irgend etwas Wesentliches im Sinne der erlassenen Geseze zu thun. Ferner waren die Gesetzgeber viel zu sehr in dem Wahne befangen, daß man die Wohnungsfrage isolirt behandeln und beseitigen könne. Auch die neuesten Vorschläge der Kommission bewegen sich nur auf der Oberfläche der Frage, und da fie spezifisch englische Verhältniffe der Gefeßgebung, der Verwaltungsorganisation, des Erbrechtes und der Gestaltung des Grund- und Häuſerbeſizes betreffen*), so verzichten wir hier auf ein näheres Eingehen.
Erwähnen wir nur der symptomatischen Bedeutung wegen zum Schlusse furz, daß einige Mitglieder der Kommission, wie die perren Gray und Collings, den Uebergang des städtischen Bodens in Gemeinbefit empfehlen, weil nach ihrer Ansicht anders dem lebel nicht beizukommen sei.
aber noch nicht festgestellten Giftes, zu fich. Die Wirkung de Giftes, allem Anschein nach Cyankali , war eine so heftige, daß die St. trop aller angewandten Gegengifte, bereits nach we nigen Minuten eine Leiche war. Auf Wunsch der Wirthsleute ist die Leiche nicht nach dem Obduktionshaus geschafft, sondem in der Wohnung belaffen worden. Als Motiv der unſeligen Taht wird ein unglückliches Liebesverhältniß angegeben.
betont, natürlich nur der Bohrversuch selbst entscheiden. Die| Quantität eines äußerst schnell wirkenden, seinem Namen nad Möglichkeit liegt sogar vor, daß fich die mächtigen Staßfurter Steinfalz- und Kalifalz- Ablagerungen bis hierher erstrecken und nicht unerreichbar tief liegen. Die Militärverwaltung ließ das Abteufen im Mai 1882 schließen, nachdem man bis zu ca. 487 Meter in die Erdrinde eingedrungen war und das Bohrloch bei einer Dynamitsprengung verschüttet hatte. Einige Herren aus der Bürgerschaft faßten indeß den Gedanken der Errichtung eines Solbades und nahmen die Sache auf. Um zunächst über die Frage der Bergbaugerechtigkeit Gewißheit zu erlangen, wandte man fich an das Oberbergamt zu Halle, welches sich das Solenbergwerf in das Grundbuch von Spandau eingetragen hatte, und erfuhr daselbst, daß die Stadt Schwierigkeiten nicht begegnen würde, wenn innerhalb des fiskalischen Solfeldes geEiner medizinischen Ausnutzung der Solquelle stehen die klimatischen Verhältnisse Spandaus nicht entgegen. Nach einem Gutachten der Herren Oberstabsarzt a. D. Dr. Buchholz ist die früher vorhanden gewesene Wechselfieberepidemie in Folge der Beseitigung von Sümpfen und der Verbefferung der Wasserläufe erloschen und find sonstige Krankheiten, welche Leidende vom Besuch des Bades Der Stadtwald mit abhalten könnten, nicht vorhanden. seinem mehrhundertjährigen, herrlichen Eichenbestande ist erquidend, für Körper und Geist erfrischend ist es, unter den ferner wie geschaffen zu einem klimatischen Kurort. Wie
Zokates
W. In Bezug auf den Nothschrei, welcher aus der Mitte des Nordens unserer Stadt in den Zeitungen wegen der Verzögerung des Markthallenbaues daselbst verlautbar wurde, können wir aus kompetenter Quelle zur Beruhigung des dortigen Stadttheils mittheilen, daß es keineswegs in der Abficht der städtischen Behörden liegt, die Angelegenheit möglichst weit hinzuschleppen, vielmehr ist es beschlossene Sache, daß mit der Niederlegung der Gebäude von der Acker- und Invalidenstraßen- Ede am 1. April 1886 begonnen und alsdann nach dem Abbruch derselben mit dem Aufbau der Markthallen daselbst begonnen werden wird. Angesichts des jeßigen Maurerstreiks und des bevorstehenden Winters konnte der Bau nicht früh genug in Angriff genommen werden.
