Klage laut, daß die Verkaufspreise immer weiter und in viel stärkerem Verhältnisse als die in der Regel ebenfalls weichenden Preise der Rohmaterialien und Halbfabrikate zurückgegangen find und einen immer geringeren, in manchen Fällen gar keinen Geschäftsertrag und Unternehmergewinn übrig gelaffen haben. Von einer Aufbefferung der Arbeitslöhne wird zwar an ver­einzelten Stellen berichtet, im Ganzen ist eine solche nicht möglich geworden. Eine Erweiterung der bestehenden Anlagen hat nur in wenigen Industriezweigen in einem einigermaßen bemerkenswerthen Umfange stattgefunden. Nur in vereinzelten Fällen wird von gestiegener Nachfrage nach besseren Qualitäten berichtet, dagegen machte sich bei wichtigen Industriezweigen leider auf Kosten der ästhetischen wie technischen Entwickelung die entgegengesette Tendenz breit. Wie im Vorjahre, wandte fich die Lage der meisten Geschäftszweige in der zweiten Hälfte des Jahres zum Schlimmeren. Wie aber schon die geschäftliche Stimmung des ganzen Jahres bei ziemlich gleichen wirthschaft­lichen Ergebnissen im Durchschnitt eine gedrücktere war als die des Vorjahres, so schloß dasselbe entschieden mit geringe ren Aussichten und Erwartungen für die Zus  Tunft." Man merkt es an der gewundenen Sprache dieses Berichts, daß die Geschäftslage eine noch drückendere ist, wie fie zugestanden wird. Neuerdings kommen auch aus fener Gegend Nachrichten von stetigem Sinken der Löhne.

Hungerlöhne und fette Dividende. Ueberall hört man, daß die Löhne der Arbeiter ungemein gering und nur als ein Eristenzminimum zu betrachten find. Dagegen lefen wir, daß Die Werschen- Weißenfelser Braunkohlenaktiengesellschaft" eine Dividende von 25 pet. zahlt. Der Geschäftsabschluß der Marimilianshütte" in Oberbayern   berichtet, daß hier 20 pet. Dividende den Aktionären für ,, süßes Nichtsthun" in den Schooß fallen. Welche Gegensäße!

Der Streit der Weber in Erdmannsdorf hat sein Ende erreicht, ohne daß die Arbeiter irgend etwas errungen hätten. Die auswärtigen Unterstüßungen seien ausgeblieben

dies wird als Grund der Niederlage der Arbeiter anges geben. Wir glauben das wohl, aber war der Streit auch dem­gemäß vorbereitet, daß er auf auswärtige Unterstützung rechnen fonnte? Das glauben wir nicht. Vollständig unorganisirt ist man dort in den Streit eingetreten, ohne Fachvereine oder Ge­werkschaft, ohne vorherige Verbindung mit auswärtigen Fach­genoffen, so daß eine Niederlage ficher war trop der vielen Sympathien, die dem Streit noch entgegengetragen wurden. Eine eindringliche Warnung und Mahnung aber liegt für die Arbeiter überhaupt in diesem verunglückten Streif.

Das Verhältniß der Dienstboten in den fünfzehn Groß­Städten Deutschlands   ist folgendes:

Es kommt ein Dienstbote( weiblicher oder männlicher): in Straßburg  .. auf 22,7 Einwohner

Danzig

Hamburg

" 1

Dresden  

"

" Berlin  

" Königsberg   i. P..

"

H

21,4 20,8

"

"

19,9

"

" 7

18,3

Н

"

18,2

11

"

" Köln

Nürnberg

18,0

H

"

17,7

H

"

"

Breslau  

17,3

"

" 1

H

"

Leipzig  

16,6

11

H

" 1 München  

Hannover  

16,5

11

17

16,2

"

" Bremen

15,9

H

"

"

" Stuttgart  

11,6

"

H

" 1

10,4

11

" Frankfurt   a. M.

Im Mittel auf 17,7 Einwohner.

