaiser", Lothringerstraße, unter Vorsitz des Herrn Rob. Schulze stattfand, sprach Herr Schuhmacher Engler über das Arbeiterschußgeset. Seine eingehenden Ausführungen fanden lebhaften Beifall. An der Diskussion betheiligten sich die Herren Gutsche, Kund, Franke, Steindorff und Andere. Alle Redner waren darin einig, daß die baldige Annahme des von der sozialdemokratischen Fraktion des Reichs­tages eingebrachten Gesezentwurfes im Interesse des Ar­beiters dringend nothwendig wäre. Eine Petition an den Reichstag , welche von den Mitgliedern des 29. bis 31. Kom munalwahl- Bezirks ausgeht und in diesem Sinne abgefaßt ist, gelangte zur Verlesung und fand zahlreiche Unterschriften. Zum Schluß wurde eine Tellersammlung für die streikenden Maurer veranstaltet.

Milkuschüß verfaßten Brief, in welchem ihr die Mittheilung wurde, daß ihr Bräutigam plöglich schwer erkrankt sei und fich in der Klinik befinde. Das Schreiben lief wieder auf die Bitte um Geld hinaus und ihm folgten noch mehrere; stets mußte die Wittwe Wolter ihre Ersparnisse angreifen und das ges nannte Kleeblatt lebte davon einen vergnügten Tag, denn in furzer Zeit hatte es gegen 600 M. erbeutet. Der Polizei kam die opulente Lebensweise der ihr bekannten anrüchigen Personen verdächtig vor, fie forschte nach der Einnahmequelle und kam bald hinter die Schliche der Industrieritter. Anfangs Dezember v. J. wurde die Frau Wolter nach dem Molkenmarkt beschieden und wurden ihr die Augen darüber geöffnet, in welcher Schlingewerblichen Schiedsgerichts. Herr Tußauer erläuterte dieselbe fie fich befand. Unrath und seine Helfershelfer hatten aber von der Zitation der Wolter Wind bekommen und der glattzüngige Milkuschüß übernahm es, das gefährdete Schiff an Der Klippe vorbeizulenken. Schon

die Wolter vom Kriminal- Kommissariat zurückkehrte, schloß er sich ihr an und erfuhr von ihr, welcher Art ihre Aussagen ge­wesen. Sodann log er ihr vor, daß Unrath zwar noch ver­heirathet sei, aber die Scheidungsklage bereits eingeleitet habe. Sofort nach der Trennung seiner Ehe würde er die Wolter ficher heirathen. Milkuschüß überredete die lettere nun, daß fie demnächst bei ihrer eidlichen Vernehmung vor dem Unter­suchungsrichter ihre vor der Polizei abgegebenen Aussagen widerrufen und behaupten solle, Unrath habe ihr von vorn herein mitgetheilt, daß er noch verheirathet sei, auch habe derselbe zur Erlangung der Geldsummen keine falschen Thatsachen vorgespiegelt, sondern fie habe ihn aus freien Stücken unterstüßt. In der That gab die Wölter ihre eidliche Aussage in diesem Sinne und zog fich dadurch eine Anklage wegen wissentlichen Meineids und dem Milkuschütz eine solche wegen Anstiftung dazu zu. Auch

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in dem gegen Ünrath und seine beiden Komplizen anhängig gemachten Betrugsprozeß erzielte sie durch die falsche Aus­fage für den Angeklagten keinerlei Vortheil, denn sie wurden alle drei zu erheblichen Freiheitsstrafen Unrath zu drei Jahren Gefängniß verurtheilt. Die Angeklagte Wolter räumte im gestrigen Verhandlungstermine offen Alles ein und be dauerte gewiß iene unſelige Heirathsannonze, welche für sie so verhängnißvolle Folgen nach sich gezogen. Sie wollte ledig­ich der Ueberredungskunst des mitangeklagten Milkuschüß er­legen sein, dieser versuchte aber durch striktes Ableugnen fich aus der Schlinge zu ziehen. Die Beweisaufnahme mußte zu Ungunsten der Angeklagten ausfallen und plaidirte darauf Der Staatsanwalt für Schuldig im Sinne der Anklage. Die Vertheidiger, Rechtsanwälte Thelen und Tischauer plaidirten, der Erstere für eine mildere Auffassung betreffs seiner Klientin, der Angeklagten Wolter, der Leptere für Freisprechung des Milkuschüß, der nur durch die Aussage der Wolter, einer ge­ständlich meineidigen also unglaubwürdigen Person belastet werde. Die Geschworenen erklärten nur die Angeklagte Wolter werde. Die Geschworenen erklärten nur die Angeklagte Wolter für schuldig, Milkuschüß für nichtschuldig, worauf der Staats­anwalt gegen erstere ein Jahr Buchthaus, gegen letteren Freisprechung beantragte. Der Gerichtshof erkannte dem An­frage gemäß, rechnete der Angeklagten Wolter aber drei Mo­nafe durch erlittene Untersuchungshaft ab.