ar. Im Physiologischen Institut ist, wie wir nachträglich erfahren, am Montag, bei der Vorlesung des Herrn Professor von Helmholt, ein Student nur mit fnapper Noth dem Tode entgangen. Als derselbe im Laboratorium eine Zusammenstellung von geladenen Leydener Flaschen entleeren wollte, beging er die Unvorsichtig keit, anstatt des Glastheiles die Metallkugel zu berühren, und bevor ihn noch Jemand zurückhalten konnte, brach er, wie vom Blize getroffen, zusammen. Nur dem Bemühen des Herrn Geheimraths von Helmholy war es zu danken, daß der Verunglückte nach etwa halbstündiger Bewußtlosigkeit wieder ins Leben zurückgerufen wurde. Da nämlich die Batterie pofitiv geladen war, so wußte der Profeffor durch ein energisches Elektrisiren mit negativer Elektrizität eine Neutralisirung herbeizu führen. Der Vorfall hat keine nachtheiligen Folgen zurückgeLaffen.
11
b. Die Benennung von Bier- Lokalen mit bezeichnenden Namen: Prälat", Franziskaner", Augustiner " 2c. findet jetzt auch mehr und mehr bei den Destillationen Nachahmung. Sehr geschmackvoll nennt sich eine solche in der Inselstraße Bum Insel- Kater", eine andere Bum alten Schweden", eine britte am Mühlendamm nach der Giebelseite der Fischerbrücke belegen Bur alten Börse", weil sich hier über dem jeßigen Durchbruch die erste Börse befand. Auch„ Bur schlanken Fünf" ist ein etwas aparter Name.
ar. Die Agitation der Fach- und Tagespresse gegen die Wurstfabrikanten, welche Pferdefleisch verarbeiten, hat zur Folge gehabt, daß dieser Tage dem Redakteur der Deutschen Fleischer Zeitung" mehrere Briefe zugingen, von denen der eine das freundliche Anerbieten enthält: Der Befizer eines großen Bostens sehr harter Pferde- Cervelatwurst, für die kein Abnehmer zu finden sei, wolle dieselbe dem Redakteur auf dem Hirnschädel weichklopfen, wegen des von ihm in den Zeitungen verursachten Standals. Der Gemüthsmensch!
-
11
Unsere Vaterstadt Spandau hat dem Anschein nach gegründete Aussicht, in nicht allzuferner Zeit ein stark besuchter Badeort zu werden. Vor einigen Jahren wurde nämlich bei Bohrversuchen auf dem Hofe der Bitadelle salzhaltiger Untergrund gefunden. Die Vorgeschichte und die möglichen Ausfichten für das zukünftige Solbad find die folgenden: Als man 1881 82 auf der Zitadelle nach Trinkwasser bohrte, stieß man in einer Tiefe von 338 Metern auf eine Solquelle, aus welcher mit bedeutendem Auftrieb in der Minute schließlich 20 Liter artefisch zu Tage floffen. Die Sole wurde vom Chemiker Bischof und von der königl. Berginspektion zu Staßfurt einer Analyse unterzogen, nach welcher sie sich zwar nicht den starfen Kochsalzwässern, aber doch etwa den Quenen von Kösen in Thüringen und Nauheim in Heffen zur Seite stellen fann. Die Geseze der Geologie machen es wahrscheinlich, daß auch in weiterer Umgebung der Zitadelle, so unter dem Stadtwald, Sole vorhanden ist. Auch das Vorkommen von Salz pflanzen in unserer Gegend spricht dafür. Es sind das solche Pflanzen, welche zu ihrer Erhaltung mehr Salz als andere gebrauchen, also nur in besonders falzigem Boden gedeihen. Bei Spandau kommen von den spezifischen Salzpflanzen die Binsenart Juncus Gerardi ,. die Bunge Samo lus Val randi, der Dreizack Triglochin maritima. die Binnenfaat Thrncia hirta, der Grauflee Lotus tenuifolius und der Erdbeerklee Trifolium frugiferum. Diese Pflanzen beweisen den Salzgehalt des Bodens; da die Salze fich nun im Regens wasser lösen, so muß der Boden auch Sole enthalten. Ob die Sole von ausreichendem Umfang und Kochsalzgehalt ist, fann, wie der Landesgeologe Prof. Behrendt in seinem Gutachten schwanden, man begnügte sich damit, eifrig das soeben verkündete Ereigniß zu besprechen. Es stellte sich heraus, daß sich die Frau in einer recht bedürftigen Lage befand, daß sie eine jener Unglücklichen war, welche von der Noth getrieben, wieder der alten Heimath zu eilen müssen. Einige mitleidige Frauen verstanden die Situation am besten, sie appellirten an die Herzen der Mitreisenden und schon nach wenigen Minuten waren sie in der Lage, der Betroffenen eine ansehnliche Unterstüßung überreichen zu können.
