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Nr. 158.

Freitag, den 10. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mr. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Konkurrenzspiel.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Schon zu Anfang der siebenziger Jahre, zur Beit, als die tolle Gründerei und Plünderei sich zu entwickeln anfing, Wochen warnten einzelne Stimmen die deutsche Nation vor den We­als aber Wir gen, die fie in wirthschaftlicher Beziehung wandelte. immen, nennen nur den verstorbenen Robbertus, der die auf die Heffe fi Gründerei folgende Krisis mehrere Jahre voraussagte. Und zu Pots er stand mit dieser Voraussicht keineswegs allein da. sehen ho eingetro theilt wa gegen P

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Aber diese Stimmen verhalten sämmtlich, wie die des Predigers in der Wüste.

Und das ist allzunatürlich. Bei dem gegenwärtigen Er­werbsleben überhaupt blickt der in den Konkurrenzkampf ge­stellte Mensch immer nur auf seine nächsten Ronkurrenten. Mit diesen ringt er, mit ihnen rennt er dem Ziele entge­gen, Vermögen und Reichthum oder doch wenigstens ein gesichertes Dasein zu erlangen. Und dieser Konkurrenzkampf wird von den meisten Menschen mit einer Leidenschaftlich­feit geführt, die ihre Quelle in den häßlichsten Eigenschaften, als da sind: Habsucht, Geiz, Neid u. s. w. hat. Diese Leidenschaftlich Fabrik- keit aber verhindert auch, daß irgend welche Warnungen gehört resden.) und beachtet werden. Vernimmt sie der Einzelne, so fann geben, da er entweder nicht ordentlich prüfen, oder wenn er sie für berechtigt anerkennt, dann kann er sie faktisch doch nicht t beantwo beachten, weil seine Mitkonkurrenten schon voranstürmen und ugegangen er allein nicht zurückbleiben darf, wenn ihm nicht jeglicher n und we Vortheil entgehen soll.

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Wie viele Existenzen sind nicht schon durch dieses blindwüthende, raftlose Konkurrenzspiel, durch die aus dem­selben resultirende planlose Produktionsweise und die aus dieser hervorgehende Ueberproduktion, der die grauenhaften Krisen folgen, vernichtet worden! Wie viel Noth ist nicht dadurch in unzählige Arbeiterfamilien, wie viel Unzu­friedenheit und Freudlosigkeit nicht in viele früher gut fituirte Unternehmerfamilien getragen worden!

Aber nicht blos in der großen Gründerperiode er blickte man das Ronkurrenzspiel, erblickte man die plan­lose Produktionsweise; nein, fortwährend und allüberall da, wo aus irgend welchen Gründen für irgend einen Geschäfts­zweig sich günstige Erwerbsaussichten eröffnen, entbrennt das Spiel planlos und mit Leidenschaft. Jeder will der Erste sein, jeder will das Meiste verdienen. Dieser Trieb muß sehr tief in der einzelnen Menschennatur einge­impft sein, sodaß der Mensch nicht davon lassen kann; ba nun die einzelnen Menschen sich nicht von dieser für die Gesammtheit verderblichen Eigenschaft befreien rönnen, deshalb muß die Gesammtheit, welche klüger und mächtiger ist, als der Einzelne, die Befreiung vom Uebel unternehmen. Der Weg zu solcher Befreiung geht selbstverständlich durch die Gesetzgebung.

Radbrud verboten.] 79|

Feuilleton.

Im Eckfenster.

Roman von Friedrich Gerstäder. ( Fortseßung.)

Wenn fie aber erwartet hatten, Herrn und Frau von Solberg anders als je zu finden, so sahen sie sich darin ge­täuscht, denn sie gehörten zu sehr der Welt an, um sich vor dieser anders zu zeigen, als sie es verlangte: freudig und würdevoll. Was auch in ihrem Innern vorgehen mochte, die Außenwelt hatte feine Berechtigung daran; vor der Gesellschaft durfte es nicht zur Schau getragen werben, und nur für das stille, wieder geräumte Haus gehörte der Schmerz.

