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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 263.

Kommunales.

Der Magiftrat hat jetzt der Stadtverordneten- Bersammlung eine Vorlage über die Einrichtung von Armenämtern zu gehen lassen, worüber wir schon näheres mitgetheilt haben.

wird.

Sonntag, den 8. November 1896.

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13. Jahrg.

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Findige Reklame. In der Schneiderei hält sich das Klein- wir bereits früher auseinandergesetzt. Die weitere Folge wird handwerk noch auf mancherlei Art. Jeder hausindustrielle sein, daß die Löhne" der Kutscher immer mehr herabgedrückt Schneider, der für Geschäfte arbeitet, fann sehr leicht noch einige werden. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Fuhrherrn sich die Runden nebenher bedienen. Bestellt der Kunde einen Anzug, so" Wahrung ihrer Interessen" denken, liefert der letthin mit­fucht er vorher beim Schneidermeister" den Stoff nach Muster getheilte Antrag betreffend den Gepäckzuschlag bei Tagameter und Kollektionen aus, dann holt der Meister" nach der Probe Droschten, wonach jeder Kutscher   wegen Betruges belangt werden Zu den Stadtraths- Wahlen. In ihrer geheimen Sigung den gewünschten Stoff aus dem Tuchgeschäft. Der Schneider- soll, der nicht vor Beginn der Fahrt den Gepäckzuschlag ein­am letzten Donnerstag hat die Stadtverordneten- Versammlung meister braucht also kein Stofflager und kann doch seine Kund- schaltet, obgleich er gar nicht in der Lage ist, das Gewicht des das Einkommen für die Stelle des Stadtsraths Friedel im Falle fchaft bedienen. G3 giebt in Deutschland   große Tuchfabriken Gepäckes fixiren zu können. Die Rutscher haben das größte der Wiederwahl deffelben auf dessen bisheriges Gehalt, im Falle und-Geschäfte, die ausschließlich ihre Produkte auf solche Weise Intereffe, die Vorgänge, wie sie sich jetzt im Droschtenfuhrgewerbe der Nichtwahl deffelben auf 7000 M., das Gehalt des Stadt- an die kleinen Schneider absetzen. Ein hiesiges Tuchgeschäft, die abspielen und im Werden begriffen sind, zu verfolgen und die Bauraths Dr. Hobrecht im Falle der Wiederwahl desselben Firma Max Friedländer   jun., hat nun eine merkwürdige Reklame nothwendigen Lehren daraus zu ziehen. ebenfalls auf dessen bisheriges Gehalt, im Falle der Nicht ausgedacht, um sich neue Kunden zu verschaffen und die alten wiederwahl deffelben auf 12 000 m. festgesetzt. Die Wahl für die an das Geschäft zu fesseln. Herr Max Friedländer   will nämlich Zum Fall Rothenburg  , der bekanntlich vor kurzem in der Stelle des Stadtraths Friedel soll, da ein Ausschreiben der seine Kunden in die Lebensversicherung bringen und zwar auf fol- Stadtverordnetensizung behandelt wurde, schreibt die Märk. Stelle nicht beschlossen wurde, vorgenommen werden, nachdem gende Weise: Bei einem Einkauf von 200 m. erhält der Kunde Boltszeitung": Herr Oberbürgermeister Belle führte bekanntlich die Gehaltsfeststellung seitens des Oberpräsidenten genehmigt sein am Schlusse der Saison unentgeltlich eine Police der Lebens- bei Behandlung dieser Angelegenheit in der Stadtverordneten­Die Besprechung über die Besetzung der Hobrecht'schen versicherungsbank Kosmos" über 300 m., beim Einkauf von sigung aus, daß, wenn der Sohn oder einer der Freunde der Stelle wurde wegen der vorgerückten Zeit bis zur nächsten Sigung 300 m. eine solche über 500 m., bei einem Einkauf von 600 M. Frau Rothenburg   dieselbe aus der Irrenanstalt Herzberge vertagt. eine Police über 1000 M. Die Versicherungsprämie soll regel- abnehmen wolle, so stehe dem nichts im Wege. Die Sache Die Vereinigung der Arbeitgeber und der Vorsitzende mäßig von der Firma bezahlt werden, so lange der Versicherte hat indeß doch einen Haken. Die Weigerung des Sohnes, des Gewerbegerichts haben eine Anzahl Abänderungsvorschläge in Höhe des angegebenen Betrages dauernd Kunde