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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 175.

Ein Stimmungsbild aus Italien .

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Juli 1891.

und es ist darum nicht minder wahr:

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Donnerstag, den 30. Juli 1891.

8. Jahrg.

Namen Ungaro in seinem Gewissen verpflichtet, die Erklärung innern, auch vor Gericht erörtert worden ist. Jeder Berliner , der Entlastungszeugen zu bestätigen, daß es gar nicht drei, son- namentlich im Süden der Stadt, weiß, was der, Rixdorfer dern nur ein einziger dreimal schnell wiederholter squillo" ge- Sonntagsbraten" zu bedeuten hat. Seit Jahren klagen die er solgte. Dieser Beamte- eine rara avis) der Polizeigewalt es ist ein öffentliches Geheimniß, daß diese in Rixdorf ihr Ende wesen sei, wonach unmittelbar der Angriff und die Verhaftung Besitzer großer Hunde über das Verschwinden dieser Thiere und lichen Anklägers die heftigsten Vorwürfe zu hören, sondern wurde zweifelloses Symptom der Nahrungsnoth und es stimmt eben mit hatte nicht nur in der Sitzung selbst von Seiten des öffent- finden. Wir halten diese Erscheinung in Berlin für ein ganz sofort abgefeht und gemaßregelt, seine Sache beschäftigt jetzt die den Anschauungen des Herrn v. Forckenbeck, daß ein Nothstand Journale; die Aufrührer aber wurden gebührend verurtheilt. Es nicht existire" überein, wenn auch der ganze Magistrat von den erinnert diese Sache der tre scherzhaften squilli", die hier einen Hundediebstählen Nichts weiß. und

Italien vom Sommer 1891 abschließen. Ein Herenprozeß in Mailand mag das Stimmungsbild aus

