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aber eine An die Tischler und Berufsgenoffen richtet die Lohn Werkstatt hineinankommen, wo gute Arbeiten geliefert werden | rtheidige tommiffion der Berliner   Tischler die Bitte, angesichts der und wird der Ruf eines Geschäfts durch die Lieferung guter sreichende traurigen Lage, in welcher fich die in Königsberg  ( noch 170) Arbeit fich entschieden heben und auch der Arbeiter, der den ngen del und Dresden  ( ca. 400*) streitenden Tischler, sowie die hiesigen Arbeitsnachweis in Händen hat, wird stets gewissenhaft die flagten in Maurer befinden, die Bahlungen zum Unterstüßungsfonds recht Kollegen nach den Werkstätten schicken, wo ihnen ihren Lei rege fließen zu laffen, damit diese Kollegen recht erfolgreich stungen entsprechende Beschäftigung gewährt wird. Bahlreicher unterstüßt werden können. Zwar konnten wir trot unseres Beifall lohnte den Redner für seine Ausführungen. In Betreff eben erst beendeten Streits bereits 635 Marf an die der Unfallstatistik wurde der Unfall besprochen, der den Heiterkeit ftreifenden Genoffen abgeben, aber was ist das für die Berliner   Arbeiter Fenfort in der Fabrit von Frister u. Roßmann infolge in Nach Tischler! Die Kommission hofft, daß es nur dieses mangelnder Schußvorrichtungen getroffen hat, und werden die en Stätt inweiſes bedarf, um die Berliner   Tischler an ihre Kollegen ersucht, bei vorkommenden Unfällen sofort bei dem eman da Bflicht zu erinnern. Die Bahlstellen zum Unterstüßungs- nächsten Polizeibureau Meldung zu machen, denn gewöhnlich fonds der Berliner   Tischler befinden sich: eine neun Oranien erfährt die Polizei die Unfälle garnicht oder doch ziemlich spät ftraße 4, bei Frante; Grüner Weg 83, bei Blumberg  ; Lichten- und sind dann bereits immer schon Schußvorkehrungen ge­angen, de bergstraße 17, bei Wed; Belle Allianceplat 6, bei Silfcher; troffen. Der Vorstand wurde darauf beauftragt, die nöthigen en fie fid Blumenthalftr. 5, bei Schmaar; Fehrbellinerstr. 51, bei Rügen  ; Schritte zur Errichtung eines Arbeitsnachweises zu thun. nen Nam Müllerstr. 184, bei Hering; Ritterstr. 34, bei Ammer, und e weg Soldinerstr. 33, bei Pönile. Die Zahlstellen find Montags , sei wi und Sonnabends von 7-9 Uhr Abends geöffnet. Auch find dchen ve upillargel auf allen diesen Zahlstellen Listen für die streikenden Maurer  Spartaf zu haben. das Gel

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Der Einfluß des Berufes auf die Gesundheitsver­hältniffe läßt sich recht deutlich bei den Solinger Schleifern erkennen. Dieselben find durch ihre gewerb­liche Thätigkeiten die berufensten Schwindsuchtskandidaten. anläßlier fie bei der Arbeit gesehen hat, der weiß, unter welchen terhen Mißständen gerade diese Arbeitergruppe zu leiden hat. Beim fl. zu benaffen Schleifen werden sie übersprigt und ziehen sich Erfäl rzufalle Sfen, viel ete fich m er Begeben m als de

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tungen u. f. w. zu. Beim trockenen Schleifen athmen ste, in ihren schlecht oder gar nicht ventilirten Werkstätten, die feinen Stahl und Eisenstücke ein. Dadurch ziehen fie fich das Leiden au, welches die Engländer Grinder's Afthma, das Schleifer afthma nennen. Dasselbe beginnt mit Affektionen des Kehl  lopfes und der Luftröhre, führt etliche Jahre Husten, Emphysem u. f. w. herbei. Häufig etwidelt es sich auch schnell in der Lunge selbst und erzeugt binnen furzem völlige Entkräftung. Mit Recht hat der englische   Forscher Porter hervorgehoben, daß dieses Leiden mit verursacht wurde durch die allzugroße Theilung der Arbeit. Erst im Anfang des vorigen Jahr hunders ward es Brauch, daß Jeder seine bestimmte Theil arbeit hatte, während die Arbeiter bis dahin wechselweise feilten, schliffen und schmiedeten. Die Körperstellung beim Schleifen, um noch ein Moment anzuführen, ist sehr schädlich, da der Arbeiter vornübergebeugt mit gehobenen Schultern fist und den Ellenbogen auf die Knie stüßt. Die Lungenschwind­sucht räumt unter den Schleifern auch in grauenhafter Weise auf. Dr. Oldendorff hat in seiner Schrift: Der Einfluß der Beschäftigung auf die Lebensdauer des Menschen. 2. Heft. Berlin   1878 die Eisen- und Stahlindustrie in Solingen   be­Schhandelt. Lage Ho Als

