!ct«e Revision, keine kommunale Autonomie für Paris, Auf-rechtcrhaltuna des Konkordats, Beendigung des Kampfes gegendenKleruS, sowie Gesetze über Unfallversicherung,Kranken- und Unterstü tzun g s lassen der Ar-b e i t e r.(Der Köder ist ganz geschickt hingeworfen, es ist aberwohl kaum anzunehmen, daß oie Arbeiter darauf anbeißenwerden.)_Die lateinische Münzkonferenz trat am 20. d. M.in Paris zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Der Minister desAuswärtigen, Zrreyeinet. hieß die Mitglieder der Konferenzwillkommen. Zn der Begrüßungsansprache hob der Ministerhervor, es sei der lebhafte Wunsch der Regierung, die Münz-konvention vom Jahre 1878, welche Ende dieses Jahre' ablaufe,mit gewissen Zusatzbeüimmungen erneuert zu sehen. Der Ge-sandte der Schweiz gab in seiner Erwiderungsrede der Hoffnungauf einen glücklichen Erfolg der Konferenz Ausdruck. DieKonferenz begann sodann die Prüfung der einzelnen Artikel derKonvention vom Jahre 1878. Bei Berathung des Artikels 3wurde eine Subkommission von 4 Mitgliedern zur Berathungder Frage der Münzabnutzung ernannt. Mehrere andere? fragen, namentlich diejenige wegen des gesetzlichen Münz-ou.ses, wurden späteren Erörterungen vorbehalten.— Ter Republik droht ein neuer Konflikt. Das Parka-ment von St. John in Neufundland ist im Begriffe, einGesetz anzunehmen, welches den Bewohnern jener englischenKolonie verbietet, den Franzosen den Köder zu verkaufen, dessenfie beim Stockfischfang bedürfen. Erfolgt die Annahmedieses Gesetzes, so wird dadurch ein französisches Jnleresseschwer beeinträchtigt. Eine sehr zahlreiche Fischerslotte, die vonmehr als 20000 Seeleuten bemannt ist, segelt alljährlich nachNeufundland und liegt dort monatelang oem Stockfischfangeob, dessen Ergebnisse einen Werth von mehr als 40 MillionenFranken darjtellen. Frankreich hat seit dem Frieden vonUtrecht das ausschließliche Recht, einen großen Theil der Neu-fundländischen Küsten und Bänke entlang zu fischen. DasLand selbst war im vorigen Jahrhundert völlig unbewohntund hatte bei seiner Unwirthlichkeit damals für Frankreich nichtden geringsten Werth. Blas der Besitz der See war wegen derFischerei von Bedeutung; um die Insel kümmerte man sich nichtund unterließ es, von derselben förmlich Besitz zu ergreifen BiosSt. Pierre und Miquelon bilden in dieser Hinficht eine Aus-nähme, insofern sie von Frankreich thalsächlich besetzt wurden.Seit dem Frieden von Utrecht haben sich aber die Dinge injenem ewig vereisten und nebelumhülltcn Erdstrich wesentlichgeändert. Englische Fischer, Robbenfänger und Händler habensich auf den verachteten Gestaden niedergelassen, zuerst Hütten,dann Dörfer und zuletzt Städte gebaut, ohne daß sich diefranzösischen Fischer um fie kümmerten, und jetzt treiben sieeinen ziemlich blühenden Handel, bilden eine regelrecht konsti-tuirte englische Kolonie und möchten nun die Franzosen vonder See verdrängen, deren Besitz ihnen der Utrechter Friedesicherte. Das französische Minixerium des Aeußern hat diefeindselige Haltung der Neufundländer zum Gegenstande vonReklamationen an das Londoner Auswärtige Amt gemacht.Allein die Autorität der englischen Regierung ist in den Kalo-nien nicht sehr groß; diese erfreuen sich eines bedeutendenMaßes von Selbstständigkeit und wenn fie sich einbilden, daßihr Interesse gewisse Maßregeln erfordere, so lassen sie sich vondenselben durch Borstellungen des Kolonialamts in Londonnicht leicht abbringen. Es scheint übrigens nicht, als ob dieserneue Konflikt sich rasch entwickeln wolle, und so wird die