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Es wird gewiß vielen Deutschen überraschend klingen, das Urtheil zu hören Italien ist gegenwärtig nach Rußland das am reaktionärsten und verkehrtesten regierte und verwaltete Land Europas . Es hat nach dieser Rückwärtsrichtung in vielen Beziehungen selbst Desterreich überflügelt, und das will gewiß viel sagen. Nur in Ronfistation von Zeitungen, worin Desterreich ja immer Staat" gemacht hat, ist sein Nebenbuhler noch etwas zurückgeblieben. Anstrich hat, bei einer großen Volks- Daß Hundefleisch für einen Leckerbissen gehalten wird, trifft Aber das ist leicht erklärlich; Arbeiterversammlung aber leicht einen bösen und für Berlin und Nixdorf nicht zu und wir möchten dies auch für es giebt eben in Italien traurigen Ausgang nehmen kann, wie die Geschichte des Jenenser München bezweifeln. Leute, die sich eine Mahlzeit theueren nur eine ganz geringe Bahl von Blättern, welche für Universitätsgesetzes, wonach die Studenten, wenn sie aus ihrem Fleisches nicht gönnen fönnen, müssen sich mit billigem Hunde­die unterdrückten Klassen eintreten und wirken. Rom verlautet, das Ministerium habe das von Dester- haben Kopf weg!" Die Studenten in Jena führen diese gesetz- rungsmitteln als Leckerei behandeln, ist beschämend genug für den Aus Fenster etwas auf die Straße gießen, vorher dreimal zu rufen fleisch begnügen und daß sie solche Abwechselung in ihren Nah­reich jüngst vorgelegte, dann aber doch aus einem gewissen liche Vorschrift nun ebenso aus wie in dem legtgenannten Falle Kulturzustand, in dem erwerbsthätige Menschen noch heutzutage Schamgefühl zurückgezogene Unterdrückungsgesetz als Material die Sicherheitsbeamten ihre tre squilli". Mit dem Ausruf unter Ihresgleichen leben müſſen. und werthvolles Zeugniß der triplice allianza"( des Dreibundes) Dreimal Kopf weg!" schleudern sie ihre Ergüsse auf den nichts­von dem Bundesbruder sich ausgeliehen und angeeignet; es sei ahnenden Wanderer. In Berlin und in weiteren Bevölkerungskreisen Norddeutsch­ für Italien sorgsam vorbereitet und ergänzt worden und harre lands wird dem Hundefett eine große Heilwirkung von nur noch auf den Ausbruch irgend eines kleinen Putsches oder weniger gebildeten Leuten beigelegt, die einen gewissen Symptomen­Tumultes bei Gelegenheit einer Arbeiterversammlung, eines Kon­komplex von Krankheitserscheinungen unter dem Namen der gresses, um sogleich der einberufenen Kammer vorgelegt zu werden. Zustand der Wolfsbildung Der Vorwärts" hat einmal seinen Lesern den traurigen Abzehrung" oder" Auszehrung" zusammenfaffen, gegen welche und des Volksunterrichts in das Hundefett ein wirksames Mittel sein soll. Daß aber Hunde Bei der zunehmenden Verarmung des Landes und bei einem Italien in statistischen Zahlen vorgeführt; darnach war das gestohlen und geschlachtet würden, blos um dies Fett zu erhalten, Elend der unteren breiten Schichten des arbeitenden Volfes, von Durchschnittsverhältniß Derjenigen, die nicht lesen und bezweifeln wir allerdings. Wer Gelegenheit gehabt hat, größere bem man sich nirgend in der Welt eine Vorstellung macht, wird von schreiben können, für Italien 62 pet. In dem letzten Jahrzehnt Mengen vorübergehend beschäftigter Arbeiter zu beobachten, z. B. der Regierung Nichts gethan, der Armuth zu steuern, und nahezu Alles, und darüber, zumal seit der Crispi'schen Herrschaft, ist für den beim Schneefegen, bei Erdarbeiten u. dgl., der weiß auch, daß den inneren Groll, das tiefe Mißtrauen und die Verzweiflung der Volks- Unterricht in Italien keinerlei irgend nennenswerthe Maß es in Berlin Leute giebt, die teine Italiener sind und denen Arbeiter an ernstgemeinten Verbesserungen ihrer Lage zu steigern. nahme geschehen. Die guten Anfäße von früher zur Förderung doch beim Anblick eines fetten Mopses das Wasser im Munde Für das tiefe Elend des eigentlichen italienischen Volkes von Volksschulen verkümmerten aus Mangel an Fürsorge, an zusammenläuft. den schneidendsten Hohn auf die begeisterten Schilderungen und Geldzuwendung unter einer Herrschaft, welche ihren ganzen Stolz Wer aber bei richtiger Beurtheilung aller einschlägigen Ver­Eindrücke, welche das Italien durchreisende Bourgeois- Publikum darin seyte, in brutalen Manieren Bismarck nachzuahmen, die hältnisse meinen kann, der Konsum von Hundefleisch sei keine Deutschlands gewöhnlich nach Hause zurückbringt, besteht ein französischen Nachbarn, auf deren innige Handelsverbindung das Erscheinung der Nahrungsnoth, sondern etwa bloße Leckerei, nun, attenmäßiger Beweis in den 15 Bänden der Berichte der offiziellen Land von Natur angewiesen ist, vor den Kopf zu stoßen, hohe, dem ist nicht zu helfen; für den besteht