Nach und nach wurde es stiller auf dem Schiffe, die Gruppen waren verschwunden, ein Theilnehmer nach dem anderen hatte sich fortgeschlichen, um den Rest der Nacht in Morpheus Armen zu verbringen. Nur Einzelne standen noch auf Deck und schauten schweigend in die stille Nacht hinaus. Wir dampften in nicht allzu weiter Entfernung an der Küste entlang, die wie eine dunkle Wolfe auf dem Wasser zu lagern schien. Das Silberlicht des Mondes verlieh dem grotesken Bild, welches sich dem Auge zeigte, einen besonderen Reiz. Im Hintergrunde sah man eine Reihe von Bergriesen, deren Profile fich deutlich vom blauen Ho rizont abhoben, während zur Rechten wie zur Linken des Schiffes bald fleinere, bald größere Felsenriffe aus dem Meere empor ragten, an deren scharfen Kanten sich zischend die Wellen brachen, daß Schaum und Gischt hoch in die Luft geschleudert wurden.
Die Aussicht auf die Rüfte des ewig grünen Brasiliens und die Gewißheit, binnen einigen Stunden die Hauptstadt dieses Landes zu sehen, lockte die Reisenden schon frühzeitig wieder aufs Dec. Mit voller Kraft steuerte das Schiff feinem Ziele zu; Wälder und Wiesen, Berge und Thäler, schlanke Palmen und niedrige Bananensträucher tauchten auf und verschwanden. Bald wurde auch die Einfahrt zum Hafen sichtbar. Immer näher famen wir demselben, nach einigen Stunden rafselten die Ankerketten und die„ Ar gentina " lag in der herrlichen Bucht von Rio de Janeiro .
"
b. Der Namsch ist ein blühendes Geschäft; er hat es fogar zu zwei speziellen Annonzenblättern gebracht, von denen eins in Hannover erscheint. In euphemistischer Weise nenn sich der Ramsch Partie- Waaren- Handel. Derselbe beschäftigt sogar eigene Arbeiter. Es find dies Leute, welche bei einem Fabrikanten gearbeitet und sich etwas von der Sache abgegu haben. Sie stehlen demselben die theuren Muster, der Ramsche liefert ihnen das Rohmaterial, und nun pfuschen fie darauf los. Auch allerhand sogenannte Schmusachen finden hier th Unterkommen. Der Namscher drückt die Arbeiter bis aufs Blut und macht dann dem reellen Fabrikanten mit seines eigenen Muſtern Konkurrenz. Der Hauptfit der Ramsch Geschäfte ist im Osten Berlins . unglücklichen Sturz machte am vor
geſtrigen Lage
ein
Einen Holzmarktstraße beschäftigter Schloffer Theodor Sch. Derselb war dort auf einer ca. 22 Fuß hohen Leiter stehend mit dem Montiren eines hohen Kandelabers beschäftigt. Hierbei gerieth die Leiter in's Schwanken und stürzte Sch. aus der ziemlid beträchtlichen Höhe mit derselben auf den Bürgersteig. Det Verunglückte erlitt bei dem Fall anscheinend so schwere innen Verlegungen, daß er nach Anlegung eines Nothverbandes sofor per Droschke in seine in der Sendelstraße belegene Wohnung geschafft werden mußte.