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Er weist nach, daß die anderen Eisenarbeiter( Schmiede, Feilbauer, Eisenfeiler, Griffmacher, Heftermacher) zwar eine größere Sterblichkeitsziffer aufweisen, als die übrige Bevölkerung, daß aber die Schleifer fie in der Mortalität weit überflügeln. Man betrachte nur folgende Zusammenstellung.

Kreis Solingen 1875.**)

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1. Männliche Bevölkerung exklusive Schleifer und Eiſenarbeiter. Gestor Sterblicht. Sterblicht. Sterblicht. Schwinds. aus ander. Dez. 1875 bene 1875 1875 1875 Ursachen

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Der Verband der deutschen   Tischer( Schreiner  -) Vereine hielt am 29. Juni und die folgenden Tage in Offenbach   a. M. seinen ersten Verbandstag ob. Aus den Ver­handlungen theilen wir folgendes mit: Der Vorfizende des Verbandes, Herr Kloß, erstattete Bericht, betreffend die Thätigkeit des Verbandes seit Bestehen desselben. In nahezu einstündigem Berichte legte er klar, daß die Hoffnungen, welche er bei Grün­dung des Verbandes gehegt, nicht in Erfüllung gegangen feien, weil theils der Indifferentismus unter den Arbeitern selbst feinen guten Reim zur Fortentwickelung des Verbandes auf­tommen laffe, theils hätten auch die vielen planlosen Streits dazu beigetragen, indem durch die vielen Appellationen an die Opferwilligkeit der Kollegen die Kraft derselben lahm ge­legt sei. Wo noch ein reges Interesse für den Verband und seine Bestrebungen vorhanden war, sei das Gefeß mit feiner ganzen Schärfe eingetreten, und hätte ein alt" geboten. Pflicht der anwesenden Delegirten sei es nun, Mittel und Wege zu schaffen, welche es ermöglichen würden, den traurigen

Verhältnissen der Tischler Deutschlands   Rechnung zu tragen, eventuell eine Verbinding herzustellen, welche das Bestehen der Fachvereine sowie das Beitreten zum Verbande gefeßlich nicht in Frage stellt. Nach dem Kaffenbericht und dem Bericht des Beschwerde ausschusses berichteten die Delegirten über den Stand der einzeluen Organisationen. Aus sämmtlichen Berichten ist zu entnehmen, daß aus den oben von Herrn Kloß angeführten Gründen kein Fortschritt der Organisation zu verzeichnen sei und sprechen alle Delegirten den Wunsch aus, der Verbands­tag wolle Normen schaffen, welche den Ausbau der Organisation tag wolle Normen schaffen, welche den Ausbau der Organisation zu fördern geeignet seien, eventuell es Jedem möglich machen, der Organisation ohne gefeßliche Maßregelung beizutreten. Wir werden die weiteren Beschlüsse noch mittheilen.

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Der Louisenstädtische Bezirks- Verein Vorwärts" hielt am 8. Juli eine Vereins- Versammlung ab, in welcher Herr Laske einen Vortrag über das Arbeiterschutzgesetz hielt. sozialen Nothzustände und unterzog dann den von der sozial­Referent gab zunächst einen Ueberblick über die gegenwärtigen demokratischen Fraktion im Reichstag eingebrachten Ar­beiterschußgefeß- Entwurf einer längeren Betrachtung. dann wurde eine bereits Dor längerer Zeit geregte Petition an den deutschen Reichstag, das Arbeiterschuß­geset betreffend, verlesen und zur Unterschrift ausgelegt. Hier­auf folgte eine sehr animirte Disfuffion. In seinem Schlußantrag 30g Referent, angeregt durch die Distuffion, einige Parallelen zwischen der Sklaverei im Alterthum und dem System der heutigen Lohnstlaverei. Bei diesen Ausführungen löfte der überwachende Polizeibeamte die Versammlung auf Grund des § 9 des Sozialistengesezes auf.

