Nr.

Konzerthause stattfand, gelangte eine Resolution zur Annahme, die fich gegen die Herren Görcki, Herold und Tupauer richtete. In der Diskussion erklärte der Delegirte Richter, daß der Stadtverordnete Gördi ihm auf Befragen gesagt, man habe den Streit gegen Rödel und die Lohnfommission angefangen, weil man die Tischler in den Fachverein haben will, um fie zur Politik verwenden zu können. Er habe darauf geant­wortet: Lassen Sie das schon, die Tischler wissen schon, was fie zu thun haben, die brauchen dazu weder Sie noch den Fach­verein. Von mehreren Rednern wurde darauf angeführt, daß, wenn die Herren eine Ahnung von einer praktischen Arbeiter­bewegung und Organisation hätten, fie fich selbst sagen müßten, daß die Arbeiter unter den heutigen Verhältnissen erst daran gehen müssen, ihre Lage etwas durch Erhöhung der Löhne und Verkürzung der Arbeitszeit zu beffern, sonst bleibt ihnen gar feine Zeit, sich um Politik zu kümmern. Durch Zukunftsphrasen bekömmt kein Arbeiter einen Pfennig mehr in die Tasche. Die Gegenwart erfordert praktische Drganisationen der Arbeiter, nicht abgestandene Redensarten. Wir hängen hiermit diese Denunziation gegen den Fachverein etwas tiefer und halten jeden weiteren Kommentar hierzu für überflüssig.

Die zum Dienstag Nachmittag in Konraths Lokal in Moabit einberufene Versammlung der streifenden Maurer war dermaßen besucht, daß sich das Lokal als absolut zu klein er­wies und die Versammelten wegen der im Saale herrschenden unerträglichen Hige beschlossen, die Verhandlungen überhaupt nicht stattfinden zu lassen.

Magdeburg , 7. Juli. Gestern Abend sollte im Lokale des Schloßgartens der Redakteur Schneidt in einer Volksversamm lung über: Das Recht auf Bildung" referiren. Die Versamm Tonnte jedoch nicht stattfinden, weil sie noch in legter Stunde auf Grund des Sozialistengesezes von der Polizei verboten wurde. Herr Schneidt hatte in legter Zeit bereits in mehreren Voltsversammlungen gesprochen, ohne daß ein Verbot oder eine Auflösung derselben erfolgt wäre.

In Breslau fand vor einigen Tagen eine Versamm lung der dortigen Maurergesellen statt, welche sehr zahlreich besucht war. Nach der Wahl des Bureaus ertheilte der Vor­figende dem aus Berlin ausgewiesenen Maurer Herrn Conrad, welcher sein Domizil jezt in Breslau genommen hat, das Wort zu einem Vortrage: Ueber den Streit der Maurer in Berlin ". Nachdem der Referent ein Flugblatt, welches auf die ungünstige Lage der Maurer hinweist, verlesen hatte, forderte er zur regften Betheiligung an dem Fachverein auf, der es fich zur Aufgabe gestellt habe, die Lage der Handwerksgenossen zu verbessern, eine angemessene Arbeitszeit auf allen Baustellen einzuführen, eine ausreichende Bezahlung der Arbeit zu erreichen und ihnen eine anständige und menschenwürdige Behandlung auf den Bau­ftellen zu sichern. Redner weist nun seinerseits darauf hin, baß schon in der kaiserlichen Botschaft vom Jahre 1881 aus­gesprochen worden sei, den Arbeitern müsse geholfen werden. Ein Lohn von 27 bis 28 Pf. pro Stunde, wie er hier in Breslau , in der zweiten Residenzstadt, gezahlt werde, sei ein Hungerlohn, bei dem man nicht leben könne. Wer könne bei diesem Jammerlohn seine Familie erhalten? Sei es nicht schändlich, daß man hier bei diesem Jammerlohn noch hin und her renne, um dem Anderen für 30 bis 40 m. die Arbeit abzukaufen?( Bei­fall.) Ein weiteres Uebel sei die lange Arbeitszeit. Erziehung könne ein Arbeiter, welcher von früh Morgens bis Abends 8 einhalb Uhr arbeite, seinen Kindern angedeihen laffen? Andere Arbeiter hätten nun diese trostlose Lage ein­gesehen und Fachvereine gegründet, um zu helfen. So auch in Berlin . Troß aller Verleumdungen der fortschrittlichen oder

Theater.

Belle- Alliance- Theater.

Heute: Der Aktienbudiker.

Neues Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.

Heute: Der Großmogul.

Oftend- Theater.

Heute: Die Frau mit den Karfunkelsteinen.

Welche

Dem Repräsentanten von innen und außen Otto Ballmüller ein dreifach donnerndes Hoch zu seinem heutigen Wiegenfeste. 1573]

Der Vorstand

des Arbeiter- Bezirks- Vereins der Rosenthaler Vorstadt.