g. Die vor einigen Tagen erfolgte Verhaftung de früheren Restaurateurs Karl E. aus Treptow macht viel vo fich reden. Die vielen Berlinern bekannte Wittwe E. geb. betrieb seit dem Tode ihres Mannes bis zum 1. April 188 unter Hilfeleistung ihres Sohnes Karl das Restaurationsgeschä zu Treptow selbstständig. Vom 1. April ab trat aber der Soh Karl als alleiniger Inhaber auf, da ihm die ganzen Utensilie von seiner Mutter, der Wittwe E., übergeben waren. Da als solcher auch das Gartenbuffet für den Sommer zu vergebe hatte, meldete sich bei ihm der frühere Restaurateur Gustav behufs Uebernahme dieses Büffets. W., welchem der Karl völlig fremd war, schloß mit letterem einen Vertrag rücksich lich des Gartenbüffets ab und stellte, da die Wittwe E. de Karl E. als ihren Sohn und Geschäftsinhaber bezeichnete, ein Kaution von 1700 Mark. Der Sommer verlief in Ru und Frieden. Doch eines Tages, es war Mitte Se tember, war Karl E. angeblich auf Reisen gegange und kehrte erst am 2. Oftober auf einige Stunde nach Treptow zurück, um sich dann wieder zu entfernen. W dessen Vertrag mit Karl E. am 1. Oftober 1883 seine Endschaf erreicht hatte, verlangte von der Wittwe E. vergeblich Burud zahlung der Kaution, die er ihrem Sohne gestellt hatte. Nu erst erklärte die Wittwe E. dem W., daß der Karl E. gar nic ihr Sohn sei und auch nicht Karl E., sondern Karl K. heiß Auf den demnächst von W. gegen R. erwirkten Bahlungsbefe wurden die Utensilien des E.'schen Restaurants gepfänd welche jedoch die Wittwe E. und deren Töchter als ihr Eigen thum in Anspruch nahmen. Der diesbezüglich gegen W. ang strengte Prozeß ist auch zu seinen Ungunsten ausgefallen. Je nach ca. 2 Jahren ist der Restaurateur Karl R., vulgo Karl festgenommen und in Untersuchungshaft genommen worden, u fich wegen der Unterschlagung der von W. gestellten Rautio und Führung eines falschen Namens zu verantworten. Gege die Wittwe E., welche bei den Vorgängen die Hand im Spie gehabt, soll ebenfalls strafrechtlich vorgegangen werden.
rauschenden Laubkronen zu lustwandeln und den würzigen Waldesduft in vollen Zügen einzuathmen! In nächster Nähe flutet die Hafel dahin, die mit ihren waldumkränzten Ufern und mit den Inseln, die von Erlen und Schilf umrahmt find, das anmuthigste Landschaftsbild bietet. Tegel mit dem Humboldt- Schloß, Saatwinkel, Schlößchen Haselhorst , der idyllische Valentinswerder verlocken durch den Reiz ihrer Lage zum Besuch und lohnen ihn reichlich. Heilkräftig und schön gelegen, würde ein Solbad vor den Thoren Berlins , welches überdies das einzige in der Provinz ist, sicherlich guten Zuspruch finden. Reiche Leute werden allerdings nach wie vor entferntere Drte zur Erholung aufsuchen, aber der Mittelstand Berlins würde doch ein starkes Kontingent solcher stellen, die nicht in die Ferne schweifen fönnen, wohl aber von ihren Ernährungsstörungen, Katarrhen, chronischen Exsudeten und ähnlichen Uebeln hier Heilung suchen. Ferner würden besorgte Eltern ihre an Strofulose leidenden Kinder gern hierher schicken, wo sie die Kur überwachen und ihre Lieblinge ab und zu bei den günstigen Verkehrsverhältnissen ohne großen Zeit- und Geldverlust auf suchen können. Mancher Berliner , der sich der Atmosphäre der Millionenstadt nur auf furze Zeit entziehen kann, würde in Spandau eine ebenso bequeme wie angenehme Sommerfrische finden. Auswärtige würden sich andererseits gern in die Nähe Berlins