bleibt. Kann feine Mutter abzunehmen, wird verständlich, wenn man die Um zum gegenwärtigen Statut des Gewerbegerichts dem Magistrat der betreffende Kunde teine Waare in Höhe des angegebenen stände näher ins Auge faßt, unter denen die Abholung zu­vorgelegt. Das Magistratskollegium hat indeffen die Vertagung Betrages einkaufen oder giebt er die Geschäftsverbindung mit gestanden wurde. Diese dürften nur wenigen Stadtverordneten der Angelegenheit auf zwei Jahre beschloffen, damit noch weitere Herrn Max Friedländer   auf, so bleibt es dem Versicherten über- lar zum Bewußtsein gekommen sein. Der Sohn verlangte Erfahrungen gesammelt werden können. Welcher Art die Vor- laffen, entweder die Prämie weiter zu zahlen, oder, wenn er das definitive Entlassung seiner Mutter d. h. vollständige Aus schläge sind, wird nicht berichtet. nicht will und fann, die Versicherung aufzugeben. scheidung aus der Austalt. Dies aber wurde ihm bis heute nicht Die Verbreiterung der Potsdamerstraße vom Potsdamer  | Lebensversicherung für Deutschlands   Schneidermeister", be- laffung in Pflege. Darin erblickt der Sohn wohl mit recht keine Dies der Plan, den Herr Max Friedländer   in einer, zugestanden, sondern es war stets die Rede von einer Ent Platz bis Lüßowstraße wird im nächsten Etatsjahre zur Aus- itelten, 19 Geiten starken Broschüre, die auch uns zu eigentliche Entlassung, sondern nur eine Dislokation, ein zu­führung kommen, ohne daß der Stadtgemeinde dadurch wesent gesandt wurde, seinen die Kunden und solchen, es geständniß auf einen liche Rosten erwachsen. Einen wesentlichen Theil der Ver- werden wollen als Mahnwort" unterbreitet. Wir können den werfung anderen Aufenthaltsort mit Unter­unter die weitere Aufsicht der Anstalts breiterungsarbeiten hat nämlich die große Pferdebahn- Gesellschaft Betheiligten nur rathen, sich auf dieses Projekt nicht einzu- Betenten, der seine Mutter für nicht geistesgestört hält. Rechtlich Das ift natürlich nicht das Biel des vertraglich auf ihre Kosten ausführen zu lassen. laffen. Mancher kleine Schneidermeister, der in einer Saison Bur Entlaftung des verkehrsreichsten Theiles der König wirklich für 200 Mart Stoff einkaufen kann, weiß nicht, ob ihm ist das Verhalten der Verwaltung nicht zu billigen, wenn die straße bei der Stadtbahnüberführung, namentlich auch mit Rück gleichfalls in der nächsten Saison ein solches Geschäft möglich ist. Dame wirklich entlassungsfähig" ist, wie mehrere Dokumente fie sicht auf den Neubau des Justizgebäudes an der Neuen Friedrich- Er hat eine Lebensversicherungspolice auf dem Hals und weiß thatsächlich bezeichnen; denn§ 16 des Reglements für die Frren­Straße, ist die im Bebauungsplam vorgesehene Durchlegung der hinterher nicht, was er damit anfangen soll, weil er die Beträge anstalt der Stadt Berlin   bestimmt:" Kranke, welche sich soweit Grunerstraße von der Straße An der Stadtbahn" nach der nicht aufbringen kann. In der Broschüre wird das Renommee gebessert haben, daß sie nach ärztlichem Urtheil der Anstaltspflege Neuen Friedrichstraße dringend nothwendig. Zu dieser Straßen- der Firma verschiedentlich hervorgehoben. Diese Art der und der irrenärztlichen Aufsicht nicht bedürfen, sind zu entlassen, anlage ist eine Fläche von 1396 Quadratmetern des der fönigl. Reklame, die in der Geschäftswelt sonst nicht üblich ist, dürfte nachdem dem königl. Polizeipräsidium 5 Tage vor der Entlaffung Seehandlungs- Sozietät gehörigen Grundstücks Neue Friedrich- kaum dazu beitragen, das Renommee der Firma zu heben. Mittheilung gemacht worden ist." ftraße 18/19 erforderlich, wofür von der Eigenthümerin ein Preis von 362 M. für den Quadratmeter verlangt wird. Mit Rücksicht auf ie Tiefe und die Lage dieses Grundstücks glaubt der Magiftrat den geforderten Preis nicht zubilligen zu fönnen und ersucht jetzt die Stadtverordneten- Versammlung, sich mit der Enteignung des fraglichen Straßenlandes einverstanden zu er

klären.