Bum heutigen Wiegenfeste unserem Freunde

Otto Ballmüller

Die beste Gratulation.

Kk. Ptz.

Die Beleidigung gegen Herrn Kupke nehme ich hiermit

zurück.

[ 1580]

H. Klein.

Gr. öffentl. Versammlung

der Zimmerleute Berlins u. Umgegend am Sonntag, den 12. Juli, Vorm. 9% Uhr, auf Tivoli.

Tagesordnung: 1. Petition der Berliner Zimmerleute. 2. Ergänzungswahl. 3. Strife der Maurer. 4. Verschiedenes. 1574] Die Lohnkommission. J. A.: Hantelmann.

Pereinig. d. Metallarbeiter Deutschl.

( Mitgliedschaft Berlin 1.)

Zu unserm am 11. Juli a. c. stattfindenden Sommer- Fest

[ 1575

im Eisteller- Etablissement, Chausseestraße Nr. 88, werden alle Mitglieder und deren Verwandte, sowie alle Freunde und Gönner der Vereinigung freundlichst eingeladen.- Billets find haben bei A. Eibs, Chauffeestraße Nr. 16, III., und bei J. Ahrendt, Gartenstraße Nr. 161, III., fowie in den mit Blakaten belegten Handlungen. Das Komité.

Central- Kranken- u. Sterbekasse d. Drechsler und verw. Berufsgenossen( E. H. 48).

Versammlung

werden.

vielmehr der kapitalistischen Presse sei es jedoch gelungen, den Behörden zu beweisen, daß die Arbeiter nichts anstrebten, als die Hebung ihrer materiellen Intereffen. Alle Parteipolitik, religiösen Unterschiede müßten aus diesen Vereinen ferngehalten Wir find eben Maurer, wir freuen uns auch, daß die Behörde uns in unseren Versammlungen überwacht, damit fte unsere Noth höre und davon Kunde gebe. Es ist eine Freude, daß das Polizei- Präfidium in Berlin fich in die ge­einmische. Auf fried werkschaftliche Bewegung nicht lichem Wege müssen wir unsere Lage verbessern. Aber immer werden wir Bon den Meistern abgewiesen. Redner weist nun auf Berlin hin, wo tausende von Kollegen zur Zeit auswandern oder hungern und darben müßten. Er erklärt sich im weiteren gegen jeden planlosen Streit, weil er großen Schaden mit sich bringe. Bleibe aber der Versuch eines friedlichen Ausgleichs nuplos, so bleibe nichts übrig, als der Streit. Die Forderungen der Berliner Maurer seien berech­tigt. Redner giebt nun ein Bild von der Entstehung des tigt. Redner giebt nun ein Bild von der Entstehung des Berliner Streifs, zu dem die ,, Baugewerks- Zeitung" das ihrige beigetragen habe. Man beschuldige immer die Führer. Diese aber seien viel zu schwach gewesen, dem allgemeinen Streit brange entgegenzutreten. Er hoffe, daß die Berliner Kollegen fiegreich aus dem Streit hervorgehen würden. Wenn aber nicht von allen Seiten Geld nach Berlin geschickt werde, dann freilich sei das Resultat zweifelhaft. Der große Zuzug aus allen Provinzen nach Berlin mache die dortigen Verhältnisse schwierig. Diesen zugewanderten Leuten sei keine Vernunft zu predigen. Ein Streit sei wie ein Krieg im Frieden. Wie dieser Geld verlange, so müffe auch für die Kriegsbereitschaft dieser Geld verlange, so müsse auch für die Kriegsbereitschaft der Arbeiter in erster Reihe Geld angesammelt werden. Die Verbesserung der Verhältnisse der Arbeiter fomme aber. auch dem Staate zu Hilfe. Deshalb könne der Staat nicht gegen die Arbeiter sein, sobald sie in den gesetzlichen Bahnen blieben. Redner will soeben einen Brief aus Berlin erhalten haben, aus dem hervorgehe, daß eine Versammlung von Ge­sellen und Meistern, aber nicht von Innungsmeistern, statt­finden soll, um eine Einigung zu erzielen. Jeder der 3000 Maurer Breslaus müßte 50 Pf. zum Besten des Streiks zahlen. Wenn es hier so fortgehe, so werde man in ein paar Jahren auf einen Lohn von 1,80 M. täglich gelangen, denn durch das Submissionswesen finke der Lohn immer mehr. Redner fordert zum Schluß wiederholt zur Unterstügung der Berliner Maurer auf.( Lebhafter Beifall.) Es gelangte hierauf ein Antrag zur Annahme: zur Deckung der Unkosten an den Ausgängen eine Tellersammlung zu veranstalten und den Ueberschuß den streitenden Maurern in Berlin zufließen zu laffen. Die folgende Diskussion bot nichts Bemerkenswerthes. -Wie wir erfahren, hatte sich bei der Diskussion auch der Stadtv. Gördki aus Berlin zum Wort gemeldet. Demselben wurde das Wort nicht ertheilt, weil der überwachende Kommissar in diesem Falle mit Auflösung der Versammlung gedroht hatte.