Einige der Gäste waren allerdings taktlos genug, bei ihrer ersten Begrüßung dem alten Herrn ihr Beileid 490 über das Geschehene bezeigen zu wollen; das aber wies er Alles rasch zurück. Sieht dies aus wie ein Haus der Trauer?" sagte er lächelnd. Eher könnte ich es ein Dankfest nennen, daß uns der Herr an dem heutigen Tage, zu unserem alten Hochzeitsfeste, vor einem so schweren Unglücke bewahrt, und als solches möchte ich es auch auf­gefaßt sehen."

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Nur Franziska sah bleicher aus als gewöhnlich; es war aber auch viel verlangt von dem armen Mädchen, sich heute schon, und kaum vierundzwanzig Stunden nach jener furchtbaren Entdeckung, wieder im vollen Staat und vor einer Gesellschaft von meist gleichgiltigen Menschen zu zeigen. Dennoch hatte sie volle Gewalt über sich, und nur manch­mal, wenn ihr raftlos umhersuchender Blick auf Augen traf, die sie mit stillem Mitleid betrachteten, dann blißten die eigenen höher auf, und für kurze Zeit färbten sich ihre Wangen.

Hans hatte die Gäfte mit empfangen, und zwar ganz in feiner gewöhnlichen offenen und heiteren Weise. Mit Stedt betrachtete er sich auch als den Schöpfer dieses Festes, denn ohne ihn hätten heute diese Räume öde und leer ge­Tegen und Thränen wären geflossen, wo jetzt Diamanten

-

Arbeiter.

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 1. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

3u vorstehender Betrachtung sind wir heute gekom­men durch den Hinblick auf die traurige Lage der Maschinenstickerei im Königreich Sachsen, welche vor ungefähr 3 Jahren einen so ungemeinen Aufschwung nahm. Auch damals erhoben sich Stimmen, die vor der Ueberproduktion in diesem speziellen Geschäftszweige warnten, aber auch diese Warnungen wurden in den Wind geschlagen. Und jetzt liegt diese Industrie tief darnieder.

Ein tüchtiger Geschäftsmann aus jenen Industriegegen den schrieb vor nicht langer Zeit einen Brief über die Ursache des Niedergangs in der Maschinenstickerei und kam zu dem Resultate, daß lediglich das Haften, das Zuviel­Arbeiten, die Ue berproduktion schuld an der Krisis seien. Jedermann habe vor drei Jahren mit eigenem oder erborgtem Gelde eine Stickmaschine aufgestellt, hunderte, ja erborgtem Gelde eine Stickmaschine aufgestellt, hunderte, ja tausende von Stickmaschinen seien plötzlich entstanden und das Voigtland und Erzgebirge hätten wie in einem Freuden­meer geschwommen. Schon damals seien Warner aufge­treten, aber vergebens und aus dem Freudenmeer sei ein wahres Jammerthal geworden.

So wie in dieser einzelnen Branche findet man, wie oben schon gesagt, das verderbliche Konkurrenzspiel an allen Ecken und Enden; und nicht nur Krisen werden dadurch er­zeugt, sondern auch Arbeitsausschlüsse und Streiks. Da aber bei dem gegenwärtigen Standpunkte der gesammten ökonomischen Verhältnisse nicht an ein Aufgeben dieses Spiels zu denken ist, so würde eine gesetzliche Beschränkung desselben schon eine große Wohlthat für das gesammte Volk sein.

Hazardspiele find gesetzlich verboten, man rückt dem Börsenspiel zu Leibe und will es durch eine besondere Steuer beschränken. Aber dem viel verderblicheren Konkurrenzspiel in der Produktion, welches die ganze Arbeiterklasse in Mits leidenschaft zieht und den Spieler beim unglücklichen Spiel nicht allein trifft, läßt man ruhig seinen Lauf. Die paar Ver­suche, dieses Spiel zu beschränken, sind von der Majorität des Reichstags und von der Reichsregierung zurückgewiesen wor­den, selbst der winzige Bruchtheil einer Arbeiterschutzgesetz­gebung, die Sonntagsruhe.

Man meint immer, daß eine Arbeiterschutzgesetzgebung, wie die von der Arbeiterpartei im Reichstage eingebrachte, lediglich der Lohnarbeiterklasse zu Gute kommen würde; das ist aber weit gefehlt, da dieselbe in hohem Grade der Ge­sammtheit dienen und regelnd in das gesammte wirthschaftliche Getriebe eingreifen würde.

