erlin über : Wir be

Der Arbeit

e verfuche Ech Strei

fei

nde zu können

ter eintret Der$ 10

Arbeiter, tgefest we vielfach de der aber igen Durd

Alsda

fegentwur Rinderarbe

ichtbefolgen Einführu n und b

. Sier n, betreffe ngenomm Krohm a

Nr. 162.

Mittwoch, den 15. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

Bagabonde cheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen.

Abonnementspreis für

53 Sprade Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Schilde Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

erfammlu

ehmen,

Hälfte

Nach ein

Vorfize

entliche

ung: nt war ot war

Einigungsämter

-

Redaktion: Beuthstraße 2.

Arbeiterkammern,

In der gesammten liberalen und konservativen Presse es Greig bespricht man gegenwärtig anläßlich des Berliner o Konsen Maurer streits die Frage, ob derartige Streiks nicht tig mach vermieden werden könnten und ob die Gesetzgebung hier m ftattge nicht einzugreifen berufen sei. Vorsit Unsere Stellung zu den Streiks ist bekannt und wir ge folgen würden dieselben gern vermieden sehen, wenn im Interesse einige ber Arbeiter ein anderer Ausweg gefunden werden zu länge könnte. Dieser Ausweg ist aber nicht zu finden in den nten Ven eine Refo privaten Einigungsämtern", wie fie Dr. Max Hirsch e Verfam empfiehlt, da bekanntlich derartige Aemter lediglich geeignet nnd es find, die Angelegenheit zu Ungunsten der Arbeiter zu ver­etallarbe schleppen.

H

Außerdem weigern sich ja die sogenannten Arbeitgeber, n Berl mit den Gesellenausschüssen zu Einigungsämtern zusammens ammlung zutreten, so daß es sich kaum der Mühe verlohnt, näher auf ordnu solche private Einigungsämter einzugehen, die ja, wie der wat- Dog Streifvater" Dr. Mar Hirsch aus Erfahrung weiß, meist die na immer doch zur Arbeitseinstellung führen. zuung So bleibt auch in dieser Frage lediglich der Weg der größer Be Gesetzgebung übrig, auf den auch die meisten Blätter, welche über un fich mit der Frage beschäftigen, hinweisen. Rittheilu Hören wir eine dieser Stimmen aus dem konservativen Im Lager: chen B Ein Streit hat sehr selten erzieherische, er hat fast age so immer verwüstende Folgen, er schädigt beide Theile und gend zieht in seine Nachtheile auch die außerhalb des Streits e Mitgl Stehenden. Es giebt ein befferes Mittel als die brutale er eingef in der Kraftprobe, wer stärker sei, das Rapital oder die Arbeit! Das ist die Errichtung sozialer Organe zur Schlichtung von Lohndifferenzen, nicht solche ad hoc gebildete Lohn Tommissionen, sondern traft einer geseßlichen Ein­richtung gebildete Ausschüsse von Vertrauensmännern der Unternehmer und Gehilfen unter Vorsig eines unparteiischen ftaatlichen Gewerberaths. Den Arbeitern muß das Recht unverkümmert bleiben, eine Verbesserung ihrer Lebens­bedingungen zu erreichen. Die Unternehmer sollen, wenn fie ihren Gehilfen den ihnen gebührenden Antheil am Arbeitserlöse im Widerspruch mit der Lage des Markts vorenthalten, dazu aufgerüttelt und geseßlich ange­halten werden. Aber dazu ist es nicht nöthig, daß an Stelle der richtig und ruhig erwogenen Abgrenzung zwischen Lohn und Unternehmergewinn die geballie Macht des Streits fritt, der angefangen wird, weil die Umstände dazu ,, im Augenblick günstig" liegen. Eine friedliche Regelung, welche den Unternehmern das Gewissen schärft und gleichzeitig die Arbeiter von einseitigem, rücksichtslosem Vorgehen abhält, ift nur mittelst der Gesetzgebung zu ermög­

11.

al.

imm

Radbrud verboten.]

21

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen. Amerikanische Erzählung

von

Balduin Möllhausen .

( Fortsetzung.)

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

lichen. Am nächsten Reichstage wird sich die konservative Partei der Aufgabe nicht entziehen können, bei Gelegenheit des Arbeiterschußes auch solche soziale Behörden zu schaffen, die von beiden Theilen beschickt, unter Vorsitz eines Gewerberaths tagend, schon durch ihre Existenz eine fried­liche Austragung der Lohndifferenzen verbürgen und alle Theile vor den Schädigungen schüßen, die jeder Streik be­wirkt die Meister, die Gesellen und das Publikum."