begeben, um sich mit der Anregung der Verdauung und der Beschleunigung des Stoffwechsels, welche das Kochfalzwasser gewährt, hin und wieder auch die Annehmlichkeiten einer Tour in die Residenz zu verschaffen. Sprechen lichkeiten einer Tour in die Residenz zu verschaffen. Sprechen schon allgemeine Erwägungen dafür, daß eine hin reichende Kurfrequenz fich finden würde, so wird diese übrigens auch von Prof. Ewald in Berlin getheilte Annahme noch durch die besonderen Erfahrungen bestätigt, die man mit Bädern in der Nähe großer Städte gemacht hat. Baden in Niederösterreich , das von Wien in einer halben Stunde zu erreichen ist, ist ein besuchter Kurort und eine bes liebte Sommerfrische der Wiener ; es sieht jährlich insgesammt etwa 10 000 Sommergäste bei sich, Passanten ungerechnet. Auch Budepest hat auf seiner reizenden Margaretheninsel ein großartiges Bad geschaffen, was von Einheimischen, wie von Fremden stark besucht wird und per Dampfer in ca. 15 Minuten von Best aus erreicht werden kann. Ueber die Rentabilität vorhandener Solbäder hat man von 27 derselben Erfundigungen eingezogen, die im allgemeinen günstig lauten. Um ein besonders besonders bezeichnendes Beispiel zu wählen, sei auf Hamm in Westfalen hingewiesen. Als man dort bei Gelegenheit auf Sole gestoßen war, wurde die Solbad frage ebenfalls des breiteren ventilirt, schließlich ließ aber die Sache fallen. Das benachbarte Unna , weniger ängstlich, ließ sich die Sole von Hamm zuführen und errichtete 15 Minuten vor der Stadt das Bad Königsborn, welches sich alljährlich mehr vergrößert und starf frequentirt wird. Alsbald entbrannte der Neid bei den Hammern und vor ca. 3 Jahren hat man auch bei Hamm ein Solbad eröffnet, das nun an dem bereits in Blüthe stehenden Königsborn eine nicht ungefährliche Konkurrenz hat. Tritt man auch in Spandau der Sache näher, so würde zunächst die Summe von 30 000 M. herzugeben sein, welche die Unternehmer Strohbach zu Köthen und Karl Schubarth aus Dortmund beanspruchen, wenn sie 400 Meter tief bohren sollen; das Meter stellt sich danach auf 75 Mark. Weitere Ausgaben erwachsen im günstigen Falle durch Erbauung eines Kurhauses, durch Umwandlung des Eichenhains in einen Park- eine Aufgabe, der sich Gartendirektor Jühlke in Potsdam gern unterziehen würde- durch Anlage von Fontänen, Hallen, Gradierwerken 2c. In der Bewilligung der lepteren Ausgaben liegt schwerlich eine ernste Gefahr. Jst nämlich das Unternehmen erst soweit gefördert, daß die Anstalten zur Herrichtung des Bades definitiv getroffen werden können, so erscheint die Rentabilität gesichert. Die unmittelbaren Einnahmen werden Deckung schaffen, und mittelbar wird mit dem wirthschaftlichen Aufschwung, welchen Spandau alsdann durch den Fremdenzu- Angetlagte, einen Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorige zug nähme, eine hebung der Steuerkraft erzielt, welche der Kommune eben zu gute fommt. Mit der Aufwendung der ersten 30 000 Mart ist allerdings ein Risiko verbunden. Denn mag auch die Wahrscheinlichkeit noch so groß sein, daß eine gute Solquelle erschlossen wird, so ist doch immerhin die Möglichkeit vorhanden, daß das Gegentheil stattfindet. Aber foll es die Stadt darum unterlassen, den ersten Schritt zu thun? Ein Geschäftsmann, der über die ausreichenden Mittel verfügt, würde gewiß nicht leichtfertig handeln, wenn er angesichts solcher Chanzen das Risiko auf sich nähme."
