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Nr. 167.

Dienstag, den 21. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

cheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.

Der Niedergang des Liberalismus. Vor den Wahlen pflegte Herr Eugen Richter sonst einen gewaltigen Spektakel zu machen. Er schlug die Heer­paufe immer so laut als möglich, um den Feind über die Bahl der von ihm befestigten Truppen zu täuschen. Das Arsenal von abgestandenen Freiheits"-Phrasen, das den Links- Liberalen, resp. Freifinnigen zu Gebote steht, wurde bei solchen Gelegenheiten immer gänzlich erschöpft.

Das ist diesmal ganz anders geworden. Die Wahlen zum preußischen Landtage sind nicht mehr fern und die Zeit, da sonst der Schlachtruf des Führers für die liberale Opposition zu erschallen pflegte, ist schon vorüber. In den Reihen dieser liberalen Opposition bemerkt man Mißmuth, Verzagtheit und Peffimismus. Ein frei finniges" Blatt in Berlin , daß sich immer, wir wissen nicht, mit welchem Recht, so geberdet, als ob ihm Eugen Richter ganz besonders nahe stände, bie Berliner 3eitung" meinte jüngst, die frei innige Partei fönne bei rechtzeitiger und richtiger Thätigkeit ihren Besißstand im Abgeordnetenhause behaupten oder ein paar Mandate gewinnen. Im Uebrigen wird die Müdig­feit und Verdrießlichkeit auf liberaler Seite bon dem genannten Blatte selbst konstatirt.

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Der Richter'sche Liberalismus giebt also die Versuche auf, die Vollsmassen über seine Aussichtslosigkeit und seine innere Berfahrenheit zu täuschen. Herr von Bennigsen, der Führer des rechten Flügels, hat dies schon vor längerer Beit gethan und seine von ihm verlassenen Anhänger sind ben Konservativen so nahe gerückt, daß sie kaum mehr von benfelben zu trennen find. Die Nationalliberalen" find in der That feine liberale Partei mehr, sondern eine konser­

liberale Partei"

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Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 thr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

lose und vertrauensvolle Volksgemüth berechneten Phrasen sich die herzlose Manchester - Theorie verbarg, die Lehre vom Recht des Stärkeren in modern- volkswirthschaftlicher Form!

Gegensatz zu der neuen Ideenwelt, die unsere 3eit charakte rifirt, bereits der Geschichte an. Ob die Nichter, Bamberger und Genossen auf eine Zeit lang politischen Einfluß besigen oder nicht, das ändert an der Sache gar nichts.

Politische Uebersicht.

Es gab eine 3eit, da die Liberalen im Rohr saßen und sich Pfeifen schnitten. Wir wollen nicht leugnen, daß die liberale Gesetzgebung ein gut Stück alten Schuttes hinweg­geräumt hat; was sie indessen an positiven Neuerungen schuf, hat sich im Allgemeinen nichts weniger denn bewährt. Wir übergehen hier anerkennenswerthe Ausnahmen, wie die Gesetze über die Zivilehe, die Beurkundung des Personen­stands u. a. m.; wir wenden uns gegen den Geist der liberalen Gesetzgebung überhaupt. Man brach alle Fesseln, um angeblich dem, gleichen Wettbewerb Aller" im wirthschaftlichen Leben freie Bahn zu schaffen; allein dieser Wettbewerb war ein sehr ungleicher. Es standen sich von vornherein Starke und Schwache, Bewaffnete und Unbewafflegenheit besonders mittheilsam gewesen sei, ohne jedes Wort nete gegenüber. Der Wettbewerb" bewirkte nur, daß die Schwäche der Schwachsten offenbar wurde; sie wurde Gewißheit, wo sie nur geahnt wurde. Die moderne wirth­schaftliche Anarchie, der Kampf Aller gegen Alle, trat ein.