ebensowenig wie für Untersuchungskommission über die Lage der italienischen Land- das heißt, wie der Fall Livraghi zeigt, forrupte Afritapolitik zu andere Leute, kein Nothstand! arbeiter", welche unter dem Vorsitz des jüngst verstorbenen hoch- treiben und Panzerschiffe vom Stapel zu lassen. Die Früchte solcher verdienten Stefano Jacini in den Jahren 1877-1882 ihr Erziehungspolitit offenbaren Verhandlungen, wie dieser Herenprozeß, Ueber die Mängel des gerichtlichen Zustellungs­Wert vollbrachte. bei welchem die Angeklagten feineswegs alte Leute sind. Der Fall verfahrens ist schon häufig Klage geführt worden. In Berlin Der Schreiber des heutigen Berichtes hat es einmal versucht, ist dieser: Bu Anfang April dieses Jahres wird eine arme, an- suchen die Gerichtsvollzieher die mühsame und wenig lohnende in den ungeheuren Stoff dieser Angaben und Nachweise sich ständig gekleidete Frau, auch kein altes Weib, sondern noch jung, Arbeit auf die Poſt abzuwälzen und hier werden nun haupt­hineinzuarbeiten. Aber das erfordert eine Lebensaufgabe für Anfang der Dreißiger und in sichtbar schwangerem Zustande an sächlich die jungen Hilfsbriefträger mit dieser Arbeit belastet, die einen einzelnen Menschen, und nach den Bänden, die allein über der Porta Ticinese von Mailand von einem Schwarm Weiber für 50 m. monatlich der deutschen Reichspost- Verwaltung ihre die Lombardei und Venezien , von der Pellagra "( der Ausbrei- und Männer desselben Alters und noch vielfach jüngere darunter, Beine zur Verfügung stellen. Daß für diesen Gehaltssatz auch tung der fürchterlichen Hautkrankheit), von den bodenlos jammer- mit dem Geschrei: Auf sie! die Here! die Here! verfolgt. Die noch eine besondere geistige Befähigung nöthig sei, wird man vollen Zuständen in der Romagna und um Rom selbst handeln, Verfolgte, Angela Nichetti mit Namen, soll wie die Menge faum beanspruchen können, und doch wird diese Befähigung ver­fam ich nicht weiter; die Wellen des Glends schlugen haushoch einander zuruft, ein Kind verheyt haben, das Kind einer der langt. Nun kann Jemand zwei wunderschöne Briefträgerbeine über dem Lesenden zusammen. Bezeichnend ist, daß mir ein Verfolgerinnen, und sich weigern, die Kranke durch Lösung des und alle sonstigen Eigenschaften für dies mehr ehrenvolle als ein­Unterbeamter der öffentlichen Bibliothek sagte, ich, ein Fremder, Hexenbannes zu heilen. Die arme Frau flieht in eine Kirche, trägliche Amt eines Posthilfsboten besigen und doch nicht im sei seit Jahren der erste, der sich um diese Art Leftüre fümmere. und hier beweist sich der Kirchenbeamte echt kirchlich- barmherzig; Stande sein, die ziemlich komplizirte Postzustellungs- Urkunde In der That ist dieses umfassende Untersuchungswerk, dessen er hilft, die sich an dem Altar Klammernde loszureißen vor richtig auszufüllen. Wie schwer aber eine unrichtigkeit in dieser Schaffung und Ausführung an sich ja Italien zur Ehre gereicht, Gericht sagt er aus, er sei ängstlich gewesen und habe geglaubt, Beziehung geahndet werden kann, das ergab sich aus einer gegenwärtig so gut wie unbekannt, in dem Bewußtsein es sei eine Irrsinnige in dem Bewußtsein es sei eine Irrsinnige und übergiebt sie einem der Verfolger, fürzlich stattgehabten Verhandlung vor dem Strafrichter. Des der Deffentlichkeit wie ausgelöscht. Niemand spricht davon; der ihm versprochen haben soll, sie nach Hause zu führen. Aber ergebens im Amte war der Posthilfebote Karl die regierenden Kreise und ihre Organe hüten sich wohl, an dies Nachhauseführen geht durch die heulende Verfolgerschaar, Müller beschuldigt, welcher kürzlich vor der vierten Ferien­dieses fürchterliche Skelett des Hauses zu rühren. Die Zeitungen welche, und der Führer selbst nimmt Theil daran, die Nermste Strafkammer des Landgerichts I stand. Am 3. Februar d. J. aber, die liberalen und demokratischen nicht minder als die ge- stößt und mißhandelt, bis sie halbtodt in ein Haus gerettet wird. hatte der Angeklagte an drei in einem Hause wohnende Personen mäßigten, welche die guten Sitten vertreten, haben ganz andere Sie hatte infolge dessen eine Frühgeburt und erscheint noch heute ie eine Postzustellungsurkunde zu bestellen. Einen der Adressaten Dinge ihren Lefern vorzuführen als eine Entdeckungsfahrt in dies frank und gebrochen vor Gericht. Die Verhandlungen ergaben traf er nicht persönlich an, jedoch versprach eine Nachbarin unbekannte Land. Standalgeschichten und Prozesse, welche die ein wahres Grauen von festsitzendem Aberglauben; das Urtheil desselben den Brief zu besorgen. Der Angeklagte schrieb Beitungsspalten füllen, ziehen und bezahlen weit beffer. in diesem Heyenprozeß soll erst heute gesprochen werden.

