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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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,, Es ist eine Lust zu leben!"

Die Bürgerzeitung"( Hamburg ) enthält folgenden Ar­Durch die nationalliberale Preffe läuft gegenwärtig eine ch ihren Notiz, welche sich über eine treffliche" Rede des Abgeordneten t geschrieb zum preußischen Landtag Herrn von Eynern äußert, die der 10 felbe fürzlich vor seinen Wählern gehalten hat. Besonders wird eifenden folgender Baffus aus seiner Rede hervorgehoben: Durchfüh n täglid den. F

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,, Wir erfreuen uns eines gesunden Rechtsweges, einer unparteiischen Verwaltung; wir erfreuen uns einer freisinnigen Verfassung, die jeden einzelnen Bürger zur Theilnahme an den Geschäften des Landes beruft; wir erfreuen uns nach den großen Erfolgen von 1870-71 einer gesicherten Armeeorganisation, und da­durch eines festen und sicheren Schußes nach außen; wir fön nen auf allen Gebieten eine außerordentliche Regfamkeit des deutschen Volkes und des deutschen Reiches finden. Wir machen große Fortschritte, an welche andere Nationen noch nicht zu denken wagen wegen der Schwierigkeit der dort Afford obwaltenden Verhältnisse. Wir haben Fragen aufgegriffen, die licher Be zu den allerschwierigsten gehören, aber unter der Führung des Broschi Fürsten Bismarc thre gute Lösung gefunden haben üßungs und finden werden, ich meine die Versöhnung der großen so­zialen Gegensäge in unserem Lande, und ich meine, wenn wir berichtet berücksichtigen, unter welchen Eristenzbedingungen wir in un­eiter serem Vaterlande gegenüber allen anderen Ländern leben, so Kortschne können wir mit Ulrich von Hutten sagen: Es ist eine Lust zu leben", und ich ann Sie versichern, es ist eine Lust, an den hohen Aufgaben des Staates mitarbeiten zu lönnen."

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Herr von Eynern ist ein reicher Mann und alle National­liberalen sind dies mehr oder weniger auch. Für sie ist es eine Lust zu leben". Dahingegen dürften die Arbeiter nicht in diesen Ruf mit einstimmen, da sie überhaupt von einer guten Lösung" der allerschwierigsten Fragen, der Versöhnung der großen sozialen Gegensäße nichts verspüren. Diese Gegensäße fönnen überhaupt nur versöhnt werden durch eine bessere, ge= ficherte wirthschaftliche Stellung der Arbeiter im deutschen Reiche. Und dafür hat die Gesetzgebung überhaupt bis jetzt nur blutwenig gethan.

Brust dem an psel run ewöhnlid s gehän ftforb i ett de arbeiten Der Stü is 40 Und die Nationalliberalen gar nichts! Haben doch Pfennig über die Hälfte derselben für Getreide und Viehzölle gestimmt. öher be Gewiß ist's eine Lust zu leben für die Großgrundbesitzer und ledizinst die Großindustriellen, denen das Reich goldene Aepfel in den nur 100 Schooß geschüttet hat. Dagegen hat der Reichstag noch nicht and we einmal dem Arbeiter die Sonntagsruhe zugesichert. hnitten. Auch stellen sich die Organe des Herrn von Eynern der erfam gesammten Arbeiterschutzgesetzgebung feindlich gegenüber und Mart tragen somit sicherlich nichts zur Versöhnung der großen uptsaison fozialen Gegenfäße bei. ein, es Wie die

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Herr von Eynern hat vermöge seiner Lebensstellung auch wohl wenig mit den Gerichten zu schaffen, er kennt die Be­handlung vielfach Unschuldiger im Polizeigewahrsam nicht, er hat auch wohl noch nichts von unrechtmäßiger Verhaftung und unschuldig Verurtheilten gehört, sonst würde er wohl nicht so uneingeschränkt von einem gesunden Rechtsweg im deutschen Reiche gesprochen haben.