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Lokales.

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Die Berliner   Droschken  - Fuhrunternehmer oder, wie sie Die Aerztekammer Berlin Brandenburg trat gestern­sich gerne nennen und auch von den Kutschern noch mit Vorliebe noch einmal im Provinzial- Ständehause zu einer ordentlichen genannt werden, die Herren", sind eifrig an der Arbeit, ihre Sigung zusammen, der auch der Oberpräsident Dr. v. Achenbach Interessen zu wahren." Wie nämlich gemeldet wird, hat sich in beiwohnte. Nachdem Geh. Sanitätsrath Becher eine Uebersicht den Kreisen der Droschken- Fuhrunternehmer nunmehr die Er- über die in der letzten Wahlperiode verhandelten Gegenstände fenntniß Bahn gebrochen, daß es zur Wahrung ihrer Intereffen gegeben hatte, wurde als erster Punkt der Tagesordnung über eines festeren Busammenschlusses bedarf, als es jetzt der Fall ist, die ärztlichen Ehrengerichte verhandelt. Nach furzem Referat wo dieselben in eine Reihe von Fachorganisationen zersplittert des Geh. Rath Schöneberg wurde mit großer Majorität folgende find. Und der Erkenntniß folgte rasch die That, der Anfang vom Resolution angenommen: 1. Die Kammer Berlin- Brandenburg Ende ist da! Der Berliner   Droschtenbesitzer- Verein hat sich auf- wolle in anbetracht der zur Zeit bestehenden Unsicherheit über Unsere Genoffen Hinz und Lerche, die wegen Majestäts- gelöst und mit der Genossenschaft" verschmolzen. Wie lange die Fassung, in welcher die igl. Staatsregierung den von ihr beleidigung jeder zu 2 Jahren Gefängniß verurtheilt sind, wird es dauern, und die übrigen Vereine, welche einzeln ein be- beabsichtigten Entwurf eines Gesetzes über die ärztliche wurden bekanntlich gegen Raution von 5000 M., die jeder zu scheidenes Dasein führen, folgen diesem Beispiele und bilden ein Ehrengerichtsbarkeit dem Landtage vorzulegen gedenkt, eine Ein­ftellen hatte, auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft großes, fraftvolles Ganzes? Als plausibler Grund wird die gabe an den Herrn Minister beschließen, in welcher die von ihr erhob hiergegen beim Rammergericht Beschwerde unter Hinweis Konkurrenz der Straßenbahnen 2c. angegeben. Gegen diese als für die Unabhängigkeit des ärztlichen Standes unbedingt ge­darauf, daß bei der hohen Strafe die gestellte Raution teines anzukämpfen, die ihnen immer mehr Boden abgewinnen, boten erklärten Abänderungen des ursprünglichen Entwurfes wegs dafür bürge, daß der Fluchtverdacht ausgeschlossen sei. wird ihnen nicht viel nüßen, wenigstens nicht in materieller Hin nochmals bestimmt und klar zusammengestellt und begründet Dieser Auffassung schloß der Straffenat des Rammergerichts sich an, ficht. Wollen fie angesichts der wachsenden Konkurrenz für sich werden. 2. Für den Fall, daß vorstehender Antrag eine ent und wurden Hinz und Lerche bald darauf wieder verhaftet. etwas herausschlagen, so fann es nur durch Reformen" inner sprechende Berücksichtigung feitens der Regierung nicht findet, Gestern wurde nun die neuerdings beantragte Haftentlaffung halb ihres Gewerbes geschehen und in erster Linie auf Kosten solle sich die Kammer in einer Denkschrift über die vorliegende der beiden Verurtheilten von der zuständigen Straffammer der Kutscher  . Daß die Fuhrherren etwas im Schilde führen, Frage an den Landtag wenden." Die Zulässigkeit eines solchen ebenfalls abgelehnt, obgleich eine höhere Kaution, die dem beweist der Antrag, den sie beim Kommissariat für öffentliches Vorgehens wurde vom Oberpräsidenten ausdrücklich anerkannt. Gerichtshofe zu bemessen überlassen war, in Aussicht ge- Fuhrwesen gestellt haben, welcher dahin geht, die jetzt vor Demnächst wurden nach einem Referat des Prof. Posner über ärzt­stellt wurde. Daß bei unseren Genossen trotz der gestellten geschriebene dreimonatliche Probezeit zur Erlangung eines amtliches Unterstützungswesen folgende Thesen einstimmig angenommen: Kaution Fluchtverdacht vorlag, muß schlechtweg bezweifelt lichen Rutscherzeugnisses oder Fahrscheines fallen zu lassen und Jeder in der brandenburgischen Kammer wahlberechtigte Arzt werden. Wir wollen hierbei nur den Wunsch aussprechen, dieselbe durch ein Zeugniß zu zu ersehen, welches von und seine Hinterbliebenen haben beim Nachweis unverschuldeter daß Hinz und Lerche die lange Gefängnißdauer überstehen, einer Fuhrherrn- Kommission auszustellen ist. Was dies zu Noth Anspruch auf standesgemäße Fürsorge nach Maßgabe der ohne körperlich zu grunde zu gehen. bedeuten hat insbesondere im Falle eines Streits haben vorhandenen Mittel; jeder zur genannten Rammer wahlberech