Das Mittel im ganzen Reiche( die Gesammtzahl der Dienenden beträgt 1 324 924) ift 34,1, also fast um die Hälfte geriner. Wir haben bereits früher im Berliner Volksblatt" Darauf hingewiesen, daß sich in Berlin   die Zahl der Haus­haltungen mit einem und zwei Dienstboten stetig verringert, die Ziffer der Lurushaushaltungen mit mehr als zwei Dienst boten dagegen ebenso regelmäßig fich vermehrt hat. Dies führte uns zu dem unbestreitbaren Schluß, daß die Auflösung des fog. Mittelstandes, Uebergang des Kleinbürgerthums in das Broletariat, wachsende Verschärfung der Gegensäße zwischen Arm und Reich fich immer deutlicher zeigt und fich immer rascher entwickelt. Es wäre von Intereffe, wenn auch in den übrigen Großstädten diese Verhältnißzahlen näher geprüft würden. Wir sind überzeugt, daß auch hier ein Rückgang der Haushalte mit 1 bez. 2 Dienstboten oder mindestens eine Stagnation festgestellt werden könnte.

Der Sieg der Maschine über die Handarbeit, die Er­segung des Arbeiters durch die mechanische Kraft, das ist das bedeutsamste Merkmal unserer wirthschaftlichen Entwickelung. Dieselbe führt natürlich die Freiseßung von zahllosen Arbeits­Träften und die Vermehrung der industriellen Reservearmee herbei. Die Zehntausende von Arbeitslosen aber, die um jeden Preis zu schaffen bereit sind, drücken natürlich die Löhne und verschlechtern die Lebenshaltung des werkthätigen Volkes. Sie find die Soldaten des Proletariats, welche vor dem Kapital auf Gnade und Ungnade kapituliren und so lange tapituliren müffen, bis der Maximalarbeitstag und andere gründliche Arbeiterschußgefeße einigermaßen dem verheerenden Triumphzug des Kapitalismus Einhalt gebieten. Ein anziehender Beleg für die Verdrängung der Hände durch die Maschine bietet eine Uebersicht aus dem berühmten Reichenberger Weberbezirk in Nordböhmen  , aus der man leicht zu erkennen vermag, wie die Handweberei allmählich durch den Regulatorstuhl und vor allem Den Power- loom*( Kraftstuhl) aus dem Felde geschlagen wird. Es gab in der Baumwollweberei im Jahre gewöhnliche Hand ftüble

1856:

1860:

1866:

1878:

56.874

55.656

55.568

41.704

Regulatorstühle

1238

8376

8506

4963

Kraftstühle

570 4737 5502 13.611

Der Handstuhl wird nach und nach außer Gebrauch gesezt werden, und auch der technisch hinter dem Power- loom weit zurückstehende Webstuhl mit Regulator**) verfällt bereits dem Geschick, dem alles technisch Unvollkommene geweiht ist. Er unterliegt im Kampfe mit dem vollendeteren Kraftstuhl. So ficher es ist, daß die Kleinmeister nur zum geringsten Theile im Stande gewesen find, fich Regulatorstühle zu halten, so ficher ist es auch, daß die mittleren Betriebe, die denselben an­wendeten, aufgefogen werden von den über große Geldmittel verfügenden, mit der Maschine, hier dem Webstuhl, arbeitenden großen Unternehmungen. Erst kommt der Zwergbetrieb, dann bas Kleinkapital an die Reihe; darauf beginnt das Duell unter den Großkapitalisten, aus dem die Reichsten mit dem Lorbeer bes Siegers bekränzt hervorgehen. Bahlen beweisen.