Und nun gar die unparteiische Verwaltung? Dem ehrenwerthen nationalliberalen Abgeordneten sind wohl die vielen Wahlbeinflussungen seitens der Verwaltungsbeamten vollständig unbekannt geblieben, die sogar zu Beanstandungen und Ungiltigkeitserklärungen von Mandaten geführt haben? Er weiß wohl nicht, daß ein Beamter sich nicht zu den Demo­fraten zählen darf, wenn er Karriere machen will? Höchstens zu den zahmen Nationalliberalen darf er gehen, doch besser ist att") bat es, wenn er konservativ ist und wirkt. Dobei haben wir natürlich für Herrn von Eynern eine unparteiische Ver­Malen die fid waltung! Nun gar die freisinnige Verfassung! In ete, im seinstell Breußen zu den Landtagswahlen ein Klaffenwahlgefet, bei dem nicht die Staatsbürger, sondern die Markstücke oder die Ochsen, welche fie besigen, den Ausschlag geben. Der reiche Herr von Eynern ist gar nicht von einer Mehrzahl von Staatsbürgern, sondern von dem Geldbeutel Weniger gewählt worden! Natürlich ist es dabei eine Lust zu leben und die zwischen freiſtnnige" Verfassung leben zu lassen.

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Die achte Stelle.

Bruchstück aus dem Tagebuche einer Gouvernante. Von Hermann Heiberg .

,, Sie haben nur ein kleines, etwas im Lernen zurück­Gewerbe gebliebenes Kind täglich einige Stunden zu unterrichten, die n Fällen übrige Zeit bleibt ganz zu ihrer Verfügung!" schrieb mir iter haft eine Dame, Frau v. Dollrott auf Trockhausen, und ich nahm, er Arbeit angenehm überrascht und ohne Bedenken, die angebotene on aus Stelle an und theilte mit, daß ich bereits in wenigen Tagen t, mit eintreffen werde. Dritter

Vorher ordnete ich noch einige Herzensangelegenheiten Ollendung und brachte auch meine Garderobe in Ordnung, welche einer

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ind Haft Ausbesserung dringend bedürftig war.

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3u den ersteren gehörte ein ausführlicher Bericht an = da vorli meinen Bruder, dem ich, um ihm keine Unruhe und Sorge Ander zu bereiten, von Breslau nicht ein einziges Mal geschrieben Bordnung hatte. Weshalb ihn auch noch durch eine Beschreibung aller auf Kofte der Dualen beunruhigen, welche ich in den letzten acht Mo­naten erduldet hatte?!

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Den Menschen, die immer klagen, glaubt man am Ende nicht mehr; es geht wie mit den Lügnern, denen man miß­traut, wenn sie wirklich einmal die Wahrheit reden. Und würde Karl nicht 3weifel in meine Worte gefeßt haben, wenn ich ihm mitgetheilt hätte, was man mir bei der Fa­milie 3enter bot? Er würde, wie früher, gefordert haben, daß ich die Stellung sofort aufgeben solle, während ich doch entschlossen bin, dem braven Menschen, der kaum selbst mit schädige seinem spärlichen Gehalt für sich und die Seinigen auszu­ich alle tommen vermag, niemals mehr zur Last zu fallen. Ich schreibe diese traurigen Erinnerungen hier nieder, td in Sals ob ich nun erreicht hätte, was seit Beginn meiner Gou­rch die vernantenthätigkeit mein heißer Wunsch gewesen und mir bisher nie geworden ist.

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Und doch könnte ich mich sogar nach jenen Verhält nissen zurücksehnen, wenn ich vergleiche, was ich aufgegeben und was nun mein Theil geworden ist. Ich vermag die Empörung nicht zu unterdrücken, die sich meiner bemächtigt hat in den ersten Tagen, und der sich nun ein Ekel und Abscheu hinzugefellt hat, für den ich keinen Namen habe.