Ein Ehrenvekker".

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an

Kunst und Wissenschaft.

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felbft dafür bürgte Lamartine   den deutschen   Truppen wehrlos in die Hände liefern. Als dann in Wien   und Berlin  Das hätte sich Georg Herwegh   gewiß nicht träumen die Revolution siegte, wurde die Legion erst recht zwecklos." Das Friedrich Wilhelmstädtische Theater hat nach laffen, daß ihm einmal ein Ehrenretter" gerade aus jener So lange Herr Bolling nicht unwiderlegliche Dokumente" manchen wunderlichen Sprüngen am Freitag wieder des braven Partei erstehen würde, die ihm am meisten verhaßt war und vorweist, die Engels Lügen strafen, ziehe ich es vor, Engels voll- Anzengruber's Voltsstück Der Pfarrer von Kirchfeld" deren süddeutsche Ableger er mit Vorliebe als Bettelpreußen" tommen zu glauben. gegeben. Dies fernige und frische Schauspiel zieht immer und zu bezeichnen pflegte- aus der nationalliberalen. Aber in der Herwegh   ist keineswegs, wie Herr Bolling glauben machen vermag selbst ein start philiströses Bublifum anzuregen. Man That, einundzwanzig Jahre nach des Dichters Tode tritt der möchte, von Mary mit Haß verfolgt worden. Ich habe aus wird von den Kräften, die der Direktion Samst zur Ver Herausgeber der Gegenwart", Dr. Theophil 3olling, mit Mary' eigenem Munde gehört, daß er Heine wegen der Spott- fügung stehen, nicht verlangen, daß sie ein mustergiltiges einer Ehrenrettung" Herwegh's in seinem Blatte auf. gedichte gegen Herwegh   Vorwürfe gemacht hat. Auch bei anderen Ensemble bilden, und mit dieser Einschränkung muß Gerettet wird in dieser Ehrenrettung" nichts, was nicht Gelegenheiten gegen Rugeist Mary für Herwegh ein- gesagt werden, daß die Vorstellung fich recht gut schon vor langen Jahren gerettet gewesen wäre. Man hätte getreten." fehen lassen konnte. Herr Clefeld als Wurzelsepp: war fernig; weiter auch keinen Anlaß, sich mit dieser unerheblichen Arbeit Es ist im ganzen also wenig mehr als müssiges Geschwäb, gleichfalls läßt sich von Fräulein Schmidt, welche die Anna gab, des p. Bolling zu beschäftigen, wenn nicht Aberwiß und Sucht, was Herr Zolling   gegen die Sozialdemokratie vorbringt, und das sagen, daß sie ihre Rolle lebendig und natürlich gestaltete und pitant" zu sein, denselben angetrieben hätten, die Ehre des beweisen soll, daß dem todten Dichter in der Sozialdemokratie auch den Dialett recht zu treffen wußte. Ferner waren die Herren todten Herwegh auch vor der Sozialdemokratie zu gefährliche Freunde" erstanden seien; es ist Bolling'scher Bauer und Eißfeld als Pfarrer brav am Blaze. Mit den Neben­retten, deren Gesinnungsgenosse Herwegh   gewesen ist. In den Klatsch". rollen haperte es allerdings, doch wird sich hier vielleicht noch Sozialdemokraten, behauptet er, seien dem Dichter gefährliche Auch meine Wenigkeit wird in den Bereich dieses Klatsches" manches Mißliche ausgleichen lassen. Freunde" erstanden, denen es besonders wider den Strich gehe, gezogen. Besonders mir müßten die Publikationen von Marcel In Jena   ist am 1. November die öffentliche Volks. daß der Nachlaß des Dichters nicht von einem der Ihrigen Herwegh   gegen den Strich" gehen, denn ich soll ja, wie Herr gesehalle und Bibliothet der Deffentlichkeit übergeben gefichtet und herausgegeben werden soll". Bolling mit fader Jronie zu vermelden weiß, langsam aber worden. Es ist dies die größte derartige Einrichtung in ganz So viel mir bekannt, hat sich der Sohn Herwegh's   mit einem gediegen" feit Jahren einer Biographie des Dichters Deutschland  . Die erste Anregung zur Errichtung einer