franzö-fische Regierung wohl Zeit haben, demselben nach den Wahlenmehr Aufmerksamkeit zuzuwenden.Dänemark.Aus Kopenhagen berichtet der„Hamb. Korresp.":„Einbemerkenswerther Berein, nämlich derselbe, welcher sich„dieBerbreitung des Sozialismus in Norwegen" zum Ziele gesetzthat, hielt vor Kurzem in Kopenhagen eine Versammlung ab.In deifelben wurde namentlich betont, daß die Macht desKapitals über die Arbeit sowohl in Norwegen wie in Däne-mark gleich beklagenswerth sei, und daß die Spaltung zwischenSozialdemokratie und Lintenpaitei bedauert werden müsse.Resolutionen find in der Versammlung, soweit bekannt geworden,nicht gefaßt.— lieber einen Sittlichkeitsskandal, in welchen über dreißigmehr oder minder bekannte konservalive Männer verwickelt find,wird aus Kopenhagen folgendes mitgetheilt. Man nennt offeneinen sehr angesehenen Umuersttäts-Professor, Vorsitzenden einerunserer bedeutendsten wissenschaftlichen Gesellschaften, einen vonden Konservativen hochgefeierten Poeten, der Mitarbeiter einersehr religiös angehauchten Zeitung ist, ferner mehrere Groß-kaufleute, Theologen zc. Obwohl gegen alle Betheiligten dasUntersuchung�- Verfahren seit längerer Zeit eingeleiter wordenist, so hat die Polizei die Sache doch bisher geheim zu haltenverstanden. Erst nachdem ein demokratisches Blatt die Sachean die Ocffentlichkeit gebracht und einen scharfen Angiiff gegenden Justijininister Nellemann gerichtet hatte, weil mehrere deram meisten Beschuldigten noch auf freiem Fuße sich befänden,bringen jetzt auch„Berlingske Tid." und„Dagsavisen" Mit-so lang' noch die beiden Alten da hockten und ihren Alten-theil wollten."„Aber Sie kamen auch nie in die Kirche."„O ja, manchmal schon, wenn ich was dort zu thunhatte. So oft ein Begräbniß war oder wenn ich zu Gevattergebeten war, ja, meiner Seel'! Aber... hm!... sehenSie... eigentlich ist's wegen der Stine, warum ich her-gekommen bin, denn ich Hab geradeweg im Sinn, sie zuHeirathen."Diesen Satz sprach Peer mit ungewöhnlicher Energie,welche er dadurch bekräftigte, daß er die Gänse auf einenLehnstuhl legte.„Halt, da« giebt Fettflecken!" rief die Probstin undlegte sie auf den Tisch, nachdem sie eine Zeitung sorgfältigdarauf gebreitet.„Aber Peer Larsen— Stine hat ja...hm! Nun, Mette weiß darüber am besten Bescheid."„Ja, da« weiß ich ebenso gut wie Mette," sagte derBauer.„Aber sehen Sie... in der Jugend passirt ja soMancherlei; und da können die Menschen nichts dafür, dennunser Herrgott hat es nun einmal so eingerichtet. Aber...nun ja... Mette sagt, sie will dafür gutstehen, daß Stine500 Thaler auf der Sparkasse hat und einen ganzen StoßWäsche und Kleider in ihrem Koffer. Und sehen Sie, ihrVater hat ja seiner Zeit ein Bauerngut gehabt; und es wardoch nicht seine Schuld, daß er keinen Sohn hatte und daßdas Gut darum an seinen Schwager gekommen ist, an denTrunkenbold, der es herunterkommen läßt."„Aber woher kennen Sie denn eigentlich Stine? Esscheint, Peer Larsen, Sie sollten sich die Sache etwas über-legen, besonders da Sie schon zum zweiten Male Wittwersind— oder nicht?... Nun also! Und die Ehe ist docheine ernsthafte Sache."„Ja, freilich," seufzte der Bauer.