man
N. Doppelter Selbstmord. Noch ein doppelter Selbstmord, der sich ebenfalls vorgestern Abend gegen 9 Uhr im Norden der Stadt und zwar in dem Hause Pappelallee 31/32 zugetragen hat, wird uns gemeldet. Die Dachwohnung dieses Hauses wird von einem Lumpensammler K. bewohnt, bei dem noch ein Berufsgenosse eine Schlafstelle abgemiethet hat. Als gestern Abend die Frau des K. um die oben angegebene Zeit nach Hause kam, fand sie beide, ihren Mann auf dem Bett und seinen Freund auf der Erde als Leichen liegen. Der sofort hinzugerufene Arzt, Dr. Steinbach, fonnte nur den bereits eingetretenen Tod der Beiden und als Todesursache allem Anscheine nach eine Vergiftung konstatiren. Die Leichen find noch gestern Abend auf Anordnung der Behörde in das Obduktionshaus geschafft worden.
Gerichts- Zeitung.
Eine durch eine eigenthümliche Verkettung vo Umständen hervorgerufene schwere Beleidigung eines Beamte beschäftigte gestern die fünfte Straffammer hiesigen Lan gerichts 1. Angeklagter war der Juſtizaktuar a. D. Langbe welcher bereits 4mal wegen Beleidigung vorbestraft und i Juli v. J. nach Verbüßung einer mehrmonatlichen Unte suchungshaft von der Anklage der schweren Urkundenfälschun freigesprochen worden ist. Während er sich im vorigen Somme im hiesigen Untersuchungsgefängniß befand, war in eine Privattlagefache wider ihn, in welcher er vom Schöffengerid zu Köpenid zu 30 Mart ev. 6 Tagen Haft verurtheilt worden i in der Berufungsinstanz vor dem hiesigen Landgericht II Termi zum 19. Juni anberaumt. Um seine Vorführung zu diesem Termi zu erlangen, stellte er 4 Tage zuvor bei seinem Untersuchung richter Landgerichtsrath Herzbruch den bezüglichen Antrag, we chen derselbe zu Protokoll nahm und der Staatsanwaltschaf zur weiteren Erledigung überwies. Durch ein Versehen be Gerichtsdieners gelangte aber der Antrag anstatt an die Staat anwaltschaft des Landgerichts II an die des Landgerichts und diesem Umstande war es zuzuschreiben, daß die Vorfüh rung des Angeklagten zu dem gedachten Termin unterbliebe ist und in Konsequenz davon bei dessen Nichterscheinen die Be rufung verworfen wurde. Aus Unkenntniß mit den ein schlägigen Gesetesbestimmungen unterließ es nun auch de
V
Stand rechtzeitig einzubringen, und so gelangte den das rechtskräftig gewordene Urtheil zur Vollstreckung. Da nu das in Antrag gebrachte Wiederaufnahme- Verfahren mange der gesetzlichen Voraussetzungen abgelehnt wurde, gerieth be Angeklagte in große Erregung und verfaßte in dieser Stimmun bei der Staatsanwaltschaft eine geharnischte Beschwerdesch gegen denjenigen Beamten, durch dessen Schuld seiner Anfid nach sein Vorführungsantrag zum Termin nicht berücksichti worden war. Als den Schuldigen bezeichnete er den lahme Protokollführer des Untersuchungsrichters Herzbrecher" un nannte ihn in seinem Schreiben den boshaften Sünder". B dem Rath Herzbruch ist der Kriminalprotokollführer Herfing der in der That ein lahmes Bein hat, beschäftigt. Derfelb welcher mit der ganzen Angelegenheit nicht das Mindeste thun gehabt hat, fühlte sich durch den wider ihn erhobe Vorwurf beleidigt und stellte gegen den Verfasser de Beschwerdeschrift einen Strafantrag. Das hiesige Schöffe gericht verurtheilte denselben zu drei Monaten Gefängni Hiergegen legte der Angeklagte Berufung ein, in welcher unter Hinweis darauf, daß er sich lediglich in der Wahrne mung berechtigter Intereffen befunden habe, seine Freisprechun beantragte. Im Termin hob er noch hervor, daß er den Bro tokollführer um deshalb im Verdacht hatte, seine rechtzeitig Vorführung hintertrieben zu haben, weil ihn derselbe bei Ab haltung seiner Sprechstunden stets hämisch angelächelt habe Der Gerichtshof ermäßigte das Strafmaß auf sechs Woche Gefängniß, indem er annahm, daß der Angeklagte zwar rechtigte Intereffen wahrgenommen, daß sich aber aus der g brauchten Form und der heutigen Erklärung die Absicht erge den lahmen Protokollführer zu beleidigen. Die Strafe muf aber wegen der berechtigten Erregung, wie geschehen, herab
gesezt werden.