Harmoniegebudel des Dr. Max Hirsch mit seinem ständigen Dies flingt nun allerdings schon viel besser als das Einigungsamt.

Doch wissen mir gar nicht, was denn eigentlich die konservative Partei im deutschen Reichstage in dieser Rich tung hin beantragen soll, da die Vertreter der Arbeiterpartei in ihrem in voriger Session eingebrachten Arbeiterschutzgesez­entwurf schon Vorsorge getroffen haben, indem sie derartige soziale Behörden" in den vorgeschlagenen Arbeitsämtern, Arbeiterkammern u. s. w. feststellten.

"

In Bezug darauf schreibt das Recht auf Arbeit": ,, Eine der Hauptforderungen des Arbeiterschußgesetzes bestand bekanntlich in der Errichtung von Arbeiters tammern. Dem gegenüber machte sich bisher eine ent­schieden ungünstige Stimmung geltend. Der Herr Minister von Puttkamer erklärte die Arbeiterkammern in der Sigung des deutschen Reichstags vom 31. Januar d. J. für eine des deutschen Reichstags vom 31. Januar d. J. für eine folche Utopie, daß die Diskussion darüber nicht ernsthaft werde gemeint sein können." Daran knüpfte die von den kapitalistischen Interessenten beherrschte öffentliche Meinung zunächst an, und einige Monate lang waren es nächst Nor­malarbeitstag und Minimallohn grade die Arbeiterkammern, an denen die Zeitungsschreiber ihren Wiß übten und von ihrem welterhabenen Standpunkte aus Spott und Hohn auf die Utopiſten" herabträufeln ließen. Seit einiger Zeit haben sich die Dinge aber merklich verändert. Die massenhaft mit elementarer Gewalt ausgebrochenen Streifs haben plöglich die Arbeiterkammern in ein ganz anderes Licht gerückt. So schrieb man der ,, Allg. 3tg.", noch dazu von einer Seite, welche die Arbeiter für meist schlecht berathen und gefährt" erklärte, aus Brünn : Die Unruhen in Brünn hätten vielleicht gar nicht begonnen, wenn wir Arbeiterkammern hätten, deren Vertretung die Begehren der Arbeiter an richtiger Stelle zu richtiger Zeit hätte vorbringen können." Auch die Zentrumspresse erinnert daran, daß einer der Ihrigen, der Abg. Hike, schon 1880 sich für Arbeiterkammern ausgesprochen habe. Dieselben sollten amtliche Erhebungen über die Lage der arbeitenden Klassen machen, sie sollen auch dem letzten Arbeiter Ge­legenheit geben, seine Klagen vertrauensvoll vorzubringen, ohne befürchten zu müssen, daß er seine Offenheit mit Ent lassung oder sonstiger Maßregelung büßen müsse, sie sollten

ihr, denn zagend und schüchtern blickte fie rückwärts in den Paß hinein, von woher fie eben erst gekommen war.

Sie mochte ihrer Heimath in der Mormonenstadt ge­denken, die sie vor wenigen Tagen erst verlassen hatte, denn bange 3weifel bewegten gar seltsam ihre bleichen, abge­härmten Züge, während ein bitterer Seelenschmerz ihre Brust frampfhaft hob und senkte.

Doch nur wenige Minuten dauerte dieser Rampf; wie ein drohendes Gespenst schien es in ihrer Erinnerung auf­zutauchen, und indem ein Schauder ihre schlanke Gestalt er­

ihr Ziel lag.

Es geht daraus hervor, daß vielfach nach einem geeig- hütterte, wendete sie sich haftig der Richtung zu, in welcher neten Wege durch die wasser arme muldenförmige Sandsteppe ge= forscht wurde, daß die Bemühungen sich größtentheils als fruchtlos erwiesen, und daß man endlich zu der Ansicht gelangte, schwere und langsam reisende Trains lieber auf einem Um wege auf der Nordseite des Salzsees herumziehen zu lassen, als deren Existenz in einer näheren, aber gefährlicheren Richtung auf das Spiel zu setzen.

Es war in den Frühstunden eines klaren sonnigen Herbsttages, als eine einsame Wanderin aus der letzten Biegung des eben bezeichneten Passes trat und den Punkt erreichte, von welchem aus sie die erste Aussicht auf die ge­fürchtete Wüfte gewann.