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Duisburg  . Die hiesige Mitgliedschaft der Vereinigung der Metallarbeiter Deutschlands   ist nach§ 8 des preußischen Vereinsgesetzes polizeilich geschloffen worden.

staru Der Arbeiter- Bezirksverein für den Westen Berlins  

II. Eisenarbeiter.

hält seine ordentliche Mitgliederversammlung am Montag, den 13. Juli, Abends 8 Uhr, in Gründer's Salon, Schwerine 1.34 0.40 ftraße 26 ab. Tagesordnung: 1. Vortrag des Herrn Mar Kreuß. 2. Revistonsbericht. 3. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen wird ersucht. Gäste find willkommen, neue Mit­glieder werden in jeder Versammlung aufgenommen.

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Vergleicht man die Sterblichkeitsprozente, so fleht man bereits bei Gruppe II. und noch mehr bei den Schleifern, wie arg die proletarischen Schichten mitgenommen werden. Ist doch die Sterblichkeit bei der gewöhnlichen Bevölkerung im Alter von 30 Jahren nicht halb so groß, wie bei den Schleifern! Betrachtet man aber die Ursachen der Mortalität, so findet man, welch entseglich großes Kontingent zur Schwindsucht die Schleifer ftellen. Ist doch diese Todesursache bei ihnen die vorwiegende. Bei der Gruppe I, den befizenden Klaffen, beträgt der Prozent sat der an Schwindsucht im sog. besten Alter, 30 bis 40 Jahren, Gestorbenen 0,57 bez. 0,91, bei Gruppe II 0,95 bez. 2,15, bei den Schleifern dagegen 3,19 bez. 5,02! Diese Bahlen find beredter, als die trefflichfte Agitationsrede zu Gunsten eines Arbeiterschußgesezes. Die meisten Schleifer sterben in der Blüthe ihrer Jahre. Waren doch von den in den Jahren 1870 bis 1874 Gestorbenen über 50 Jahre:

Schleifer nur. Eisenbahnarbeiter

1,3 pt. 9,2

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Die übrige Bevölkerung. 21,9 Solchen Thatsachen einen Kommentar hinzufügen, hieße Waffer in's Meer tragen.

Vereine und Versammlungen.

Der Fachberein der Fraiser und Berufsgenossen, welcher feine regelmäßige Vereinsversammlung am Montag, den 6. d. M. bei Tilz in der Köpenickerstaße abhielt, beschäftigte sich zunächst mit dem Arbeitsnachweis in Händen der Prinzipale. Als Re­ferent hierzu war Herr Mar Kreuz erschienen. Redner sprach in längeren Ausführungen gegen den genannten Arbeitsnachweis und für einen von den Arbeitern zu errichtenden. Redner legte auch die Gründe flar, warum ein Arbeits­nachweis in Händen der Prinzipale auf die Dauer nicht halt­bar sei und stets ungünstig für den Arbeiter ist, denn wenn fich ein Arbeiter mit feinem Brinzipal veruneinigt, bekommt er oft den bekannten Arbeitsschein auf dem vielleicht ein geheimes Beichen, ein Punkt oder Strich vorhanden ist, nun geht der Arbeiter zu dem Brinzipal, der den Arbeitsnachweis in Händen hat und ist bei demselben als verdächtig bezeichnet; er bekommt dann womöglich zur Antwort: Kommen Sie wieder, ich habe augen­blicklich feine Stelle für Sie". Daß wiederholt sich mehrere Mal, bis dem Arbeiter die Luft vergeht und er gezwungen ist, sich anderswo Beschäftigung zu suchen. Anders verhält es sich, wenn der Arbeitsnachweis in Händen der Arbeiter sich befindet, denn dann wird jeder tüchtige Arbeiter danach streben, in eine

*) Was die Zahl der in Dresden   streikenden Tischler betrifft, so verweisen wir auf den in unserer gestrigen Nummer enthaltenen Bericht der Dresdener   Lohnkommission. Danach betrug die Zahl der dort noch Streifenden zur Zeit noch 243. Die Red.

