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Nr. 164.

Freitag, den 17. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Palliativmittel.

Redaktion: Beuthstraße 2.-

Gewiß ist es anerkennenswerth, daß in der Gesellschaft fich Elemente befinden, welche Mittel und Wege suchen, die fozialen Schäden zu lindern resp. zu heilen. Doch find fast alle diese Bestrebungen durchweg viel zu kleinlich, als daß man von ihnen Hilfe erwarten könnte, und durch diese fleinlichen Bestrebungen werden viele Menschen abgehalten, höheren Bielen sich zuzuwenden. Doch hören wir zunächst einmal ein konservatives Blatt über derartige Bestrebungen. Die ,, Dresdener Nachrichten" schreiben:

-

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

ten der gesellschaftlichen Zustände auszugleichen. Diese Vereine mit ihren humanitären Zwecken und sozialen Aufgaben find natürlich den grundstürzenden Parteien ein Dorn im Auge; sie spotten über das Geringfügige ihrer Lei­ftungen. Während aber die Anarchisten auf einen gewaltsamen diese Revolution hinaus einen neuen festgeordneten Zustand Umsturz des Bestehenden hinarbeiten, ohne sich auch nur über der menschlichen Gesellschaft vorstellen zu können, bereiten jene unscheinbaren Reformen der freiwillig sich in den Dienst des praktischen Christenthums begebenden humanitären Vereine in aller Stille eine große Umgestaltung der Mensch= heit durch langsame Aenderung der Sitten und Anschauun­gen und allmälige Erstarkung und Ausdehnung des Pflicht­gefühls vor. Jeder, der die Geschichte auch nur oberfläch­lich fennt, weiß, daß alle wahrhaft entscheidenden Umwälzungen, so plöglich sie eintraten und so großartig sie sich darstellen, einzig durch langsames Wa ch sen fleiner Organismen vorbereitet wurden. Stärker als der einzelne Löwe, der mit seiner Pranke den Stier tödtet, ist die Legion der unscheinbaren Würmer, die durch ihre Kau- und Verdau­thätigkeit binnen Jahresfrist eine unausgesezte und totale Er­neuerung der Erdkrume bewirken.

So das konservative Blatt.

Scheiden wir zunächst aus vorstehender Schilderung den Baffus über die Anarchisten aus, die man gar nicht in einen wissenschaftlichen Gegensatz mit den Bestrebungen der Bour­geoisie zu bringen vermag und die ja bekanntlich, ganz ab­gesehen von ihren brutalen Gewaltthaten, sich leicht mit freunden, da sie ähnlich wie die Wohlthätigkeitsvereinler vom allen individuellen Bestrebungen und Palliativmittelchen be­Kern der sozialen Frage nichts verstehen also die der Bourgeoisie in wirthschaftlichen Fragen eng verwandten Anarchisten aus und sehen an deren Stelle die deutsche Arbeiterpartei, welche zu geordneten staatlichen und gesellschaftlichen Zuständen hinstrebt, dann lassen sich leicht bie Gegenfäße feststellen, welche die oben aufgezählten Palliativmittelchen von einer gründlichen und ernsthaften Sozial- Reform unterscheiden.