Unnüge Worte," kam es zermalmend von den Lippen des Rächers. Mach Dich bereit!"

Fedor Sergejewitsch," flehte die am Boden sich Win­dende ,,, denk an Dein Seelenheil, denk an Deine Mutter, schone mich..."

druck auf den Furchtbaren, er wurde schwankend, eine Re­Der Appell an seine Mutter blieb nicht ganz ohne Ein­gung von Mitleid zuckte durch sein Herz, aber die verschwand rasch, und der Dämon in ihm trat in seine volle Herrschaft zurück.

Es ist Alles vergebens, Du wirst gerichtet, wie Du es verdient hast." Fedor Sergejewitsch, bei meiner Liebe zu Dir beschwöre

ich Dich

Er lachte höhnisch auf. Und ich liebe Dich wahr und innig, soll ich von hinnen, so will ich nicht mit einer Lüge von der bestiegen. Mein Treiben widerte mich schon heute an, ich Welt. Ich Dich verrathen. eher hätte ich selbst das Schaffot der schmählichen Dienstbarkeit entsagen, mich mit Dir ins habe bittere Stunden der Neue durchlebt, balb wollte ich Ausland zurückziehen .". Er machte ungestüm abwei

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sende Bewegungen. 3u spät, zu spät," murmelte er durch die Zähne. Sie lag noch immer zu seinen Füßen, verzweiflungsvoll die blauen Augen zu ihm aufgeschlagen Bu spät, zu spät!" wiederholte er. Wir sterben vereint." Er zog den Revolver. So sei Gott mir und Dir gnädig!" seufzte sie, erschüttert, aber schon gefaßt. Er ging mit langen Schritten auf dem dicken Teppich auf und ab, betrachtete einen Augenblick im Spiegel sein ver­störtes Gesicht und dann die mörderische Waffe. Fedor!" flang es noch einmal zu ihm auf. Er schüttelte nur den Ropf Wenige Augenblicke später fiel ein Schuß und unmittelbar darauf ein zweiter...

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Das gab eine halbe Stunde später, als der von Fedor Sergejewitsch vorhin fortgeschickte Diener zurückkam und die beiden Leichen fand, einen gewaltigen Lärm in dem sonst so stillen Hause. Man benachrichtigte die Polizei, und diese stellte eine kurze Untersuchung an, aus der nicht viel her­austam. Ein unglückliches Liebespaar, so hieß es, das sich aus unaufgeklärter Ursache den Tod gegeben hat. Die Leute beruhigten sich damit. Aber die Polizei wußte es beffer.

Gl. Der Fachverein der Tischler hielt am Sonnabend, den 4. Juli, Neue Grünstraße 28, seine außerordentliche Ges neralversammlung ab. Dieselbe beschäftigte sich mit der auf Beschluß der leßten Versammlung vom Vorstand ausgearbei­teten Petition an den Magistrat wegen Errichtung eines ge in ihren einzelnen Punkten und begründete die Errichtung eines Schiedsgerichtes in Berlin damit, indem er ausführte, daß gewerbliche Streitfälle jest von der Gewerbedeputation ohne Hinzuziehung von Fachmännern entschieden würden. Viele von den Mitgliedern unseres Vereins geführte Klagen bei der Gewerbedeputation wären zu Ungunsten der Arbeiter ausges fallen und erst beim königl. Amtsgericht seien diese zu ihrem Rechte gelangt. Die für die Arbeitnehmer ungünstige Ent scheidung habe aber ihren Grund darin, daß, wenn die Schieds­richter der Gewerbedeputation auch den besten Willen zur un parteiischen Schlichtung des Streitfalles hätten, dieselben bei der Unkenntniß in den verschiedenartigen Fächern des Hand­werks nicht immer das Recht vom Unrecht unterscheiden können. Anders würde sich dies gestalten, wenn das zu errichtende Ges werbegericht zu gleichen Theilen aus Arbeitgebern und Arbeits nehmern bestehe, welche in geheimer Wahl die Arbeiter von den Arbeitern, die Arbeitgeber von den Arbeitgebern gewählt wür den. Es könnte dann jeder Arbeiter den Kollegen gegenüber fich in befferer Weise verständlich machen und würden dadurch für beide Theile günstigere Resultate erzielt werden. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen kam der Referent auf die schon bestehenden Schiedsgerichte in den Städten Dresden , Erfurt , Hamburg , Leipzig und Nürnberg zu sprechen, von welchen Nürnberg das am besten eingerichtete Schiedss gericht befäße, besonders deshalb, da dort die geheime und Direkte Wahl der Schiedsrichter durch die Interessenten selbst vollzogen werde. Am Schluß sprach Redner die Hoffnung aus die Errichtung gewerblicher Schiedsgerichte bald verwirklicht zu sehen, die um so berechtigter sei, da bei Einbringung des An­trags durch die Arbeitervertreter in der Stadtverordnetenver sammlung feine Opposition dagegen entfaltet worden sei und auch der Stadtfyndikus Eberty die Errichtung dieser Gerichte als zweckentsprechend anerkannte. Eine rege Betheiligung an der Diskussion bewies, daß die Versammlung den Ausfüh rungen des Redners mit Interesse gefolgt war. Nach Erledi gung einiger innerer Angelegenheiten wurden den streifenden Mauern 100 Mark aus der Vereinskaffe bewilligt.