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Mittwoch, den 15. Juli 1885.

Und im Reiche? Ausnahmegeseze gegen die Katholiken, Ausnahmegeseze gegen die Arbeiter!

Das ist wiederum einer freifinnigen" Verfassung zu danken, welche es zuläßt, daß ein Theil der Reichsbürger gefeß mäßig eine andere staatsrechtliche Stellung erhält, als der übrige Theil.

Wir wissen nicht, ob Herr von Eynern selbst Soldat war. Wenn er es gewesen ist, so war er es jedenfalls in einer be­vorrechteten Stellung. Aber er braucht nur auf die Landwehr­leute zu blicken, die in verschiedenen Theilen Deutschlands ihre Uebungen abhalten, er braucht nur zu sehen, welchen Strapazen dieselben im Sonnenbrand ausgesetzt werden, um seinen Jubel über die gesicherte Armeeorganisation" zu mildern. Und wäre Herr von Eynern ein Proletarier, fühlte er den Druck der indirekten Steuern, der Salzsteuer, des Kaffee, Petroleum, Getreidezolls, welche des Militarismus wegen dem Volte auferlegt werden, so würde sein Jubel ganz erftummen.

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Wäre Herr von Eynern ein Proletarier, ein Fabrikarbeiter, der bei dem schlechten Geschäftsgange arbeitslos geworden, fein Brod für seine Familie finden könnte, rathlos umherirrte und schließlich in einer Arbeiterkolonie" fich wiederfände, würde er dann auch von einer Versöhnung der großen sozialen Gegensäße" reden und ausrufen: Es ist eine Lust zu Gegensäße" reden und ausrufen: Es ist eine Lust zu leben?"

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Herr von Eynern aber braucht nicht einmal selbst ein Proletarier zu sein, um die sozialen Verhältnisse richtig zu er fennen. Er wohnt ja im industriereichen Wupperthal, wo die Sozialen Gegenfäße durchaus nicht versöhnt, sondern in scharfer Schroffheit noch vorhanden sind. Er braucht nur aus seinen teppich belegten, spiegelglänzenden Wohnräumen in ein Pro­letarierheim zu gehen, um die Noth und das Elend vor Augen zu haben.