scheiden wir

Die sozialen Reformen mannigfachster Natur, deren Leistungen eine ständige Rubrik der Tageszeitungen bilden, find erfreulicherweise nicht das Eigenthum einiger weniger Menschenfreunde, sondern das Gemeingut der gebildeten Volks­flaffen überhaupt. Man spottet so oft und oft mit Recht über das Vereinswesen. Gewiß hat die Vereinsmeierei eine Maffe üppiger Auswüchse hervorgetrieben. Man kann aber die ganz allgemeine Behauptung aufstellen, daß ohne Ueber treibungen überhaupt eine gesunde Bewegung unmöglich ist; daß man vielmehr aus der Vielseitigkeit ihrer Verzerrungen einen Rückschluß auf die Stärke, Bähigkeit und Berechtigung der Bewegung an fich ziehen kann. So ist das Vereinswesen der ganz natürliche, gesunde und richtige Ausdruck weitverbrei­teter und tiefgehender Strömungen im Volksleben. In groß­artiger Weise hat sich nun das Vereinswesen in den Dienst der Sozialreform- Idee gestellt. Die gebildeten und begüterten Kreise find der Ueberzeugung, daß Die Verbefferung der Lage der arbeitenden und nothleidenden Volksschichten nur durch Zusammenfassen gleichgesinnter Kräfte zu erzielen ist. Die Vereine zur Bekämpfung der Trunksucht, zur Entwickelung der Hausindustrie, zur Ausbildung des Hand­fertigteitsunterrichts der Jugend, zur Gründung von Arbeiterkolonien, zur Versorgung entlaffener Straf­gefangener, zur Verhütung der Hausbettelei, für die Ferien­folonien, für Nähmaschinenanschaffung, zur Heranziehung des weiblichen Geschlechts für Kranten, Armen- und Waisenpflege, für Krippen und Aehnliches( um nur einige wenige dieser humanitären Veranstaltungen zu nennen) entspringen dem Triebe, den Bevölkerungsflaffen theils neue Arbeitszweige zu eröffnen, theils ihrem Versinken in Armuth bei Zeiten zu wehren. Man will soziale Schäden heilen oder mildern, Ur­sachen der Verarmung beseitigen, Quellen von Verbrechen stopfen und den vom Schicksal Vernachlässigten ein freund­licheres Dasein ermöglichen. Es ist nicht das Gefühl der Barmherzigkeit, das allein diese Vereinsthätigkeit bestimmt und regelt; ebenso start beeinflußt fie die Erfennt niß einer Pflicht, welche den Begüterten gegenüber den großen Massen der Unbemittelten obliegt. Der Staat mit feiner Gesetzgebung, seinen Fabrikinspektoren, Kranken- und Schon aus diesem historischen Vergleich geht hervor, Unfallfaffen, seinen Fabrikordnungen, seinen sozialen Reformen 2c. läßt der freiwilligen Thätigkeit immer noch ein weit ausgebungen, als da sind: Verein zur Bekämpfung der Trunk­daß auch die heutigen Vereinchen und palliativen Bestre­dehntes Feld. Eine unvergleichlich reichhaltige Vereinsthätig­keit hat sich dessen bemächtigt, um neben den staatlichen Versucht", zur Entwickelung der Hausindustrie(!!!)" ,,, aur anstaltungen die unvermeidlichen Mängel und Schroffhei Verhütung der Hausbettelei", zur Versorgung entlassener

Sahbruck verboten.]

4]

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische Erzählung

Don Balduin Möllhausen

.

( Fortsetzung.)

Sein gewiß nicht schönes Gesicht erhielt durch die ver unstaltende Narbe einen merkwürdigen Ausdruck grimmiger Wildheit. Derselbe wurde indessen bedeutend gemildert durch die kleinen, etwas zusammengekniffenen Augen, die, verschlagen unter dichten, buschigen Brauen hervorlugend, bei allem Ernst doch einen hohen Grad von Gutmüthigkeit verriethen.

Die unzähligen Ruder- und Segelboote, die, bald ge­führt von kundigen Händen, bald bemannt mit unbeholfenen Landratten und luftfahrenden Müßiggängern, nach allen Richtungen hin das Fahrwasser der eben beschriebenen Jolle kreuzten, derselben begegneten oder von ihr eingeholt wurden, schien der alte Bootsmann gar nicht zu bemerken. Er überließ es gleichsam dem Instinkt seiner Hände, den Weg zwischen den vielen Hindernissen, ohne anzustoßen, hin­durch zu steuern; denn seine Blicke waren beständig nach oben auf die Takelagen der doppelten und dreifachen Reihe von Kauffahrern gerichtet, die ihm die Aussicht auf die Stadt selbst verbargen.

Er sprach kein Wort, allein der Kapitän eines jeden Fahrzeugs, an welchem er vorüberschoß, hätte aus seinem déta Mienenspiel das Urtheil über das herauszulesen vermocht, was er eben einer flüchtigen Prüfung unterworfen hatte, und zwar ein Urtheil, so richtig und treffend, daß es eine ganze Marinekommission nicht richtiger und treffender hätte

fällen können.