Lefeballe sozialdemokratischen Verlag in Verbindung gefeßt, es ist aber arbeiten. Mir ist von dem Inhalt dieser Biographie nicht das dort wurde von der Commenius Bweiggesellschaft und der Ge­nicht zu einer Einigung gekommen. Die Kritik der Sozial- mindeste bekannt; Herrn Bolling zwar auch nicht, aber er miß- fellschaft für Ethische Kultur gegeben. Nie wäre indeß die Ver­demokratie hat Georg Herwegh   nicht verunglimpft", sondern sie billigt sie. Er hat eine kleine Stigge gelesen, in der ich in der anstaltung in diesem Umfange ins Leben getreten, wenn nicht hat sich nur gegen Marcel Herwegh gerichtet, dem offenbar Märznummer des Wahren Jakob" Georg Herwegh's   Leben und auf Antrag von Prof. Abbe die Karl Zeiß Stiftung sich bereit Kenntniß und Berständniß der Beit- und Parteigeschichte abgeht Wirlen zu schildern versucht habe. Diese Stizze wimmelt" an erklärt hätte, zu den 7000 m. jährlich betragenden Kosten auf vor. und der bei der Herausgabe des väterlichen Nachlasses eine sehr un- geblich von Irrthümern und man kann daraus sehen, was man läufig drei Jahre 4000 M. jährlich beizusteuern. Das Kultus geschickte Hand bewiesen hat. Was Herr Bolling vorbringt, ist eine bezüglich der Biographie Schönes von, mir zu erwarten hat. minifterium in Weimar  , als Aufsichtsbehörde der Karl Zeiß- Stiftung, Ehrenrettung" von Marcel und nicht von Georg Herwegh  . Herr Nun, es find zwei kleine Irrthümer in bezug auf Herwegh's hat hierzu die Genehmigung ertheilt. Außerdem hat die Karl Zeiß­Bolling verfährt dabei so naiv, daß er glaubt, feinem Untersuchungen darin, beide so klein, daß die Verwechselung Stiftung die erste Einrichtung mit 6000 M. bezahlt. In acht Bublikum erzählen zu dürfen, die Sozialdemokratie fei von unseres Genossen Eduard Bernstein   mit dem ehemaligen Boltsgeräumigen, größtem Zorn und Schmerz" erfüllt wegen einer albernen zeitungs"-Bernstein, die Herrn Bolling an derselben Stelle paffirt, geräumigen, gut ausgestatteten Zimmern liegen 160 3eitungen und Zeitschriften aus. Reichhaltig ist die Auswahl der Unetbote über Karl Marx  , die Marcel Herwegh in seinem Buche dagegen ein wahres Ungethünt von einem Irrthum iſt. Können belletristischen literarischen Zeitschriften, der Fachzeitungen und veröffentlicht hat. Als Beweis der angeblichen Berunglimpfung übrigens zwei kleine Irrthümer allein zusammen auch wimmeln? der Beitschriften sozialen Inhalts. Die Bibliothek umfaßt Dann aber sagt Herr Bolling mit der Miene des literarischen bereits 3000 Bände, wovon wieder die Karl Zeiß- Stiftung Herwegh's weiß er nur vorzubringen, daß das bekannte Bet und arbeit'!" in einer sozialdemokratischen Kritit eine feines Sittenrichters: 1600 Bände gestiftet hat. Die Lesehalle ift täglich von früh 9 wegs talentlose aber doch allzu stlavische Nachahmung eines" Da wird unter anderem von einem großartigen Gedicht bis abends 10 Uhr geöffnet und für jedermann zugänglich. Bücher bekannten Gedichts von Shelley" genannt worden ist.( Dieses( Herwegh's) zu Lassalle's Gedächtniß gefa felt, was selbst- und Zeitschriften aus anderen Gründen als der guten Sitte and Urtheil rührt übrigens ursprünglich von dem bekannten Anti- verständlich eine kleine Verwechselung mit dem berühmten zuschließen, ist prinzipiell unzulässig. In dem aus zehn Pers femiten Dr. Eugen Dühring   her. D. R. V.") Das soll, Ver- Andenken an Büchner ist." fonen bestehenden Vorstande haben auch zwei Sozialdemokraten Sig und Stimme. Durch dieses neue Bildungs- Institut hat die unglimpfung" fein! Karl Zeiß- Stiftung wieder ihren gemeinnüßigen Sinn, in dem sie gegründet und verwaltet wird, aufs neue bethätigt.