„Es wäre Sündezu sagen, daß der Ehestand lauter Vergnügen und Lust ist.",/Jio, Stine ist ja treu und fleißig, aber sie spricht jafast niemals ein Wort."PeerS kleine Augen blinkten heller und seine Redenahm ein rascheres Tempo an bei folgendem Herzenserguß:Das ist's ja gerade! Denn leider hat die ProbstinRecht'/ daß ich zwemial verheirathet war. Ach, Gott steh'mir bei! Das eine Weib schnatterte so lang der Tag wartheilungen, durch welche die Thatsache bestätigt wird. Nachletzterem Blatte ist der Skandal durch einen Gelderpreffungs-versuch zur Kenntniß der Polizei gekommen, es räumt em.daß„eine sehr große Anzahl" von Männern darin verwickelt,daß mehrere verhaftet und daß der Professor und der Dichterwiederholt verhört worden find. Wie von anderer Seite ver-lautet, befinden sich zehn Personen in Untersuchungshaft- einsder unglücklichen Opfer liegt im Hospital schwer erkrankt dar-nieder. Von den auf freiem Fuß gelassenen Angeschuldigtenhat sich in den letzten Tagen einer erhängt und ein anderersich erschossen.Grotzbrttaunien.Bekanntlich beschloß der Dublin er Stadtrath voreiniger Zeit die Veränderungen der englischen Straßennamender Stadt, damit nichts mehr an die verhaßten Angelsachsenerinnere. So wurde Sackville Street in O'Eonell Street um-gewandelt IC. Nun ist aber Sackville Street die Haupthandels-straße Dublins, und den dortigen Geschäftsleuten erwuchs ausdieser Namensänderung ein solcher Schaden, daß dieselben dieVäter der Stadt verklagten, mit dem Ergebniß. daß der Vize-kanzler sich zu Gunsten der Geschäftsleute erklärte und demStadtrath das Recht absprach, die Straßennamen ohne Be-willigung der Anwohner zu ändern, so daß die früherenStraßennamen jetzt sämmtlich wieder hergestellt werdenmüssen.— Im Oberhause wurde die Regierungsvorlage zur Er-leichterung des Ankaufs von Pachtgütern in Irland in zweiterLesung angenommen und die Bill zur Beschaffung billigerWohnungen für die Arbeiterklaffen ohne wesentlicheVeränderung durch die Einzelberathung gefördert. Loro Mount-Temple richtete an die Regierung die Anfrage, ob fie gedenke,eine königliche Kommission niederzusetzen, welche die Zweck-Mäßigkeit für eine weitere Gesetzgebung zum Schutze jungerunmündiger Mädchen prüfen wird. Der Vertreter des Mi-nisters des Innern antwortete, daß die Niedersetzung einerköniglichen Kommission nicht in Ausficht genommen sei, da einesolche Untersuchungskommission dem erwäbnten Zwecke nichtdienlich sein würde. Die Regierung hoffe, daß die jetzt demUnterhause vorliegende Zuiatz Bill zu dem Gesetz zum Schutzeunmündiger Kinder und Mädchen zur Steuerung des vorHerr-schenden gräßlichen Uebels viel beitragen werde.— Im Unter-Hause theilte der Chef der Admiralität Kapitän Price mit, esseien in Woolwich sowie mit Privatfirmen Arrangements fürdie Lieferung einer sehr großen Anzahl von Torpedos währenddes laufenden Finanzjahres getroffen werden. Die von dervorigen Regierung bestellten To-pedoboote würden je zwischen10 CvO Pfd. Sterling und 12000 Pfd. Sterl. kosten, und daserste derselben würde nicht vor dem 1. September fertig gestellt sein.Amerika.Aus New-Uork wird folgendes mitgetheilt: Das Jahr1884 war für die amerikanische Eisenindustrie schlechter als diebeiden vorhergehenden, namentlich de. halb, weil Farmer undEisenbahnen ihre Anschaffungen auf das Nothwendigste be-schränkten. Im Lause des gedachten Jahres wurden viele derbetreffenden Fabriken und Etablissements geschloffen; die Lohn-reduktion war allgemein und viele Arbeiter wurden brodlos.Von den am 1. Januar 1884 in Betrieb befindlichen 307 Hochöfen arbeiteten am I.Januar 1885 nur noch 236; am I.Januar1883 waren 417 Hochöfen in Betrieb gewesen. Aus anderenIndustrien, wie namentlich der Wollen- und Baumwollen-Industrie, laufen ähnliche Klagen ein. Es wird vielfach be>hauptet, daß die zur Zeit in den Vereinigten Staaten vor-Herr chende geschäftliche Stagnation nur den Kapitalisten undArbeitgebern zum Nachtheile