Der Streit des Chifagoer Straßenbahnpersonals dauert fort. Nach vielen Anstrengungen und unter Hilfe der Bolizei gelang es der Gesellschaft drei Tramwagen mit neuem Personal dreimal durch die Linie laufen zu laffen. Die Straßen waren gedrängt voll von Neugierigen, die sich zwar ordentlich betrugen, aber fich gelegentlich in spöttischen Burufen ergingen. Die Gesellschaft sah indeß, daß Niemand die Wagen benugen wollte, und die einzigen Passagiere die Polizisten waren. Gegen Sonnenuntergang wurden sämmtliche Wagen zurückgezogen, und es verlautete, daß der Verkehr erst Montag wieder aufgenommen werden würde. Alsdann trat vollständige

Sprich Paner- lum.

** Um die Dichtigkeit des Gewebes zu erzielen, ist mit dem Webstuhl ein Apparat, der Regulator, verbunden, der ohne direktes Buthun des Webers bewirkt, daß auf gleichem Raume immer eine gleiche und genaue vorauszubestimmende Anzahl Einschußfäden zu liegen kommen.

Ruhe ein. Gestern oder heute wurden keine Wagen in Betrieb gefeßt, da der Bürgermeister die Polizei anderwärts brauchte. Wegen der Nothwendigkeit, am unabhängigkeitserklärungstage und auch heute die Straßen patrouilliren zu lassen, konnte er den Tramwagen keinen ausreichenden Schuß gewähren. Die Streifenden erachteten diesen Zustand der Dinge für einen Sieg. Sie erfreuen sich der allgemeinen Sympathie des Pub­likums, und zur Befürwortung ihrer Sache sind große Maffen­likums, und zur Befürwortung ihrer Sache find große Massen­meetings abgehalten worden. Ein Mann ist seinen Ver­legungen erlegen, die er fich während der Krawalle am Freitag zugezogen hatte.

Zum Tischlerstreit in Dresden   veröffentlicht die dortige Lohntommiffion das Nachstehende: Kollegen! Arbeiter! Die fiebente Woche ist vorüber, und noch immer ist keine Aenderung zum Besseren eingetreten. Viele unserer Kollegen haben sich andere Beschäftigung, so weit es ging, gesucht, viele find ab gereift, ja sogar Verheirathete find fortgemacht, um nur den Unterstüßungsfonds nicht in Anspruch nehmen zu müssen.- Da wir aber trotzdem noch immer 243 Kollegen zu unterſtüßen haben, so appelliren wir an Euch, sendet schnelle Hilfe, damit wir unsere so muthig ausharrendeu Kollegen auch fernerhin unterstüßen können. Kollegen! Von der Arbeitsniederlegung der Busammenseter in der Pianofortefabrik" Apollo" seid Shr unterrichtet. Da es dem dortigen Herrn Direktor nicht möglich war, neue Arbeiter zu gewinnen, so hat derselbe fich veranlaßt gefühlt, seine Fabrit zu sperren, mit dem Bemerken, daß er überhaupt auch später Fachvereinsmitglieder nie mehr be schäftige, selbige sollen einen Revers unterschreiben, daß fie mit den Tendenzen des Fachvereins zu Dresden   nichts zu thun haben wollen. In Folge deffen find 80 Arbeiter brodlos ges Kollegen! Arbeiter! Der Herr Direktor dieser Fabrik hat gesagt, er wolle den Betreffenden, der an alle Städte Deutschlands   über den Streit berichtet und die Kollegen vor Buzug gewarnt, gerichtlich belangen. Er hat eingesehen, was es heißt, einer Arbeiterorganisation gegenüber stehen, und will nun dieselbe durch die Gerichte zerstören lassen; eine heitere" Gefeßeskenntniß, nicht wahr? Darum Genossen! Die Zahl der zu Unterstüßenden hat sich um 80 vermehrt! unsere Organisation steht auf dem Spiele, thut Eure Pflicht! Mit Gruß, die Lohnkommission der Dresdener Tischler. Briefe sende man an G. Schidlowsky, Galerieſtr. 15, 5. Etage. Ale Geldsendungen an W. Weidner, in Selt's Gasthaus, Kleine Brüdergasse 9, 1. Etage.

worden.

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Vereine und Versammlungen.

