Einzelbild herunterladen
 

3. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 263.

Weber das Bäckergewerbe

in Breslau und Berlin

Sonntag, den 8. November 1896.

13. Jahrg.

Das Ergebniß der Untersuchungen wird dahin zusammen- Von den beiden durch Bäckereiarbeiter gegründeten Genoffens gefaßt, daß durch die Konkurrenz der Konsumvereinsbäckerei schäfts- Bäckereien sagt der Verfasser, daß dieselben nur einen ges die Broterzeugung mehr und mehr den Kleinbetrieben entrissen ringen Umsah haben und sich nicht recht entwickeln wollen, weil worden ist, zumal auch noch zahlreiche Landbäcker Broteine thatkräftige Unterstüßung der Genossen um so weniger veröffentlicht der Verein für Sozialpolitik zwei ausführliche Ar- nach Breslau liefern. In den meisten Kleinbetrieben ist stattfindet, als die Berliner Parteiführer... derartigen Ver beiten, aus denen wir nachstehend folgendes hervorheben. die Einnahme aus der Brotbäckerei nur noch eine fuchen nicht gerade sehr günstig gegenüberstehen." Ueber die Breslauer Verhältnisse sagt Herr Ernst Rein minimale. Diejenigen Betriebe, welche sich noch zu behaupten Sowohl die Brotfabriken, als auch die anderen Bäckereien hardt, daß die im Jahre 1874 erfolgte Errichtung der Brot- vermochten, betreiben sie in größerem Umfange und rationeller haben mit der Konkurrenz der sogenannten Landbrot- Bäckereien zu fabrit des Breslauer Konfumvereins einen Wendepunkt in der als die gewöhnlichen Bäcker. Den Kleinbetrieben bleibt als fämpfen. Sogenanntes Landbrot wird sowohl aus Pommern , Geschichte des Breslauer Bäckergewerbes bildet. Seit sechs Jahr- hauptsächlichstes Arbeitsfeld die Weiß- und Feinbäckerei. 3war Ostpreußen und Posen, als namentlich auch aus den Vororten hunderten war die Betriebsform der Breslauer Bäckerei die besteht hier nicht nicht die Konkurrenz eines fabrikmäßigen nach Berlin eingeführt und besonders in den ärmeren Stadt handwerksmäßige in Verbindung mit der Lohnbäckerei. Die Großbetriebes, doch wird der höhere Nutzen, den theilen abgefeßt.