gereicht, und daß die Arbeiterunter derselben wenig zu leiden Habens,(Unsinn» da manchenothwendige Lebensbedürfnisse(Mehl, Zucker, Wolle) billigergeworden find. Allein der Mangel an Arbeitsgelegenheit unddie allgemein eingetretene Lohnreduktion wird durch das Sinkender Preise einzelner nothwendiger Lebensbedürfnisse nichtausgeglichen. Eine New- Uorker Fachzeitung(„Brad-streets') hat Ende vorigen Jahres eine Untersuchung überdie Zahl der unbeschäftigten Arbeiter in 21 Staaten angestelltund ist zu dem Resultate gekommen, daß in diesen Saatendamals 316 000 Arbeiter oeschäftigungslos waren. Was dieHauptindustriestädte anlangt, so befanden sich Ende vorigenJahres in New Park 53 550, in Philadelphia 40 000, in Chi«kago 10400, in Cleoeland und Umgegend 8500, in Troy undUmgegen» 8200, in Detroit 9950 und in Pittsburgh 6000 unbeschäftigte Arbeiter; in den übrigen Etävten betrug die Zahlzwischen je 2000 bis 4500. Die obengenannte Fachzeitung hatauch eine Bergleichung der zu Anfang des Jahres 1885 ge-zahlten Arbeitslöhne mit d-r Höhe derselben im Juli 1882 angestellt und ist zu dem Resultate gekommen, daß eine Lohn-reduktion eingetreten ist von 25—30 pCt. für Arbeiter in Wollen-und Baumwollenfabriken, von 15— 25pCt. für Arbeiter inSeidenfabrikcn von 15— 22pCt. für Arbeiter in Eisenwerken,von 20—30 pEt. für Arbeiter in Stahlwerken(Schienen), von20—40 pCt. für Kohlengrubenarbeiter, von 10 pCt. für Sattlerund das andere ließ die Zunge keinen Augenblickstille stehen. Es war, als wenn ein Mühlwerkbeständig in der Stube klapperte, zehn Jahre lang. Und meineMutter— sie lebt ja noch— schwatzte und tratschte auchmit Jeder, daß ich nicht einmal beim Essen meine Ruhehatte. Aber jetzt sagt sie kein Sterbenswörtchen mehr, seitder Poplexieschlag sie getroffen hat; und ich denke, sietreibt's nicht mehr lange. Und nun....... sehen Sie...... kurz nach der Ernte traf's sich, daß ich ein paarMeilen mit Stine fuhr und da antwortete sie nur ganzknapp, wenn ich was fragte; ja ja— und akkurat so taugtmir's! Dann bot sie mir was zu essen an; und da aßenwir alle Zwei, ganz gemüthlich und still.„Ja, wenn Einer so viel Weibergeschwätz in seinemLeben gehört hat, dann thut'S ihm wohl, Eine zu sinden,die den Schnabel halten kann. Und eine Frau haben mußman ja doch, besonders auf einem solchen Hof, sonst gehtAlles zu Grunde."„Hat Stine denn schon ihr Jawort gegeben?" fragtedie Probstin.„Nein, aber Stine kann doch nicht so dumm sein undwas dagegen haben. Sie wird ja Hofbäuerin und hat keineStiefkinder zu übernehmen und bei der Alten muß unserHergott doch auch nächstens einkehren. Und sehen Sie,wenn ich mich nicht daran kehre, daß sie ihrerzeit..."„Nein, da steht wahrhaftig nichts im Wege," sagteMette mit einer Sicherheit, welche bewies, daß sie genaueingeweiht war.„Die Probstin rief Stine herein. Keine Antwort.Plan sah in der Küche nach: Ssine war nicht da. Siehatte für gut befunden, auf eigene Faust einen kleinen Aus-flug zu machen, denn es war doch gar zu„schenant", dabeizu sein, wenn solche Dinge verhandelt wurden. Als dieProbstin ihr Mißfallen darüber äußerte, sagte Peer mit bei-fälligem Lächeln:„Ja, gerade so will ich sie haben! Nur kein Geschwätz,dann macht sich Alles ganz von selbst."Am zweiten Mai wurden Stine und Peer Larsen vonOrlovSlille getraut. Die Probstin spendirte den Hochzeits-kaffee.und Schubmacher, von 10— ISpEt. für Böttcher und Mb«!'aibeiter. Bei dieser Aufstellung ist nur die Lobnrate berüi-fichtigt und nicht der Umstand, daß viele Fabriken vorüb»«-gehend den Betrieb