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Herr Bolling behauptet, Mary habe schon 1848 bei Gelegen­heit des bekannten Herwegh'schen Freischaarenzuges gegen Herwegh  intriguirt und fich an dessen Stelle feßen wollen. Darüber mag viel gefabelt worden sein; indessen hat Engels als Betheiligter sich darüber geäußert und das dürfte denn doch werthvoller sein, als was Herr Bolling behauptet. Engels sagt über das Herwegh'sche Unternehmen:

Selbstverständlich! Hier will mich Herr Bolling mit der Elle feiner eigenen Ignoranten- Dreistigkeit messen. Denn felbstver: ständlich" habe ich keine Verwechselung begangen, sondern Herr 3olling tennt Herwegh's bekanntes Gedicht" Am Grabe Ferdinand Lassalle's  " nicht, welches beginnt:

Wohl mag den Blick ein Trauerflor umfangen, Wohl mag die Wehmuth diesen Sarg umsteh'n, Hier rinnen Thränen selbst auf Männerwangen, Wir*) widersetzten uns aufs entschiedenste dieser Revo- Und Eisenbrüste muß der Schmerz durchweh'n." u. f. w. Iutionsspielerei. Mitten in die damalige Gährung Deutschlande Herr Bolling glaubt seine Ignoranz so nüßlich verwerthen eine Juvasion hineintragen, die die Revolution zwangsmäßig zu können, daß er mich mit derselben zum Fafelhans machen Ich glaube aber der Deffentlichkeit rubig die Ent­von Außen importiren sollte, das hieß der Revolution selbst will. ein Bein stellen, die Regierungen stärken und die Legionäre scheidung überlassen zu können, wer der Faselhans ift. Und damit Gott befohlen, Sie edler Ehrenretter! Stuttgart  . Wilhelm Blos  .

*) Mary und Engels.

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In der Frage des Franenstudiums erklärte der östers reichische Unterrichtsminister im Budgetausschusse des Ab­geordnetenhauses, es werde die Zulassung von Mädchen als Uni­versitätshörerinnen demnächst entschieden werden, wobei unter gewiffen Bedingungen auch Mädchen ohne Maturitätszeugniß zugelassen werden würden.

Jakob Honnegger. Der Frff. 3tg." wird aus Zürich  gemeldet: Johann Jakob Honnegger, früher Professor an der Universität und bekannt durch eine Reihe kulturgeschichtlicher Werte, ist 72 Jahre alt gestorben. Honnegger hat sich vom Volksschullehrer zum Universitätsprofessor herauf gearbeitet.