Bäcker stellten neben Brot die verschiedenen Arten von Weizengebäck, die Weißbäckerei im im allgemeinen abwirft, in vielen Ueber die Anwendung von Maschinen im Bäckereigewerbe jedoch keine Konditorwaaren her. Für letztere gab es von den Betrieben durch den Zwischenhandel erheblich geschmälert, sagt der Verfasser, daß in allen größeren und vielen mittleren Bäckereien streng gesonderte Konditoreien. Mit dem Jahre 1874 wenn nicht ganz verzehrt; in faft allen aber durch in Betrieben die Zeigtheilmaschine Eingang gefunden habe. Die änderte sich indeß die Sachlage. In der Dampfbäckerei des neuerer Zeit entstandene ungünstige Absatzbedingungen, sowie netmaschine, welche die Berührung des Zeiges mit der mensch­Konsumvereins erwuchs dem Handwerk ein gefährlicher Ronkurrent, durch Preisdruckt seitens einer durch die leichte Krediterlangung lichen Hand größtentheils überflüssig macht, und deren Ein­und es entspann sich ein heftiger Kampf zwischen Fabrik und entstandenen Schleuderkonkurrenz beeinträchtigt. Für diese un- führung daher aus hygienischen Gründen sehr zu wünschen wäre, Handwerk um einen sehr wichtigen Theil des Produktions - günstigen Absatzverhältnisse, sowie für den Verlust der Brot- wird in Berlin nur in 4 Brotfabriken und 3 großen Bäckereien gebietes: die Schwarzbrot- Bäckerei. Die Folge davon war, daß die produktion bildet die Erzeugung von Konditorwaaren, zu der die angewandt. Brotproduktion in den handwerksmäßigen Betrieben auf ein Kleinbetriebe mehr und mehr übergehen, kaum einen Ersatz. Daher Ju ausführlicher Weise stellt der Verfasser die Arbeitss Minimum herabfant, in einigen sogar ganz eingestellt wurde. fristen denn auch viele Weißbäckereien ein fümmerliches Dasein, verhältnisse dar. Nach den Ergebnissen der Reichsenquete giebt Für diesen Ausfall suchten sich die Bäckereien dadurch Ersatz zu und nur diejenigen, welche von vornherein stärker gerüstet in den es in Berlin 266 Betriebe( 91,5 pet.), in denen sämmtliche Ges schaffen, daß sie neben dem bis dahin erzeugten Weizengebäck auch Konkurrenstampf gehen, befinden sich in gesicherter wirthschaft- hilfen und Lehrlinge beim Meister Wohnung hatten, ferner Ronditorwaaren herstellten. Von den 375 Breslauer Bäckereien licher Lage. 11 Betriebe, in denen nur die Lehrlinge, 11, in denen ein Theil giebt es gegenwärtig nur noch 15-20, die sich vorwiegend Mit der fteten Vergrößerung des Ronfumvereins wird in derselben, und nur 3, in denen feiner der Arbeiter wohnte. Die mit der Produktion von Roggenbrod beschäftigen. Sie Zukunft den Kleinbetrieben noch mehr als bis jetzt die Brot- den Gehilfen und Lehrlingen angewiesenen, Wohnräume" werden liegen der niedrigen Miethen wegen an der Peri produktion entzogen werden. Eine Befferung der Verhältnisse als derartig bezeichnet, daß deren Zustand einer Beschreibung fast pherie der Stadt und beschäftigen vier und mehr in der Weißbäckerei ist nur zu erwarten, wenn es nicht fähig ift. Cefellen. Die Ueberlegenheit der Brotfabrit des Konfumvereins, gelingt, die Bersplitterung in viele fleine Betriebe zu beseitigen, die als die größte Bäckerei Deutschlands , vielleicht des ganzen wozu jedoch keine Aussicht vorhanden ist, da sich infolge der Kontinents, bezeichnet wird, leuchtet ein, wenn wir erfahren, daß günstigen Kreditverhältnisse immer mehr Bäcker etabliren. diefelbe mit den neuesten und rationellsten Maschinen, sowie mit Unter den bestehenden Verhältnissen sagt der Verfasser den bestkonstruirten Defen arbeitet, und ihre Waare zu den zum Schluß müssen wir die Frage nach der Lebensfähigkeit möglichst niedrigen Preisen verkauft, welche wöchentlich der meisten Kleinbetriebe verneinen, und können sie nur für nach den jeweiligen Mehlpreisen festgesetzt werden. Die diejenigen bejahen, die ihre Produktion entweder auf eine festere Fabrik arbeitet, von einer zwölfstündigen Pause am technische und kaufmännische Basis stellen oder über den Sonntag abgesehen, Tag und Nacht. Sie beschäftigt zwei traditionellen Umfang erweitern( große Schwarzbrot. Bäckereien, Backmeister und 64 Gesellen, deren tägliche Arbeitszeit a cht größere gemischte und Weißbrot- Bäckereien) und dadurch in den Stunden beträgt. Stand gesetzt werden, sich die Vortheile des Großbetriebes zu nuße zu machen.

In den handwerksmäßigen Betrieben sind 480 Gefellen und 540 Lehrlinge thätig. Meistens werden in einem Betriebe drei Arbeiter beschäftigt. Die Arbeitszeit ist entsprechend der Größe der Betriebe und der Zahl der beschäftigten Personen eine ver­schiedene. Nach Angabe der Innung beträgt sie in den meisten Betrieben 10-12 Stunden, einschließlich der durch die Gährung bedingten Pausen. In einigen Betrieben dauert sie länger, in vielen kleinen, die nur Weißbäckerei bescheidenen Umfanges haben, noch nicht 8 Stunden.