Die Milderung des wirthschaftlichen Konkurrenzkampfes, die Vermeidung von Ueberproduktion und Krisen, die ruhige Entwickelung und Regelung der Produktion, das sind Ziele und Aufgaben eines Kulturstaates würdig möge fich Deutschland an die Spize solcher Zivilisation stellen!

blizten und noch schönere Augen in Lust und jugendlicher Freude funkelten.

Aber mit größter Ungeduld erwartete er den Zeit­punkt, wo es ihm angemessen schien, sich entfernen zu dürfen; vorher instruirte er noch die engagirte kleine Kapelle, nicht eher mit ihrer Musik zu beginnen, bis er selber ihnen dazu bas Beichen gäbe. Draußen hielt schon seines Vaters Equipage, und fort rollte der leichte Wagen in die Stadt hinein.

,, Mein Räthchen!" rief er aber in Jubel aus, als er in des Mädchens kleines Zimmer trat und sie ihn mitten darin in ihrem vollen Ballstaat erwartete. Sie war so einfach gekleidet, vollkommen weiß, teinen Kopfschmuck als eine rothe Kamelie im Haar und die Korallenschnur, welche ihr Hans heute gebracht, um den Hals aber wie lieb und hold sah fie aus, wie mädchenhaft und scheu, als sie ihm da so gegen Mein liebes, liebes Käthchen! Oh, daß ich Dich jest mein nennen darf- wie glüdlich, wie namenlos glücklich hast Du mich gemacht!"

über stand!

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Ich Ich?" sagte Räthchen leise und tief er­röthend. Mein guter, guter Hans, mein ganzes Leben gehört ja jeßt Dir, und was in meinen Kräften steht, will ich ja gewiß thun, daß Du den Schritt nie, nie bereuen follft!"

Und nun komm, Schat," rief der junge Mann, einen fast schüchternen Ruß auf ihre Lippen drückend- ,, komm, und heute Nacht schläfft Du zum letzten Mal in dieser ärmlichen Kammer, denn mit Herrn Semmlein unten habe ich heute schon ausgemacht, daß er Dich morgen in seine eigene Woh­nung nimmt

"

,, Aber, Hans..."

,, Du darfst nicht mehr allein wohnen, Herz, und nicht in einer Dachtammer," rief der junge Mann. Du bist jezt mein Bräutchen, das ich die Zeit, bis wir uns ganz angehören können, auch noch jeden Tag besuchen und mit dem ich Stunden lang plaubern will, und das ginge nicht, wenn Du hier allein Dein Quartier hättest, schon den liebenswürdigen Damen Klingenbruch gegenüber. Ueberlaß nur das Alles mir, Schat, ich sorge schon für Dich, daß

Politische Uebersicht.

Die Mitglieder des Bundesrathes, welche nicht hier ansässig sind, haben nun sämmtlich Berlin verlassen; mit dem Anfang der nächsten Woche werden auch die Chefs der Reichs­ämter 2c. ihre Urlaubsreisen antreten. Die Arbeiten, welche der Bundesrath im September zu erledigen hat, bilden eine Art von Nachsession; das Material für den fünftigen Reichstag wird den Bundesrath erst im Spätherbst beschäftigen. Es gilt immer noch nicht als ausgemacht, ob ein Arbeiter- Alters­persorgungs- Gesep bereits den nächsten Reichstag beschäftigen wird, dagegen gilt als zweifellos, daß die Novelle zur Strafjustizgesetzgebung an den nächsten Reichstag gelangen wird.

Das Lehrer- Pensionsgesetz ist noch immer nicht publizirt worden. Wie jest bekannt wird, liegt dies lediglich an Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Finanzminister und dem Unterrichtsminister. Diese Bedenken werden jedoch, wie man annimmt, in kürzester Zeit beseitigt werden und demgemäß der Veröffentlichung des Gesetzes dann keine weiteren Hinder­niffe im Wege stehen.

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In Bundesrathskreisen wird, wie die Weser - Ztg." wiffen will, ein Gesezentwurf wegen Ergänzung der Reichsver­faffung erwartet, wonach nichtdeutsche Prinzen im Reichsgebiet nicht sukzessionsfähig sein sollen. Eine solche Maßnahine würde fich nicht nur gegen etwaige Ansprüche des Herzogs von Cambridge auf Braunschweig richten, sondern direkt gegen die Erbfolge des Herzogs von Edinburg in Koburg , deffen Herzog ohne direkte Erben ist.