**) Nach Westergaard, Mortalität und Morbilität, 6. 407,8.

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Stamm wählend und um fich sammelnd, der Lüge ent­das Licht der Wahrheit anzündend, verbreitend, gegentretend, damit veredelnd! Aus Sozialdemokraten werden Chriftlich Soziale, aus Anarchisten werden treue Staatsbürger, aus Atheiſten Christen! In treuer Arbeit und Gebet, unter Nachtwachen und Mühen, sich selbst verleugnend, seine Mission fest im Auge behaltend! fest im Auge behaltend! Was fümmert ihn des Böbels Geschrei, Undant und Verdächtigung! Durch Schimpf und Schande, durch Sohn und Spott unbeirrt seinen Weg verfol­gend zum Heile derer, die ihn haffen und verfolgen!- Ein Hoch dem edlen Nachfolger und heldenmüthigen Streiter Chrifti, unserm verehrten Stöcker!- Untergang der Lügenbrut! Alexander von Katte- Bollchow."

Ein asiatischer Hofstaat. Nach den neuesten Aus­weisen besteht jetzt die Palastdienerschaft zu Hue, der Residenz des Königs von Anam, aus 7450 Mann, die folgendermaßen beschäftigt find: 500 Speerträger, 500 Mann Wache, 500 Standartenträger, 150 Gefängnißwächter, Strafvollzieher und Scharfrichter, 200 Mann zum Tragen des königlichen Siegels, 150 Schildträger, 180 Baldachinträger, 150 Balantinträger für die Haremsdamen, 150 Sonnenschirmträger, 50 Tambours, 400 Fächerträger, 100 Ausrufer( wenn der König spazieren fährt), 500 Jäger, 50 Theediener, 50 Falkner, 100 Köche, 2500 Hüter der königlichen Familiengruft, 50 Waffenhüter, 150 Musikanten, 250 Tempeldiener, 50 Einsammler und Zubereiter der Schwalbennefter, 50 Fischer, 50 Gärtner und 500 Schwimmer, Taucher und Wasserkünstler. Dabei ist die weibliche Dieners schaft, die gleichfalls einige hundert Köpfe start und unter dem Kommando einer emeritirten Haremsdame steht, nicht mit­gerechnet.

Barbarische Rohheit. Aus St. Veit an der Triesting wird dem Bester Lloyd" unterm 7. d. geschrieben: Gestern hat sich in dem Nachbarorte Pottenstein   ein furchtbares Ereig

niß zugetragen. Drei Kinder waren im Walde mit dem Sammeln von Bockeln"( Föhrenzapfen) beschäftigt. Schon hatte ein jedes derselben seinen Buckelforb" mit Bockerln ge­füllt, da kam der Förster Leier dazu und hezte seinen Jagd hund auf die Kinder. Zwei liefen davon, das dritte, ein Sohn des dortigen Infassen Rehhorn, stürzte unglücklicherweise mit dem Korbe, wurde vom Hunde ereilt und schrecklich zugerichtet. Der Hund biß dem Knaben das Schlüffelbein entzwei und Der Bauer verseste demselben noch mehrere Bißwunden. Krietsch, der Eigenthümer dieses Waldtheiles, kam auf das Jammern des Kindes herbei und befreite endlich das arme Opfer aus den Zähnen der wüthenden Bestie. Der Knabe wurde nach Hause getragen und liegt schwer darnieder. Na­türlich wurde gegen den schuldtragenden Förster die gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Der Fall macht in der ganzen Gegend ungewöhnliches Aufsehen.

Kleine Mittheilungen.

75jähriges Meisterjubiläum. Sein 75jähriges Meister­jubiläum beging am Donnerstag voriger Woche, förperlich noch sehr rüstig, im Alter von 100 Jahren stehend, der Tischlermeister Warnke in Elmshorn  .

Wilhelmshaven  , 9. Juli. Der Fall Tiark's- Samuel's Berhaftungen städtischer Beamten geführt. Dieselben treffen ( Unterschlagung städtischer Gelder) hat bereits zu zwei weiteren den Magistratserefutor B. und den Magistratsregistrator H. Der Erstere wird beschuldigt, 1100 M. unterschlagen zu haben und ist bereits geständig. H. ist beklagt, Mitwiffer des ge wiffenlosen Kleeblattes gewesen zu sein und zu Gunsten des Tiart einen Meineid geleistet zu haben.

München  , 9. Juli. Der Sergeant Karl Sauer wurde vom Münchener   Militärbezirksgericht wegen acht fortgesetter Verbrechen der Mißhandlung von Untergebenen und eines Vergehens der vorschriftswidrigen Behandlung zu fünf Monaten Gefängniß verurtheilt.