Die Berliner   Steinträger hielten am Donnerstag, den 9. Juli, eine öffentliche Generalversammlung im Salon zum deutschen   Kaiser, Lothringerstr. 37, ab, welche so überaus zahlreich besucht war, daß man hierin schon allein den Beweis zur Hand hatte, daß der Indifferentismus, welcher bisher noch viele Arbeiter dieser Branche beherrscht hatte, der freieren Ers fenntniß Plag gemacht hat. Das Bureau wurde gebildet aus den Herren W. Haugt als ersten, C. Wallenthin als zweiten Vorfißenden und L. Steinberg als Schriftführer. Ueber den ersten Punkt der Tagesordnung: Bericht über die von den Meistern und Bauunternehmern gefaßten Beschlüsse, referirte zunächst Herr D. Rennthaler in flarer und scharfer Weise, und bewies derselbe, daß die Meister und Bauunternehmer durch ihre gefaßten Beschlüsse, die Arbeiter, welchen fie hierdurch gleichsam Spott und Hohn ins Geficht geschleudert haben, erst recht zum vollen Bewußtsein ihrer Lage gebracht haben. Dieses zeigten die so zahlreichen Einzeichnungen in den neu gegründeten Fachverein der Berliner   Steinträger, denn jetzt sehe wohl Jeder ein, daß der Einzelne im Kampf gegen das Kapital nichts vermag, während die Gesammtmasse, welche organisirt und geschloffen vorgeht, nur allein gegen die Kapitalmacht im Stande ist anzufämpfen. Im gleichen Sinne und durch viel­fache Beifallsbezeugungen unterbrochen, sprachen noch die Herren Haugt und Knaat und forderten Alle zum muthigen Herren Haugt und Knaak und forderten Alle zum muthigen Ausharren auf. In der hierauf folgenden Debatte über verschiedene Angelegenheiten fam wieder ein neuerdings eingegangenes Schreiben von den Hamburger Kollegen zur Kenntniß Aller, worin dieselben ihren hiesigen Kameraden Muth zusprechen und die feste Versicherung geben, die legteren in ihrer so sehr bedrängten Lage thatkräftig zur Seite stehen zu wollen. Dieses Schreiben wurde mit einem donnenden Hoch aufgenommen. Nachdem wurde noch über Bertheilung der Streiffarten debattirt, wozu namentlich die Frage Veranlassung gab, ob auch denjenigen Steinträgern oder ständigen Lohn­arbeitern, welche nach dem 25. Juni irgend eine Beschäftigung auf dem Bau, auch nicht im Lohn, gehabt haben oder noch haben, eine Streiffarte ertheilt werden dürfe. Diese Frage wurde verneint und zum Schluß noch einige Vertrauensmänner bestimmt zur Ertheilnng der Karten und zur Empfangnahme der Sammellisten. Die Zahlstellen, woselbst freiwillige Beis träge zum Unterstützungsfonds der Steinträger entgegen ge­nommen werden werden, befinden sich bei Donert, Stalizer­ftraße 163; Ebell, Staligerstr. 43; Reimann, Wrangelstr. 136; Blumbecker, Wrangelstr. 44; 3epernick, Schönhauser Allee   52; Rantwerk, Schulstr. 34; Leutemeier, Badstr  . 13; Hiller, Zoffeners Straße 56; Kuhn, Steinmetstr. 30; Tefs, Berlinerstraße 38, Rirdorf; Huth, Arkonaplas 2; Doffe, Frankfurterstr. 1. Im Lokal Lichtenbergstr. 20 bei Hering; Frankfurter Allee   Jungs tecke und Staßfurt. Waldstr. 31. Daselbst können auch Listen zum Einzeichnen von Beiträgen in Empfang genommen werden.