Man suchte in dem allgemeinen Wirrwarr nach einem festen Punkt, nach irgend einem rettenden Anhalt und man fah Solches im Staat. Allein da kam die liberale Theo­rie, die behauptet, den Staat gingen die wirthschaftlichen Verhältnisse gar nichts an; sie regelten sich von selbst. Dabei wurde der Wirrwarr immer größer; die Hauptver­treter des Liberalismus, die Industriellen und die Börsen­treter des Liberalismus, die Industriellen und die Börsen­männer, suchten für sich noch zu retten, was zu retten war. Egoismus und Mangel an Verständniß für die Beit­fragen haben haben den das den Liberalismus geleitet und Bolt wendet sich von ihm ab, nachdem es dies ein­

Flügels fuchte mit der Fusion" eine neue große vativen freiere Bahn gemacht. Ein großer Theil des Volkes

zu bilden, allein der Ver

such ist kläglich mißglückt.

Mißvergnügten

Wohl fanden sich die

a la Bamberger , die verun=

nimmt die reaktionären Bestrebungen der Konservativen mit in den Rauf, nur weil es von denselben wirthschaftliche Er­leichterungen erwartet. Die Erkenntniß, wie sehr man sich in den Konservativen getäuscht hat, wird auch nicht lange aus­

glückten Ministeraspiranten a la Fordenbeck und Ridert bei Richter ein, allein die liberale Opposition bleiben. Der konservative Staatsgedanke erscheint dem auf­fonnte feine innere Kraft mehr gewinnen. Die Fordenbed, geklärten Theil unseres Volkes nicht sympathisch. Der Libe Bamberger, Ridert nehmen sich auch nicht mehr gut aus in| den Reihen einen Opposition gegen dieselbe Regierung, der

fie

ralismus weist dem Staat eine ganz untergeordnete Rolle zu, die Konservativen wollen Alles vom Staate bevormun­den lassen. Das Eine ist so unzeitgemäß wie das Andere.

das Volksgemüth Die liberale Opposition besitzt zu wenig Macht über Das beim Liberalismus auch starke Hoffnungen vorhanden so lautet die Klage des oben sind, es werde wieder eine ,, liberale Epoche" kommen, ist nur genannten liberalen resp. freifinnigen" Blattes. natürlich. Allein ebenso natürlich ist, daß diese Hoffnungen fich darüber wallen wir nicht klagen, sondern uns herzlich nicht verwirklichen werden. Die starke Strömung, die heute in Deutschland auf die Lösung wirthschaftspolitischer Probleme

Nun,

freuen, daß es so gekommen. Was hatte denn auch das Bolts gemüth zu thun mit diesem heuchlerischen Liberalis­mus, hinter dessen schillernden und gleißenden, auf das arg- sein wird.

Radbrud verboten.]

71

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische Erzählung

von

Balduin Möllhausen .

( Fortsetzung.)

Jim Raft erschraf und ein derber Fluch rollte über

der war er

beweist, von welchem Geiste die Zukunft erfüllt

Der manchesterliche Liberalismus gehört im

sicht schwebte, nicht unterschäßen und wohl einsehen, daß es zu einem Ausweichen zu spät sei, denn ehe noch die furcht bare Faust ihr 3iel mit unwiderstehlicher Gewalt traf, hatte er sich auf den Bootsmann geworfen und ihn so fest und gewandt umflammert, daß derselbe, um seinen Gegner zu treffen, zuerst sein eigenes Gesicht hätte zerschmettern müssen.

Im Konzertsaal.

Fast zu derselben 3eit, zu welcher Jim Raft sich mit den seiner Wachsamkeit anempfohlenen Passagieren nach der

seine Lippen, denn er glaubte nunmehr am verfrühten Ende Matrosenschänke begab, standen im oberen Broadway, dem

zwischen den Fußgängern auf dem Bürger- gegenüber, zwei junge Männer vor einer breiten offenen Steige, seine Ellenbogen arbeiteten rücksichtslos und un- Doppelthür, über welcher, trotz der noch herrschenden Tages­

rechts und links, und er erreichte glücklich die Ecke der Nebengasse, als seine Piraten in der That schon dreißig Schritte weit von derselben entfernt waren.

helle, in Transparentschrift die Worte: Theater, Konzert

und Erfrischungen" zu lesen waren.