Tokales.

trotzdem auf die zweite Zustellungsurkunde, welche dem Kehren wir zur unmittelbaren Gegenwart zurück. Der erste Absender wieder zurückgeschickt wird, daß er dem Adresfaten Mai und die Maifeier hat der gesammten Bourgeoisie Staliens Den Brief persönlich behändigt habe. Die Nachbarin einen heftigen Stoß gegeben. Es schien Anfangs, als sollte dies vergaß aber, dem Adressaten den Brief einzuhändigen. für die Gescheidteren und freiheitlich Denkenden ein Anstoß zum Es war eine gerichtliche Vorladung zu einem Termine, der in Aufwachen werden. Schrieb doch selbst der Diritto " einer gegen ihn angestrengten Ermissionstlage anberaumt war. in Rom im ersten Schreck: Ja, jetzt müssen auch wir Da der Geladene nicht erschien, so wurde ein Versäumnißurtheil anerkennen, daß es für Italien wirklich eine foziale Ueber eine recht ,, appetitliche" Angelegenheit hat kürzlich, gegen ihn gefällt. Hierdurch kam die Angelegenheit zur Kenntniß Frage giebt." Aber diese Bewegung krystallisirte sich zuletzt bei wie die Boſſ. 3tg." zu melden weiß, ein Schriftwechsel zwischen der Behörde und der Angeklagte wurde wegen Urkunden­den herrschenden Klassen in ein wenig Rachegefühl für die aus dem Magistrat der Stadt München und dem Berliner fälschung zur Verantwortung gezogen. Derselbe erkannte gestandene Angst und die gehabte Störung über die lächerlich Magistrat stattgefunden. In einem Schreiben des Magistrats seine Unterschrift an, hielt es aber für möglich, daß er, wie es winzigen Tumulte in Florenz , Neapel und Rom , und heute kann von München an den hiesigen Magistrat führt derselbe aus, daß die Briefträger zu thun pflegen, wenn sie eine größere Anzahl ein geübtes Ohr die Bourgeoisie Italiens über die soziale Frage im vergangenen Jahre in der Stadt München die Sch I'a ch derartiger Bestellungen zu erledigen haben, die Zustellungs­wieder schnarchen hören. tungen von Hunden in einer Weise zugenommen haben, Urkunden schon vorher mit dem Bleistift- Vermerk: Persönlich be­In feinem Falle ist zu fürchten, daß die Prozeßverhand- daß dadurch die Aufmerksamkeit des Publikums sowohl, wie auch händigt" versehen und bei der Abgabe nur vergessen habe, we lungen in Rom über die am 1. Mai gefangenen Staatsverbrecher der Behörden um so mehr wachgerufen wurde, als es sich meist erforderliche Aenderung vorzunehmen. Da es somit fraglich war, diese sanfte Gewissensruhe wiederum store. Jene Prozeßverhand- um Schlachtung gestohlener Thiere handelte, und zudem der Ver- ob vielleicht nicht nur eine Fahrlässigkeit seitens des Angeklagten lungen und die bisherigen Verurtheilungen liefern ein wirklich dacht begründet sei, daß das Fleisch der geschlachteten Hunde zu vorlag, so beschloß der Gerichtshof, die Verhandlung zu vertagen, abschreckendes aber scharf bezeichnendes Bild für den Geist, der nicht geringem Theile zu Fälschungen, namentlich von Wurst um zum nächsten Termine den betr. Behändigungsschein zur Stelle heute Italien regiert. Kaum zwei oder drei von zahlreichen, fabrikaten verwendet werde. Der Ansicht, daß etwa zu schaffen.