hr. In der Versammlung des Fachvereins der Tischler, welche am Mittwoch, Bergstraße 68, stattfand, hielt Herr Meißner einen Vortrag über: Die Entwickelung der Industrie und die Stellung der Arbeiter zu derselben." Auf Grundlage der Statistik wies er nach, daß in der Entwicke lung der Industrie Englands auf die erste Periode, in welcher die fich steigernde Leistungsfähigkeit der Dampfmaschinen eine fich steigernde Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft im Gefolge hat, sehr bald die zweite Periode gefolgt ist, in welcher ( von 1804 bis 1850) fortwährend die Löhne gestiegen sind und die Arbeitszeit sich vermindert hat. Dann führt er die in einem Berichte der Chemnißer Handelskammer gegebene Sta­tistik vor, welche zeigt, daß in der Zeit von 1870 bis 1880 der Maschinenbetrieb fich vermehrt, der Handbetrieb sich vermindert hat und die Arbeitslöhne fich verringert haben. Die sta tistischen Zahlen, die er dem Berichte der Fabrikinspektoren Berlins   über das Jahr 1883 entnahm, bewiesen, daß die Zahl der Betriebe mit Dampffraft zugenommen hat, während die der Betriebe mit der Hand fast dieselbe geblieben ist. Der Vors tragende führte dann aus, daß das Streben der Innungs­meister, das Handwerk auf die frühere Stufe zurückzubringen, aussichtslos fei, und daß dem Standpunkt der Industrie, auf welchen dieselbe durch den Fortschritt des Maschinenwesens gekommen sei, nur die neue Drganisation der Fachvereine, wie Sie Gesellen in allen Gewerkschaften sie zu gründen angefangen haben, angemessen sei. Nur Fachvereinen mit fester Drganisation, haben, angemeffen sei. Nur Fachvereinen mit fester Organisation, nicht aber befoldeten Lohnkommissionen zu dem Zwecke, fort während Streits in Szene zu setzen, werde es gelingen, den Werth der Arbeit des Handwerkers zu erhöhen und zur Geltung zu bringen. Es wurde die folgende von Herrn Boy einge­brachte und eingehend begründete Resolution ein brachte angenommen: Die Versammlung erklärt sich stimmig Referenten mit den Ausführungen des einverstanden und glaubt, daß unter den heute bestehenden Industrieverhält nissen dem Arbeiter die Möglichkeit abgeschnitten wird, als Mensch unter Menschen zu stehen, verspricht aber auch, mit allen gesetzlichen Mitteln dahin zu streben, dies möglich zu machen." Herr Boy führte dann noch weiter aus, daß es Aufgabe der Arbeiter sei, die dem Zdeal des Volkswohls widersprechenden Extreme von Reichthum und Armuth, die dadurch hervorgebracht werden, daß bis jetzt von den neu erfun­denen Maschinen nur die Kapitalisten den Nußen sich zuwenden,

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Verantwortlicher Redakteur R. Gronheim in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in

einander wieder näher zu bringen. In Bezug auf die i Berlin   zur Zeit unter den Tischlern herrschende Zwietrad er fich dahin aus, fprach daß dieselbe auf beide Seiten nur durch die Personen verschuldet seis fönne. Daß Fachverein und Lohnkommission in ihm Prinzipien einander nicht widersprechen, habe ih die Erfahrung in Köln   gelehrt, wo beide schon viele Jahre his durch in bestem Einvernehmen mit einander die Interessen alle Kollegen wahrnehmen. Hierauf erwiderte Herr Meißner, d Herr Boy, wenn derselbe die betreffenden Berliner   Verhältni und Personen genauer fennen zu lernen Gelegenheit geha hätte, den Personen, welche, auf der Seite des Fachverein stehend, nur die Rödel'sche Lohnkommission bekämpfen, ei Schuld an der Bwietracht nicht beilegen würde.