Der Fachverein der Stellmacher hält seine regelmäßige Mitgliederversammlung am Montag Abend 8 Uhr im Vereins- geordneten, welche den Kurstaat 1848 in der deutschen National­lofale, Inselstr. 10, ab. Tages- Ordnung: 1. Wahl von zwei Vorstandsmitgliedern. 2. Kaffenbericht. 3. Verschiedenes und Fragelasten. Die Mitglieder werden ersucht, recht zahlreich und pünktlich zu erscheinen.

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Bentral Kranten und Begräbnißkaffe für Frauen und Mädchen. Montag Abend 8 Uhr, Kommandanten­straße 82 bei Lammers: Haupt- Versammlung: Tages- Ord­nung: 1. Abrechnung. 2. Wahl. 3. Bericht über die General­versammlung. 4. Vortrag über den Sanitätsverein. Ver­schiedenes. Die Protokolle der Generalversammlung find an­gekommen und werden zum Preise von 25 Bf. ausgegeben.

Der Verein zur Wahrung der Interessen der Berli ner Tapezirer hält am Montag, den 13. d. M., Abends, in Gratweil's Bierhallen eine Generalversammlung der Mitglieder ab, mit der Tagesordnung: 1. Kaffenbericht des Vereinstaffirers und Zeitungs Redakteurs. 2. Wahl zweier Vorstandsmits glieder. 3. Vereinsangelegenheiten. Um zahlreiches Erscheinen wird vom Vorstand ersucht.

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Fachverein Berliner   Kürschner. Montag, den 13. Juli, Abends 8 Uhr: Generalversammlung im Lotale des Herrn Seefeld, Grenadierstr. 33. Mitgliedstarte legitimirt.

Eine große Generalversammlung der Zimmerleute findet heute Vormittag 10% Uhr, in der Viktoria- Brauerei, Lüßowstr. 112, statt. Tagesordnung: 1. Petition der Ber­ liner   Zimmerleute. 2. Ergänzungswahl. 3. Der Streit der Berliner   Maurer. 4. Verschiedenes. Es ist dringend noth­wendig, daß alle Bimmerer Berlins   und Umgegend erscheinen. Deffentliche General- Versammlung der Schloffer und Berufsgenossen Dienstag, den 14. d. Mts., Abends 8% Uhr, in der Viktoria- Brauerei, Lüßowftr. 112. Tagesordnung: 1. Berichterstattung über den Streit. 2. Wahl zweier Kom missionsmitglieder. 3. Verschiedenes. Um recht zahlreiche Betheiligung wird gebeten. Die regelmäßige Delegirten- Ver­ſammlung am Montag fällt aus.

Verein der Modelltischler, Aderftr. 63, Montag 8 Uhr, Vortrag und Vierteljahrsbericht.

Freireligiöse Gemeinde. Heute Vorm. 10 Uhr, Rosen thalerstr. 38, Vortrag des Herr Bursche.

Vermischtes.

Recht gemüthliche Kollegen. In Neustadt   a. d. Haardt hatten fich die Redakteure der deutsch  - freisinnigen Neuen Bürgerzeitung" und der national- liberalen Neustädter 8tg.", welche sich seit langer Beit in nichts weniger als follegialischer Weise gegenüberstanden, so daß sogar Stockprügel zwischen ihnen ausgetauscht wurden, gegenseitig wegen Beleidigung durch Artikel in ihren Beitungen belangt. Die Ver handlung Dor dem dortigen Schöffengerichte nahm drei Tage in Anspruch. Dr. Dr. Schmidt- Olinda, Re­dakteur des erstgenannten Blattes, wurde wegen 25 Beleidigungen und Verleumdung zu einer Gesammt­gefängnißstrafe von 2 Monaten und zu der Kosten ver­urtheilt. Peter Schwuchow, Redakteur der Neust. 8tg.", wurde wegen 10 Beleidigungen zu einer Gefängnißftrafe von 14 Tagen und% der Kosten verurtheilt.