Der troftloſe, vielleicht kaum geahnte Anblick mußte überaus niederdrückend auf sie einwirken, denn in dem Grade, in welchem das traurige Panorama fich immer weiter und weiter vor ihr ausdehnte, wurde der rüftige Schritt, in wel­chem fie fich genähert hatte, langsamer und unsicherer. Als aber endlich die schreckenerregende Landschaft in ihrer todten­ähnlichen Stille und Regungslosigkeit vor ihr lag, ihre zagenden Blicke ungehindert auf der Linie des Horizonts herumirrten und auf weiter nichts trafen, als auf Wüsten­fand und auf ferne, duftig schimmernde Felsgruppen, die wie verloren aus der gelben Ebene emportauchten, da schien ein unüberwindliches Grauen sich ihrer zu bemächtigen und bie Kraft ihrer Füße zu lähmen.

1am 29 Sichtung über Meilen und Meilen hinwegschaute, füllten

fund

arquar

Sie stand still, und indem sie nach der nordwestlicheu ihre Augen fich mit Thränen. Die Aufgabe, welche sie sich gestellt hatte, erweckte jetzt offenbar Furcht und Entsetzen in

-

,, Ich werde es nicht ausführen fönnen," flüsterten ihre noch jugendfrischen Lippen, und in dem leisen Ton ihrer Stimme offenbarte fich eine ganze Welt voll 3weifel und - und denn Schmerz. Meine Kräfte reichen nicht aus noch müssen sie ausreichen!" fuhr sie lauter fort, und ihre Worte zitterten vor inniger, wehmüthiger Bewegung, als die Bürde, welche sie in einer Decke gehüllt vor fich trug, Leben verrieth. O, sie müssen ausreichen, sich trug, Leben verrieth. für mein armes Kind benn die Mutterliebe ist start. Und wäre die Wüste noch es, und sie werden denn die Mutterliebe ist start. Und wäre die Wüste noch zehnmal so breit, ich würde meinen Engel ficher hinüber­tragen. Wer aber würde es wohl wagen, ihm Leid zuzu­fügen? Weber die Wölfe , noch die grausamen Indianer. füßen Knaben sehen, so werden ihre Herzen sich beim An­O, die Indianer, auch sie haben Rinder, und wenn sie meinen blick der lieblichen Erscheinung erweichen; sie werden ihn beschützen und ihn mir tragen helfen, mein liebes, liebes blick der lieblichen Erscheinung erweichen; sie werden ihn einziges Rind!"

Indem die junge Frau so sprach, hatte sie die Bürde, welche von einer andern, auf ihrem Rücken hängenden im Gleichgewicht gehalten wurde, behutsam vor sich auf die Erde gelegt. Erde gelegt. Dann bei derselben niederknieend, öffnete sie die leichte Hülle vollständig, worauf sie ihre Blicke mit einem unbeschreiblichen Ausdruck von Liebe und Seligkeit an den großen blauen Augen eines etwa ein Jahr alten Knaben haften ließ, der neugierig und zufrieden zu ihr emporschaute.

Es war ein rührendes, Wehmuth erzeugendes Bild, die

endlich die einzige Instanz sein, die über Lohnfragen ent scheiden und die doppelschneidige Waffe des Strifes ent­behrlich machen würde. Diese nothwendige soziale Funktion beweist die Unentbehrlichkeit der Arbeiterkammern."

Diese Abfertigung verdient die herrschende Presse, die niemals aus eigenem Antriebe und in die Zukunft blickend, an die soziale Frage herantritt, sondern immer nur der ,, brutalen Macht" gehorchend hier den großen Streiks, zur Besserung und dann auch meist nur halbe, wirkungslose die das ganze wirthschaftliche Leben schädigen Vorschläge

macht.

--

-

Wenn die Konservativen und Liberalen es ehrlich mit der Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen meinen, so brauchen sie nur den Arbeiterschutzgesetz- Entwurf, welcher in der nächsten Reichstagssession von der Arbeiterpartei wieder eingebracht werden wird, zu unterstützen. Wird der felbe Gefeß, so ist ein dauerndes, wirksames Einigungsamt, dem sich Arbeiter sowohl wie Unternehmer fügen müssen, vorhanden und die Streiks werden im Großen und Ganzen vermieden.