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dem Untersuchungsgefängniß vorgeführten Angeklagten Nahrungsnoth die außerordentliche Zunahme dieser Daß ein Versehen des Postbeamten vorliegt, das nicht zu wurden freigesprochen, die große Mehrzahl, meist ganz Schlachtungen veranlaßt habe, könne man sich nicht anschließen, rechtfertigen ist, halten wir für zweifellos; fraglich scheint uns junge Leute, die unter fauten Schreien und Klagen, auch als sie die Erscheinung finde vielmehr ihre Erklärung in der Verwen- nur, wen die Schuld trifft, daß solche Dinge beim Zustellungs­abgeführt wurden, immer ihre Unschuld betheuerten, ja denen dung des Hundefleisches zu Fälschungen und in der Erfahrung, verfahren vorkommen können. Und da tragen wir kein Bedenken, gar nichts anderes vorgeworfen oder bewiesen werden konnte, daß manche Leute aus dem Volte, namentlich die den Sommer zunächst die Postverwaltung verantwortlich zu machen. Ginem als daß sie sich nicht schnell genug auf die berühmten fre über zu Tausenden in München arbeitenden Italiener, das Hilfsbeamten, der mit monatlich 50 M. gelöhnt wird, überträgt squilli"( drei laute Pfiffe der Polizei) entfernt hatten, wurden Hundefleisch geradezu für einen Leckerbissen hielten oder dem man nicht die Beurkundung so wichtiger Rechtsgeschäfte. Dent bis zu zwei, zweieinhalb und drei Jahren Gefängniß verurtheilt. felben besondere Heilkräfte zuschrieben. Die schon bisher, mit Einschluß von Florenz , wegen der Mai- nicht geeignet gewesen dem Gegenstande eine besondere Beachtung fehlen, welche rechtliche Tragweite die Zustellung hat, wenn sie Unordnungen ergan gene Gesammtverurtheilung von über zuzuwenden, wenn nicht die feit Langem geführten Klagen der dem Adressaten persönlich oder an einen seiner Angehörigen 100 Jahren Gefängniß gab bereits zu einem Vergleiche Anlaß. Hundebesitzer in München , daß zahlreiche werthvolle Hunde spur- besorgt ist. Man bedente nur, wie leicht der Postbote sich Es ist bekannt, daß Bismard in seiner Aera allein wegen los abhanden gekommen seien, vor einiger Zeit in zwei Gerichts- irren kann, wenn er die Wirthschafterin für die Frau Beleidigungen auf den berühmten blau ausgefüllten Straf- verhandlungen gegen Hundediebe und Hundeschlächter eine auf- oder ein Dienstmädchen für die Tochter des Adressaten hält, diese formularen, welche noch dazu von Staats wegen aus fallende Bestätigung gefunden hätten, so daß an den Magistrat Personen vielleicht seit längerer Zeit kennt und stets, irrthümlicher feiner eigenen Papierfabrik getauft werden mußten, das Ansuchen gestellt worden sei, durch strenge Ueberwachung der Weise, für Angehörige des Adressaten gehalten hat. seinen deutschen Mitbürgern und Mitschwestern, darunter Hundeschlächter diesen Diebstählen zu steuern. Nach Ansicht des Das Zustellungswesen durch die Post, namentlich in Berlin , armen Nähtermädchen, über 100 Jahre Gefängnißstrafe Magistrats von München sei eine solche Ueberwachung nur das ist vielfach ein Mißbrauch der Post und namentlich der untersten verursacht hat, weshalb er auch mit Recht der Mann des Jahr durch herbeizuführen, daß die Hundeschlachtungen denselben Be- Postbeamten. Wenn die Zustellungen nach Stadtbezirken geordnet hunderts genannt wird. Einen ähnlichen Ruhm hat sich nun dingungen unterworfen würden, wie sie für die Schlachtungen werden, so giebt das eine Beschäftigung, der sich die Gerichts­während der so kurzen Zeit seines Bestehens bereits als würdiger anderer Thiere bestehen, das heißt der obligatorischen Fleischschau vollzieher ohne große Mühe wohl unterziehen können, während Nachfolger des Crispischen Regiments das neue italienische in Verbindung mit besonderer Kontrolle über den Erwerb des sie jetzt die Zustellungsgebühren einstreichen für die Arbeit, welche Ministerium erworben. Und das waren erst die kleinen Ver- betreffenden Hundes durch die Schlächter. Der Münchener Ma- ihnen die Postbeamten verrichten müssen. Statt gegen diese ein­brecher vom 1. Mai, die großen sitzen noch seit nun fast drei gistrat fragt weiter an, ob in Berlin ähnliche Erfahrun- zuschreiten, sollte die Justiz den Uebeln des heutigen Zustellungs­Monaten