-

-

Ueber das Bäckergewerbe in Berlin erfahren wir durch die Darstellung von Eduard Lehweß, daß hier das Klein gewerbe vorherrschend ist, jedoch nehmen, wie nachstehende Tabelle zeigt, die großen Betriebe zu. Es gab in Berlin nach den Be­rufsaufnahmen der letzten Volkszählungen

im Jahre 1885

Zunahme

Betriebe

1890

pCt.

ohne Gehilfen

184

242

31,5

mit 1 Gehilfen

130

180

38,4

2

279

317

13,6

"

3

296

313

"

5,8

"

4

221

236

6,8

"

"

5

102

115

12,7

"

"

6-10

93

136

"

46,2

11-20

15

23

"

"

21-50

3

9

"

"

1571

53,3 200,0 18,7

Zusammen Betriebe 1323

Die Löhne find durchweg Zeitlöhne, neben denen stets Beköstigung und Wohnung gewährt wird. Ein eben aus gelernter Gefelle erhält wöchentlich 4-6 M., ein Back­stuben Arbeiter 7-10 m., ein Dfenarbeiter 9-12 M. und ein Werkmeister 14-15 M. Die Lehrlinge erhalten wöchentlich 50 Pf., gegen Ende der Lehrzeit 1 M. Nach Angabe der Orts­Krankenkasse vom Januar 1898 betrug der Jahresverdienst eines Bäckergesellen 720 M., der eines Lehrlings über 16 Jahre 360 M. Rost und Wohnung sind hierbei in Geld veranschlagt. Die in der Brotfabrik des Ronsumvereins beschäftigten Gesellen verdienen wöchentlich 16-22 M., jeder Gefelle bekommt außerdem pro Die bedeutendste Zunahme weisen demnach von 1885-1890 Woche 5 Kilogramm Brod, aber keine freie Station. Die Lage der die großen Betriebe auf, während auch die kleinsten( ohne Hilfs­Konsumvereinsbäcker ist in vieler Hinsicht beffer, als die der bei fräfte und solche mit 1 Gehilfen) sich noch schneller vermehrt haben, den Bäckermeistern beschäftigten Gesellen. Die Arbeitszeit ist als die Bevölkerung, welche im genannten Zeitraum um 20 pet. nicht lang, die Arbeit ist körperlich weniger anstrengend, da eine wuchs. Dagegen sind die Betriebe mit 2-5 Gehilfen hinter dem weitgehende Anwendung der Maschine stattfindet, und vor allem Wachsthum der Einwohnerzahl zurückgeblieben. Immerhin find viel gesunder als bei einem Kleinmeister, da sich der die Kleinbetriebe, d. h. solche mit 1-5 Hilfspersonen, bei weitem ganze Backprozeß in einem hellen, luftigen Saal voll- überwiegend. zieht, während die Werkstatt des Kleinmeisters meist Ein eigentlicher Großbetrieb zeigt sich in Berlin nur in den im Keller liegt und infolge der Kleinheit der Räume Brodfabriken, von denen der Verfasser zwei Arten, die privaten die ungesundesten Temperaturen aufweist. In der Konfum- und die genossenschaftlichen, unterscheidet. Dieselben arbeiten vereinsbäckerei herrscht die größte Sauberkeit; es bestehen daselbst vorzügliche Wafcheinrichtungen, deren sich die Arbeiter vor Be­ginn der Arbeit zu bedienen haben. Derartige vom hygienischen Standpunkt so anerkennenswerthe Einrichtungen fehlen dagegen in den meisten Kleinbetrieben, obwohl sich hier auch mit kleinen Mitteln viel erreichen ließe.

"

haben eine Arbeitszeit( nach Abzug der Bausen) unter 10 Stunden Nach den Ermittelungen der Rommission für Arbeiterstatistik 57 Betriebe, 10-12 Stunden 113, 12-14 Stunden 75, 14 bis 16 Stunden 20, 16 Stunden 2 und unbestimmte Stundenzahl 2 Betriebe. Eine 15 stündige Arbeitszeit dürfte man in Berlin sowohl für Klein- als für Großbetriebe als die Regel ansehen. 1885 zufolge nach Angabe der Innung Germania " für Werk­Die Löhne betrugen dem Bericht der Gewerbebeputation für meister 9-16 M., für Sneter 7,50-11 M., für Gesellen Konkordia": für Werkmeister 10-20 M., für Kneter 9-15 M., 5-8 M. pro Woche mit Rost. Nach Angabe der Jnnung für Gesellen 5-9 M. wöchentlich mit Rost. Diese Löhne können noch heute als die geltenden betrachtet werden.

