der Ref rent im Schlußwort seine Ausführungen noch ergänzt| hatte, wurde der Antrag, für die streifenden Maurer eine Tellersammlung zu veranstalten, mit großer Majorität ange nommen. Darauf nahm der Maurer Herr Krüger das Wort, um den von ihm gestellten Antrag, daß die Versammelten zu Ehren des verunglückten Kollegen Fassel sich von den Plägen erheben möchten, zu begründen. Er pries den Verstorbenen als einen gemüthlichen, ruhigen, liebevollen Charakter, der nie, auch nur mit Worten, einem Menschen hätte wehe thun fönnen, und der auch dem jungen Mann, der seinen Tod verschuldet hat, nicht anders als in der liebevollsten Weise vorgestellt habe, daß sein Verhalten Tadel verdiene. Nach dem er dann zur Entschuldigung des jungen Mannes darauf hingewiesen, daß es an Hezereien gegen die streikenden Gesellen seitens der Meister nicht gefehlt habe, gab er dem Bedauern darüber Ausdruck, daß es den Maurern Berlins nicht vergönnt gewesen sei, den allgemein geliebten Kollegen mit Ehren zu bestatten und den Wunsch, den er bei Lebzeiten öfter geäußert, auf dem Begräbnißplaß der freien Gemeinde beerdigt zu werden, in Erfüllung zu bringen. Sie haben ja wohl sagte er das gestrige Blafat gelesen. Man las es und war erst aunt." Als hier der überwachende Polizei lieutenant fich erhob, tam der Borsigende ihm mit den Worten zuvor: Ich schließe die Versammlung." Deffenungeachtet erklärte der Herr Polizeilieutenant die Versammlung für auf­gelöst. Nicht aufgelöst, sondern geschlossen!" riefen viele Stimmen. Und in Ruhe verließen dann die Ver­sammelten das Lokal.

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Eine Versammlung der Korbmacher Berlins und Umgegend findet heute Abend 8 Uhr im Lokal des Herrn Otto, Adalbertstraße 21, statt, zu welcher sämmtliche Korbs macher, sowie ganz besonders die Herren Arbeitgeber einge­laden werden. Der höchst wichtigen Tagesordnung wegen, welche in der Versammlung bekannt gemacht wird, ist das Er scheinen eines jeden Korbmachers dringend nothwendig.

Kleine Mittheilungen.

Frankfurt a. M., 22. Juli. Die Frantf. 3tg." meldet: Bei der heutigen, unter äußerst zahlreicher Betheiligung vo Parteigenoffen stattgehabten Beerdigung des Sozialdemokraten Hiller erklärte, als Leyendecker von Mainz bei Niederlegung eines Kranzes eine Rede halten wollte, der Polizeikommiffar die Versammlung für aufgelöst. Nach dreimaliger Aufforderung auseinanderzugehen, zogen die Schußleute blank und hieben auf die Vlenge ein; etwa 50 Personen wurden verwundet.

Ansbach , 20. Juli. Die Nummer 169 der hier erschei nenden volksparteilichen Neuen Ansbacher Zeitung" ist wegen eines aus der Franff. 3tg." abgedruckten Artikels, welcher fi mit den Verhältnissen der Zivilliste des Königs beschäftigte Andere bayerische Blätter, welche dieſen konfiszirt worden. Artikel ebenfalls abdruckten, sind unseres Wissens unbehelligt geblieben.