Er mußte indessen mehr zu tadeln als zu loben finden, benn sein Mund kam aus dem verächtlichen Bucken kaum her­aus, welches bald einem von Schmuz klebenden französischen Dreimaster, bald der schnatternden Bemannung eines Spaniers, oder auch der schief gestauten Ladung irgend eines andern

Wir wenden uns zunächst mit folgender Frage an das fonservative Blatt: Hat es nicht immer seit Jahrtausenden ähnliche Wohlthätigkeitsvereine gegeben, um die Schroff­heiten der gesellschaftlichen Zustände auszugleichen?" Haben nun aber, da diese Frage unbedingt bejaht werden muß, alle diese Anstalten, Orden und Vereine irgend nennenswerthe Erfolge erzielt? Uns ist davon nichts bekannt geworden, das Elend aber in der menschlichen Gesellschaft ist nach wie vor vorhanden.

Schiffes galt. Wenn er aber an einem Engländer vorüber­fuhr, dann zuckte seine mit Tabak ausgestopfte Wange frampfhaft, und gleichzeitig sendete er einen braunen Strahl zwischen seine Zähne hindurch nach demselben hin, als ob es des armen Schiffes Schuld gewesen, daß es einer, den Amerikanern, vielleicht auch vielen anderen Völkern, ver­haßten Nation angehört habe.

Gewahrte er dagegen irgendwo den lustigen Bratroft*), fo zwinkerten seine Augen vergnügt, und der Eindruck, den der Anblick des geliebten Sternenbanners auf ihn ausübte, mußte ein ziemlich nachhaltiger sein, denn er war dann in der nächsten Minute nicht abgeneigt, irgend einen ihm zu­gerufenen Gruß durch ein leises Kopfniden zu beantworten, vorausgesetzt, der Gruß ging von richtigen Theers aus, und nicht von paddelnden behandschuhten Landratten, die kaum einen Ostindienfahrer von einem Heuschober zu unterscheiden vermochten, oder gar die Breitſeite eines Kriegsschiffes für ein neumodisches Musikinstrument ansahen.

Während also der Bootsmann hierher und dorthin schaute, schielte er auch zuweilen nach zwei Männern hin, die auf der vordersten Bank seiner Jolle saßen und sich in eine eifrige Unterhaltung vertieft hatten. Was dieselben erörterten, blieb ihm allerdings fremd, denn sie tauschten ihre Ansichten in einer Sprache aus, von welcher er fein Sterbenswort verstand, doch hielt ihn das nicht ab, mit der größten Aufmerksamkeit ihren Stimmen zu lauschen, obgleich es den Anschein hatte, als seien gerade sie die Letzten auf der ganzen Welt, um die er sich hätte kümmern mögen.

Die beiden Männer, nur wenig jünger als der Boots­mann, waren einfach, jedoch vornehm gekleidet, und verriethen den Ausländer in ihrer äußern Erscheinung nicht weniger, als durch ihre Sprache. Ihrr länglichen Gesichter, mit den scharf ausgeprägten 3ügen und den hellen graublauen Augen, trugen eine gewisse Aehnlichkeit mit einander, doch lag die­selbe mehr in den hervortretenden Eigenthümlichkeiten der Nationalität, welcher fie angehörten, als daß sie aus einem verwandtschaftlichen Verhältniß entsprungen wäre.

Ihre Haare waren hellblond und schlicht, und wichen *) Scherzhafte Bezeichnung für die rothgestreifte Flagge.

Strafgefangener" u. s. w. sehr wenig dazu beitragen können und werden ,,, um die Schroffheiten der gesellschaftlichen 3u­stände auszugleichen. Vorstehend genannte Mittelchen sind wirkungslos und das eine, die Entwickelung der Haus­industrie", geradezu verderblich.

Das Eine aber steht fest. All' diejenigen Leute, die mit besonderer Vorliebe solchen palliativen Vereinsbeftre­bungen nachgehen, sind für eine gesunde Sozialreform ver­loren. Sie glauben übergenug gethan zu haben, wenn durch ihre Vermittelung ein entlassener Sträfling gekleidet worden ist oder wenn sie 50 Pf. zum Ankauf einer Näh­maschine beigetragen haben.

Wir wollen aber ausdrücklich hier noch erklären, daß wir solche humanen Bestrebungen an sich nicht bekämpfen, sondern nur insoweit, als sie von höheren Bestrebungen abhalten oder gar sich breit machen und sich gebärden, als ob sie diese ersetzten.