einstellten und die Arbeitszeit und Arbeiti«stunden verkürzten._ UebeAbend g-«n-«.Ueber die Lage der Dinge in H e r a t schreibt die»St-Jamee's Gazette":„Bis vor wenigen Wochen war über d«wahren Stand der Angelegenheiten in Herat in England wenizbekannt; kein Europäer hatte den Platz seit vielen Jahren b»sucht, bis einige unserer Offiziere neuerdings dort ankameil.Jetzt weiß man, daß fich die Festung in einem besser zu»fftheidigenden Zustande befindet, als man bis dahin annahm.Die Hügel in ver Umrunde, obwohl sehr nahe, find dochentfernt, um von dort aus mit solcher Artillerie, wie fie bie iRussen dort hinschaffen können, den Platz beherrschen zu können-Die Laufgräben find in auter Verfassung und bilde«ein äußerst mächtiges Bertheidigungsmittel. Nach demPendjcb- Zwischenfalle wurden etwa 2000 Mail»mit der Verstärkung der Vertheidigungswerke de-schäftigt. Damals befanden fich 5000 afghanisch«Soldaten in dem Platze, und seitdem sollen bedeutend« Ver>stärkungen dort angekommen fein. Die Truppen schienen vo«feurigem Geiste des Widerstandes beseelt zu sein. Mit einig««Wochen energischer Vorbereitungen, einigen TransportMe«militärischer Vorrätbe aus Kabul, könnte nach An«»kompetenter Offiziere der Platz 5 oder 6 Monate lang gege«Angriffe gehalten werfen. An Nahrungsmitteln ist in diesemTbale, einem der reichsten Thäler in der Welt, unerschöpflich?Ueberfluß. Abgesehen von allen politischen Rückstchten. ist es d»Stärke der Position und der Ueberfluß an Vorräthen, was duRussen so erpicht auf den Besitz dieses Platzes macht; auhel-dcm würde er ihnen den Handel in jenen Regionen in d»Hände spielen."0 Ollertho'» N«ftlwenn es«aibe hatl&J"N. Ei{iflten, aufM!!taten Bm derLokales.b. Das Bollwerk der Kischerbrücke wird jetzt erneueckund die gesperrte Straße zeigt bei dieser Gelegenheit, daß ß-wirklich ernst nur eine Brücke war. Namentlich interessant>«in dieser Beziehung ein Haus zur linken Hand, welches, desschützenden Bollwerkes entkleidet, zeigt, daß es gar keinen Grundund Boden hat. Es steht vielmehr auf einem Pfahlrost mitte«rm Waffer. Die ursprüngliche Brücke wurde 1683 angelegt un»allmälig entstanden auf ihr Buden, die fich im Laufe der Ze»zu Wohnhäusem auswuchsen. Auch die Insel, aus welcher dckJnselspeicher steht, ist schon längst keine Insel mehr; die«psprünglichc Brücke, welche zu ihr hinü betführte, wurde'im Iahe«1725 überflüssig, als die Gebrüder Wegely den Raum zivssche«Insel und Ufer zudämmten.»r. Das Belozitzedfahren, daS in Berlin immer mWAnhänger gewinnt, ist doch nicht so ganz harmloser Rad«wie man allgemein annimmt. Als dasselbe hier zuerst>«Schwung kam, prophezeite der damalige Leiter unsererNischen Klinik, Professor Traube, sämmtlichen Velozipedist««eine Vergrößerung ihrer Herzkammern. Wahrscheinlich wu#Traube zu dieser Anficht geführt durch die Beobachtung, 5"bei ähnlichen Körperbewegungen, wie beim dauernden Trete*von Nähmaschinen, diese tzerzaffektion nichts seltenes ipJedenfalls ist das Urtheil eines der hervorragendsten Klinilssnicht so leicht von der Hand zu weisen, und es wäre intGessant, wenn hierüber weitere Beobachtungen angcstel»würden.K. Reben mehreren Geheimpolizisten hielten sichgestern fünf Gensdarmen auf dem Kirchhofe zu Friedriciu-fel«auf und beobachteten das Niederlegen der Kränz« aufGrabe des veistorbenen Maurer Faffel. Mit EinreichungBeschwerde über die Beerdigung Faffel's durch dieKommission beim Ministerium des Innern ist der Rccht�««�!Freudenthal beauftragt worden. Die Schleifen der fürGrab des Maurer Faffel bestimmten Kränze werden zumdenken im Vereinshause aufbewahrt. Die Kränz« selbst Mauf das Grab niedergelegt und der besonderen Pflege d»Friedricksfelder Todtengräbers übergeben.R. Neues Brod. Seit aestern kommt das erstewelches von dem Roggen diesjähriger Ernte gebacken ist,Verkauf.b. Die Stearinkerze, welche die Welt erobert hat, ist?