in die Luft und gab dann das erste Beispiel eines Nieder­steigens im Fallschirm. Seine Versuche auf dem Gebiete der Luftschifffahrt erwarben ihm bald großen Ruhm. Nach einer neuen Niederlassung im Fallschirm, die er im September 1800 ausführte, schrieb ihm Lucian Bonaparte einen schmeichel haften Brief und schickte ihm eine Ehrenflinte, auf die der Name Garnerin und das Datum seiner Luftreise einge­graben war. Im Laufe des nächsten Jahres gaben verschiedene politische Ereignisse zu glänzenden Festen Anlaß. Garnerin machte noch mehrere Versuche; endlich fiel es ihm ein, den Schauplatz seiner Luftfahrten ins Ausland zu verlegen. Die französische Regierung gab ihm Empfehlungsschreiben an die verschiedenen Konsuln und Gesandten. Er ging zunächst nach London , Berlin und Petersburg , wo er große Summen erwarb, Seine letzte Begegnung mit Napoleon fand 1804 zur Beit der Kaiserkrönung, statt. Er war nach Paris berufen und ver fertigte dort einen riesenhaften Ballon, an dem eine von 3000 gefärbten Gläsern erleuchtete Krone hing; wenige Augenblicke vor dem Ende des Feuerwerks erhob sich der Ballon vom Plaze bei der Kirche Notre- Dame und flog den Wolken zu, während 60 000 Raketen die Luft durchzischten. Schon am nächsten Tage sahen Roms Bewohner eine mächtige Kugel am Horizont, die immer tiefer sant und ihnen entgegenschwebte. Bald erschien sie über den Kuppeln der Peterskirche und des Vatikans, nahm ihren Weg über die Kampagna und sank dort nieder. Jezt konnte man erfahren, was dieser Himmelsbote verkündete. Der Ballon wurde umringt und folgende Inschrift gefunden, die gedruckt, veröffentlicht und in ganz Italien gelesen wurde: Paris , den 25. Frimaire des Jahres XIII. Krönung des Kaisers Napoleon durch Krönung des Kaisers Napoleon durch Seine Heiligkeit Pius VII. " Daß der Wind in jener Nacht nach Italien wehte, war ein pikanter Zufall, und bemerkenswerth genug, daß der Ballon, einen so bedeutenden Weg zurücklegend, seine Reise so schnell vollendete. Ein an sich sehr gleichgiltiger Umstand ward aber in den Augen des Kaisers eine Sache von Wichtigkeit und von schlimmen Folgen für Garnerin; hier offenbart fich ein Fatalismus, den Napoleon beständig hegte. Der Ballon hatte, während er den Boden streifte, in der Nähe von Rom an Kaiser Nero's Grab gestoßen und war daran hängen geblieben; es schien, als ob er nicht weiter wollte. Dann aber, durch den Wind befreit, sette er seinen Weg fort, nur ließ er an einer Ecke des alten Monuments den größten Theil der Krone zurück. Die italienischen Zeitschriften, die teiner so strengen Zensur wie die französischen unterworfen waren, erzählten die Sache; einige knüpften sogar boshafte Be­trachtungen daran, von denen Napoleon Kunde erhielt. Er gerleth in den größten Born und befahl, daß von Garnerin's Ballon nie mehr die Rede sei. Von diesem Tage datitte feine Gleichgiltigkeit gegen die Luftschifffahrt; die Versuche und die Unterstüßung derselben von Staatswegen hörten auf. Garnerin wurde von der Regierung nicht mehr benußt der Geist Napoleons beugte sich in der kleinlichsten abergläubischen Regung.

Fachverein der Rohrleger. Am Sonntag, den 26. Juli, findet im Lokale von Wolf u. Krüger, Staligerstr. 126, eine Versammlung statt. Tagesordnung: 1. Verlesen des Protokolls. 2. Kaffenbericht. 3. Vortrag des Herrn Guttzeit. Diskussion. Aufnahme neuer Mitglieder.

Vermischtes.

Napoleon I. und der Luftschiffer Garnerin . Aber­glaube und Fatalismus spielen in der Zu- und Abneigung Napoleon's gegen verschiedene Personen eine bedeutende Rolle. Sein wenig befanntes Vergältniß zu dem Luftschiffer Garnerin , welches die T. R." erzählt, liefert dazu einen neuen Beleg. Garnerin fam mit dem General Bonaparte zu gleicher Beit in Ruf. Jener hatte schon oft von dem Luftschiffer gehört und betrachtete ihn als einen merkwürdigen Mann, dessen Gedanken und Entwürfe Ermuthigung verdienten. Am 22. Oftober 1797 fuhr Garnerin in einem Ballon aus dem Parke von Mouffeaux

Theater.

Belle- Alliance- Theater.

Deute : Der Aktienbudiler.

Neues Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater. Beute: Der Großmogul.

Ostend- Theater.

Beute: Die Brautschau Friedrichs des Großen.

Den Berliner Kollegen

sagen wir für das gastfreundschaftliche Entgegenkommen während der ersten Generalversammlung unseren Dant. Wir scheiden mit einem

1686]

3 fachen Hoch auf die Berliner Kollegen! Der Zentral- Vorstand

An der Elbe Strand.

Die Beleidigung gegen Herrn A. Koch nehme ich hiermit zurück und erkläre denselben für einen Ehrenmann. H. K.[ 1668

Arbeitsmarkt.

Ein Barbiergehilfe wird gesucht Bergmannstraße 94.[ 1669

verlangt

[ 1684

Einen tüchtigen Cigarrenmacher Ballisadenstraße 27, Quergebäude parterre.