Obwohl dem Verfasser keine Statistik über die in Berlin vorhandenen Arbeitslosen vorlag, glaubt er deren Bahl auf durchschnittlich 2000 angeben zu können, was etwa ein Drittel aller Bäckerei- Arbeiter in Berlin ausmacht. Es wird bei dieser Gelegenheit auch der Stellenvermittelung durch Rommissionäre gedacht, deren es in Berlin 35 bis 40 giebt, und die eine Ver mittelungsgebühr für gewöhnliche Stellen nicht unter 3 M., für Ofenposten nicht unter 10 M. von den Gesellen erheben, auch foll es nicht selten sein, daß für eine bessere Werkmeisterstelle 30 M. und mehr gezahlt werden.

Aus den Angaben über das Lehrlingswesen geht hervor, daß in Berlin die tägliche Dauer der Arbeit bei faft 75 pet. aller Lehrlinge eine 10-12stündige ist, während im Reiche nur 55 pCt. eine so lange Arbeitszeit haben. Die Lehrzeit beträgt in Berlin bei 50 pCt. aller Lehrlinge 3-4 Jahre, während in Deutschland nur etwa der zehnte Theil der Lehrlinge eine mehr als dreijährige Lehrzeit durchzumachen hat.

Für Berlin fallen noch besonders die großen Schädigungen ins Gewicht, denen die Lehrlinge durch das Austragen der Waaren am frühen Morgen ausgesetzt sind.

In wie hohem Grade die Arbeitsverhältnisse der Bäckereis Arbeiter auf deren Gesundheit schädigend einwirken, geht aus folgenden Zahlen hervor: von 1435 Bäckern, die der Orts Krankenkasse angehörten, erkrankten innerhalb eines Jahres 1156, das sind 80,6 pt. der Mitglieder. Davon litten 125 an Geschlechtsfrankheiten, 84 an chronischen Haut­frankheiten, 76 an Wunden, Verbrennen und Erfrieren, meist mit vervollkommneten Maschinen, fertigen nur Roggenbrot, 103 an Panaritium, Furuntel und Pflegmone, 84 an chronischen welches sie theils durch Niederlagen vertreiben, theils durch Wagen Krankheiten der Verdauungsorgane, 16 an chronischen Nerven, direkt an die Privatkundschaft liefern. Die Griftenz privater Brot- rheumatischen und Gehirnkrankheiten, 76 an chronischem Gelent­fabriken scheint für Berlin noch schwierig zu sein, da deren und Muskel- Rheumatismus, 37 an Tuberkulose und Phthifts, 95 eigentlich nur zwei und die eine davon erst ganz kurze Zeit besteht. an chronischem Bronchialfatarrh. Da bei sämmtlichen Berliner Die größere der beiden, in der durchschnittlich 10 Bäckereiarbeiter Ortsfrankenkassen im Durchschnitt 57,7 pet. aller Mitglieder er­Eine umfassende Organisation der Bäckerei- Arbeiter giebt es beschäftigt sind, ist mit einer Dampfmühle verbunden. frankt sind, so stehen die Bäcker mit 80,6 pCt. weit über dem nach der Darstellung des Verfassers in Breslau nicht. Es besteht Eine Konsumvereins Bäckerei nach Schulze Delitzsch 'schem Durchschnitt und weisen nächst den Mechanifern, Fabrikarbeiterinnen, dafelbft nur ein Verein unter dem Namen Bäckergesellenschaft, Prinzip, die außer Brots auch Weißbäckerei in geringem Umfange Maschinenbau - Arbeitern und Brauern die höchste Prozentzahl von dem ein Jnnungsbericht sagt, daß er bisher segensreich ge- betreibt, besteht in Berlin feit 1874, wo sie mit 1 Backmeister der Erkrankungen auf. Eduard Lehweß kommt zu dem Schluß, wirkt habe, da der Gesellenvorstand bisher zu der Meisterschaft und 7 Gehilfen in Thätigkeit trat. 1891 arbeitete derselbe daß die Produktion im Bäckereigewerbe durch Einführung der ver­gehalten habe, natürlich nur, weil die alte Junung die Interessen Verein mit 11 Backöfen und beschäftigte 55 Gehilfen, welche bei besserten Technit sehr gehoben werden könne, wodurch vielleicht der Gefellen gepflegt und unterstützt hat und sie bisher gegen fremde, 10 stündiger Arbeitszeit Wochenlöhne von 19-21 M., und gerade keine Ersparniß an Betriebskapital, wohl aber eine Gr sozialdemokratische Einflüsse fernzuhalten im stande war."" 2 Obergesellen je 25 M. erhielten. sparniß an Arbeitszeit eintreten würde, was für die Einführung

Revolution und Kontrerevolution**) von Karl Marx .