Aber mehr noch: durch die Regelung der Produktions­weise, die durch das Arbeiterschutzgesetz bis zu einem ge­wissen Grade erzielt wird, wird eine Situation geschaffen, die selbst das Eingreifen der Arbeiterkammern bezüglich ob­waltender Differenzen zwischen Arbeitern und Unternehmern zu den Seltenheiten macht; mit einem Worte, es wird ein geregelterer, geordneterer wirthschaftlicher Zustand eintreten, unter welchem sich alle Theile wohler fühlen.

Der wirthschaftliche Kampf wird viel von seinen Schreck­nissen verlieren. So sollten Alle, denen es wirklich ernst ist mit dem sozialen Frieden, eintreten für das von den Vertretern der Arbeiterpartei im Reichstage eingebrachte Arbeiterschutzgesez.

Politische Uebersicht.

Der Verein der Millionäre läßt wieder einmal etwas Schreiben, welches ohne seine Abficht an die Deffentlichkeit ge= von sich hören. Diesmal ist es freilich nur ein vertrauliches langte. Das Schreiben ist an die Großindustriellen gerichtet, zu dem Zwecke, sie zu freiwilligen Beiträgen zur Begründung einer Beitungs- Korrespondenz zu veranlassen. Die Herren haben nämlich die Entdeckung gemacht, daß sich die, noth­leidende Industrie" am besten bemerkbar machen kann, wenn fie fich auf die Fabrikation der öffentlichen Meinung verlegt. Doch hören wir das vertrauliche Schreiben:

Vertraulich! Berlin , im Juni 1885, W., Lüßomstraße 72. Birkular Schreiben. Mittelst Zirkular- Schreiben vom Juni vorigen Jahres haben wir auf die Nothwendigkeit hingewiesen, zur Förderung der wirthschaftlichen Biele, welche fich der Ben­tralverband deutscher Industrieller gestellt hat, eine ange= messene Vertretung in den Parlamenten und in der

junge Mutter, die nur noch Blicke und Gedanken für ihr Rind hatte und in ihrer Sorge um dasselbe die ganze übrige Welt, selbst ihren tiefen, unheilbaren Kummer ver­gaß. Ihr feines, regelmäßig schönes Antlig war wohl ab­gehärmt, und ein eigenthümlicher 3ug um den Mund ver­lieh demselben das Gepräge lange erduldeter Leiden; allein indem sie mit Stolz ihren Liebling betrachtete, hatten ihre etwas eingefallenen Wangen sich vor innerer Aufregung wieder hoch geröthet, und selbst als glückliches, harmlos tändelndes junges Mädchen konnte sie kaum anziehender und

bezaubernder gewesen sein, als jetzt, da Mutterwürde ihre

ganze Erscheinung verschönte und veredelte.

Ihre starken gelbblonden Haare waren nachlässig in einen Knoten am Hinterkopf zusammengeschürzt; einzelne Strähnen aber hatten sich während der Wanderung aus dem Knoten losgestohlen und hingen, indem sie sich über das Kind hinneigte, als lange seidenweiche Locken zu demselben nieder, welches dann lallend und schäkernd nach den beweglichen Ringen haschte. Die großen helblauen Augen, beschattet von blonden Brauen und Wimpern, hatten einen schwer müthigen Ausdruck, jedoch mehr in Folge der gegenwärtigen trostlosen Lage, als weil ihnen derselbe vielleicht angeboren gewesen wäre, und nur so lange, wie sie auf dem vollen Antlig des kleinen Knaben ruhten, strahlten sie im innigsten Entzücken, um gleich darauf wieder um so trauriger in die Ferne zu spähen.

In ihrer übrigen Erscheinung, in den schmalen Händen und Füßen, wie in der ganzen Haltung verrieth die junge Frau, daß sie den höheren Ständen entstamme. Ihre Ge­stalt war groß und kräftig gebaut, und dabei trug sie die­felbe mit einer gewissen Anmuth, die auf eine sehr sorg­fältige Erziehung deutete und weder durch Beschwerden und Entbehrungen, noch durch Erschöpfung hätte gänzlich ver­wischt werden können.

In ihrer Bekleidung war, wenn man die große Ent­fernung von der verfeinerten Zivilisation berücksichtigte, Wohlhabenheit unverkennbar, denn Alles bestand aus so kostbaren Stoffen, wie sie in der Salzfeestadt wohl nur unter bedeutenden Geldopfern zu erschwingen gewesen; da­gegen hatte der Staub die Farben des Beuges schon sehr