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Im Bezirksverein des werkthätigen Volkes de Schönhauser Vorstadt sprach Herr Mar Kreuz über die h vorstehenden Stadtverordnetenwahlen. Redner erläuterte längerer Ausführung die Thätigkeit der von den Arbeitern wählten Stadtverordneten, kam dann auch auf die Angelegenhe des Herrn Rödel kontra Tubauer, Herold und Görcki zu sprech und ermahnte die Mitglieder, sich nicht durch einzelne sonen irre machen zu lassen, sondern mit ganzer Kraft in Agitation einzutreten und nur solche Leute zu wählen, die d Vertrauen der Arbeiter in vollem Maße befizen. An der D fuffion betheiligten sich verschiedene Redner und wurde au von diesen hauptsächsich das Verhalten des Herrn Rödel ein abfälligen Kritik unterzogen, desgleichen auch auf die Nügli keit des von den Arbeiter- Stadtverordneten eingebrachten trages betr. Gewerbeschiedsgerichte hingewiesen. Dies gab Referenten Veranlassung, in seinem Schlußworte die Anwei den zu ersuchen, dieser Institution ihre ganze Aufmerksam zuzuwenden und der in dieser Sache gewählten Kommi alles hierauf bezügliche Material zukommen zu laffen. Folge Resolution wurde einstimmig angenommen: Der Bezirfrsve des werkthätigen Volkes der Schönhauser Vorstadt erklärt mit den Ausführungen des Referenten voll und ganz ein standen, verpflichtet sich, mit aller Kraft für die Wahl von beiter Stadtverordnen einzutreten und die Spalt die von verschiedenen Seiten versucht wird, zu verhind Zu Verschiedenem macht der Vorigende bekannt, daß Listen zum Einzeichnen für die Petition an den Reichs betreffend das Arbeiterschutzgesetz, bei den Vorstandsmitglied abgeholt werden können und ersucht die Mitglieder, für s reiche Unterschriften Sorge tragen zu wollen. Listen kön in Empfang genommen werden an folgenden Stell E. Schmidt, Weißenburgerstraße 51 III., D. Schindler, Me straße 43 of II., W. Bensch, Weißenburgerstraße 74 e C. Münch, Schwedterstraße 35, A. Bremer( Bigarrenge von Ferdinand Ewald), Weinbergsweg 15 B, W. Rad Fürstenbergerstraße 11, F. Klinkauf, Trestowstraße 43 III. Herrn Kreuß wird noch auf eine von ihm vergelegte Befi an den Reichstag  , betreffend Einführung der obligatori Feuerbestattung, hingewiesen und zum Einzeichnen aufgefor Ein Antrag, eine Herren Nachtpartie zu veranstalten, wird gelehnt, dagegen beschlossen, ein gemüthliches Beisammen mit Familie in Meister's Lokal, Schönhauser Allee 161, Sonntag, den 12. Juli, Nachmittags, zu veranstalten. Vorsitzende machte die Anwesenden darauf aufmerksam, streifenden Maurer nicht zu vergeffen und die Listen zum zeichnen freiwilliger Beiträge zu benußen. Nach Erledig des Fragekastens schloß der Vorsitzende die Versammlung der Bekanntmachung, daß die nächste Versammlung am d. M. in demselben Lokale stattfindet.

Der Verein zur Wahrung der materiellen Intere der Drechsler und Berufsgenossen verhandelte in der Montag, den 6. Juli, abgehaltenen Versammlung über: Gründung einer Vereinigung sämmtlicher Drechsler und rufsgenossen Berlins  . Nach längerer Diskussion wurde schloffen, durch die Vereinigung der beiden hier bestehen Vereine die große allgemeine Drganisation sämmtlicher Dred und verwandten Berufsgenossen Berlins   zu schaffen und unter dem Namen: Fachverein sämmtlicher im Drechsle Alles weiter werk beschäftigten Brrufsgenossen Berlins  ". dieser Sache wurde auf Antrag einer in vierzehn Tagen ei berufenden außerordentlichen Generalversammlung überla Sodann machte der Schriftführer die Mittheilung, daß Franz Rohleders Bureau in München   an den Verein das Material über suchen gerichtet ist, ſtatiſtiſches