be
n. Vor dem Amtsgericht in der Jüdenstraße spielte sich gestern Vormittag eine höchst unerquickliche Szene ab, die voraussichtlich wieder ein Nachspiel vor dem Strafrichter finden aussichtlich wieder ein Nachspiel vor dem Strafrichter finden wird. Ein etwa 50jähriger, anscheinend halbblinder Mann, der, nach seinen aufgeregten Reden zu urtheilen, kurz vorher in einem Termin verurtheilt sein mußte, befand sich, gestügt von zwei anderen Personen, vor dem einen Portal, augenscheinlich die Gegenpartei erwartend. In demselben Augenblick, als diefelbe, zwei Frauenspersonen, die Straße betrat, ergriff der Eine interessante Anklage wegen Münzvergehen Mann einen dicken Knotenstock und schlug damit der Aelteren gelangte gestern vor der ersten Straffammer des Landgericht der beiden Frauen derart in das Geficht, daß die Getroffene zur Verhandlung. In der Mittagsstunde des 15. Februar mit anscheinend zerschmettertem Nasenbeim blutüberströmt zu 3. besuchte ein Fremder das Ganz'sche Schantlofal in sammenbrach. In dem sofort entstehenden Auflauf wußte der Annenstraße trant zwei Glas Bier und gab einen Thaler rohe Patron spurlos zu verschwinden, während der Verlegten bei Bahluug. Der Kellnerin fam das Geldstück verdächtig einem Barbier ein Nothverband angelegt und sodann per fte zeigte es dem Wirthe und dieser bemerkte nicht nur, Droschke in ihrer Wohnung geschafft werden mußte. die Konturen des Gepräges weniger hervortraten, sondern au daß der Thaler um ein erhebliches leichter und dünner war
n. Selbstmord durch Gift. In selbstmörderischer Abficht nahm vorgestern Abend eine in dem Hause Brandenburgftraße 13 wohnende Nätherin mit Namen Martha St. eine
Do
ba
al
andere Thaler. Der Wirth fragte zunächst den Fremden, ob lein anderes Geld habe und als dieser verneinte, machte er i
Darauf fei. trogden debatti
und ba tigen v beansta aber 31
um ihr daß er
nehmer
er fich
Befit
vorgen
einiger
das b
Direkti
handlu
Gewich
Thaler
der in
ftändni
menten
Hierzu
er Sal
wirken
mirter
durch
blieb
wurde Der C Die en
wollen Der G aber e Sühne
und an ehrlicht
stahls,
war.
geber
Sprite
jewski,
licher nahm herzige und g
Mesfin
in den
der G zu dre aber n gehabt offener
legt.
der th das
höchfte
vollstä anwal
ein P Kunst
und i Martu
trag,
Kunst,
daran
laffen
fich die
Die 3 geleger Kunst fte S
Annah
faal e
Angele
Frau
zutren
der fü
Der ve
Am an
spreche
hier ei
übrig,
da ihr Quale
8 Mar das(
Bahl
Marku
zu ver Entsch
auf's des R
bant.
eine F
Das n
Der zu
ihr M
Sache
aus zn
1,60
also fü wobei muß, f
nimmt
denne feft. S
25
geftern
theilun
Bewer
fich nic
den T
figurir
haupte Adreßt legers anwalt
getlagt
feine S
welcher fonnte
mehr Geldst
it
geftern britten trog se
bewegt
beende
von Ro
gefund fage
bedeute
ber fe