*Berliner Kind, und jchre Geburtsstätte befindet fich in de»Dm„(ä'5en. aber«äVfGitschinerstraße, wo Motard vor rund 50 Jahren die erste VWartige Fabrik anlegte. Sic steht noch heut, vom€leitet, da. Viele Konkurrenten findRhein, aber noch immer habenam... Sohneihr erwachsen, namen">»,— sie das Berliner Fabnj*;nicht erreicht, em seltener Fall im gewerblichen Leben.kommt es auf das Palmöl an, welches durchaus nicht gleich»1*auf den Salu— deutscher ist besser als australischer, undlich hat die Fabrik noch ihr letztes, sorgsam gehütetes Fabrik»tions Geheimniß. So kommt es, daß sie als die älteste, all»als die erste dasteht und jetzt sogar zu einer erheblichergrößerung schreiten muß.d.„Sackmine" gehört zu den untergehendenPersönlichkeiten in Berlin Sie ist eine alte Frau mit eÄ»stets sauberen Haube auf dem Kopfe, aber von der Plode v»serer Großeltern. Ihren Namen hat Sackmine davon, daß f«so lange fie arbeiten konnte, bei den Berliner Bäckern urrstg,ging und die Mehlsäcke flickte. Jetzt kann sie nicht mehr ck?Kunst ausüben, aber ihre alten Arbeitgeber spenden ihrschichtig Freitisch und packen ihr beim Weggehen denvoll Brod und Semmeln. So schlägt Sackmine sich(*!«%,und recht durch, überall zur Familie gerechnet, zu der fie ohv-Weiteres Zutritt hat.K Ein heftiger Zusammenstoß zwischen zwei Pstt�,bahnwagen, welcher für mehrere Paffagiere recht ernste ss-olge"nach fich zog, fand gestern Vormittag an dem sehr belebt»Kreuzungspunkte der Leipziger- und CharlottenstraßeHier waren anscheinend durch die Unachtsamkeit der Kuts«?ein die Charlottenstiaßc entlang fahrender Pferdebahnivag»mit einem denselben in der Leipzigerstraße kreuzenden grPfeidebahnwagen mit solcher Gewalt zusammengefahren,%%nicht nur die Scheiben der Wagen zum Theil vollständig jr,trümmerten und diese selbst stark beschädigt wurden,auch noch 3 oder 4 Passagiere mehr oder minder ernste V«lauDIi•s»SKK»Ä*wurdeimletzungen durch den Anprall erlitten. Eine Frau �Geficht so erheblich verletzt, daß sie per Droschke nackCharitS befördert werden mußte. Bei dem sich immer steigt»den Verkehr an dieser Stelle durch Vermehrung der LPt»muß es Wunder nehmen, daß hier nicht häufiger Unglücksl»�sich ereignen. Neben dem starken Pferdeeisenbahnverkehr WZ'auch die Leipzigerstraße eine starke Frequenz anderer Fuh"�Äaller Art auf, so daß es für die Pferdebahnkuticher äuß«»schwer hält, durch den Wirrwarr von Fuhrwerken ohne Ka»"�bolage zu gelangen..„, �. Bestrafter Uebermuth. In den Parkanlagen»?Friedrichshain tneb sich heute Vormittag ein obdachloserKerum, welcher aus sträflichem Uebermuth eine Bank insetzte. Als vre Flammen größer wurden, wollte er sichentfernen; sein Treiben war aber von dem Parkwächter beme�worden, welcher den Brandstifter festnahm und zur Wa»«**51. Poüzei-Reviers in der Friedcnstraße brachte.D« Kellner K. und der Gärtner M. wurden ht�zur Hast gebracht, weil sie gestern Nachmittag in dem bew.beten Tbeile der Hasenhaide einem unbekannt gebliebes.jungen Mann zwanzig Mark im Kümmelblättchen-Spie'genommen haben. Es wäre erwünscht, wenn fich der pe(*a 9%»Unbekannte, welcher bei Verfolgung der Thäter zu-��ieb».nicht wieder aufzufinden war, auf oem Kriminal.melden wollte.V°nSttSZ*0*1*(EräBs