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Sonntagsarbeit im Drechslergewerk zu Berlin   zu meln und in kürzester Zeit an das genannte Bu zu übersenden. Nachdem Redner eine kurze Erläuterung dieser Angelegenheit gegeben, forderte derselbe die Anwefen auf, nun auch ihrerseits bei der Aufnahme dieser Sta thätig zu sein, um wenn möglich schon zur nächsten Versa lung ein großes, übersichtliches Material zusammen zu ha resp. zur Kenntniß bringen zu fönnen! Wir richten bien an alle Drechsler und verwandten Berufsgenoffen Berlins  Anbetracht deffen, daß eine Statistik über die Sonntagsa in unserem Gewerbe den besten Beweis erbringen würde die Nothwendigkeit der Sonntagsruhe gerade bei den Drech Berlins   und deren traurige Lohnverhältnisse, das bring Ersuchen, den Verein bei der Aufnahme dieser Statisti unterstüßen und zwar nach folgendem Schema: 1. Wird S tags gearbeitet? a) ausnahmsweise? b) regelmäßig? 2. viel Stunden Sonntagsarbeit sind bei regelmäßiger Sonnt arbeit üblich? 3. Wie viel Sonntagsarbeitsstunden erg fich im Ganzen für ein Jahr? Das gesammelte Mat bitten wir an unsere Arbeitsnachweise Büreaus zu senden; selben befinden sich bei den Mitgliedern: A. Gromoll, Mol martt 7 und R. Sündermann, Gitschinerstr. 61, I.

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Die Vereinigung deutscher Metallarbeiter, Mita schaft Berlin I, hielt am Dienstag Abend im Wedding  eine Mitglieder Versammlung ab, in welcher Herr Red walt Freudenthal einen lehrreichen, mit vielem Beifall nommenen Vortrag über Rechtsschutz in gewerblichen tigkeiten" hielt. Redner bedauerte, daß bei gewerblichen hatte e tigteiten zwischen Arbeitern und ÜUnternehmern jede Recht fehle; die verschiedenen Entscheidungen, namentlich auf Gewerbegericht, wären ein beredtes Beispiel davon. G zeichnete das Verfahren, durch welches Arbeiter mittelst pol

lichen Zwanges zum Fertigstellen der Arbeit angehalten word find, als ungefeßlich, da die§§ 73 und 74 des allgeme Landrechts wohl bei solchen Arbeiten Anwendung finden ten, die nur durch eine bestimmte Person zu verrichten mög seien, und das treffe bei Arbeitern und Handwerkern nicht Der Vortragende ermahnte die Anwesenden, bei etwaigen laffungen nicht zu viel zu reden, da dadurch sehr oft Rechtsstreit zu Ungunsten des Arbeiters entschieden worden Gründe für sofortige Entlassung sind, wenn nichts An verabredet worden ist, Untreue, grobe Ehrverlegung und rechtigtes Verlassen der Arbeit." Die Zusammensetzung Gewerbegerichts sei durchaus nicht den Bedürfnissen sprechend, und empfahl Referent, die Gewerbeschiedsge wie solche in Süddeutschland   beständen, auch bei uns c führen; dieselben müßten, nach seiner Ansicht, zur Hälfte Arbeitern und Unternehmern unter Vorsig eines Richters giren, dann würde den vielen Klagen der Arbeiter über schiedenartige Entscheidungen sehr bald abgeholfen sein. mentlich sei es nothwendig, eine gesegliche Kontrole be von Prinzipalen den Arbeitern abgezogenen Strafgelder führen. Die vielen eingelaufenen Fragen waren ein dafür, wie sehr diese Rechtsbelehrung den Mitglieder statten lam.

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Auf Grund des Sozialistengesetzes polizeilich ver wurde die Voltsversammlung für die Friedrichstadt  , welche Abend des 9. d. M. in Gratweils Bierhallen stattfinden in der Buchbinder Michelsen über das Arbeiterschußgesc bie Sonntagsruhe der Arbeiter referiren sollte. Berlin   SW., Beuthstraße 2,

Hierzu eine Beila

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