Im Uebrigen enthält der oben abgedruckte Artikel des fonservativen Blattes einige recht beherzigenswerthe Stellen. Ueberaus erfreulich ist der Ausspruch, daß es nicht das Ge­fühl der Barmherzigkeit, sondern die Erkenntniß der Pflicht sei, aus welcher die soziale Vereinsthätig­feit entspringe. Ja, wenn dieser Ausspruch auf Wahrheit beruhte!

Es steht ja ausdrücklich in den Statuten der Ar= beiterkolonien, die doch von allen angeführten humanitären Institutionen die weitaus beachtenswerthesten find, daß die Kolonisten ein Recht auf Arbeit und Unter­stüßung, sondern daß sie Beides, Arbeit und Unterstüßung, nur der Barmherzigkeit zu verdanken hätten. Wenn aber die Erkenntniß der Pflicht zur Unterstüßung der Unbemittelten das leitende Prinzip der Vereinsthätigkeit ist, so steht dieser Pflicht der Begüterten das Recht der Unter= ütungsbedürftigen unmittelbar gegenüber. Aber so weit sind wir leider noch nicht!

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Daß das konservative Blatt die Schroffheiten der gesellschaftlichen Zustände anerkennt, ist anerkennenswerth, ebenso wie der Ausspruch von einer großen Umge­staltung der Menschheit in Sitten und An= schauungen.

Es wird also die nothwendige Aenderung der heutigen schroffen" gesellschaftlichen Zustände kon­statirt. Wenn aber erst diese Anschauung sich in allen Kreisen Bahn bricht, dann werden auch die Mittel bald ge= funden werden zu einer gründlichen Aenderung.

Diese Mittel aber sind nicht zu suchen in einer Art von humanitärer Vereinsspielerei, sondern in einer ernst­haften sozialen Gesetzgebung. Auch die soziale Gesetzgebung arbeitet langsam, da ihr ein gründliches Erkennen der

in der Farbe nur durch eine schwache Schattirung von einander ab. Die beiden Männer bei einer oberflächlichen Bekanntschaft mit einander zu verwechseln, wäre aber trotzdem nicht möglich gewesen, indem einestheils ein zu bedeutender Größenunterschied zwischen ihnen herrschte, anderntheils, weil ihre Physiognomien durch den Ausdruck streng von einander geschieden waren.

Der größere, der von seinem Gefährten mit dem Namen Jansen angeredet wurde, hatte in seinem Gesicht etwas Finsteres und Verbissenes, und wenn er sprach, so lag im Ton seiner Stimme ein unverkennbarer Sarkasmus, der sich wohl heraushören, aber weniger leicht beschreiben läßt. Seine Augen waren unftät, erhaschte man aber einen Blick aus denselben, dann neigte man unwillkürlich zu der Annahme hin, daß dennoch freundliche wohlwollende Ge­fühle hinter denselben schlummern dürften. Seine Neis gungen waren aus seinem ernsten und überlegenden Wesen nicht zu errathen, wohl aber hinterließ er den Eindruck, daß er, was für Leidenschaften ihn auch immer beseelen mochten, denselben Alles, sogar sein Leben zum Opfer bringen würde.

Sein Gefährte, der einige Jahre mehr zählte, die Fünfzig also schon erreicht hatte, sah nicht minder finster aus, allein es hielt nicht schwer, zu ent decken, daß dieser Ausdruck erkünftelt war und als Maske diente; denn hinter dem ernsten nachdenkenden Wesen lugte ganz verstohlen die Verschlagenheit und Ge­schmeidigkeit eines Fuchses hervor, die keine Treue und keinen Glauben kennt, und nur darnach trachtet, auf Kosten An­derer an das sich selbst gesteckte 3tel zu gelangen. Seinen Gefährten schien er an Verstand, oder vielmehr an List, weit zu überragen und in seiner Handlungsweise, ohne daß dieser es ahnte, ganz nach Gefallen wie ein Kind zu lenten und zu leiten. Er zeigte überhaupt das Bild eines durchtriebe­nen Jesuiten , der genau jedes der eigenen Worte abzumeffen versteht, um die Wirkung deffelben unfehlbarer und nach­haltiger zu machen.

Die Umgebung, in welcher sich die beiden Männer be­fanden, war ihnen entweder nicht mehr neu, oder sie ver­handelten so wichtige Gegenstände, daß sie darüber alles