V

T

Der erste Artikel ist einer Untersuchung dieser Vorbedingungen gewidmet; die geringe Entwickelung der Bourgeoisie und damit auch der Arbeiterklasse, die Bedeutung des Adels, des Klein­bürgerthums und der Bauernschaft im damaligen Deutschland wird mit wenigen Strichen anschaulich stizzirt.

Der allgemeine praktisch- politische Standpunkt, den Mary in seiner Neuen Rheinischen Zeitung " vom Jahre 1848 vertrat und der natürlich auch dieser Schrift zu grunde liegt, ist bereits im kommunistischen Manifest formulirt: In Deutschland Die ansgezeichnete Uebersicht über den allgemeinen Gang fämpft die tommunistische Partei, sobald die Bourgeoisie re­der 48er revolutionären Bewegung in Deutschland , die Mary von volutionär auftritt, gemeinsam mit der Bourgeoisie gegen die Wie der kleine deutsche Handwerker, deffen ganzes Betriebs. London aus 1851 und 52 in der New- Yorker Daily Tribüne" absolute Monarchie, das feudale Grundeigenthum und die Klein- system ein Ueberbleibsel des Mittelalters ist, sich von dem großen veröffentlicht hat, ist vor einigen Monaten bereits dem deutschen bürgerei. Sie unterläßt aber teinen Augenblick, bei englischen Baumwollenlord unterscheidet, so ist natürlich auch Arbeiterpublikum in Broschürenform unter dem Titel den Arbeitern ein möglichst flares Bewußtsein über der schüchterne Schneider- oder Schreinergeselle eines fleinen Revolution und Rontrerevolution" zugänglich gemacht. den feindlichen Gegensatz zwischen Bourgeoisie und Prole- deutschen Landstädtchens, deffen Lebensverhältnisse und Arbeits­Die Parteipreffe hat bisher ihre Leser nicht mit be tariat mit be tariat herauszuarbeiten, damit die deutschen Arbeiter weisen sich nur wenig gegenüber denen seiner Fachgenossen vor sonderem Nachdruck auf diese neue Publikation verwiesen, und sogleich die gesellschaftlichen und politischen Bedingungen, welche 500 Jahren geändert haben, von dem aufgeweckten Fabrikarbeiter doch wäre die weiteste Verbreitung derselben für die politische die Bourgeoisie mit ihrer Herrschaft herbeiführen muß, als eben eines industriellen Babylon weit unterschieden. Dieses allgemeine Bildung der deutschen Arbeiterschaft außerordentlich werthvoll. so viele Waffen gegen die Bourgeoisie fehren können." Fehlen moderner Lebensverhältnisse, moderner Produktionsweisen, Die von Frau Aveling, Mary' Tochter, zusammengestellte und Mary' Standpunkt ist demgemäß der einer auf die flare fügt Mary hinzu, war natürlich von einem ebenso allgemeinen von Kautšty verdeutschte Artikelferie bildet ein Gegen Erfaffung und Benutzung der gegebenen Machtverhältnisse ge- Fehlen moderner Ideen begleitet und man darf sich daher nicht stück zu Mary glänzender Darstellung der franzöfifchen richteten, ausgeprägt revolutionären Realpolitik, die zu der ohn- wundern, daß nach dem Ausbruch der Revolution ein großer revolutionären und nachrevolutionären Bewegung dem mächtigen Jllusionsliebhaberei eines gewiffen Liberalismus in Theil der Arbeiter den Ruf nach sofortiger Wiederherstellung der 18. Brumaire des Louis Bonaparte " und den Klassenfämpfen ebenso schneidendem Kontrast steht wie zu der konservativen, Bünfte und mittelalterlicher privilegirter Handwerkerkorporationen in Frankreich ". Mary faßt hier überall die politische Aktion in felbfisüchtigen und ideenlosen Realpolitik eines Bismarck. erhob. ihrem intimen Zusammenhang mit der ökonomischen Lage der Eben das macht feine Kritik der 48er Bewegung, Zu dieser Zurückgebliebenheit der deutschen Verhältnisse kam Gesellschaft auf; nicht sowohl die einzelnen jeweilig in den zu deren größten Sünden der phrasenhafte politische Dilettan- dann noch