Sie hatten ihre Aufmerksamkeit einem großen Bettel zu­gewendet, welcher die an diesem Abend im Innern des Auch diese Gasse war nur wenig belebt, und Raft über- Hauses stattfindenden Vorstellungen verkündete. zeugte sich, daß er hier mit Behutsamkeit vorzugehen habe,

erkennbaren Figur unentdeckt bleiben wolle. Hinter ihnen herzuschleichen erschien ihm gefährlich, weil bei einem zu fälligen Zurückschauen ihre Blicke gerade auf ihn fallen fremd auf dem amerikanischen Kontinent seien. Welche Art

Bärten, bie, obgleich ihre racht in mancher Beziehung Men länder bekundete, in Haltung und Benehmen jene Sicherheit zeigten, welche darauf hindeutete, daß sie nicht mehr so ganz von Geschäften sie trieben, denn nur reiche Leute und

Ueber die Belobigung der Kieler Polizei durch Herrn von Puttkamer wegen ihres nach der Erklärung des Reichs­tages verfassungswidrigen Vorgehens gegen die sozialdemokra tischen Abgeordneten Frohme und Vollmar, schreibt man der Voff. 3tg.":" Die Aeußerung des Herrn von Puttkamer ist nicht für die Deffentlichkeit berechnet gewesen, auch eristiren über den Wortlaut verschiedene Lesarten. Sie wurde gemacht in einer nicht öffentlichen Sigung der städtischen Kollegien bei der Vorstellung der Mitglieder des Magistrats und des Stadt­verordneten- Kollegiums. Herr v. Puttkamer soll bei dieser Ge­

auf die Goldwage zu legen, er sprach nicht nur über städtische Sachen, sondern u. A. auch über den Berliner Streit, Nord­Ostsee- Kanal und Eisenbahnen. Die an den Chef der Kieler Polizei, Herrn Stadtrath Lorenzen, gerichteten Worte wurden mit leiser Stimme gesprochen und nur von den Allernächsts stehenden verstanden. Der streng vertrauliche Charakter der Auslaffungen des Ministers ist von keinem Mitgliede der Kieler Stadtkollegien in Zweifel gezogen worden. Mag man deshalb über die Belobigung der Kieler Polizei denken wie man will, eine öffentliche Demonstration gegen die Rechtsauffassung des Reichstages kann nicht damit beabsichtigt gewesen sein."- Bunächst ist hiernach zu fonstatiren, daß der Herr Minister that­sächlich die Polizei gelobt, resp. ihr unstatthaftes Verhalten ge­billigt hat. Daß dies nur ,, vertraulich" geschehen ist, ändert nichts an der Sache.

Herr Eugen Richter veröffentlicht in der Posener 3tg.", einem Organ, welches ihm stets willig feine Spalten zur Ver­fügung stellt, über die neue Demokratische Partei" folgendes:

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Seit Monaten ist in der Presse und in politischen Kreisen viel von einer neuen Partei die Rede. Sie nennt sich ,, Demo­fratische Partei" und ist von dem Abg. Lenzmann und dem früheren Abg. Phillips gegründet worden, als die Fusion zwischen der Fortschrittspartei und der Liberalen Vereinigung eingetreten war. Es hat zwischen Herrn Lenzmann und Herrn E. Richter scharfe Polemiken gegeben, und andererseits sind innerhalb der Süddeutschen Voltspartei" beinahe Spaltungen vorgekommen, weil man zu feinem Uebereinkommen über die Stellung der füddeutschen zur norddeuschen Demokratie kommen fonnte. Wenn man nun fragt, um was der ganze Lärm getobt hat, so erfährt man, daß die Demokratische Partei " überhaupt feine Partei ist, sondern ein häuflein sehr ehrenwerther, über zeugungstreuer Männer, die feinen Anhang haben, eine Armee ohne Soldaten, die zu Versammlungen in der Millionenstadt Berlin etwa 80 Mann heranziehen kann, unter denen sich überdies wohl noch einige zur Partei" nicht gehörige Gäste befunden haben. Gerade soviel Mormonen giebt es in Berlin , wie man fürzlich erfahren hat. Wenn die freisinnige

und obenein noch Theater und Konzert? So etwas wird mir nicht alle Tage geboten."