II. Jahrg.

| vinzen mit dem 15. Juli in die Gerichtsfäle einzuziehen pflegt, ist im Berliner Kriminalgerichtsgebäude nicht zu finden. Ein städtischer Koloß wie Berlin verträgt eben eine vollkommene Ruhe nicht. Das Leben arbeitet auch während der Hundstags­gluth in den alten Geleisen weiter und da bei einem Zusammen fluß von 14 Million Menschen sich die Rechtsstreitig teiten Tag für Tag jagen, so ist es begreiflich, daß nicht irgend ein Bauberer kommen und diese gewaltige Fluth zum Stillstand bringen kann, daß vielmehr von dem großen Heer der Gerichtsherren und Gerichtsbeamten, die mit dem 15. Juli in die Bäder und die Gebirge eilen, ein recht stattliches Reservekorps in Berlin zurückbleiben muß, um die massenhaft fich aufthürmenden Geschäfte zu bewältigen. Die Mitglieder dieses Reservekorps find die Arbeitsbienen, welche so lange die Arbeit der Uebrigen mit­machen, bis auch an sie die Reihe kommt, um in Misdron und Heringsdorf , in Luzern und Interlaken den Altenstaub von der Lunge zu wedeln. Und den Herren ist diese Erholung von Herzen zu gönnen. Wer Jahr aus Jahr ein von früh bis oft in den späten Nachmittag hinein in dumpfen Gerichtssälen seines Amtes walten und ganze Lebensalter an Zuchthaus­und Gefängnißstrafen zusammen kalkuliren und ellenlange Er­kenntnisse schreiben, wer täglich von der Vertheidigerbank dem Gerichtsfollegio nachweisen muß, daß der Herr Spigbube, der schon eine zentnerschwere Buchthauslast auf dem Buckel hat, eigentlich ein Rind, kein Engel ist so rein" war und von Rechtswegen die filberne Medaille verdient wer in dieser Weise täglich sein Gehirn martern und juristische Finessen pro­duziren muß, der hat sich seine Sommerruhe ehrlich verdient. Der Buchstabe tödtet, aber der Geist macht lebendig! Wünschen wir, daß alle die Herren, welche dazu berufen sind, die irdische Gerechtigkeit zu repräsentiren, aus den Fluthen der Ost- und Nordsee, den Laubwäldern Thüringens und Schlesiens oder dem Kamme des Hochgebirges eine Stärkung jenes Geistes mit heim­bringen, der allein im Stande ist, dem todten Buchstaben des Gesezes die richtige Gestalt zu geben. In Berlin allein wer­den täglich etwa 10 Jahre Zuchthaus und 20 Jahre Gefängniß von den Strafrichtern ausgetheilt; das Amtsgericht hat jährlich ca. 100 000 mündliche Verhandlungen, ferner ca. 60 000 Vors mundschaftssachen, 20 000 Grundbuchaften, 16 000 Afte der freien Gerichtsbarkeit, ca. 56 000 Hauptverhandlungen in Straf­sachen und 10 000 einzelne richterliche Handlungen zu bewäl­tigen; dazu kommen seitens der Landgerichte ca. 5300 Haupt­verhandlungen in Straffachen, etwa 8400 Sachen des bürger­lichen Streits, ca. 8000 Handelssachen und zahlreiche Be­schwerden in Zivilsachen . Es läßt sich nach Adam Riese hieraus sehr leicht berechnen, welches Quantum an Arbeit auf jeden einzelnen der ca. 900 bei den Berliner Gerichten be= schäftigten Richter und Bureaubeamten entfällt. Mit ihnen jubeln die Hoteliers in den Badeorten und Sommerfrischen, denn für sie bedeuten die Gerichtsferien den Beginn der baute saison, die zweite Sturmfluth nach dem ersten Ansturm der Schulferien. Sie ist die Zeit der echten und rechten Sommer­villeggiaturen, die goldene Erntezeit der wirklichen und ein­gebildeten Kurorte, in denen der Werth auch des miserabelsten Bettes plößlich um das Dreifache steigt und sie endet erst, wenn der Herr Landgerichtsrath, der Herr Assessor und der jugendliche Rechtsanwalt am 15. September von Neuem die eiserne Amtsmiene aufsetzen, den heimischen Penaten zusteuern und sich mit neuem Glan in den juristischen Strudel stürzen. Sie möchten den Termin gern hinausschieben, allein: Es erben fich Gesez und Rechte wie eine ewige Krankheit fort" und wer im Dienste der Göttin mit den verbundenen Augen steht, muß fich als dienendes Glied willig dem Ganzen anschließen.

Würde er Angesichts all dieses Jammers auch dann wohl den traurigen Muth haben, auszurufen: Es ist eine Lust zu leben!?

Wir glauben es nicht. Wir halten auch den nationallibe­ralen Herrn nicht für boshaft, ebenso wenig wie feine Kollegen. Doch übertreiben sie in schwindelhafter Weise, wenn sie von den Errungenschaften des deutschen Reiches reden, da sie selbst an denselben in erster Linie betheiligt sein wollen. Sie find deshalb in politischen Dingen Prahler und Aufschnei= der, in wirthschaftlichen Sachen aber sind sie, wie Herr von Eynern zeigt, frasse Ignoranten.

Wenn die nationalliberale Partei gar nicht eristirt und nicht die vielen Aktentate auf die Freiheit fund das Volks­wohl verübt hätte, dann könnte man vielleicht in den Ausruf Hutten's mit Recht jetzt einstimmen. Da die Partei aber leider nicht rückgängig gemacht werden kann, so müssen wir die Zeit erwarten, wo fie völlig verschwunden sein wird, und dieses Verschwinden werden wir dann feiern mit dem Rufe:

,, Es ist eine Lust zu leben!"