hr. In der öffentlichen Versammlung der Schlosser, welche am Montag Andreasstr. 21 tagte, referirte Herr Krause ( Bauanschläger) über die von den Bauanschlägern am 28. Juni angenommene Resolution, in welcher dieselben sich mit den behufs Durchführung der zehnstündigen Arbeitszeit streifenden Schlossern solidarisch erklärt und sich verpflichtet haben, die Schloffer nach Möglichkeit zu unterstüßen. Er sprach am Schluß die Erwartung aus, daß die Schloffer ihrerseits Dieser Erwartung entsprach die Versammlung, indem sie nach auch ihre Solidarität mit den Bauanschlägern aussprechen werden. furzer Diskussion, an welcher die Herren Königsberg , Göbel, Marr und Pirch sich betheiligten, die folgende Resolution einstimmig annahm Die Versammlung erklärt fich mit den Bauanschlägern im Sinne der Don Den selben gefaßten Resolution einverstanden; ste erklärt ferner, soviel in ihren Kräften steht, die Bauanschläger, wenn dieselben in die Lage versezt werden sollten, behufs Verbesserung ihrer Lohnverhältnisse die Arbeit einstellen zu müssen, moralisch und materiell unterſtüßen zu wollen." In Bezug auf den Stand des Streits theilte Herr Miethe mit, daß in 6 Werkstätten 21 Kollegen neuerdings die Arbeit niedergelegt haben. Darauf folgten lebhafte Debatten über die follen. Ein Antrag dahingehend, daß im Interesse der All­Frage, ob auch arbeitslose Kollegen unterstützt werden gemeinheit arbeitslosen Kollegen eine einmalige Unters stüßung nach dem Ermessen der Lohnkommission gewährt werden solle, wenn sie sich verpflichten, Berlin zu verlassen, wurde ab gelehnt und der Antrag, alle Streifenden, auch solche, Sie noch nicht zum Streiffonds beigesteuert haben, zu unters fügen, andere Arbeitslose aber nicht, wurde angenommen. Der Antrag, drei Revisoren für den Unterstüßungsfonds bes hufs öffentlicher Berichterstattung zu wählen, wurde in Rücksicht darauf, daß die 3 vorhandenen Revisoren der Lohns fommission monatlich Bericht erstatten, und daß es unzweds mäßig sein würde, den Bestand der Streiftaſſe zu veröffent lichen, fast einstimmig abgelehnt. hfs. Zum Maurerstreit fand Dienstag Vormittag_im Buggenhagen'schen Saale eine von der Meister Kommission fammlung statt. zur Üleberwachung der Streifbewegung einberufene Meisterver Als Tagesordnung war der Streit der Maurer von Berlin " angegeben. Die Versammlung war von 400 Meistern und Baugeschäftsinhabern besucht, welche zu sammen( vor dem Streit) 7000 Maurer und 600 Pußer bes schäftigt haben. Am Eingang des Saales erhielt jeder Ver­fammlungstheilnehmer ein Flugblatt mit der fettges bruckten Ueberschrift: Warum unterhandeln die Meister nicht mehr mit den streikenden Maurergesellen?" Die Ausführungen dieses Flugblattes entsprechen genau dem unsern Lesern bekannten Standpunkte der Bau- Innung Bund der Bau-, Maurer- und Zimmermeister von Berlin ". Für dies jenigen unserer Leser, welche damit nicht genügend vertraut sein sollten, brauchen wir nur den auf den jeßigen Streit bezüglichen Gelegenheit, einen neuen Streit in Szene zu sehen, erschien bei Beginn der diesjährigen Sommerbauzeit den Gesellen günstig.

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Ein neues Komitee war schnell bereit, 42% Pf., dann 45 f pro Stunde zu fordern. Die Meister hatten schon zum Theil