die politische Berflückelung Deutschlands in politischen Vordergrund geschobenen Personen, sondern die tismus der damaligen bürgerlichen Demokratie gehört, so be- 36 Staaten, und das Fehlen eines großen Zentralpunktes, der fozialen Körper, die ökonomischen Gruppen und Klaffen, sonders lehrreich. Wie in seinem 18. Brumaire" wird Mary wie Patis durch seine Bewegung das übrige Land schnell und die hinter den handelnden Personen stehen und durch auch in dieser Schrift nicht müde, den parlamentarischen entscheidend hätte mit sich fortreißen können. Ein großer Theil ihre wirklichen und vermeintlichen Interessen das Handeln Cretinismus" gerade der demokratischen Abgeordneten zu ver- sowohl des Mangels an Zusammenhang und Ueberemstimmung einzelnen Ienten und bestimmen, gelten ihm als höhnen, jenes Leiden, das seine Opfer mit der erhabenen Ueber- wie der anscheinenden Widersprüche, welche die deutsche Bes wirklichen Akteure des geschichtlichen Dramas. So zeugung erfüllt, daß die ganze Welt, ihre Geschichte und Zukunft, wegung aufwies, erklärt sich aus dieser Zurückgebliebenheit und sucht er aus dem ökonomisch- gesellschaftlichen Untergrunde heraus durch eine Majorität von Stimmen in dem besonderen Vertretungs- Berstückelung, aus dieser Kreuzung und Gegensäglichkeit zer­das Wesen der revolutionären Bewegung, ihren zeitweiligen Sieg förper gelenkt und bestimmt werde, der die Ehre hat, sie zu seinen splitterter Interessen. Was konnte man unter diesen Umständen und Untergang zu verstehen. Aber während in den die franzöfifche Mitgliedern zu zählen, und daß alles und jedes, was außerhalb anders erwarten, als daß der große Kampf sich in eine Unzahl Revolution behandelnden Schriften die außerordentliche Gedrängtheit der Mauern des Hauses vor sich geht"... nichts ist im Vergleich von unzusammenhängenden Einzelkämpfen auflöst, in denen eine der Darstellung, die Masse des hineingearbeiteten politischen Details zu der unermeßlichen Wichtigkeit der Tagesordnung, der, was immer ungeheuere Summe von Blut, Kraft und Rapital aufgewendet und der Anspielungen die Lektüre wenigstens für den heutigen fie sein mag, gerade in dem Moment die Aufmerksamkeit des bohen wird und die trotz alledem ohne entscheidendes Resultat bleiben?" Leser nicht wenig erschwert, ist die Behandlung der deutschen Hauses gehört. Nirgends ist er so bitter, als in der Kritik der Bevor Mary auf die Darstellung der Revolution, die aus Verhältnisse in der für eine Tageszeitung verfaßten Schrift Nationalversammlung" zu Frankfurt , deren verblendete Illusions- dieser Grundlage hervorwuchs, eingeht, führt er die liberale Oppo " Revolution und Kontrerevolution" außerordentlich durchfichtig feligkeit an der schnellen Niederlage der deutschen Bewegung eine fition, welche von dem Regierungsantritt des von Mary köstlich und einfach. Jeder aufgeklärte Arbeiter wird diese Dar wesentliche Mitschuld trifft. Natürlich nur eine Mitschuld, charakterifirten Friedrich Wilhelm IV. datirt, die finanziellen legungen nicht nur, was selbstverständlich ist, mit Nugen denn hinter den Repräsentanten standen die Klassen und die Schwierigkeiten der Regierung, welche zur Einberufung des Ver­sondern auch mit Vergnügen lesen können. ganze foziale Struktur Deutschlands als die allgemeinen Be- einigten Landtages" führten, die Bedeutung der schlesischen Weber­bingungen, welche in legter Instanz bestimmend auf den Gang aufstände, die freigemeindliche Bewegung, in der die religiöse der Ereignisse einwirken mußten. Oppofition zu tage trat, und die deutschen Einheitsbestrebungen

der

die

-

*) Erschienen bei Diez in Stuttgart 1896, 141 Geiten.

"