Ueberschwänglichkeiten. In der ,, Kreuz- Beitung" fanden wir vor einigen Tagen folgendes Inserat: bell leuchtet das Beispiel unsers Stöcker, womit er uns vorangeht, das Bild eines echten Nachfolgers deffen, der uns allen zur Nachfolge voranging! Aus untergeordneten schlichten Volfskreisen einen

In Kaffel ist die Nachricht eingetroffen, daß der frühere Vertreter des Wahlkreises Kaffel- Melsungen im Reichstag   Dr. Philipp Schwarzenberg am 26. Juni zu Florenz   in Folge eines Lungenleidens gestorben ist. Der Verstorbene war ein Sohn des alten hessischen Verfassungskämpfers, Obergerichts­anwalts Schwarzenberg und gehörte gleich diesem zu den 11 Ab Versammlung in der Paulskirche zu Frankfurt   a. M. vertraten. Hier hatte er auf der Linken Platz genommen und siedelte am 30. Mai 1849 mit dem sogenannten Rumpfparlament nach Stuttgart   über. Die traurige Reaktion veranlaßte Schwarzen berg, Deutschland   den Rücken zu lehren. Seine ersten Wohne fize waren Straßburg   und Zürich  , das er später mit Italien  vertauschte. Auf Grund eines gegen ihn und zwei andere Kurhessen wegen ihrer Theilnahme am Stuttgarter Rumpf parlament vom Ministerium Haffenpflug angestrengten Hoch verrathsprozesses wurde Schwarzenberg, ebenso wie seine beiden Mitangeklagten vom Schwurgericht zu Fulda   am 16. Juni 1854 unter Aberkennung des Rechtes, die Nationalfofarde zu tragen, in contumaciam zu zwei Jahren Festung verurtheilt. Die Anstrengungen Schwarzenbergs   beim Gesammtstaatsministerium, das gegen ihn ergangene, jeder rechtlichen Basis entbehrende Erkenntniß rückgängig zu machen, hatten feinerlei Erfolg. Die Heimath blieb ihm bis zum Jahre 1866 verschloffen. Philipp Schwarzenberg, war ganz besonders thätig auf dem Gebiete der Sozialwissenschaft, der er sich gemeinsam mit seinem Freunde Winkelblech, seiner Zeit Profeffor an der polytechnischen Schule dahier, als Schriftsteller unter dem Namen Karl Marlo  bekannt, mit Eifer hingab."

Arbeiter- Unglüd. In Uzwil  ( Schweiz  ) verunglückte ein Arbeiter auf gräßliche Weise. Er war an einer Schmirgel scheibe beschäftigt, die per Minute zirka 700 Umdrehungen macht; diefelbe zersprang und riß dem Unglücklichen den Unters tiefer total vom Kopfe. Auch anderweitige Verlegungen wurden ihm beigebracht. Unter gräßlichen Schmerzen wurde der Vers unglückte in's Krankenhaus gebracht, wo der Tod sofort eintrat.

Ueber die Verwilderung der Schuljugend wird der Büricher Post" geschrieben: Wo die Aufsicht, der gute Wille der Eltern oder Vormünder zu befferer Erziehung fehlt, ge bietet es ihre Pflicht, energisch da einzuschreiten, wo die Ges fahr sich steigernder Unbändigkeit nahe liegt. Es darf hier der Verordnung lobend Erwähnung gethan werden, welche die Stadtschulpflege Bürich in einer ihrer nächsten Sigungen zur Behandlung bringt. In zirka fünfzehn Paragraphen wird dem Schüler sowohl als denen, unter deren Obhut er steht, an ftändiges, fittliches Betragen in und außer dem Schulhaus als erstes Gebot ans Herz gelegt. Wir zweifeln nicht, daß die Aufstellung der Verordnung ihren guten Zweck erreichen wird und dürfte fie auch anderswo zur Anwendung gebracht werden."

Darmstadt  . Profeffor Dr. L. Büchner, der bekannte Verfaffer des materialistisch- atheistischen Buches Kraft und Stoff", hat, nach der Neuen Zeitung", vor dem hiesigen Amtsgericht seinen Austritt aus der evangelischen Landeskirche erklärt.

Auf der Kanzel verunglückt. Am Sonntag, den 5. Juli, trug fich in der Kirche zu Bomsdorf   im Kreise Guben   ein eigenartiger Unglücksfall zu. Der Prediger Krögel hatte soeben die Kanzel betreten und war zum Gebet niedergefniet, als fich plößlich die Kanzel ablöste und niederstürzte. Die Gemeinde wurde von keinem geringen Schrecken ergriffen. Der Geistliche fam jedoch ohne erhebliche Verlegungen davon; außer einigen Hautabschürfungen im Gesicht wurde ihm durch einen Glas scherben der zertrümmerten Brille eine nicht unbedeutende Wunde zugefügt, die der schnell aus Neuzelle   herbeigerufene Arzt zunähte. Schon vor einigen Wochen hatte der Prediger beim Betreten der Kanzel ein verdächtiges Knistern bemerkt, demselben aber feine Beachtung geschenkt.