Lokales.

Gerichtsferien. Heute, am 15. Juli, beginnen im Deutschen Reiche die Gerichtsferien und wie mit einem Bauber­schlage zieht auch in die Stätten der Gerechtigkeit, in denen sonst heulen und Zähneflappen" zu herrschen pflegt, eine ge wisse behagliche Ruhe ein. Die Rechtspflege ist eine Institution, die so tief eingreift in alle unsere bürgerlichen Verhältnisse, daß nicht nur die nach Tausenden zählenden studirten Herren, welche im Namen des Reichs, des Königs oder der einzelnen Bundes. fürsten Recht sprechen, nicht nur die unzähligen Subaltern beamten, sondern das ganze Volt an dem Beginn und der Dauer der Gerichtsferien interessirt ist. Man bedenke nur, daß es zur Zeit im Deutschen Reiche 1 Reichsgericht, 28 Ober­landesgerichte, 173 Landgerichte, 1911 Amtsgerichte und 76 Kammern für Handelssachen giebt, man berechne sich das Per sonal, welches dazu gehört, um diese Riesenmaschinerie in Gang zu erhalten und man wird daraus leicht das Fazit ziehen können, daß es bis in die tiefsten Schichten des Volkes fühlbar ist, wenn diese Maschine, deren ununterbrochene Thätigkeit für das Wohl und Wehe von Millionen Menschen verhängnißvoll werden kann, rlöglich gewissermaßen auf Halbtagsarbeit gefeßt wird. Berlin macht, wie in vielen Dingen, so auch hier, eine Ausnahme, denn die behäbige Ferienstimmung, die in den Pro­

Ich befinde mich auf dem Schlosse oder dem Herren­hause Trockhausen , welches dem Herrn v. Dollrott gehört, und das dieser mit seiner Gemahlin und seinen drei Töchtern bewohnt.

Frau v. Dollrott hat Gott in seiner Gerechtigkeit und zur Warnung für die Mitwelt deutlich gezeichnet. Sie hat das Wesen einer Kaße, das Lächeln eines Teufels und das Aussehen einer schlecht gerathenen Theaterfigur.

Die beiden erstgeborenen Töchter, die fast ausschließlich nur in Gedankeu für ihre Toilette leben, sind in dem Alter, wo ein Freier etwa mit derselben Ungeduld herbeigesehnt wird, wie vom Landmann nach langer Dürre der Regen. Alles steht auf dem Spiel!

Elise, die älteste, hat wasserblaue Augen und ein großes, unschönes Unterfinn, das trotz aller Betrachtungen im Spiegel nicht kleiner wird. Wenn dieses nicht abschreckt, so ist es doch neben den auffallend ungraziösen Händen und Füßen die schmale ungesund aussehende Brust, welche jeden Bewerber fernhalten muß.

Sie spricht stets ohne Ueberlegung, und was sie redet, klingt plump und ungeschickt. Keine der Grazien hat sich dazu verstanden, etwas von den diesen Damen nachgerühmten Attributen auf sie zu vererben, und sie versteht es durchaus Attributen auf sie zu vererben, und sie versteht es durchaus nicht, ihre Mängel burch eine kluge Bescheidenheit zu mildern oder gar zu verdecken.

Klara ist klein, geschmeidig und zierlich, aber sie hat ein spikes, impertinentes Gesicht, dessen immer schärfere Linien in der Zukunft man um so deutlicher vor Augen hat, als man an der Mutter Bild zu prognoftiziren vermag, so wird sie genannt- dermaleinst aus­sehen wird.

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Clair ist zudem von einem Hochmuth, daß sie wegen dieser Eigenschaft in die Register des Patentamtes eingetragen werden müßte, und wo anderen Menschen das Herz sitt, hat sie einen vollen Sad von Eigenliebe, Gemüthlosigkeit, schlechter Laune und Bosheit.