Zentral- Kranken- und Sterbe- Kasse der Drechsler und Berufsgenossen( E. H. 48). Den Mitgliedern im Norden und Nordost zur Nachricht, das am Freitag, den 10. Juli, Abends 8 Uhr, eine Versammlung im Vorstädtischen Kafino, Ackerstr. 144 stattfindet, behufs Vorstandswahl und Be­zirkseintheilung. Es gehören zu diesem Bezirk alle Mitglieder, zirkseintheilung. Es gehören zu diesem Bezirk alle Mitglieder, welche im Norden, Nordost, Nordwest also Moabit , Wed­ ding , Gesundbrunnen , Prenzlauer, Königs- und Landsberger­Thorbezirk und im daran grenzenden Theil des Zentrums: Hamburgerstraße, Spandauerstraße, Neue Friedrichstraße, Burg straße, Breitestraße u. s. w.. wohnen, und werden die Mit­

Zu beziehen durch die Expedition des ,, Berliner Volksblatt", Zimmerstraße 44.

-

glieder ersucht, der wichtigen Tagesordnung halber recht reich zn erscheinen.( Siehe Inserat.)

hfs. Die Freie Organisation junger Kaufleute Berlin hat aus dem Bureau des Reichstages ein Schreib erhalten, wonach die von genanntem Verein an den Reich gerichteten Petitionen in Sachen der Sonntagsruhe durch Seffionsschluß als erledigt" zu betrachten seien. Der Vorst beschloß, weitere Schritte in der Angelegenheit zu thun. zwar soll für den Herbst eine umfassende Agitation für herbeiführung der faufmännischen Sonntagsruhe auf dem der Gesesgebung eingeleitet und beim Beginn der näch Session dem Reichstage eine neue Petition vorgelegt werd Eine öffentliche Versammlung der Korbmacher lins tagte am Sonntag, den 5. Juli. Herr Michelsen refer über das Arbeiterschußgefeß. Darauf wurde eine Resolut angenommen, dahin lautend, daß sich die Versammlung dem von der sozialdemokratischen Fraktion eingebrachten Arbeit fchußgefeß einverstanden erklärte.

Eine öffentliche Versammlung der Steinträ Berlins und Umgegend findet am Donnerstag, den 9. J Vormittags 9 Uhr, im Salon zum deutschen Kaiser, Lothring straße 37, statt. Tagesordnung: 1. Bericht über die den Meistern und Bauunternehmern gefaßten Beschl 2. Verschiedenes.

Die Töpfergesellen hatten am Freitag, den 10. 1885, Abends 6 Übr, Köpniderstraße 100, in Mundt's Sa eine öffentliche Versammlung ab. Die Tagesordnung la Uebersicht über den Verlauf des Streits der Töpfergele Berlins und Umgegend." Es ist Pflicht eines jeden Kolle der es ernstlich meint mit der Durchführung des neuen 20 und Afford- Tarifs, in der Versammlung zu erscheinen.

Kleine Mittheilungen.

Das Städtchen Lenzen an der Elbe hatte seinen meiſter wegen schwerer Krankheit penfioniren müssen. fommissarischer Bürgermeister wurde vor einigen Wochen Major a. D. v. Gerschow nach Lenzen geschickt; als aber Bürgermeisterwahl stattfand, erhielt er nur 7 Stimmen, rend 14 auf den Kammergerichts- Referendarius Heffe fi Schon bald darauf hieß es, die Regierung zu Pots würde die Wahl von Gerschow's lieber gesehen h und ist denn auch nunmehr der Bescheid eingetro daß dem Referendar Heffe die Bestätigung nicht ertheilt wa sei. Die Stadtverordneten haben beschlossen, dagegen zu erheben. Den Erfolg fann man sich denken. Lenzen 3000 Einwohner und eine Feldmark von 18 000 Magd. Mo es befigt ein reichliches Kommunalvermögen und erhebt Kommunalsteuern. Die Mißstimmung in der Einwohner über die Nichtbestätigung eines tüchtigen Mannes, den gern zum Bürgermeister gehabt hätte, ist nicht gering.

Briefkasten der Redaktion. Zentral- Kranten- und Sterbekasse der Fabrik­Handarbeiter beiderlei Geschlechts.( Siz Dresden .) ersuchen, uns die hiesigen Zahlstellen befannt zu geben, do uns danach gefragt wurde.

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Die Nr. 18 der humoristischen Blätter

Der wahre Jacob"

[ 1576

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