in den Untersuchungsgefängnissen Roms, darunter auch gen gemacht worden seien und ob hier etwa für Hunde- verfahrens an der Wurzel beizukommen suchen. man denke an die Gluth dieser Sommermonate der arme schlachtungen besondere sanitäre Vorschriften und Anordnungen deutsche Student Körner, der seiner Gesundheit wegen nach zur Sicherung der Hunde- Eigenthümer beständen, oder ob diese An denjenigen Lokomotiven, die für den Fernverkehr Italien gegangen war, eine durchaus harmlos idealistische Natur, Schlachtungen gleich denen anderer Thiere behandelt oder gänz- bestimmt sind, ist seit einiger Zeit eine kürzlich in der Preſſe welchem die Seele zu oft auf der Zunge fizzt. Er war auf dem lich unbeachtet und unbeaufsichtigt gelassen würden. Dem Ver- mehrfach geltend gemachte Einrichtung angebracht worden, näm­Schauplatz des Tumults gar nicht einmal anwesend. Es sollen nehmen nach hat der hiesige Magistrat sich dahin geäußert: daß lich ein Sitzplatz für den Lokomotivführer. Dieser Platz besteht Photographien und Briefe von französischen Sozialisten oder ein gewerbsmäßiges Schlachten von Hunden in Berlin , aus einer den Drehschemeln ähnlichen Einrichtung, ist mit einer Anarchisten bei ihm gefunden sein. Das war Alles, was man wie es dem Anschein nach in München vorkomme, hier nicht zur geraden Rücklehne versehen und auf dem für das Bedienungs­als Anflage gegen ihn bisher erfahren konnte. Jene berühmten Kenntniß der Behörden gelangt sei, und deshalb Vorschriften personal der Maschine bestimmten Raum etwas seitlich derart tre squilli", die brei gefeßlichen Pfiffe, auf welche das Volt für Hundeschlächtereien und die Untersuchung des Hundefleisches angebracht, daß der Lokomotivführer, auf diesem Plate ſitzend, gauseinanderzugehen" hat, machen noch sonst von sich reden, und nicht beständen. die Strecke übersehen und die Steuerung sowie den Regulator die Zustände sind solcher Art, daß man wahrscheinlich auch später In diesem Schriftwechsel sind zahlreiche und auffällige Jrr handhaben kann. Die Form des Sitzplayes ermöglicht ein leich­thünter in den Auffassungen der Behörden enthalten. Daß man tes und schnelles Auf- und Absitzen. Für den Heizer ist eine ein jüngerer Advokat mit etwa zwei Dugend anarchistischer Ge- Hunde stiehlt und tödtet, blos um das Fleisch zu Fälschungen zu gleiche Einrichtung zwar nicht getroffen, da für dessen Be­nossen das übrigens recht kindliche und bei dem Ernst, den die benutzen, ist eine durch nichts gerechtfertigte Annahme. Zu diesem schäftigung ein feststehender Sitzplatz eher hinderlich als bequem Urbeitersache darstellt und verlangt, scharf zu tadelnde Vergnügen, Zwecke ist der Hund ein wenig geeignetes Thier und wenn ein fein würde. Doch ist an den Maschinen das Schutzdach erheblich in geschlossenem Zuge auffällig über verschiedene Straßen zu Fleischer entschlossen ist, seine Wurst zu fälschen, so liegt es für ihn nach hinten verlängert, eine Einrichtung, die fast ausschließlich gehen. Nun waren die Polizeibeamten von dieser Seite in den am nächsten und bequemsten, das billigere Pferdefleisch zu verwenden, dem Heizer zu Gute kommt. Außerdem sind die Tendermaschinen Tagen vorher empfindlich geärgert und mystifizirt worden das er ohne Mühe für wenig Geld haben kann. Das Merkwür- jetzt fämintlich mit einer Thür an der Aufsteigestelle versehen, ( es handelte eines digste aber ist, daß der Berliner Magistrat über eine Thatsache die dem Heizer ebenfalls Schutz gegen Wind und Regen gewährt. gesuchten Anarchisten). Die Polizei ließ daher alsbald die drei mit Stillschweigen hinweggeht, die doch nachgerade in Berlin Eine vollkommene Ueberbauung des Standortes für die Be­der öffentlichen Verhandlung in dieser Sache vor wenigen Signale erſchallen und verhaftete die gesammten Aufrührer. Bei stadtbekannt und in den Zeitungen und, wenn wir uns recht er- dienungsmannschaften hielt man bei den Tendermaschinen nicht für empfehlenswerth. Die frühere Anordnung des Betriebs­*) Lat. seltener Vogel. reglements, wonach die Lokomotivführer ihren Dienst stehend zu

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fühlte sich nun einer der Sicherheitsbeamten, mit