Herr v. Dollrott ist ein ruhiger, geiziger, ahnenstolzer Mann, der sich lediglich mit der Vermehrung seines Ver­mögens beschäftigt, und der zudem einige 3üge in seinem Gesicht besitzt, die keineswegs an das Bild eines Heiligen erinnern. Dabei ist er von einer so sonderbaren Häßlichkeit,

ch. Unglücksfall, nicht Selbstmord. Am Freitag vori­ger Woche verschwand plößlich der in Schönweide angestellte Lehrer Schl. Alle Recherchen nach demselben blieben anfangs resultatlos, bis endlich am Sonntag die Leiche des Verschwun­denen in nächster Nähe des Café Sedan im Wasser stehend aufgefunden wurde. Nach dem seitens der Angehörigen die Leiche rekognoszirt worden, ist dieselbe nach Schönweide ge­schafft worden. Wie verschiedene Zeitungen mittheilten, wurde angenommen, daß Schl. in einem Anfall von Tiefsinn selbst den Tod im Wasser gesucht habe. Diese Annahme entbehrt jedoch, wie uns ein mit dem Verstorbenen persönlich bekannter Berichterstatter mittheilt, jeden Anhalts. Es lag dazu gar kein Grund vor. Seine Kinder können sich selbst ernähren, die

daß ich immer an den geschnitten Karrikaturkopf auf einem Spazierstock erinnert werde, den einer meiner Vettern in früheren Jahren besaß.

Ich schließe nun mit den Hauptbildern dieser vortreff­lichen Gemäldegallerie und gehe zu Ernestine über.

Diese Ernestine, ein zehnjähriges Mädchen, zu dessen Erziehung ich ins Haus gerufen bin, die ich unterrichten und im engeren Sinne bevormunden soll, ist vollkommen blödsinnig, ohne daß diese offenkundige Thatsache ein­gestanden werden darf.

Das Empörendste ist aber, und wenn ich es hier niederschreibe, glaube ich selbst wegen der Un­geheuerlichkeit eine Unwahrheit auszusprechen, daß ich ihr als Puppe geschenkt worden bin, und daß mich das Kind vollkommen wie ein Spielzeug betrachtet und be­handelt.

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Schon in den ersten Tagen schwankte ich, ob meines Aufenthaltes in einem Hause sein könne, wo man mit der Menschenwürde ein solches Spiel treibt. Mein Mitleid mit dem armen Geschöpf hat gesiegt, und da die Komödie sich nur dreimal am Tage abspielt von Unterricht war natürlich nicht im Entferntesten die Rede, fo habe ich mich einstweilen in diese Verhältnisse mit jener Verzichtleistung auf Glück gefügt, welche sich mir seit Ueber­nahme meiner ersten Stellung vor dreizehn Jahren aufge­drängt hat.

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Es war selbstverständlich, daß ich wenigstens im An­fang den Versuch machte, mich für die Enttäuschung zu ent­schädigen, welche mir bereitet war.- Nichts ward mir ge­boten. Wochen wartete ich, daß irgend jemand in meiner Umgebung eingestehen werde, daß die kleine Ernestine ein vollkommener Kretin sei, und daß man ihr in mir ein neues Spielzeug geschenkt habe ,,, nachdem"( so sagte mir das Kind, dessen Begriffsvermögen nur nach dieser einzigen Richtung ein wenig ausgebildet ist, wörtlich:) die letzte Puppe von der Mama fortgesandt wäre, weil sie nicht mehr neu und hübsch sei und auch nicht mehr reparirt werden könne!!"

Man sprach und spricht nur davon, daß das Kind ge­schont werde, daß man mit dem Lernen vorsichtig sein müsse.

Einige Bilderbücher, welche Ernestine wie ein dreijäh­