Gesuch.

Ein junger Kaufmann( gelernter Droguist), einige Zeit in England gewesen, sucht, gestüßt auf gutes Beugniß, Stelle als Verkäufer, Lagerist, Expedient oder auf dem Comptoir.

[ 1663

Briefe erbeten durch die Expedition dieses Blattes unter Chiffre H. Y. 188.

Achtung.

Central- Kranken- und Sterbekasse der Tischler 2. Dertliche Verwaltungsstelle Berlin F. ( Schönhauser Thor- Bezirk.)

Die Zahlstelle Linienstraße, Ecke der Kleinen Hamburger. straße, ist nach der August straße 58 bet Schulz, Ecke bes Roppenplages, verlegt. Dafelbst werden vom Sonnabend, den 25. Juli, die Beiträge von 8 Uhr Abends entgegengenom­men. Die neuen Statuten find in Empfang zu nehmen.

General- Versamming

der Schuhmacher Berlins

heute Abend 8 Uhr,

im großen Saale des Herrn Keller, Andreasstraße 21.

Tagesordnung:

Die Nothwendigkeit einer Lohnbewegung für jede Gewerk schaft. Referent: Herr Mita n. 2. Endgiltiger Beschluß über die Durchführung des Lohntarifs zum Frühjahr und die Ant­Alle arbeitenden wort der Innung. 3. Streifabrechnung.- Schuhmacher find eingeladen.

Versammlung der Korbmacher

Berlins und Umgegend findet am Donnerstag, den 23. Juli 1885, Abends 8 Uhr, im Lotale des Herrn Otto, Adalbertstraße 21, statt, zu welcher sämmtliche Kollegen sowie ganz besonders die Herren Arbeitgeber eingeladen werden. Der höchst wichtigen Tages­ordnung wegen, welche in der Versammlung fundgegeben wird, ist das Erscheinen eines jeden Korbmachers nothwendig.

Die Lohnkommission der Korbmacher Berlins . J. A.: Julius Fechner, Koppenstraße 32.

1682

Brünn , 21. Juli. Sämmtliche 53 wegen der Arbeiter erzeffe angeklagten Arbeiter wurden vom Brünner Landesge richte verurtheilt. 19 erhielten Arreststrafen von drei Tagen bis zu einem Monat, 34 schwere Kerkerstrafen von 4 bis 18

Monaten.

Bucht

Frankfurt a. O., 20. Juli. In der Nacht zu Sonntag machte ein im hiesigen Kranfenhause befindlicher Gefangene einen miglungenen Fluchtversuch. Der zu mehrjähriger Bud hausstrafe verurtheilte Arbeiter Böhme war vor einiger Beit frankheitshalber aus dem Gefangenhause in das hiesige Kranken haus eingeliefert und in den für erkrankte Gefangene einge richteten, besonders gut verwahrten Räumen untergebra Hier gelang es ihm in der Nacht zu Sonntag, ba worden. Schloß, mit dem eine vor dem eisernen Fenstergitter vorgelegt eiferne Sicherheits- Querstange befestigt ist, abzubrechen und b eiserne Gitter selbst mittelst eisernen Hakens, in deffen Bet er gelangt war, herauszubrechen. Aus seinem Bettlafen fertig er sich ein Seil, an dem er sich herabließ. In der Höhe de zweiten Stodmerkes rig dasselbe jedoch und Böhme fiel der zu Boden, daß er sich die Schenkel brach, Verlegungen Kopf zuzog und jedenfalls auch noch innerlich beschädig Das Geräusch, welches sein Fall verursachte, und fem Schmerzensrufe führten bald zur Wahrnehmung dessen, geschehen war.

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Bartenstein , 17. Juli. Gestern wurden bei einer Mari übung sechs Soldaten des hiesigen Bataillons vom Hisfchl betroffen. Vier erholten fich allmählich, zwei jedoch liegen no bedenklich frank im hiesigen Lazareth darnieder.

Briefkasten der Redaktion.

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Haupt Versammlung.

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Tagesordnung: 1. Raffenbericht pro 2. Quartal. 2. Be­richt des Kontroleurs. 3. Die Ausbeutung der Hilfskaffen. Referent Paul Schneider. 4. Der Sanitätsverein.

Ohne Quittungsbuch kein Einlaß. Es ist Pflicht jedes Mitgliedes, in der Hauptversammlung zu erscheinen. 1683 Der Vorstand

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