Die jungen Leute drängten sich an die Kasse, und bald darauf waren sie im Besitz von Marken, mit welchen sie fünf oder sechs Stufen nach dem Innern des Hauses zu hinaufstiegen, wo ein grüner wollener Vorhang und ein sauber gekleideter Rassendiener ihnen den Weg versperrten.

Sobald sie ihre Marken vorgezeigt, wurde der Vorhang vor ihnen gehoben, und sie befanden sich an dem Ort, an welchem sie alle auf den Betteln versprochenen Dinge ken­nen lernen sollten.

Der Musentempel bestand hier in einem hell erleuch­einem Ende eine kleine Bühne errichtet worden war, wäh

teten, sehr geräumigen, länglich viereckigen Saale, auf dessen

rend dieser gegenüber eine quer durch die Breite der Halle

reichende Gallerie die Stelle der Logen vertrat, welche ebenfalls für Jeden, der seine Marke gelöst hatte, zugäng­lich war.

Vor der Bühne stand, als Orchester, ein großer, auf=

geschlagener Flügel, und vor diesem saß ein schmächtiger junger Mann, dessen ganzes Aeußere sehr eindringlich er­zählte, daß seine Kunstfertigkeit und seine Stellung als Rapellmeister ihn nicht über alle Sorgen einer undankbaren Welt erhoben.

beiden Gestalten immer fest im Auge behaltend, mit langen Vagabonden, welche über das Mein und Dein keinen recht Tische und Stühle, die so geordnet waren, wie es eben der

Beschäftigung zu leben, ging aus ihrem Aeußern nicht her­vor; daß fie aber, um sich den Lebensunterhalt zu ver­

Schritten schräg nach dem andern Bürgersteige hinüber. In seinem Eifer und in der Aufregung, in welche er Weg vor sich, und als er eben über die Gosse nach dem schaffen, noch nicht zu schweren Handarbeiten ihre Zuflucht allmälig hineingerathen war, achtete er aber nicht auf den etwas erhöhten Trottoir hinaufſprang, prallte er fo heftig genommen, das bewiesen die weißen, wohlgepflegten Hände, mit einem Fußgänger zusammen, daß er beinahe das Gleich­

gewicht verloren hätte.

" Goddam!" grunzte er zähneknirschend, und immer noch

bie große Sauberkeit ihrer feinen Wäsche und der modische Schnitt ihrer ganzen Kleidung.

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Was meinen Sie, lieber Werner, wollen wir ein­treten und hier ein paar Stunden verbringen?" fragte der kleinere der beiden Männer, nachdem er den Bettel zu Ende

mit dem einen Auge nach den sich entfernenden Gestalten hinüber schielend, hob er seine Faust, um durch einen wohl gezielten Schlag das so höchst unzeitig in seinen Weg ge- gelesen. tretene nnd nur aus einem einzigen Manne bestehende Hin­berniß aus dem Wege zu räumen.

Dieser dagegen mochte die Gefahr, in welcher sein, Ge­

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Warum nicht?" fragte der andere lebhaft lachend zurüd. Ein amerikanischer Schilling Eintrittsgeld, dafür eine Marke auf ein Glas Bier oder was uns sonst beliebt,

Den übrigen Flächenraum des Saales bedeckten kleine Laune der zeitweiligen Befizer gefiel, oder wie die Rück­sichtnahme auf Raumersparniß es hatte wünschenswerth er­fcheinen lassen.

Nicht weniger dicht, wie der Flächenraum des Saales, war auch sein Rubifinhalt angefüllt, und zwar mit Dampf von so vielen und so verschiedenartigen 3igarren, daß man hätte meinen mögen, es seien hier alle Sorten eines sehr reichhaltigen Bigarrenlagers, von der feinsten Havannah bis zum geringsten Virginia- Kanafter nicht nur vertreten ge­wesen, sondern auch durchgeprobt worden.

Als die beiden Deutschen unter dem Vorhange durchge­treten waren, ftanden sie still, und prüfend sendeten sie ihre Blicke über die nur aus Herren bestehende Gesellschaft,