In Betreff der Retour- Billetausgabe wird der Voff. Zeitung" zufolge eine bedeutsame Neuerung geplant. Der Eisenbahnminister hat in dieser Beziehung einheitliche Normen gegeben und den ihm unterstellten Direktionen zugehen lassen. Es soll danach die Giltigkeitsdauer der Retourbillets sich künftig lediglich nach den Entfernungen richten, und zwar soll dieselbe bemessen werden für Entfernungen bis 100 Kilometer auf 2 Tage, 100 bis 200 Kilometer auf 3 Tage, von 200 bis 300 Kilometer auf 4 Tage u. f. w. für jede hundert Kilometer einen Tag mehr. Bei den Billets nach Berlin soll der Giltigkeits­dauer, welche sich nach dieser Entfernungsskala ergiebt, auf Ent­fernungen von mehr als 50 Kilometern noch ein voller Tag hinfort nach den Zügen richten, welche auf den einzelnen hinzugezählt werden. Die Preise für Retourbillets sollen sich Strecken verkehren, und demnach für Strecken mit Erpreß, Schnell- und Kourierzügen um 50 pCt. erhöhte Schnellzug­taren, für Strecken, die nur von Personenzügen befahren werden, um 50 pCt. erhöhte Personenzugtaren eingehoben werden.

Hamburg . Die Hamburger Blätter drucken jetzt den Wortlaut der von Hamburg Deutsche Dampfschiffs- Rhederei, A. Wörmann u. Gen., R. M. Sloman u. Co.) ausgegangenen Angebote auf die Post dampfschiffs Subvention ab und bemerken mißgestimmt dazu: Auf diese Offerten ist von Berlin feinerlei Antwort erfolgt." In Bremerhaven dagegen hat man vorgestern beschlossen, den Fürsten Bismarc und die Staatssekretäre von Bötticher und von Stephan eben

es Dir an nichts fehlt, und nun, mein süßes Käthchen, komm, um die Eltern zu begrüßen."

,, Ach, ich habe rechte Angst, Hans!"

" Hast Du?" lächelte der junge Mann. Dann vor­wärts, mit einem Sprung in den Wagen! Oder fürchtest Du Dich, wenn ich bei Dir bin?"

,, Nein, Hans," sagte sie treuherzig. ,, Dir habe ich mein ganzes Leben anvertraut und darf Dir auch getrost die Führung dieser, vielleicht schweren Stunde überlassen. Mit Gott ! Ich kann den Deinen treu und ehrlich in die Augen sehen, und ganz vergessen werden sie mich doch wohl nicht

haben."

Hans hatte sein Bräutchen selig am Arm und stieg mit ihr die ziemlich steile und oben vollkommen dunkle Treppe nieder. Nur in der ersten Etage brannte an der Treppe eine Gasflamme, und eben als sie dort vorüberschritten, öffnete sich die Thür und Oberstlieutenant von Klingenbruch, der sich etwas verspätet hatte, trat heraus. Flora, die ihm die Thür geöffnet, bemerkte aber auf der Treppe den Glanz des weißen Kleides und blieb natürlich stehen, um zu sehen, wer da in solchem Staat von oben herunter käme, denn aus der zweiten Etage konnte es doch Niemand sein.'

Holla, Oberstlieutenant," rief ihm Hans schon entgegen, wie er ihn nur erkannte. Sie können mit uns fahren, ich habe meinen Wagen unten vor der Thür!"

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Mein lieber Herr von Solberg," sagte der kleine Mann, aber doch selber etwas frappirt, als er den Baron in Be­gleitung einer ballfähigen Dame entdeckte, die aus der oberen Etage zu ihm herunter stieg, Sie sind unendlich liebens­würdig!"

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,, Und Sie," rief Hans, sollen denn auch der Erste sein, dem ich hier mein kleines Bräutchen vorstelle. Ah, mein gnädiges Fräulein, auch Sie, ja, jetzt kann es und mein lieber soll es auch kein Geheimniß mehr bleiben Oberstlieutenant, Fräulein Katharina Peters, Braut. Die Herrschaften kennst Du ja doch, Schatz Herr Oberstlieutenant von Klingenbruch und Fräulein Tochter." I

meine

Sehr angenehm!" rief Flora und schlug die Thür zu, daß die Vorsaalfenster flirrten.